Börsenzulassungsprospekt vom 03. Juli 2002

Transcrição

Börsenzulassungsprospekt vom 03. Juli 2002
Börsenzulassungsprospekt vom 03. Juli 2002
HTP HIGH TECH
PLASTICS AG
Neudörfl, Österreich
Börsenzulassungsprospekt vom 03. Juli 2002
HTP High Tech Plastics AG
001
BÖRSENZULASSUNGSPROSPEKT
für die Zulassung zum Börsenhandel mit amtlicher Notierung mit gleichzeitiger Teilnahme an SMAX
an der Frankfurter Wertpapierbörse
vom 3. Juli 2002
von
1.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital
in Höhe von € 1,-- je Stückaktie und mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital in Höhe von insgesamt
€ 1.000.000,-aus der aufgrund des Hauptversammlungsbeschlusses der außerordentlichen Hauptversammlung vom 17. April 2001,
modifiziert durch den Hauptversammlungsbeschluss vom 28. Juni 2002, unter Ausschluss des Bezugsrechts durchgeführten Kapitalerhöhung gegen Bar- und Sacheinlagen
jeweils mit voller Gewinnanteilberechtigung
ab dem 1. Januar 2001
- Wertpapier-Kenn-Nummer 622 797 - ISIN Code AT 0000 764 618 - Common Code 15 005 980 -
der
HTP HighTech Plastics AG
Neudörfl, Österreich
002
Inhaltsverzeichnis
ALLGEMEINE INFORMATIONEN
8
Verantwortlichkeit für den Inhalt des Börsenzulassungsprospekts
Einsichtnahme in Unterlagen
Gegenstand des Prospekts
Emissionskosten
Verlässlichkeit von Meinungen und Prognosen
ZUSAMMENFASSUNG DES PROSPEKTS
Allgemeine Angaben
Unternehmensstrategie
Die neuen zum Börsenhandel zuzulassenden Aktien
Ausgewählte konsolidierte Unternehmensdaten
ANLAGEERWÄGUNGEN
Industriespezifische Risiken
Technologischer Wandel und Verfahrensentwicklung
Wettbewerb
Industrierisiken und konjunkturelle Abhängigkeit
Abhängigkeit von Rohstoffpreisen
Vertragsgestaltung
Abhängigkeit von qualifiziertem Personal
Umweltschutz
HTP-spezifische Risiken
Kundenkonzentration
Wachstumsfähigkeit
Integration der Akquisitionen
Produktmängel und Liefertreue
Risiken im Zusammenhang mit internationalen Aktivitäten
Steuerliche Risiken
Sonstige Risiken
Zukünftige Aktienverkäufe, Abhängigkeit von wesentlichen Aktionären
Volatilität des Marktpreises
8
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STRUKTUR DER HTP-GRUPPE
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ALLGEMEINE INFORMATIONEN ÜBER DIE GESELLSCHAFT
20
Entwicklung der HTP High Tech Plastics AG
Gründung, Firmenbucheintragung, Firma und Sitz
Gründer der Gesellschaft
Gegenstand der Gesellschaft
Geschäftsjahr und Dauer
Auflösung
Aktionärsstruktur
20
20
21
21
21
21
22
003
Ergebnis pro Aktie
Maßgebliche Rechtsordnung
Bekanntmachungen, Zahl- und Hinterlegungsstellen
Abschlussprüfer
Tochtergesellschaften
Verkauf der Geschäftsaktivitäten im Geschäftsbereich Home, Garden & Lifestyle
Österreichische Tochtergesellschaften
HTP Fohnsdorf GmbH mit dem Sitz in Fohnsdorf
SKT-HTP Formenbau u. Kunststofftechnik GmbH mit dem Sitz in Neudörfl
Deutsche Tochtergesellschaften
HTP Germany GmbH mit dem Sitz in Meinerzhagen
Liebscher Kunststofftechnik GmbH & Co. KG mit dem Sitz in Straßlach
Slowakische Tochtergesellschaften
PLASMET, s.r.o. mit dem Sitz in Vráble
HTP High Tech Plastics Slovakia, s.r.o. mit dem Sitz in Vráble
U.S. Amerikanische Beteiligungsgesellschaften
HTP High Tech Plastics U.S., Inc. mit dem Sitz in Detroit
SPI, L.L.C. mit dem Sitz in Detroit
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27
Angaben zu Beteiligungsunternehmen der HTP High Tech Plastics AG gemäß § 24 BörsZulV
29
KAPITALVERHÄLTNISSE
Grundkapital
Genehmigtes Kapital
Bedingtes Kapital
Erwerb eigener Aktien durch die Gesellschaft
Wandelschuldverschreibungen und Aktienoptionsprogramm
Ermächtigung zur Ausgabe von Wandel-, Options- und Gewinnschuldverschreibungen
Eckpunkte der HTP Führungskräfte Wandelanleihe 1999
30
30
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31
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33
33
33
DIVIDENDEN UND DIVIDENDENPOLITIK
34
BEZIEHUNGEN ZU AKTIONÄREN
35
Ernst Hofmann und Hofmann Privatstiftung
Dörflinger-Privatstiftung, Androsch Privatstiftung
ORGANE UND MITARBEITER
Allgemeines
Vorstand
Aufsichtsrat
Hauptversammlung
Mitarbeiter
ERLÄUTERUNG UND ANALYSE DER VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE
Wesentliche Unterschiede zwischen den österreichischen
und den IAS Rechnungslegungsvorschriften
Veränderung des Konsolidierungskreises in den Geschäftsjahren 1999 bis 2001
004
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43
45
Analyse der Entwicklung der Ergebnisse der Geschäftstätigkeit
in den Geschäftsjahren 2001, 2000 und 1999
Umsatzerlöse
Veränderungen des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Andere aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Finanzergebnis
Außerordentliches Ergebnis
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Veränderungen der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2001, 2000 und 1999
Liquidität, Kapitalausstattung und Investitionen in den Geschäftsjahren 2001, 2000 und 1999
Analyse der Entwicklung des Ergebnisses der Geschäftstätigkeit für das erste Quartal 2002
Umsatzerlöse
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen
Personalaufwand
Veränderungen der Vermögens- und Finanzlage zum 31. März 2002 im Vergleich
zum 31. März 2001
Liquidität, Kapitalausstattung und Investitionen im ersten Quartal 2002
GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
Allgemeines
Unternehmensstrategie
Langfristige Projektpartnerschaften
Automotive/Electronic
Markt und Wettbewerb im Geschäftsbereich Automotive/Electronic
Kunden im Geschäftsbereich Automotive/Electronic
Insert Technology
Markt und Wettbewerb im Geschäftsbereich Insert Technology
Kunden im Geschäftsbereich Insert Technology
Aircraft Industries
Markt und Wettbewerb im Geschäftsbereich Aircraft Industries
Formenbau
Markt und Wettbewerb im Geschäftsbereich Formenbau
Kunden im Geschäftsbereich Formenbau
Home, Garden & Lifestyle
Vertriebssystem
Standorte und Grundbesitz
Patente, Lizenzen und Markenrechte
Rechtsstreitigkeiten
Investitionen
Forschung und Entwicklung
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005
Versicherungen
Beschaffung
BÖRSENZULASSUNG
Marktinformationen
Ausstattung der Aktien
Stimmrecht
Gewinnanteilberechtigung
Übertragbarkeit der Aktien
Börsennotierung
SMAX
Indizes
Halteverpflichtung
Designated Sponsor
Wertpapier-Identifikations-Nummern
BESTEUERUNG
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68
68
68
68
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69
69
69
69
70
Besteuerung in Deutschland
70
Besteuerung von Dividenden
Besteuerung von Veräußerungsgewinnen
Vermögenssteuer
Erbschaft- bzw. Schenkungssteuer
Sonstige Steuern
Besteuerung in Österreich
Quellensteuern und Aktieneinkünfte und sonstige steuerliche Aspekte in Österreich
70
71
72
72
72
72
72
UNABHÄNGIGER BESTÄTIGUNGSBERICHT
76
KONZERNBILANZEN ZUM 31. DEZEMBER 2001 UND 2000
77
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGEN
FÜR DIE GESCHÄFTSJAHRE 2001 UND 2000
78
KONZERN-CASH-FLOW STATEMENTS FÜR DIE GESCHÄFTSJAHRE 2001 UND 2000
79
ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS
80
KONZERNANHANG ZUM 31. DEZEMBER 2001
(INKLUSIVE VERGLEICHSZAHLEN FÜR 2000)
81
A. Allgemeines
B. Zusammenfassung der wichtigsten Bilanzierungsgrundsätze
C. Akquisitionen und sonstige Veränderungen im Konsolidierungskreis
D. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
E. Segmentinformationen
F. Eventualverbindlichkeiten
G. Erläuterungen zur Bilanz
006
81
81
84
85
92
92
93
H. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
I. Segmentberichterstattung
J. Erläuterungen zu den Cash-Flow Statements
K. Leasing
L. Bestellobligo
M. Eventualverbindlichkeiten
N. Geschäftsbeziehungen zu nehestehenden Unternehmen
O. Einstellung von Bereichen (IAS 35) und Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
P. Konzernunternehmen
98
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105
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KONZERNLAGEBERICHT ZUM 31. DEZEMBER 2001
109
BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2001
114
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
FÜR DIE ZEIT VOM 1. JÄNNER BIS 31. DEZEMBER 2001
116
ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS PER 31.DEZEMBER 2001
117
I. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
II. Wesentliche rechtliche Änderungen
III. Sonstiges
IV. Erläuterungen zu einzelnen Posten des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2001
V. Organe und Arbeitnehmer
117
119
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120
130
LAGEBERICHT ZUM JAHRESABSCHLUSS PER 31. DEZEMBER 2001
132
BESTÄTIGUNGSVERMERK
135
ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS
136
DREIMONATSBERICHT 2002 (UNGEPRÜFT)
138
Highlights
PIM
Insert Technology
Der Formenbau
Mitarbeiter
Die Aktie
Ausblick
Konzernbilanz zum 31.3.2002 (ungeprüft)
Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1.1. bis 31.3.2002 (ungeprüft)
Konzern Cashflow-Statement für die Zeit vom 1.1. bis 31.3.2002 (ungeprüft)
GESCHÄFTSENTWICKLUNG UND AUSBLICK
Geschäftsentwicklung seit 1. April 2002
Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr 2002
138
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007
ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Verantwortlichkeit für den Inhalt des Börsenzulassungsprospekts
Die HTP High Tech Plastics AG (im folgenden auch als die "Gesellschaft" oder "HTP AG" und zusammen mit ihren
Tochtergesellschaften und Beteiligungen auch als "HTP" oder "HTP-Gruppe" bezeichnet) und die Bayerische Hypo- und
Vereinsbank AG übernehmen gemäß §§ 44 ff. Börsengesetz die Verantwortung für den Inhalt dieses Börsenzulassungsprospektes (der "Prospekt") und erklären hiermit, dass ihres Wissens die Angaben in diesem Prospekt richtig und
keine wesentlichen Umstände ausgelassen sind.
Einsichtnahme in Unterlagen
Die Satzung, die Jahresabschlüsse und Konzernjahresabschlüsse sowie Quartalsberichte der Gesellschaft und weitere
in diesem Prospekt erwähnte gesellschaftsrechtliche Unterlagen können während der üblichen Geschäftszeiten bei
der Gesellschaft, Fabriksgelände 1, A-7201 Neudörfl, sowie in den Geschäftsräumen der Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, Am Tucherpark 1, 80538 München, eingesehen werden.
Gegenstand des Prospekts
Gegenstand dieses Prospekts als Börsenzulassungsprospekt sind 1.000.000 neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien
der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von je € 1,-- und voller Gewinnanteilberechtigung ab
dem 1. Januar 2001 aus der aufgrund des Hauptversammlungsbeschlusses der außerordentlichen Hauptversammlung
vom 17. April 2001, modifiziert durch den Hauptversammlungsbeschluss vom 28. Juni 2002, unter Ausschluss des
Bezugsrechts der Altaktionäre durchgeführten und am 7. Juni 2001 bzw. am 3. Juli 2002 im Firmenbuch des Landesgerichts Eisenstadt eingetragenen Kapitalerhöhung gegen Bar- und Sacheinlagen.
Emissionskosten
Die Emissionskosten für die Ausgabe und Börsenzulassung der 1.000.000 neuen Aktien aus der gegenständlichen
Kapitalerhöhung belaufen sich auf ca. € 450.000, wovon € 50.000 auf Bankenprovisionen entfallen.
Verlässlichkeit von Meinungen und Prognosen
Bei den in diesem Prospekt wiedergegebenen zukunftsgerichteten Annahmen und Aussagen handelt es sich ausschließlich
um Meinungen und Prognosen des Vorstandes der Gesellschaft. Meinungen und Prognosen sind Aussagen, welche Ausdrücke wie "erwartet", "glaubt", "geht davon aus", "ist der Ansicht" und ähnliche Formulierungen verwenden. Sie geben
die gegenwärtige Auffassung des Vorstandes im Hinblick auf zukünftige mögliche Ereignisse wieder, die allerdings noch
ungewiss und damit Risiken ausgesetzt sind. Eine Vielzahl von Faktoren kann dazu führen, dass die tatsächlichen Ereignisse
wesentlich von der prognostizierten Lage abweichen. Die Gesellschaft übernimmt über die im Börsengesetz bzw.Wertpapierhandelsgesetz enthaltenen Anforderungen hinaus keinerlei Verpflichtung, die in diesem Prospekt enthaltenen zukunftsgerichteten Annahmen und Aussagen fortzuschreiben oder an zukünftige Ereignisse und Entwicklungen anzupassen.
008
ZUSAMMENFASSUNG DES PROSPEKTS
Die folgende Zusammenfassung wird durch die an anderer Stelle des Prospekts enthaltenen detaillierten Informationen ergänzt
und ist im Zusammenhang mit diesen zu lesen.
Allgemeine Angaben
HTP ist im Bereich der Planung, Design, Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Spritzguss- und Präzisionsspritzgussprodukten aus Kunststoff tätig. Darüber hinaus plant und produziert HTP Spritzgusswerkzeuge für die eigene
Produktion und seit der Akquisition der AT & S Formenbau AG (siehe "Allgemeine Informationen über die Gesellschaft
– Österreichische Tochtergesellschaften") auch für Dritte. HTP deckt nach Angaben des Vorstands die gesamte Wertschöpfungskette von der Planung über die Produktion bis zur Logistik ab.
Die Tätigkeit von HTP erstreckt sich derzeit auf die vier Geschäftsbereiche "Automotive/Electronic", "Insert Technology",
"Aircraft Industries" und "Formenbau". Zu Beginn des Geschäftsjahres 2002 wurden sämtliche Aktivitäten im Geschäftsbereich "Home, Garden & Lifestyle" veräußert (siehe "Allgemeine Informationen über die Gesellschaft"). Das Produktprogramm umfasst Präzisionsteile aus Kunststoff (in den Geschäftsbereichen Automotive/Electronic und Aircraft
Industries), Metall-Kunststoff-Verbindungen (im Geschäftsbereich Insert Technology) und Spritzgusswerkzeuge (im
Geschäftsbereich Formenbau).
Im Geschäftsbereich Automotive/Electronic sind dies beispielsweise für den Fahrgastinnenraum Lautsprechergitter,
Lüftungsgitter, Airbagkomponenten und Abdeckungen für A-, B- und C-Säulen sowie Kunststoffgehäuse für verschiedene
elektrische Geräte.
Im Geschäftsbereich Insert Technology fertigt HTP Komponenten für die Unterhaltungselektronik – wie zum Beispiel
Abtast-Einheiten und Präzisionsteile für die Getriebemechanik von CD- und DVD-Laufwerken – und die Lichttechnik
sowie Steckverbindungen für das Motormanagement.
Im Geschäftsbereich Aircraft Industries werden Fenstereinheiten und Schließmechanismen für Gepäckablagen für die
Luftfahrtindustrie produziert.
Im Geschäftsbereich Formenbau entwickelt und produziert HTP Spritzgusswerkzeuge für die vorgenannten Geschäftsbereiche. Unter anderem werden im Auftrag des Kunden Werkzeuge für die Technologien wie Zwei- oder Mehrkomponentenspritzguss, Gasinnendruckspritzguss und Textilhinterspritzen hergestellt. Die so hergestellten Werkzeuge
stellen die Grundlage für die anschließende Spritzgussproduktion dar. Darüber hinaus entwickelt und produziert HTP
auch Werkzeuge für Unternehmen aus der Spritzgussbranche und metallverarbeitenden Industrie. Im Geschäftsjahr
2001 wurden 100% der Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Formenbau mit Dritten erzielt.
Der bis zum Ende des Geschäftsjahres 2001 betriebene Geschäftsbereich Home, Garden & Lifestyle produzierte
Produkte für Haushalt und Garten.
Der Konzernumsatz betrug im Geschäftsjahr 2001 € 65,459 Mio. Der Geschäftsbereich Automotive/Electronic trug
zu diesem Gesamtumsatz 38,6% bei, der Geschäftsbereich Insert Technology 11,7%, der Geschäftsbereich Aircraft
Industries zusammen mit dem Geschäftsbereich Formenbau 26,4% und der Geschäftsbereich Home, Garden &
Lifestyle 21,7%. Die verbleibenden 1,6% der Umsätze resultieren aus der Ausgliederung des Geschäftsbereichs Home,
Garden & Lifestyle sowie aus der Konsolidierung gruppeninterner Umsätze im Geschäftsbereich Home, Garden &
009
Lifestyle. Der Konzernjahresüberschuss betrug im Geschäftsjahr 2001 T€ 102. Zum 31. Dezember 2001 beschäftigte
HTP 811 Mitarbeiter.
Produktionsstandorte von HTP befinden sich in Österreich in Fohnsdorf, Neudörfl und Tribuswinkel, in Deutschland in
Straßlach und in der Slowakei in Vráble. Mit dem Verkauf des Geschäftsbereichs Home, Garden & Lifestyle wurde der
von der Valberter Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG betriebene Standort Meinerzhagen in Deutschland
aufgegeben. Die SPI, L.L.C., an der die Gesellschaft mittelbar mit 26% beteiligt ist, unterhält einen Produktionsstandort
in Detroit in den USA.
Unternehmensstrategie
Die Unternehmensstrategie der Gesellschaft ist darauf ausgerichtet, ihre starke Marktposition als innovativer Anbieter
von High-Tech-Kunststoffprodukten zu sichern und weiter auszubauen. HTP beabsichtigt, auf den Gebieten der Insert
Technology, des Mehrkomponentenspritzgusses und der Präzisionsspritzgusstechnik einer der technologischen Marktführer in Europa zu werden. Zu den wesentlichen Elementen der Strategie von HTP gehören:
Erweiterung der Technologien und Wertschöpfungskette. HTP hat sich insbesondere im Bereich der Automobilindustrie als zuverlässiger Lieferant und Produktentwicklungspartner etabliert. Aufbauend auf dieser Marktposition
beabsichtigt die Gesellschaft, die vorhandenen Produktionstechnologien weiter auszubauen und dadurch das organische Wachstum zu forcieren. Der Standort Neudörfl soll sich zukünftig auf Insert- und Präzisionstechnologien konzentrieren während in Fohnsdorf der Fokus auf Mehrkomponentenspritzguss und Spezialverfahren im Spritzguss sowie
auf dem dafür notwendigen Formenbau und der Oberflächentechnik liegt.
Wachstum und Internationalisierung. HTP beabsichtigt, neben dem organischen Wachstum auch künftig durch den
gezielten Erwerb und die Beteiligung an weiteren Unternehmen ihre Wachstumschancen am Markt zu nutzen und die
erreichte Marktposition weiter auszubauen. Die Gesellschaft verspricht sich von Akquisitionen den Zugang zu neuen
Kunden sowie eine verstärkte Nutzung von Synergieeffekten zwischen den bestehenden Formenbau- und Spritzgussbetrieben. Zukünftige Akquisitionen sollen im kontinentaleuropäischen Raum und auch in den USA sowie in anderen
Wachstumsmärkten erfolgen.
Vertiefung bestehender bzw. Aufbau neuer Projektpartnerschaften. Mit vielen ihrer Kunden ist die Gesellschaft
langfristige Projektpartnerschaften zur gemeinsamen Entwicklung von Produkten eingegangen. Das schnelle Aufgreifen
und Weiterentwickeln von Ideen der Kunden, deren Analyse, die effiziente Umsetzung in Produktkonzepte, die durch
Prototypen abgesicherten Musterserien sowie der zeitnahe Start der Serienproduktion sind nach Auffassung der
Gesellschaft im internationalen Wettbewerb entscheidende Stärken von HTP. Diese Stärken tragen maßgeblich dazu
bei, langfristige Kundenbeziehungen herzustellen. Über das Key Account Management beabsichtigt HTP, die bestehenden
Projektpartnerschaften weiter zu vertiefen und auszubauen bzw. neue Partnerschaften zu gewinnen.
Harmonisierung und Stärkung des Vertriebs. Die Marktbearbeitung soll künftig insbesondere im Hinblick auf die
zunehmende Globalisierung der Kunden durch standortübergreifende Key Account Manager, die für bestimmte
Kunden und Regionen verantwortlich sind, erfolgen. Dem Kunden steht hierdurch über die gesamte Projektlaufzeit
(Entwicklung, Prototypen, Formenbau, Serienproduktion) ein Ansprechpartner zur Verfügung. Die über die Key
Account Manager akquirierten Projekte werden über die standortgebundenen Projekt Manager und Projekt Leiter
umgesetzt. Durch die enge Kooperation zwischen Key Account Management und Produktion soll eine hohe Kundenzufriedenheit gewährleistet werden.
010
Ausbau von Forschung und Entwicklung. Die Weiterentwicklung von Kundenkonzepten über Planung und Design
bis zur Serienreife und das Einbringen des HTP spezifischen Know-hows sind ein wesentliches Element des von HTP
verfolgten Geschäftsansatzes. Zur Intensivierung dieses Know-hows ist HTP in verschiedene Forschungskooperationen
eingebunden (siehe "Geschäftstätigkeit – Forschung und Entwicklung"). Um stärkere Entwicklungsaktivitäten entfalten
zu können, beabsichtigt die Gesellschaft, den Ressourceneinsatz für diese Aktivitäten zu erhöhen und die bestehenden
Forschungskooperationen zu vertiefen.
Qualitätssicherung und Qualitätssteigerung. Die Kunden von HTP stellen hohe Qualitätsanforderungen in Bezug
auf Maßgenauigkeit und termingerechte Lieferung in der geforderten Quantität. Eine konsequente Qualitätsorientierung ist daher unverzichtbarer Bestandteil der Fertigungsphilosophie der Gesellschaft. Diese Qualität wurde durch
Auszeichnungen seitens der Kunden für Qualität und Lieferperformance dokumentiert. Der Standort in Fohnsdorf ist
nach dem international höchsten Zertifizierungsstandard TS 16949 zertifiziert. Die Gesellschaft plant, auch den
Standort Neudörfl nach diesem Standard zu zertifizieren. HTP lässt ihre Mitarbeiter umfassend im Qualitätsmanagement und in der Qualitätskontrolle ausbilden. Alle Produkte der Gesellschaft werden auf technologisch hochentwickelten, mikroprozessorgesteuerten Vermessungsstationen kontrolliert. Zudem investiert die Gesellschaft ständig in
technologisch hochentwickelte Maschinen, Automatisierungseinrichtungen und Produktionswerkzeuge. Dadurch stellt
HTP sicher, dass der bestehende hohe Qualitätsstandard gewahrt wird bzw. weiter gesteigert werden kann. Die
ausgeprägte Fertigungskompetenz von HTP sowie die hohe Qualität ihrer Produkte stellen nach Ansicht von HTP
einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil dar.
Kostensenkung. Die Gesellschaft hat im Jahre 2001 mit dem Erwerb der AT & S Formenbau AG und der RKW
Kunststofftechnik GmbH neue Produktionskapazitäten sowie Zugang zu neuen Kunden gewonnen. Zweck dieser
Akquisitionen war die Schaffung von flexiblen Kapazitäten in den Bereichen Spritzgussproduktion und Formenbau.
Darüber hinaus verfügt HTP nunmehr über eine eigene Lackieranlage für Komponenten im Innenausstattungsbereich
von Automobilen. Die potentiell vorhandenen Kosteneinsparungsmöglichkeiten konnten bisher noch nicht vollständig
realisiert werden. Durch die Abdeckung der gesamten Wertschöpfungskette sollen die Logistik- und Qualitätsmanagementkosten erheblich gesenkt werden. HTP führt daher derzeit eine Harmonisierung der Vertriebsorganisationen an
den einzelnen Standorten durch. Darüber hinaus sollen weitere Synergiepotentiale in der Beschaffung, im Rechnungswesen und Controlling sowie im Marketingbereich gehoben werden.
Ein weiteres Element der HTP-Unternehmensstrategie ist eine kontinuierliche Erhöhung des Automatisierungsgrades
in der Produktion, um die Produktionskosten zu minimieren.
011
Die neuen zum Börsenhandel zuzulassenden Aktien
Gegenstand
1.000.000 neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft mit
einem anteiligen Betrag am Grundkapital von jeweils € 1,-- aus der aufgrund
des Hauptversammlungsbeschlusses der außerordentlichen Hauptversammlung
vom 17. April 2001, modifiziert durch den Hauptversammlungsbeschluss vom
28. Juni 2002, durchgeführten Kapitalerhöhung gegen Bar- und Sacheinlagen.
Grundkapital
€ 5.500.000,--, eingeteilt in 5.500.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien
der Gesellschaft.
Börsenzulassungsverfahren,
begleitendes Kreditinstitut
Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG.
Marktschutzklausel
Die Androsch Privatstiftung und die Dörflinger-Privatstiftung haben sich im
Rahmen von Verpflichtungserklärungen gegenüber der Bayerische Hypo- und
Vereinsbank AG unwiderruflich verpflichtet, ab Veröffentlichung des für die
Börsenzulassung der 1.000.000 neuen Stammaktien an der Frankfurter
Wertpapierbörse erstellten Börsenzulassungsprospekts und innerhalb von
sechs Monaten nach erstmaliger Einführung dieser 1.000.000 neuen Stammaktien an der Frankfurter Wertpapierbörse, diese Stammaktien weder
börslich noch außerbörslich innerhalb des vorgenannten Zeitraums von
sechs Monaten zu veräußern, noch sonstige Maßnahmen zu ergreifen, die
einer Veräußerung wirtschaftlich entsprechen.
Dividendenberechtigung
Die neu zuzulassenden Aktien sind ab dem 1. Januar 2001 voll gewinnanteilberechtigt.
Stimmrecht
Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme.
Börsennotiz
Die 1.000.000 neuen Aktien der Gesellschaft sind am 3. Juli 2002 zum
Börsenhandel mit amtlicher Notierung an der Frankfurter Wertpapierbörse
zugelassen worden. Die Aufnahme der amtlichen Notierung an der Frankfurter Wertpapierbörse mit Teilnahme an SMAX ist für den 5. Juli 2002
unter einer separaten Wertpapier-Kenn-Nummer 622 797, die nach Ablauf
der sechsmonatigen Marktschutzvereinbarungsfrist in die bisherige
Wertpapier-Kenn-Nummer umgebucht wird, vorgesehen.
Wertpapier-Kenn-Nummer
622 797
ISIN Code
AT 0000 764 618
Common Code
15 005 980
Designated Sponsor
Die Bayerische Landesbank Girozentrale und die Concord Effekten AG
nehmen die Funktion des Designated Sponsors wahr.
012
Ausgewählte konsolidierte Unternehmensdaten
Die nachfolgenden ausgewählten konsolidierten Unternehmensdaten sollten im Zusammenhang mit den Konzernabschlüssen der Gesellschaft jeweils endend zum 31. Dezember für die Geschäftsjahre 2001, 2000 und 1999 nebst den
dazugehörigen Erläuterungen sowie dem Quartalsbericht endend zum 31. März 2002 gelesen werden, die an anderer
Stelle in diesem Prospekt enthalten sind.
Zahlen aus den Gewinn- und
Verlustrechnungen des Konzerns
Nettoumsatzerlöse
Personalaufwand
Betriebserfolg (EBIT)
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Zahlen aus den Bilanzen des Konzerns
Liquide Mittel
Nettoumlaufvermögen einschließlich
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme
Eigenkapital
Sonstige Zahlen des Konzerns
Abschreibungen
(einschließlich Firmenwertabschreibung)
Durchschnittliche Arbeitnehmerzahl
Umsatz je Mitarbeiter
Personalkosten je Mitarbeiter
31.3.2002 1)
31.3.2001 1)
31.12.2001 2)
in T€ (gerundet) 4)
31.12.2000 2)
31.12.1999 3)
18.198
6.472
297
23
(887)
13.600
3.458
1.199
1.041
471
65.459
21.628
765
549
102
43.399
13.813
3.409
3.306
2.370
34.414
8.917
6.183
5.281
1.173
13.945
13.183
11.291
12.131
18.260
62.120
105.109
47.495
40.520
67.060
37.236
57.310
101.866
48.973
40.620
64.270
36.897
37.648
51.451
33.971
1.570
794
23
8
1.099
488
28
7
5.906
690
95
31
4.236
456
95
30
3.004
335
103
27
1)
Nach IAS ungeprüft.
Nach IAS.
3) Nach öHGB.
4) Außer durchschnittlicher Arbeitnehmerzahl.
2)
013
ANLAGEERWÄGUNGEN
Anleger sollten bei der Entscheidung über den Kauf von Aktien die nachfolgenden Anlageerwägungen, verbunden mit den
anderen in diesem Prospekt enthaltenen Informationen sorgfältig berücksichtigen.
Industriespezifische Risiken
Technologischer Wandel und Verfahrensentwicklung
Der Markt für die von HTP angebotenen Produkte ist durch einen stetigen Technologiewandel und die ständige
Weiterentwicklung der Herstellungsverfahren gekennzeichnet. Der zukünftige Erfolg von HTP wird maßgeblich von
der Erhaltung und dem Ausbau des technologischen Know-hows, der Entwicklung von Produkten, die den sich
wandelnden Kundenanforderungen entsprechen sowie der rechtzeitigen Antizipierung von technologischen Veränderungen abhängen. Obgleich der Vorstand der Auffassung ist, dass die von HTP eingesetzten Verfahrenstechnologien den
Markterfordernissen entsprechen, kann nicht sichergestellt werden, dass auf Grund neuer Technologien, Industriestandards
oder Kundenwünsche die derzeit von HTP angebotenen Technologien und Produkte nicht an Konkurrenzfähigkeit
verlieren werden. Dies könnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von HTP haben.
Wettbewerb
HTP konkurriert in allen von ihr abgedeckten Marktsegmenten vorwiegend mit einer Vielzahl von kleinen Produzenten
und mit wenigen großen Herstellern.Wesentliche Wettbewerbsfaktoren sind nach Auffassung der Gesellschaft
Entwicklungskompetenz, Produktqualität, Lieferbereitschaft, Kundenservice und Preis. Aufgrund des scharfen Wettbewerbs hat in den letzten Jahren ein starker Verdrängungswettbewerb eingesetzt. Einige Wettbewerber mussten
infolge dieser Wettbewerbssituation Insolvenz beantragen. Der scharfe Wettbewerb könnte Preiserhöhungen
verhindern oder Preissenkungen bzw. höhere Marketing- und Vertriebsaufwendungen erforderlich machen, was sich
nachteilig auf die Ertragslage von HTP auswirken könnte. Einige der Wettbewerber von HTP halten höhere Marktanteile und verfügen über höhere Produktions-, Finanz-, Entwicklungs- und Marketingressourcen als HTP. Es kann nicht
sichergestellt werden, dass zusätzlicher Wettbewerb durch existierende oder neue Wettbewerber keine wesentlich
nachteiligen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.
Industrierisiken und konjunkturelle Abhängigkeit
Abnehmer der Produkte in dem Geschäftsbereich Automotive/Electronic ist die Automobil-, Elektro- und Elektronikindustrie bzw. die Luftfahrtindustrie in dem sich im Aufbau befindlichen Geschäftsbereich Aircraft Industries. Diese
Branchen unterlagen in der Vergangenheit erheblichen zyklischen Schwankungen. Die Nachfrage nach diesen Produkten
steht grundsätzlich unter dem Einfluss der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung. Es kann daher nicht sichergestellt
werden, dass die weltweite Nachfrage nach Automobilen, Flugzeugen und Elektronikgeräten und somit indirekt nach
Produkten der Gesellschaft weiter steigt oder auf dem derzeitigen Niveau gehalten werden kann.
Die sich seit dem Frühjahr 2001 weltweit abzeichnende konjunkturelle Abschwächung hatte auch Auswirkungen auf
HTP, insbesondere auf den Geschäftsbereich Insert Technology. Die von den Kunden abgerufenen Mengen lagen deutlich unter den Planungen der Gesellschaft. Die Gesellschaft legt bei der Profitabilitätsberechnung der einzelnen
014
Projekte bestimmte Abnahmemengen zugrunde (siehe auch – "Vertragsgestaltung"). Eine wesentliche Abweichung der
geplanten von den tatsächlich abgenommenen Mengen hat nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Gesellschaft.
Abhängigkeit von Rohstoffpreisen
Die Gesellschaft benötigt zur Herstellung ihrer Produkte Rohmaterialien wie Kunststoffe oder im Geschäftsbereich
Formenbau Stahlplatten, sogenannte Normalien. Insbesondere die Preise für Kunststoffe sind im Verlaufe des
Geschäftsjahres 2000 merklich angestiegen. Diese Preissteigerungen konnten nur teilweise an die Kunden weitergegeben
werden. Dies hatte bisher auf die Geschäftsbereiche Automotive/Electronic und Insert Technology einen geringeren
Einfluss als auf den mittlerweile verkauften Geschäftsbereich Home, Garden & Lifestyle. Da die Gesellschaft die Preissteigerungsrisiken im Bereich Beschaffung jedoch nur teilweise absichern kann, haben gleichwohl, über die Planung der
Gesellschaft hinausgehende Preissteigerungen negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der
Gesellschaft.
Vertragsgestaltung
Die Planung von HTP beruht auf den von den Kunden vorab kommunizierten Stückzahl-Prognosen; diese Bedarfsprognosen sind nicht rechtlich bindend im Sinne einer Abnahmeverpflichtung. Ein konkreter Auftrag für HTP resultiert
erst aus den erheblich kurzfristigeren Einzelabrufen der Kunden. Eine Verpflichtung zur Abnahme besteht in der Regel
nicht. Die Gesellschaft ist daher im wesentlichen Umfang von der kurzfristigen Nachfrage der Abnehmer abhängig.
Wesentliche sich aus den Verträgen ergebende Risiken realisieren sich insbesondere dann, wenn die Stückzahl der
hergestellten Produkte nicht den ursprünglichen Erwartungen und den darauf aufbauenden Planungen entspricht. Jede
wesentliche Reduzierung der geplanten Stückzahlen hat negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Gesellschaft.
Abhängigkeit von qualifiziertem Personal
Der wirtschaftliche Erfolg von HTP hängt von der Fähigkeit ab, hochqualifizierte Kräfte in den Geschäftsbereichen
Formenbau und Spritzgusstechnologien zu halten beziehungsweise anzuwerben. Der Wettbewerb um qualifiziertes
Führungspersonal, industrieerfahrene Ingenieure und Facharbeiter ist grundsätzlich intensiv. Es kann daher nicht
ausgeschlossen werden, dass die Gesellschaft qualifiziertes Personal verliert, beziehungsweise es ihr nicht gelingt,
qualifiziertes Personal neu zu gewinnen. Sollten einzelne der wichtigen Mitarbeiter das Unternehmen verlassen bzw.
das benötigte qualifizierte Personal nicht angeworben werden können, könnte sich dies negativ auf die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft auswirken.
Umweltschutz
HTP unterliegt einer Vielzahl umweltrechtlicher Vorschriften in Bezug auf die Verwendung, Lagerung und Entsorgung
umweltgefährdender Materialien, die im Produktionsverfahren Verwendung finden. Sollte HTP den derzeitigen oder
zukünftigen umweltrechtlichen Vorschriften nicht nachkommen, könnte dies die Fähigkeit der Gesellschaft einschränken,
ihre Produktionsanlagen weiter auszubauen und kostenintensive Umweltschutzinvestitionen erforderlich machen.
Die Gesellschaft ist der Auffassung, dass die Geschäftstätigkeit grundsätzlich mit den anwendbaren umwelt- und
015
entsorgungsrechtlichen Vorschriften im Einklang steht. Eine Verletzung dieser Vorschriften könnte jedoch einen wesentlichen nachteiligen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.
HTP-spezifische Risiken
Kundenkonzentration
Etwa € 13,2 Mio., dies entspricht ca. einem Fünftel der Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2001, entfielen auf drei Kunden,
wobei es sich hierbei um die Philips-Gruppe weltweit, die Intier-Gruppe europaweit und die Bosch-Gruppe weltweit
handelt (siehe die Beschreibung der einzelnen Geschäftsbereiche unter "Geschäftstätigkeit" bezüglich einer Darstellung
der Kundenstrukturen in den einzelnen Geschäftsbereichen). Im laufenden Geschäftsjahr stellen sich die Anteile dieser
Kunden am Gesamtumsatz ähnlich dar. Somit ist der Geschäftserfolg der Gesellschaft derzeit nicht unwesentlich vom
Erfolg dieser Kunden bei der Vermarktung ihrer jeweiligen Produkte abhängig.
Es kann keine Gewähr dafür übernommen werden, dass diese Kunden weiterhin im derzeitigen Umfang Produkte und
Dienstleistungen von HTP nachfragen werden. Zwar ist die Gesellschaft bestrebt, ihre Kundenbasis kontinuierlich zu
verbreitern, gleichwohl könnte der Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ein wesentlicher Rückgang der Einkaufsvolumina solcher Großkunden oder nachteilige Entwicklungen bei den Kunden wesentliche nachteilige Auswirkungen
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.
Wachstumsfähigkeit
Die Gesellschaft konnte in den vergangenen Jahren kontinuierlich wachsen. Die Gesellschaft beabsichtigt, auch künftig
ihre Geschäftsaktivitäten weiter auszubauen und neue Geschäftsfelder zu erschließen (siehe "Geschäftstätigkeit –
Unternehmensstrategie").Vor dem Hintergrund des intensiven Wettbewerbs kann jedoch nicht ausgeschlossen werden,
dass HTP die Fähigkeit einbüßen könnte, ihr Wachstum fortzusetzen und neue Märkte zu erschließen, sei es durch
fortgesetztes internes Wachstum oder die Akquisition anderer Unternehmen. Der Erfolg künftiger Akquisitionen hängt
von einer Reihe von Faktoren ab. Grundsätzlich können Akquisitionen ein nicht unerhebliches unternehmerisches
Risiko bedeuten, welches erhebliche Auswirkungen auf das Ergebnis und den Fortbestand der Geschäftstätigkeit
haben. Um ihr Wachstum fortsetzen zu können, wird die Gesellschaft verstärkt Investitionen in Forschung und
Entwicklung und in Betriebs-, Finanz- und Rechnungswesen- sowie Management-Informationssysteme tätigen und
Mittel für das Halten, die Motivation und Führung der Mitarbeiter bereitstellen müssen. Sollte HTP hierzu nicht in der
Lage sein, könnte dies die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von HTP wesentlich nachteilig beeinflussen.
Integration der Akquisitionen
Die Integration der RKW Kunststofftechnik GmbH bzw. der AT & S Formenbau AG (nach der gemeinsamen
Verschmelzung nunmehr HTP Fohnsdorf GmbH) ist nicht vollständig abgeschlossen und wird noch vorangetrieben.
Die Akquisition birgt nach Einschätzung der Gesellschaft Synergiepotentiale, die sich überwiegend in den Bereichen
Einkauf, Produktion,Verwaltung und Vertrieb positiv auf die Kostensituation auswirken. Für den Einkauf rechnet die
Gesellschaft mit einer niedrigeren Kostenbasis durch erhöhte Einkaufsvolumina. In der Produktion sollten Kostenvorteile durch die verbesserte Ausnutzung der Produktionskapazitäten erzielt werden. Darüber hinaus erwartet die
Gesellschaft mittel- bis langfristig vertriebsseitig Kostenersparnisse durch die Einführung eines Key Account Systems
und eines konzernweit harmonisierten Vertriebssystems.
016
Die Integration zweier Unternehmen bietet jedoch neben Chancen auch beträchtliche Risiken, die zu Planungsunsicherheiten und Planverschiebungen führen können. Es kann daher nicht gewährleistet werden, dass diese Synergien
tatsächlich nutzbar gemacht werden können. Darüber hinaus werden die Management-Kapazitäten und die finanziellen
Ressourcen von HTP durch die Akquisition eines Standortes wie Fohnsdorf mit 343 Mitarbeitern (Stichtag zum
31. Dezember 2001) erheblich beansprucht. Dies könnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage von HTP haben.
Produktmängel und Liefertreue
Die von der Gesellschaft angebotenen Produkte können mit Fehlern oder Abweichungen von den durch die Kunden
vorgesehenen Toleranzen behaftet sein. HTP nimmt kontinuierlich Verbesserungs- und Erweiterungsinvestitionen im
Bereich Qualitätssicherung vor. Gleichwohl kann nicht ausgeschlossen werden, dass trotz der implementierten
Qualitätssicherungssysteme Fehler oder Toleranzabweichungen nach Auslieferung der Produkte an die Kunden
gefunden werden. Solche Fehler und Toleranzabweichungen könnten zu Umsatzrückgängen, Reputationsschäden, einer
unvorhergesehenen Bindung von Entwicklungsressourcen, Produkthaftungsklagen oder zu erhöhten Service- und
Gewährleistungskosten führen, wobei jeder dieser Faktoren nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage von HTP haben könnte.
Die von HTP produzierten Produkte sind in den Produktionsablauf des Kunden eingebunden. Diese Produktionsabläufe erfordern von den einzelnen Zulieferern eine hohe Liefertreue, um einen Stillstand des Produktionsprozesses auf
Seiten des Kunden und somit einen erheblichen Schaden zu vermeiden. Sollte die mangelnde Liefertreue der Gesellschaft Grund eines solchen Produktionsstillstandes sein, wäre die Gesellschaft erheblichen Regressforderungen
ausgesetzt. Dies könnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von HTP haben.
Risiken im Zusammenhang mit internationalen Aktivitäten
Die Produkte von HTP werden derzeit in Österreich, Deutschland und der Slowakei hergestellt und in Europa,
Nordamerika und der Region Asien/Pazifik vermarktet. Das zukünftige Wachstum der Gesellschaft hängt von der
erfolgreichen kontinuierlichen Ausweitung ihrer Verkaufs-, Marketing-, Support- und Dienstleistungsorganisationen in
den verschiedenen Ländern der Welt ab, in denen die derzeitigen und potentiellen Kunden der Gesellschaft tätig sind.
Diese Expansion erfordert, dass die Gesellschaft neue Produktionsstätten und Büros einrichtet, neues Personal
einstellt und Betriebsabläufe in sehr verschiedenen Regionen,Wirtschafts- und Rechtssystemen, Sprachen und Kulturen
beherrscht.
Die Geschäftsaktivitäten von HTP unterliegen ferner weiteren Risiken, wie sie aus internationalen Aktivitäten entstehen.
Diese beinhalten unter anderem die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Ländern, in denen die Gesellschaft
aktiv ist (bzw. plant, aktiv zu werden), die Überschneidung unterschiedlicher Steuersysteme, Genehmigungsvoraussetzungen für Import und Export, Zölle und andere Handelsbeschränkungen, die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften,
die von Land zu Land sehr unterschiedlich sein können sowie Wechselkursschwankungen. HTP generiert Umsätze in
den USA und England. HTP sichert offene Devisenpositionen in Britischen Pfund und US Dollar durch kurzfristige
Kurssicherungsgeschäfte ab. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich aus den internationalen Geschäftsaktivitäten
negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von HTP ergeben könnten.
017
Steuerliche Risiken
Derzeit findet bei der Gesellschaft eine steuerliche Betriebsprüfung für die Veranlagungszeiträume März 1998 bis
Dezember 1999 statt. Ein Ergebnis der Betriebsprüfung wird voraussichtlich im dritten Quartal 2002 vorliegen. Die
Gesellschaft ist der Ansicht, dass die zusammen mit den Steuerberatern erstellten Steuererklärungen für die Gesellschaft
vollständig und korrekt abgegeben wurden und erwartet daher keine mit Steuernachzahlungen verbundenen wesentlichen
Änderungen der Steuerbescheide. Gleichwohl könnte es aufgrund einer unterschiedlichen Betrachtungsweise von
Sachverhalten durch die Steuerbehörden zu Steuernachforderungen kommen, die zu einer Liquiditätsbelastung führen
und negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben könnten.
Sonstige Risiken
Zukünftige Aktienverkäufe, Abhängigkeit von wesentlichen Aktionären
Nach Durchführung der am 17. April 2001 beschlossenen Kapitalerhöhung und der Übertragung durch die Hofmann
Privatstiftung von 250.000 Aktien an die Androsch Privatstiftung bzw. von weiteren 250.000 Aktien an die DörflingerPrivatstiftung hält die Hofmann Privatstiftung 38,19% der Aktien, Ernst Hofmann 8,00% der Aktien, die Androsch
Privatstiftung 13,64% der Aktien, die Dörflinger-Privatstiftung 13,64% der Aktien und 26,53% der Aktien befinden sich
im Streubesitz.
Durch diese Konzentration des Anteilseigentums ist insbesondere Ernst Hofmann bzw. die von ihm kontrollierte
Hofmann Privatstiftung in der Lage, unabhängig vom Abstimmungsverhalten anderer Aktionäre den Ausgang wichtiger
unternehmerischer Entscheidungen, die die Zustimmung der Aktionäre erfordern, zu kontrollieren sowie eine
Änderung in der Zusammensetzung des Aufsichtsrats und damit mittelbar auch des Vorstands der Gesellschaft zu
verhindern oder zu verzögern, selbst wenn nach Ansicht der übrigen Aktionäre der Gesellschaft ein solcher Wechsel
wünschenswert wäre.
Nach Ablauf einer mit der Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG geschlossenen Marktschutzvereinbarung können die
Androsch Privatstiftung und die Dörflinger-Privatstiftung die neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung vom 17. April 2001
6 Monate nach Aufnahme des Handels im amtlichen Handel der Frankfurter Wertpapierbörse verkaufen. Dies könnte
nach Ablauf der genannten Frist nachteilige Auswirkungen auf den Kurs der Aktien der Gesellschaft haben.
Volatilität des Marktpreises
Die Anzahl der im Streubesitz gehaltenen Aktien, Änderungen der Betriebsergebnisse der Konkurrenten von HTP
sowie Änderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage der Kunststoffindustrie, der konjunkturellen Entwicklung und
der Kapitalmärkte können erhebliche Kursschwankungen bei den Aktien der Gesellschaft hervorrufen. Diese Faktoren
können sich auch in Zukunft ungeachtet der Ertrags- oder Finanzlage der Gesellschaft nachteilig auf den Kurs der
Aktien der Gesellschaft auswirken.
018
STRUKTUR DER HTP-GRUPPE
Die derzeitige Struktur der HTP-Gruppe stellt sich wie folgt dar:
Ernst Hofmann
8,00%
Hofmann
Privatstiftung
Androsch
Privatstiftung
38,19%
13,64%
DörflingerPrivatstiftung
13,64%
Streubesitz1)
26,53%
HTP High Tech Plastics AG
100%
100%
HTP
Germany
GmbH2)
54,80%7)
100%
HTP
High Tech
Plastics
Slovakia, s.r.o.3)
Plasmet,
s.r.o.4)
100%
SKT-HTP
Formenbau u.
Kunststofftechnik
GmbH5)
100%
HTP
Fohnsdorf
GmbH6)
100%
HTP
High Tech
Plastics
U.S., Inc.
Liebscher Kunststofftechnik Beteiligungsgesellschaft mbH
0%9)
54,79%8)
1)
2)
3)
4)
5)
6)
7)
8)
9)
10)
Liebscher Kunststofftechnik GmbH & Co. KG
SPI, L.L.C.10)
26,00%10)
Inklusive Mitarbeiter der HTP-Gruppe.
Bis zum 21. Februar 2002 firmierend als Röhrig HTP Germany GmbH. HTP Germany GmbH hielt bis zum 21. Februar 2002 alle
Kommanditanteile an der Valberter Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG und bis zum 21. Februar 2002 98% der Kommanditanteile
an der Ge-Ba Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG. Bis zum 21. Februar 2002 war die Röhrig HTP Germany GmbH alleinige
Gesellschafterin der Röhrig Beteiligungs GmbH, die ihrerseits sowohl Komplementärin der Valberter Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG
als auch der Ge-Ba Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG ist.
Bis zum 24. Oktober 2001 firmierend als Röhrig HTP Slovakia, s.r.o. und davor bis zum 18. September 2000 als 77 - REAL, spol. s.r.o.
Bis zum 18. September 2000 firmierend als Plasmet, spol. s.r.o.
Bis zum 22. Februar 2002 firmierend als SKT-Röhrig Formenbau u. Kunststofftechnik GmbH und bis zum 7. Februar 2002 alleinige
Gesellschafterin der GreenLine Heimwerker Internet Services GmbH.
Entstanden durch Verschmelzung der HTP Formenbau GmbH auf die RKW Kunststofftechnik GmbH.
Die verbleibenden Geschäftsanteile werden von Roland Liebscher und Wolfgang Liebscher gehalten.
Die verbleibenden Kommanditanteile werden von Roland Liebscher und Wolfgang Liebscher gehalten.
Die Liebscher Kunststofftechnik Beteiligungsgesellschaft mbH verfügt als Komplementärin über keinen Kapitalanteil.
Die verbleibenden Stimmrechtsanteile an der SPI, L.L.C. werden von der Kleinert Group L.L.C. gehalten.
019
ALLGEMEINE INFORMATIONEN ÜBER DIE GESELLSCHAFT
Entwicklung der HTP High Tech Plastics AG
Die Gesellschaft geht auf die 1950 von Emanuel Röhrig und Franz Gros gegründete Kommanditgesellschaft
"Röhrig & Co." zurück. Im Jahre 1979 trat Ernst Hofmann als Kommanditist und eine von Ernst Hofmann kontrollierte
Gesellschaft mbH als Komplementärin ein. Mit dem Eintritt einer Gesellschaft mbH als Komplementärin wurde die
Firma von Röhrig & Co. auf "Röhrig & Co. nunmehr GmbH & Co. KG" geändert. Im Jahre 1998 vereinbarten die
Röhrig & Co. nunmehr GmbH & Co. KG und die im Eigentum von Ernst Hofmann stehende Röhrig-Hofmann
Technologieprodukte GmbH, das Unternehmen der Röhrig & Co. nunmehr GmbH & Co. KG auf die Röhrig-Hofmann
Technologieprodukte GmbH zu übertragen.
In der Generalversammlung der Röhrig-Hofmann Technologieprodukte GmbH vom 23. November 1998 wurde die
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit der Firma "Röhrig High Tech Plastics AG" beschlossen. Die Umwandlung
und damit die Röhrig High Tech Plastics AG wurden am 28. November 1998 in das Firmenbuch des Landesgerichts
Eisenstadt eingetragen. Zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Umwandlung der Röhrig-Hofmann Technologieprodukte GmbH in eine Aktiengesellschaft betrug das Grundkapital ATS 40.000.000,-- eingeteilt in 4.000 Inhaberaktien
im Nennbetrag von je ATS 10.000,--. Nach erfolgter Umwandlung in eine Aktiengesellschaft trat am 15. Januar 1999
die Hofmann Privatstiftung als Aktionärin neben Ernst Hofmann.
Durch Beschlüsse der Hauptversammlung vom 20. September 1999 wurde unter anderem das Grundkapital der
Gesellschaft von österreichischen Schilling auf Euro umgestellt, das Grundkapital aus Gesellschaftsmitteln auf
€ 3.000.000,-- erhöht, die Nennbetragsaktien auf Stückaktien umgestellt und das Grundkapital neu eingeteilt. Nach
Eintragung dieser Beschlüsse im Firmenbuch betrug das Grundkapital der Gesellschaft € 3.000.000,--, eingeteilt in
3.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital in Höhe von jeweils
€ 1,--.
Die Hauptversammlung vom 20. September 1999 beschloss weiterhin, das Grundkapital der Gesellschaft von
€ 3.000.000,-- um € 1.500.000,-- auf € 4.500.000,-- durch Ausgabe von 1.500.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu erhöhen. Zur Zeichnung wurde die
Bayerische Landesbank Girozentrale zugelassen, die diese jungen Aktien im Rahmen des Börsengangs der Gesellschaft
einem breiten Publikum in Deutschland und Österreich öffentlich sowie im Rahmen von Privatplatzierungen im
europäischen Ausland zum Kauf anbot. Die Aktien der Gesellschaft notierten erstmals am 19. November 1999 im
Börsenhandel mit amtlicher Notierung an der Frankfurter Wertpapierbörse mit Teilnahme an SMAX.
Gründung, Firmenbucheintragung, Firma und Sitz
Die Gesellschaft ist aus der Hofmann Technologieprodukte GmbH hervorgegangen. Diese Gesellschaft wurde mit
Gesellschaftsvertrag vom 27. Juli 1998 gegründet und am 13. August 1998 im Firmenbuch eingetragen. Mit Generalversammlungsbeschluss vom 29. Oktober 1998 wurde die Firma der Gesellschaft in Röhrig-Hofmann Technologieprodukte GmbH geändert. Mit Generalversammlungsbeschluss vom 23. November 1998 wurde diese Gesellschaft in eine
Aktiengesellschaft umgewandelt. Der betreffende Generalversammlungsbeschluss und damit die neue Rechtsform der
Gesellschaft wurde am 28. November 1998 im Firmenbuch eingetragen.
020
Die Gesellschaft ist im Firmenbuch des Landesgerichts Eisenstadt als zuständiges Handelsgericht unter FN 173270i
registriert. Mit Beschluss der außerordentlichen Hauptversammlung vom 17. April 2001, modifiziert durch den
Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Juni 2002, wurde das Grundkapital der Gesellschaft von € 4.500.000,-- um
€ 1.000.000,-- auf € 5.500.000,-- durch Ausgabe von 1.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen
Bar- und Sacheinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre erhöht.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Juni 2001 wurde die Firma von "Röhrig High Tech Plastics AG" in "HTP
High Tech Plastics AG" geändert. Der diesbezügliche Beschluss wurde am 10. Juli 2001 im Firmenbuch eingetragen.
Ihr Sitz ist in Neudörfl, Burgenland, in Österreich.
Gründer der Gesellschaft
Gründer der Gesellschaft ist der Aktionär Ernst Hofmann, der unter der Adresse der Gesellschaft erreichbar ist.
Gegenstand der Gesellschaft
Unternehmensgegenstand ist die Erzeugung von, der Handel mit und die Erbringung von Dienstleistungen im Hinblick
auf technische Produkte aller Art, insbesondere High-Tech- und Plastikprodukte sowie die Vermögensanlage und die
Übernahme anderer Unternehmen aller Art.
Die Gesellschaft ist generell berechtigt, Zweigniederlassungen und Tochtergesellschaften im In- und Ausland zu
errichten, Betriebe oder das gesamte Unternehmen in eine oder mehrere Tochtergesellschaften auszugliedern, sich
an anderen Unternehmen mit einem vergleichbaren Unternehmensgegenstand zu beteiligen und alle Geschäfte zu
tätigen und Maßnahmen zu ergreifen, die zur Erreichung des Gesellschaftszwecks notwendig oder nützlich erscheinen.
Geschäftsjahr und Dauer
Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.
Die Dauer der Gesellschaft ist nicht auf eine bestimmte Zeit beschränkt.
Auflösung
Die Gesellschaft kann, ausgenommen im Insolvenzfall, durch einen Beschluss der Hauptversammlung mit einer Dreiviertelmehrheit des vertretenen Grundkapitals aufgelöst werden. Das nach Begleichen der Verbindlichkeiten verbleibende Vermögen wird an die Aktionäre nach dem Verhältnis ihrer Anteile am Grundkapital verteilt (§ 212 Absatz 2
öAktG).
021
Aktionärsstruktur
Nach Wirksamwerden der aufgrund des Hautversammlungsbeschlusses vom 17. April 2001, modifiziert durch den
Hauptversammlungsbeschluss vom 28. Juni 2002, durchgeführten Kapitalerhöhung und nach weiteren Aktienübertragungen von der Hofmann Privatstiftung an die Dörflinger-Privatstiftung als auch an die Androsch Privatstiftung hält
die Hofmann Privatstiftung 38,19%, Ernst Hofmann 8,00%, die Androsch Privatstiftung 13,64%, die Dörflinger-Privatstiftung 13,64% und der Streubesitz 26,53% des Grundkapitals.
Ergebnis pro Aktie
Das Ergebnis pro Aktie nach DVFA/SG-Methode betrug im Geschäftsjahr 1999 € 1,--, im Geschäftsjahr 2000 € 0,54
und im Geschäftsjahr 2001 € 0,08. Im ersten Quartal 2002 betrug das DVFA-Ergebnis € 0,04, im ersten Quartal 2001
€ 0,11.
Maßgebliche Rechtsordnung
Für die Gesellschaft ist die österreichische Rechtsordnung maßgeblich.
Bekanntmachungen, Zahl- und Hinterlegungsstellen
Gemäß § 18 öAktG und gemäß Punkt 3 der Satzung sind Bekanntmachungen durch die Gesellschaft in der Wiener
Zeitung zu veröffentlichen. Darüber hinaus sind nach börsenrechtlichen Vorschriften Bekanntmachungen hinsichtlich
der Aktien in mindestens einem überregionalen Pflichtblatt der Frankfurter Wertpapierbörse zu veröffentlichen.
Als Zahl- und Hinterlegungsstelle ist die Bayerische Landesbank Girozentrale benannt. Sind Aktienurkunden ausgegeben,
können bei den Zahl- und Hinterlegungsstellen unter Vorlage der Wertpapierurkunden alle die Aktien betreffenden
Maßnahmen ohne Kosten für den Aktionär bewirkt werden. Hierzu gehört insbesondere die Auszahlung von Dividenden
an den Schaltern der Zahl- und Hinterlegungsstelle, die Ausgabe von neuen Gewinnanteilsscheinbögen, die Hinterlegung
von Aktien für die Teilnahme an Hauptversammlungen und die Ausübung von Bezugsrechten.
Abschlussprüfer
Abschlussprüfer der Gesellschaft für den Jahresabschluss und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2001 ist die
ARTHUR ANDERSEN Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH ("Arthur Andersen"),Teinfaltstr. 8, A-1010 Wien. Die
Konzernabschlüsse für die Geschäftsjahre endend zum 31. Dezember 2001 (nach IAS), 31. Dezember 2000 (nach
öHGB) sowie zum 31. Dezember 1999 (nach öHGB) und die nach öHGB erstellten Jahresabschlüsse für die
Geschäftsjahre endend zum 31. Dezember 2001, 31. Dezember 2000 sowie zum 31. Dezember 1999 sind von Arthur
Andersen geprüft und mit jeweils uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen worden.
022
Tochtergesellschaften
Verkauf der Geschäftsaktivitäten im Geschäftsbereich Home, Garden & Lifestyle
Vor dem Hintergrund der Neuausrichtung der Geschäftstätigkeit und einer Konzentration auf die Technologiegeschäftsbereiche, hat sich die Gesellschaft im Herbst 2001 entschieden, sich von diesem Geschäftsbereich zu trennen.
Neben dem Verkauf der Geschäfts- bzw. Kommanditanteile an der GreenLine Heimwerker Internet Services GmbH,
Röhrig Beteiligungs GmbH und Valberter Kunststoffverarbeitungs GmbH & Co. KG an die Hofmann Kunststoffverpackung Gesellschaft m.b.H., übertrug die Gesellschaft an die HGL-Home Garden Lifestyle Vertriebs-GmbH sämtliche
dem Geschäftsbereich Home, Garden & Lifestyle zurechenbare Vermögensgegenstände und Rechtspositionen, insbesondere den vorhandenen Warenbestand und die Arbeitsverhältnisse mit den in diesem Geschäftsbereich tätigen
Arbeitnehmern und vermietete Formen und eine Lagerhalle (siehe insoweit auch – "Deutsche Tochtergesellschaften"
und "Beziehungen zu Aktionären").
Österreichische Tochtergesellschaften
Die HTP AG ist Alleingesellschafterin der österreichischen Gesellschaften HTP Fohnsdorf GmbH mit dem Sitz in
Fohnsdorf und der SKT-HTP Formenbau u. Kunststofftechnik GmbH mit dem Sitz in Neudörfl. Bis zur Wirksamkeit
der Verschmelzung mit der HTP Fohnsdorf GmbH am 22. Januar 2002 war die HTP AG auch Alleingesellschafterin der
HTP Formenbau GmbH. Die HTP Formenbau GmbH ist aus der HTP Formenbau AG (vormals AT & S Formenbau AG)
hervorgegangen. Sie war im Firmenbuch des Landesgerichts Leoben als zuständiges Handelsgericht unter FN 181842s
eingetragen. Das Stammkapital betrug zuletzt € 2.666.100,--. Die HTP AG erwarb sämtliche Aktien an der AT & S
Formenbau AG von verschiedenen Aktionären aufgrund von Kaufverträgen, die allesamt in der Zeit zwischen dem
22. März 2001 bis zum 10. Mai 2001 erfüllt wurden. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 2. Mai 2001, eingetragen im
Firmenbuch am 21. Juni 2001, wurde die Firma der AT & S Formenbau AG in HTP Formenbau AG geändert.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 5. Juli 2001 wurde die HTP Formenbau AG in eine Gesellschaft mit beschränkter
Haftung umgewandelt und die Firma in HTP Formenbau GmbH geändert. Mit Generalversammlungsbeschluss vom
18. Dezember 2001 wurde die HTP Formenbau GmbH als übertragende Gesellschaft mit der RKW Kunststofftechnik
GmbH (nunmehr HTP Fohnsdorf GmbH) verschmolzen. Die Verschmelzung und damit die Löschung der HTP
Formenbau GmbH wurde am 22. Januar 2002 im Firmenbuch eingetragen.
HTP Fohnsdorf GmbH mit dem Sitz in Fohnsdorf
Die Firma dieser Gesellschaft lautete vormals RKW Kunststofftechnik GmbH. Mit Abtretungsvertrag vom 17. September
2001 erwarb die HTP AG sämtliche Geschäftsanteile an der RKW Kunststofftechnik GmbH. Mit Generalversammlungsbeschluss vom 18. Dezember 2001 wurde beschlossen, die RKW Kunststofftechnik GmbH als übernehmende
Gesellschaft mit der HTP Formenbau GmbH (vormals AT & S Formenbau AG) als übertragende Gesellschaft zu
verschmelzen, das Stammkapital der RKW Kunststofftechnik GmbH um ATS 12.840.825,-- zu erhöhen, den Gesellschaftsvertrag entsprechend dem 1. Euro-Justizbegleitgesetz anzupassen, die Firma der Gesellschaft auf HTP Fohnsdorf
GmbH zu ändern und den Gesellschaftsvertrag entsprechend abzuändern. Die Verschmelzung, die Kapitalerhöhung,
die Anpassung an das 1. Euro-Justizbegleitgesetz und die Gesellschaftsvertragsänderung wurden am 22. Januar 2002 im
Firmenbuch eingetragen.
023
Die HTP Fohnsdorf GmbH ist im Firmenbuch des Landesgerichts Leoben als zuständigem Handelsgericht unter
FN 73126p eingetragen. Das Stammkapital der HTP Fohnsdorf GmbH beträgt € 2.750.000,--.
Alleinige Gesellschafterin ist die HTP AG.
Gegenstand der HTP Fohnsdorf GmbH ist die Kunststoffverarbeitung und -bearbeitung sowie die Forschung auf dem
Sektor Kunststoff samt der Planung und Wartung von Werkseinrichtungen, der Formenbau, insbesondere die Entwicklung, Erzeugung und Bearbeitung von Metallwaren, von elektronischen, elektrotechnischen, feinmechanischen und
optischen Erzeugnissen, einschließlich Halbfabrikaten von Werkzeugen und Fertigungsvorrichtungen,Verarbeitung und
Bearbeitung von Kunststoffteilen, Materialien, Nichteisenmetallteilen und Faserverbundwerkstoffen für die Flugzeugindustrie sowie die Entwicklung, Erzeugung und Bestückung von gedruckten Schaltungen (prints) in der Form eines
Industriebetriebs, die industrielle Forschung und Entwicklung einschließlich der Vorbereitung industrieller Fertigungsvorgänge (Engineering) auf dem Gebiet des Formenbaus, die Ausübung des Gewerbes der Elektroinstallation der
Oberstufe und Unterstufe, die Erbringung von Dienstleistungen in der automatischen Datenverarbeitung und Informationstechnik und die Beratung auf diesen Gebieten, die Durchführung und Vermittlung aller zur organisatorischen,
technischen, kaufmännischen und wirtschaftlichen Beratung von Unternehmen und Betrieben jeder Art gehörigen
Arbeiten sowie Herstellung,Vertrieb und Wartung von zu diesem Tätigkeitsbereich gehörigen Maschinen und Geräten,
das Handeln mit Waren aller Art, die Gründung, die Pachtung und die Verpachtung anderer Unternehmen und Gesellschaften sowie die Übernahme der Geschäftsführung und Vertretung in denselben, die Erwerbung, Ausübung und
sonstige wie immer geartete Verwertung einschlägiger Konzessionen, Patente, Lizenzen, Markenrechte, Musterrechte
und Gewerberechte und überhaupt gewerblicher Schutzrechte sowie Fabrikations- und Vertriebsrechte aller Art, die
Errichtung und der Betrieb von Zweigniederlassungen, Betriebsstätten und Repräsentanzen im In- und Ausland im
Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen und sie ist berechtigt, andere Erzeugnisse herzustellen, zu bearbeiten, zu
erwerben und zu vertreiben sowie Dienstleistungen aller Art auszuführen.
SKT-HTP Formenbau u. Kunststofftechnik GmbH mit dem Sitz in Neudörfl
Die Firma der SKT-HTP Formenbau u. Kunststofftechnik GmbH lautete vormals SKT-Röhrig Formenbau u. Kunststofftechnik GmbH. Die HTP AG erwarb mit Abtretungsvertrag vom 23. September 1998 von Ernst und Veronika Hofmann
sämtliche Geschäftsanteile an dieser Gesellschaft. Mit Generalversammlungsbeschluss vom 7. Februar 2002 wurde die
Firma dieser Gesellschaft in SKT-HTP Formenbau u. Kunststofftechnik GmbH geändert. Die SKT-HTP Formenbau u.
Kunststofftechnik GmbH ist im Firmenbuch des Landgerichts Eisenstadt als zuständigem Handelsgericht unter
FN 69141d eingetragen. Das Stammkapital dieser Gesellschaft beträgt ATS 500.000,--.
Gegenstand der SKT-HTP Formenbau u. Kunststofftechnik GmbH ist die Kunststofftechnik und der Formenbau, die
Beteiligung an solchen oder ähnlichen Unternehmen und der Handel mit Waren aller Art.
Die SKT-HTP Formenbau u. Kunststofftechnik GmbH verkaufte und übertrug am 7. Februar 2002 sämtliche Geschäftsanteile an der GreenLine Heimwerker Internet Services GmbH in Höhe von € 35.000,-- an die Hofmann Kunststoffverpackung Gesellschaft m.b.H. zu einem Kaufpreis von € 2.000,-- (siehe auch "Beziehungen zu Aktionären").
Die GreenLine Heimwerker Internet Services GmbH sollte ursprünglich eine Internet Shopping-Plattform für die
Produkte des ehemaligen Geschäftsbereiches "Home, Garden & Lifestyle" betreiben. Die SKT-HTP Formenbau u.
Kunststofftechnik GmbH entfaltet derzeit keine operative Geschäftstätigkeit.
024
Deutsche Tochtergesellschaften
Im Zuge der Konzentration auf die Technologiegeschäftsbereiche veräußerte die Gesellschaft am 21. Februar 2002
mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2002 ihre Beteiligungen in Deutschland, die dem Geschäftsbereich Home,
Garden & Lifestyle zuzurechnen waren, an die Hofmann Kunststoffverpackung Gesellschaft m.b.H. (siehe auch
"Beziehungen zu Aktionären"). Zur Umsetzung dieser Neuausrichtung erwarb zunächst die HTP Germany GmbH den
von Ernst Hofmann an der Ge-Ba Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG gehaltenen Kommanditanteil in Höhe von
€ 2.000,--, wodurch die HTP Germany GmbH einzige Kommanditistin der Ge-Ba Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG
wurde. Danach brachte die HTP Germany GmbH sämtliche von ihr an der Ge-Ba Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG
gehaltenen Kommanditanteile in Höhe von € 100.000,-- in die Valberter Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG ein
und übertrug zu diesem Zweck ihre Kommanditbeteiligung an der Ge-Ba Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG auf
die Valberter Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG. Im Zusammenhang mit dieser Übertragung schied die Röhrig
Beteiligungs GmbH als einzige Komplementärin aus der Ge-Ba Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG aus, wodurch
die Ge-Ba Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG aufgelöst wurde. Im Anschluss daran übertrug die HTP Germany
GmbH, aufschiebend bedingt auf die Eintragung der Käuferin als Kommanditistin kraft Sonderrechtsnachfolge in das
Handelsregister, ihre gesamte Kommanditeinlage an der Valberter Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG, die sich
durch die vorgenannte Einbringung und Übertragung von € 100.000,-- auf € 200.000,-- erhöhte sowie ihren
Geschäftsanteil in Höhe von € 25.000,-- an der Röhrig Beteiligungs GmbH an die Hofmann Kunststoffverpackung
Gesellschaft m.b.H. Die für die Eintragung der Käuferin als Kommanditistin kraft Sonderrechtsnachfolge erforderliche
notariell beglaubigte Handelsregisteranmeldung wurde am 11. März 2002 beim zuständigen Handelsregister eingereicht.
Die Eintragung ist noch nicht erfolgt.
Nunmehr hält die Gesellschaft in Deutschland mittelbar über die HTP Germany GmbH 54,79% des Kommanditkapitals
der Liebscher Kunststofftechnik GmbH & Co. KG sowie 54,80% am Stammkapital ihrer Komplementärin.
HTP Germany GmbH mit dem Sitz in Meinerzhagen
Am 17. Dezember 1998 gründete die HTP High Tech Plastics AG als Holdinggesellschaft für ihre deutschen Geschäftsaktivitäten eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter der Firma Röhrig HTP Germany GmbH mit Sitz in
Meinerzhagen. Diese Gesellschaft wurde am 31. Mai 1999 in das Handelsregister des Amtsgerichts Meinerzhagen
eingetragen. Mit Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 21. Februar 2002 wurde sie in HTP Germany GmbH
umfirmiert. Das Stammkapital der HTP Germany GmbH beträgt DM 50.000,--. Auf das Stammkapital hat die Gesellschaft eine Stammeinlage in Höhe von DM 50.000,-- übernommen. Gegenstand dieses Unternehmens ist der Erwerb
und die Verwaltung von Vermögensbeteiligungen.
Liebscher Kunststofftechnik GmbH & Co. KG mit dem Sitz in Straßlach
Mit Kauf- und Abtretungsvertrag vom 18. Juli 2000 erwarb die HTP Germany GmbH mit wirtschaftlicher Wirkung
zum 1. Januar 2000 von Erich Liebscher einen Kommanditanteil in Höhe von DM 96.000,-- an der Liebscher Kunststofftechnik GmbH & Co. KG ("Liebscher KG") sowie von Erich Liebscher, Roland Liebscher und Wolfgang Liebscher
Geschäftsanteile in Höhe von insgesamt nominal DM 27.000,-- oder 54,80% des Stammkapitals an der Liebscher
Kunststofftechnik Beteiligungsgesellschaft mbH ("Liebscher GmbH"), der Komplementärin der Liebscher KG.
Im Zuge der Beteiligung an der Liebscher KG erhöhte die HTP Germany GmbH unter Verzicht der Altkommanditisten
025
auf die Teilnahme an der Kapitalerhöhung ihre Kommanditeinlage von DM 96.000,-- um DM 1.242.000,-- auf
DM 1.338.000,--. Nach Durchführung dieser Kapitalerhöhung war die HTP Germany GmbH mit 54,79% am
Kommanditkapital der Liebscher KG in Höhe von DM 2.442.000,-- beteiligt.
Des weiteren wurde im Rahmen des Kauf- und Abtretungsvertrages vom 18. Juli 2000 ein endgültiges Ausscheiden von
Wolfgang Liebscher aus der Liebscher KG bzw. der Liebscher GmbH zum 31. Dezember 2002 vereinbart.Wolfgang
Liebscher verkaufte und übertrug seine Kommanditbeteiligung an der Liebscher KG in Höhe von DM 493.500,-(20,21% des Kommanditkapitals) und einen Geschäftsanteil in Höhe von DM 10.100,-- an der Liebscher GmbH zum
Stichtag 31. Dezember 2002 an die HTP Germany GmbH. Darüber hinaus bot Wolfgang Liebscher Roland Liebscher
an, einen Teil seiner Kommanditbeteiligung an der Liebscher KG in Höhe von DM 116.100,-- (4,75% des Kommanditkapitals) und einen Geschäftsanteil in Höhe von DM 2.400,-- an der Liebscher GmbH zu verkaufen und abzutreten.
Roland Liebscher ist berechtigt, dieses Angebot ab dem 31. Dezember 2002 bis zum Ablauf des 31. Januar 2003
anzunehmen. Aufschiebend bedingt auf die Nichtannahme des vorstehenden Angebots verkaufte und übertrug
Wolfgang Liebscher der HTP Germany GmbH die von der Option erfasste Kommanditbeteiligung an der Liebscher KG
bzw. den Geschäftsanteil an der Liebscher GmbH. Der Kaufpreis für die Beteiligungen berechnet sich in Abhängigkeit
vom mittleren Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der Geschäftsjahre 2000 bis 2002. Sollte Roland Liebscher
seine vorstehend beschriebene Call-Option ausüben, wird die HTP Germany GmbH 75% des Kommanditkapitals der
Liebscher KG sowie des Stammkapitals der Liebscher GmbH halten. Soweit Roland Liebscher die Call-Option nicht ausübt,
wird sich die Beteiligungsquote der HTP Germany GmbH an der Liebscher KG bzw. der Liebscher GmbH auf 79,75% erhöhen.
Die Liebscher KG wurde mit Gesellschaftsvertrag vom 18. Mai 1994 errichtet und am 22. August 1994 im Handelsregister des Amtsgerichts München eingetragen. Die Liebscher Kunststofftechnik Beteiligungs Gesellschaft mbH als
persönlich haftende Gesellschafterin wurde am 2. August 1994 im Handelsregister des Amtsgerichts München mit
einem Stammkapital von DM 50.000,-- eingetragen.
Nach dem Gesellschaftsvertrag der Liebscher KG ist für die Vornahme von Handlungen, die über den gewöhnlichen
Geschäftsbetrieb hinausgehen, die vorherige Zustimmung der Gesellschafter mit einer Mehrheit von 55% des
Kommandit- bzw. Stammkapitals der Liebscher KG bzw. der Liebscher GmbH erforderlich. Bis zum 31. Dezember 2002
wird HTP nicht über eine entsprechende Mehrheit verfügen.
Slowakische Tochtergesellschaften
PLASMET, s.r.o. mit dem Sitz in Vráble
PLASMET, s.r.o. ("Plasmet") ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach den Bestimmungen des slowakischen
Rechts mit Sitz in Vráble in der Slowakei und im Handelsregister des Bezirksgerichts Nitra registriert. Der Gesellschaftsvertrag vom 15. Februar 1993 wurde zwischen Ing. Jaroslav Sponiar und Miroslav Vall geschlossen. Mit Gesellschaftsvertrag vom 1. Februar 1994 erlosch die Beteiligung des Miroslav Vall, als neue Gesellschafterin trat die Röhrig
& Co. nunmehr GmbH & Co. KG als Rechtsvorgängerin der HTP AG mit einem Geschäftsanteil in Höhe von nominal
SKK 10.575.000,-- ein. Ein weiterer Geschäftsanteil in Höhe von nominal SKK 30.000,-- wurde von Ing. Jaroslav
Sponiar gehalten. Am 15. Dezember 2000 übertrug Ing. Jaroslav Sponiar seinen Gesellschaftsanteil an die HTP AG.
Unternehmensgegenstand von Plasmet ist die Ausführung von Fräsarbeit, Metalldreherei und anderer Metallbearbeitung,
die Warenproduktion aus Kunststoff, die Produktion von elektrischen Geräten und Maschinen sowie der Kauf von
Waren zum Zwecke des Verkaufs an Endverbraucher oder an den Großhandel.
026
Plasmet dient innerhalb der HTP-Gruppe als Produktionsstätte für lohnintensive Arbeit. Plasmet bezieht aber auch
Maschinen, Rohmaterialien,Werkzeuge und Fertigartikel von der Gesellschaft. Plasmet erwarb Maschinen von der
Gesellschaft zu Restbuchwerten. Die Gesellschaft stellt Plasmet zur Lohnanfertigung Rohmaterialien zu den Preisen
zur Verfügung, zu denen sie diese selbst einkauft. Die Werkzeuge und Fertigartikel, die die Gesellschaft an Plasmet
verkauft und von dieser bezieht, werden zu den von der Gesellschaft vorgegebenen Preisen verrechnet. Die Preise
errechnen sich aus der von der Gesellschaft selbst angewandten Kalkulationsmethode, die einen geringen Gewinnaufschlag beinhaltet.
Sowohl die Forderungen als auch die Verbindlichkeiten der Gesellschaft gegenüber Plasmet stiegen jährlich an.
Zum 31. Dezember 2001 bestand ein Forderungsüberhang zugunsten der Gesellschaft in Höhe von € 1,5 Mio.
Dieser Betrag soll mittelfristig an die Gesellschaft im Wege der Verrechnung zurückgeführt werden.
HTP High Tech Plastics Slovakia, s.r.o. mit dem Sitz in Vráble
Mit Kauf- und Abtretungsvertrag vom 30. März bzw. 4. April 2000 erwarb die HTP AG von der LIMEX, spol. s.r.o. alle
Gesellschaftsanteile im Nominalwert von SKK 4.800.000,-- an der am 13. Dezember 1999 gegründeten Handelsgesellschaft 77 - REAL, spol. s.r.o. Unternehmensgegenstand war das Halten und Verwalten eines Grundstückes mit darauf
befindlichen Lagerhallen, welches sich gegenüber des Betriebsareals der Plasmet befindet. Mit Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 18. September 2000 wurde die Firma der 77 - REAL, spol. s.r.o. in Röhrig HTP Slovakia, s.r.o.
geändert und ihr Sitz von Bratislava nach Vráble verlegt. Mit weiterem Gesellschafterbeschluss vom 24. Oktober 2001
wurde die Firma in HTP High Tech Plastics Slovakia, s.r.o. umbenannt ("HTP Slovakia"). HTP Slovakia ist eine Gesellschaft
mit beschränkter Haftung nach den Bestimmungen des slowakischen Rechts mit Sitz in Vráble in der Slowakei und im
Handelsregister des Bezirksgerichts Nitra registriert. Unternehmensgegenstand von HTP Slovakia ist der Kauf von
Waren zum Zwecke der Weiterveräußerung an Endverbraucher oder an andere Gewerbetreibende sowie Kauf- und
Verkaufsvermittlung von Waren und Dienstleistungen im Umfang der freien Gewerbe. Die HTP Slovakia ist Besitzgesellschaft des in Vráble gelegenen Grundstücks einschließlich der darauf befindlichen Hallen und entfaltet derzeit
daneben keine weitere operative Geschäftstätigkeit.
U.S. Amerikanische Beteiligungsgesellschaften
HTP High Tech Plastics U.S., Inc. mit dem Sitz in Detroit
Die HTP High Tech Plastics AG gründete am 31. August 2001 die HTP High Tech Plastics U.S., Inc. Die HTP High Tech
Plastics U.S., Inc. ist eine Incorporation nach dem Recht des Staates Michigan mit dem Sitz in Detroit in den USA. Das
Kapital der HTP High Tech Plastics U.S., Inc. besteht aus 60.000 Common Shares, von denen bisher 1.000 Stück im
Werte von jeweils USD 1,-- an die HTP High Tech Plastics AG ausgegeben wurden (issued), die damit alleinige Gesellschafterin der HTP High Tech Plastics U.S., Inc. ist. Die HTP High Tech Plastics U.S., Inc. hält eine Beteiligung an der
SPI, L.L.C. im Höhe von 26% und entfaltet derzeit daneben keine weitere operative Geschäftstätigkeit.
SPI, L.L.C. mit dem Sitz in Detroit
Mit Kaufvertrag vom 31. Dezember 2001 zeichnete die HTP High Tech Plastics U.S., Inc. im Rahmen einer Kapitalerhöhung 260 neu ausgegebene Stammanteile (Common Units) der SPI, L.L.C. Die SPI, L.L.C. ist eine Limited Liability
027
Company nach dem Recht des Staates Michigan mit dem Sitz in Detroit in den USA. Das Kapital der SPI, L.L.C. ist
aufgeteilt in 1.000 Common Units und 510 Vorzugsanteile (Preferred Units), wobei die HTP High Tech Plastics U.S.,
Inc. derzeit 260 Common Units und die Kleinert Group L.L.C. 740 Common Units sowie 260 Preferred Units halten.
Gesellschafter der Kleinert Group L.L.C. sind die Gründungsgesellschafter der SPI, L.L.C.Werner L. Kleinert, Michael
W. Kleinert, Nancy C. Patzker, Kimberly N.Trupiano und Donald Barnhart. Geschäftsführer (Manager) der SPI, L.L.C.
ist die Kleinert Group, L.L.C. Der Manager verfügt über umfangreiche Kompetenzen. Die Gesellschafterversammlung
entscheidet lediglich über die Auflösung der SPI, L.L.C., einen Zusammenschluss mit anderen Gesellschaften und
Änderungen des Gesellschaftsvertrages. Beschlüsse der Gesellschafterversammlung werden mit einer Mehrheit von
mehr als 50% der auf der Gesellschafterversammlung vertretenen Common Units gefasst.
Es ist beabsichtigt, diese Beteiligung an der SPI, L.L.C. bei einer entsprechend positiven Geschäftsentwicklung in den
USA aufzustocken. Zu diesem Zweck gewährte die SPI, L.L.C. mit Optionsvertrag vom 31. Dezember 2001 der HTP
High Tech Plastics U.S., Inc. eine Option zum Erwerb von bis zu 250 Common Units. Sollte diese Option vollständig
ausgeübt werden und keine weiteren Common Units ausgegeben worden sein, würde HTP High Tech Plastics U.S., Inc.
51% der Common Units halten.
Mit Buy-Sell Agreement vom 31. Dezember 2001 wurde der SPI, L.L.C. die Call-Option auf den Erwerb sämtlicher
Common Units des Minderheitsgesellschafters eingeräumt. Dem Minderheitsgesellschafter wurde eine spiegelbildliche
Put-Option gegen die SPI, L.L.C. eingeräumt. Die Put- bzw. Call-Option ist zum 31. Dezember 2006 innerhalb einer
Frist von 30 Tagen ausübbar und danach jeweils wieder nach Ablauf von weiteren 5 Jahren. Soweit es aufgrund der
Ausübung der HTP High Tech Plastics U.S., Inc. gemäß der unter dem Optionsvertrag vom 31. Dezember 2001
eingeräumten Option zu einem Kontrollwechsel (Change of Control) kommen sollte, wird Kleinert Group L.L.C. eine
Put-Option eingeräumt, innerhalb einer Frist von 30 Tagen nach Ausübung der Call-Option durch HTP High Tech
Plastics U.S., Inc. sämtliche Common Units an HTP High Tech Plastics U.S., Inc. zu verkaufen. Soweit HTP High Tech
Plastics U.S., Inc. die ihr nach dem Optionsvertrag vom 31. Dezember 2001 eingeräumte Option nicht ausübt, ist HTP
High Tech Plastics U.S., Inc. berechtigt, sämtliche der in ihrem Eigentum stehenden Common Units an die SPI, L.L.C. zu
verkaufen. Der Kleinert Group L.L.C. wurde darüber hinaus eine Put-Option über den Verkauf ihrer Preferred Units
an die Gesellschaft eingeräumt. Diese Put-Option ist ausübbar soweit Kleinert Group L.L.C. aufgrund der Ausübung
einer der vorgenannten Optionen keine Common Units mehr hält.
Ob und inwieweit HTP High Tech Plastics U.S., Inc. von ihren Optionen aus dem Optionsvertrag Gebrauch machen
wird, ist derzeit noch ungewiss.
028
Angaben zu Beteiligungsunternehmen der HTP High Tech Plastics AG
gemäß § 24 BörsZulV
In den nachfolgenden Tabellen sind die Beteiligungen der HTP High Tech Plastics AG, deren Buchwert mindestens
10% des konsolidierten Eigenkapitals darstellt oder die mindestens 10% zum konsolidierten Jahresergebnis der HTPGruppe beitragen, dargestellt (Angaben jeweils zum 31. Dezember 2001):
Sitz
Tätigkeitsbereich
Gezeichnetes Kapital
Rücklagen
Jahresfehlbetrag
Anteile am gezeichneten Kapital direkt (Beteiligungsquote)
Beteiligungsbuchwert (zum 31. Dezember 2001)
Beteiligungserträge bei der HTP AG
Verbindlichkeiten gegenüber der HTP AG (zum 31. Dezember 2001)
Forderungen gegen HTP AG (zum 31. Dezember 2001)
HTP Fohnsdorf GmbH
Fohnsdorf
Kunststoffverarbeitung und -bearbeitung, Formenbau
€ 2.750.000,-€ 1.011.662,-€ (1.186.292,--)
100%
€ 8.342.354,-€0
€ 2.636.390,-€0
Sitz
Tätigkeitsbereich
Gezeichnetes Kapital
Rücklagen
Jahresüberschuss
Anteile am gezeichneten Kapital direkt (Beteiligungsquote)
Beteiligungsbuchwert (zum 31. Dezember 2001)
Beteiligungserträge bei der HTP AG
Verbindlichkeiten gegenüber der HTP AG (zum 31. Dezember 2001)
Forderungen gegen HTP AG (zum 31. Dezember 2001)
Plasmet, s.r.o.
Vráble
Herstellung von Waren aus Kunststoff
€ 247.896,-€ 43.459,-€ 30.208,-100%
€ 549.491,-€0
€ 1.484.688,-€0
Sitz
Tätigkeitsbereich
Gezeichnetes Kapital
Rücklagen
Jahresüberschuss
Anteile am gezeichneten Kapital direkt (Beteiligungsquote)
Beteiligungsbuchwert (zum 31. Dezember 2001)
Beteiligungserträge bei der HTP AG
Verbindlichkeiten gegenüber der HTP AG (zum 31. Dezember 2001)
Forderungen gegen HTP AG (zum 31. Dezember 2001)
Liebscher Kunststofftechnik GmbH & Co. KG
Straßlach
Herstellung von Waren aus Kunststoff
€ 1.248.575,-€ 438.688,-€ 304.888,-54,8%
€0
€0
€ 10.762,-€0
Sitz
Tätigkeitsbereich
Gezeichnetes Kapital
Rücklagen
Jahresfehlbetrag
Anteile am gezeichneten Kapital direkt (Beteiligungsquote)
Beteiligungsbuchwert (zum 31. Dezember 2001)
Beteiligungserträge bei der HTP AG
Verbindlichkeiten gegenüber der HTP AG (zum 31. Dezember 2001)
Forderungen gegen HTP AG (zum 31. Dezember 2001)
Valberter Kunststoffverarbeitung
GmbH & Co. KG
Meinerzagen-Valbert
Verarbeitung und Vertrieb von Kunststoffen
€ 100.000,-€0
€ (408.512,--)
100%
€0
€0
€ 291.377,-€0
029
KAPITALVERHÄLTNISSE
Die nachfolgende Übersicht enthält eine Zusammenfassung bestimmter Informationen über das Aktienkapital der Gesellschaft,
Satzungsbestimmungen sowie von der Hauptversammlung an den Vorstand erteilte Ermächtigungen.
Grundkapital
Außerordentliche Hauptversammlung vom 17. April 2001
Mit Hauptversammlungsbeschluss der außerordentlichen Hauptversammlung vom 17. April 2001 wurde beschlossen,
das Grundkapital von € 4.500.000,-- um € 1.000.000,-- auf € 5.500.000,-- durch Ausgabe von 1.000.000 neuen, auf
den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital in Höhe von jeweils € 1,-- zu einem
Ausgabepreis von € 13,-- gegen Bareinlage unter Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechts sämtlicher bisheriger
Aktionäre zu erhöhen. Die neuen Aktien wurden von der Dörflinger-Privatstiftung und der Androsch Privatstiftung je
zur Hälfte übernommen und sind mit Gewinnanteilberechtigung ab dem 1. Januar 2001 ausgestattet.
Hauptversammlung vom 28. Juni 2002
Zeitnah zu dem Hauptversammlungsbeschluss vom 17. April 2001 erwarb die HTP AG von der Dörflinger-Privatstiftung,
der Androsch Privatstiftung und Herrn Dkfm. Dr. Hannes Androsch insgesamt 14.902 Aktien an der AT & S Formenbau
AG. Im Hinblick auf eine neue Entscheidung des OGH könnte dieser Vorgang als verdeckte Sacheinlage gewertet werden
mit der Folge, dass die HTP AG die betreffenden Aktien an der AT & S Formenbau AG nicht wirksam erworben hat. Im
Hinblick auf die neue OGH-Entscheidung wurde der Hauptversammlungsbeschluss vom 17. April 2001 durch den
Hauptversammlungsbeschluss vom 28. Juni 2002 insoweit modifiziert, als der auf sämtliche neue Aktien zu leistende
Ausgabebetrag in Höhe von insgesamt € 13.000.000,-- im Betrag von € 11.509.800,-- durch Bareinlagen und im
Betrag von € 1.490.200,-- durch Sacheinlagen aufgebracht wird, und zwar hinsichtlich der Sacheinlagen durch die
Einlage der der Dörflinger-Privatstiftung, der Androsch Privatstiftung und Herrn Dkfm. Dr. Hannes Androsch
gegenüber der HTP AG zustehenden bereicherungsrechtlichen Rückforderungsansprüche aus der unwirksamen
Veräußerung von 14.902 Aktien an der AT & S Formenbau AG.
Die Hauptversammlung vom 28. Juni 2002 hat dem Sacheinlagevertrag vom 17. Juni 2002 zwischen der DörflingerPrivatstiftung, der Androsch Privatstiftung und Herrn Dkfm. Dr. Hannes Androsch einerseits sowie der HTP AG
andererseits über die Sacheinlage der der Dörflinger-Privatstiftung, der Androsch Privatstiftung und Herrn Dkfm.
Dr. Androsch gegenüber der HTP AG zustehenden bereicherungsrechtlichen Rückforderungsansprüche aus der
unwirksamen Veräußerung von 14.902 Aktien an der AT & S Formenbau AG aufgrund von Kaufverträgen vom April
2001 zugestimmt.
Die zum Sacheinlageprüfer bestellte Arthur Andersen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH hat das Ergebnis ihrer
Prüfung wie folgt zusammengefasst:
"Nach dem abschließenden Ergebnis unserer pflichtgemäßen Prüfung auf Grund der uns vorgelegten Urkunden,
Bücher und Schriften sowie der uns erteilten Aufklärungen und Nachweise entspricht der Hergang der Kapitalerhöhung mit Sacheinlage vom 17. Juni 2002 den gesetzlichen Vorschriften. Die Angaben über die in den §§ 19 und 20
AktG vorgesehenen Festsetzungen sind richtig und vollständig."
030
Ferner hat die Hauptversammlung vom 28. Juni 2002 dem Nachgründungsvertrag vom 18. Juni 2002 zwischen der Dörflinger-Privatstiftung, der Androsch Privatstiftung und Herrn Dkfm. Dr. Hannes Androsch einerseits und der HTP AG
andererseits über die Veräußerung und Abtretung der der Dörflinger-Privatstifung, der Androsch Privatstiftung und
Herrn Dkfm. Dr. Hannes Androsch gegenüber der HTP AG zustehenden bereicherungsrechtlichen Rückforderungsansprüche
aus der unwirksamen Veräußerung von 14.902 Aktien an der Formenbau AG an die HTP AG gegen Verzicht der HTP
AG auf die der HTP AG gegenüber der Dörflinger-Privatstiftung, der Androsch Privatstiftung und Herrn Dkfm. Dr.
Hannes Androsch zustehenden bereicherungsrechtlichen Rückforderungsansprüche aus der erwähnten unwirksamen
Veräußerung von 14.902 Aktien an der AT & S Formenbau AG in analoger Anwendung des § 45 öAktG zugestimmt.
Die zum Nachgründungsprüfer bestellte Arthur Andersen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH hat das Ergebnis ihrer
Prüfung wie folgt zusammengefasst:
"Nach dem abschließenden Ergebnis unserer pflichtgemäßen Prüfung auf Grund der uns vorgelegten Urkunden,
Bücher und Schriften sowie der uns erteilten Aufklärungen und Nachweise entspricht der Hergang der Nachgründung
den gesetzlichen Vorschriften."
Nach Eintragung der Durchführung der Kapitalerhöhung aufgrund des Hauptversammlungsbeschlusses der außerordentlichen Hauptversammlung vom 17. April 2001, modifiziert durch den Hauptversammlungsbeschluss vom 28. Juni
2002, im Firmenbuch beträgt das Grundkapital der Gesellschaft € 5.500.000,--, eingeteilt in 5.500.000 auf den Inhaber
lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital in Höhe von jeweils € 1,--. Die Eintragung der
Durchführung dieser Kapitalerhöhung erfolgte am 7. Juni 2001 bzw. am 3. Juli 2002 im Firmenbuch des Landesgerichts
Eisenstadt. Bezüglich der Entwicklung des Stamm- bzw. Grundkapitals bis zu diesem Zeitpunkt wird auf den Abschnitt
"Allgemeine Informationen über die Gesellschaft – Entwicklung der HTP High Tech Plastics AG" verwiesen.
Genehmigtes Kapital
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis einschließlich
31.August 2004 um höchstens € 2.250.000,-- durch Ausgabe von höchstens 2.250.000 auf den Inhaber oder Namen
lautende Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bar- oder Sacheinlagen – dies auch in mehreren Tranchen – unter
Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu erhöhen.
Der Vorstand kann das Bezugsrecht der Aktionäre allerdings nur dann ausschließen, wenn das Grundkapital (i) zum
Zwecke der Durchführung eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms oder Aktienoptions-Programms für Mitarbeiter
der Gesellschaft und der mit ihr verbundenen Unternehmen erhöht wird, oder (ii) gegen Sacheinlagen erhöht wird
oder (iii) zur Schaffung einer solchen Anzahl von Aktien, die ein Altaktionär aufgrund einer Wertpapierleihe vor dem
geplanten Börsengang dem Emissionskonsortium zur teilweisen Erfüllung einer Überzeichnung ("Greenshoe") zur
Verfügung gestellt hat, erhöht wird. Der Vorstand ist ermächtigt, die Art der neu auszugebenden Aktien, den
Ausgabebetrag (ausgenommen bei einer Aktienausgabe zu dem in (iii) erwähnten Zweck, in welchem Fall sich der
Ausgabebetrag nach dem Platzierungskurs richtet) und die sonstigen Ausgabebedingungen mit Zustimmung des
Aufsichtsrats festzusetzen.
Bedingtes Kapital
In der außerordentlichen Hauptversammlung vom 20. September 1999 wurde eine bedingte Kapitalerhöhung um
höchstens € 237.500,-- durch Ausgabe von höchstens 237.500 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit Stimmrecht
031
beschlossen. Die bedingte Kapitalerhöhung soll nur soweit durchgeführt werden, als die Gläubiger von Schuldverschreibungen im Sinne des § 174 öAktG von ihrem Umtausch- oder Bezugsrecht Gebrauch machen.
Erwerb eigener Aktien durch die Gesellschaft
Mit Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 28. Juni 2001, modifiziert durch den Hauptversammlungsbeschluss vom 28. Juni 2002 wurde der Vorstand gemäß § 65 Abs. 1 Ziff. 4 öAktG ermächtigt, eigene Aktien zu
erwerben, damit die HTP AG diese Aktien den Arbeitnehmern, den leitenden Angestellten und den Mitgliedern des
Vorstands der HTP AG oder eines mit der HTP AG verbundenen Unternehmens zum Erwerb anbieten kann, wobei (i)
der zu diesem Zweck mit den von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien verbundene anteilige Betrag am Grundkapital gemeinsam mit dem anteiligen Betrag am Grundkapital, der mit anderen eigenen Aktien, welche die Gesellschaft
bereits erworben hat und noch besitzt, verbunden ist, 10% des Grundkapitals der Gesellschaft nicht übersteigen darf,
(ii) die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien für die Dauer von 18 Monaten ab dem 28. Juni 2001 gilt und (iii) der
niedrigste Gegenwert mit € 1,-- und der höchste Gegenwert mit € 30,-- pro Aktie festgelegt wird.
Die in der Hauptversammlung vom 28. Juni 2002 beschlossene Modifikation des Beschlusses der ordentlichen Hauptversammlung vom 28. Juni 2001 über die Ermächtigung des Vorstands gemäß § 65 Abs. 1 Ziff. 4 öAktG erfolgte zu
Klarstellungszwecken.
Darüber hinaus wurde der Vorstand im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung vom 28. Juni 2001 gemäß § 65
Abs. 1 Ziff. 8 öAktG ermächtigt, eigene Aktien zu erwerben, wobei (i) der zu diesem Zweck mit den von der Gesellschaft erworbenen Aktien verbundene anteilige Betrag am Grundkapital gemeinsam mit anderen eigenen Aktien,
welche die Gesellschaft bereits erworben hat oder noch besitzt, 10% des Grundkapitals der Gesellschaft beträgt, (ii)
die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien für die Dauer von 18 Monaten ab Beschlussfassung gilt (iii) der niedrigste Gegenwert mit € 1,-- und der höchste Gegenwert mit € 30,-- pro Aktie festgelegt wird, (iv) der Erwerb bis zu
300.000 Aktien zu einem Mindestgegenwert von € 1,-- und zu einem maximalen Gegenwert von € 15,-- pro Aktie
auch anders als über die Börse und mittels öffentlichen Angebots gestattet ist, dies unter Berücksichtigung der
Bestimmungen des § 47a öAktG, (v) der Handel in eigenen Aktien als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen ist und (vi)
der Vorstand ermächtigt wird, die eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss einzuziehen.
In der ordentlichen Hauptversammlung vom 28. Juni 2002 wurde beschlossen, dass die Gesellschaft gemäß § 65 Abs.
1b öAktG eigene Aktien auch als Gegenleistung für den Erwerb von Sachwerten verwenden darf, und dass sowohl in
diesem Fall als auch in dem Fall der Verwendung der eigenen Aktien zur Bedienung von Aktienoptionen der erwähnten
Personen das Bezugsrecht gemäß § 153 öAktG ausgeschlossen ist.
Im Amtsblatt zur Wiener Zeitung vom 25. Juli 2001 hat der Vorstand der Gesellschaft das aufgrund der Ermächtigungen
durchzuführende Aktienrückkaufprogramm veröffentlicht. Danach hat das Aktienrückkaufprogramm am 1. August 2001
begonnen und wird am 31. Juli 2002 enden. Es ist beabsichtigt bis zu 550.000 Stück Stammaktien der HTP AG und
somit Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital in Höhe von insgesamt 10% des Grundkapitals der HTP AG
zurückzukaufen.
Die Gesellschaft hat zuletzt in der Kalenderwoche 21 6.800 Stück eigene Aktien zu einem Preis von € 10,50 pro
Aktie über die Börse im Rahmen des Rückkaufprogramms erworben. Zum 31. Dezember 2001 hielt die Gesellschaft
71.716 Stück eigene Aktien und zum 29. April 2002 129.616 Stück eigene Aktien im Bestand.
032
Wandelschuldverschreibungen und Aktienoptionsprogramm
Ermächtigung zur Ausgabe von Wandel-, Options- und Gewinnschuldverschreibungen
Auf Grundlage des bedingten Kapitals ist der Vorstand ermächtigt, bis einschließlich 31. August 2004 (i) Schuldverschreibungen im Sinne des § 174 öAktG, die ein Umtausch- oder Bezugsrecht auf Aktien der Gesellschaft einräumen
(Wandelschuldverschreibungen/Optionsschuldverschreibungen), auszugeben, dies allerdings nur in einem solchen
Ausmaß, dass die Befriedigung des eingeräumten Umtausch- oder Bezugsrechts auf Aktien aus der bedingten
Kapitalerhöhung gewährleistet ist, (ii) im Fall der Begebung solcher Wandelschuldverschreibungen oder Optionsschuldverschreibungen das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, dies allerdings nur dann, wenn solche Schuldverschreibungen zum Zwecke der Durchführung eines Aktienoptionsprogramms für Mitglieder des Vorstands,
leitende Angestellte und bestimmte sonstige qualifizierte Mitarbeiter der Gesellschaft und der mit ihr verbundenen
Unternehmen ausgegeben werden, (iii) Schuldverschreibungen, bei denen die Gläubigerrechte mit Gewinnanteilen
von Aktionären in Verbindung gebracht werden (Gewinnschuldverschreibungen), und eigenkapitalähnliche Genussrechte auszugeben und (iv) den Ausgabebetrag, die sonstigen Ausgabebedingungen und die Formen solcher Schuldverschreibungen mit Zustimmung des Aufsichtsrates festzusetzen.
Eckpunkte der HTP Führungskräfte Wandelanleihe 1999
Die Gesellschaft gewährte ausgewählten leitenden Mitarbeitern im Rahmen der "HTP Führungskräfte Wandelanleihe
1999" das Recht, zu einem späteren Zeitpunkt Aktien an der Gesellschaft zu einem im Voraus festgelegten Preis zu
erwerben. Die berechtigten Mitarbeiter erhalten im Falle der Ausübung dieser Option einen vermögenswerten Vorteil
in der Form des Preisunterschiedes zwischen dem Preis, zu dem die Aktien im Ausübungszeitpunkt erworben werden
können, und dem höheren Kurs, zu dem die Aktien im Ausübungszeitpunkt notieren. Die Rechte und Pflichten aus den
begebenen Wandelschuldverschreibungen sind grundsätzlich nicht übertragbar. Sie gehen nur im Falle des Todes des
Zeichners unter bestimmten Voraussetzungen auf dessen Erben oder Vermächtnisnehmer über, wenn es sich dabei um
Angehörige des Zeichners handelt. Der Gesamtnennbetrag der begebenen Wandelschuldverschreibungen beträgt bis
zu € 237.500,--. Für diese Wandelanleihe gelten die "Bedingungen der HTP Führungskräfte Wandelanleihe 1999".
Pro Nominale in Höhe von € 1,-- erhält der Zeichner einer Wandelschuldverschreibung das Recht auf den Bezug von
vier Bezugsaktien. Der Zeichner hat das Recht, statt der Rückzahlung des Zeichnungsbetrags samt Zinsen Aktien zu
beziehen, wenn er während eines Zeitraums von mindestens sechs Monaten vor dem jeweiligen Wandlungszeitpunkt
dauernd in einem aktiven Arbeitsverhältnis mit der Gesellschaft oder einer zur HTP-Gruppe gehörenden Gesellschaft
gestanden hat, er zum Wandlungszeitpunkt in einem aktiven Arbeitsverhältnis zur Gesellschaft einer zur HTP-Gruppe
gehörenden Gesellschaft steht und er zu diesem Zeitpunkt frei über seinen Rückzahlungsanspruch verfügen kann.
Zudem muss eine in den Wandelanleihebedingungen festgelegte Kurssteigerung eingetreten sein: Entweder muss zum
Wandlungszeitpunkt 1 (erste Ausübung des Wandlungsrechts) der Kurs der Gesellschaftsaktie zwischen dem Tag der
Erstnotierung und dem Wandlungszeitpunkt 1 um mindestens 5% mehr gestiegen sein als der SMAX-100 im gleichen
Zeitraum oder zum Wandlungszeitpunkt 2 (zweite Ausübung des Wandlungsrechts) der Kurs der Gesellschaftsaktie
zwischen dem Ende des ersten Bezugsfensters und dem Wandlungszeitpunkt 2 um mindestens 5% mehr gestiegen sein
als der SMAX-100 im gleichen Zeitraum oder zum Wandlungszeitpunkt 3 (dritte Ausübung des Wandlungsrechts) der
Kurs der Aktie der Gesellschaft zwischen dem Ende des zweiten Bezugsfensters und dem Wandlungszeitpunkt 3 um
mindestens 5% mehr gestiegen sein als der SMAX-100 im gleichen Zeitraum.
033
Die Ausübung des Wandlungsrechts ist nur dreimal möglich, nämlich einmal im zweiten und einmal im dritten und
einmal im vierten auf die Zeichnung der Wandelschuldverschreibung folgenden Geschäftsjahr. Die Ausübung ist auf
einen Zeitraum beschränkt, der mit dem Tag nach der jährlichen ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft
beginnt und drei Wochen dauert. Im zweiten Geschäftsjahr kann das Wandlungsrecht bis zu 40% (d.h. bis zu 1,6
Bezugsaktien je Nominale € 1,-- einer gezeichneten Wandelschuldverschreibung) und im dritten und vierten
Geschäftsjahr zu jeweils bis zu 30% (d.h. bis zu jeweils 1,2 Bezugsaktien) ausgeübt werden. Die bezogenen Aktien
unterliegen einer Haltefrist von einem Jahr ab dem jeweiligen Bezugszeitpunkt. Ein Anspruch auf Zahlung eines Barausgleichs bei Nichtausübung des Wandlungsrechts trotz Vorliegens der Ausübungsvoraussetzungen besteht nicht.
Der Bezugspreis wird in den Wandelanleihebedingungen detailliert festgesetzt. Als Basispreis wird der sich aus dem im
Rahmen des ersten öffentlichen Angebots durchzuführenden Bookbuildingverfahren ergebende Emissionspreis festgelegt. Dieser Basispreis wird prozentual um 10%, 20% bzw. 30% vermindert, wenn der Kurs der Gesellschaftsaktie sich
um mehr als 10% bis 20%, mehr als 20% bis 30% bzw. noch stärker positiv verändert hat als der SMAX-100. Die
relevanten Zeitspannen erstrecken sich für den Wandlungszeitpunkt 1 vom Tag der Erstnotierung (19. November 1999)
bis zum Wandlungszeitpunkt 1, für den Wandlungszeitpunkt 2 vom Wandlungszeitpunkt 1 bis zum Wandlungszeitpunkt 2
und für den Wandlungszeitpunkt 3 vom Wandlungszeitpunkt 2 bis zum Wandlungszeitpunkt 3. Die bereits als Zeichnungsbeträge gezahlten Beträge und Zinsen werden auf den Bezugspreis angerechnet.Wird das Gestaltungsrecht des
Zeichners nicht ausgeübt, so hat die Gesellschaft den gesamten Zeichnungsbetrag zuzüglich der Verzinsung in Höhe
von 3,5% des Zeichnungsbetrages pro Jahr zurückzuzahlen. Rückzahlungszeitpunkt ist entweder der Zeitpunkt, in dem
das Arbeitsverhältnis mit dem Zeichner endet, oder der 31. Dezember 2003.
Die Gesellschaft hat zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Prospekts Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von € 27.880 begeben, wovon Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von € 14.178 in 2000 und
im Gesamtnennbetrag von € 26.702 in 1999 ausgegeben wurden. 2002 wurden keine Wandelschuldverschreibungen
ausgegeben. Aufgrund der Beendigung des Anstellungsverhältnisses mit dem ehemaligen Vorstandsmitglied Hannes Voit
wurden Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von € 12.000 nebst € 420 Zinsen zurückgezahlt.
Die HTP AG hat derzeit noch keine Aktienoptionen an Vorstandsmitglieder oder leitende Angestellte der HTP AG
oder sonstige Mitarbeiter der Gesellschaft oder der mit dieser Gesellschaft verbundenen Unternehmen begeben. Es
ist aber beabsichtigt,Vorstandsmitgliedern der HTP AG und einem ausgewählten Kreis von Mitarbeitern der HTP AG
bzw. der mit dieser Gesellschaft verbundenen Unternehmen Aktienoptionen einzuräumen.
DIVIDENDEN UND DIVIDENDENPOLITIK
Der Jahresabschluss wird durch Vorstand und Aufsichtsrat festgestellt.Vom Jahresüberschuss sind, nach Verrechnung
mit einem etwaigen Verlustvortrag und Berücksichtigung der Veränderung unversteuerter Rücklagen, 5% in die
gesetzliche Rücklage einzustellen, bis die gebundenen Rücklagen (gebundene Kapitalrücklage und gesetzliche Rücklage)
insgesamt 10% des Nennkapitals erreichen.Vorstand und Aufsichtsrat sind ermächtigt, bei der Feststellung des Jahresabschlusses den verbleibenden Jahresüberschuss ganz oder teilweise in die Gewinnrücklage einzustellen und damit von
der Verteilung auszuschließen.
Der Vorstand hat der Hauptversammlung einen Vorschlag über die Verteilung des übrigen (ausschüttbaren) Gewinns
vorzulegen. Die Hauptversammlung entscheidet im jeweils folgenden Geschäftsjahr, inwieweit der ausschüttbare
Gewinn in die Gewinnrücklage eingestellt oder als Dividende tatsächlich ausgeschüttet wird.
034
Generell ist die Fähigkeit der Gesellschaft, Dividenden auszuschütten und die Höhe der jeweiligen Dividende abhängig
vom jeweils erzielten Ergebnis sowie von der finanziellen Lage der Gesellschaft, ihren Liquiditätserfordernissen, ihren
Zukunftsaussichten und sonstigen Rahmenbedingungen. Dividenden werden nach dem Beschluss über die Verwendung
des Bilanzgewinns in der ordentlichen Hauptversammlung jeweils einen Börsentag nach der über die Dividende
beschließenden Hauptversammlung in Übereinstimmung mit den Regeln des jeweiligen Clearingsystems gezahlt.
Die zuzulassenden Aktien aus der Kapitalerhöhung vom 17. April 2001, modifiziert durch die Hauptversammlung vom
28. Juni 2002, sind mit voller Gewinnanteilberechtigung ab dem 1. Januar 2001 ausgestattet. In den Geschäftsjahren
1999, 2000 und 2001 wurden keine Ausschüttungen vorgenommen.
BEZIEHUNGEN ZU AKTIONÄREN
Ernst Hofmann und Hofmann Privatstiftung
Die Hofmann Privatstiftung und Ernst Hofmann halten derzeit zusammen 46,19% des Grundkapitals der Gesellschaft
(siehe "Allgemeine Informationen über die Gesellschaft – Aktionärsstruktur" sowie "Anlageerwägungen – Zukünftige
Aktienverkäufe, Abhängigkeit von wesentlichen Aktionären"). Nach der Stiftungsurkunde ist Ernst Hofmann berechtigt,
den Vorstand der Hofmann Privatstiftung zu bestellen und abzuberufen. Darüber hinaus hält der Aktionär und Gründer
der Gesellschaft Ernst Hofmann diverse Mehrheitsbeteiligungen an anderen Unternehmen (siehe "Organe und
Mitarbeiter – Aufsichtsrat"). Diese Unternehmen stehen oder standen in der Vergangenheit mit HTP in geschäftlichen
Beziehungen.
Die Finanzbuchhaltung für HTP wird zu Marktpreisen von der Hofmann Verwaltungs GmbH durchgeführt, deren
Alleingesellschafter Ernst Hofmann ist.
Die Hofmann Kunststoffverpackung Gesellschaft m.b.H., die zu 99% von Ernst Hofmann gehalten wird, ist Kunde der
Gesellschaft. Die Hofmann Kunststoffverpackung Gesellschaft m.b.H. bezieht derzeit von der Gesellschaft Verschraubungen für Behältnisse. Ferner besteht eine Absichtserklärung soweit Kapazitäten zur Verfügung stehen, Produkte für
den Bereich Home, Garden & Lifestyle weiterhin zu Marktpreisen zu fertigen. Die Hofmann Kunststoffverpackung
Gesellschaft m.b.H. stellt Produkte unter Anwendung der Kunststoffspritzgusstechnik her. Sie produziert Einwegverpackungen wie Farbeimer aus Kunststoff in hohen Stückzahlen. Mit dieser Gesellschaft wurden im Geschäftsjahr 2001
Umsätze von ca. € 370.000,-- erzielt.
Die SKT-HTP Formenbau u. Kunststofftechnik GmbH verkaufte und übertrug sämtliche Geschäftsanteile an der
GreenLine Heimwerker Internet Services GmbH im Gesamtnennbetrag von € 35.000,-- an die Hofmann Kunststoffverpackung Gesellschaft m.b.H., die ursprünglich eine Internet-Plattform für die Produkte dieses Geschäftsbereichs
betreiben sollte (siehe auch "Allgemeine Informationen über die Gesellschaft – Österreichische Tochtergesellschaften
– SKT-HTP Formenbau u. Kunststofftechnik GmbH").
Die Hofmann Privatstiftung verkaufte mit Aktienkaufvertrag vom 6. Mai 2001 4.458 Aktien an der AT & S Formenbau
AG, die in der Folge in die HTP Formenbau GmbH umgewandelt wurde und als übertragende Gesellschaft mit der
HTP Fohnsdorf GmbH verschmolzen wurde. Die Hofmann Privatstiftung hatte diese Aktien kurze Zeit vorher von
einer Vielzahl von Rechtsträgern erworben. Der der Hofmann Privatstiftung dabei entstandene Aufwand wurde
dadurch abgefunden, dass der mit der HTP AG vereinbarte Kaufpreis entsprechend erhöht wurde.
035
Nachdem sich die Gesellschaft im Herbst 2001 entschieden hatte, ihre Geschäftstätigkeit auf die Technologiegeschäftsbereiche zu konzentrieren, trennte sie sich von dem Geschäftsbereich Home, Garden & Lifestyle.
In Deutschland wurden die Aktivitäten in diesem Geschäftsbereich von der Hofmann Kunststoffverpackung Gesellschaft
m.b.H. erworben. Im Zuge dieser Veräußerung brachte die HTP Germany GmbH, nachdem sie die restliche von Ernst
Hofmann gehaltene Kommanditbeteiligung an der Ge-Ba Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG in Höhe von
€ 2.000,-- erworben hatte, zunächst ihre Kommanditbeteiligung an der Ge-Ba Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG
in die Valberter Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG ein und übertrug sie zu diesem Zwecke auf die Valberter
Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG. Im Zusammenhang mit dieser Übertragung schied die Röhrig Beteiligungs
GmbH als einzige Komplementärin aus der Ge-Ba Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG aus, wodurch die Ge-Ba
Vermögensverwaltung GmbH & Co. aufgelöst wurde. Im Anschluss daran übertrug die HTP Germany GmbH,
aufschiebend bedingt auf die Eintragung der Käuferin als Kommanditistin kraft Sonderrechtsnachfolge in das Handelsregister, ihre gesamte Kommanditeinlage an der Valberter Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG, die sich durch die
vorgenannte Einbringung von € 100.000,-- auf € 200.000,-- erhöhte sowie ihren Geschäftsanteil in Höhe von
€ 25.000,-- an der Röhrig Beteiligungs GmbH an die Hofmann Kunststoffverpackung Gesellschaft m.b.H. Die für die
Eintragung der Käuferin als Kommanditistin kraft Sonderrechtsnachfolge erforderliche notariell beglaubigte Handelsregisteranmeldung wurde am 11. März 2002 beim zuständigen Handelsregister eingereicht. Die Eintragung ist noch
nicht erfolgt (siehe auch "Allgemeine Informationen über die Gesellschaft – Deutsche Tochtergesellschaften”).
Käufer sämtlicher Aktivitäten dieses Geschäftsbereichs in Österreich war die HGL-Home Garden Lifestyle VertriebsGmbH, deren Alleingesellschafterin die Hofmann Kunststoffverpackung Gesellschaft m.b.H. ist. Die HGL-Home,
Garden Lifestyle Vertriebs-GmbH erwarb dementsprechend das Home, Garden & Lifestyle Warenlager in Neudörfl und
mietete für 48 Monate die Home Garden & Lifestyle Formen. Nach dem Ablauf dieser Mietzeit ist die HGL-Home Garden
Lifestyle Vertriebs-GmbH verpflichtet, die Formen zu erwerben. Neben diesen Formen mietete die Käuferin auch ein
Hochregallager, das speziell für die Home, Garden & Lifestyle Artikel konzipiert wurde und Büroräumlichkeiten in Neudörfl.
Da Home, Garden & Lifestyle Produkte auch durch die slowakische Gesellschaft Plasmet, s.r.o. in Vráble hergestellt
werden, wurde zwischen der Gesellschaft und der HGL-Home Garden Lifestyle Vertriebs-GmbH vereinbart, dass die
HGL-Home Garden Lifestyle Vertriebs-GmbH weiterhin Produkte in der Slowakei in Lohnfertigung produzieren lässt.
In einer vom Vorstand der HTP AG im Dezember 2001 in Auftrag gegebenen gutachterlichen Stellungnahme
("Fairness Opinion") wurde von Ernst & Young eine faire Mindestbewertung für die Geschäfts- bzw. Kommanditanteile
an der Röhrig Beteiligungs GmbH bzw.Valberter Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG und für das Warenlager, die
Formen- und die Gebäudemiete ermittelt. Die Fairness Opinion umfasst nicht den Verkauf der Geschäftsanteile an der
GreenLine Heimwerker Internet Services GmbH.
Dörflinger-Privatstiftung, Androsch Privatstiftung
Die Dörflinger-Privatstiftung und die Androsch Privatstiftung ebenso wie Herr Dkfm. Dr. Hannes Androsch verkauften
im April 2001 der HTP AG insgesamt 14.902 Aktien an der AT & S Formenbau AG (siehe auch "Kapitalverhältnisse –
Grundkapital"). Der Abschluss dieser Kaufverträge erfolgte zeitnah zu der Übernahme der Kapitalerhöhung aufgrund
des Hauptversammlungsbeschlusses der außerordentlichen Hauptversammlung vom 17. April 2001. Ausgehend von
einer neuen Entscheidung des OGH könnte dieser Vorgang als verdeckte Sacheinlage gewertet werden, mit der Folge,
dass der Kaufvertrag über den Erwerb der Aktien an der AT & S Formenbau AG unwirksam wäre. Um ein diesbezügliches Risiko auszuschließen, wurde der erwähnte Hauptversammlungsbeschluss vom 17. April 2001 in dem Hautversammlungsbeschluss vom 28. Juni 2002 modifiziert.
036
ORGANE UND MITARBEITER
Allgemeines
Organe der Gesellschaft sind neben der Hauptversammlung der Vorstand und der Aufsichtsrat. Die Führung der
Gesellschaft sowie die Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit obliegen in Übereinstimmung mit dem österreichischen
Aktiengesetz und der Satzung der Gesellschaft dem Vorstand.Vorstand und Aufsichtsrat sind streng voneinander
getrennt. Die Mitglieder des Vorstands können nicht zugleich auch Mitglieder des Aufsichtsrats sein und umgekehrt.
Die Überwachung der Geschäftsführung durch den Vorstand sowie die Bestellung und Abberufung der Vorstandsmitglieder obliegt in Übereinstimmung mit dem österreichischen Aktiengesetz dem Aufsichtsrat.
Vorstand
Gemäß der Satzung der Gesellschaft besteht der Vorstand aus zwei, drei oder vier Mitgliedern. Zur Zeit beläuft sich
die Anzahl der im Amt befindlichen Vorstandsmitglieder auf zwei.
Die Mitglieder des Vorstandes werden durch den Aufsichtsrat für höchstens fünf Jahre bestellt. Die Amtszeit eines
Vorstandsmitglieds wird durch den Ablauf der Bestellungsdauer, den Zeitpunkt der Bestellung seines Nachfolgers oder
durch seinen vorherigen Rücktritt oder seine vorherige Abberufung bestimmt. Ein Vorstandsmitglied kann vor Beendigung
seiner Amtszeit aus wichtigem Grund, etwa bei grober Pflichtverletzung oder wenn die Hauptversammlung dem
Vorstandsmitglied das Vertrauen entzieht, durch einen Beschluss des Aufsichtsrats abberufen werden. Der Aufsichtsrat
kann nach der Satzung aus dem Kreis der Vorstandsmitglieder einen Vorsitzenden des Vorstands ernennen.
Die Vertretungsbefugnis der einzelnen Vorstandsmitglieder wird im Bestellungsbeschluss geregelt. Die Prokuristen sind
– mit den weiteren gesetzlichen Einschränkungen – nur gemeinsam mit einem zweiten Prokuristen oder gemeinsam
mit einem Vorstandsmitglied vertretungsbefugt. Gemäß der Satzung ist die Erteilung von Einzelhandlungsvollmacht zum
gesamten Geschäftsbetrieb unzulässig.
Der Vorstand fasst seine Beschlüsse gemäß der Satzung mit einfacher Mehrheit. Hat der Aufsichtsrat ein Vorstandsmitglied zum Vorsitzenden des Vorstands gewählt, so gibt dessen Stimme bei Stimmengleichheit den Ausschlag, wenn der
Vorstand aus einer geraden Zahl von Vorstandsmitgliedern besteht.
Der Vorstand muss dem Aufsichtsrat über den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft sowie über die Lage
von Konzern- und Beteiligungsgesellschaften regelmäßig Bericht erstatten. Gemäß § 95 Abs. 5 öAktG darf der Vorstand
bestimmte Geschäfte nur mit Zustimmung des Aufsichtsrates vornehmen. Zu diesen Geschäften gehören unter anderem
der Erwerb bzw. die Veräußerung von Beteiligungen, Unternehmen, der Erwerb, die Veräußerung und die Belastung von
Liegenschaften sowie die Aufnahme und Aufgabe von Geschäftszweigen und Produktionsarten. Der Aufsichtsrat kann
nach der Satzung der Gesellschaft eine Geschäftsordnung erlassen, in der insbesondere die Geschäftsverteilung im
Vorstand festgelegt wird und jene Geschäfte bestimmt werden, die – zusätzlich zu den gesetzlich vorgesehenen Fällen –
der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen.
037
Die gegenwärtigen Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft sind:
Name
Mag. Siegwald Töfferl
(Vorsitzender)
Dieter Kron
Mitglied seit
Zuständigkeit
2000
2001
Strategie, Recht, Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit, Personal
Produktion,Vertrieb, Forschung und Entwicklung
Herr Mag. Siegwald Töfferl (geb. 1961 in Wolfsberg, Österreich) absolvierte ein BWL-Studium an der Universität in
Graz mit den Schwerpunkten Treuhandwesen und Informationswissenschaften und ist geprüfter Unternehmensberater.
Herr Dieter Kron (geb. 1942 in Ludwigshafen, Deutschland) erwarb nach einer Werksausbildung und Besuch eines
technischen Lehrinstituts 1965 den Techniker Abschluss. Anschließend war er ausschließlich im Fachbereich Kunststofftechnik in einigen Führungspositionen in internationalen Unternehmen tätig.
Die Mitglieder des Vorstandes sind unter der Adresse der Gesellschaft erreichbar.
Die Vorstandsverträge laufen für Herrn Mag. Siegwald Töfferl bis zum 31. Dezember 2004 und für Herrn Dieter Kron
bis zum 30. September 2004.
Neben seiner Vorstandstätigkeit bei der Gesellschaft ist Herr Mag. Siegwald Töfferl Aufsichtsratsvorsitzender der
Pankl & Hofman AG sowie der Management Factory AG.Weiterhin ist er Geschäftsführer der HTP Germany GmbH,
der HTP Fohnsdorf GmbH, der SKT-HTP Formenbau u. Kunststofftechnik GmbH und der Lymphologieklinik
Wolfsberg GmbH.
Im Geschäftsjahr 2001 beliefen sich die Gesamtbezüge des Vorstands der Gesellschaft auf T€ 279. Den Mitgliedern
des Vorstands wurden keine Darlehen gewährt. Das Mitglied des Vorstands Dieter Kron hält 40.893 Stück Aktien an
der Gesellschaft. Das Mitglied des Vorstands Magister Siegwald Töfferl hält keine Aktien an der Gesellschaft.
Aufsichtsrat
Gemäß der Satzung der Gesellschaft besteht der Aufsichtsrat aus vier, sechs oder acht von der Hauptversammlung
gewählten Mitgliedern. Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden grundsätzlich für die Zeit bis zur Beendigung der
Hauptversammlung, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach der Wahl beschließt, bestellt. Das
Geschäftsjahr, in dem die Wahl erfolgt, wird nicht mitgerechnet. Der Aufsichtsrat wählt aus dem Kreis seiner Mitglieder
einen Vorsitzenden und einen stellvertretenden Vorsitzenden. Eine Wiederwahl in den Aufsichtsrat sowie zum Vorsitzenden oder Stellvertreter ist nach der Satzung zulässig. Jedes Aufsichtsratsmitglied kann grundsätzlich zu jedem
Zeitpunkt durch einen einfachen Mehrheitsbeschluss der Hauptversammlung abberufen werden. Jedes Mitglied des
Aufsichtsrats kann sein Amt auch ohne wichtigen Grund mit schriftlicher Anzeige an den Vorstand oder den Vorsitzenden
des Aufsichtsrats, im Falle seiner Verhinderung oder bei Amtsniederlegung des Aufsichtsratsvorsitzenden auch dessen
Stellvertreter, niederlegen. Die Niederlegung wird vier Wochen nach Zugang der Anzeige wirksam, falls der Rücktritt
nicht für einen späteren Zeitpunkt erklärt wird.
Scheiden Aufsichtsratsmitglieder vor dem Ablauf ihrer Funktionsperiode aus, so bedarf es nach der Satzung einer
Ersatzwahl erst in der nächsten ordentlichen Hauptversammlung, es sei denn, dass die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder
durch das Ausscheiden eines Aufsichtsratsmitglieds unter drei gesunken ist.
038
Die Namen und Haupttätigkeiten der gegenwärtigen Mitglieder des Aufsichtsrats sind:
Name
Ernst Hofmann
(Vorsitzender)
Dkfm. Dr. Hannes Androsch
(Stellvertreter)
Dr. Peter Zach
Univ. Prof. Dr. Josef W. Wohinz
Ing.Willibald Dörflinger
Mitglied seit
Haupttätigkeit
1998
Kaufmann
2001
1998
1998
1999
Industrieller
Rechtsanwalt
Universitätsprofessor
Vorstandsvorsitzender und Sprecher der AT & S
Austria Technologie & Systemtechnik AG
Finanzvorstand der AT & S
Austria Technologie & Systemtechnik AG
Dr. Harald Sommerer
2001
Herr Ernst Hofmann (geb. 1950 in Leoben) ist seit dem 23. November 1998 Vorsitzender des Aufsichtsrats der
Gesellschaft. Herr Ernst Hofmann ist zudem seit 2001 Vorstand bei der Pankl & Hofmann AG, seit 1994 Aufsichtsratsmitglied bei der Grazer Wechselseitige Versicherungs AG und seit 2001 Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung
Österreichischer Rundfunk (ORF). Darüber hinaus ist Herr Ernst Hofmann in mehreren Unternehmen Mitglied der
Geschäftsführung.
Herr Hofmann hält direkt und indirekt durch die Hofmann Privatstiftung verschiedene Beteiligungen an vorwiegend
österreichischen und deutschen Unternehmen. Unter anderem ist er an der Pankl & Hofmann AG, EHM FeinkostBeteiligung GmbH, H&H Liegenschaftsverwaltung GmbH, Hofmann Kunststoffverpackung Gesellschaft m.b.H.,
HGL-Home Garden Lifestyle Vertriebs-GmbH (siehe auch "Beziehungen zu Aktionären"), Hofmann Marinaden
Feinkosterzeugungs KG, Hofmann-Gruppe Verwaltungs GmbH, Astrotherm-Astroplast GmbH, FEIKO Beteiligungs- und
Handels GmbH,Tiefgarage Leoben GmbH, Admiral Sportwetten AG, Qino Flagship AG und an der Archduke AG beteiligt.
Herr Dkfm. Dr. Hannes Androsch (geb. 1938 in Wien) ist seit dem 28. Juni 2001 Aufsichtsratsmitglied und zugleich
Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Gesellschaft. Herr Dr. Androsch ist beeideter Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater. Er war unter anderem Bundesminister für Finanzen und Vizekanzler in Österreich,Vorsitzender der
OECD auf Ministerebene und Konsulent der Weltbank, Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Dachstein Tourismus AG. Er ist Vorsitzender des Aufsichtsrates der FACC Fischer Advanced Composite Components AG,
Mitglied des Aufsichtsrates der Innovest Finanzdienstleistungs AG, Non Executive Vice President der nCoTec Ventures
Limited, Mitglied des Aufsichtsrates der Österreichische Philips Industrie GmbH und Vorsitzender des Aufsichtsrates
der Österreichische Salinen AG.
Herr Dr. Androsch ist direkt und indirekt durch die Androsch Privatstiftung unter anderem an der AT & S Austria
Technologie & Systemtechnik AG, Salinen AG, FACC Fischer Advanced Composite Components AG, AIC GmbH,
Consultatio und nCoTec Ventures Ltd. beteiligt.
Herr Rechtsanwalt Dr. Peter Zach (geb. 1961 in Graz) ist seit dem 23. November 1998 Aufsichtsratsmitglied und
war bis zum 28. Juni 2001 stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Gesellschaft. Seit 1990 ist er selbständiger
Rechtsanwalt in der Kanzlei Dr. Bajc/Dr. Zach/Mag.Teubl, Bruck a.d. Mur.
Herr Prof. Dr. Josef W. Wohinz (geb. 1943 in Graz) ist seit dem 23. November 1998 Aufsichtsratsmitglied der
Gesellschaft. Herr Prof. Dr.Wohinz ist seit 1979 ordentlicher Universitätsprofessor für Industriebetriebslehre und
Innovationsforschung am Institut für Wirtschafts- und Betriebswissenschaften (Fakultät für Maschinenbau) der
039
Technischen Universität Graz.Von 1989 bis 1991 war er Dekan der Fakultät für Maschinenbau und von 1993 bis 1996
Rektor der Technischen Universität Graz.
Herr Ing.Willibald Dörflinger (geb. 1950 in Judenburg) ist seit dem 11. Oktober 1999 Aufsichtsratsmitglied der
Gesellschaft. Seit 1998 ist er Vorstandsvorsitzender und Sprecher der AT & S Austria Technologie & Systemtechnik AG.
Herr Dörflinger hält indirekt über die Dörflinger-Privatstiftung ca. 20% an der AT & S Austria Technologie & Systemtechnik AG sowie verschiedene Beteiligungen an Unternehmen.
Herr Dr. Harald Sommerer (geb. 1967 in Wien) ist seit dem 28. Juni 2001 Aufsichtsratsmitglied der Gesellschaft.
Er studierte Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Wien. Nach seiner Tätigkeit in einer Bank in Wien ist er seit
September 1997 als Finanzvorstand der AT & S Austria Technologie & Systemtechnik AG tätig.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates sind unter der Adresse der Gesellschaft erreichbar.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten nach der Satzung der Gesellschaft neben der Erstattung ihrer baren
Auslagen ein Anwesenheitsgeld für jede Sitzung. Die Höhe des Anwesenheitsgeldes wird durch Beschluss der Hauptversammlung festgelegt. Die Hauptversammlung kann darüber hinaus eine jährliche Vergütung festsetzen, wobei auf die
besonderen Aufgaben des Vorsitzenden und seines Stellvertreters Rücksicht zu nehmen ist. Die Gesamtbezüge der
Mitglieder des Aufsichtsrates beliefen sich im Geschäftsjahr 2001 auf € 29.069,13, die nicht ausbezahlt wurden.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates halten die folgenden Beteiligungen an der Gesellschaft: Ernst Hofmann hält unmittelbar
8% und mittelbar durch die Ernst Hofmann Privatstiftung 38,19% des Grundkapitals der Gesellschaft. Die Aufsichtsratsmitglieder Willibald Dörflinger und Dr. Hannes Androsch sind jeweils mittelbar durch die Dörflinger bzw. Androsch
Privatstiftung mit 13,64% am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt.
Die Gesellschaft steht und stand in vertraglichen Beziehungen zu verschiedenen, vom Aufsichtsratsvorsitzenden Ernst
Hofmann kontrollierten Unternehmen (siehe "Beziehungen zu Aktionären").
Das Mitglied des Aufsichtsrates Herr Dr. Peter Zach berät die Gesellschaft in laufenden Rechtsangelegenheiten. Durch
Beschluss des Aufsichtsrates vom 24. April 2002 hat der Aufsichtsrat dieser Tätigkeit zugestimmt.
Hauptversammlung
Gemäß der Satzung der Gesellschaft findet die Hauptversammlung am Sitz der Gesellschaft oder in einer österreichischen Landeshauptstadt statt. Die Hauptversammlung wird durch den Vorstand oder durch den Aufsichtsrat einberufen.
Eine Hauptversammlung ist durch den Vorstand jedenfalls unverzüglich einzuberufen, wenn Aktionäre, deren Anteil 5%
des Grundkapitals erreichen, eine Einberufung schriftlich unter Angabe von Zweck und Gründen verlangen. Die
Einberufung ist unter Angabe des Zweckes der Hauptversammlung in der "Wiener Zeitung" zu veröffentlichen. In der
Veröffentlichung sind das Datum, die Zeit und der Ort der Hauptversammlung, die Tagesordnung und die satzungsgemäß zugelassenen Hinterlegungsstellen anzugeben. Die Hauptversammlung ist ohne Rücksicht auf das in ihr vertretene Grundkapital beschlussfähig, soweit nicht zwingende Vorschriften des Gesetzes etwas Abweichendes bestimmen.
040
Die ordentliche Hauptversammlung, die unter anderem über die Entlastung der Mitglieder des Vorstandes und des
Aufsichtsrates, die Verwendung des Bilanzgewinns sowie über die Bestellung des Abschlussprüfers beschließt, muss
innerhalb der ersten acht Monate eines jeden Geschäftsjahres abgehalten werden.
Je eine Stückaktie gewährt eine Stimme, wenn der auf sie entfallende anteilige Betrag des gesamten Grundkapitals
sowie ein gegebenenfalls bei der Aktienausgabe festgesetzter höherer Ausgabebetrag vollständig eingezahlt sind. Die
Beschlüsse der Hauptversammlung werden, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas Abweichendes bestimmt, mit
einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen oder in Fällen, in denen eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit
einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst. Gewisse gesellschaftsrechtliche
Ereignisse wie Verschmelzung, die Schaffung genehmigten oder bedingten Kapitals oder der Abschluss von Unternehmensverträgen bedürfen nach dem österreichischen Aktiengesetz einer Mehrheit von drei Viertel des bei der
Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals. Aktionäre können sich durch Erteilung schriftlicher Vollmacht vertreten
lassen. Die Ausübung von an Banken erteilten Stimmvollmachten wird durch besondere Vorschriften des österreichischen Aktiengesetzes geregelt. Gemäß der Satzung der Gesellschaft steht das Recht, an der Hauptversammlung
teilzunehmen und dort abzustimmen, nur den Aktionären zu, die bei einem österreichischen öffentlichen Notar, bei
der Hauptniederlassung einer inländischen Bank oder bei den in der Einberufung zur Hauptversammlung bestimmten
anderen, insbesondere ausländischen Banken während der Geschäftsstunden ihre Aktien bis zur Beendigung der
Hauptversammlung hinterlegt haben. Die Aktien gelten als hinterlegt, wenn sie mit Zustimmung einer Hinterlegungsstelle für diese bei einer anderen Bank bis zur Beendigung der Hauptversammlung im Sperrdepot verwahrt werden.
Die Hinterlegung hat so rechtzeitig zu erfolgen, dass zwischen dem Tag der Hinterlegung und dem Tag der Hauptversammlung mindestens drei Werktage frei bleiben. Für die Hinterlegung müssen dem Aktionär mindestens vierzehn
Tage seit der Einberufung zur Verfügung stehen, wobei der Tag der Veröffentlichung nicht mitgerechnet wird. Fällt der
letzte Tag der Hinterlegungsfrist auf einen Sonntag oder einen gesetzlichen Feiertag, so muss auch noch der folgende
Werktag zur Hinterlegung zur Verfügung stehen; nicht als Werktag, sondern als Feiertag gelten im Sinne dieser Bestimmungen auch die Samstage, der Karfreitag sowie der 24. und 31. Dezember.
Die Hinterlegungsstellen haben die Bescheinigung über die erfolgte Hinterlegung spätestens einen Tag nach Ablauf der
Hinterlegungsfrist bei der Gesellschaft einzureichen. Sind Aktien nicht ausgegeben, so ist bei der Einladung zur Hauptversammlung bekannt zu geben, unter welchen Voraussetzungen die Aktionäre zur Teilnahme an der Hauptversammlung zugelassen werden.
Unter bestimmten Voraussetzungen sind Aktionäre und Mitglieder des Vorstands oder des Aufsichtsrats berechtigt,
durch Klage beim zuständigen Gericht Beschlüsse der Hauptversammlung unter verschiedenen rechtlichen Gesichtspunkten anzufechten bzw. deren Nichtigkeit gerichtlich feststellen zu lassen.
041
Mitarbeiter
Die nachstehende Tabelle zeigt die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften für die Geschäftsjahre 1999, 2000 und 2001:
HTP AG, Neudörfl
RKW Kunststofftechnik GmbH1)
HTP Formenbau GmbH1)
Plasmet, s.r.o.
SPI, L.L.C.3)
Valberter Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG
Liebscher Kunststofftechnik GmbH & Co. KG4)
2001
263
1592)
1842)
119
32
33
70
2000
256
172
177
86
34
36
76
1) Die
AT & S Formenbau AG und die RKW Kunststofftechnik GmbH wurden erst im Geschäftsjahr 2001 erworben.
auf den 31. Dezember 2001.
3) Die Beteiligung an der SPI, L.L.C. wurde erst im Geschäftsjahr 2001 erworben.
4) Die Beteiligung an der Liebscher Kunststofftechnik GmbH & Co. KG wurde erst im Geschäftsjahr 2000 erworben.
2) Stichtagsbezogen
In den letzten fünf Jahren waren bei HTP keine Streiks oder sonstigen Unterbrechungen der Geschäftstätigkeit zu
verzeichnen.
042
1999
230
172
171
66
28
37
73
ERLÄUTERUNG UND ANALYSE
DER VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE
Die nachfolgenden Konzerngewinn- und Verlustrechnungen, Konzern-Bilanzen sowie Konzern-Kapitalflussrechnungen
für die Geschäftsjahre 2001 und 2000 sowie die Konzerngewinn- und Verlustrechnung, Konzern-Bilanz und KonzernKapitalflussrechnung für die 3-Monatsperiode endend zum 31. März 2002, wurden in Übereinstimmung mit den International Accounting Standards (IAS) erstellt. Die in den Erläuterungen zur Analyse der Vermögens-, Finanz-, und
Ertragslage dargestellten Zahlen der Konzerngewinn- und Verlustrechung, der Konzern-Bilanz sowie der KonzernKapitalflussrechnung für das Jahr 1999 welche nach den Vorschriften des österreichischen Handelsgesetzbuches erstellt
wurden, sind mit den Vergleichszahlen 2000 sowie 2001 daher nur bedingt vergleichbar. Die wesentlichen Unterschiede
zwischen den österreichischen und den IAS Rechnungslegungsvorschriften sind nachfolgend erläutert.
Wesentliche Unterschiede zwischen den österreichischen und den
IAS Rechnungslegungsvorschriften
Aufwendungen für das Erweitern eines Betriebes: Diese dürfen nach österreichischem HGB als Bilanzierungshilfe
aktiviert werden und sind gleichmäßig über fünf Jahre abzuschreiben. Nach IAS ist eine derartige Bilanzierungshilfe
nicht zulässig.
Firmenwerte: Gemäß IAS 22 werden Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung aktiviert und über die Nutzungsdauer
abgeschrieben. Nach österreichischem Recht (öHGB) ist eine erfolgsneutrale Verrechnung mit den Gewinnrücklagen
zulässig.
Auftragsfertigung: Nach österreichischem Recht sind Umsätze und Gewinne erst bei Fakturierung an den Kunden zu
realisieren (completed contract method). Gemäß IAS 11 wird bei Auftragsfertigung entsprechend dem Anarbeitungsgrad
(percentage of completion method) mit anteiliger Gewinnrealisierung abgerechnet, wobei sich der Fertigstellungsgrad aus
dem Verhältnis zwischen den zu erwartenden Gesamtkosten des Projektes und den tatsächlich angefallenen Herstellungskosten ergibt (cost-to-cost method). Sofern das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht verlässlich geschätzt werden
kann, ist der Erlös nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten zu erfassen, die wahrscheinlich einbringbar sind, und
die Auftragskosten sind in der Periode, in der sie anfallen, als Aufwand zu erfassen.
Latente Steuern: Gemäß öHGB sind latente Steuern für passive zeitliche Differenzen zu bilden, wenn bei deren Auflösung
ein Steueraufwand zu erwarten ist. Nach IAS sind für alle temporären Differenzen zwischen Steuerbilanz und IASBilanz unter Verwendung des gegenwärtig (bzw. bereits angekündigten zukünftig) gültigen Steuersatzes, latente Steuern
zu bilanzieren. Aktive latente Steuern sind gemäß den Bestimmungen der IAS auch für noch nicht verwendete steuerliche
Verlustvorträge sowie für noch nicht verwendete Steuergutschriften zu bilden, soweit diese durch zukünftige steuerliche
Gewinne voraussichtlich verbraucht werden können.
Wertpapiere des Umlaufvermögens: Nach den österreichischen Bilanzierungsvorschriften sind Wertpapiere zu
Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktwerten anzusetzen. Innerhalb IAS können die Wertpapiere des Umlaufvermögens zu Marktwerten bewertet werden, wobei die Veränderungen im Marktwert unmittelbar in der KonzernGewinn- und Verlustrechnung erfasst werden.
Fremdwährungsgeschäfte: Zwischen den beiden Rechnungslegungssystemen besteht ein Unterschied in der Erfassung
von unrealisierten Gewinnen aus der Stichtagskursbewertung von Fremdwährungsbeträgen. Nach österreichischem Recht
sind nur unrealisierte Verluste zu bilanzieren, während nach IAS auch unrealisierte Gewinne berücksichtigt werden müssen.
043
Eigene Aktien: Nach öHGB sind diese je nach Zweckbestimmung im Anlage- oder Umlaufvermögen auszuweisen. Nach
IAS (SIC-16) sind die eigenen Aktien offen vom Eigenkapital abzusetzen. Es besteht die Möglichkeit, die Gesamtkosten
offen in einem Posten zu zeigen.
Leasing: Nach IAS 17 erfolgt die Zuordnung eines Leasinggegenstandes zum Leasinggeber oder Leasingnehmer nach
den Kriterien der Zuordenbarkeit aller wesentlichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum am Leasinggegenstand vorhanden sind. Daraus können sich Unterschiede in der Zuordenbarkeit des Leasinggegenstandes im Vergleich
zu den österreichischen Rechnungslegungsgrundsätzen ergeben.
Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder: Pensionsrückstellungen werden gemäß öHGB nach
versicherungsmathematischen Grundsätzen ohne Berücksichtigung von Gehaltssteigerungen bewertet. Die Bildung der
Rückstellungen für Pensionen nach IAS basiert auf dem Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method)
unter Anwendung eines Abzinsungsfaktors, der durch Marktrenditen für erstklassige Anleihen bestimmt wird und
erwarteten Gehaltssteigerungen.Wegen Unwesentlichkeit wurde keine Umwertung der Pensionsrückstellung auf IAS
vorgenommen.
Die Bewertung der künftigen Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen gemäß öHGB erfolgt nach finanzmathematischen Grundsätzen unter Verwendung eines Rechnungszinssatzes von 4%. Gehaltssteigerungen werden nicht
angesetzt. Die Bildung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen nach IAS 19 basiert auf den Anwartschaftsbarwertverfahren unter Anwendung eines Zinssatzes von 6% und einer antizipierten Gehaltssteigerung von 3%.
Sonstige Rückstellungen: Den IAS liegt im Vergleich zum österreichischen HGB bei Rückstellungen ein anderes
Verständnis des Vorsichtsprinzips zugrunde. Die IAS stellen tendenziell höhere Anforderungen an die Wahrscheinlichkeit der relevanten Ereignisse und die Bestimmbarkeit des rückstellungsfähigen Betrages.
Außerordentliches Ergebnis: Im Vergleich zur österreichischen Rechnungslegung wird der Ausweis von außerordentlichen Ergebnissen nach IAS 8 tendenziell restriktiver behandelt.
Erweiterte Informationspflicht: Im Rahmen der IAS Bilanzierung besteht eine gegenüber den österreichischen
Rechnungslegungsbestimmungen erweiterte Informationspflicht; diese umfaßt unter anderem eine cash flow-Rechnung,
eine Darstellung der Entwicklung des Eigenkapitals, Informationen betreffend Geschäftssegmente sowie Angaben zu
Finanzinstrumenten.
Kosten einer Eigenkapitaltransaktion: Nach österreichischem Recht sind diese Kosten als Aufwand der laufenden
Periode im ordentlichen, allenfalls im außerordentlichen Ergebnis zu erfassen. Nach IAS (SIC-17) sind die Transaktionskosten einer Eigenkapitaltransaktion als Abzug vom Eigenkapital zu bilanzieren.
044
Veränderung des Konsolidierungskreises in den Geschäftsjahren 1999 bis 2001
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Veränderung des Konsolidierungskreises
(Konzernunternehmen des Vollkonsolidierungskreises):
1999
Valberter Kunststoffverarbeitung
GmbH & Co. KG
Ge-Ba Vermögensverwaltungs
GmbH & Co. KG
Röhrig Beteiligungs GmbH
Röhrig HTP Germany GmbH
SKT-Röhrig Formenbau und
Kunststofftechnik GmbH
PLASMET, spol. s.r.o.
2000
Valberter Kunststoffverarbeitung
GmbH & Co. KG
Ge-Ba Vermögensverwaltungs
GmbH & Co. KG
Röhrig Beteiligungs GmbH
Röhrig HTP Germany GmbH
SKT-Röhrig Formenbau
und Kunststofftechnik GmbH
PLASMET, spol. s.r.o.
HTP High Tech Plastics Slovakia, s.r.o.
Liebscher Kunststofftechnik
GmbH & Co. KG
2001
Valberter Kunststoffverarbeitung
GmbH & Co. KG
Ge-Ba Vermögensverwaltungs
GmbH & Co. KG
Röhrig Beteiligungs GmbH
Röhrig HTP Germany GmbH
SKT-Röhrig Formenbau
und Kunststofftechnik GmbH
PLASMET, spol. s.r.o.
HTP High Tech Plastics Slovakia, s.r.o.
Liebscher Kunststofftechnik
GmbH & Co. KG
HTP Fohnsdorf GmbH
Analyse der Entwicklung der Ergebnisse der Geschäftstätigkeit
in den Geschäftsjahren 2001, 2000 und 1999
Die nachfolgenden Finanzdaten wurden den Konzerngewinn- und Verlustrechnungen der Gesellschaft für die
Geschäftsjahre 1999 bis 2001 entnommen.
Konzerngewinn- und Verlustrechnung
für die Geschäftsjahre
1. Umsatzerlöse
2. Veränderungen des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
3. andere aktivierte Eigenleistungen
4. sonstige betriebliche Erträge
5. Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen
6. Personalaufwand
7. Abschreibungen (einschließlich Firmenwertabschreibung)
8. sonstige betriebliche Aufwendungen
9. Betriebserfolg (EBIT)
10. Finanzergebnis
11. Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
12. außerordentliches Ergebnis
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
14. Ergebnis nach Ertragsteuern
15. Anteil von Minderheitsgesellschaftern
16. Konzernergebnis
2001
IAS
T€
65.459
(1.670)
1.509
1.387
(28.021)
(21.628)
(5.906)
(10.365)
765
(216)
549
0
(304)
245
(143)
102
2000
IAS
T€
43.399
2.081
922
462
(18.250)
(13.813)
(4.237)
(7.156)
3.408
(102)
3.306
0
(547)
2.759
(389)
2.370
1999
öHGB
T€
34.414
1.088
664
1.567
(13.476)
(8.917)
(3.004)
(6.154)
6.183
(902)
5.281
(3.415)
(693)
1.173
0
1.173
045
Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse teilen sich auf die Geschäftsbereiche wie folgt auf:
Automotive/Electronic
Insert Technology
Formenbau
Home, Garden & Lifestyle
Sonstiges
2001
T€
25.266
7.670
17.307
14.209
1.006
65.459
2000
T€
18.131
7.644
6.481
13.799
(2.656)
43.399
1999
T€
11.700
9.934
0
12.780
0
34.414
Die kontinuierlichen Umsatzsteigerungen sind durch Änderungen im Konsolidierungskreis sowie durch die konstante
Ausweitung der Geschäftsaktivitäten (gestiegener Auftragseingang, Gewinnung neuer Kunden) zurückzuführen. Im
Periodenvergleich zeigt sich, dass der Geschäftsbereich Automotive/Electronic kontinuierlich gewachsen ist. Dies ist
auf die ständig steigende Anzahl von Kunden in diesem Geschäftsbereich zurückzuführen. Im Bezug auf den Gesamtumsatz ist der Geschäftsbereich Insert Technology rückläufig. Die Rückgänge sind auf durch Kunden ausgelöste
Auftragsverschiebungen zurückzuführen. Der deutliche Umsatzanstieg im Geschäftsbereich Formenbau ist insbesondere
durch die Erweiterung des Konsoldierungskreises bedingt. Die Umsätze des Geschäftsbereiches Home, Garden & Lifestyle in Bezug auf den Gesamtumsatz zeigen sich im Periodenvergleich ebenfalls rückläufig. Da dieser Geschäftsbereich
für die Gesellschaft immer mehr an Bedeutung verloren hat und um sich am Markt besser positionieren zu können,
hat die Gesellschaft Ende 2001 mit der Veräußerung dieses Geschäftsbereiches begonnen. Die gesamte Transaktion
betreffend der Veräußerung wurde im ersten Quartal 2002 finalisiert.
Die Verteilung der Umsatzerlöse auf Regionen zeigt sich wie folgt:
Inland
EU
Drittland
2001
T€
34.308
20.562
10.589
65.459
2000
T€
25.608
11.269
6.522
43.399
1999
T€
20.637
10.751
3.026
34.414
Die regionalen Verschiebungen resultieren neben der Veränderung des Konsolidierungskreises auch aus den laufenden
Bemühungen der Gesellschaft neue Märkte zu erschließen.
Veränderungen des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Der Anstieg der Bestandsveränderungen im Geschäftsjahr 2000 im Vergleich zu 1999 resultiert im wesentlichen aus
dem Aufbau des Lagerbestandes im Geschäftsbereich Home, Garden & Lifestyle. Aufgrund der in diesem Geschäftsbereich zu verzeichnenden Saisonalität handelt es sich im wesentlichen um Stichtagseffekte, da die aufgebauten
Bestände regelmäßig im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres in den Handel gebracht werden. Die Entwicklung der
Bestandveränderung in den Geschäftsbereichen Insert Technology und Automotive/Electronic ist auf die Ausweitung
der Geschäftsaktivitäten zurückzuführen. Die Bestandsveränderung im Geschäftsjahr 2001 ist durch zwei gegenläufige
Effekte gekennzeichnet: Eine Zunahme durch die Aufnahme der erstmals konsolidierten Akquisitionen und eine
Abnahme durch den Verkauf der Sparte Home, Garden & Lifestyle.
046
Andere aktivierte Eigenleistungen
Die anderen aktivierten Eigenleistungen stehen im wesentlichen im Zusammenhang mit der Erstellung von Formen.
Die Steigerung im Geschäftsjahr 2001 gegenüber dem Vorjahr ist auf die der Veräußerung von Formen des Geschäftsbereichs Home, Garden & Lifestyle vorgelagerte Adaptierung bzw. Instandhaltung zurückzuführen.
Sonstige betriebliche Erträge
Die Veränderung der sonstigen betrieblichen Erträge gegenüber dem Vorjahr ist neben der Veränderung des Konsolidierungskreises auf den Ertrag aus einem Schadenersatzanspruch bei der Liebscher Kunststofftechnik GmbH & Co.
KG sowie auf die Auflösung von Rückstellungen zurückzuführen. Der Rückgang im Geschäftsjahr 2000 gegenüber dem
Geschäftsjahr 1999 resultiert aus dem Wegfall eines einmaligen Ertrages, welcher im Geschäftsjahr 1999 realisiert
werden konnte.
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen
Der Materialaufwand hat sich weitestgehend konstant zur Betriebsleistung entwickelt.
Im Dreijahresvergleich stellt sich die Materialeinsatzquote wie folgt dar:
Gesamtleistung
Materialaufwand
Materialeinsatzquote
2001
T€
66.685
28.021
42,0%
2000
T€
46.864
18.250
38,9%
1999
T€
37.734
13.476
35,7%
Die Veränderung der Materialeinsatzquote ist im wesentlichen durch zwei Faktoren beeinflusst. Die Verteuerung der
Rohstoffpreise generell und zusätzlich führten in dem Geschäftsbereich Home, Garden & Lifestyle, nach Abschluss der
in dieser Branche üblichen Jahreskontrakte, nachträgliche Rohstoffpreiserhöhungen im Jahr 2000 zu einer höheren
Materialeinsatzquote. Als zweiter Bestimmungsfaktor für die höhere Quote im Jahr 2001 ist die Ausweitung der
Tätigkeiten im Geschäftsbereich Formenbau mit einer generell höheren Materialeinsatzquote anzusehen.
Personalaufwand
Die Personaleinsatzquote im Dreijahresvergleich hat sich wie folgt entwickelt:
Gesamtleistung
Personalaufwand
Personaleinsatzquote
2001
T€
66.685
21.628
32,4%
2000
T€
46.864
13.813
29,5%
1999
T€
37.734
8.917
23,6%
Die kontinuierlich steigende Personaleinsatzquote ist im wesentlichen auf die Erweiterung des Konsolidierungskreises
zurückzuführen. Dies sowohl im Jahr 2000 durch die Aufnahme von Liebscher Kunststofftechnik GmbH & Co. KG, als
auch im Jahr 2001 durch die Hereinnahme der AT & S Formenbau AG (durch Verschmelzung mit der RWK Kunststofftechnik GmbH und Umfirmierung in HTP Fohnsdorf GmbH), die wie in dieser Branche üblich, eine höhere Personaleinsatzquote aufweisen.
047
Abschreibungen
Die Abschreibungen im Dreijahresvergleich zeigen einen kontinuierlichen Anstieg der Abschreibungen. Dieser Anstieg
erklärt sich vor allem durch die Ausweitung des Konsolidierungskreises und durch die für die Ausweitung des
Geschäftsbetriebes notwendigen Investitionen an den Standorten Neudörfl und Vráble.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten:
Energiebezüge
Instandhaltung
Transportkosten
Mieten und Pacht
Rechts- und Beratungskosten
Versicherung
sonstiger Aufwand
2001
T€
1.360
1.740
1.420
401
1.023
285
4.136
10.365
2000
T€
1.020
1.357
923
1.769
531
198
1.358
7.156
1999
T€
1.223
1.128
725
234
153
104
2.587
6.154
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich im Dreijahresvergleich relativ gleichmäßig entwickelt,
Erhöhungen sind auf die Erweiterung der Geschäftstätigkeiten in den Gesellschaften sowie auf die Erweiterung des
Konsolidierungskreises zurückzuführen.
Finanzergebnis
Das Finanzergebnis verteilt sich wie folgt:
Zinsen- und ähnliche Erträge
Zinsen- und ähnliche Aufwendungen
2001
T€
1.448
(1.664)
(216)
2000
T€
1.041
(1.143)
(102)
1999
T€
76
(978)
(902)
Die Erhöhung im Bereich der Zinsen- und ähnlichen Erträge ist auf die Veranlagung liquider Mittel bzw. der Wertpapiere
im Umlaufvermögen zurückzuführen. Der Anstieg in den Zinsaufwendungen ist auf den erhöhten Finanzierungsbedarf
zurückzuführen.
Außerordentliches Ergebnis
Das außerordentliche Ergebnis im Geschäftsjahr 1999 betrifft ausschließlich Aufwendungen für den Börsengang,
welche im IAS Abschluss direkt mit dem Eigenkapital verrechnet wurden.
048
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag verteilen sich wie folgt:
Laufender Steueraufwand
Latenter Steuerertrag/-aufwand aus dem Entstehen
und der Auflösung von temporären Differenzen
2001
T€
(189)
2000
T€
(468)
1999
T€
(693)
(114)
(304)
(80)
(548)
0
(693)
Die Veränderung dieser Position ist durch Veränderungen im laufenden Steueraufwand sowie durch Veränderungen von
Steuerlatenzen in den IAS-Konzernbilanzen bedingt.
Veränderungen der Vermögens- und Finanzlage
zum 31. Dezember 2001, 2000 und 1999
Die nachfolgenden Finanzdaten wurden den Konzernbilanzen der Gesellschaft für die Geschäftsjahre 1999 bis 2001
entnommen.
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
Aktive latente Steuern
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände
Wertpapiere des Umlaufvermögen
Flüssige Mittel
Rechnungsabgrenzungsposten
Eigenkapital
Minderheitsanteile
Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen
Steuer- und sonstige Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Anleihen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(einschließlich) Wechselverbindlichkeiten
Sonstige Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme
2001
IAS
T€
2000
IAS
T€
1999
öHGB
T€
43.206
7.132
33.986
2.088
1.350
57.310
16.641
22.077
3.844
3.022
11.291
435
48.973
69
2.776
2.637
47.411
30
28.565
23.649
1.597
21.795
257
0
40.620
14.202
5.782
2.794
5.300
12.131
411
36.897
(75)
950
1.148
25.350
41
14.296
13.804
605
12.962
237
0
37.648
10.617
4.134
3.245
1.033
18.260
359
33.971
18
614
1.343
15.506
27
11.533
7.007
11.809
101.866
2.003
9.010
64.270
2.110
1.836
51.451
Die Vermögens- und Finanzlage hat im Vergleichszeitraum wesentliche strukturelle Änderungen erfahren:
Die Zunahme des Anlagevermögens ist auf laufende Investitionen und auf die Erweiterung im Konsolidierungskreis
zurückzuführen.
Der konstante Anstieg im Vorratsvermögen ist im wesentlichen auf die Erweiterung im Konsolidierungskreis
zurückzuführen.
049
Die Veränderung im Eigenkapital im Geschäftsjahr 2001 im Vergleich zum Geschäftsjahr 2000 ist auf die im Geschäftsjahr 2001 durchgeführte Kapitalerhöhung, welche einen Zugang an Eigenkapital in Höhe von T€ 13.000 gebracht hat,
zurückzuführen. Das nach IAS ermittelte Eigenkapital im Geschäftsjahr 2000 ist mit jenem nach öHGB zum
31. Dezember 1999 nur bedingt vergleichbar, da im Rahmen der öHGB Konsolidierung Firmenwerte in Höhe von
T€ 640 erfolgsneutral verrechnet wurden.
Entsprechend der Ausweitung der Geschäftsaktivitäten in den einzelnen Gesellschaften bzw. durch die Erweiterung
des Konsolidierungskreises sind auch die Kreditverbindlichkeiten,Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
und sonstigen Verbindlichkeiten angewachsen.
Liquidität, Kapitalausstattung und Investitionen
in den Geschäftsjahren 2001, 2000 und 1999
Die nachstehende Tabelle zeigt die Konzern-Kapitalflussrechnungen für die Geschäftsjahre 1999 bis 2001.
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBIT)
Zinsergebnis
Abschreibungen auf das Anlagevermögen
Abschreibungen eigener Anteile
Veränderungen langfristiger Rückstellungen
Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen
Steuerzahlungen
Zinseinzahlungen
Zinsauszahlungen
Cash-flow aus dem Ergebnis
Veränderungen der Vorräte
Veränderungen der Forderungen und aktiven Rechnungsabgrenzungsposten
Veränderungen kurzfristiger Rückstellungen
Währungsumrechnungsbedingte Veränderung
Veränderungen der Verbindlichkeiten und passiven Rechnungsabgrenzungsposten
Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit
Einzahlungen aus Anlagenabgängen
Auszahlungen für Investitionen in das Sach- und immaterielle Anlagevermögen
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
Währungsumrechnungsbedingte Veränderung
Zahlungsflüsse aus Veränderungen des Konsolidierungskreises
Cash-flow aus Investitionstätigkeit
Veränderungen verzinslicher Finanzverbindlichkeiten
Einzahlungen für beschlossene Kapitalerhöhungen (Nennkapital)
Einzahlungen auf Kapitalrücklagen (Agio abzüglich Kosten)
Tilgung/Begebung von Wandelanleihen
Erwerb eigener Aktien
Cash-flow aus Finanzierungstätigkeit
Veränderungen des Finanzmittelbestandes
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode
Finanzmittelbestand am Ende der Periode
davon Wertpapiere des Umlaufvermögens
davon flüssige Mittel
2001
IAS
T€
549
881
5.906
61
233
(152)
(288)
720
(1.597)
6.313
724
(10.874)
(922)
10
4.011
(738)
1.287
(13.664)
(1.287)
(30)
(8.126)
(21.820)
7.692
1.000
11.566
(11)
(807)
19.440
(3.118)
17.431
14.313
3.022
11.291
2000
IAS
T€
3.306
567
4.236
0
337
(56)
(600)
581
(1.143)
7.228
(2.327)
(147)
(438)
36
(1.964)
2.388
80
(5.789)
(20)
0
(84)
(5.813)
1.548
0
0
15
0
1.563
(1.862)
19.293
17.431
5.300
12.131
1999
öHGB
T€
4.588
0
3.004
0
0
0
0
0
0
7.597
(1.141)
(2.404)
185
0
(3.276)
960
2.009
(5.152)
0
(2)
0
(3.144)
(379)
0
24.979
27
0
24.626
22.442
(8.328)
14.114
–
–
Der Cash-flow aus dem Ergebnis ist über den Periodenvergleich annähernd konstant geblieben. Bedingt durch
Mittelbindungen insbesondere im Bereich der Forderungen und aktiven Rechnungsabgrenzungsposten, welche den
Mittelaufbau im Bereich der Verbindlichkeiten überkompensiert haben, hat sich der Cash-flow aus laufender
050
Geschäftstätigkeit im Jahr 2001 deutlich reduziert und ist mit T€ - 738 sogar negativ. Die Mittelbindungen im operativen
Bereich, verbunden mit einer erheblichen Investitionstätigkeit der Gesellschaft (Cash-flow aus Investitionstätigkeit in
2001:T€ 21.820), konnten nur teilweise durch die Aufstockung der Kreditverbindlichkeiten und die Eigenkapitalzufuhr
(Cash-flow aus Finanzierungstätigkeit:T€ 19.440) kompensiert werden. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Finanzmittelbestand um T€ 3.118 verringert.
Das Jahr 2000 war ebenfalls durch einen Abbau des Finanzmittelbestandes gekennzeichnet, welcher vor allem aus der
Investitionstätigkeit der Gesellschaft (Cash-flow aus Investitionstätigkeit in 2000:T€ 5.813) herrührt.
Im Jahr 1999 konnten durch den Börsengang erhebliche liquide Mittel der Gesellschaft zugeführt werden. Der
Cash-flow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von T€ 24.626 konnte Mittelabflüsse im Investitionsbereich und Mittelbindungen in der operativen Geschäftstätigkeit mehr als kompensieren.
Analyse der Entwicklung des Ergebnisses der Geschäftstätigkeit
für das erste Quartal 2002
Die nachfolgend dargestellten Zahlen sind nach den Vorschriften des IAS erstellt worden und zeigen die HTP-Gruppe
konsolidiert. Der Endkonsolidierung des Geschäftsbereichs Home, Garden & Lifestyle wurde über eine gesonderte
Darstellung in der Gewinn- und Verlustrechnung Rechnung (abgebildet im außerordentlichen Ergebnis) getragen:
1. Umsatzerlöse
2. Veränderungen des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
3. andere aktivierte Eigenleistungen
4. sonstige betriebliche Erträge
5. Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen
6. Personalaufwand
7. Abschreibungen (einschließlich Firmenwertabschreibung)
8. sonstige betriebliche Aufwendungen
9. Betriebserfolg (EBIT)
10. Finanzergebnis
11.Ergebnis vor Ertragsteuern (EBIT)
12. außerordentliches Ergebnis
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
14.Ergebnis nach Ertragsteuern
15. Anteil von Minderheitsgesellschaftern
16.Konzernergebnis
1-3/2002
1-3/2001
IAS ungeprüft
T€
T€
18.198
13.600
1.802
(385)
0
34
154
(8.576)
(5.915)
(6.472)
(3.458)
(1.570)
(1.099)
(3.118)
(1.698)
297
1.199
(274)
(158)
23
1.041
(1.008)
0
(5)
(467)
(990)
574
103
(103)
(887)
471
Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse nach Geschäftsbereichen und Regionen haben sich wie folgt entwickelt:
Automotive/Electronic
Insert Technology
Formenbau
Home, Garden & Lifestyle
Konzerninterne Eliminierungen
1-3/2002
1-3/2001
IAS ungeprüft
T€
T€
11.140
5.422
1.680
2.234
5.650
1.512
0
5.212
(272)
(780)
18.198
13.600
051
1-3/2002
1-3/2001
IAS ungeprüft
T€
T€
Inland
EU
Drittland
6.361
9.603
2.234
18.198
4.048
7.895
1.657
13.600
Die Umsatzerlöse konnten im ersten Quartal 2002 um T€ 4.598 (+33,8%) gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.
Diese Umsatzzuwächse sind vor allem im Geschäftsbereich Automotive/Electronic zu verzeichnen, der gegenüber dem
Vergleichszeitraum des Vorjahres ein enormes Wachstum aufweist. Bedingt durch die im letzten Geschäftsjahr durchgeführten Akquisitionen konnten die Umsatzverluste aus dem Geschäftsbereich Home, Garden & Lifestyle gänzlich
aufgefangen werden.
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Die Bestandsveränderungen sind auf die Veränderungen der Vorräte im Periodenvergleich zurückzuführen.
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen
Die Materialeinsatzquoten zeigen im Periodenvergleich folgende Entwicklung:
Gesamtleistung
Materialaufwand
Materialeinsatzquote
1-3/2002
1-3/2001
IAS ungeprüft
T€
T€
20.034
13.369
8.576
5.915
42,8%
44,2%
Die Verbesserung in der Materialeinsatzquote ist auf den Wegfall des Geschäftsbereichs Home, Garden & Lifestyle
zurückzuführen.
Personalaufwand
Die Personalaufwandsquoten zeigen im Periodenvergleich folgende Entwicklung:
Gesamtleistung
Personalaufwand
Personaleinsatzquote
1-3/2002
1-3/2001
IAS ungeprüft
T€
T€
20.034
13.369
6.472
3.458
32,3%
25,9%
Die im Vergleich zur Vorperiode deutlich höhere Personalaufwandsquote ist auf die im Vorjahr durchgeführten Akquisitionen, welche in den Konsolidierungskreis der HTP-Gruppe erst mit April bzw. Oktober 2001 aufgenommen wurden,
sowie auf den noch nicht abgeschlossenen Integrationsprozess dieser Tochtergesellschaften zurückzuführen.
052
Veränderungen der Vermögens- und Finanzlage
zum 31. März 2002 im Vergleich zum 31. März 2001
Die Gegenüberstellung der Bilanz zeigt folgendes Bild:
31.3.2002
31.3.2001
IAS ungeprüft
T€
T€
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
Aktive latente Steuern
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Flüssige Mittel
Rechnungsabgrenzungsposten
Eigenkapital
Minderheitsanteile
Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen
Steuer- und sonstige Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(einschließlich) Wechselverbindlichkeiten
Sonstige Verbindlichkeiten und Rechnungs-Abgrenzungsposten
Bilanzsumme
41.533
6.461
32.991
2.081
1.456
62.120
20.785
26.693
13.945
697
47.495
(30)
2.482
2.941
52.212
27.587
26.540
1.132
24.351
1.057
0
40.520
14.262
12.600
13.183
475
37.236
114
778
1.811
27.121
23.609
13.181
11.455
105.109
1.773
1.739
67.060
Ein Periodenvergleich ist bedingt durch die Veränderungen im Konsolidierungskreis nur bedingt aussagekräftig. Bedingt
durch den guten Auftragsstand der HTP-Gruppe im ersten Quartal 2002 sind die Posten Vorräte, Forderungen sowie
die Lieferantenverbindlichkeiten gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres erhöht.
053
Liquidität, Kapitalausstattung und Investitionen im ersten Quartal 2002
1-3/2002
1-3/2001
IAS ungeprüft
T€
T€
Jahresergebnis 1. Quartal
+ Abschreibungen des Anlagevermögens
+ Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen
+Zunahme der aktiven Steuerabgrenzungen
- Zunahme (-) / Abnahme (+) der Vorräte
- Zunahme (-) / Abnahme (+) der Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
- Zunahme (-) / Abnahme (+) der aktiven Rechnungsabgrenzungsposten
+Zunahme (+) /Abnahme (-) der Rückstellungen für Sozialkapital
+Zunahme (+) / Abnahme (-) der sonstigen Rückstellungen
- Zunahme (+) / Abnahme (-) der Verbindlichkeiten a. L+L
+Zunahme (+) / Abnahme (-) der sonstigen Verbindlichkeiten
- Zunahme (+) / Abnahme (-) der Rechnungsabgrenzungsposten
Cash-flow aus dem laufender Geschäftstätigkeit
+ Einzahlungen aus Abgängen von Anlagevermögen (ohne Finanzanlagen)
- Auszahlungen für Anlagenzugang (ohne Finanzanlagen)
- Auszahlungen für Wertpapiere des Anlagevermögens und sonstige Finanzinvestitionen
- Einzahlungen aus der Erweiterung des Konsolidierungskreises
Cash-flow aus Investitionstätigkeit
- Erwerb eigener Aktien
+ Einzahlungen (+) / Auszahlungen (-) aus der Aufnahme langfristiger Verbindlichkeiten
Cash-flow aus Finanzierungstätigkeit
Veränderungen des Finanzmittelbestandes
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode
Finanzmittelbestand am Ende der Periode
(990)
1.570
42
106
(3.900)
(4.296)
0
(264)
302
7.162
1.613
0
1.345
13
(1.591)
(2)
(56)
(1.636)
(433)
417
(16)
(307)
14.251
13.944
573
1.099
0
0
236
(4.101)
0
0
471
(402)
(1.218)
0
(3.342)
7
(1.575)
(800)
0
(2.368)
0
(361)
(361)
(6.071)
10.705
4.634
Die Verbesserung im Cash-flow aus dem operativen Bereich wurde durch Investitionen ins Sachanlagevermögen der
HTP-Gruppe sowie Auszahlungen durch den Erwerb eigener Aktien kompensiert wurde.
054
GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
Allgemeines
HTP ist im Bereich der Planung, Design, Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Spritzguss- und Präzisionsspritzgussprodukten aus Kunststoff tätig. Darüber hinaus plant und produziert HTP Spritzgusswerkzeuge für die eigene
Produktion und seit der Akquisition der AT & S Formenbau AG (siehe "Allgemeine Informationen über die Gesellschaft – Österreichische Tochtergesellschaften") auch für Dritte. HTP deckt nach Angaben des Vorstands die gesamte
Wertschöpfungskette von der Planung über die Produktion bis zur Logistik ab.
Die Tätigkeit von HTP erstreckt sich derzeit auf die vier Geschäftsbereiche "Automotive/Electronic", "Insert Technology",
"Aircraft Industries" und "Formenbau". Zu Beginn des Geschäftsjahres 2002 wurden sämtliche Aktivitäten im Geschäftsbereich "Home, Garden & Lifestyle" veräußert (siehe "Allgemeine Informationen über die Gesellschaft”). Das Produktprogramm umfasst Präzisionsteile aus Kunststoff (in den Geschäftsbereichen Automotive/Electronic und Aircraft
Industries), Metall-Kunststoff-Verbindungen (im Geschäftsbereich Insert Technology) und Spritzgusswerkzeuge (im
Geschäftsbereich Formenbau).
Im Geschäftsbereich Automotive/Electronic sind dies beispielsweise für den Fahrgastinnenraum Lautsprechergitter,
Lüftungsgitter, Airbagkomponenten und Abdeckungen für A-, B- und C-Säulen sowie Kunststoffgehäuse für verschiedene
elektrische Geräte.
Im Geschäftsbereich Insert Technology fertigt HTP Komponenten für die Unterhaltungselektronik – wie zum Beispiel
Abtast-Einheiten und Präzisionsteile für die Getriebemechanik von CD- und DVD-Laufwerken – und die Lichttechnik
sowie Steckverbindungen für das Motormanagement.
Im Geschäftsbereich Aircraft Industries werden Fenstereinheiten und Schließmechanismen für Gepäckablagen für die
Luftfahrtindustrie produziert.
Im Geschäftsbereich Formenbau entwickelt und produziert HTP Spritzgusswerkzeuge für die vorgenannten Geschäftsbereiche. Unter anderem werden im Auftrag des Kunden Werkzeuge für die Technologien wie Zwei- oder Mehrkomponentenspritzguss, Gasinnendruckspritzguss und Textilhinterspritzen hergestellt. Die so hergestellten Werkzeuge
stellen die Grundlage für die anschließende Spritzgussproduktion dar. Darüber hinaus entwickelt und produziert HTP
auch Werkzeuge für Unternehmen aus der Spritzgussbranche und metallverarbeitenden Industrie. Im Geschäftsjahr
2001 wurden 100% der Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Formenbau mit Dritten erzielt.
Der bis zum Ende des Geschäftsjahres 2001 betriebene Geschäftsbereich Home, Garden & Lifestyle produzierte
Produkte für Haushalt und Garten.
In vielen Industrie- und Lebensbereichen werden immer mehr Produkte aus Kunststoff verwendet, die früher aus
Metallen und Legierungen hergestellt wurden. Moderne Kunststoffe weisen eine mit Metallen vergleichbare Festigkeit,
Hitzebeständigkeit und Formbarkeit auf, verfügen aber zusätzlich über Gewichts- und Preisvorteile. Die Ersetzung
des Werkstoffs Metall durch Kunststoffe wird durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung der
Eigenschaften von Kunststoffen ermöglicht. Dadurch erweitern sich die Einsatzmöglichkeiten der von Kunststoffverarbeitern wie HTP entwickelten und produzierten Produkte.
055
Der Konzernumsatz betrug im Geschäftsjahr 2001 € 65,459 Mio. Der Geschäftsbereich Automotive/Electronic trug
zu diesem Gesamtumsatz 38,6% bei, der Geschäftsbereich Insert Technology 11,7%, der Geschäftsbereich Aircraft
Industries zusammen mit dem Geschäftsbereich Formenbau 26,4% und der Geschäftsbereich Home, Garden & Lifestyle
21,7%. Die verbleibenden 1,6% der Umsätze resultieren aus der Ausgliederung des Geschäftsbereichs Home, Garden
& Lifestyle sowie aus der Konsolidierung gruppeninterner Umsätze im Geschäftsbereich Home, Garden & Lifestyle.
Der Konzernjahresüberschuss betrug im Geschäftsjahr 2001 T€ 102. Zum 31. Dezember 2001 beschäftigte die HTPGruppe 825 Mitarbeiter.
Produktionsstandorte von HTP befinden sich in Österreich in Fohnsdorf, Neudörfl und Tribuswinkel, in Deutschland
in Straßlach und in der Slowakei in Vráble. Mit dem Verkauf des Geschäftsbereichs Home, Garden & Lifestyle wurde
der von der Valberter Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG betriebene Standort Meinerzhagen in Deutschland
aufgegeben. Die SPI, L.L.C., an der die Gesellschaft mittelbar mit 26% beteiligt ist, unterhält einen Produktionsstandort
in Detroit in den USA.
Unternehmensstrategie
Die Unternehmensstrategie der Gesellschaft ist darauf ausgerichtet, ihre Marktposition als innovativer Anbieter von
High-Tech-Kunststoffprodukten zu sichern und weiter auszubauen. HTP beabsichtigt, auf den Gebieten der Insert
Technology, des Mehrkomponentenspritzgusses und der Präzisionsspritzgusstechnik einer der technologischen Marktführer in Europa zu werden. Zu den wesentlichen Elementen der Strategie von HTP gehören:
Erweiterung der Technologien und Wertschöpfungskette. HTP hat sich insbesondere im Bereich der Automobilindustrie als zuverlässiger Lieferant und Produktentwicklungspartner etabliert. Aufbauend auf dieser Marktposition
beabsichtigt die Gesellschaft, die vorhandenen Produktionstechnologien weiter auszubauen und dadurch das organische
Wachstum zu forcieren. Der Standort Neudörfl soll sich zukünftig auf Insert- und Präzisionstechnologien konzentrieren,
während in Fohnsdorf der Fokus auf Mehrkomponentenspritzguss und Spezialverfahren im Spritzguss sowie auf dem
dafür notwendigen Formenbau und der Oberflächentechnik liegt.
Wachstum und Internationalisierung. HTP beabsichtigt, neben dem organischen Wachstum auch künftig durch den
gezielten Erwerb und die Beteiligung an weiteren Unternehmen ihre Wachstumschancen am Markt zu nutzen und die
erreichte Marktposition weiter auszubauen. Die Gesellschaft verspricht sich von Akquisitionen den Zugang zu neuen
Kunden sowie eine verstärkte Nutzung von Synergieeffekten zwischen den bestehenden Formenbau- und Spritzgussbetrieben. Zukünftige Akquisitionen sollen im kontinentaleuropäischen Raum und auch in den USA sowie in anderen
Wachstumsmärkten erfolgen.
Vertiefung bestehender bzw. Aufbau neuer Projektpartnerschaften. Mit vielen ihrer Kunden ist die Gesellschaft
langfristige Projektpartnerschaften zur gemeinsamen Entwicklung von Produkten eingegangen. Das schnelle Aufgreifen
und Weiterentwickeln von Ideen der Kunden, deren Analyse, die effiziente Umsetzung in Produktkonzepte, die durch
Prototypen abgesicherten Musterserien sowie der zeitnahe Start der Serienproduktion sind nach Auffassung der
Gesellschaft im internationalen Wettbewerb entscheidende Stärken von HTP. Diese Stärken tragen maßgeblich dazu
bei, langfristige Kundenbeziehungen herzustellen. Über das Key Account Management beabsichtigt HTP, die bestehenden
Projektpartnerschaften weiter zu vertiefen und auszubauen bzw. neue Partnerschaften zu gewinnen.
Harmonisierung und Stärkung des Vertriebs. Die Marktbearbeitung soll künftig insbesondere im Hinblick auf die
zunehmende Globalisierung der Kunden durch standortübergreifende Key Account Manager, die für bestimmte
056
Kunden und Regionen verantwortlich sind, erfolgen. Dem Kunden steht hierdurch über die gesamte Projektlaufzeit
(Entwicklung, Prototypen, Formenbau, Serienproduktion) ein Ansprechpartner zur Verfügung. Die über die Key
Account Manager akquirierten Projekte werden über die standortgebundenen Projekt Manager und Projekt Leiter
umgesetzt. Durch die enge Kooperation zwischen Key Account Management und Produktion soll eine hohe Kundenzufriedenheit gewährleistet werden.
Ausbau von Forschung und Entwicklung. Die Weiterentwicklung von Kundenkonzepten über Planung und Design
bis zur Serienreife und das Einbringen des HTP spezifischen Know-Hows sind ein wesentliches Element des von HTP
verfolgten Geschäftsansatzes. Zur Intensivierung dieses Know-hows ist HTP in verschiedene Forschungskooperationen
eingebunden (siehe "Geschäftstätigkeit – Forschung und Entwicklung"). Um stärkere Entwicklungsaktivitäten entfalten
zu können, beabsichtigt die Gesellschaft, den Ressourceneinsatz für diese Aktivitäten zu erhöhen und die bestehenden
Forschungskooperationen zu vertiefen.
Qualitätssicherung und Qualitätssteigerung. Die Kunden von HTP stellen hohe Qualitätsanforderungen in bezug
auf Maßgenauigkeit und termingerechte Lieferung in der geforderten Quantität. Eine konsequente Qualitätsorientierung
ist daher unverzichtbarer Bestandteil der Fertigungsphilosophie der Gesellschaft. Diese Qualität wurde durch Auszeichnungen seitens der Kunden für Qualität und Lieferperformance dokumentiert. Der Standort in Fohnsdorf ist
nach dem international höchsten Zertifizierungsstandard TS 16949 zertifiziert. Die Gesellschaft plant, auch den Standort
Neudörfl nach diesem Standard zu zertifizieren. HTP lässt ihre Mitarbeiter umfassend im Qualitätsmanagement und in
der Qualitätskontrolle ausbilden. Alle Produkte der Gesellschaft werden von technologisch hochentwickelten, mikroprozessorgesteuerten Vermessungsstationen kontrolliert. Zudem investiert die Gesellschaft ständig in technologisch
hochentwickelte Maschinen, Automatisierungseinrichtungen und Produktionswerkzeuge. Dadurch stellt HTP sicher,
dass der bestehende hohe Qualitätsstandard gewahrt wird bzw. weiter gesteigert werden kann. Die ausgeprägte Fertigungskompetenz von HTP sowie die hohe Qualität ihrer Produkte stellen nach Ansicht von HTP einen wesentlichen
Wettbewerbsvorteil dar.
Kostensenkung. Die Gesellschaft hat im Jahre 2001 mit dem Erwerb der AT & S Formenbau AG und der RKW
Kunststofftechnik GmbH neue Produktionskapazitäten sowie Zugang zu neuen Kunden gewonnen. Zweck dieser
Akquisitionen war die Schaffung von flexiblen Kapazitäten in den Bereichen Spritzgussproduktion und Formenbau.
Darüber hinaus verfügt HTP nunmehr über eine eigene Lackieranlage für Komponenten im Innenausstattungsbereich
von Automobilen. Die potentiell vorhandenen Kosteneinsparungsmöglichkeiten konnten bisher noch nicht vollständig
realisiert werden. Durch die Abdeckung der gesamten Wertschöpfungskette sollen die Logistik- und Qualitätsmanagementkosten erheblich gesenkt werden. HTP führt daher derzeit eine Harmonisierung der Vertriebsorganisationen an
den einzelnen Standorten durch. Darüber hinaus sollen weitere Synergiepotentiale in der Beschaffung, im Rechnungswesen und Controlling sowie im Marketingbereich gehoben werden.
Ein weiteres Element der HTP-Unternehmensstrategie ist eine kontinuierliche Erhöhung des Automatisierungsgrades
in der Produktion, um die Produktionskosten zu minimieren.
Langfristige Projektpartnerschaften
Eine enge Kooperation und gemeinsame Entwicklungsprojekte mit den Kunden sichern nach Ansicht der Gesellschaft
eine nachhaltige Kundenbindung, wobei bereits in frühen Planungsstadien mit dem Kunden zusammen gearbeitet wird.
Die Konzepte der Kunden werden über Entwicklungsarbeiten, Prototypenwerkzeuge,Vorserienmuster und darauf
aufbauende Serienwerkzeuge produktionsgerecht zur Serienreife umgesetzt. Dabei betreut HTP die Kunden mit
Unterstützung von moderner Computertechnologie im Design, in der Konstruktion, im Formenbau und in der
057
Produktion. Die Laufzeit der Projektpartnerschaften beträgt in der Regel fünf bis sieben Jahre, wobei der eigentlichen
Produktion eine ein bis zwei Jahre dauernde Entwicklungsphase vorangeht. Nach Abschluss der Entwicklung zum
serienreifen Produkt wird dieses etwa vier bis sechs Jahre für den jeweiligen Kunden produziert. Die Projektpartnerschaften sind also meist langfristig, die Kunden haben aber in der Regel keine verbindliche langfristige Abnahmeverpflichtung (siehe auch "Anlageerwägungen – Vertragsgestaltung").
Die gemeinsame Entwicklung von Folgeprodukten zu den bereits in der Produktion laufenden Produkten beginnt
regelmäßig nach Ablauf von zwei Dritteln der Produktionslaufzeit. Ca. 80% der von HTP hergestellten Produkte gehen
auf solche Projektpartnerschaften zurück.
Mit Philips Industrial Activities N.V. bestehen verschiedene Projektpartnerschaften. Diese umfassen verschiedene
Baugruppen für CD-, CD-ReWriteable- und DVD+ReWriteable-Player aus Präzisionsspritzguss für optische
Abtasteinheiten.
Von der Automobilindustrie wurde ein standardisiertes Freigabeverfahren für in Serie zu fertigende Produkte, der
sogenannte Production Part Approval Process ("PPAP"), entwickelt. Eine Freigabe nach PPAP für die Serienproduktion
erfordert die Durchführung von Tests, insbesondere im Hinblick auf die Temperaturbeständigkeit, Maßhaltigkeit sowie
Festigkeit der Produkte. Die Durchführung dieser Tests muss entsprechend dokumentiert werden. Das PPAP-Verfahren,
bzw. davon abgeleitete Verfahren, kommen zunehmend auch in den anderen Geschäftsbereichen zur Anwendung.
Mit allen führenden Systemhäusern aus der europäischen Automobilzulieferindustrie sowie verschiedenen sogenannten
OEMs (Original Equipment Manufacturers/Automobilhersteller) bestehen Projektpartnerschaften bezüglich Innenausstattungsteilen mit hohen Designanforderungen sowie Funktionsteilen und Komponenten im Außenbereich des
Fahrzeuges. Projektpartnerschaften bestehen unter anderem mit den Systemhäusern Lear Corporation GmbH & Co.
KG in Deutschland, Lear Corporation Ltd. in England und Lear Corporation in den USA, Johnson Controls Interior
GmbH & Co. KG in Deutschland sowie mit Johnson Controls Automotive (UK) Ltd. in England, Magna Intier
Automotive Eybl GmbH in Österreich sowie Magna Intier Automotive Eybl Interiors GmbH in Deutschland und
Magna Intier Group Ltd. in England, Seeber Systemtechnik KG in Deutschland und Seeber Systemtechnik N.V. in
Belgien und unter anderem den OEMs Audi AG, BMW AG, Dr. Ing. Ferdinand Porsche AG und Volkswagen AG.
Aktuelle Projektpartnerschaften mit den oben genannten Kunden betreffen unter anderem das von VW und Porsche
entwickelte Advanced Activity Concept (VW Colorado und Porsche Cayenne), bei dem insgesamt 45 Komponenten
für verschiedene Systemhäuser entwickelt werden sowie verschiedene Komponenten für die Mercedes E-Klasse und
die BMW 7er-Serie.
In dem Geschäftsjahr 2000 wurden erstmals Projektpartnerschaften in Großbritannien eingegangen. Dabei handelt es
sich um Lautsprechergitter und verschiedene Funktionsteile (BMW Mini Cooper über das Systemhaus Magna Interior
Systems, UK) beziehungsweise Lautsprechergitter und Sitzverkleidungen (Jaguar S-Type über die Systemhäuser Lear
Corp., UK und Johnson Controls Automotive (UK) Ltd in England).
Weiterhin wurden im Geschäftsjahr 2000 erste Neukundenkontakte im nordamerikanischen Raum gewonnen. Daraus
entstanden Projektpartnerschaften, die sich derzeit auf Lautsprechergitter konzentrieren und über die Beteiligungsgesellschaft SPI, L.L.C. abgewickelt werden, mit Lear Corporation (DaimlerChrysler MiniVan),Textron (DaimlerChrysler
MiniVan und DaimlerChrysler LX-Program) und Collins & Aikman (DaimlerChrysler LX-Program). Die Projektpartnerschaften für den DaimlerChrysler MiniVan befinden sich kurz vor der PPAP-Phase. Für das Projekt DaimlerChrysler
LX-Program werden derzeit die Werkzeuge am Produktionsstandort Tribuswinkel entwickelt. Die Serienproduktion
mit den von HTP in Österreich entwickelten und gebauten Werkzeugen wird über SPI, L.L.C. in den USA erfolgen.
058
Automotive/Electronic
In diesem Technologiegeschäftsbereich stellt HTP Kunststoffkomponenten, d.h. Komponenten, die entweder aus einem
Kunststoff oder aus mehreren miteinander verbundenen Kunststoffen bestehen (Mehrkomponentenspritzguss), für die
Fahrzeugindustrie sowie für die Elektro- und Elektronikindustrie her. Zur Produktpalette zählen unter anderem Lautsprecher- und Lüftungsgitter, Airbagabweiser, A-, B-, C-Säulenverkleidungen, hochtemperaturbeständige Steckkontakte,
Batteriehalterungen für die Fahrzeugindustrie sowie Komponenten wie Funktionsteile und Sichtteile für die Elektroindustrie, insbesondere für den Haushaltsgerätebereich (wie z.B. Küchenmaschinen, Rasierer, Haarschneider und Epilierer).
Eine vollautomatische Lackieranlage für umweltfreundliche wasserlösliche Lacke am Standort Fohnsdorf ermöglicht es,
spezielle Kundenwünsche in Bezug auf Oberflächendesign in diesem Geschäftsbereich zu erfüllen.
Der Umsatz in diesem Geschäftsbereich betrug im Geschäftsjahr 2001 € 25,3 Mio., im Geschäftsjahr 2000 € 18,1 Mio.
und im Geschäftsjahr 1999 € 11,7 Mio.
Markt und Wettbewerb im Geschäftsbereich Automotive/Electronic
HTP hängt als Zulieferer der Fahrzeug- und Elektro- bzw. Elektronikindustrie unmittelbar vom Wachstum und den
Wachstumsprognosen für diese Industrien ab. Bei Kraftfahrzeugen werden immer mehr Bestandteile, die zuvor aus
Legierungen und Metallen hergestellt wurden, durch Kunststoffprodukte ersetzt. Dadurch erweitern sich die Einsatzmöglichkeiten der von den Kunststoffherstellern wie HTP verwendeten Produktionsmethoden. Auch in der Elektround Elektronikindustrie war eine ähnliche Entwicklung zu verzeichnen. Die Ersetzung des Werkstoffs Metall durch
Kunststoffe wurde durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung und eine Optimierung der Eigenschaften von hochcompoundierten Kunststoffen ermöglicht. Moderne Kunststoffe weisen eine mit Metallen vergleichbare Festigkeit,
Temperaturbeständigkeit und Verarbeitbarkeit auf, verfügen jedoch zudem über Gewichts- und Preisvorteile.
Die Fahrzeugzulieferindustrie ist generell in der Erstausrüstung durch eine hohe Wettbewerbsintensität, eine zunehmende
Konzentration und Globalisierung der Kunden der Gesellschaft sowie einen intensiven weltweiten Preiswettbewerb
gekennzeichnet.Wettbewerbsfaktoren in der Fahrzeugzulieferindustrie sind Preis, Produktqualität, Lieferfähigkeit,
Termintreue, technisches Know-how und Innovationsfähigkeit bei der Entwicklung von Komponenten. Die Gesellschaft
konkurriert in diesem Technologiebereich mit wenigen großen Herstellern wie zum Beispiel mit HAIDLMAIR MaschinenWerkzeugbau GmbH in Österreich, Seeber Systemtechnik KG und Dr. Schneider Kunststoffwerke GmbH & Co. KG in
Deutschland sowie mit einer Vielzahl kleiner Hersteller. Die Gesellschaft erwartet, dass die auf der Kundenseite zu
verzeichnende Konzentrationstendenz sich vermehrt auch auf die Zulieferindustrie ausweiten wird. Der Wettbewerb
wird sich daher künftig weiter verschärfen. Der Zuliefermarkt ist momentan noch stark fragmentiert. Marktanteilsdaten
stehen daher nur sehr eingeschränkt zur Verfügung bzw. sind für die von der Gesellschaft angebotenen Produkte nicht
quantifizierbar.
Kunden im Geschäftsbereich Automotive/Electronic
Kunden von HTP im Geschäftsbereich Automotive/Electronic sind Unternehmen aus der Kraftfahrzeug-Industrie,
Elektronik-Industrie,Telekommunikations-Industrie und der Haushaltsgeräteindustrie sowie Systemhäuser, Zulieferbetriebe und Ingenieurbüros.
059
Der bedeutendste Kunde von HTP ist die Intier-Gruppe mit ihren Standorten in Österreich, Deutschland und
Großbritannien und einem Umsatz im Geschäftsbereich Automotive/Electronic im Geschäftsjahr 2001 von ca. € 2,9 Mio.
bzw. ca. 11% des Umsatzes in diesem Geschäftsbereich. Der zweitgrößte Kunde in diesem Geschäftsbereich ist die
Philips Austria GmbH in Österreich mit einem Umsatz von ca. € 2,0 bzw ca 8% des Umsatzes in diesem Geschäftsbereich. An dritter Stelle folgt die Holz-Wastl Handelsges. m.b.H. in Österreich mit einem Umsatz in diesem Geschäftsbereich von ca. € 1,7 Mio. bzw. 7% des Umsatzes in diesem Geschäftsbereich.
Seit Mitte 2000 wird die Gesellschaft im Einkaufsverbund der Lear Gruppe als "Preferred Supplier" geführt. Als Preferred
Supplier wird HTP regelmäßig zur Abgabe von Angeboten eingeladen.
Insert Technology
In diesem Geschäftsbereich fertigt die Gesellschaft Produkte aus Kunststoff-Metallverbindungen. Dabei werden Metallteile (Draht, Metalleinlegeteile oder vorassemblierte Bauelemente) vollautomatisch in das von HTP gefertigte Spritzgusswerkzeug eingelegt und in einem Arbeitsschritt mit Kunststoff umspritzt. HTP ist durch diese Technologie in der
Lage, fertige Komponenten ohne weiteren Assemblierungsschritt zu produzieren. Daraus ergeben sich für den Kunden
Kostenvorteile in der Produktion, der Qualitätssicherung sowie der logistischen Abwicklung. Das Produktprogramm in
diesem Geschäftsbereich umfasst kundenspezifische Sonderanfertigungen von Steckverbindungen und Spulenkörpern
mit Metall- oder Draht-Insert-Technology, wie sie beispielsweise bei Komponenten für Abtast-Einheiten und Präzisionsteilen für die Getriebemechanik von CD- und DVD-Laufwerken oder aber im Motormanagement von Verbrennungsmotoren verwendet werden.
Der Umsatz in diesem Geschäftsbereich betrug im Geschäftsjahr 2001 € 7,7 Mio., im Geschäftsjahr 2000 € 7,6 Mio.
und im Geschäftsjahr 1999 € 9,9 Mio.
Markt und Wettbewerb im Geschäftsbereich Insert Technology
Der Markt für Insert Technology Anwendungen entwickelte sich Anfang der 70er Jahre im Zuge der Verfügbarkeit und
Weiterentwicklung hochcompoundierter Kunststoffe. Seitdem haben sich die Anwendungsbereiche vervielfacht. Heute
findet die Insert-Technology vor allem in der Computer- und Unterhaltungselektronik, der Telekommunikationsindustrie
sowie der Automobilindustrie Anwendung.
Die Gesellschaft konkurriert im Geschäftsbereich Insert Technology mit der in Japan ansässigen Cam Co., Ltd., in
Österreich mit der Hirschmann Austria GmbH und in Deutschland mit der Sarnatech Schenk GmbH.
HTP zählt sich in diesem Geschäftsbereich zu einem der führenden Anbieter im europäischen Markt. Die Gesellschaft
glaubt, sich in diesem Geschäftsbereich im Wettbewerb gut positioniert zu haben, da sie in der Lage ist, Komplettlösungen von der Produktkonzeption über die Verfahrens- und Werkzeugentwicklung bis zur Produktion anzubieten.
Kunden im Geschäftsbereich Insert Technology
HTP produziert für weltweit agierende Unternehmen aus der Unterhaltungselektronik, Computerindustrie sowie aus
der Elektronik-Branche der Automobilzulieferer.
060
Die Gesellschaft bedient in diesem Geschäftsbereich hauptsächlich Kunden aus Europa mit Schwerpunkten in
Deutschland, Portugal, Belgien und Ungarn. Auf diese Länder entfallen ca. 80% der Kundenaufträge. Der verbleibende
Teil entfällt auf Kunden aus anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (ca. 10%) sowie auf Kunden von den
Philippinen und China (ca. 10%).
Der bedeutendste Kunde von HTP in diesem Geschäftsbereich ist die Bosch-Guppe weltweit mit einem Umsatz in
dem Geschäftsbereich Insert Technology im Geschäftsjahr 2001 von ca. € 2,8 Mio. bzw. ca. 37% des Umsatzes in
diesem Geschäftsbereich. Der zweitgrößte Kunde in diesem Geschäftsbereich ist die Philips Industrial Activities N.V.
mit den Standorten in Ovar (Portugal), Hasselt (Belgien), Györ (Ungarn) und Shanghai (China) und einem Umsatz im
Geschäftsbereich Insert Technology im Geschäftsjahr 2001 von ca. € 2,5 Mio. bzw. ca. 32% des Umsatzes in diesem
Geschäftsbereich. An dritter Stelle folgt die Bremi-Auto Elektrik Ernst Bremicker GmbH mit dem Standort in Kierspe
(Deutschland) und einem Umsatz im Geschäftsbereich Insert Technology im Geschäftsjahr 2001 von ca. € 0,8 Mio.
bzw. ca. 11% des Umsatzes in diesem Geschäftsbereich.
Philips verlagert derzeit seine Europaaktivitäten nach Asien (China), so dass die Gesellschaft davon ausgeht, dass das
Umsatzvolumen von Philips in diesem Geschäftsbereich der HTP in den nächsten Jahren rückläufig sein wird. Die
Gesellschaft geht davon aus, dass dieser Umsatzrückgang durch neue Geschäftsverbindungen kompensiert werden
kann.
Aircraft Industries
Durch die Akquisition der AT & S Formenbau AG gelang HTP der Markteintritt in die Flugzeugzulieferindustrie. HTP
verfügt am Standort in Fohnsdorf über speziell ausgestattete Spritzgussmaschinen, die es erlauben, für die Flugzeugindustrie zugelassene hochtemperaturbeständige Kunststoffe zu verarbeiten.
Im Geschäftsbereich Aircraft Industries produziert die Gesellschaft Fenstereinheiten und Schließmechanismen für
Gepäckablagen. Dieser Geschäftsbereich befindet sich derzeit noch im Aufbau. Die Gesellschaft ist der Auffassung, dass
im Flugzeugbau für die bei HTP verarbeiteten Hochleistungskunststoffe ein größeres Markt- bzw. Produktpotential
besteht.
Der Umsatz des Geschäftsbereichs Aircraft Industries ist in den Umsatzzahlen des Geschäftsbereichs Formenbau
erfasst.
Markt und Wettbewerb im Geschäftsbereich Aircraft Industries
Die Gesellschaft konkurriert im Geschäftsbereich Aircraft Industries in Deutschland mit der Stückerjürgen Aerospace
Composites GmbH sowie der Aircabin GmbH und in den USA mit der Magee Plastics Company.
Formenbau
Dieser Geschäftsbereich wurde im Geschäftsjahr 2001 durch die Akquisition der AT & S Formenbau AG (siehe
"Allgemeine Angaben über die Gesellschaft – Österreichische Tochtergesellschaften") ausgebaut. Im Geschäftsbereich
Formenbau werden Werkzeuge für Verarbeitungsverfahren wie das Textilhinterspritzen, das Gasinnendruckspritz-
061
gussverfahren und Werkzeuge für den Mehr-Komponentenspritzguss hergestellt. Darüber hinaus beliefert der
Geschäftsbereich Formenbau die Geschäftsbereiche Insert Technology, Automotive/Electronic und Aircraft Industries
mit Werkzeugen für die Serienproduktion der Produkte der jeweiligen Geschäftsbereiche. Zur Abrundung des
Geschäftsbereichs Formenbau verfügt HTP mit der Sparte Oberflächentechnik über die Verfahren, designbestimmende
Oberflächenstrukturen (Narbungen) in das Formbild des Spritzgusswerkzeuges einzubringen.
Der Umsatz in diesem Geschäftsbereich einschließlich dem Geschäftsbereich Aircraft Industries betrug im Geschäftsjahr 2001 € 17,3 Mio., im Geschäftsjahr 2000 € 6,5 Mio. und im Geschäftsjahr 1999 € 4,7 Mio. Im Geschäftsjahr 2001
wurden 100% des Umsatzes in diesem Geschäftsbereich mit konzernfremden Dritten erzielt.
Markt und Wettbewerb im Geschäftsbereich Formenbau
Durch stetigen technischen Fortschritt in der Kunststoff- und Fertigungstechnik sowie Fortentwicklung der Bauteiloptimierung werden Kunststoffprodukte auch weiterhin zu den unverzichtbaren Werkstoffen gehören. Unmittelbar
mit dem allgemeinen Anstieg der Nachfrage nach Kunststoffprodukten ist der Markt und die Nachfrage im Geschäftsbereich Formenbau verbunden, der sich daher an der Entwicklung in den Geschäftsbereichen Automotive/Electronic,
Insert Technology und Aircraft Industries orientiert.
Der Markt im Geschäftsbereich Formenbau ist stark fragmentiert. Als Mitbewerber sind hier unter anderem in
Deutschland die Firma FOBOHA Formenbau GmbH mit Sitz in Haslach sowie in Österreich die Firma HAIDLMAIR
Maschinen-Werkzeugbau GmbH mit Sitz in Nußbach und die Firma Rathgeber GmbH mit Sitz in Innsbruck zu nennen.
Die weit überwiegende Zahl der Wettbewerber stellen kleine mittelständische Unternehmen mit bis zu 100 Arbeitnehmern dar.
Kunden im Geschäftsbereich Formenbau
Der bedeutendste Kunde von HTP im Geschäftsbereich Formenbau ist die Lear-Gruppe weltweit mit einem Umsatz
im Geschäftsjahr 2001 von ca. € 2,4 Mio. bzw. ca. 14% des Umsatzes in diesem Geschäftsbereich einschließlich dem
Geschäftsbereich Aircraft Industries. Der zweitgrößte Kunde in diesem Geschäftsbereich einschließlich dem
Geschäftsbereich Aircraft Industries ist die Dr. Franz Schneider Kunststoffwerke GmbH mit einem Umsatz im
Geschäftsbereich 2001 von ca. € 2,3 Mio. bzw. ca. 14% des Umsatzes in diesem Geschäftsbereich einschließlich dem
Geschäftsbereich Aircraft Industries. An dritter Stelle folgt die Philips-Gruppe weltweit mit einem Umsatz im
Geschäftsjahr 2001 von ca. € 1,8 Mio. bzw. ca. 10% des Umsatzes in diesem Geschäftsbereich einschließlich dem
Geschäftsbereich Aircraft Industries. Alle Kunden produzieren mit den von der Gesellschaft gelieferten Formen Produkte für die Automobilindustrie in ihren eigenen Spritzgussabteilungen.
Home, Garden & Lifestyle
Bis zur Veräußerung des Geschäftsbereichs Home, Garden & Lifestyle zum 31. Dezember 2001 an die HGL-Home
Garden & Lifestyle Vertriebs-GmbH (siehe "Beziehungen zu Aktionären") stellte HTP Aufbewahrungs- und Transportbehältnisse aller Art in verschiedenen Farben und Größen aus Kunststoff her. Dabei handelte es sich zum einen um
Haushaltsartikel wie Vielzweckkörbe, Lagerboxen,Tassen,Vorratsbehältnisse und Normkisten. Zum anderen stellte
HTP Gartenartikel für die Innen- und Außenanwendung wie zum Beispiel Blumenkästen und -töpfe her.
062
Der Umsatz in diesem Geschäftsbereich betrug im Geschäftsjahr 2001 € 14,2 Mio., im Geschäftsjahr 2000 € 13,8 Mio.
und im Geschäftsjahr 1999 € 12,8 Mio.
Vertriebssystem
Derzeit ist die Gesellschaft dabei, ein standortübergreifendes Key Account System einzuführen. Die dafür erforderlichen
Key Account Manager sind Mitarbeiter der Gesellschaft und sind für die Pflege von bestehenden Kundenkontakten
sowie die Akquisition von neuen Zielkunden und Projekten verantwortlich. Daneben vertreibt die Gesellschaft ihre
Produkte über mehrere, den Key Account Managern zugeordnete, externe Werksvertretungen in Deutschland
(Handelsvertreter). Die Gesellschaft ist der Auffassung, dass durch dieses überarbeitete Vertriebssystem eine größere
Kundennähe hergestellt werden kann.
Standorte und Grundbesitz
Der Sitz der Gesellschaft befindet sich in Neudörfl, südlich von Wien. Hier befinden sich der Präzisionswerkzeugbau
und -spritzguss, die Produktion und der Vertrieb von Produkten für die Geschäftsbereiche Insert Technology und
Automotive/Electronic.
Am Standort in Fohnsdorf, nördlich von Graz, befinden sich der Formenbau für größere und Mehrkomponentenspritzgussformen,Teile der Spritzgussproduktion, eine der Produktion angeschlossene Lackieranlage und der Vertrieb von
Produkten für die Geschäftsbereiche Automotive/Electronic, Aircraft Industries und Formenbau.
Am Standort in Tribuswinkel, südlich von Wien, befinden sich der Vertrieb, die Konstruktion und der Formenbau für
Lautsprecher- und Lüftungsgitter sowie der Formenbau für Steckverbindungen für das Motormanagement von
Verbrennungskraftmotoren. Die Serienproduktion mit den in Tribuswinkel hergestellten Formen, erfolgt in Neudörfl.
In Straßlach, südlich von München, am Standort der Liebscher KG, befinden sich der Vertrieb und ein im Verhältnis
zu den anderen Standorten kleinerer Formenbau für Spritzgussformen. Des weiteren produziert HTP an diesem
Standort Produkte für die Geschäftsbereiche Automotive/Electronic und Insert Technology.
Am Standort von Plasmet in Vráble in der Slowakei werden Spritzgussformen gefertigt und in Auftragsproduktion
unter anderem für die HGL-Home Garden & Lifestyle Vertriebs-GmbH Home, Garden & Lifestyle-Produkte hergestellt.
Darüber hinaus plant die Gesellschaft mittelfristig diesen Standort wegen der Konzentration der Kunden aus der
Automobilindustrie auf die Fertigung von Produkten des Geschäftsbereichs Automotive/Electronic auszuweiten.
Aus der nachfolgenden Tabelle ergeben sich die Größen der Betriebsareale bzw. Mietflächen an den Produktionsstandorten der Gesellschaft sowie deren Tochtergesellschaften, HTP Fohnsdorf GmbH, Liebscher KG und Plasmet:
Standort
Neudörfl (HTP AG)
Tribuswinkel (HTP AG)
Fohnsdorf (HTP Fohnsdorf GmbH)
Straßlach (Liebscher KG)
Vráble (Plasmet, HTP Slovakia)
Betriebsareal/Mietfläche
21.347 m2
1.711 m2
12.750 m2
5.500 m2
11.724 m2
Eigentum/Miete
Eigentum
Miete
Miete
Miete
Eigentum
HTP verfügt über keinen weiteren Grundbesitz.
063
Patente, Lizenzen und Markenrechte
Der Gesellschaft sind bisher zwei Patente erteilt worden. Dabei handelt es sich zum einen um einen Knochendübel
zur Fadenfixierung. Dieses Patent wurde im September 1996 durch das Europäische Patentamt und bereits im August
1994 durch das amerikanische Patentamt erteilt. Zum anderen wurde der Gesellschaft im Dezember 1997 durch das
Österreichische Patentamt das Patent für eine Kassette für einen plattenförmigen Datenträger erteilt.
Darüber hinaus beabsichtigt HTP, sich eine Mehrzahl von Erfindungen patentrechtlich schützen zu lassen. Dazu gehört
eine Anmeldung im Geschäftsbereich Insert Technology hinsichtlich eines Verfahrens zum Betrieb einer Spritzgussform
und einer nach dem Verfahren arbeitenden Spritzgussform. Die Patentanmeldung ist in Deutschland und Europa am
18. Juni 1999 bzw. am 8. September 1999 eingereicht worden. Eine europäische Patentanmeldung hinsichtlich eines
Patentes für einen Spielcasino-Jeton mit einem Transponder-TAG und einem Metalleinlegeteil ist am 7. September
1999 eingereicht worden. Die Patentanmeldung in Amerika erfolgte am 10. Dezember 1999. Zudem ist am 9. September
1999 ein europäisches Patent für einen scheibenförmigen Jeton als Kunststoffring mit Füllkörper angemeldet worden.
Die entsprechende amerikanische Patentanmeldung wurde am 10. Dezember 1999 eingereicht.
Des Weiteren befinden sich seit dem 27. bzw. 28. September 2001 vier weitere Patente im Geschäftsbereich Insert
Technology und Präzisionstechnik in der Anmeldungsphase beim Deutschen Patentamt. Dabei handelt es sich um
einen Linsenhalter für DVD-Laufwerke, um ein signalgebendes Magnetgetriebe-Element aus Kunststoff, um ein Werkzeug zur Herstellung eines axialen Getriebeelements und um ein Werkzeug zur Herstellung von Zündkerzensteckern
und das dazugehörige Verfahren.
Weiterhin ist am 20. Oktober 2000 ein europäisches Patent für eine bodenverstärkte Badewanne angemeldet worden.
Die internationale Patentanmeldung erfolgte am 19. Oktober 2001.
Eine Abhängigkeit der HTP von Marken, Patenten oder Lizenzen mit wesentlicher Bedeutung für die Geschäftstätigkeit
oder Ertragslage der Gesellschaft besteht nach Ansicht der Gesellschaft nicht.
Rechtsstreitigkeiten
Die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften sind an keinen Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt, die einen
erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft oder ihrer Tochtergesellschaften haben könnten oder
in den letzten zwei Geschäftsjahren gehabt haben. Solche Verfahren sind derzeit auch nicht angedroht. Der Ausgang
möglicher zukünftiger Rechtsstreitigkeiten ist ungewiss. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich künftige
Gerichts- oder Schiedsverfahren auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft nachteilig auswirken.
Investitionen
In der folgenden Tabelle sind die Gesamtinvestitionen in den Geschäftsjahren 2001, 2000 und 1999 dargestellt.
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
Gesamtsumme
064
2001
T€
5.862
13.193
1.287
20.342
2000
T€
392
5.443
22
5.857
1999
T€
238
4.868
46
5.152
Für das laufende Geschäftsjahr 2002 sind insgesamt Investitionen i.H.v. ca. € 9,2 Mio. geplant. Der weit überwiegende
Teil der laufenden Investitionen entfällt auf Sachanlagen. Davon entfallen auf Österreich ca. € 7,4 Mio. und auf das
Ausland ca. € 1,8 Mio.
Die Finanzierung der Investitionen erfolgte in der Vergangenheit und erfolgt zukünftig über Eigen- und Fremdfinanzierung.
Über das Jahr 2002 hinausgehende Investitionen wurden noch nicht beschlossen.
Forschung und Entwicklung
Die Weiterentwicklung von Kundenkonzepten zur Serienreife und das Einbringen des HTP spezifischen Know-hows ist
ein wesentliches Element des von HTP verfolgten Geschäftsansatzes. Zur Intensivierung dieses Know-hows ist HTP in
verschiedene Forschungskooperationen eingebunden. Hierzu zählen gemeinsame Forschungsprojekte mit einem
Ingenieurbüro unter anderem betreffend die Entwicklung von Simulationsmethoden zur Auslegung von Spritzgussformen,
von Bauteilen aus faserverstärkten Thermoplasten sowie einer Multimaterialtechnologie für das Umspritzen von
Druckguss- und Spritzgussteilen.
HTP beabsichtigt, sich ferner an einem von der österreichischen Bundesregierung geförderten Kompetenz- und
Forschungszentrum als Partnerunternehmen zu beteiligen.Träger des Kompetenzzentrums wird die Polymer
Competence Center GmbH sein. Daneben sollen sich an diesem Projekt verschiedene österreichische Gebietskörperschaften, Universitäten und Forschungsgesellschaften engagieren. Die Polymer Competence Center GmbH beabsichtigt,
in den nächsten Jahren verschiedene Forschungsprojekte durchzuführen.
Auf Lieferantenseite werden mit dem Spritzgussmaschinenhersteller Engel Vertriebsgesellschaft m.b.H., Schwertberg,
Oberösterreich, gemeinsame Maschinenkomplettlösungen für alle Geschäftsbereiche von HTP entwickelt. Derzeit
wird ein Verfahren für die Zweikomponentenwendetechnik entwickelt. HTP bringt dabei das werkzeugtechnische
Know-How ein, während die Engel Vertriebsgesellschaft m.b.H. das anlagentechnische Know-how beisteuert.
Versicherungen
Zur Geschäftspolitik der Gesellschaft gehört es, Betriebshaftpflicht-, Sach- und weitere Versicherungen, in dem derzeit
möglichen Umfang abzuschließen, wodurch HTP ihrer Ansicht nach eine Deckung zu angemessenen Bedingungen und
zu einem vernünftigen Preis erzielt. HTP ist unter anderem gegen folgende Risiken versichert: Feuer, Betriebsunterbrechung, Maschinenbruch,Transport von Maschinen und Werkzeugteilen,Tod und Invalidität von Schlüsselpersonen
aufgrund von Unfällen, Betriebshaftpflicht sowie erweiterte Produkthaftpflicht. Die Gesellschaft meint, dass sie derzeit
über eine Betriebshaftpflicht verfügt, deren Deckung für ihre gegenwärtigen Bedürfnisse im Hinblick auf anhängige,
angedrohte und zu erwartende zukünftige Rechtsstreitigkeiten und Ansprüche ausreicht. Es kann jedoch keine Gewähr
dafür übernommen werden, dass HTP außerhalb der Deckung ihrer Versicherungen oder über deren Deckungsgrenzen
hinaus keine Verluste entstehen. Für HTP besteht nach Auffassung der Gesellschaft Versicherungsschutz im angemessenen
Umfang.
Nach Auskunft der Gesellschaft gab es in den letzten Jahren keine wesentlichen Versicherungsfälle.
065
Beschaffung
HTP bezieht Kunststoff, Draht und Metallplatten als Vorprodukte bzw. Rohstoffe.
Verwendete Kunststoffe sind Standardwerkstoffe wie PP, PE, Blends, ABS, PC mit und ohne Filler sowie hochwertige
Kunststoffe wie POM, LCP, PEEK oder PPO. Des Weiteren werden mit Glas- oder Kohlefasern verstärkte Kunststoffe
zugekauft. HTP bezieht diese Kunststoffe in der Regel in größeren Mengen auf Tagespreisbasis von Lieferanten wie
BASF Österreich Ges.m.b.H., Plastoplan Kunststoffhandel Ges.m.b.H.,Ticona Austria GmbH und Borealis AG. Daneben
wählt HTP häufig für die Lieferungen kleinere und flexiblere Werkstoffhersteller aus, weil diese genau auf den Bedarf
von HTP abgestimmte Materialien liefern können.
Eine Abhängigkeit von Lieferanten besteht nach Ansicht der Gesellschaft weder bezüglich der verwendeten Kunststoffe
noch bei den Metallen und Drähten.
Die Materialbeschaffung erfolgt bei HTP weitgehend standortbezogen. Die Produktionsgesellschaften geben ihre
Bestellungen direkt an die Lieferanten, mit denen HTP zentral einheitliche Preisstrukturen und Lieferbedingungen
vereinbart hat. Die Bestellung von Vorprodukten findet im Rahmen eines wöchentlichen Bestellzyklus nach laufendem
Bedarf statt.
Das Beschaffungsvolumen der Gesellschaft bezogen auf Kunststoffrohmaterial, Metall, Draht und sonstige für die
Produktion benötigte Materialien betrug im Geschäftsjahr 1999 ca. € 13,5 Mio., im Geschäftsjahr 2000 ca. € 18,25 Mio.
und im Geschäftsjahr 2001 ca. € 28,02 Mio.
066
BÖRSENZULASSUNG
Marktinformationen
Die HTP-Aktie ist seit dem 19. November 1999 an der Frankfurter Wertpapierbörse im Amtlichen Handel notiert bei
gleichzeitiger Teilnahme an SMAX und wird im Computerhandelssystem XETRA gehandelt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt für die angegebenen Zeiträume die höchsten bzw. niedrigsten Schlusskurse, die Kursnotizen zum Ende des jeweils angegebenen Zeitraums und die Handelsvolumina der Aktien der Gesellschaft an der
Frankfurter Wertpapierbörse einschließlich XETRA Handel:
Kurs pro HTP-Aktie
hoch
Kurs pro HTP-Aktie
niedrig
in €
in €
Kurs pro HTP-Aktie
Am Ende
des Zeitraums
in €
Durchschnittliches
tägliches
Handelsvolumen
(Aktien in Stück)
1999
November
Dezember
19,00
18,50
17,50
16,30
18,00
16,85
21.166
4.223
2000
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
17,30
17,00
24,50
23,20
22,50
20,00
19,00
14,80
14,01
18,00
18,00
13,30
15,50
15,60
16,60
20,00
19,50
17,60
13,65
10,90
11,40
13,50
13,60
9,80
16,50
17,00
20,50
22,30
19,50
17,80
15,20
11,95
13,50
17,50
13,60
11,50
5.148
4.210
16.036
16.054
6.483
3.801
4.792
4.744
6.233
6.410
3.378
5.634
2001
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
12,60
12,00
13,50
15,20
15,20
14,22
14,30
13,05
13,00
11,00
10,39
10,80
11,50
10,00
10,00
12,30
13,00
13,00
12,30
12,00
10,70
9,70
9,10
10,15
12,06
10,00
13,30
14,70
13,00
13,50
12,40
12,00
11,10
9,70
10,39
10,40
3.165
2.102
4.066
3.608
1.717
978
1.583
2.213
4.137
3.961
3.537
2.149
2002
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
10,80
10,15
10,30
10,48
10,40
10,35
9,80
9,00
9,50
9,80
9,70
9,75
9,82
10,15
10,00
10,00
10,20
10,00
1.573
3.309
1.197
2.714
2.362
1.722
Am 28. Juni 2002 betrug der Schlusskurs der Aktie der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse € 10,--.
067
Ausstattung der Aktien
Stimmrecht
Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Beschränkungen des Stimmrechts bestehen nicht.
Gewinnanteilberechtigung
Die neu zuzulassenden Aktien sind ab dem 1. Januar 2001 voll gewinnanteilberechtigt.
Übertragbarkeit der Aktien
Bei den Aktien der Gesellschaft handelt es sich um frei übertragbare auf den Inhaber lautende Stückaktien.
Börsennotierung
Die 1.000.000 neuen Aktien der Gesellschaft aus der aufgrund des Hautversammlungsbeschlusses der außerordentlichen Hauptversammlung vom 17. April 2001, modifiziert durch den Hauptversammlungsbeschluss vom 28. Juni 2002,
durchgeführten Kapitalerhöhung sollen zum Börsenhandel mit amtlicher Notierung an der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen werden. Die Aufnahme der amtlichen Notierung an der Frankfurter Wertpapierbörse mit Teilnahme
an SMAX ist für den 5. Juli 2002 unter einer separaten Wertpapier-Kenn-Nummer, die nach Ablauf der sechsmonatigen
Marktschutzvereinbarungsfrist in die bisherige Wertpapier-Kenn-Nummer umgebucht wird, vorgesehen.
SMAX
Die Aktien der Gesellschaft nehmen an SMAX teil, einem von der Deutsche Börse AG für klein- und mittelkapitalisierte Unternehmen im Jahre 1999 neu gegründeten Börsensegment. Der SMAX umfasste zum 31. Dezember 2001
95 Unternehmen.Voraussetzungen für die Teilnahme an SMAX sind u. a. die Zulassung zum Amtlichen Handel oder
zum Geregelten Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse, ein Streubesitz von mindestens 20% und die Existenz
mindestens eines Designated Sponsors im XETRA Handel. Folgepflichten nach Aufnahme an SMAX sind die Veröffentlichung von Quartals- und Jahresberichten in Deutsch oder Englisch (nach dem 31. Dezember 2001 auch in Englisch
nach IAS oder US-GAAP), eine jährliche Analystenveranstaltung sowie die jährliche Veröffentlichung der Beteiligung
von Vorstand und Aufsichtsrat. Ziel des SMAX ist die Förderung der Liquidität und die Erhöhung der Transparenz von
klein- und mittelkapitalisierten Unternehmen für Investoren. Die Performance der SMAX-Unternehmen wird im
SMAX-All-Share-Index, der sämtliche SMAX-Unternehmen umfasst, und im SDAX, der die 50 größten deutschen
SMAX-Unternehmen erfasst, abgebildet.
068
Indizes
Die Aktie der HTP High Tech Plastics AG ist im SMAX-All-Share-Index vertreten. Die nachfolgende Tabelle zeigt zum
31. Dezember 2001 bzw. zum 31. Mai 2002 die Gewichtung der HTP-Aktie sowie die Anzahl der im SMAX-All-ShareIndex vertretenen Unternehmen:
HTP-Gewichtung
zum 31. Dezember 2001
0,4720%
Anzahl der im Index
vertretenen Unternehmen
zum 31. Dezember 2001
102
HTP-Gewichtung
zum 30. Juni 2002
0,423%
Anzahl der im Index
vertretenen Unternehmen
zum 30. Juni 2002
88
Halteverpflichtung
Die Androsch Privatstiftung und die Dörflinger-Privatstiftung haben sich im Rahmen von Verpflichtungserklärungen
gegenüber der Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG unwiderruflich verpflichtet, ab Veröffentlichung des für die
Börsenzulassung der1.000.000 neuen Stammaktien an der Frankfurter Wertpapierbörse erstellten Börsenzulassungsprospekts und innerhalb von sechs Monaten nach erstmaliger Einführung dieser1.000.000 neuen Stammaktien an der
Frankfurter Wertpapierbörse, diese Stammaktien weder börslich noch außerbörslich innerhalb des vorgenannten
Zeitraums zu veräußern oder sonstige Maßnahmen zu ergreifen, die einer Veräußerung wirtschaftlich entsprechen.
Diese neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung vom 17. April 2001 sind unter einer von den bereits zugelassenen Aktien
gesonderten Wertpapier-Kenn-Nummer zum Börsenhandel mit amtlicher Notierung an der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen worden. Nach Ablauf der Halteverpflichtung von 6 Monaten nach Aufnahme des Handels für die
neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung vom17. April 2001 bzw. 28. Juni 2002 sollen die Depotbestände der beiden
Wertpapier-Kenn-Nummern zusammengelegt werden. Damit bezieht sich die Haftung unter diesem Prospekt auf die
neuen Aktien, wobei Grundlage für die Haftung nur Erwerbsgeschäfte bis zur erfolgten Zusammenlegung sein können.
Designated Sponsor
Die Bayerische Landesbank Girozentrale und die Concord Effekten AG nehmen die Funktion des Designated Sponsor
wahr.
Wertpapier-Identifikations-Nummern
Deutsche Wertpapier-Kenn-Nummer (WKN) für die bereits zugelassenen Aktien: 928963
Deutsche Wertpapier-Kenn-Nummer (WKN) für die zuzulassenden Aktien: 622 797
International Securities Identification Code (ISIN) für die bereits zugelassenen Aktien:AT 000 076 4600
International Securities Identification Code (ISIN) für die zuzulassenden Aktien:AT 0000 764 618
Common Code für die bereits zugelassenen Aktien: 104 05 246
Common Code für die zuzulassenden Aktien: 15 005 980
069
BESTEUERUNG
Besteuerung in Deutschland
Im folgenden werden ausschließlich bestimmte deutsche Steuervorschriften dargestellt, welche auf deutsche Anteilseigner einer österreichischen Aktiengesellschaft (im folgenden "AG") zutreffen unter der Annahme, dass die AG keine
Betriebsstätte in Deutschland unterhält. Die Darstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit der Informationen,
die für eine Kaufentscheidung hinsichtlich der angebotenen Aktien notwendig sein könnten. Die Darstellung basiert auf
den zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Prospekts geltenden Steuervorschriften in Deutschland. Diese können –
unter Umständen auch rückwirkenden – Änderungen unterliegen. Die Darstellung behandelt nicht alle
steuerlich relevanten Aspekte, insbesondere nicht die individuellen Steuerumstände eines einzelnen. Potentiellen
Käufern von Aktien wird daher empfohlen, wegen der individuellen Konsequenzen des Erwerbs, des Haltens sowie der
Übertragung von Aktien ihren steuerlichen Berater zu konsultieren.
Besteuerung von Dividenden
Natürliche Personen
Gehören die Anteile an der AG zu einem inländischen Betriebsvermögen, unterliegen die Gewinnausschüttungen der
Gewerbesteuer. Allerdings kann eine Steuerbefreiung in Betracht kommen, wenn – neben anderen Voraussetzungen –
der Aktionär am Nennkapital der AG zu mindestens 10% beteiligt ist.
Bei unbeschränkt steuerpflichtigen natürlichen Personen (natürliche Personen, die ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen
Aufenthalt in Deutschland haben) oder beschränkt steuerpflichtigen Personen (einschließlich natürlicher Personen,
welche in Deutschland eine Betriebsstätte unterhalten oder einen ständigen Vertreter bestellt haben insoweit, als die
Aktien der AG einer solchen Betriebsstätte oder einem solchen ständigen Vertreter zugeordnet werden können)
werden 50% der Bruttodividende (vor Abzug der Kapitalertragsteuer) der AG der deutschen progressionsabhängigen
Einkommensteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5% unterworfen. Soweit anwendbar, wird die Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer des Anteilseigners teilweise oder vollständig angerechnet.
Zusätzlich kann bei privaten Anteilseignern Kirchensteuer zur Anwendung kommen. Dann wird die volle Dividende in
die Bemessungsgrundlage der Kirchensteuer einbezogen.
Private Anteilseigner können einen Steuerfreibetrag für Einkünfte aus Kapitalvermögen ("Sparerfreibetrag") in Höhe
von € 1.550,-- pro Jahr in Anspruch nehmen. Im Falle zusammen veranlagter Ehepaare beträgt der Sparerfreibetrag
€ 3.100,-- pro Jahr ab 2002. Darüber hinaus können sie von ihren Dividendeneinkünften 50% der durch den Erwerb,
die Verwahrung und den Besitz der Aktien verursachten Kosten, insbesondere Gebühren zur Verwahrung und Refinanzierung abziehen ("Werbungskosten"). Ohne Nachweis sind Werbungskosten in Höhe von € 51,-- pro Jahr, bei Ehepaaren, die eine gemeinsame Steuererklärung einreichen € 102,-- pro Jahr, von den Dividendeneinkünften steuerlich
abzugsfähig.
Gegen Vorlage einer entsprechenden Bescheinigung kann die in Österreich gezahlte Quellensteuer auf Gewinnausschüttungen, soweit sie nach dem Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Österreich und Deutschland nicht erstattungsfähig ist, auf den Teil der deutschen Einkommen- oder Körperschaftsteuer angerechnet werden, der auf diese
Gewinnausschüttungen entfällt. Ist jedoch die auf diese Gewinnausschüttungen entfallende deutsche Einkommensteuer
070
niedriger als die Quellensteuer, kann die Quellensteuer nur in Höhe der auf diese Gewinnausschüttungen entfallenden
deutschen Steuer angerechnet werden. Anstelle einer Anrechnung kann der deutsche Anteilseigner den Abzug der
wegen des Abkommens nicht erstattungsfähigen Quellensteuer bei der Ermittlung seines steuerpflichtigen Einkommens beantragen.
Körperschaften
Dividenden an in Deutschland körperschaftsteuerpflichtige Anteilseigner sind steuerfrei. Allerdings werden 5% der
Dividenden als nichtabziehbare Betriebsausgaben behandelt und der Körperschaftsteuer mit der generellen Quote
von 25%, zuzüglich 5,5% Solidaritätszuschlag hierauf, sowie der Gewerbesteuer unterworfen. Sie sind darüber hinaus
gewerbesteuerpflichtig, wenn die Körperschaft weniger als 10% am Nennkapital der Gesellschaft hält. Ist der körperschaftsteuerpflichtige Anteilseigner neben anderen Voraussetzungen zu mindestens 10% am Nennkapital der Gesellschaft beteiligt, unterliegen lediglich 5% der empfangenen Gewinnausschüttungen der Gewerbesteuer.
Besteuerung von Veräußerungsgewinnen
Natürliche Personen
Werden die Aktien in einem Betriebsvermögen eines Einzelunternehmers oder einer Personengesellschaft gehalten,
werden 50% des Veräußerungsgewinns der Gewerbesteuer unterworfen.
Zusätzlich sind Gewinne aus der Veräußerung von Aktien, die in einem Betriebsvermögen gehalten werden, der
Einkommensteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag hierauf unterworfen.
Gewinne aus der Veräußerung von Aktien, die im Privatvermögen einer unbeschränkt steuerpflichtigen natürlichen
Person gehalten werden, sind nur dann steuerpflichtig, wenn (i) die Veräußerung innerhalb eines Jahres nach dem
Erwerb stattfindet oder – nach Ablauf dieser Frist – wenn (ii) der Anteilseigner (oder dessen Rechtsnachfolger im Falle
einer unentgeltlichen Aktienübertragung) zu irgendeinem Zeitpunkt während der Veräußerung vorangehenden fünf
Jahre zu mindestens 1% unmittelbar oder mittelbar an der AG beteiligt war. Allerdings bleiben bei Privatanlegern
Gewinne aus der Veräußerung von Aktien steuerfrei, wenn sie weniger als € 512,-- pro Jahr und Person betragen.
50% der Gewinne werden der deutschen progressionsabhängigen Einkommensteuer zuzüglich des Solidaritätszuschlages
in Höhe von 5,5% unterworfen.Werbungskosten, die mit den Veräußerungsgewinnen in unmittelbarem wirtschaftlichem
Zusammenhang stehen, können nur zur Hälfte abgezogen werden. Zusätzlich kann bei privaten Anteilseignern
Kirchensteuer zur Anwendung kommen. Dann wird der volle Veräußerungsgewinn in die Bemessungsgrundlage der
Kirchensteuer einbezogen.
Verluste, die eine natürliche Person aufgrund der Veräußerung von Aktien erleidet, sind unter Umständen nicht vollständig oder teilweise abziehbar.
Körperschaften
Für Körperschaftsteuerpflichtige Anteilseigner sind Veräußerungsgewinne von der Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer befreit.
Besonderheiten für Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute und Finanzunternehmen
Soweit Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute Anteile, welche nach § 1 Abs. 12 des Gesetzes über das
Kreditwesen (KWG) dem Handelsbuch zuzurechnen sind, halten bzw. veräußern, gelten weder für Dividenden noch
für Veräußerungsgewinne das Halbeinkünfteverfahren oder die Steuerfreistellung. Gleiches gilt für Anteile, die von
071
Finanzunternehmen im Sinne des KWG mit dem Ziel der kurzfristigen Erzielung eines Eigenhandelserfolges erworben
werden. Dies gilt auch für Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute und Finanzunternehmen mit Sitz in einem
anderen Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaft oder einem anderen Vertragsstaat des EWR- Abkommens.
Vermögenssteuer
Für Veranlagungszeiträume ab dem 1. Januar 1997 wird derzeit in der Bundesrepublik Deutschland keine Vermögenssteuer erhoben.
Erbschaft- bzw. Schenkungssteuer
Im allgemeinen unterliegt der Übergang von ausländischen Aktien auf eine andere Person durch Schenkung oder von
Todes wegen der deutschen Erbschaft- bzw. Schenkungssteuer nur, wenn
a) der Erblasser (Schenker) oder der Erbe (Beschenkter oder sonstige Erwerber) zum Zeitpunkt des Vermögensübergangs in der Bundesrepublik Deutschland seinen Wohnsitz oder seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat oder sich als
deutscher Staatsangehöriger vor diesem Zeitpunkt nicht länger als fünf Jahre im Ausland aufhielt, ohne im Inland
einen Wohnsitz zu haben, oder
b) die Aktien beim Erblasser oder Schenker zu einem Betriebsvermögen gehörten, für das in Deutschland eine
Betriebsstätte unterhalten wurde oder ein ständiger Vertreter bestellt war.
Sonstige Steuern
Bei Kauf,Verkauf oder sonstiger Veräußerung von Anteilen an der AG fällt keine deutsche Kapitalverkehrssteuer,
Umsatzsteuer, Stempelsteuer oder ähnliche Steuer an. Grunderwerbssteuer kann anfallen, wenn die AG oder eine
Tochtergesellschaft über inländischen Grundbesitz verfügt und 95% der Anteile übertragen werden oder 95% der
Anteile sich in der Hand eines Anteilseigners vereinigen.
Besteuerung in Österreich
Quellensteuern und Aktieneinkünfte und sonstige steuerliche Aspekte in Österreich
Vorbemerkung
Bezüglich der steuerlichen Rahmenbedingungen des Besitzes von Aktien der Gesellschaft in der Republik Österreich
wird auf die folgende Zusammenfassung ausgewählter Aspekte hingewiesen. Die Darstellung ist keine vollständige
Analyse aller möglichen steuerlichen Auswirkungen, die für eine Entscheidung, in diese Aktien zu investieren, von
Bedeutung sein könnten. Es wird auch nicht der Anspruch erhoben, sämtliche steuerlichen Konsequenzen hinsichtlich
des Erwerbs und der Veräußerung der Aktien in vollem Umfang darzustellen.
Potentielle Käufer von Aktien sollten hinsichtlich der steuerlichen Konsequenzen des Kaufs, des Besitzes und der
Veräußerung in Form von Verkauf oder Schenkung der Aktien und hinsichtlich des erforderlichen Verfahrens zur
möglichen Erstattung österreichischer Kapitalertragsteuer ihren Rechtsanwalt oder Steuerberater hinzuziehen.
Nur die eigenen Berater des Anlegers sind in der Lage, die individuelle steuerliche Situation ihres Mandanten
072
angemessen zu berücksichtigen.
Natürliche Personen mit Wohnsitz in Österreich ("inländische natürliche Personen") unterliegen mit ihrem weltweiten
Einkommen der österreichischen Einkommensteuer. Nicht in Österreich ansässige natürliche Personen ("ausländische
natürliche Personen") werden nur mit Einkünften aus bestimmten Quellen in Österreich besteuert.
Körperschaften mit Sitz in Österreich ("inländische Körperschaften") unterliegen mit ihrem weltweiten Einkommen
unbeschränkt der österreichischen Körperschaftsteuer, ungeachtet ob es nach Österreich verbracht wurde oder
nicht. Körperschaften ohne Sitz in Österreich ("ausländische Körperschaften"), die in Österreich gewerblich tätig sind
oder eine Betriebsstätte unterhalten, unterliegen mit Einkünften aus bestimmten Quellen in Österreich und sonstigen
passiven Einkünften sowie mit solchen Einkünften der Steuerpflicht, die tatsächlich der in Österreich unterhaltenen
Betriebsstätte zuzurechnen sind. Nicht ansässige Körperschaften, die in Österreich nicht gewerblich tätig sind und
keine Betriebsstätte unterhalten, unterliegen nur mit Einkünften aus bestimmten Quellen und sonstigen passiven
Einkünften der Steuerpflicht.
Diese zusammenfassende Darstellung basiert auf den im Zeitpunkt der Drucklegung dieses Prospektes geltenden
steuerlichen Bestimmungen in Österreich. Sie konzentriert sich auf die steuerliche Behandlung von Gewinnen einer
Kapitalgesellschaft und der von ihr ausgeschütteten Dividenden, insbesondere auf die Erläuterungen zur Kapitalertragsteuer. Darüber hinaus werden die steuerlichen Konsequenzen einer Veräußerung von Aktien hinsichtlich Einkommenund Körperschaftsteuer, Erbschafts- und Schenkungssteuer erläutert.
Körperschaftsteuer
Aktiengesellschaften, die in Österreich ihre Geschäftsleitung oder ihren Sitz haben, unterliegen der österreichischen
Körperschaftsteuer in der Höhe von 34% ihres steuerpflichtigen Einkommens. Dieser Steuersatz gilt unabhängig
davon, ob die Kapitalgesellschaft Dividendenausschüttungen vornimmt oder nicht. Die Körperschaftsteuer beträgt bei
Aktiengesellschaften, unabhängig davon, ob steuerpflichtige Gewinne erzielt werden, jährlich mindestens € 3.500,-(Mindeststeuer). Die die tatsächliche Körperschaftsteuerschuld der Aktiengesellschaft übersteigende Mindeststeuer
kann zeitlich unbeschränkt mit der in den folgenden Veranlagungszeiträumen entstehenden Körperschaftsteuerschuld
verrechnet werden.
Das Steuerreformgesetz 2000 ermöglicht österreichischen Aktiengesellschaften, eine angemessene Verzinsung des
Eigenkapitalzuwachses als Betriebsausgabe im jeweiligen Wirtschaftsjahr abzuziehen. Der abgezogene Betrag ist als
Sondergewinn anzusetzen und unterliegt einer endgültigen Besteuerung von 25%.
Besteuerung von Dividenden
Dividenden, die von einer österreichischen Aktiengesellschaft an ihre Aktionäre ausgeschüttet werden, unterliegen in
Österreich gemäß §§ 93, 95 EStG der von der Gesellschaft im Abzugswege einzubehaltenden Kapitalertragsteuer in
der Höhe von 25% der ausbezahlten Dividende.
Inländische natürliche Personen mit Wohnsitz in Österreich unterliegen mit dieser Kapitalertragsteuer in Höhe von
25% der Endbesteuerung. Dividenden sind daher auch bei einem höheren Durchschnittssteuersatz nicht mit einem
höheren Steuersatz nachzuversteuern. Ist die Kapitalertragsteuer höher als die Hälfte des Durchschnittssteuersatzes,
so ist die Kapitalertragsteuer auf Antrag der inländischen natürlichen Person auf die Einkommensteuer anzurechnen
oder zu erstatten. Bei ausländischen natürlichen Personen kann die Kapitalertragsteuer nach zahlreichen österreichischen Doppelbesteuerungsabkommen reduziert werden (vgl. unten). Auch die ausländische natürliche Person ist mit
der von der österreichischen Aktiengesellschaft einbehaltenen Kapitalertragsteuer in Österreich hinsichtlich dieser
Einkünfte endbesteuert.
073
Sowohl österreichische als auch ausländische Körperschaften sind in bestimmten Fällen vom Kapitalertragsteuerabzug
befreit. Dies gilt bei österreichischen Körperschaften, die zu mindestens 25% am Grundkapital der Aktiengesellschaft
unmittelbar beteiligt sind und bei ausländischen Körperschaften, die die Voraussetzungen des § 94a EStG (basierend
auf der Mutter/Tochter/Richtlinie 90/435/EWG vom 23. Juli 1990 in der Fassung des Vertrages über den Beitritt
Österreichs zur Europäischen Union) erfüllen. § 94a EStG setzt voraus, dass die Dividenden an bestimmte, in der
Europäischen Union ansässige Muttergesellschaften bezahlt werden, die unmittelbar zu mindestens 25% an der österreichischen Aktiengesellschaft beteiligt sind und zwar während eines ununterbrochen Zeitraumes von mindestens zwei
Jahren. Es dürfen keine der vom Bundesminister für Finanzen zur Verhinderung von Steuerhinterziehungen und
Missbräuchen mit Verordnung (BGBl 1995/56) festgelegten Hinderungsgründe vorliegen. Bei ausländischen Körperschaften ist darüber hinaus auf österreichische Doppelbesteuerungsabkommen Bedacht zu nehmen, die in der Regel
den Kapitalertragsteuersatz verringern.
Unabhängig vom Kapitalertragsteuerabzug gilt für österreichische unbeschränkt steuerpflichtige Körperschaften die
Befreiung für Beteiligungserträge gemäß § 10 KStG, die auch bei einer Beteiligung von weniger als 25% am Grundkapital
zur Rückerstattung oder Anrechnung der einbehaltenen Kapitalertragsteuer berechtigt.
Besteuerung von Veräußerungs- und Spekulationsgewinnen
Gewinne, die aus der Veräußerung von Aktien resultieren, unterliegen bei inländischen natürlichen Personen (also in
Österreich unbeschränkt steuerpflichtigen Personen) der Einkommensteuer, wenn
a) der Aktionär die Aktien innerhalb von 12 Monaten nach ihrem Erwerb veräußert (Spekulationsgeschäft gemäß
§ 30 EStG),
b) zwar kein Spekulationsgeschäft vorliegt, aber der Aktionär innerhalb der letzten fünf Jahre am Kapital der
Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar zu mehr als 1% beteiligt war (Beteiligungsveräußerung gemäß § 31 EStG);
oder
c) die Aktien zu einem inländischen Betriebsvermögen gehören.
Gewinne aus Spekulationsgeschäften (lit a) unterliegen der Einkommensteuer nach Tarif, wenn derartige Gewinne über
€ 440,-- in einem Jahr liegen. Alle übrigen vorstehend genannten Veräußerungsgewinne (lit b u c) unterliegen
verminderten Einkommensteuersätzen, welche die Hälfte des durchschnittlichen Einkommensteuersatzes betragen.
Die Veräußerungsgewinne inländischer Körperschaften (also in Österreich unbeschränkt steuerpflichtiger Körperschaften) sind jedenfalls in Höhe von 34% körperschaftsteuerpflichtig.
Wenn ein in Österreich steuerpflichtiger Aktionär seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in das Ausland
verlegt, verliert Österreich das Besteuerungsrecht. Eine Verlegung des Wohnsitzes dieser Art wird nach österreichischem
Einkommensteuerrecht als Verkauf angesehen und der Aktionär riskiert den Anfall steuerpflichtigen Einkommens, wenn
er mehr als 1% (zu diesem Grenzwert siehe oben lit b) des Grundkapitals zu einem beliebigen Zeitpunkt in einem
Zeitraum von fünf Jahren vor Änderung des Wohnsitzes besitzt.
Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf von Aktien durch ausländische natürliche Personen oder ausländische Körperschaften unterliegen grundsätzlich nicht der Besteuerung in Österreich.Wenn jedoch innerhalb der letzten fünf Jahre
vor der Veräußerung ein nicht ansässiger Aktionär zu irgendeinem Zeitpunkt mehr als 1% (zu diesem Grenzwert siehe
oben lit b) des ausgegebenen Aktienkapitals besessen hat, unterliegt der nicht ansässige Aktionär der Besteuerung von
Veräußerungsgewinnen, soweit ihn nicht ein anwendbares Doppelbesteuerungsabkommen davon befreit (siehe unten).
074
Dividenden, die im Veranlagungszeitraum des Veräußerungsjahres gezahlt wurden und der Kapitalertragsteuer unterlagen,
sind nicht als Veräußerungsgewinn steuerpflichtig.
Sonstige Einkünfte
Abschläge auf den Angebotspreis der Aktien werden im allgemeinen nicht als Kapitalerträge behandelt. Sollte jedoch
der Abschlag für eine Gegenleistung des Aktionärs gewährt worden sein, wie etwa für den Verzicht auf oder die
Ausübung bestimmter Rechte, ist gemäß einem Erlass des Finanzministers ein derartiger Abschlag als sonstige Einkünfte
nach dem Tarif zu versteuern, sofern die Einkünfte jährlich über € 220,-- liegen.
Die Gewährung von "Loyalitäts-Sonderzahlungen", die an den Aktionär für den Nichtverkauf der Aktien innerhalb
eines bestimmten Zeitraumes gewährt wurden, wird im allgemeinen nicht als Kapitalertrag behandelt, der der
Kapitalertragsteuer unterliegt. Diese Sonderzahlungen werden jedoch als sonstige Einkünfte behandelt und unterliegen
dem tarifmäßigen Steuersatz, sofern die Einkünfte jährlich über € 220,-- liegen.
Anleger sollten hinsichtlich der Anwendung dieser Regelungen ihren Steuerberater konsultieren.
Erbschafts- und Schenkungssteuer
Übertragungen von Aktien von Todes wegen (bei Beteiligung am gesamten Nennkapital von mindestens 1%) oder
durch Schenkung durch österreichische Aktionäre, die natürliche Personen sind, unterliegen in Österreich der
Erbschafts- und Schenkungssteuer. Der Satz der Erbschafts- und Schenkungssteuer variiert von 2% bis 60%. Für
Familienangehörige und Verwandte kommen Freibeträge in unterschiedlicher Höhe zur Anwendung. Ausländische
Aktionäre, die natürliche Personen sind, unterliegen in Österreich nur dann der Erbschafts- und Schenkungssteuer,
wenn der Empfänger in Österreich unbeschränkt steuerpflichtig ist. Österreichische Doppelbesteuerungsabkommen
können die Besteuerung ausländischer Aktionäre in Österreich zur Gänze aufheben.
Übertragungen von Aktien von Todes wegen bei einer Beteiligung am gesamten Nennkapital von unter 1% durch
österreichische Aktionäre, die natürliche Personen sind, unterliegen nicht der Erbschaftssteuer. Die Erbschaftssteuer
ist durch die Endbesteuerungswirkung der Kapitalertragsteuer abgegolten.
Kapitalverkehrsteuern
Mit dem Steuerreformgesetz 2000 (BGBl I 106/1999) wurde die Börsenumsatzsteuer abgeschafft. Erwerb und
Veräußerung bestehender Aktien sind seither in Österreich nicht mehr kapitalverkehrsteuerpflichtig.
Die Emission junger Aktien unterliegt einer Gesellschaftsteuer in Höhe von 1% des Angebotspreises der jungen
Aktien. Die Gesellschaftsteuer wird von der Gesellschaft getragen.
Doppelbesteuerungsabkommen
Bezüglich der steuerlichen Rahmenbedingungen für Investoren, die ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in
anderen Staaten haben, ist auch auf die Steuergesetze dieser Staaten und auf die mehr als 50 abgeschlossenen Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Österreich und diesen Staaten zu verweisen. In vielen dieser Verträge wird die in
Österreich zu entrichtende Kapitalertragsteuer auf 15% reduziert. Die meisten österreichischen Abkommen sehen ein
Steueranrechnungssystem im Hinblick auf die Doppelbesteuerung der Dividenden vor, so dass die nach dem entsprechenden Abkommen zu zahlende österreichische Steuer als Guthaben auf die im Wohnsitzland des Empfängers zu
zahlende Dividendensteuer angerechnet wird.
Aufgrund der zahlreich bestehenden Doppelbesteuerungsabkommen kann an dieser Stelle die Situation für einzelne
Staaten nicht näher dargestellt werden.
075
Unabhängiger Bestätigungsbericht
An
HTP High Tech Plastics AG
Fabriksgelände 1
7201 Neudörfl
Wir haben den von der HTP High Tech Plastics AG zum 31. Dezember 2001 nach den Vorschriften der International
Financial Reporting Standards ("IFRS") aufgestellten Konzernabschluss geprüft. Für diesen Konzernabschluss ist die
Unternehmensleitung verantwortlich. Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem
Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Abschlussprüfung.
Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der International Standards on Auditing ("ISA"), die durch die International
Federation of Accountants ("IFAC") veröffentlicht wurden, durchgeführt. Diese Standards erfordern, die Prüfung so zu
planen und durchzuführen, dass ein hinreichend sicheres Urteil darüber abgegeben werden kann, ob der Konzernabschluss
frei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Die Prüfung schließt eine stichprobengestützte Prüfung der Nachweise für
Beträge und Angaben im Konzernabschluss ein. Sie umfasst ferner die Beurteilung der angewandten Rechnungslegungsgrundsätze und der wesentlichen durch die Unternehmensleitung vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung
der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichende Grundlage für unser Prüfungsurteil abgibt.
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen ein getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der HTP-Gruppe zum 31. Dezember 2001 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme für
das zu diesem Stichtag abgelaufene Geschäftsjahr, in Übereinstimmung mit den IFRS.
Wir bestätigen, dass der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss im Einklang steht und die gesetzlichen Voraussetzungen für die Befreiung von der Verpflichtung zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach österreichischem
Recht erfüllt sind.
Wien (Österreich), am 26. April 2002
Arthur Andersen
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH
076
Konzernbilanzen zum 31. Dezember 2001 und 2000
2001
Anhang
VERMÖGENSWERTE
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögensgegenstände
Firmenwerte
Sachanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen
Anteile an assoziierten Unternehmen
Sonstige Finanzanlagen
Aktive latente Steuern
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
Sonstige Forderungen
Wertpapiere des Umlaufvermögens
Flüssige Mittel
Umlaufvermögen
1
838
6.294
33.986
29
1.106
953
43.206
271
1.325
21.795
29
0
229
23.649
15
1.350
0
2
4, 6
6
6
16.641
22.040
37
3.844
3.022
11.291
56.875
14.202
5.782
42
2.753
5.300
12.131
40.210
435
101.866
411
64.270
5.500
35.256
3
8.960
49.719
4.500
23.543
(4)
8.858
36.897
(746)
48.973
0
36.897
69
(75)
30
2.605
171
8.869
11.125
367
23.167
41
778
172
6.663
7.443
137
15.234
46
2.224
19.697
7.007
664
29.638
467
544
7.633
2.003
1.421
12.068
19
101.866
146
64.270
Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Vermögenswerte
EIGENKAPITAL UND SCHULDEN
Eigenkapital und Rücklagen
Grundkapital
Kapitalrücklagen
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung
Gewinnrücklagen
7
Eigene Anteile
Eigenkapital und Rücklagen abzüglich eigener Anteile
Minderheitsanteile
Langfristige Schulden
Anleihen
Rückstellungen für Abfertigungen
Rückstellungen für Pensionen
Langfristiger Teil der verzinslichen Finanzverbindlichkeiten
Langfristige sonstige Verbindlichkeiten
Latente Steuerrückstellungen
Kurzfristige Schulden
Laufende Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Kurzfristiger Teil der verzinslichen Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Eigenkapital und Schulden
2000
(in T€)
9
8
9
9
15
9
9
9
Der folgende Konzernanhang bildet einen wesentlichen Bestandteil dieser Konzernbilanzen.
077
Konzern- Gewinn- und Verlustrechnungen
für die Geschäftsjahre 2001 und 2000
2001
Anhang
Umsatzerlöse
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Aktivierte Eigenleistungen
2000
(in T€)
65.459
(1.670)
1.509
65.298
43.399
2.081
922
46.402
1.387
(28.021)
(21.628)
(10.365)
462
(18.250)
(13.813)
(7.156)
6.671
7.645
(5.481)
(4.143)
1.190
3.502
Firmenwertabschreibungen
Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT)
(425)
765
(93)
3.409
Zinsergebnis
Sonstiges Finanzergebnis
Finanzergebnis
(881)
665
(216)
(567)
464
(103)
549
3.306
(304)
245
(547)
2.759
(143)
102
(389)
2.370
0,05
0,61
0,00
0,00
5.147.249
4.500.000
10
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
Personalaufwand
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und
Abschreibungen (EBITDA)
11
12
13
Abschreibungen (ohne Firmenwertabschreibungen)
Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und
Firmenwertabschreibungen (EBITA)
14
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Ergebnis nach Ertragsteuern
15
Anteil von Minderheitsgesellschaftern
Konzernergebnis
Gewinn je nennwertloser Stückaktie (in €)
Vorgeschlagene oder bezahlte Dividende je nennwertloser Stückaktie (in €)
Gewogene durchschnittliche Anzahl an nennwertlosen Stückaktien
16
Der folgende Konzernanhang bildet einen wesentlichen Bestandteil dieser Konzern- Gewinn- und Verlustrechnungen.
078
Konzern-Cash-flow Statements (Geldflussrechnungen)
für die Geschäftsjahre 2001 und 2000
2001
2000
(in T€)
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
Zinsergebnis
Abschreibungen auf das Anlagevermögen
Abschreibungen eigener Anteile
Veränderungen langfristiger Rückstellungen
Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen
Steuerzahlungen
Zinseinzahlungen
Zinsauszahlungen
Cash-flow aus dem Ergebnis
549
881
5.906
61
233
(152)
(288)
720
(1.597)
6.313
3.306
567
4.236
0
337
(56)
(600)
581
(1.143)
7.228
724
(10.874)
(922)
10
4.011
(738)
(2.327)
(147)
(438)
36
(1.964)
2.388
1.287
(13.664)
(1.287)
(30)
(8.126)
(21.820)
80
(5.789)
(20)
0
(84)
(5.813)
Veränderungen verzinslicher Finanzverbindlichkeiten
Einzahlungen für beschlossene Kapitalerhöhungen (Nennkapital)
Einzahlungen auf Kapitalrücklagen (Agio abzüglich Kosten)
Tilgung/Begebung von Wandelanleihen
Erwerb eigener Aktien
Cash-flow aus Finanzierungstätigkeit
7.692
1.000
11.566
(11)
(807)
19.440
1.548
0
0
15
0
1.563
Veränderungen des Finanzmittelbestandes
(3.118)
(1.862)
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode
Finanzmittelbestand am Ende der Periode
davon Wertpapiere des Umlaufvermögens
davon flüssige Mittel
17.431
14.313
3.022
11.291
19.293
17.431
5.300
12.131
Veränderungen der Vorräte
Veränderungen der Forderungen und aktiven Rechnungsabgrenzungsposten
Veränderungen kurzfristiger Rückstellungen
Währungsumrechnungsbedingte Veränderung
Veränderungen der Verbindlichkeiten und passiven Rechnungsabgrenzungsposten
Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit
Einzahlungen aus Anlagenabgängen
Auszahlungen für Investitionen in das Sach- und immaterielle Anlagevermögen
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
Währungsumrechnungsbedingte Veränderung
Zahlungsflüsse aus Veränderungen des Konsolidierungskreises
Cash-flow aus Investitionstätigkeit
Der folgende Konzernanhang bildet einen wesentlichen Bestandteil dieser Konzern-Cash-flow Statements.
079
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
Grundkapital
Kapitalrücklagen
Gewinnrücklagen
(in T€)
4.500
23.582
6.488
2.370
4.500
(39)
23.543
Anhang
Stand zum 1. Jänner 2000
(nach Verschmelzung mit Obergesellschaften)
Konzernergebnis
Differenzen aus der Währungsumrechnung
nachträgliche Kosten Börsegang
Stand zum 31. Dezember 2000
abzüglich eigene Anteile
Stand zum 31. Dezember 2001
Gesamt
0
(4)
34.570
2.370
(4)
(39)
36.897
Unterschiedsbeträge aus
Währungsumrechnung
Gesamt
(4)
7
8.858
Grundkapital
Kapitalrücklagen
Gewinnrücklagen
(in T€)
4.500
1.000
5.500
23.543
12.000
(287)
35.256
8.858
102
8.960
(4)
7
3
5.500
35.256
8.960
3
Anhang
Stand zum 1. Jänner 2001
(nach Verschmelzung mit Obergesellschaften)
Konzernergebnis
Differenzen aus der Währungsumrechnung
Agio
Kosten Kapitalerhöhung
Kapitalerhöhung
Unterschiedsbeträge aus
Währungsumrechnung
Der folgende Konzernanhang bildet einen wesentlichen Bestandteil der dargestellten Entwicklung des KonzernEigenkapitals.
080
36.897
102
7
12.000
(287)
1.000
49.719
(746)
48.973
Konzernanhang zum 31. Dezember 2001
(inklusive Vergleichszahlen für 2000)
A. Allgemeines
Die HTP High Tech Plastics AG ("HTP") ist eine Gesellschaft nach österreichischem Recht und notiert seit November
1999 im SMAX der Frankfurter Wertpapierbörse. Die HTP-Gruppe (der "Konzern") ist ein führender Hersteller von
Kunststofferzeugnissen und Präzisionswerkzeugen für die Automobil-, Elektronik- und Flugzeugindustrie.
Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten im Konzern betrug 690 im Jahr 2001 und 456 im Jahr 2000.
Der eingetragene Firmensitz des Konzerns befindet sich im Fabriksgelände 1, 7201 Neudörfl, Österreich.
Der Konzernabschluss wurde unter der Verantwortung des Vorstands erstellt und wurde vom Aufsichtsrat noch nicht
zur Kenntnis genommen. Die Vorjahreszahlen sind auf Grund der Akquisition von AT & S Formenbau AG (erstkonsolidiert
per 1. April 2001) und RKW Kunststofftechnik GmbH (erstkonsolidiert per 1. Oktober 2001) nur bedingt vergleichbar
(siehe C. "Akquisitionen und sonstige Veränderungen im Konsolidierungskreis").
Zahlreiche Beträge und Prozentsätze sind im Konzernabschluss gerundet dargestellt. Summierungen können deshalb
von den dargestellten Beträgen abweichen.
B. Zusammenfassung der wichtigsten Bilanzierungsgrundsätze
Die wichtigsten bei der Erstellung des Konzernabschlusses angewandten Bilanzierungsgrundsätze sind folgende:
a. Allgemeines
Die beigefügten Konzernabschlüsse wurden in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards
Committee (IASC) formulierten Standards erstellt. Die Konzernabschlüsse wurden grundsätzlich basierend auf
historischen Anschaffungswerten bzw. Herstellungskosten erstellt. Die Wertpapiere des Umlaufvermögens wurden zu
Marktwerten bewertet.
Aufgrund des im Rahmen des Konzernabschlussgesetzes in das österreichische Handelsgesetzbuch (HGB) eingefügten
§ 245a hat dieser nach IAS aufgestellte Konzernabschluss befreiende Wirkung.
b. Anwendung der International Accounting Standards
Die publizierten Standards
• IAS 36,Wertminderung von Vermögenswerten
• IAS 37, Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen
• IAS 38, Immaterielle Vermögenswerte
• IAS 39, Finanzinstrumente, Ansatz und Bewertung
wurden – wie vom IASC empfohlen – bereits vor ihrem Inkrafttreten im Konzernabschluss 2000 angewandt.
081
Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2001 (inklusive Vergleichszahlen für 2000) wurde erstmals in Übereinstimmung mit den International Accounting Standards erstellt.
c. Berichtswährung
Der Konzernabschluss wird in EURO erstellt. Für die Umrechnung wurden die jeweiligen Wechselkurse der verschiedenen Landeswährungen gegenüber dem EURO angewandt. Aus Vergleichsgründen werden die Beträge für 2000 in
EURO dargestellt. Die Umrechnung für 2000 erfolgte durch Anwendung des ursprünglichen Währungskurses zwischen
den verschiedenen Währungen und dem österreichischen Schilling und durch Umwandlung dieser Beträge in EURO
mittels Verwendung des fixen ATS-EURO-Wechselkurses per 1. Januar 1999 von 13,7603 ATS/€.
d. Konsolidierungsgrundsätze
Der Konzernabschluss beinhaltet die HTP AG und die von ihr kontrollierten Unternehmen. Diese Kontrolle (Beherrschung)
ist immer dann gegeben, wenn die HTP AG, entweder direkt oder indirekt, mehr als 50% der Stimmrechte einer
Gesellschaft besitzt, um so auf die Finanz- und Geschäftspolitik des Unternehmens Einfluss zu nehmen und von dessen
Aktivitäten zu profitieren. Der Anteil des Eigenkapitals und des Ergebnisses, der auf Anteile in Fremdbesitz entfällt.
Minderheitsanteile werden zu dem den Minderheitsgesellschaftern zuzuordnenden Anteil an den Zeitwerten der
angesetzten identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden bemessen.
Die Erwerbsmethode wurde bei allen erworbenen Unternehmen angewandt. Im Jahr 2001 wurden die AT & S Formenbau AG und die RKW Kunststofftechnik GmbH verschmolzen und auf HTP Fohnsdorf GmbH umfirmiert, und so wie
die Liebscher-Kunststofftechnik GmbH & Co KG im Jahr 2000, erstmals vollkonsolidiert. Unternehmen, die während
des Jahres gekauft oder verkauft werden sind im Konzernabschluss bis zum Zeitpunkt ihres Verkaufes oder ab dem
Stichtag des Kaufes berücksichtigt.
Anteile an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert (SPI, L.L.C., Detroit, Michigan).Wenn
Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der Vermögenswert eine Wertminderung erfahren hat oder daß eine Wertminderung,
die für einen Vermögenswert in früheren Jahren erfolgswirksam erfasst wurde, nicht mehr besteht, dann schätzt die
Gesellschaft den einzelnen Betrag ihrer Anteile an assoziierten Unternehmen.
Wenn der Verlustanteil der Gesellschaft den Buchwert der Anteile übersteigt, werden die Anteile mit einem Buchwert
von Null ausgewiesen und weitere Verluste sind nicht mehr zu erfassen, es sei denn, die Gesellschaft ist Verpflichtungen
dem Beteiligungsunternehmen gegenüber eingegangen oder hat Verpflichtungen des Beteiligungsunternehmens zu
erfüllen, für welche sie bürgt oder auf andere Weise haftet .
In diesem Fall
a) wird sowohl der Betrag des nicht erfassten anteiligen Verlustes aus dem Beteiligungsunternehmen aus der
jeweiligen Rechnungsperiode als auch der kumulierte Gesamtbetrag angegeben;
b) wird, falls das assoziierte Unternehmen in der Folge wieder Gewinne ausweist, der Anteil an den Gewinnen
erst dann berücksichtigt, wenn der (kumulierte) Gewinnanteil den vormals nicht erfassten kumulierten Verlustanteil übersteigt.
082
e. Wesentliche Unterschiede zwischen den österreichischen und den IAS
Rechnungslegungsvorschriften
Aufwendungen für das Erweitern eines Betriebes: Diese dürfen nach österreichischem HGB als Bilanzierungshilfe
aktiviert werden und sind gleichmäßig über fünf Jahre abzuschreiben. Nach IAS ist eine derartige Bilanzierungshilfe
nicht zulässig.
Firmenwerte: Gemäß IAS 22 werden Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung aktiviert und über die Nutzungsdauer abgeschrieben. Nach österreichischem Recht (HGB) ist eine erfolgsneutrale Verrechnung mit den Gewinnrücklagen zulässig.
Auftragsfertigung: Nach österreichischem Recht sind Umsätze und Gewinne erst bei Fakturierung an den Kunden zu
realisieren (completed contract method). Gemäß IAS 11 wird bei Auftragsfertigung entsprechend dem Anarbeitungsgrad
(percentage of completion method) mit anteiliger Gewinnrealisierung abgerechnet, wobei sich der Fertigstellungsgrad aus
dem Verhältnis zwischen den zu erwartenden Gesamtkosten des Projektes und den tatsächlich angefallenen Herstellungskosten ergibt (cost-to-cost method). Sofern das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht verlässlich geschätzt
werden kann, ist der Erlös nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten zu erfassen, die wahrscheinlich einbringbar
sind, und sind die Auftragskosten in der Periode, in der sie anfallen, als Aufwand zu erfassen.
Latente Steuern: Gemäß HGB sind latente Steuern für passive zeitliche Differenzen zu bilden, wenn bei deren Auflösung
ein Steueraufwand zu erwarten ist. Nach IAS sind für alle temporären Differenzen zwischen Steuerbilanz und IASBilanz unter Verwendung des gegenwärtig (bzw. bereits angekündigten zukünftig) gültigen Steuersatzes latente Steuern
zu bilanzieren. Aktive latente Steuern sind gemäß den Bestimmungen der IAS auch für noch nicht verwendete steuerliche
Verlustvorträge sowie für noch nicht verwendete Steuergutschriften zu bilden, soweit diese durch zukünftige steuerliche
Gewinne voraussichtlich verbraucht werden können.
Wertpapiere des Umlaufvermögens: Nach den österreichischen Bilanzierungsvorschriften sind Wertpapiere zu
Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktwerten anzusetzen. Innerhalb IAS können die Wertpapiere des Umlaufvermögens zu Marktwerten bewertet werden, wobei die Veränderungen im Marktwert unmittelbar in der KonzernGewinn- und Verlustrechnung erfasst werden.
Fremdwährungsgeschäfte: Zwischen den beiden Rechnungslegungssystemen besteht ein Unterschied in der Erfassung
von unrealisierten Gewinnen aus der Stichtagskursbewertung von Fremdwährungsbeträgen. Nach österreichischem
Recht sind nur unrealisierte Verluste zu bilanzieren, während nach IAS auch unrealisierte Gewinne berücksichtigt
werden müssen.
Eigene Aktien: Nach öHGB sind diese je nach Zweckbestimmung im Anlage- oder Umlaufvermögen auszuweisen. Nach
IAS (SIC-16) sind die eigenen Aktien offen vom Eigenkapital abzusetzen. Es besteht die Möglichkeit, die Gesamtkosten
offen in einem Posten zu zeigen.
Leasing: Nach IAS 17 erfolgt die Zuordnung eines Leasinggegenstandes zum Leasinggeber oder Leasingnehmer nach
den Kriterien der Zuordenbarkeit aller wesentlichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum am Leasinggegenstand vorhanden sind. Daraus können sich Unterschiede in der Zuordenbarkeit des Leasinggegenstandes im Vergleich
zu den österreichischen Rechnungslegungsgrundsätzen ergeben.
Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder: Pensionsrückstellungen werden gemäß HGB nach
versicherungsmathematischen Grundsätzen ohne Berücksichtigung von Gehaltssteigerungen bewertet. Die Bildung der
083
Rückstellungen für Pensionen nach IAS basiert auf dem Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method)
unter Anwendung eines Abzinsungsfaktors, der durch Marktrenditen für erstklassige Anleihen bestimmt wird und
erwarteten Gehaltssteigerungen.Wegen Unwesentlichkeit wurde keine Umwertung der Pensionsrückstellung auf IAS
vorgenommen.
Die Bewertung der künftigen Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen gemäß öHGB erfolgt nach finanzmathematischen Grundsätzen unter Verwendung eines Rechnungszinssatzes von 4%. Gehaltssteigerungen werden nicht
angesetzt. Die Bildung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen nach IAS 19 basiert auf den Anwartschaftsbarwertverfahren unter Anwendung eines Zinssatzes von 6% und einer antizipierten Gehaltssteigerung von 3%.
Sonstige Rückstellungen: Den IAS liegt im Vergleich zum österreichischen HGB bei Rückstellungen ein anderes
Verständnis des Vorsichtsprinzips zugrunde. Die IAS stellen tendenziell höhere Anforderungen an die Wahrscheinlichkeit der relevanten Ereignisse und die Bestimmbarkeit des rückstellungsfähigen Betrages.
Außerordentliches Ergebnis: Im Vergleich zur österreichischen Rechnungslegung wird der Ausweis von außerordentlichen
Ergebnissen nach IAS 8 tendenziell restriktiver behandelt.
Erweiterte Informationspflicht: Im Rahmen der IAS Bilanzierung besteht eine gegenüber den österreichischen
Rechnungslegungsbestimmungen erweiterte Informationspflicht; diese umfasst unter anderem eine cash flowRechnung, eine Darstellung der Entwicklung des Eigenkapitals, Informationen betreffend Geschäftssegmente sowie
Angaben zu Finanzinstrumenten.
Kosten einer Eigenkapitaltransaktion: Nach österreichischem Recht sind diese Kosten als Aufwand der laufenden
Periode im ordentlichen, allenfalls im außerordentlichen Ergebnis zu erfassen. Nach IAS (SIC-17) sind die Transaktionskosten einer Eigenkapitaltransaktion als Abzug vom Eigenkapital zu bilanzieren.
C. Akquisitionen und sonstige Veränderungen im Konsolidierungskreis
a. Akquisition AT & S Formenbau AG und RKW Kunststofftechnik GmbH
Mit 1. April 2001 erwarb die HTP AG 100% der Aktien der AT & S Formenbau AG und diese wurden ab diesem
Zeitpunkt in den Konzernabschluss der HTP einbezogen. Die RKW Kunststofftechnik GmbH wurde am 17. September
2001 zu 100% von der HTP übernommen und ab 1. Oktober 2001 in den Konzernabschluss einbezogen. Die beiden
Gesellschaften wurden rückwirkend per 31. März 2001 verschmolzen, wobei die RKW Kunststofftechnik GmbH die
aufnehmende Gesellschaft war. Das fusionierte Unternehmen wurde in HTP Fohnsdorf GmbH umbenannt.
b. Akquisition SPI, L.L.C., Detroit, Michigan
Weiters wurde die HTP High Tech Plastics U.S., Inc. Detroit/Michigan, als 100%-Tochter der HTP AG gegründet.
Diese Gesellschaft fungiert als Beteiligungsholding für den Ausbau des Nordamerikageschäftes. Die Gesellschaft hält
seit Dezember 2001 eine 26% Beteiligung an der SPI, L.L.C., Detroit, Michigan. Diese Akquisition führte jedoch zu
keiner wesentlichen Veränderung der Geschäftsposition des Konzerns.
084
c. Sonstiges
Konzerninterne Forderungen,Verbindlichkeiten und Leistungsverrechnungen, inklusive konzerninterner Zwischenergebnisse, wurden eliminiert. Der Konzerabschluss wurde unter Zugrundelegung von einheitlichen Bilanzierungsgrundsätzen für vergleichbare Geschäftsvorfälle erstellt. Diese einheitlichen Bilanzierungsgrundsätze wurden für die
Jahresabschlüsse der Unternehmen angewandt.
Der aus der Erstkonsolidierung der HTP Fohnsdorf GmbH resultierende Firmenwert in Höhe von T€ 5.335
wird über eine Laufzeit von 20 Jahren linear abgeschrieben. Das Management ist der Meinung, dass die HTP Fohnsdorf
GmbH (vormals AT & S, RKW) eine starke Marktposition hat und diese in Zukunft noch ausbauen wird.
Der Erwerb wurde im wesentlichen durch vorhandene liquide Mittel finanziert. Alle anderen in der Konzernbilanz
ausgewiesenen Firmenwerte werden auf zehn Jahre abgeschrieben.
Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten und Leistungsverrechnungen, inklusive konzerninterne Zwischenergebnisse, wurden eliminiert. Der Konzernabschluss wurde unter Zugrundelegung von einheitlichen Bilanzierungsgrundsätzen für vergleichbare Geschäftsvorfälle erstellt. Diese einheitlichen Bilanzierungsgrundsätze wurden für die
Jahresabschlüsse der assoziierten Unternehmen nicht angewandt.
D. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
a. Immaterielle Vermögensgegenstände
Immaterielle Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten bewertet. Nach der erstmaligen Aktivierung
werden die immateriellen Vermögensgegenstände zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und
etwaiger außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Immaterielle Vermögensgegenstände werden linear über ihre
geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer und die Abschreibungsmethode werden jährlich
zum Ende jedes Geschäftsjahres überprüft.
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
Die für Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte geleisteten Beträge werden aktiviert und dann
mittels linearer Abschreibung über die erwartete Nutzungsdauer abgeschrieben. Die erwartete Nutzungsdauer liegt
zwischen 4 und 10 Jahren.
Instandsetzungs- oder Wartungskosten für bestehende Software werden im Zeitpunkt ihrer Ausführung dann als
Aufwand erfasst, wenn diese notwendig sind, um den ursprünglich erwarteten zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen der
Software beizubehalten. Darunter fielen im Geschäftsjahr 2000 auch jene Kosten, die eine reibungslose Fortsetzung
der Geschäftstätigkeit nach der Jahrtausendwende gewährleisteten ("software 2000 costs").
Firmenwert
Der Überschuss des Kaufpreises einer Akquisition über den beizulegenden Zeitwert der erworbenen feststellbaren
Nettovermögenswerte und Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt des Erwerbes wird als Firmenwert ausgewiesen und als
Vermögensgegenstand bilanziert. Der Firmenwert wird zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen
und etwaiger außerplanmäßiger Abschreibungen ausgewiesen. Er wird linear über seine Nutzungsdauer abgeschrieben.
085
Die Abschreibungsdauer wird zum Zeitpunkt des Erwerbes unter Berücksichtigung des jeweiligen Sachverhaltes festgelegt und liegt zwischen 10 und 20 Jahren. Die Buchwerte werden zu jedem Bilanzstichtag anhand der Wahrscheinlichkeit zukünftiger Gewinne auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Existieren Anzeichen für eine allfällige Wertminderung
des Firmenwertes, wird ein auf Basis der jeweiligen Cash-flow generierenden Einheit möglicher Einzelveräußerungsbzw. Liquidationswert eingeschätzt. Ist der Buchwert höher als dieser Schätzwert, wird eine außerplanmäßige
Abschreibung vorgenommen.
b. Sachanlagen
Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und etwaiger außerplanmäßiger
Abschreibungen ausgewiesen.Wird ein Vermögensgegenstand verkauft oder ausgeschieden, so werden die Anschaffungskosten und die kumulierten Abschreibungen ausgebucht und ein allfälliger Gewinn oder Verlust aus der Veräußerung
erfolgswirksa erfasst.
Die Anschaffungskosten von Sachanlagen umfassen den Kaufpreis, einschließlich der Importzölle und nicht-refundierbarer Steuern und alle jene direkt zurechenbaren Kosten, die entstehen, um den Vermögensgegenstand an den zur
Nutzung vorgesehenen Ort zu bringen und in arbeitsbereiten Zustand zu versetzen. Ausgaben, die nach der Inbetriebnahme von Anlagevermögen entstehen, wie Reparaturen,Wartung und Überholungskosten, werden normalerweise in
jener Periode aufwandswirksam, in welcher die Kosten entstanden sind.
Die Abschreibung erfolgt linear über folgende geschätzte Nutzungsdauern :
Gebäude
20 – 67 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen
4 – 10 Jahre
Werkzeuge, Büro- und Geschäftsausstattung und Fahrzeuge
4 – 10 Jahre
Bei Anschaffungen in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres wird in den meisten Fällen eine Ganzjahresabschreibung,
bei Anschaffung in der zweiten Jahreshälfte nur eine Halbjahresabschreibung erfasst. Geringwertige Wirtschaftsgüter
werden aktiviert und im Jahr der Anschaffung vollständig abgeschrieben.
Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode werden periodisch geprüft, um sicherzustellen, dass diese dem
erwarteten wirtschaftlichen Nutzungsverlauf des Sachanlagegegenstandes entsprechen.
c. Finanzanlagevermögen und Anteile an verbundenen Unternehmen
Diese langfristigen Beteiligungen bestehen primär aus nicht konsolidierten Anteilen an verbundenen Unternehmen,
aus Beteiligungen und Wertpapieren des Anlagevermögens.
Unter den Anteilen an verbundenen Unternehmen werden in der Regel Beteiligungen an Unternehmen, deren
Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung sind, ausgewiesen.
Eine Überprüfung des Buchwertes der Anteile an verbundenen Unternehmen und eine entsprechende außerplanmäßige
Abschreibung oder Zuschreibung wird dann durchgeführt, wenn Anzeichen für eine Wertminderung oder deren Wegfall vorliegen.
Anteile an verbundenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten abzüglich etwaiger außerplanmäßiger Abschreibungen angesetzt und sind im sonstigen Finanzanlagevermögen ausgewiesen.
086
d. Fertige und unfertige Erzeugnisse, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Das Vorratsvermögen, einschließlich der unfertigen Erzeugnisse und noch nicht abrechenbaren Leistungen, wird zu
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten, nach Wertberichtigungen für
veraltete und langsam drehende Güter, bewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der im gewöhnlichen Geschäftsverkehr erzielbare Verkaufspreis abzüglich der noch zur Fertigstellung anfallenden Kosten sowie der notwendigen
Vertriebskosten. In den Herstellungskosten der fertigen und unfertigen Erzeugnisse sind auch zurechenbare fixe und
variable Gemeinkosten enthalten. Nicht mehr verwertbares Vorratsvermögen wird vollständig abgeschrieben. Reine
Liefergeschäfte werden zu Herstellungskosten bewertet. Bei diesen Aufträgen erfolgt die Umsatzerfassung erst zum
Zeitpunkt des Eigentum- und Gefahrenübergangs ("completed contract method").
e. Auftragsfertigung
Forderungen aus Projekten und die damit in Zusammenhang stehenden Umsätze werden nach IAS 11 erfasst
("percentage of completion method"). Die Projekte werden mit fixen Preisen für künftige Abnahmemengen vereinbart.
Das künftige Abnahmevolumen wird allerdings nicht im vorhinein festgelegt. Sofern das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht verlässlich geschätzt werden kann, ist der Erlös nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten zu erfassen,
die voraussichtlich einbringbar sind, und sind die Auftragskosten in der Periode, in der sie anfallen, als Aufwand zu
erfassen. Eine Bilanzierung nach Maßgabe des Bearbeitungsgrades darf nur in Falle von Fixpreisvereinbarungen vorgenommen werden.
Drohende Verluste aus der Bewertung von nicht abgerechneten Projekten werden sofort als Aufwand erfasst.
Drohende Verluste werden realisiert, wenn wahrscheinlich ist, dass die gesamten Auftragskosten die Auftragserlöse
übersteigen werden.
f. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Die Forderungen werden zum Zeitwert der hingegebenen Gegenleistung ausgewiesen und mit ihren fortgeführten
Anschaffungskosten nach Bildung entsprechender Wertberichtigungen bewertet.
g. Finanzielle Vermögenswerte
Die HTP-Gruppe wendete mit Wirkung vom 1. Januar 2000 erstmalig IAS 39, Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung,
an. Dementsprechend werden finanzielle Vermögenswerte in die folgenden Kategorien eingeteilt: (a) bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen, (b) zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und (c) zur
Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte. Finanzielle Vermögenswerte mit festgelegten oder bestimmbaren
Zahlungen und festen Laufzeiten, die die HTP-Gruppe bis zur Endfälligkeit zu halten beabsichtigt und halten kann,
ausgenommen von der HTP-Gruppe ausgereichte Kredite und Forderungen, werden als bis zur Endfälligkeit zu
haltende Finanzinvestitionen klassifiziert. Finanzielle Vermögenswerte, die hauptsächlich erworben wurden, um einen
Gewinn aus kurzfristigen Preis- bzw. Kursschwankungen zu erzielen, werden als zu Handelszwecken gehaltene finanzielle
Vermögenswerte klassifiziert. Alle sonstigen finanziellen Vermögenswerte, ausgenommen vom Unternehmen ausgereichte Kredite und Forderungen, werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte eingestuft.
087
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen werden unter den langfristigen Vermögenswerten bilanziert, es sei
denn, sie werden innerhalb von 12 Monaten ab dem Bilanzstichtag fällig. Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle
Vermögenswerte werden unter den kurzfristigen Vermögenswerten bilanziert. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte werden als kurzfristige Vermögenswerte ausgewiesen, wenn die Unternehmensleitung die Absicht
hat, diese innerhalb von 12 Monaten ab dem Bilanzstichtag zu realisieren. Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden nach der Methode der Bilanzierung zum Handelstag bilanziert.
Bei der erstmaligen Erfassung eines finanziellen Vermögenswertes wird dieser mit den Anschaffungskosten angesetzt,
die dem Zeitwert der gegebenen Gegenleistung entsprechen;Transaktionskosten werden mit einbezogen.
Zur Veräußerung verfügbare und zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte werden in der Folge mit
ihrem Zeitwert ohne Abzug von gegebenenfalls anfallenden Transaktionskosten auf Basis ihres notierten Marktpreises
zum Bilanzstichtag bewertet.
Gewinne und Verluste aus der Bewertung eines zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswertes zum
Zeitwert werden direkt in der Rücklage für den Zeitwert im Eigenkapital erfasst, bis der finanzielle Vermögenswert
verkauft, eingezogen oder anderweitig abgegangen ist oder bis eine Wertminderung für den finanziellen Vermögenswert festgestellt wurde, so dass zu diesem Zeitpunkt der zuvor im Eigenkapital erfasste kumulative Gewinn oder
Verlust in das Periodenergebnis einbezogen wird.
Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes von zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten werden
im Finanzierungsaufwand erfasst. Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen werden mit ihren fortgeführten
Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet.
Die Wertpapiere des Umlaufvermögens setzen sich aus Bundesanleihen und Anleihen erstklassiger Banken, welche in
liquiden Märkten gehandelt werden, zusammen. Diese dienen zur Veranlagung liquider Mittel und sind im Allgemeinen
nicht dazu bestimmt, langfristig gehalten zu werden.
h. Flüssige Mittel
Die flüssigen Mittel beinhalten Bargeld und Bankguthaben und geldnahe Forderungen ("cash equivalents") mit einer
Laufzeit bis zu einem Monat ohne Wertänderungsrisiko.
i. Grundkapital
Das Grundkapital besteht aus 5.500.000 auf Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital
der Gesellschaft von je € 1,--, sind ausgegeben und verbriefen dieselben Rechte.
Bei der außerordentlichen Hauptversammlung der HTP AG am 17. April 2001 wurde die Erhöhung des Grundkapitals
der Gesellschaft von 4.500.000 Stückaktien auf 5.500.000 Stückaktien beschlossen. Für diese Aktien wurde ein Betrag
von T€ 13.000,-- von den Aktionären eingezahlt (davon Agio T€ 12.000). Diese Kapitalerhöhung wurde am 7. Juni
2001 im Firmenbuch des Landesgerichtes Eisenstadt eingetragen.
Im Geschäftsjahr 2001 wurden 130.550 Stück eigene Aktien erworben, wobei 58.834 Stück im Rahmen des Erwerbs
einer Beteiligung ausgegeben wurden. Zum 31. Dezember 2001 hält die Gesellschaft 71.716 Stück eigene Aktien. In der
Bilanz sind diese als Korrekturposten zum Eigenkapital dargestellt. Der Buchwert der eigenen Aktien beträgt T€ 746
088
und entspricht dem Marktwert (Börsekurs zum 31. Dezember 2001). Die restlichen eigenen Aktien sollen für die
Bedienung eines im Frühjahr 2002 einzuführenden Aktienoptionsprogramms dienen.
j. Kapitalrücklagen
In den Kapitalrücklagen sind – in Übereinstimmung mit österreichischem Recht – Zuzahlungen der Aktionäre anlässlich
der Ausgabe von Aktien enthalten.
k. Rückstellungen
Eine Rückstellung wird dann und nur dann gebildet, wenn ein Unternehmen aus einem vergangenen Ereignis eine
gegenwärtige Verpflichtung (gesetzlicher oder vertraglicher Natur) hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem
Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist (d.h. eher wahrscheinlich denn nicht) und eine zuverlässige
Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Die Rückstellungen werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und
der jeweiligen Neueinschätzung angepasst. Bei wesentlichen Zinseffekten wird der Rückstellungsbetrag mit dem
Barwert der erwarteten Ausgaben zur Erfüllung der Verpflichtung angesetzt.
l. Sonstige Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Finanzinstrumente
Finanzvermögen und -verbindlichkeiten, die in der Bilanz enthalten sind, beinhalten flüssige Mittel,Wertpapiere des
Umlaufvermögens, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen
und sonstige Verbindlichkeiten, langfristige Forderungen, verzinsliche Finanzverbindlichkeiten und Beteiligungen. Die
Bilanzierungsgrundsätze im Hinblick auf Ansatz und Bewertung dieser Posten sind in den jeweiligen Erläuterungen in
diesem Konzernanhang enthalten.
Finanzinstrumente werden in Übereinstimmung mit dem wirtschaftlichen Gehalt der vertraglichen Bedingungen als
Vermögensgegenstand bzw. Schuld klassifiziert. Daher sind Zinsen, Dividenden, Gewinne und Verluste aus diesen Finanzinstrumenten als Aufwendungen oder Erträge dargestellt. Die Finanzinstrumente werden saldiert, wenn der Konzern
ein gesetzlich durchsetzbares Recht zur Saldierung besitzt und beabsichtigt, entweder nur den Saldo oder sowohl die
Forderung als auch die Verbindlichkeit gleichzeitig zu begleichen. Der Konzern nützt Devisentermingeschäfte, um das
durch Projekte entstehende Fremdwährungskursrisiko abzusichern. Solche Aufträge werden mit den fixierten Wechselkursen bewertet und entsprechend im Konzernabschluss erfasst.
Forschungs- und Entwicklungskosten
Ausgaben für Forschung und Entwicklung werden in jener Periode, in der sie angefallen sind, als Aufwand ausgewiesen,
da die Kriterien für die Aktivierung (IAS 38) nicht erfüllt werden. Insgesamt wurden im Jahr 2001 T€ 877 und im Jahr
2000 T€ 442 als Aufwand berücksichtigt.
Umsatzrealisierung (ausgenommen Auftragsfertigung)
Umsätze werden dann erfasst, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen der wirtschaftliche
Nutzen aus dem Verkauf zufließen wird und die Höhe der Erlöse verlässlich bestimmbar ist. Die Umsätze werden
ohne Umsatzsteuer und Rabatte ausgewiesen, wenn die Lieferung erfolgt ist und sowohl Risiko als auch Eigentum
übergegangen sind. Die Zinsen werden aliquot auf Basis des jeweiligen Zinssatzes abgegrenzt.
089
Kreditkosten
Die Kreditkosten werden im Allgemeinen in entstandener Höhe sofort aufwandswirksam angesetzt.
Außerplanmäßige Abschreibung
Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände werden auf Wertminderungen geprüft, sobald Ereignisse oder
Veränderungen der Umstände anzeigen, dass der Buchwert des Vermögensgegenstandes möglicherweise höher als der
Nettoveräußerungswert ist. Sobald der Buchwert eines Vermögensgegenstandes den Nettoveräußerungswert übersteigt,
wird eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen. Die Nettoveräußerungswerte werden für die einzelnen
Vermögensgegenstände eingeschätzt; ist dies nicht möglich, erfolgt eine Beurteilung der übergeordneten Cash-flow
generierenden Einheiten. Es werden keine Gutachten von Sachverständigen (z.B. im Bereich der Immobilien) eingeholt.
m. Fremdwährungen
Fremdwährungstransaktionen
Fremdwährungstransaktionen werden in der Berichtswährung, durch Anwendung des Wechselkurses zwischen
Berichtswährung und Fremdwährung im Zeitpunkt der Transaktion, dargestellt.Wechselkursdifferenzen aus der
Bezahlung von monetären Posten zu Umrechnungskursen, welche von den ursprünglich erfassten abweichen,
werden sofort erfolgswirksam erfasst.
Ausländische Gesellschaften
Ausländische vollkonsolidierte Tochtergesellschaften werden als selbständige Unternehmen angesehen, da sie finanziell,
wirtschaftlich und organisatorisch unabhängig sind. Ihre Berichtswährungen sind die jeweiligen Landeswährungen. Die
Bilanzwerte dieser Tochtergesellschaften werden mit dem Bilanzstichtagskurs umgerechnet. Aufwendungen und
Erträge werden zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Alle daraus resultierenden Umrechnungsdifferenzen sind
im "Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung" im Konzerneigenkapital ausgewiesen.
Firmenwerte aus dem Erwerb von ausländischen Tochterunternehmen werden unter Verwendung des Wechselkurses
zum Erwerbszeitpunkt dargestellt.Währungsdifferenzen aus der Aufrechnung von monetären Posten, die im wesentlichen einen Teil der Nettoinvestitionen des Konzernes in ausländischen Töchtern darstellen, werden bis zum
Ausscheiden aus dem Konsolidierungskreis der jeweiligen Tochtergesellschaft als Eigenkapital im Konzernabschluss
klassifiziert.
n. Leistungen an Arbeitnehmer
Abfertigungsverpflichtungen
In einigen Ländern ist der Konzern gesetzlich verpflichtet, in bestimmten Fällen bei Beendigung des Dienstverhältnisses
Abfertigungen zu zahlen. Im Falle einer freiwilligen Kündigung durch den Arbeitnehmer sind keine Abfertigungen zu
zahlen. Entsprechende Abfertigungsverpflichtungen werden rückgestellt.
Die Rückstellungen wurden für das Jahr 2001 und 2000 in Übereinstimmung mit IAS 19 unter Anwendung eines
Diskontsatzes von 6% und einem zukünftigen Gehaltstrend von 3% ermittelt.
090
o. Ertragsteuern
Die Ertragsteuerbelastung basiert auf dem Jahresgewinn und berücksichtigt latente Steuern. Steuerlatenzen werden
unter Anwendung der "balance sheet liability method" errechnet. Latente Steuern spiegeln die Steuereffekte der
temporären Differenzen zwischen den ausgewiesenen Buchwerten der Vermögensgegenstände und Schulden und den
entsprechenden Beträgen auf Grund der jeweiligen steuerlichen Vorschriften wider.
Aktive und passive Steuerabgrenzungen werden unter Verwendung der erwarteten Steuersätze für das steuerbare
Einkommen ermittelt, die zum Zeitpunkt des Ausgleichs der temporären Differenzen anwendbar sein werden. Dabei
werden die Steuersätze (und Steuervorschriften) verwendet, die zum Bilanzstichtag gültig sind. Das Ausmaß der aktiven
und passiven Steuerabgrenzung spiegelt die Steuerauswirkungen wider, die sich nach Einschätzung des Unternehmens
zum Bilanzstichtag ergeben würden, wenn die Buchwerte des Vermögens realisiert und die Verbindlichkeiten beglichen
würden.
Aktive und passive Steuerabgrenzungen werden für alle temporären Differenzen ohne Rücksicht darauf, wann wahrscheinlich ein Umkehreffekt eintreten wird, berücksichtigt.
Die aktive Steuerabgrenzung wird berücksichtigt, wenn es wahrscheinlich ist, dass zum Zeitpunkt der Verwendung der
aktiven Steuerabgrenzung genügend steuerbare Gewinne vorhanden sein werden. Zu jedem Bilanzstichtag werden die
bisher unberücksichtigten sowie der Buchwert der gebildeten aktiven Steuerabgrenzungen neu eingeschätzt. Jene
bisher nicht aktivierten latenten Steueransprüche werden in dem Ausmaß berücksichtigt, in dem es wahrscheinlich
geworden ist, dass der zukünftige steuerbare Gewinn die Verwendung der aktiven Steuerabgrenzungen zulässt. Im
Gegensatz dazu wird der Buchwert aktiver latenter Steuern in jenem Ausmaß wertberichtigt, in dem es nicht länger
wahrscheinlich ist, dass in Zukunft genügend steuerbare Gewinne zur Verwendung der aktiven latenten Steuern
vorhanden sein werden.
p. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die zwischen dem Bilanzstichtag und dem Tag eintreten, an dem der Abschluss zur
Veröffentlichung freigegeben wird, werden berücksichtigt, wenn die Ereignisse weitere substantielle Hinweise zu Gegebenheiten liefern, die bereits am Bilanzstichtag vorgelegen haben.
091
E. Segmentinformationen
Geschäftsbereiche
Für Managementzwecke ist der Konzern durchgehend in vier Hauptgeschäftsbereiche (ab 2002 drei Hauptgeschäftsbereiche) organisiert. Diese strategischen Geschäftsbereiche bilden die Basis für die primäre Segmentberichterstattung
des Konzerns. Finanzinformationen nach Geschäftsbereichen und geographischen Bereichen werden in Abschnitt I
dargestellt (siehe unten "Segmentberichterstattung").
Es existieren keine wesentlichen Aktivitäten zwischen den Geschäftsbereichen. Alle Konsolidierungsbuchungen sind in
dem betreffenden Geschäftsbereich enthalten.
Gemäß dem Monatsberichtswesen, welches die Basis für die primäre Segmentberichterstattung darstellt, werden alle
Umsätze und alle direkten und indirekten Kosten (einschließlich Gemeinkosten und Verwaltungskosten) den
Geschäftsbereichen zugeteilt.
Das investierte Kapital der Geschäftsbereiche besteht aus:
• immateriellem Anlagevermögen und Sachanlagevermögen,
• Umlaufvermögen, ausgenommen flüssige Mittel und Wertpapiere des Umlaufvermögens, und
• Verbindlichkeiten, ausgenommen verzinsliche Finanzverbindlichkeiten
jedes einzelnen Geschäftsbereichs.
F. Eventualverbindlichkeiten
Eventualverbindlichkeiten werden in der Bilanz nicht berücksichtigt. Sie werden dann nicht offengelegt, wenn die
Möglichkeit eines Ressourcenabflusses mit wirtschaftlichem Nutzen unwahrscheinlich ist.
Eine Eventualforderung wird im Konzernabschluss nicht berücksichtigt, aber offengelegt, wenn der Zufluss wirtschaftlichen
Nutzens wahrscheinlich ist.
092
G. Erläuterungen zur Bilanz
1. Konzernanlagenspiegel 2001
Anschaffungs– oder Herstellungskosten
Konzessionen, Lizenzen und
ähnliche Rechte
Firmenwerte
Summe immaterieller
Vermögensgegenstände
Grundstücke und Bauten
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen auf
Sachanlagevermögen
Summe Sachanlagen
Anteile an verbundenen
Unternehmen
Sonstige Beteiligungen
Anteile an assoziierten Unternehmen
Wertpapiere des Anlagevermögens
Summe Finanzanlagen
Summe Anlagevermögen
Veränderungen
Konsolidierungskreis *)
Stand
31.12.2001
Stand
1.1.2001
Differenzen
aus
Währungsumrechnung
567
1.869
4
0
469
5.393
15
0
698
0
1.723
7.262
2.436
4
5.862
15
698
8.985
8.557
20.235
11
28
521
8.903
0
2.248
689
16.563
9.778
43.481
19.864
1
2.837
841
2.005
23.866
60
48.716
2
42
932
13.193
0
3.089
(31)
19.226
963
78.088
29
0
0
229
258
0
0
0
0
0
0
0
1.102
185
1.287
0
0
0
0
0
0
4
0
556
560
29
4
1.102
970
2.105
51.410
46
20.342
3.104
20.484
89.178
Zugänge
Abgänge
(in T€)
*) Die Anschaffungskosten stammen aus der Zeit vor Einbezug in den Konzernabschluß
093
Abschreibungen
Konzessionen, Lizenzen und
ähnliche Rechte
Firmenwerte
Summe immaterieller
Vermögensgegenstände
Grundstücke und Bauten
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen auf
Sachanlagevermögen
Summe Sachanlagen
Anteile an verbundenen
Unternehmen
Sonstige Beteiligungen
Anteile an assoziierten Unternehmen
Wertpapiere des Anlagevermögens
Summe Finanzanlagen
Summe Anlagevermögen
Veränderungen
Konsolidierungskreis *)
Stand
31.12.2001
Stand
1.1.2001
Differenzen
aus
Währungsumrechnung
296
543
2
0
192
425
6
0
401
0
885
968
839
2
617
6
401
1.853
1.724
12.424
2
10
233
2.800
0
1.156
405
11.951
2.364
26.029
12.774
1
2.051
807
1.486
15.505
0
26.922
0
13
204
5.288
0
1.963
0
13.842
204
44.102
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
17
17
0
0
0
17
17
27.761
15
5.905
1.969
14.260
45.972
Jahresabschreibung
Abgänge
(in T€)
*) Die Anschaffungskosten stammen aus der Zeit vor Einbezug in den Konzernabschluss
Buchwerte
Anschaffungswerte
31.12.2001
Konzessionen, Lizenzen und
ähnliche Rechte
Firmenwerte
Summe immaterieller
Vermögensgegenstände
Grundstücke und Bauten
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen auf
Sachanlagevermögen
Summe Sachanlagen
Anteile an verbundenen
Unternehmen
Sonstige Beteiligungen
Anteile an assoziierten Unternehmen
Wertpapiere des Anlagevermögens
Summe Finanzanlagen
Summe Anlagevermögen
094
Kumulierte
Abschreibung
(in T€)
Buchwerte
31.12.2001
1.723
7.262
885
968
838
6.294
8.985
1.853
7.132
9.778
43.481
2.364
26.029
7.414
17.452
23.866
15.505
8.361
963
78.088
204
44.102
759
33.986
29
4
1.102
970
2.105
0
0
0
17
17
29
4
1.102
953
2.088
89.178
45.972
43.206
2. Vorräte
2001
2000
(in T€)
Fertige Erzeugnisse
Unfertige Erzeugnisse
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Geleistete Anzahlungen
5.616
5.208
5.453
364
16.641
9.095
2.077
3.009
21
14.202
3. Geleistete Anzahlungen
Die in der Bilanz ausgewiesenen geleisteten Anzahlungen stehen im Zusammenhang mit noch nicht abgeschlossenen
Projekten.
4. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2001
2000
(in T€)
Forderungen
Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen
22.311
(271)
22.040
5.961
(179)
5.782
5. Auftragsfertigung
2001
2000
(in T€)
Als Umsätze ausgewiesene Auftragserlöse aus dem laufenden Projektgeschäft
Bis zum Stichtag angefallene Auftragskosten
1.617
1.617
0
0
2001
Gesamt
davon
Restlaufzeit
unter 1 Jahr
(in T€)
davon
Restlaufzeit
über 1 Jahr
22.040
37
3.844
25.921
22.040
0
2.337
24.377
0
37
1.507
1.544
6. Forderungenspiegel
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
Sonstige Forderungen
095
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
Sonstige Forderungen
2000
Gesamt
davon
Restlaufzeit
unter 1 Jahr
(in T€)
davon
Restlaufzeit
über 1 Jahr
5.782
42
2.753
8.577
5.782
42
1.271
7.095
0
0
1.482
1.482
Die sonstigen Forderungen beinhalten Forderungen gegenüber Finanzbehörden, Forderungen aus einer Energieabgabenvergütung sowie übrige sonstige Forderungen.
7. Gewinnrücklagen
Dividenden
Im Jahr 2000 wurde keine Dividendenausschüttung vorgenommen. Der Vorstand plant für das Jahr 2001 ebenfalls
keine Ausschüttung. Der IAS-Konzernabschluss und der HGB-Einzelabschluss zum 13. Dezember 2001 der HTP AG
wurden vom Aufsichtsrat und der Hauptversammlung noch nicht zur Kenntnis genommen.
Die Gewinnrücklagen enthalten den Bilanzgewinn in Höhe von T€ 8.057, das Konzernergebnis in Höhe von
T€ 102 sowie sonstige Gewinnrücklagen in Höhe von T€ 801.
8. Rückstellungen
Stand
1.1.2001
Veränderungen
Konsolidierungskreis
Verbrauch
Rückstellungen für Abfertigungen
Rückstellungen für Pensionen
Latente Steuer-Rückstellungen
Langfristige Rückstellungen
778
172
137
1.087
1.691
0
0
1.691
121
25
0
146
Auflösung
(in T€)
0
0
0
0
Laufende Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Summe Rückstellungen
467
544
2.098
41
2.132
3.864
486
615
1.247
0
765
765
Zuführung
Stand
31.12.2001
257
24
377
658
2.605
171
514
3.290
25
928
1.611
47
2.224
5.561
In bestimmten Fällen haben Dienstnehmer nach österreichischem Recht einen Anspruch auf eine Abfertigung im Falle
der Kündigung durch den Dienstgeber. Der Anspruch entsteht grundsätzlich ab einer Betriebszugehörigkeit von drei
Jahren und erhöht sich mit fortlaufender Dauer des Dienstverhältnisses.
096
Sonstige Rückstellungen enthalten hauptsächlich sonstige Personalrückstellungen Die sonstigen Personalrückstellungen
fallen üblicherweise innerhalb des darauffolgenden Jahres an (Ausnahme: Jubiläumsgeldrückstellung). Die Jubiläumsgeldrückstellungen sind betragsmäßig von untergeordneter Bedeutung und sind unter den sonstigen Rückstellungen
ausgewiesen, obwohl langfristig.
9. Verbindlichkeitenspiegel
Anleihen
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Erhaltene Anzahlungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Anleihen
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Erhaltene Anzahlungen
Sonstige Verbindlichkeiten
2001
Gesamt
davon
Restlaufzeit
bis zu 1 Jahr
30
28.566
6.350
657
11.789
47.392
0
19.697
6.350
657
664
27.368
2000
Gesamt
davon
Restlaufzeit
bis zu 1 Jahr
41
14.296
1.898
105
8.828
25.168
0
7.633
1.898
105
1.421
11.057
davon
Restlaufzeit
zwischen 1
und 5 Jahren
(in T€)
0
890
0
0
0
890
davon
Restlaufzeit
zwischen 1
und 5 Jahren
(in T€)
0
966
0
0
0
966
davon
Restlaufzeit
über 5 Jahre
30
7.978
0
0
11.125
19.133
davon
Restlaufzeit
über 5 Jahre
41
5.697
0
0
7.407
13.145
Die verzinslichen Finanzverbindlichkeiten bestehen hauptsächlich aus Kontokorrentkrediten von Kreditinstituten
zu variablen und fixen Zinssätzen. Der gewichtete durchschnittliche Zinssatz für Betriebsmittelkredite beträgt in 2001
6,1%, in 2000 6,4%, für kurzfristige Finanzverbindlichkeiten in 2001 4,8%, in 2000 4,5% und für langfristige Finanzverbindlichkeiten in 2001 4,4%, in 2000 3,9%.
Die gesamten Wertpapiere des Anlagevermögens zum 31. Dezember 2001 wurden als Sicherheiten für Verbindlichkeiten gestellt. Zudem haben die österreichischen Konzerngesellschaften eine Globalzession bezüglich ihrer Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen unterfertigt.
097
H. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
10. Umsatzerlöse
2001
2000
(in T€)
Umsatzerlöse
Erlöse aus dem Veräußerung des Geschäftsbereichs HGL
Bestandsveränderung unfertige und fertige Erzeugnisse
aktivierte Eigenleistungen
60.387
5.072
(1.670)
1.509
65.298
43.399
0
2.081
922
46.402
11. Sonstige betriebliche Erträge
2001
2000
(in T€)
Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
Übrige
152
765
470
1.387
56
0
406
462
12. Personalaufwand
2001
2000
(in T€)
Löhne
Gehälter
Aufwendungen für Abfertigungen
Aufwendungen für Sozialabgaben und vom Entgelt abhängige Abgaben
Sonstige Sozialaufwendungen
9.724
7.068
290
4.389
157
21.628
6.507
4.118
392
2.741
55
13.813
13. Sonstige betriebliche Aufwendungen
2001
2000
(in T€)
Energie
Instandhaltungen
Vertriebskosten
Verwaltungskosten
Miete, Pacht
Werbung
Transport
Versicherungen
Beratungskosten
Übrige
098
1.360
1.740
1.159
736
401
337
1.420
285
1.023
1.904
10.365
1.020
1.357
688
94
1.769
275
923
198
531
301
7.156
14. Finanzergebnis
2001
2000
(in T€)
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Zinsergebnis
Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens
Gewinne aus der Veräußerung von Wertpapieren des Umlaufvermögens
Wertminderung des Marktwertes von Wertpapieren des Umlaufvermögens
Sonstiges Finanzergebnis
716
(1.597)
(881)
576
(1.143)
(567)
2
730
(67)
665
(216)
6
458
0
464
(103)
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
2001
2000
(in T€)
Laufender Steueraufwand
Latenter Steuerertrag/-aufwand aus dem Entstehen und der Auflösung
von temporären Differenzen
(189)
(466)
(114)
(304)
(80)
(547)
Die Veränderungen der latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen:
2001
2000
(in T€)
Aktive Latente Steuern
Latente Steuerrückstellungen
Bilanzansätze zum 31. Dezember des Vorjahres
Latente Steuern aus der Veränderung des Konsolidierungskreises
(HTP Fohnsdorf GmbH)
Latente Steuern auf die Eigenkapitaltransaktionskosten
Latente Steuern aus dem Entstehen und der Auflösung von temporären Differenzen
erfolgswirksam
davon
Aktive latente Steuern
Latente Steuerrückstellungen
0
(137)
(137)
0
(57)
(57)
1.087
147
0
0
(114)
983
(80)
(137)
1.350
(367)
0
(137)
Die Überleitung des effektiven Steuersatzes zum gesetzlich anzuwendenden Steuersatz lässt sich wie folgt darstellen:
2001
2000
(in T€)
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
Steueraufwand zum entsprechenden Steuersatz (34%)
Steuerliche Auswirkungen des nicht steuerbaren Einkommens
(nicht temporäre Differenzen)
Steuerliche Auswirkungen der Zwischenkonsolidierung
Keine Berücksichtigung aktiver latenter Steuern
auf die Verluste einer Tochtergesellschaft
Steueraufwand laut lokalen Abschlüssen
Veränderung der latenten Steuern
549
(190)
3.306
(1.124)
26
578
(139)
(303)
189
(114)
0
(546)
466
(80)
099
Aktive latente Steuern und latente Steuerrückstellungen zum 31. Dezember 2001 und 31.12.2000 sind das Ergebnis
folgender temporärer Bewertungsunterschiede zwischen den Buchwerten in den IAS Jahresabschlüssen und den
relevanten Steuerbemessungsgrundlagen:
2001
Latente Steuern
Aktiva
Passiva
2000
Latente Steuern
Aktiva
Passiva
(in T€)
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagevermögen
Forderungen
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Steuerlicher Verlustvortrag
Aktive latente Steuern/
Latente Steuerrückstellungen
Sonstige latente Steuern auf Grund von
Konsolidierungsmaßnahmen
Aufrechnung von aktiven und passiven
Steuerabgrenzungen gegenüber derselben Steuerbehörde
Saldierte aktive und passive
Steuerabgrenzungen
15
298
0
313
8
0
8
1.350
(125)
0
0
(125)
(7)
(556)
(563)
0
0
240
24
264
45
0
45
0
0
(81)
0
(81)
(16)
(329)
(345)
0
1.671
(687)
309
(426)
0
(1)
0
(20)
(321)
321
(309)
309
1.350
(367)
0
(137)
16. Ergebnis je Aktie
Das Ergebnis je Aktie (wie im Anschluss an die Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung angegeben) wurde errechnet,
indem das Konzernergebnis durch den gewogenen Durchschnitt der Stammaktien, die während der Periode ausgegeben
waren, dividiert wurde.
I. Segmentberichterstattung
Die Segmentinformationen werden nach folgenden Kriterien dargestellt:
Geschäftsbereiche
Die HTP Gruppe betreibt den größten Teil ihrer Geschäftsaktivitäten in den folgenden Bereichen:
a. Automotive/Electronic (AE)
b. Insert Technologie (IT)
c. Formenbau (FOB)
d. Home, Garden and Lifestyle (HGL – bis Ende 2001)
Alle anderen kleineren Geschäftsfelder sind in "Sonstige" zusammengefaßt.
Geographische Segmentierung
Die Konzernaktivitäten werden hauptsächlich in Europa und Nordamerika betrieben.
100
Geschäftsbereichsinformationen
2001
AE
IT
FOB
HGL
Sonstige
Gruppe
(in T€)
Umsatzerlöse
EBITDA
Investiertes Kapital (Anlagevermögen)
Vorräte
Investitionen
Abschreibungen des immateriellen Anlagevermögens und des Sachanlagevermögens
EBIT
EBT
25.266
6.589
12.075
8.270
4.097
7.670
488
1.315
3.836
218
17.307
(203)
9.477
4.493
3.876
14.209
(677)
3.219
1.659
1.450
1.006
474
16.023
0
8.556
65.459
6.671
42.109
18.258
18.197
2.549
4.040
4.040
193
296
296
1.392
(1.595)
(1.595)
683
(1.360)
(1.360)
1.089
(616)
(832)
5.905
765
549
Informationen nach geographischen Segmenten
2001
Inland
Europäische
Union
Drittländer
Gesamt
10.589
65.459
(in T€)
Umsätze
34.308
20.562
Geschäftsbereichsinformationen
2000
AE
IT
FOB
HGL
Sonstige
Gruppe
(in T€)
Umsatzerlöse
EBITDA
Investiertes Kapital (Anlagevermögen)
Vorräte
Investitionen
Abschreibungen des immateriellen Anlagevermögens und des Sachanlagevermögens
EBIT
EBT
18.131
4.326
8.374
4.139
2.522
7.644
649
1.187
3.920
533
6.481
770
3.195
404
1.644
13.799
1.445
2.680
5.739
503
(2.656)
455
8.213
0
7.853
43.399
7.645
23.649
14.202
13.055
1.898
2.429
2.429
209
439
439
497
273
273
759
687
687
873
(419)
(522)
4.236
3.409
3.306
Informationen nach geographischen Segmenten
2000
Inland
Europäische
Union
Drittländer
Gesamt
6.522
43.399
(in T€)
Außenumsätze
25.608
11.269
101
J. Erläuterungen zu den Cash-Flow Statements
Das Cash-flow-Statement der HTP-Gruppe zeigt, wie sich die Zahlungsmittel der Gruppe im Laufe des Berichtsjahres
durch Mittezu- und abflüsse verändert haben. Die Auswirkungen von Investitionen in Gesellschaften sind dabei eliminiert
und werden in der Position "Veränderung liquider Mittel aus Konsolidierungskreisänderungen" dargestellt. Im Cashflow-Statement werden Zahlungsströme aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit gezeigt. Der im Cash-flow-Statement ausgewiesene Finanzmittelbestand umfasst Kassenbestände, Schecks,
Guthaben bei Kreditinstituten sowie Wertpapiere des Umlaufvermögens.
Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit
Der Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit zeigt unter Berücksichtigung der Veränderungen im Umlaufvermögen
die Zahlungsströme aus den geleisteten und empfangenen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen im Geschäftsjahr.
2001
2000
(in T€)
Zinseinzahlungen
Zinsauszahlungen
Steuerzahlungen
720
1.597
288
581
1.143
600
Cash-flow aus Investitionstätigkeit
Aus dem Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen resultieren Ausgaben in Höhe von
T€ 13.664 (VJ:T€ 5.789). Im Bereich des Finanzanlagevermögens wurden Investitionen in Höhe von T€ 1.287
(VJ:T€ 20) getätigt.
Veränderung liquider Mittel aus Konsolidierungskreisänderungen:
2001
2000
(in T€)
Auszahlungen für Unternehmenserwerb
Zahlungsmittelzufluss aus Erstkonsolidierung
Veränderung liquider Mittel aus Konsolidierungskreisänderungen
8.342
(216)
8.126
1.179
(1.095)
84
Cash-flow aus dem Erwerb von Tochtergesellschaften:
2001
2000
(in T€)
Flüssige Mittel
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Vorräte
Anlagevermögen
Verbindlichkeiten und Rückstellungen
Lang- und kurzfristige Kredite
Erworbenes Reinvermögen bzw. Schulden
Flüssige Mittel
Firmenwerte
Veränderung der Anteile im Fremdbesitz
Netto Cash-flow
102
216
7.903
3.163
6.225
(7.923)
(6.577)
3.007
(216)
5.335
0
(8.126)
1.095
1.062
1.256
469
(2.137)
(1.215)
530
(1.095)
525
123
(83)
FINANZINSTRUMENTE
a. Management von Fremdwährungskursrisken
Die Fremdwährungskursrisken des Konzerns resultieren aus dem Umstand, dass der Konzern in verschiedenen
Ländern weltweit operiert, Produktionsstätten besitzt und Umsätze tätigt, sind jedoch von untergeordneter Bedeutung.
Kurssicherungsgeschäfte sind nicht erforderlich.
b. Liquiditätsrisiken
Liquiditätsrisken rühren aus der Möglichkeit her, dass Kunden nicht in der Lage sind, ihren Verpflichtungen gegenüber
dem Konzern binnen der üblichen Zahlungsfristen nachzukommen. Um dieses Risiko zu managen, untersucht der
Konzern regelmäßig die Zahlungsfähigkeit der Kunden. Die HTP AG sorgt dafür, dass ausreichend flüssige Mittel
vorhanden sind bzw. dass die erforderliche Finanzierung aus entsprechenden Kreditrahmen sichergestellt ist, um ihre
finanziellen Verpflichtungen erfüllen zu können. Kurzfristige, nicht benötigte liquide Mittel werden kurzfristig veranlagt
bzw. in börsennotierte Wertpapiere investiert, die aktiv gehandelt werden.
c. Kreditrisken
Kreditrisken oder das Risiko des Zahlungsverzugs der Vertragspartner werden durch die Anwendung von Kreditprüfungen, Kreditlimits und Prüfungsroutinen kontrolliert. Sofern geeignet, erhält der Konzern staatliche Exportgarantien oder Garantien von ähnlichen privaten Institutionen, um das Risiko des Zahlungsausfalles zu reduzieren.
Das Kreditrisiko, verbunden mit der Investition in flüssige Mittel und Wertpapiere, wird durch die Tatsache, dass der
Konzern nur mit Finanzpartnern mit guter Kreditwürdigkeit zusammenarbeitet, beschränkt. Für alle bestehenden
Risken wurden Wertberichtigungen durchgeführt, so dass das Management der Auffassung ist, dass keine anderen
Kreditrisken auftreten werden.
d. Zinsrisiko
Der Vorstand schätzt das Risiko aus Zinsänderungen bei Finanzanlagen- und Verbindlichkeiten als minimal ein.
Derivative Instrumente werden daher für diese Zwecke nicht eingesetzt.
e. Marktwert der Finanzinstrumente
Die folgenden Methoden und Annahmen werden verwendet, um den Verkehrswert der einzelnen Finanzinstrumente
zu schätzen:
Flüssige Mittel, kurz- und langfristiges Finanzvermögen
Der Buchwert der flüssigen Mittel und des sonstigen Finanzvermögens entspricht aufgrund der relativ kurzen Laufzeiten
dieser Finanzinstrumente ungefähr dem Marktwert. Der Marktwert von öffentlich gehandelten Wertpapieren wird
durch den Börsenkurs bestimmt.
Für alle anderen Wertpapiere, für die keine Börsenkurse existieren, erfolgte eine angemessene Schätzung des Marktwertes, basierend auf den erwarteten Cash-flows oder der jeweiligen zugrundeliegenden Nettovermögenswerte.
103
Wertpapiere des Anlagevermögens
2001
2000
Buchwert
Marktwert
Buchwert
Marktwert
953
906
229
208
Buchwert
Marktwert
Buchwert
Marktwert
3.022
3.022
5.300
5.300
(in T€)
Sonstige
Wertpapiere des Umlaufvermögens
2001
2000
(in T€)
Sonstige
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Der Buchwert entspricht wegen der kurzen Fälligkeit dieser Verbindlichkeiten ungefähr dem Marktwert (Verkehrswert).
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Die Verkehrswerte von langfristigen Verbindlichkeiten basieren auf den aktuellen Zinssätzen für Verbindlichkeiten mit
demselben Fälligkeitsmuster. Der Verkehrswert von langfristigen Darlehen und anderen Verbindlichkeiten mit variablen
Zinssätzen entspricht ungefähr deren Buchwerten.
Der Buchwert entspricht dem geschätzten Verkehrswert der Finanzinstrumente des Konzerns.
Das Management ist der Auffassung, dass das Risiko von Zinssatzänderungen bei Finanzanlagen und Verbindlichkeiten
nicht von Bedeutung war.
K. Leasing
Der Konzern ist verschiedene Finanzierungs-Leasingvereinbarungen für Maschinen, Gebäuderäumlichkeiten und
andere Gegenstände als Leasingnehmer eingegangen. Gemietete Sachanlagen von wesentlicher Bedeutung, die
wirtschaftlich als Anlagegüter mit langfristiger Finanzierung anzusehen sind (Finanzierungsleasing), werden in Übereinstimmung mit IAS 17 mit zu den zu Beginn des Leasingverhältnisses beizulegenden Zeitwert des Leasingobjektes oder
dem niedrigeren Barwert der Mindestleasingzahlungen angesetzt. Die Abschreibungen erfolgen planmäßig über die
wirtschaftliche Nutzungsdauer.
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen werden in Übereinstimmung mit IAS 17 mit dem Barwert der
Mindestleasingzahlungen angesetzt.
Die zu aktivierenden Leasingbeträge und die entsprechenden kumulierten Abschreibungen stellen sich wie folgt dar:
104
2001
2000
(in T€)
Gebäude
Abschreibungen kumuliert
Buchwert
4.041
(185)
3.856
3.963
(93)
3.870
Maschinen
Abschreibungen kumuliert
Buchwert
5.351
(1.259)
4.092
2.634
(552)
2.082
534
(125)
409
136
(48)
88
Betriebs- und Geschäftsausstattung
Abschreibungen kumuliert
Buchwert
Die zukünftigen Leasingzahlungen aus unkündbaren Leasingvereinbarungen stellen sich wie folgt dar:
2001
2000
(in T€)
Bis zu einem Jahr
1 bis 5 Jahre
1.842
6.446
8.288
1.861
11.269
13.130
L. Bestellobligo
Verpflichtungen aus Verträgen betreffend Investitionen für Sachanlagevermögen sind nur in unwesentlichem Umfang
vorhanden.
M. Eventualverbindlichkeiten
a. Prozesse
Es sind keine Prozesse gegen den Konzern anhängig. Sämtliche latente Prozessrisiken sind hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit analysiert. Das Management ist der Meinung, dass keine wesentlichen Risiken bestehen bzw. daraus
keine Verbindlichkeiten entstehen werden.
b. Sonstiges
Den Kunden werden zur Absicherung von Vorauszahlungen und Teilzahlungen Bankgarantien gegeben. Das Management ist der Auffassung, dass die ausgewiesenen Verbindlichkeiten ausreichend sind. Es werden keine zusätzlichen
Abflüsse aus diesen Garantien erwartet.
105
N. Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen
Die Aktionäre sind:
Hofmann Privatstiftung
Androsch Privatstiftung
Dörflinger-Privatstiftung
Ernst Hofmann
Streubesitz
38,2%
13,6%
13,6%
8,0%
26,6%
Im Geschäftsjahr 2001 wurden folgende Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen bzw. Personen getätigt:
Ende 2001 wurde der Geschäftsbereich HGL Home, Garden & Lifestyle (im wesentlichen der Vorratsbestand) an die
Home Garden Lifestyle GmbH, im Eigentum von Ernst Hofmann, Hauptaktionär und Aufsichtsratsvorsitzender der
HTP AG, veräußert. Ein Teil der Werkzeuge wurde an ein vom Vorstand nicht als Related Party eingestuftes Unternehmen
veräußert. Der Verkauf wurde vom Aufsichtsrat – ohne Mitwirken von Herrn Ernst Hofmann – einstimmig genehmigt.
Basis für dieses Geschäft war eine "fairness opinion", die von Europa Treuhand Ernst & Young Wirtschaftsprüfungs- und
Steuerberatungsgesellschaft mbH,Wien, im Auftrag des Vorstandes erstellt wurde. Der in der gutachterlichen
Stellungnahme enthaltene Verkaufspreis wurde als Mindestpreis verstanden.
Darüber hinaus wurden ab 1. Jänner 2002 Bestandverträge mit der Home Garden Lifestyle GmbH bezüglich
Lager- und Formenmiete abgeschlossen. Basis für die Höhe der Miete war ebenfalls die gutachterliche Stellungnahme
von Ernst & Young.
Im Gesamtumsatz von T€ 65.459 sind aus dem Verkauf an die Related Party Umsatzerlöse in Höhe von T€ 5.072
enthalten. Aus dem Verkauf der Werkzeuge sind in den Erträgen aus dem Abgang vom Anlagevermögen Erlöse in Höhe
von T€ 1.080 enthalten. Den Umsatzerlösen stehen Bestandsveränderungen von T€ 4.656, den Erlösen aus dem
Abgang vom Anlagevermögen Buchwertabgänge in Höhe von T€ 1.039 gegenüber. Aus der Veräußerung des
Geschäftsbereiches Home, Garden & Lifestyle hat sich somit in Summe ein Buchgewinn von T€ 467 ergeben, wobei
auf die Related Party Transaktion T€ 416, auf den Verkauf der Werkzeuge T€ 51 entfallen.Von den Related Party Umsatzerlösen ist zum Zeitpunkt der Erstellung des IAS-Konzernabschlusses ein Betrag von T€ 3.477 offen.
Im Anschluss an die Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2001 wurden die neuen Gesellschafter, Dkfm. Dr. Hannes
Androsch und Hr. Ing.Willibald Dörflinger in den Aufsichtsrat der HTP AG gewählt. Beide neuen Gesellschafter hatten
Anteile an der AT & S Formenbau AG, die im Geschäftsjahr 2001 zu 100% von der HTP AG erworben wurden.
Im Geschäftsjahr 2000 sind keine Related Party-Transaktionen enthalten.
Vorstandsvergütungen
Im Geschäftsjahr 2000 hat ein ausscheidendes Vorstandsmitglied eine Abfertigung von T€ 210 erhalten.
Die gesamten Vorstandsvergütungen betrugen T€ 279 in 2001 und T€ 239 in 2000.
106
O. Einstellung von Bereichen (IAS 35) und Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Mit Genehmigung des Aufsichtsrates – ohne Mitwirken von Herrn Ernst Hofmann – wurde beschlossen, den Bereich
HGL Home, Garden & Lifestyle zu veräußern.
Die wesentlichen Parameter dieser Transaktion sind im Pkt.N Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen
und Pkt. I Segmentberichterstattung enthalten.
HGL Produkte wurden an verschiedenen Standorten in Österreich, in der Slowakei und in Deutschland hergestellt.
Die Gesellschaften – nämlich Valberter Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG und GEBA Vermögensverwaltung
GmbH & Co. KG, die in Deutschland ausschließlich HGL-Produkte produzieren, wurden erst nach dem Abschlussstichtag, im Jahr 2002, durch Anteilsübertragung von der im Konsolidierungskreis enthaltenen HTP Germany veräußert.
Die endgültige Einstellung bzw. Ausgliederung wird planmäßig mit Ende April 2002 finalisiert sein.
Weitere Ereignisse nach dem Stichtag:
Der Vorstand hat mit Zustimmung der Gremien und entsprechender Veröffentlichung beschlossen, einer definierten
Gruppe von Führungskräften, die in einem mindestens 1jährigen, aufrechten Beschäftigungsverhältnis der HTP AG
oder in einer ihrer Tochtergesellschaften stehen, ein variables Aktienbeteiligungsprogramm i.S. des § 228 HGB anzubieten.
Das Aktienoptionenprogramm soll im Frühjahr 2002 eingeführt werden. Insgesamt sollen rund 40 Personen teilnehmen
(Vorstandsmitglieder, Geschäftsführer der verbundenen Unternehmen und Mitarbeiter mit besonderem Verantwortungsbereich (§ 9 VStG) der HTP AG und deren verbundener Unternehmen). Die Einräumung wird über einen Aktienoptionenvertrag erfolgen. Das Programm ist als variables Aktienoptionenprogramm ausgelegt, d.h. zum Zeitpunkt der
Einräumung ist der Ausübungspreis noch nicht fixiert. Der Ausübungspreis ist an einen Index (Benchmark) gekoppelt:
Es wird bei Optionseinräumung kein bestimmtes Kursziel festgelegt, um die der Aktienkurs über der Benchmark liegen
muss, damit die Optionenausübung möglich ist (variables Aktienoptionenprogramm). Das Bezugsverhältnis soll 1:1 sein.
Die Laufzeit wird 3 Jahre betragen, wobei die Optionen in jährlichen Tranchen ausübbar sein sollen und der Ausübungszeitpunkt im Vorhinein bestimmt ist. Für die Berechtigten wird nach Ausübung keine weitere Behaltefrist bestehen.
Sollte eine Tranche nicht ausgeübt werden, so verfallen die Optionen. Jedem einzelnen Begünstigten sollen je 6.000
Optionen eingeräumt werden, wobei insgesamt nicht mehr als 300.000 Optionen im Rahmen dieses Aktienoptionsprogrammes eingeräumt werden. Die Bedienung erfolgt voraussichtlich durch Erwerb eigener Aktien. Die dafür
erforderliche Genehmigung durch die Hauptversammlung liegt vor.
107
P. Konzernunternehmen
1. Beteiligungen an verbundenen Unternehmen (Vollkonsolidierungskreis)
PLASMET, spol.s.r.o.,Vráble
RÖHRIG HTP SLOVAKIA spol.s.r.o.,Vráble
HTP GERMANY GMBH, Meinerzhagen-Valbert
Ge-Ba Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG, M-V
Valberter Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG, M-V
Röhrig Beteiligungs GmbH, M-V
Liebscher Kunststofftechnik GmbH & Co. KG, Straßlach
Liebscher Kunststofftechnik GmbH, Straßlach
SKT-RÖHRIG Formenbau und Kunststofftechnik GmbH, Neudörfl
HTP FOHNSDORF GMBH, Fohnsdorf
HTP HIGH TECH PLASTICS U.S. Inc., Detroit/Michigan
Die HTP US hält seit Ende Dezember 2001 eine 26% Beteiligung an der
SPI, L.L.C., Detroit, Michigan.
2001
100,0%
100,0%
100,0%
98,0%
100,0%
100,0%
54,79%
54,80%
100,0%
100,0%
100,0%
2000
100,0%
100,0%
100,0%
98,0%
100,0%
100,0%
54,79%
54,80%
100,0%
-
2. Beteiligungen an verbundenen Unternehmen (nicht konsolidiert)
2001
Die SKT-Röhrig Formenbau und Kunststofftechnik GmbH, Neudörfl, hält zum 31. Dezember 2001
100,0%
an der Home, Garden & Lifestyle GmbH (vormals Greenline Heimwerker Internet Services GmbH).
Die Anteile an der Home, Garden & Lifestyle GmbH wurden im Geschäftsjahr 2002 veräußert.
2000
80,0%
108
KONZERNLAGEBERICHT ZUM 31. DEZEMBER 2001
2001 – das Jahr der Neuausrichtung
Die allgemein rückläufige wirtschaftliche Entwicklung bewirkte in Teilbereichen von den Ursprungsplanungen abweichende Umsatzentwicklungen. Besonders im Geschäftsbereich Insert Technology gab es durch Kunden ausgelöste
Auftragsverschiebungen. Großkunden haben ihrerseits Investitionen verschoben, die unsere Umsatzentwicklung negativ
beeinflussten. Die Umsätze in diesem Segment blieben mit insgesamt € 7,7 Mio. 37% unter Plan. Allerdings ist eindeutig
festzustellen, dass in diesem Geschäftsbereich die Strategie der Internationalisierung und Produktdiversifizierung einen
überaus nivellierenden Effekt auf das Konzernergebnis hatte und somit als strategische Neuausrichtung positiv
bestätigt wurde. Im Bereich Automotive/Electronic war mit einem Auftragseingang von insgesamt € 127 Mio. eine
vergleichsweise stabile Entwicklung erkennbar. Unterstützt durch neue, langfristig wirkende Verträge von international
bedeutenden Partnern wurden in diesem Segment die Planzahlen trotz der allgemeinen schlechten Marktsituation mit
€ 25,3 Mio. Umsatz knapp übertroffen. Der Geschäftsbereich Home, Garden & Lifestyle hat mit einem Umsatzanteil
von € 14,2 Mio. – das sind insgesamt 22% – im Jahr 2001 an Bedeutung verloren und wurde mit Jahresende verkauft.
Im Jahr 2001 wurden insgesamt Investitionen von € 23,1 Mio. getätigt, davon entfielen € 8,3 Mio. auf Beteiligungserwerb.
Da die Integration der Akquisitionen Formenbau und Spritzguss Fohnsdorf noch nicht vollständig abgeschlossen ist,
sind auch zu Beginn des Jahres 2002 noch Optimierungsaufgaben zu lösen. Das Gros der Investitionen wurde jedoch
bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr getätigt, daher sehen die Planungen für das laufende Jahr deutliche Ertragssteigerungen vor. Auf Forschung und Entwicklung entfielen im Berichtsjahr € 0,9 Mio. Die Ausgaben zur Expansion
(inklusive Integrationsaufwendungen) betrugen € 9,0 Mio. Die Personalkosten stiegen durch die Zukäufe um € 7,9 Mio.
auf € 21,6 Mio. Eine Entlastung um ca. € 3,0 Mio. erfährt die Rechnungslegung im laufenden Jahr durch den Wegfall der
Home, Garden & Lifestyle Mitarbeiter.
Die Perspektiven, die sich im Zuge der einschneidenden Konzernveränderungen ergeben haben, sind vielversprechend.
Neu hinzugewonnene Kundenbeziehungen müssen gefestigt werden, neue Produkte für neue Segmente des Automobilbaus müssen entwickelt, produziert und vermarktet werden. All diese Möglichkeiten müssen sukzessive realisiert und
ausgeschöpft werden. Dies wird die große Aufgabe des vor uns liegenden Jahres sein. Das Fundament für ein erfolgreiches
Jahr 2002 ist gelegt.
Ertragslage und Unternehmensleistung
Der Gesamtumsatz lag im Berichtsjahr bei € 65,5 Mio., das bedeutet eine Steigerung von € 22,1 Mio. gegenüber 2000.
Diese Steigerung beinhaltet den Verkaufserlös der Sparte Home, Garden & Lifestyle i.H.v. € 5,1 Mio. Ohne die beiden
Zukäufe beliefe sich der Wert auf € 51,2 Mio. und wäre verglichen mit dem Vorjahr um € 7,8 Mio. oder um rund 18%
höher. Das Betriebsergebnis (EBITDA) erreichte nahezu € 6,7 Mio. und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit € 0,5 Mio. Die EBIT-Marge lag bei 1,2%, die Marge des EBT lag bei 0,8%. Ohne die Integrationsbelastungen hätten
die Margen 2,1% bzw. 1,8% betragen. Der Umsatz der Sparte Automotive/Electronic konnte im Berichtsjahr um 39%
auf € 25,3 Mio. gesteigert werden. Damit wurden annähernd 42% der gesamten Umsatzleistung von dieser Sparte
erbracht. Es konnte damit eine EBIT-Marge von rund 16% erzielt werden.Trotz des starken Umsatzrückganges zu
Beginn des Jahres konnte die Sparte IT den Umsatz des Vorjahres leicht übertreffen und knapp € 7,7 Mio. erreichen.
Beim Ergebnis war ein leichter Rückgang um € 0,1 Mio. zu verzeichnen. Die Steigerung des Umsatzes im Formenbau
auf € 17,3 Mio. ist vor allem geprägt durch die Akquisition der AT & S Formenbau AG in der ersten Jahreshälfte, aber auch
ohne Einbeziehung dieses Unternehmens konnte eine Steigerung um 13% erreicht werden. Die rund 3% Umsatzsteigerung im
109
Geschäftsbereich Home, Garden & Lifestyle auf € 14,2 Mio. konnte nicht in positive Ergebnisse umgemünzt werden.
Als Hauptgrund für den Ergebniseinbruch in dieser Sparte kann der hohe Rohstoffpreis angesehen werden. Durch die
Integration der beiden im abgelaufenen Geschäftsjahr akquirierten Unternehmen sind Sondereffekte von € 0,6 Mio.
zum Tragen gekommen, die schon im Berichtsjahr ergebniswirksam geworden sind.
Vermögens- und Finanzlage
Die Eigenkapitalquote lag am Ende der Berichtsperiode bei 48%. Das Grundkapital wurde im April von 4,5 um 1,0 Mio.
Aktien auf 5,5 Mio. Aktien aufgestockt. Die Bilanzsumme erhöhte sich um knapp 59% auf € 101,9 Mio. Das Anlagevermögen lag bei € 43,2 Mio. und damit um 83% über dem Vorjahreswert.
Der Konzernaufbau ist für die planbare Zukunft abgeschlossen. Daher sollten sich im angelaufenen Geschäftsjahr
überproportionale Ergebniszuwächse einstellen.
Mitarbeiter
Die Anzahl der Mitarbeiter hat sich im abgelaufenen Jahr akquisitionsbedingt von 456 im Jahr 2000 auf durchschnittlich
690 Beschäftigte erhöht. Der Personalstand zum Jahresende betrug 811 Mitarbeiter. Ohne die Zukäufe würde die
Anzahl der Mitarbeiter 468 betragen. Im Bereich Entwicklung, Qualitätssicherung und Produktion stieg die Anzahl der
Arbeiter und Angestellten überdurchschnittlich auf 740 Personen an. Im Bereich Marketing und Vertrieb waren 48
Personen tätig, was gegenüber dem Vorjahr eine Verdoppelung der Mitarbeiterzahl bedeutet. Die Kommunikation
unter den Mitarbeitern – aber auch zwischen Konzernführung und Beschäftigten – wurde intensiviert. Im Rahmen der
Integration der beiden Neuerwerbungen wurden bürokratische Hemmnisse weit gehend eliminiert, was zur Effizienzsteigerung wesentlich beigetragen hat.
Risikomanagement
Mit Zunahme der Konzerngröße und einem höheren Internationalisierungsgrad steigen die Anforderungen an das
Risikomanagement. Daher hat HTP die beiden großen Akquisitionen des Jahres 2001 unmittelbar nach Übernahme in
das Risikokontrollsystem des Konzerns integriert. Mit Hilfe dieses Risikomanagementsystems werden laufend alle
wesentlichen Risiken wie Betriebs, Markt- und Konjunkturrisiken überwacht. Anhand verschiedener Parameter werden
Risiken identifiziert und analysiert sowie Prognosen zu ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit aufgestellt. Als Parameter dienen
Auftrags- und Zahlungseingänge, Konjunkturdaten der Zielmärkte und Marktstudien renommierter, internationaler
Forschungsinstitute. Durch die zunehmende Internationalisierung des HTP-Konzerns wird der Zahlungsverkehr mit
dem Ausland dadurch abgesichert, dass Geschäfte mittels Anzahlung und über Akkreditive abgewickelt werden.
Risiken der zukünftigen Entwicklung
Neben den allgemeinen konjunkturellen Entwicklungen wie etwa Auftragsverschiebungen oder strategische Entscheidungen eines Großkunden, die Implikationen auf die HTP-Gruppe beinhalten können, bestehen besondere Risiken in
einer möglichen Personalfluktuation. Dafür hat HTP ein Optionenprogramm aufgelegt, um Schlüsselarbeitskräfte
stärker an das Unternehmen zu binden. Durch die Diversifikation nach Sparten, Kunden und Regionen hat HTP starke
Einzelabhängigkeiten weit gehend ausgeschlossen. Der hohe Auftragsbestand, der die Produktionskapazitäten weit über
110
das Jahr 2002 hinaus auslastet, gewährleistet ein hohes Maß an Planungssicherheit. Bezüglich technologischer Sicherheit
ist der HTP-Konzern durch langjährig entwickeltes Know-how gut positioniert und verfügt mit modernsten Anlagen
im Formenbau und der Produktion über die geeigneten Ressourcen, um sich dem Wettbewerb erfolgreich stellen zu
können.
Forschung und Entwicklung
Um den immer komplexer werdenden Herausforderungen gerecht werden zu können, hat HTP seine Forschungs- und
Entwicklungsaktivitäten konzentriert und intensiviert. Im Besonderen der Einstieg in die Aircraft Industry und DreiKomponenten-Technologie und die sich damit eröffnenden Zukunftsperspektiven erfordern höchste Anstrengungen
und Mittel, um die Vorreiterrolle in den Nischen von HTP zu festigen und auszubauen. Daher wurden und werden
immer neuere und effizientere Methoden im Formenbau und in der Fertigung entwickelt, um modernen Kundenanforderungen gerecht zu werden und in neuen Geschäftsfeldern auch zukünftig erfolgreich bestehen zu können. Das
Budget für F&E-Aktivitäten wurde in den beiden letzten Jahren dynamisch aufgestockt und wird im Jahr 2002 das
höchste Niveau in der Unternehmensgeschichte erreichen.
Innovationsprojekt seit Ende 2001 installiert
OEM-Partner und First Tier Supplier (Direktzulieferer) sind bereits dazu übergegangen, Innovationsaufgaben und -risiken
auf Systempartner zu verlagern. Als Reaktion auf diese veränderten Anforderungen hat HTP ein Innovationsprojekt
ins Leben gerufen. In diesem "Brainpool" werden Innovationslösungen erarbeitet, die den Abnehmern als optimierte
Komplettlösungen vorgestellt werden. Das bedeutet:Wurden früher Einzelmodule wie etwa Abdeckungen oder Lautsprechergitter isoliert angeboten, so hat sich die Nachfrage auf z.B. komplette Innentürverkleidungen mit allen Komponenten ausgeweitet. Dadurch, dass sich HTP auf diese veränderten Bedingungen frühzeitig eingestellt hat, ergibt sich
vor allem gegenüber fernöstlichen Konkurrenten ein zeitlicher Vorsprung. Um diesen Vorteil zu sichern und noch
auszubauen, hat HTP eine mittelfristige Strategie entwickelt, die die Umsetzung dieses Konzepts auf allen Konzernebenen
und an allen Standorten bei gegebenen Technologieressourcen und Produktanforderungen ermöglichen soll. Am Ende
dieses Prozesses steht mit HTP ein Unternehmen, das nicht nur die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt, sondern als
Systemlieferant einem OEM-Partner effiziente Zukunftslösungen anbietet, die diesem nachhaltige Marktvorteile verschaffen.
Entwicklung nach dem Bilanzstichtag und Ausblick
Nachdem sich die Konzernstruktur im vergangenen Jahr durch die berichteten Zu- und Verkäufe von Unternehmen
signifikant verändert hat, wird es eine Aufgabe im laufenden Jahr sein, die Profitabilität überproportional zum Umsatz
zu steigern und damit wieder ein attraktiveres Bewertungsniveau zu erreichen.Trotz der konjunkturell sich zwar leicht
aufhellenden, aber noch immer nicht beeindruckenden Gesamtlage ist es HTP gelungen, den Rekordauftragsbestand
des Vorjahres noch einmal (und zwar deutlich) um 47% zu steigern. Dies lag zum einen am Beitrag der beiden Akquisitionen, aber auch im organischen Wachstum der traditionellen HTP-Geschäftsbereiche begründet. Das Volumen lag
zum Ende der Berichtsperiode bei € 305 Mio. Dieser Auftragsbestand lastet nach heutigen Produktionsgegebenheiten
die Kapazitäten bis ins Jahr 2006 aus. Die Planung der Gesamtleistung für das laufende Jahr liegt bei rund € 74 Mio.
und sollte das Niveau des Vorjahres daher um knapp 14% übertreffen. Diese Vorschau beinhaltet sowohl den Zugang
der im Jahr 2001 erstkonsolidierten Unternehmen, die im Jahr 2002 erstmals vollständig enthalten sind, als auch den
Abgang des Geschäftsbereichs Home, Garden & Lifestyle. Für das EBIT planen wir eine deutlich höhere Marge von
111
ca. 4%. Das Projektgeschäft, das maßgeschneiderte Individuallösungen erfordert, ist margenstärker als die traditionelle
Serienfertigung. Daher ist es umso erfreulicher, dass sich die Auftragslage im Geschäftsbereich Automotive/Electronic
deutlich verbessert hat. Stand im abgelaufenen Jahr der Konzernausbau im Fokus des Interesses, so wird es in den
kommenden Jahren die Intensivierung der Kundenbeziehungen sein. Neue Produkte sollen neue Einsatzgebiete für
Hochleistungskunststoffe in den Geschäftsbereichen Automotive/Electronic und Aircraft Industry erschließen.
Im – gemessen am Umsatz – größten Unternehmensbereich Automotive/Electronic gilt es die neuen Kundenbeziehungen
zu festigen und in den USA den Markteintritt erfolgreich abzuschließen.
Interne Umstrukturierung nach Konzernumbau
Seit Anfang 2002 hat die HTP AG eine neue Konzernstruktur, die die Transparenz erhöht. Nach dem Verkauf der
Sparte Home, Garden & Lifestyle und der aus den Zukäufen hervorgegangenen HTP Fohnsdorf GmbH richtet der
HTP-Konzern seine Sparten nach Arbeitsbereichen aus. Die nach Umsatz größte Sparte ist PIM (Precise Injection
Molding) – modernste Präzisionsspritzgusstechnologie. Diese umfasst die Herstellung von Produkten ausschließlich
aus Kunststoffen in allen Facetten sowie die nachgelagerten Veredelungsprozesse, was bisher weit gehend durch den
Geschäftsbereich Automotive/Electronic repräsentiert wurde. Davon unterscheidet sich, wie in der Vergangenheit
auch, der Bereich IT (Insert Technology). Hier werden alle Produktionsprozesse vereint, die Kunststoffe in einem
Arbeitsschritt mit anderen Werkstoffen zu Produkten verbindet. Der Formenbau als das den beiden genannten Sparten
vorgelagerte Geschäftsfeld wird verselbstständigt. Damit können in Zukunft die mit der Automobilindustrie, dem
Flugzeugbau oder der Unterhaltungselektronik getätigten Umsätze den jeweiligen Sparten direkt zugerechnet werden.
Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft des HTP-Konzerns sind geschaffen. Mit einer Eigenkapitalquote von
48% und einem komfortablen Liquiditätsbestand von € 14,3 ist auch die bilanzielle Basis vorhanden, um flexibel auf
sich bietende Chancen reagieren – und eventuellen Unwägbarkeiten gesichert begegnen zu können.
Neudörfl, im April 2002
Der Vorstand
112
Mag. Siegwald Töfferl e.h.
Dieter Kron e.h.
Diese Seite muß aus technischen Gründen leer bleiben.
113
Bilanz zum 31. Dezember 2001
AKTIVA
31.12.2000
T€
347.612,81
369
A. Aufwendungen für das Erweitern des Betriebes
B. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
2. Umgründungsmehrwert gemäß § 202 HGB
3. Geschäfts(Firmen)wert
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, Bauten auf fremdem Grund
2. technische Anlagen und Maschinen
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
III. Finanzanlagen
1.Anteile an verbundenen Unternehmen
2.Wertpapiere des Anlagevermögens
46.235,04
0,07
63.080,02
109.315,13
45
0
95
140
16.243.096,01
2.429
4.073
6.705
0
13.207
2.625.324,61
6.027.899,54
7.051.792,48
538.079,38
9.267.588,57
287.305,68
9.554.894,25
25.907.305,39
C. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. unfertige Erzeugnisse
3. fertige Erzeugnisse und Waren
4. noch nicht abrechenbare Leistungen
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
3. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände
III.Wertpapiere und Anteile
1. eigene Anteile
2. sonstige Wertpapiere und Anteile
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
D. Rechnungsabgrenzungsposten
114
2.153.990,82
3.818.579,41
3.008.905,76
1.617.852,70
871
229
1.100
14.447
10.599.328,69
2.147
1.673
7.524
0
11.344
21.268.990,60
3.929
4.063
2.319
10.311
10.479.747,32
8.182.767,87
2.606.475,42
745.846,40
3.017.495,41
46.318.988,85
0
5.339
5.339
11.640
38.634
139.779,28
72.713.686,33
56
53.506
3.763.341,81
10.687.327,74
PASSIVA
31.12.2000
T€
A. Eigenkapital
I. Grundkapital
II. Kapitalrücklagen
1. gebundene Rücklagen
III. Gewinnrücklagen
1. gesetzliche Rücklage
2. Rücklage für eigene Anteile
IV. Bilanzgewinn
davon Gewinnvortrag 3.230.519,21
(Vorjahr T€ 1.080)
B. unversteuerte Rücklagen
I. Bewertungsreserve auf Grund von Sonderabschreibungen
2. Rücklagen gemäß § 10 EStG
C. Rückstellungen
I. Rückstellungen für Abfertigungen
2. Steuerrückstellungen
3. sonstige Rückstellungen
D.Verbindlichkeiten
I. Anleihen
davon konvertibel 29.869,22 (Vorjahr T€ 41)
2.Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
3.Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
4.Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
5. sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern 18.049,82; (Vorjahr T€ 18)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 193.230,36;
(Vorjahr T€ 172)
E. Rechnungsabgrenzungsposten
Eventualverbindlichkeiten
5.500.000,00
4.500
38.997.492,00
26.997
808.491,53
2.808.054,95
63
0
63
3.230
62.645,13
745.846,40
48.114.038,48
34.790
937.831,88
36
1.132
1.168
1.257.700,27
749
18
153
920
44.341,62
893.490,26
857.720,91
0,00
399.979,36
29.869,22
41
16.137.691,57
2.438.837,34
722.972,30
3.074.745,27
11.451
1.415
1.141
2.449
22.404.115,70
16.497
0,00
72.713.686,33
131
53.506
1.252.665,11
383
115
Gewinn- und Verlustrechnung
für die Zeit vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2001
1. Umsatzerlöse
2.Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
3. andere aktivierte Eigenleistungen
4. sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen
mit Ausnahme der Finanzanlagen
b) übrige
1.251.189,45
2000
T€
28.582
1.810
660
508.661,04
49
266
315
(15.877.847,58)
(11.374)
(1.746)
(13.120)
33.572.685,95
(1.111.724,09)
104.601,81
404.059,23
5.Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
a) Materialaufwand
(11.732.426,94)
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
(4.145.420,64)
6. Personalaufwand
a) Löhne
b) Gehälter
c) Aufwendungen für Abfertigungen
d) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
e) sonstige Sozialaufwendungen
(4.358.210,11)
(3.051.131,74)
(244.177,40)
(3.642)
(2.394)
(363)
(1.997.484,04)
(75.172,36)
(9.726.175,65)
(1.856)
(30)
(8.285)
(2.659.825,24)
(2.546)
(6.224.703,70)
(33)
(5.223)
(5.256)
(267.739,81)
2.160
10. Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens
11. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
12. Erträge aus dem Abgang von Wertpapieren des Umlaufvermögens
13. Aufwendungen aus Wertpapieren des Umlaufvermögens
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
125.770,89
650.228,23
811.860,01
(152.979,59)
(872.081,36)
17
662
462
(4)
(554)
15. Zwischensumme aus Z 10 bis 14 (Finanzerfolg)
562.798,18
583
16. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
295.058,37
2.743
17. außerordentliche Aufwendungen
(103.597,32)
(39)
18. außerordentliches Ergebnis
(103.597,32)
(39)
19. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
(98.509,13)
(396)
20. Jahresüberschuss
92.951,92
2.308
255.703,93
(25.273,70)
(745.846,40)
211
(369)
0
(422.464,25)
2.150
3.230.519,21
1.080
2.808.054,96
3.230
7.Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und
Sachanlagen sowie auf aktivierte Aufwendungen für das Erweitern des Betriebes
8. sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Z 19 fallen
(425.868,92)
b) übrige
(5.798.834,78)
9. Zwischensumme aus Z 1 bis 8 (Betriebserfolg)
21. Auflösung unversteuerter Rücklagen
22. Zuweisung zu unversteuerten Rücklagen
23. Zuweisung zu gesetzlichen Rücklagen
24. Jahresgewinn
25. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
26. Bilanzgewinn
116
Anhang zum Jahresabschluss per 31. Dezember 2001
I. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Der Jahresabschluss wird unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und der Generalnorm, ein
möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.
Die Bilanzierung, die Bewertung und der Ausweis der einzelnen Posten des Jahresabschlusses werden nach den
allgemeinen Bestimmungen der §§ 196 bis 211 HGB unter Berücksichtigung der Sondervorschriften für Kapitalgesellschaften der §§ 222 bis 235 HGB vorgenommen.
1. Aufwendungen für das Erweitern des Betriebes
Die für die Markterschließung Nordamerika getätigten Aufwendungen in Höhe von insgesamt € 101.750,- wurden
gemäß § 198 (3) HGB aktiviert und werden in jedem Geschäftsjahr zu einem Fünftel abgeschrieben.
2. Anlagevermögen
Das Anlagevermögen ist in einem EDV-gestützten Anlageverzeichnis erfasst, das sämtliche für handelsrechtliche und
steuerliche Zwecke relevanten Daten enthält.
a) Immaterielle Vermögensgegenstände
Die planmäßige Abschreibung (§ 204 Abs. 1 HGB) wird linear vorgenommen. Als Nutzungsdauer wird ein Zeitraum
von 5 bis 10 Jahren zugrunde gelegt.
b) Sachanlagevermögen
Die planmäßige Abschreibung (§ 204 Abs. 1 HGB) wird linear vorgenommen. Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt
für die einzelnen Anlagegruppen:
- Gebäude: 10 - 67 Jahre
- Technische Anlagen und Maschinen: 3-10 Jahre
- Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Fahrzeuge: 3-10 Jahre
Im Geschäftsjahr 2001 wurden Grundstücke mit einem Anschaffungswert von € 236.059,81 erworben.
Geringwertige Wirtschaftsgüter im Sinne des § 13 EStG werden über einen Zeitraum von 5 Jahren abgeschrieben.
Bei der Ermittlung der Herstellungskosten von selbsterstellten Anlagen werden angemessene Teile der Material- und
Fertigungsgemeinkosten berücksichtigt. Soziale Aufwendungen im Sinne des § 203 Abs. 3 vorletzter Satz HGB werden
nicht einbezogen. Direkt zurechenbare Fremdkapitalzinsen im Sinne des § 203 Abs. 4 HGB werden ebenso nicht
einbezogen.
c) Finanzanlagevermögen
Außerplanmäßige Abschreibungen werden nur durchgeführt, wenn Wertminderungen voraussichtlich von Dauer sind.
117
d) Zuschreibungen
Zuschreibungen werden nicht durchgeführt.
3. Umlaufvermögen
a) Vorräte
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Waren sind zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips
angesetzt. Die Anschaffungskosten werden aufgrund des Durchschnittspreisverfahrens ermittelt. Festwerte werden für
folgende Bestände angesetzt: Büromaterial,Verbrauchsmaterial, Reinigungsmittel.
Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt zu Herstellungskosten auf Basis Einzelkosten zuzüglich
angemessener Material- und Fertigungsgemeinkosten. Soziale Aufwendungen im Sinne des § 203 Abs. 3 vorletzter
Satz HGB werden nicht einbezogen. Direkt zurechenbare Fremdkapitalzinsen im Sinne des § 203 Abs. 4 HGB werden
ebenso nicht einbezogen.
Bei der Ermittlung des Bilanzansatzes wird das Niederstwertprinzip angemessen berücksichtigt; auf eine verlustfreie
Bewertung wird Bedacht genommen.
b) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Bei der Bewertung von Forderungen werden erkennbare Risiken durch individuelle Einzelabwertungen berücksichtigt.
Pauschalwertberichtigungen werden vorgenommen.
Fremdwährungsforderungen werden zum Anschaffungskurs bzw. zum niedrigeren Geldkurs am Abschlussstichtag
bewertet.
Soweit erforderlich wird die spätere Fälligkeit durch Abzinsung berücksichtigt.
c) Abschreibungen zur Anpassung an künftige Wertminderungen
Abschreibungen zur Anpassung an künftige Wertminderungen (§ 207 Abs. 2 HGB) wurden im Geschäftsjahr nicht
durchgeführt.
4. Rückstellungen
a) Rückstellung für Abfertigungen
Die Abfertigungsrückstellung wird entsprechend der finanzmathematischen Berechnung unter Zugrundelegung eines
voraussichtlichen Pensionsantrittsalters von 65 (Männer) bzw. 60 (Frauen) Jahren auf Basis eines Rechnungszinssatzes
von 4% durchgeführt.
Für zum Zeitpunkt der Bilanzierung bereits bekannte Auflösungen von Dienstverhältnissen werden die im Folgejahr
tatsächlich anfallenden Abfertigungsansprüche rückgestellt.
Die nach § 14 EStG 1988 maßgebliche Rückstellung beträgt € 740.317,- (50 bzw. 60% der fiktiven Ansprüche zum
Bilanzstichtag).
118
b) sonstige Rückstellungen
Die übrigen Rückstellungen werden unter Bedachtnahme auf den Vorsichtsgrundsatz in der Höhe des voraussichtlichen Anfalls gebildet. Rückstellungen werden, soweit sie nicht verwendet wurden und der Grund für ihre Bildung weggefallen ist, über sonstige betriebliche Erträge aufgelöst.
5. Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag unter Bedachtnahme auf den Grundsatz der Vorsicht bewertet.
Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Anschaffungskurs bzw. zum höheren Briefkurs am Abschlussstichtag
bewertet.
II. Wesentliche rechtliche Änderungen
1. Veräußerung eines Teilbetriebes
Auf der Grundlage einer Fairness Opinion einer internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (er stellt im Dezember
2001) wurde Ende Dezember 2001 die Business Unit Home, Garden & Lifestyle veräußert. Die in der gutachterlichen
Stellungnahme angeführte Preisempfehlung für die Anbotserstellung wurde als Untergrenze verstanden.
Im Rahmen der Abwicklung der Transaktion traten zwei Erwerber auf, wobei einer der Erwerber als "Related Party"
zu qualifizieren ist. In den Umsatzerlösen ist ein Erlös aus der Veräußerung von Vorräten des Geschäftsbereiches HGL
in Höhe von T€ 5.072, in den Erträgen aus dem Abgang vom Anlagevermögen ein Erlös aus der Veräußerung von
Werkzeugen des HGL-Bereichs in Höhe von T€ 1.090 enthalten. Den Umsatzerlösen und den Erlösen aus der
Veräußerung von Werkzeugen steht eine Bestandsveränderung von T€ 4.656 bzw. ein Buchwertabgang in Höhe von
T€ 1.039 gegenüber. Insgesamt wurden Werkzeuge mit einem Buchgewinn von T€ 41 und die Vorräte des Geschäftsbereiches Home, Garden & Lifestyle mit einem Buchgewinn von T€ 416 veräußert. Der Buchgewinn aus der Veräußerung
der Business Unit Home, Garden & Lifestyle ist im ordentlichen Betriebsergebnis enthalten und wurde nicht nach
§ 233 HGB als außerordentliches Ergebnis dargestellt.
Der als "Related Party" einzustufende Erwerber wird weiters ab 1. Jänner 2002 die Werkzeuge und Formen des
Geschäftsbereiches Home, Garden & Lifestyle sowie Lagerflächen im Werk in Neudörfl anmieten. Basis für die im
Angebot enthaltene Höhe der Miete war ebenfalls die gutachterliche Stellungnahme einer internationalen
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
2. sonstige rechtliche Veränderungen
Mit 1. April 2001 wurden 100% der Aktien der AT & S Formenbau AG, mit 17. September 2001 100% der Anteile
der RKW Kunststofftechnik GmbH erworben. In der Folge wurde die Fusion dieser beiden Schwestergesellschaften
auf RKW Kunststofftechnik GmbH zum 31. März 2001 beschlossen. Gleichzeitig erfolgte eine Umfirmierung in
HTP Fohnsdorf GmbH.
Im Dezember 2001 wurde eine 100% Tochter in den USA, die HTP High Tech Plastics U.S., Inc. gegründet, die in der
Folge 26% der Anteile an der SPI, L.L.C., Detroit, Michigan, erworben hat.
119
III. Sonstiges
1. Aperiodische Aufwendungen und Erträge
Erträge und Aufwendungen, die einem anderen Geschäftsjahr zuzurechnen sind, werden, soweit sie für die Beurteilung
der Ertragslage nicht von untergeordneter Bedeutung sind, im Anhang bzw. in den Erläuterungen zur Gewinn- und
Verlustrechnung angegeben.
2. Fristigkeiten
Soweit in den Erläuterungen zu den einzelnen Bilanzposten nichts anderes angegeben ist, haben die Forderungen und
Verbindlichkeiten eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.
3. Haftungsverhältnisse
Pfandrechte bestehen auf sämtliche Wertpapiere des Anlagevermögens sowie auf den Fondssparvertrag zugunsten
der Volksbank Graz-Bruck.Weiters sind zugunsten der Bank für Kärnten und Steiermark AG einige Konten durch eine
Globalzessionsvereinbarung besichert.
IV. Erläuterungen zu einzelnen Posten des Jahresabschlusses
zum 31. Dezember 2001
Bilanz zum 31. Dezember 2001
Aktiva
Aufwendungen für das Erweitern des Betriebes
Die Erweiterungsaufwendungen betreffen Aufwendungen für Projekte zur Markterschließung in Nordamerika.
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Dieser Posten beinhaltet diverse EDV-Lizenzen (Restbuchwert T€ 46) sowie einen Geschäfts(Firmen)wert gemäß
§ 202 HGB (Restbuchwert T€ 63).
Grundstücke, Bauten auf fremdem Grund
Im Bestand sind sämtliche Gebäudeinvestitionen für das Fabriksgebäude in Neudörfl enthalten. Die Zugänge betreffen
angrenzende Grundstücke des Fabriksgeländes in Neudörfl in Höhe von € 236.059,81 sowie Gebäude in Höhe von
€ 17.619,03. Der in diesem Posten enthaltene Grundwert beträgt € 641.770,26.
120
technische Anlagen und Maschinen
Der Bestand betrifft sämtliche für die Produktion in Neudörfl erforderlichen technischen Anlagen und Ausrüstungen.
Die Zugänge betreffen selbst erstellte Werkzeuge in Höhe von € 2.834.608,20.
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Dieser Posten beinhaltet diverse Werkzeuge, Einrichtungsgegenstände und EDV-Anlagen.
Anteile an verbundenen Unternehmen
Beteiligungsspiegel gemäß § 238 Z 2 HGB
Kapitalanteil
31.12.2001
Kapitalanteil
31.12.2000
Eigenkapital
31.12.2001
Eigenkapital
31.12.2000
100%
100%
30.129,85
13.871,74
243.533,12
665.180,70
100%
100%
(5.999,75)
34.712,76
774.059,12
780.058,87
100%
100%
(348.500,94)
(12.937,99)
1.686.463,37
177.066,42
100%
100%
(2.070,99)
(4.907,77)
114.489,23
363.247,00
100%
--
(1.186.291,75)
--
1.075.207,04
--
100%
--
0,00
--
1.102.010,86
--
Beteiligungen
PLASMET, spol.s.r.o.
Stanicna 502, 95201 Vrable
SKT-Röhrig Formenbau u.
Kunststofftechnik GmbH,
7201 Neudörfl
Röhrig HTP Germany GmbH
Meinerzhagen, BRD
Röhrig HTP Slovakia, spol.s.r.o.
82109 Bratislava,Trencianola 36
HTP Fohnsdorf GmbH
Fohnsdorf
HTP High Tech Plastics U.S. Inc.,
Michigan
JahresJahresüberschuss/
überschuss/
-fehlbetrag
-fehlbetrag
2001
2000
in €
Wertpapiere des Anlagevermögens
Dieser Posten betrifft österreichische festverzinsliche Wertpapiere (Nominale € 224.593,07) sowie Anteile an den
Abfertigungsfonds A3 (Nominale € 5.233,17) und TOPRENT (Nominale € 75.652,42).
Sofern die fiktiven Ansprüche im Geschäftsjahr 2002 nicht sinken, müssen gemäß § 14 EStG zum 31. Dezember 2002
Wertpapiere im Nominale bzw. Deckungswert von € 370.200,- zur Deckung der Abfertigungsvorsorge vorhanden
sein.
Umlaufvermögen
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Das Rohmateriallager wurde vom 28. Dezember 2001 bis 4. Jänner 2002 inventiert. Die Bewertung erfolgte zu
gleitenden Durchschnittspreisen. Nicht mehr zu verwertende Rohmaterialien wurden zur Gänze wertberichtigt.
unfertige Erzeugnisse
Die unfertigen Erzeugnisse betreffen zum Bilanzstichtag noch nicht abgeschlossene Arbeiten für die Herstellung von
Werkzeugen. Der Wert der unfertigen Erzeugnisse wurde zu Herstellungskosten erfasst. Unter den Herstellungskosten
wurden die verwendeten Materialien zu ihren durchschnittlichen Einkaufspreisen zuzüglich Materialgemeinkosten und
die Fertigungskosten verrechnet.
121
fertige Erzeugnisse und Waren
Die Fertigerzeugnisse wurden ebenfalls vom 28. Dezember 2001 bis 4. Jänner 2002 inventiert. Die Fertigerzeugnisse
wurden ebenfalls zu Herstellungskosten aktiviert, wobei für sämtliche Produkte Sicherheitsabschläge von rund 10% bis
15% von den nach Auftragskalkulation ermittelten Herstellungskosten vorgenommen werden.
noch nicht abrechenbare Leistungen
In den noch nicht abrechenbaren Leistungen sind Aufwendungen für Aufträge enthalten, bei denen die Gesellschaft das
Werkzeug herstellt, diese Werkzeuge an den Auftraggeber veräußert, jedoch damit produziert und vom Auftraggeber
Einzelaufträge für Teillieferungen erhält, ohne dass ein fixer Auftrag auf eine bestimmte Anzahl von Teilen besteht.
Der über dem Veräußerungspreis für das Werkzeug liegende Projektkostenanteil ist vorerst gegenüber dem Auftraggeber nicht abrechenbar und wird über den Teilumsatz abgedeckt. Die voraussichtlich zu liefernden Teile werden in
einem angemessenen Zeithorizont geschätzt; diese Schätzung wird jährlich angepasst und der aktivierte Betrag aliquot
aufgelöst. Drohende Verluste werden durch Rückstellungen berücksichtigt.
Forderungen
Bilanzwert
31.12.2001
€
Restlaufzeit
über 1 Jahr
31.12.2001
€
31.12.2000
€
Restlaufzeit
über 1 Jahr
31.12.2000
€
10.479.747,32
0,00
3.928.587,25
0,00
8.182.767,87
2.732.467,60
4.063.583,38
756.435,52
2.606.475,42
21.268.990,60
1.339.332,42
4.071.800,02
2.319.093,82
10.311.264,45
1.316.545,93
2.072.981,45
Zusammensetzung
1. Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
2. Forderungen gegenüber
verbundenen Unternehmen
3. sonstige Forderungen und
Vermögensgegenstände
Gesamtsumme
Bilanzwert
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Zusammensetzung:
Inlandsforderungen
Auslandsforderungen
abzüglich Einzelwertberichtigungen
abzüglich Pauschalwertberichtigungen
abzüglich Kursabwertung/Abzinsung
abzüglich Abwertung Kapitalbindungskosten
Forderungen aus der Ausgliederung des
Geschäfts-Bereiches Home, Garden & Lifestyle
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten eine pauschale Wertberichtigung in Höhe von
€ 49.209,33 (Vorjahr: € 34.694,96) sowie eine pauschale Skontowertberichtigung von € 49.241,89 (Vorjahr:
€ 34.800,77).
122
T€
816
3.643
4.459
(2)
(98)
(18)
(23)
6.162
10.480
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
Zusammensetzung:
Valberter Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG
PLASMET, spol.s.r.o.,Vráble, Slowakei
Röhrig HTP Germany GmbH
Röhrig HTP Germany GmbH (LTK)
Liebscher-Kunststofftechnik GmbH & Co. KG
HGL-Home, Garden Lifestyle Vertriebs GmbH
HTP Fohnsdorf GmbH
HTP High Tech Plastics U.S., Inc.
T€
292
1.485
1.370
1.246
11
41
2.636
1.102
8.183
Von den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren € 663.714,33 (Vorjahr: € 645.003,38) aus
Lieferungen und Leistungen und € 7.519.053,54 (Vorjahr: € 3.418.580,-) aus sonstigen Forderungen.
sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände
Zusammensetzung:
Depotzahlung
Forderung Energieabgabe
Kautionen
Verrechnung Finanzamt
übrige
T€
727
226
556
943
154
2.606
Die sonstigen Forderungen beinhalten aktivierte Antizipationen in Höhe von € 580.194,28
(Vorjahr: € 417.207,14) (§ 225 Abs. 3 HGB).
Wertpapiere und Anteile
eigene Anteile
Es handelt sich um 71.716 Stück eigener Aktien.
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
Zusammensetzung:
Kassenbestand
Bank Austria AG
Bank für Kärnten und Steiermark AG
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG
Deutsche Bank AG
Merrill Lynch
Capitalbank
Oberbank AG
T€
T€
4
3.360
3
4
10
82
7.169
55
10.683
10.687
Rechnungsabgrenzungsposten
Dieser Posten beinhaltet im wesentlichen Vorauszahlungen von Kreditgebühren und Leasingvorauszahlungen.
123
Passiva
Eigenkapital
Das Grundkapital beträgt T€ 5.500 und setzt sich aus 5.500.000 Stück auf Inhaber lautende Stückaktien im
Nominale von je € 1,- zusammen.
Am 17. April 2001 wurde die Erhöhung des Grundkapitals von T€ 4.500 um T€ 1.000 beschlossen und durchgeführt.
Die Kapitalerhöhung erfolgte durch Ausgabe von 1.000.000 Stück auf Inhaber lautende Stückaktien im Nominale von
je € 1,-. Der Ausgabepreis wurde mit € 13,- pro Stückaktie festgesetzt.
Am 30. April 2001 und am 28. August 2001 wurden jeweils 49.500 Stück eigene Aktien erworben.
Am 30. September wurden 7.550 Anteile sowie am 31. Oktober 2001 24.000 Anteile gekauft. Insgesamt wurden im
Geschäftsjahr 130.550 Stück eigene Aktien um € 11.104.151,87 erworben. 58.834 Stück der eigenen Aktien wurden
am 1. Dezember 2001 im Rahmen des Erwerbs einer Beteiligung ausgegeben.
Zum 31. Dezember 2001 hält die Gesellschaft 71.716 Stück eigene Aktien im Nominale von € 71.716. Diese eigenen
Aktien sollen für die Bedienung eines im Frühjahr 2002 einzuführenden Aktienoptionsprogramms dienen.
Der Anteil der eigenen Aktien am Grundkapital beträgt zum 31. Dezember 2001 1,3%.
gebundene Kapitalrücklagen
Die gebundenen Kapitalrücklagen betragen T€ 38.997 und entsprechen dem Agio der Kapitalerhöhungen.
Im Geschäftsjahr erfolgten Zugänge zur Kapitalrücklage in Höhe von T€ 12.000.
unversteuerte Rücklagen
a) Bewertungsreserve auf Grund von
Sonderabschreibungen
b) Investitionsfreibetrag gemäß § 10 EStG
aus 2/1998
aus 12/1998
aus 1999
aus 2000
zusammen
Stand am
1.1.2001
€
Auflösung
Dotierung
€
€
Stand am
31.12.2001
€
35.763,61
16.695,69
25.273,70
44.341,62
230.125,65
157.388,57
399.821,81
345.162,46
1.132.498,49
230.125,65
4.631,22
3.597,31
654,06
239.008,24
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
152.757,35
396.224,50
344.508,40
893.490,26
Die Veränderung der unversteuerten Rücklagen führte im Geschäftsjahr zu einer Verminderung der Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag in Höhe von € 11.665,72 (Vorjahr: € 121.371,55).
124
Rückstellungen
Stand am
1.1.2001
Verbrauch
Dotierung
Stand am
31.12.2001
in T€
Rückstellungen für Abfertigungen
Arbeiter
Angestellte
Steuerrückstellungen
Körperschaftsteuer 1999
latente Steuer
sonstige Rückstellungen
nicht konsumierte Urlaube
Jubiläumsgelder
Aufsichtsratvergütungen
übrige
386
363
749
0
0
0
69
40
109
455
403
858
1
17
18
1
17
18
0
0
0
0
0
0
105
1
0
47
153
105
0
0
47
152
282
0
30
87
399
282
1
30
87
399
920
170
508
1.258
Verbindlichkeiten
Restlaufzeit
über
ein Jahr
€
29.869,22
0,00
Restlaufzeit
über
fünf Jahre
€
0,00
0,00
Bilanzwert
2001
2000
Restlaufzeit
bis zu
einem Jahr
€
0,00
41.279,15
2001
2000
9.036.573,52
5.753.414,33
0,00
0,00
7.101.118,05
5.697.578,86
16.137.691,57
11.450.993,18
2001
2000
2.438.837,34
1.415.038,23
0,00
0,00
0,00
0,00
2.438.837,34
1.415.038,23
2001
2000
55.476,20
1.126.963,30
667.496,10
14.116,58
0,00
0,00
722.972,30
1.141.079,88
5. sonstige Verbindlichkeiten
2001
2000
813.511,19
1.676.104,18
2.261.234,09
772.378,58
0,00
0,00
3.074.745,27
2.448.482,76
Gesamtsumme
2001
2000
12.344.398,25
10.012.799,19
2.958.599,40
786.495,16
7.101.118,05
5.697.578,86
22.404.115,70
16.496.873,21
Zusammensetzung
1. Anleihen
2.Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
3.Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
4.Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
Stand
am
31.12.
€
29.869,22
41.279,15
125
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Bank Austria AG
Bank für Arbeit und Wirtschaft AG
Kärntner Landes- und Hypothekenbank AG
Raiffeisenbank Liesingtal
Volksbank Graz-Bruck
Creditanstalt AG
Oberbank AG
Bank für Kärnten und Steiermark AG
CAPITAL BANK
Bank Burgenland AG
Investkredit Bank AG
diverse Verbindlichkeiten an Banken
schwebende Geldbewegungen
unterwegs befindl. Auslandsüberweisungen
gegebene Schecks
T€
3.188
1
15
54
2.706
744
2.286
2.557
1.133
602
2.398
7
1
106
340
16.138
Wertpapiere im Nominale von € 344.600,62 (Vorjahr € 271.918,35) sowie eine Globalzessionsvereinbarung dienen
zur Besicherung von Kreditverbindlichkeiten.
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen gegenüber der SKT-Röhrig Formenbau u.
Kunststofftechnik GmbH und betragen T€ 723.
sonstige Verbindlichkeiten
Investitionskredit BA-CA Leasing
Darlehen Forschungsförderungsfonds
Verbindlichkeiten Gebietskrankenkasse
Habensalden Debitoren
Verbindlichkeiten Dienstnehmer
Verbindlichkeiten Finanzamt
sonstige Verbindlichkeiten
T€
2.061
255
193
13
356
18
179
3.075
Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten passivierte Antizipationen von € 747.669,60 (Vorjahr: € 1.037.654,45)
(§ 225 Abs. 6 HGB).
Rechnungsabgrenzungsposten
Dieser Posten beinhaltet die abgegrenzte Förderungszusage des Landes Burgenland, welche über eine Laufzeit von
52 Monaten verteilt wird.
sonstige finanzielle Verpflichtungen
a) Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen
Die Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen betragen für das folgende
Geschäftsjahr € 1.219.637,75 (Vorjahr: € 1.222.333,89) und für die nächsten 5 Jahre € 3.873.062,89
(Vorjahr: € 4.578.282,38) (§ 237 Z 8 HGB).
126
b) Eventualverbindlichkeiten
Die Eventualverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen (§ 237 Z 3 HGB): Die Eventualverbindlichkeiten betreffen
eine Patronatserklärung in Höhe von € 383.468,91 sowie eine Ownershiperklärung nebst Eigenmittelcovenant in
Höhe von € 869.196,20 (Vorjahr: € 383.468,91 Patronatserklärung). Diese Eventualverbindlichkeiten wurden gegenüber
Tochterunternehmungen abgegeben.
Gewinn- und Verlustrechnung
für die Zeit vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2001
Umsatzerlöse
Leistungserlöse
Erlöse aus der Veräußerung des Geschäftsbereichs HGL
Handelswarenerlöse
Nebenerlöse
Erlösberichtigungen
Skontoaufwand
2001
T€
28.460
5.072
850
4
(375)
(438)
33.573
2000
T€
29.478
0
8
14
(367)
(552)
28.582
2001
T€
2000
T€
104
49
38
17
7
10
34
21
277
404
11
42
15
0
0
0
198
266
508
315
sonstige betriebliche Erträge
Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen
mit Ausnahme der Finanzanlagen
(davon aus der Veräußerung des Geschäftsbereichs T€ 41)
übrige
Mieterträge
Provisionserlöse EU
Ertrag aus der Auflösung Einzelwertberichtigung
Erträge aus der Auflösung Pauschalwertberichtigung
Erlöse aus weiterverrechnetem Aufwand
Ertrag Schadenersatzleistungen
sonstige
127
Personalaufwand
Löhne
Löhne
Überstunden Arbeiter
Sonderzahlungen Arbeiter
Lehrlingsentschädigung
Lohnkostenzuschüsse
Leihpersonal
EFZG
Aufwand- / Auflösung Rückstellung
für nicht konsumierte Urlaube
Gehälter
Gehälter
Prämien Angestellte
Überstunden Angestellte
Reisekosten
Verkaufsprovisionen
Sonderzahlungen Angestellte
Aufwand- / Auflösung Rückstellung
für nicht konsumierte Urlaube
Aufwendungen für Abfertigungen
ausbezahlte Abfertigungen Angestellte
ausbezahlte Abfertigungen Arbeiter
Dotierung Abfertigungsrückstellung
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene
Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige
Abgaben und Pflichtbeiträge
gesetzlicher Sozialaufwand Arbeiter
gesetzlicher Sozialaufwand Angestellte
Kommunalsteuer
Dienstgeberbeitrag
Dienstgeberzuschlag
Lohnnebenkosten Personalrückstellung
sonstige Sozialaufwendungen
freiwilliger Sozialaufwand
128
2001
T€
2000
T€
2.815
430
503
0
(42)
429
174
2.698
397
476
0
(59)
0
114
49
4.358
16
3.642
2.285
0
242
0
35
399
1.800
10
203
0
34
355
90
3.051
(8)
2.394
63
72
109
244
215
13
135
363
830
578
212
306
34
38
1.998
857
506
184
276
31
2
1.856
75
9.726
30
8.285
sonstige betriebliche Aufwendungen
Steuern, soweit sie nicht unter Z 19 fallen
Grundsteuer
Gesellschaftssteuer
Abgaben und Gebühren
übrige
Instandhaltung
Energie
Kfz-Aufwand
Transporte
Postgebühren und Telefon
Miete und Pacht
Rechts- und Beratungskosten
Werbung
Versicherungen
Aus- und Fortbildungskosten, Reisekosten
Provisionen
Berufsbeiträge und Umlagen
pauschale Wertberichtigung zu Kundenforderungen
Kosten für Druckherstellung
sonstige Abgaben und Gebühren
Aufsichtsratsvergütungen
Verwaltungskosten
Geldverkehrsspesen
Kursdifferenzen
Kammerumlage (KU 1)
Fachliteratur
Bürobedarf
sonstiges
2001
T€
2000
T€
5
270
151
426
1
0
32
33
748
540
138
609
117
1.514
422
186
129
401
161
18
84
10
4
30
305
118
74
20
6
75
90
5.799
6.225
797
622
105
464
83
1.436
240
197
70
342
141
17
125
13
12
5
297
80
61
17
3
52
44
5.223
5.256
2001
T€
276
367
8
56
0
165
872
2000
T€
152
261
4
55
5
77
554
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Bankzinsen Kontokorrent
Bankzinsen Kredite
Bereitstellungsprovision
sonstige Zinsen
Wechselzinsen
Zinsen Fixvorlagen
außerordentliche Aufwendungen
Der außerordentliche Aufwand betrifft die mit dem Börsegang der Gesellschaft im Jahr 1999 angefallenen Kosten
sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit der im Geschäftsjahr 2001 durchgeführten Kapitalerhöhung.
129
V. Organe und Arbeitnehmer
a) durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer während des Geschäftsjahres (§ 239 Abs.1 Z 1 HGB)
31.12.2001
189
83
272
Arbeiter
Angestellte
gesamt
31.12.2000
189
74
263
b) Aufwendungen für Abfertigungen, getrennt nach Vorstand und leitenden Angestellten gemäß § 80 AktG 1965 und
anderen Arbeitnehmern (§ 239 Abs. 1 Z 3 HGB)
31.12.2001
€
15.118,28
119.945,95
135.064,23
Vorstand und leitende Angestellte
andere Arbeitnehmer
gesamt
31.12.2000
€
212.916,07
149.450,87
362.366,94
c) Pflichtangaben über Gesamtbezüge an die Vorstandsmitglieder gemäß § 239 Abs. 1 Z 4 lit. a HGB € 279.367,76
(Vorjahr € 238.929,38).
d) Der Vorstand hat mit Zustimmung der Gremien und entsprechender Veröffentlichung beschlossen, einer definierten
Gruppe von Führungskräften, die in einem mindestens 1-jährigen, aufrechten Beschäftigungsverhältnis der HTP AG
oder in einer ihrer Tochtergesellschaften stehen, ein variables Aktienbeteiligungsprogramm i.S. des § 228 HGB
anzubieten. Das Aktienoptionenprogramm soll im Frühjahr 2002 eingeführt werden. Insgesamt sollen rund
40 Personen teilnehmen (Vorstandsmitglieder, Geschäftsführer der verbundenen Unternehmen und Mitarbeiter
mit besonderem Verantwortungsbereich (§ 9 VStG) der HTP AG und deren verbundener Unternehmen). Die
Einräumung wird über einen Aktienoptionenvertrag erfolgen. Das Programm ist als variables Aktienoptionenprogramm
ausgelegt, d.h. zum Zeitpunkt der Einräumung ist der Ausübungspreis noch nicht fixiert. Der Ausübungspreis ist an
einen Index (Benchmark) gekoppelt: Es wird bei Optionseinräumung kein bestimmtes Kursziel festgelegt, um die
der Aktienkurs über der Benchmark liegen muss, damit die Optionenausübung möglich ist (variables Aktienoptionenprogramm). Das Bezugsverhältnis soll 1:1 sein. Die Laufzeit wird 3 Jahre betragen, wobei die Optionen in jährlichen
Tranchen ausübbar sein sollen und der Ausübungszeitpunkt im Vorhinein bestimmt ist. Für die Berechtigten wird
nach Ausübung keine weitere Behaltefrist bestehen. Sollte eine Tranche nicht ausgeübt werden, so vefallen die
Optionen. Jedem einzelnen Begünstigten sollen je 6.000 Optionen eingeräumt werden, wobei insgesamt nicht mehr
als 300.000 Optionen im Rahmen dieses Aktienoptionsprogrammes eingeräumt werden. Die Bedienung erfolgt
voraussichtlich durch Erwerb eigener Aktien. Die dafür erforderliche Genehmigung durch die Hauptversammlung
liegt vor.
Der Vorstand der Gesellschaft setzte sich 2001 wie folgt zusammen:
Franz Faltner
Dipl.Ing. Christian Schumi
Mag. Siegwald Töfferl
Dieter Kron
130
(bis 31.12.2001)
(bis 31.12.2001)
(ab 4.12.2001)
Der Aufsichtsrat der Gesellschaft setzte sich 2001 wie folgt zusammen:
Ernst Hofmann,Vorsitzender
Dkfm. Dr. Hannes Androsch, Stellvertreter des Vorsitzenden
Dr. Josef Wohinz, Mitglied
Ing.Willibald Dörflinger, Mitglied
Dr. Harald Sommerer, Mitglied
Dr. Peter Zach, Mitglied
Neudörfl, am 26. April 2002
Der Vorstand:
Mag. Siegwald Töfferl e.h.
Dieter Kron e.h.
131
Lagebericht zum Jahresabschluss per 31. Dezember 2001
Wir möchten darauf hinweisen, dass es sich bei den im Lagebericht dargestellten Zahlen, um Zahlen des gesamten Konzerns
handelt, soweit nichts anderes angegeben ist.
2001 – das Jahr der Neuausrichtung
Die allgemein rückläufige wirtschaftliche Entwicklung bewirkte in Teilbereichen von den Ursprungsplanungen abweichende
Umsatzentwicklungen. Besonders im Bereich Insert Technology gab es durch Kunden ausgelöste Auftragsverschiebungen.
Großkunden haben ihrerseits Investitionen verschoben, die unsere Umsatzentwicklung negativ beeinflussten. Die
Umsätze in diesem Segment blieben mit insgesamt € 7,7 Mio. 37% unter Plan. Allerdings ist eindeutig festzustellen,
dass in diesem Bereich die Strategie der Internationalisierung und Produktdiversifizierung einen überaus nivellierenden
Effekt auf das Konzernergebnis hatte und somit als strategische Neuausrichtung positiv bestätigt wurde. Im Bereich
Automotive/Electronic war mit einem Auftragseingang von insgesamt € 127 Mio. eine vergleichsweise stabile Entwicklung erkennbar. Unterstützt durch neue, langfristig wirkende Verträge von international bedeutenden Partnern wurden
in diesem Segment die Planzahlen trotz der allgemeinen schlechten Marktsituation mit € 25,3 Mio. Umsatz knapp
übertroffen. Der Geschäftsbereich Home, Garden & Lifestyle hat mit einem Umsatzanteil von € 14,2 Mio. – das sind
insgesamt 22% – im Jahr 2001 an Bedeutung verloren und wurde mit Jahresende verkauft. Im Jahr 2001 wurden insgesamt
Investitionen von € 23,1 Mio. getätigt, davon entfielen € 8,3 Mio. auf Beteiligungserwerb. Da die Integration der Akquisitionen Formenbau und Spritzguss Fohnsdorf noch nicht vollständig abgeschlossen ist, sind auch zu Beginn des Jahres
2002 noch Optimierungsaufgaben zu lösen. Das Gros der Investitionen wurde jedoch bereits im abgelaufenen
Geschäftsjahr getätigt, daher sehen die Planungen für das laufende Jahr deutliche Ertragssteigerungen vor. Auf Forschung
und Entwicklung entfielen im Berichtsjahr € 0,9 Mio. Die Ausgaben zur Expansion (inklusive Integrationsaufwendungen)
betrugen € 9,0 Mio. Die Personalkosten stiegen durch die Zukäufe um € 7,9 Mio. auf € 21,6 Mio. Eine Entlastung um
ca. € 3,0 Mio. erfährt die Rechnungslegung im laufenden Jahr durch den Wegfall der Home, Garden & Lifestyle Mitarbeiter.
Die Perspektiven, die sich im Zuge der einschneidenden Konzernveränderungen ergeben haben, sind vielversprechend.
Neu hinzugewonnene Kundenbeziehungen müssen gefestigt werden, neue Produkte für neue Segmente des Automobilbaus müssen entwickelt, produziert und vermarktet werden. All diese Möglichkeiten müssen sukzessive realisiert und
ausgeschöpft werden. Dies wird die große Aufgabe des vor uns liegenden Jahres sein. Das Fundament für ein erfolgreiches
Jahr 2002 ist gelegt.
Ertragslage und Unternehmensleistung
Der Gesamtumsatz lag im Berichtsjahr bei € 65,5 Mio., das bedeutet eine Steigerung von € 22,1 Mio. gegenüber 2000.
Diese Steigerung beinhaltet den Verkaufserlös der Sparte Home, Garden & Lifestyle i.H.v. € 5,1 Mio. Ohne die beiden
Zukäufe beliefe sich der Wert auf € 51,2 Mio. und wäre verglichen mit dem Vorjahr um € 7,8 Mio. oder um rund 18%
höher. Das Betriebsergebnis (EBITDA) erreichte nahezu € 6,7 Mio. und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
€ 0,5 Mio. Die EBIT-Marge lag bei 1,2%, die Marge des EBT lag bei 0,8%. Ohne die Integrationsbelastungen hätten die
Margen 2,1% bzw. 1,8% betragen. Der Umsatz der Sparte Automotive/Electronic konnte im Berichtsjahr um 39% auf
€ 25,3 Mio. gesteigert werden. Damit wurden annähernd 42% der gesamten Umsatzleistung von dieser Sparte erbracht.
Es konnte damit eine EBIT-Marge von rund 16% erzielt werden.Trotz des starken Umsatzrückganges zu Beginn des
Jahres konnte die Sparte IT den Umsatz des Vorjahres leicht übertreffen und knapp € 7,7 Mio. erreichen. Beim Ergebnis
war ein leichter Rückgang um € 0,1 Mio. zu verzeichnen. Die Steigerung des Umsatzes im Formenbau auf € 17,3 Mio. ist
vor allem geprägt durch die Akquisition der AT & S Formenbau AG in der ersten Jahreshälfte, aber auch ohne Einbeziehung dieses Unternehmens konnte eine Steigerung um 13% erreicht werden. Die rund 3% Umsatzsteigerung im
132
Bereich Home, Garden & Lifestyle auf € 14,2 Mio. konnte nicht in positive Ergebnisse umgemünzt werden. Als Hauptgrund für den Ergebniseinbruch in dieser Sparte kann der hohe Rohstoffpreis angesehen werden. Durch die Integration
der beiden im abgelaufenen Geschäftsjahr akquirierten Unternehmen sind Sondereffekte von € 0,6 Mio. zum Tragen
gekommen, die schon im Berichtsjahr ergebniswirksam geworden sind.
Vermögens- und Finanzlage
Die Eigenkapitalquote lag am Ende der Berichtsperiode bei 48%. Das Grundkapital wurde im April von 4,5 um 1,0 Mio.
Aktien auf 5,5 Mio. Aktien aufgestockt. Die Bilanzsumme erhöhte sich um knapp 59% auf € 101,9 Mio. Das Anlagevermögen lag bei € 43,2 Mio. und damit um 83% über dem Vorjahreswert.
Der Konzernaufbau ist für die planbare Zukunft abgeschlossen. Daher sollten sich im angelaufenen Geschäftsjahr überproportionale Ergebniszuwächse einstellen.
Mitarbeiter
Die Anzahl der Mitarbeiter hat sich im abgelaufenen Jahr akquisitionsbedingt von 456 im Jahr 2000 auf durchschnittlich
690 Beschäftigte erhöht. Der Personalstand zum Jahresende betrug 811 Mitarbeiter. Ohne die Zukäufe würde die
Anzahl der Mitarbeiter 468 betragen. Im Bereich Entwicklung, Qualitätssicherung und Produktion stieg die Anzahl der
Arbeiter und Angestellten überdurchschnittlich auf 740 Personen an. Im Bereich Marketing und Vertrieb waren 48
Personen tätig, was gegenüber dem Vorjahr eine Verdoppelung der Mitarbeiterzahl bedeutet. Die Kommunikation
unter den Mitarbeitern – aber auch zwischen Konzernführung und Beschäftigten – wurde intensiviert. Im Rahmen der
Integration der beiden Neuerwerbungen wurden bürokratische Hemmnisse weit gehend eliminiert, was zur Effizienzsteigerung wesentlich beigetragen hat.
Risikomanagement
Mit Zunahme der Konzerngröße und einem höheren Internationalisierungsgrad steigen die Anforderungen an das
Risikomanagement. Daher hat HTP die beiden großen Akquisitionen des Jahres 2001 unmittelbar nach Übernahme in
das Risikokontrollsystem des Konzerns integriert. Mit Hilfe dieses Risikomanagementsystems werden laufend alle
wesentlichen Risiken wie Betriebs, Markt- und Konjunkturrisiken überwacht. Anhand verschiedener Parameter werden
Risiken identifiziert und analysiert sowie Prognosen zu ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit aufgestellt. Als Parameter dienen
Auftrags- und Zahlungseingänge, Konjunkturdaten der Zielmärkte und Marktstudien renommierter, internationaler
Forschungsinstitute. Durch die zunehmende Internationalisierung des HTP-Konzerns wird der Zahlungsverkehr mit
dem Ausland dadurch abgesichert, dass Geschäfte mittels Anzahlung und über Akkreditive abgewickelt werden.
Risiken der zukünftigen Entwicklung
Neben den allgemeinen konjunkturellen Entwicklungen wie etwa Auftragsverschiebungen oder strategische Entscheidungen eines Großkunden, die Implikationen auf die HTP-Gruppe beinhalten können, bestehen besondere Risiken in
einer möglichen Personalfluktuation. Dafür hat HTP ein Optionenprogramm aufgelegt, um Schlüsselarbeitskräfte stärker
an das Unternehmen zu binden. Durch die Diversifikation nach Sparten, Kunden und Regionen hat HTP starke Einzelabhängigkeiten weit gehend ausgeschlossen. Der hohe Auftragsbestand, der die Produktionskapazitäten weit über das
133
Jahr 2002 hinaus auslastet, gewährleistet ein hohes Maß an Planungssicherheit. Bezüglich technologischer Sicherheit ist
der HTP-Konzern durch langjährig entwickeltes Know-how gut positioniert und verfügt mit modernsten Anlagen im
Formenbau und der Produktion über die geeigneten Ressourcen, um sich dem Wettbewerb erfolgreich stellen zu können.
Forschung und Entwicklung
Um den immer komplexer werdenden Herausforderungen gerecht werden zu können, hat HTP seine Forschungsund Entwicklungsaktivitäten konzentriert und intensiviert. Im Besonderen der Einstieg in die Aircraft Industries und
Drei-Komponenten-Technologie und die sich damit eröffnenden Zukunftsperspektiven erfordern höchste Anstrengungen und Mittel, um die Vorreiterrolle in den Nischen von HTP zu festigen und auszubauen. Daher wurden und werden
immer neuere und effizientere Methoden im Formenbau und in der Fertigung entwickelt, um modernen Kundenanforderungen gerecht zu werden und in neuen Geschäftsfeldern auch zukünftig erfolgreich bestehen zu können.
Das Budget für F&E-Aktivitäten wurde in den beiden letzten Jahren dynamisch aufgestockt und wird im Jahr 2002 das
höchste Niveau in der Unternehmensgeschichte erreichen.
Innovationsprojekt seit Ende 2001 installiert
OEM-Partner und First Tier Supplier (Direktzulieferer) sind bereits dazu übergegangen, Innovationsaufgaben und -risiken
auf Systempartner zu verlagern. Als Reaktion auf diese veränderten Anforderungen hat HTP ein Innovationsprojekt
ins Leben gerufen. In diesem "Brainpool" werden Innovationslösungen erarbeitet, die den Abnehmern als optimierte
Komplettlösungen vorgestellt werden. Das bedeutet:Wurden früher Einzelmodule wie etwa Abdeckungen oder Lautsprechergitter isoliert angeboten, so hat sich die Nachfrage auf z.B. komplette Innentürverkleidungen mit allen Komponenten ausgeweitet. Dadurch, dass sich HTP auf diese veränderten Bedingungen frühzeitig eingestellt hat, ergibt sich
vor allem gegenüber fernöstlichen Konkurrenten ein zeitlicher Vorsprung. Um diesen Vorteil zu sichern und noch auszubauen, hat HTP eine mittelfristige Strategie entwickelt, die die Umsetzung dieses Konzepts auf allen Konzernebenen
und an allen Standorten bei gegebenen Technologieressourcen und Produktanforderungen ermöglichen soll. Am Ende
dieses Prozesses steht mit HTP ein Unternehmen, das nicht nur die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt, sondern als
Systemlieferant einem OEM-Partner effiziente Zukunftslösungen anbietet, die diesem nachhaltige Marktvorteile verschaffen.
Entwicklung nach dem Bilanzstichtag und Ausblick
Nachdem sich die Konzernstruktur im vergangenen Jahr durch die berichteten Zu- und Verkäufe von Unternehmen
signifikant verändert hat, wird es eine Aufgabe im laufenden Jahr sein, die Profitabilität überproportional zum Umsatz
zu steigern und damit wieder ein attraktiveres Bewertungsniveau zu erreichen.Trotz der konjunkturell sich zwar leicht
aufhellenden, aber noch immer nicht beeindruckenden Gesamtlage ist es HTP gelungen, den Rekordauftragsbestand
des Vorjahres noch einmal (und zwar deutlich) um 47% zu steigern. Dies lag zum einen am Beitrag der beiden Akquisitionen, aber auch im organischen Wachstum der traditionellen HTP-Geschäftsbereiche begründet. Das Volumen lag
zum Ende der Berichtsperiode bei € 305 Mio. Dieser Auftragsbestand lastet nach heutigen Produktionsgegebenheiten
die Kapazitäten bis ins Jahr 2006 aus. Die Planung der Gesamtleistung für das laufende Jahr liegt bei rund € 74 Mio.
und sollte das Niveau des Vorjahres daher um knapp 14% übertreffen. Diese Vorschau beinhaltet sowohl den Zugang
der im Jahr 2001 erstkonsolidierten Unternehmen, die im Jahr 2002 erstmals vollständig enthalten sind, als auch den
Abgang der Sparte Home, Garden & Lifestyle. Für das EBIT planen wir eine deutlich höhere Marge von ca. 4%. Das
Projektgeschäft, das maßgeschneiderte Individuallösungen erfordert, ist margenstärker als die traditionelle Serienfertigung. Daher ist es umso erfreulicher, dass sich die Auftragslage im Bereich Automotive/Electronic deutlich verbessert
134
hat. Stand im abgelaufenen Jahr der Konzernausbau im Fokus des Interesses, so wird es in den kommenden Jahren die
Intensivierung der Kundenbeziehungen sein. Neue Produkte sollen neue Einsatzgebiete für Hochleistungskunststoffe in
den Geschäftsbereichen Automotive/Electronic und Aircraft Industry erschließen. Im – gemessen am Umsatz – größten
Unternehmensbereich Automotive/Electronic gilt es die neuen Kundenbeziehungen zu festigen und in den USA den
Markteintritt erfolgreich abzuschließen.
Interne Umstrukturierung nach Konzernumbau
Seit Anfang 2002 hat die HTP AG eine neue Konzernstruktur, die die Transparenz erhöht. Nach dem Verkauf der
Sparte Home, Garden & Lifestyle und der aus den Zukäufen hervorgegangenen HTP Fohnsdorf GmbH richtet der
HTP-Konzern seine Sparten nach Arbeitsbereichen aus. Die nach Umsatz größte Sparte ist PIM (Precise Injection
Molding) – modernste Präzisionsspritzgusstechnologie. Diese umfasst die Herstellung von Produkten ausschließlich
aus Kunststoffen in allen Facetten sowie die nachgelagerten Veredelungsprozesse, was bisher weit gehend durch den
Geschäftsbereich Automotive/Electronic repräsentiert wurde. Davon unterscheidet sich, wie in der Vergangenheit
auch, der Bereich IT (Insert Technology). Hier werden alle Produktionsprozesse vereint, die Kunststoffe in einem
Arbeitsschritt mit anderen Werkstoffen zu Produkten verbindet. Der Formenbau als das den beiden genannten Sparten
vorgelagerte Geschäftsfeld wird verselbstständigt. Damit können in Zukunft die mit der Automobilindustrie, dem Flugzeugbau oder der Unterhaltungselektronik getätigten Umsätze den jeweiligen Sparten direkt zugerechnet werden. Die
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft des HTP-Konzerns sind geschaffen. Mit einer Eigenkapitalquote von
48% und einem komfortablen Liquiditätsbestand von € 14,3 Mio. ist auch die bilanzielle Basis vorhanden, um flexibel
auf sich bietende Chancen reagieren – und eventuellen Unwägbarkeiten gesichert begegnen zu können.
Neudörfl, im April 2002
Der Vorstand
Mag. Siegwald Töfferl e.h.
Dieter Kron e.h.
Bestätigungsvermerk
Die Buchführung und der Jahresabschluss entsprechen nach unserer pflichtgemäßen Prüfung den gesetzlichen Vorschriften.
Der Jahresabschluss vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein möglichst getreues
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft mit der Ergänzung, dass wir auf die in Pkt. II. des Anhangs
dargestellten Erläuterungen hinsichtlich der Veräußerung eines Geschäftsbereiches hinweisen. Der Lagebericht steht
im Einklang mit dem Jahresabschluss.
Wien, am 26. April 2002
ARTHUR ANDERSEN
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH
Mag. Michael SCHOBER e.h.
Wirtschaftsprüfer
Dr. Bernhard VANAS e.h.
Wirtschaftsprüfer
135
Entwicklung des Anlagevermögens
A. Aufwendungen für das
Erweitern des Betriebes
B. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
2. Umgründungswert gem. § 202 HGB
3. Geschäfts(Firmen)wert
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, Bauten auf fremdem Grund
2. technische Anlagen und Maschinen
3. andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2.Wertpapiere des Anlagevermögens
Anschaffungskosten zum
1.1.2001
Umbuchungen
Zugänge
443.688,00
0,00
101.750,00
0,00
545.438,00
219.439,84
248.557,88
157.700,05
625.697,77
0,00
0,00
0,00
0,00
11.697,28
0,00
0,00
11.697,28
0,00
0,00
0,00
0,00
231.137,12
248.557,88
157.700,05
637.395,05
3.831.053,93
9.715.978,82
30.992,01
0,00
253.678,84
2.834.608,20
0,00
262.076,36
4.115.724,78
12.288.510,66
14.783.263,61
0,00
28.330.296,36
0,00
(30.992,01)
0,00
1.942.099,46
569.071,38
5.599.457,88
870.945,39
228.560,18
1.099.505,57
0,00
0,00
0,00
8.396.643,18
58.745,50
8.455.388,68
30.055.499,70
30.499.187,70
136
0,00 14.066.543,84
0,00 14.168.293,84
Anschaffungskosten zum
Abgänge
31.12.2001
471.958,74 16.253.404,33
0,00
538.079,38
734.035,10 33.195.719,15
0,00
0,00
0,00
9.267.588,57
287.305,68
9.554.894,25
734.035,10 43.388.008,45
734.035,10 43.933.446,45
kumulierte
Abschreibungen
1.1.2001
Abgänge
kumulierte
Abschreibungen
31.12.2001
Restbuchwerte zum
31.12.2001
Jahresabschreibungen
2001
Restbuchwerte zum
1.1.2001
Zugänge
74.801,56
123.023,63
0,00
197.825,19
347.612,81
123.023,63
368.886,44
174.255,72
248.557,81
63.080,02
485.893,55
10.646,36
0,00
31.540,01
42.186,37
0,00
0,00
0,00
0,00
184.902,08
248.557,81
94.620,03
528.079,92
46.235,04
0,07
63.080,02
109.315,13
10.646,36
0,00
31.540,01
42.186,37
45.184,12
0,07
94.620,03
139.804,22
1.401.763,33
5.642.834,33
88.636,84
828.632,53
0,00
210.855,74
1.490.400,17
6.260.611,12
2.625.324,61
6.027.899,54
88.636,84
828.632,53
2.429.290,60
4.073.144,49
8.078.512,40
0,00
15.123.110,06
1.577.345,87
0,00
2.494.615,24
454.246,42
0,00
665.102,16
9.201.611,85
0,00
16.952.623,14
7.051.792,48
538.079,38
16.243.096,01
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
9.267.588,57
287.305,68
9.554.894,25
15.609.003,61
15.683.805,17
2.536.801,61
2.659.825,24
665.102,16
665.102,16
17.480.703,06
17.678.528,25
25.907.305,39
26.254.918,20
1.577.345,87
6.704.751,21
0,00
0,00
2.494.615,24 13.207.186,30
0,00
0,00
0,00
870.945,39
228.560,18
1.099.505,57
2.536.801,61 14.446.496,09
2.659.825,24 14.815.382,53
137
Dreimonatsbericht 2002 (ungeprüft)
Highlights
• HGL-Ausgliederung abgeschlossen
• Wertschöpfungskette vertieft
• Operativer Ertrag leicht über Planung
• Innovationspreis für Präzisionsprodukte aus der Insert Technology
Nachdem im vergangenen Jahr große Anstrengungen zum Konzernum- und -ausbau unternommen wurden, beginnen
sich die erwarteten Erfolge einzustellen. Der hohe Auftragsbestand, der die Kapazitäten der HTP AG bis ins Jahr
2006 auslastet, bietet Planungssicherheit, der in Phasen konjunktureller Unsicherheit besondere Bedeutung zukommt.
Dabei sind die etablierten Kundenbeziehungen zu namhaften Automobilherstellern in Europa und den USA eine
verlässliche Geschäftsbasis, auf der vorausschauend geplant werden kann. Die HTP-Gruppe konzentriert sich nach
dem Verkauf der HGL-Sparte vollständig auf seine Kernkompetenzen in den Bereichen MS-Mold Service (Formenbau),
IT-Insert Technology und der PIM-Precise Injection Molding (modernste Präzisionsspritzgusstechnologie).
Nachgelagerte Veredelungsprozesse wie etwa Lackierungen oder Narbungen werden ebenfalls durch HTP vollständig
abgedeckt. Damit ist es gelungen, nicht nur die Wertschöpfungskette zu erweitern sondern auch die Fertigungstiefe in
den Prozessabläufen zu erhöhen.
Für alle modernen Produktionsverfahren wie etwa Textilhinterspritzen, Gasinnendruck-Spritzgusstechnologie oder für
die Mehrkomponenten-Spritzgusstechnologie werden die Formen im eigenen Formenbau gefertigt. Bei der Textilhinterspritz- wie auch bei der Dreikomponenten-Spritzgusstechnologie werden mehrere Arbeitsgänge in einem abgewickelt
bzw. unterschiedliche Kunststoffe gleichzeitig verarbeitet. Dadurch werden Durchlaufzeiten verkürzt und Prozesskosten
verringert. Zur Abrundung des Produktdesigns verfügt HTP mit dem Bereich Oberflächentechnik über Verfahren, die
designbestimmende Oberflächenstrukturen (Narbungen) in das Formbild des Spritzgusswerkzeuges einbringen. Eine
direkt der Produktion angeschlossene Lackieranlage für umweltfreundliche, wasserlösliche Lacke ermöglicht es, noch
so spezielle Kundenwünsche in Bezug auf Oberflächendesign zu erfüllen. HTP ist ein "one-stop-shop" für den Kunden
und somit vom Zulieferer zum Systemlieferanten avanciert.
Nachdem durch die beiden Zukäufe des vergangenen Jahres ein Kompetenzzentrum für die Automobilindustrie
geschaffen wurde, gilt es nun neue Produkte zu entwickeln, um die starke Kundenstruktur weiter zu festigen und zu
intensivieren. Unsere Kompetenz unterstreicht auch der Innovationspreis des Landes Burgenland, der der HTP High
Tech Plastics AG im Mai für Präzisionsprodukte verliehen wurde.
Darüber hinaus birgt der nordamerikanische Markt große Chancen und stellt eine besondere Herausforderung dar.
Durch die Beteiligung an der SPI, L.L.C. in Detroit, Michigan, sind die Voraussetzungen für einen erfolgreichen
Markteintritt geschaffen. Erste Absatzerfolge bestätigen die Richtigkeit der eingeschlagenen Expansionsstrategie.
Die Sparte HGL (Home, Garden & Lifestyle) wurde zum Jahreswechsel verkauft; in diesem Zusammenhang entstanden
nochmals Aufwendungen, die das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im ersten Quartal belasteten. Gleiches gilt
für Anlaufkosten, die in Zusammenhang mit dem Aufbau der Sparte PIM und dem Umbau der Sparte IT standen.
Insgesamt wurde das EBIT im ersten Quartal mit Aufwendungen i.H.v. ca. € 0,4 Mio. belastet. Ohne diesen Effekt wäre
der Gewinn vor Zinsen und Steuern gegenüber dem ersten Quartal 2001 nicht wie ausgewiesen um 75% sondern
nur um knapp 42% rückläufig gewesen, was für eine "Start-up"-Phase nach einschneidendem Konzernumbau einen
138
beachtlichen Erfolg darstellt. Die EBIT-Marge inklusive oben genannter Effekte lag bei 1,6% und somit noch deutlich
unter der Planmarge von 4% für das Gesamtjahr. Die EBIT-Marge des ersten Quartals aus dem reinen operativen
Geschäft – also ohne die erwähnten Sonderbelastungen – hätte jedoch bei 3,8% gelegen. Dies ist ein Beleg dafür, dass
die erwarteten Synergieeffekte bereits ihren Niederschlag finden und die erwartete Planmarge als realistisch angesehen werden kann.
In den restlichen drei Quartalen bis zum Jahresende wird es nach jetziger Betrachtung keine Sonderbelastungen mehr
geben und Synergieeffekte werden zunehmend greifen, so dass die Planzahlen für das Gesamtjahr nicht verändert
werden müssen. Die Ertragsentwicklung gestaltet sich zunehmend positiver. Im jeweiligen Monatsvergleich seit Beginn
des laufenden Geschäftsjahres steigt die operative EBIT-Marge sukzessive an. Die Umsatzerlöse stiegen um 34% von
€ 13,6 Mio. im ersten Quartal 2001 auf € 18,2 Mio. im ersten Quartal 2002.
Umsatz
1. Quartal 2001
1. Quartal 2002
(in Mio. €)
13,6
18,2
PIM
Präzisionsspritzguss ist die größte Sparte bei HTP. Hier wurden mit 409 Beschäftigten im ersten Quartal € 11,1 Mio.
Umsatz erwirtschaftet, das entspricht 61% der Gesamtleistung. Bereits vorhandene Geschäftsbeziehungen wurden auf
neue Produktsegmente ausgeweitet. So wurden im ersten Quartal erstmals Sitzverkleidungen für den britischen Automobilhersteller Jaguar gefertigt. Bei Lautsprechergittern wurde unter anderem mit der Produktion für die neue DaimlerChrysler Mercedes E-Klasse begonnen. Dies unterstreicht, dass die existierenden HTP-Geschäftsbeziehungen immer
wieder neue Produktionsfelder bergen.
Insert Technology
Dieser High-Tech-Bereich verbuchte in den ersten drei Monaten einen Umsatz von € 1,7 Mio. verglichen mit
€ 2,2 Mio. im Vorjahreszeitraum.Trotz konjunkturell noch schwieriger Gesamtlage haben sich die Margen in
Teilbereichen wieder etwas verbessert. Überkapazitäten besonders in den asiatisch-pazifischen Märkten wurden leicht
abgebaut, so dass Aufträge wieder zu attraktiveren Preisen abgeschlossen werden können. Die Nachfrage in diesem
Bereich begann sich im ersten Quartal wieder zu beleben. So hat beispielsweise Epcos, nachdem die Bestellungen im
letzten Jahr deutlich rückläufig waren, wieder begonnen, verstärkt IT-Produkte zu ordern.
Der Formenbau
Das dritte selbstständige Geschäftsfeld in der neuen Organisationsstruktur bei HTP erzielte im Berichtszeitraum
einen Umsatz von € 5,7 Mio. Die Konzentration am Standort Fohnsdorf unter einheitlicher Leitung mit
flachen hierarchischen Strukturen und kurzen Kommunikationswegen hat deutliche Effizienzsteigerungen hervorgebracht. Für den gesamten Unternehmenserfolg ist es von höchster Bedeutung, dass die beiden anderen Geschäftsfelder
– besonders aber PIM – von unbürokratischer und flexibler Kooperation profitieren. Denn nur so werden Abstimmungsprobleme vermieden und zeitnahe Produktion und Kundenservice ermöglicht.
139
Mitarbeiter
Verglichen mit dem ersten Quartal 2001 nahmen die Beschäftigten von 488 um 63% auf 794 Mitarbeiter zu. Das lag
zum Großteil in den Zukäufen begründet. Ohne die Akquisitionen wäre der Mitarbeiterstand nur geringfügig um
15 Lohn- und Gehaltsempfänger gestiegen.
Mitarbeiterentwicklung
1. Quartal 2001
488
1. Quartal 2002
794
Die Aktie
Seit Anfang des Jahres 2002 bewegt sich der Aktienkurs in einem Seitwärtstrendkanal mit einem verlässlichen Doppelboden bei € 9, der sich im November letzten Jahres herausbildete und im Februar bestätigt wurde. Einen
starken Widerstand kann man bei € 11 erwarten. Diese Marke wurde im Dezember vergangenen Jahres herausgebildet
und im Januar bestätigt. In den Monaten Februar bis April nahm die Volatilität in der Aktienkursentwicklung
deutlich ab. Dies werten wir als Entscheidungsfindungsphase der Marktteilnehmer. Die moderate und sogar noch
leicht rückläufige Umsatztätigkeit während dieser Phase unterstützt diese Einschätzung. Einerseits haben unsere
Aktionäre die Veränderungen im HTP-Konzern interessiert verfolgt und auch mitgetragen, denn sonst hätte der Markt
in größerem Ausmaß Verkäufe beobachten müssen. Andererseits ist die gesamte Marktverfassung mit teilweise sehr
negativen Unternehmensmeldungen labiler geworden, so dass Neuinvestitionen erst dann vorgenommen werden,
wenn der Beweis für eine Ertragswende erbracht ist. Die Phase der Antizipation und der Investition auf Vertrauen ist
vorbei. Daher erwarten wir, dass insbesondere institutionelle Anleger mit zunehmender Ertragsdynamik in der HTPGruppe unsere Aktie als attraktives Anlagemedium entdecken werden.
Ausblick
Die Strategie, für unsere Kunden als one-stop-shop zu fungieren, wird weiter vertieft. Indem Großabnehmer immer
mehr dazu übergehen, nicht nur einzelne Komponenten zu beauftragen sondern Komplettlösungen für bestimmte
Anforderungen erwarten, ist die Strategie, die gesamte Wertschöpfungskette bei hoher Fertigungstiefe abdecken zu
können, umso bedeutender geworden.
Unsere Erfahrungen aus anhaltend intensiven Forschungs- und Entwicklungsarbeiten finden fortlaufend Eingang in neue
Produkte. So festigt HTP die Marktposition als Systemlieferant. Der Zugang zur Automobilindustrie und dem Flugzeugbau wird stetig erweitert, so dass immer neue Kunststoffkomponenten von HTP in Produkte dieser beiden großen
Industriezweige eingebaut werden.
Der Konzernumbau ist zum größten Teil abgeschlossen. Die Voraussetzungen für eine dynamische Ergebnisentwicklung
sind geschaffen. HTP verfügt über eine Eigenkapitalquote von 45%. Die Mitarbeiter sind qualifiziert und motiviert.
Die internen Produktionsabläufe sind optimiert; der Auftragsbestand sichert die Produktion über Jahre hinaus. Die
Kundenstruktur ist geprägt von stabilen und langfristig ausgelegten Verträgen mit weltweit agierenden und traditionsreichen Partnern. Durch Innovationen wurde HTP im Laufe der letzten Jahre zum Marktführer in Nischensegmenten;
diese gilt es auch in Zukunft zu sichern und auszubauen. HTP ist zuversichtlich, die Trendwende in der Ertragsentwicklung im laufenden Jahr zu vollenden und die Ertragskraft des Konzerns darüber hinaus langfristig zu stärken.
140
Konzernbilanz zum 31. 3. 2002 (ungeprüft)
Vermögenswerte
31. 3.2002
T€
31. 3. 2001
T€
6.461
32.991
2.081
1.456
1.132
24.351
1.057
0
42.989
26.540
20.785
26.693
13.945
697
14.262
12.600
13.183
475
62.120
40.520
Summe Vermögenswerte
105.109
67.060
Eigenkapital und Schulden
31. 3.2002
T€
31. 3. 2001
T€
5.500
35.121
8.082
(1.210)
4.500
23.541
9.195
47.493
37.236
(30)
114
2.482
17.574
778
15.062
20.056
15.840
10.013
13.181
2.941
11.455
8.547
1.773
1.811
1.739
37.590
13.870
105.109
67.060
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögensgegenstände und Firmenwert
Sachanlagevermögen
Finanzanlagevermögen
Aktive Steuerabgrenzungsposten
Summe langfristiges Vermögen
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Kassenbestand und kurzfristige Finanzmittel
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
Summe kurzfristiges Vermögen
Eigenkapital und Rücklagen
Grundkapital
Kapitalrücklagen
Gewinnrücklagen und Konzernergebnis
Eigene Anteile
Summe Eigenkapital abzüglich eigener Anteile
Minderheitenanteile
Langfristige Schulden
Langfristige Rückstellungen für Sozialkapital
Langfristige sonstige Verbindlichkeiten inkl. Kredite
Summe langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
Kurzfristige Kreditverbindlichkeiten
Lieferantenverbindlichkeiten
Steuer- und sonstige Rückstellungen
Sonstige Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungen
Summe kurzfristige Schulden
Summe Eigenkapital und Schulden
141
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
für die Zeit vom1.1. bis 31. 3. 2002 (ungeprüft)
2002 Q1
T€
18.198
2001 Q1
T€
13.600
1.802
(385)
3. Bruttoergebnis vom Umsatz
20.000
13.215
4. Sonstige betriebliche Erträge
34
154
5. Materialaufwand
(8.576)
(5.915)
6. Personalaufwand
(6.472)
(3.458)
7. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände d. AV und Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(1.570)
(3.118)
(1.099)
(1.698)
297
1.199
(274)
(158)
23
(1.008)
1.041
–
(985)
1.041
(5)
(467)
(990)
574
103
(103)
(887)
471
1. Umsatzerlöse
2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen
Erzeugnissen und andere aktivierte Eigenleistungen
8. Betriebsergebnis (EBIT)
9. Finanzergebnis
10. Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
Nicht wiederkehrende Aufwendungen aus Unternehmensveräußerungen
11. Operatives Ergebnis nach nicht wiederkehrenden Posten
12. Ertragsteuern
13. Jahresüberschuss
14.Anteile anderer Gesellschafter
15. Konzernergebnis
142
Konzern Cashflow-Statements für die Zeit vom1.1. bis 31. 3. 2002 (ungeprüft)
Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT)
Zinsergebnis
Abschreibungen des Anlagevermögens
Abschreibungen eigener Anteile und WP des UV
Veränderungen langfristiger Rückstellungen
Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen
Steuerzahlungen
Zinseinzahlungen
Zinsauszahlungen
Aufwendungen aus Unternehmensveräußerung
Cashflow aus dem Ergebnis
Veränderungen der Vorräte
Veränderungen der Forderungen und aktiven Rechnungsabgrenzungsposten
Veränderungen kurzfristiger Rückstellungen
Währungsumrechnungsbedingte Veränderung
Veränderungen der Verbindlichkeiten und passiven Rechnungsabgrenzungen
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Einzahlungen aus Anlagenabgängen
Auszahlungen für Investitionen in das Sach- und immaterielle Anlagevermögen
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
Währungsumrechnungsbedingte Veränderung
Zahlungsflüsse aus Veränderungen des Konsolidierungskreises
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Veränderungen verzinslicher Finanzverbindlichkeiten
Erwerb eigener Aktien
Auszahlungen an Unternehmenseigentümer und Minderheitsgesellschafter
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Veränderung des Finanzmittelbestandes
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode
Finanzmittelbestand am Ende der Periode
2002
T€
24
2001
T€
1.041
274
1.570
42
(265)
(8)
(5)
135
(409)
(1.008)
158
1.099
0
0
0
(467)
142
(300)
0
350
1.672
(3.900)
(4.190)
302
(33)
8.817
236
(4.101)
471
0
(1.620)
1.346
(3.342)
13
(1.592)
(2)
(20)
(36)
(1.637)
417
(433)
0
7
(1.575)
(800)
0
0
(2.368)
0
0
(361)
(16)
(361)
(307)
(6.071)
14.251
13.944
10.705
4.634
143
Geschäftsentwicklung und Ausblick
Die Geschäftsentwicklung seit April 2002
Die Geschäftsentwicklung für den Dreimonatszeitraum 2002 wurde vorstehend beschrieben. In den Monaten April bis
Juni setzte sich die positive Entwicklung der Umsätze in den Geschäftsbereichen fort.
Die Entwicklung der Umsatzerlöse verläuft insgesamt planmäßig, wobei der Geschäftsbereich Precise Injection Molding
über und die beiden Geschäftsbereiche Insert Technology und Formenbau leicht unter Plan liegen. Die EBIT-Marge,
der Umsatz sowie die wesentlichen Aufwandsposten sind auf einem mit dem ersten Quartal 2002 vergleichbaren
Niveau. Zwar hat sich bei einer durchschnittlichen Betrachtung über das Quartal die Mitarbeiterzahl im Rahmen von
Restrukturierungsmaßnahmen auf 790 Mitarbeiter weiter leicht reduziert. Gleichwohl ist der Personalaufwand aufgrund der mit der Reduzierung der Mitarbeiterzahl verbundenen Kosten auf vergleichbarem Niveau mit dem ersten
Quartal 2002 geblieben und insgesamt höher als geplant.
Der derzeitige Auftragsbestand, der die bestehenden Kapazitäten der HTP-Gruppe weitgehend auslastet sowie die
etablierten Kundenbeziehungen zu namhaften Automobilherstellern in Europa bieten eine verlässliche Planungsgrundlage,
der in Phasen konjunktureller Unsicherheit besondere Bedeutung zukommt. Der nach Umsatz größte Geschäftsbereich ist Precise Injection Molding (PIM). Dies umfasst die puristische Kunststoffproduktion mit allen Facetten sowie
die nachgelagerten Veredelungsprozesse. In diesem Geschäftsbereich sind die beiden ehemaligen Geschäftsbereiche
Automotive/Electronic und Aircraft Industries zusammengefasst. Davon unterscheidet sich, wie in der Vergangenheit,
das Geschäftsfeld Insert Technology. Hier sind alle Produktionsprozesse vereint, die Kunststoffe mit anderen Werkstoffen
in einem Arbeitsschritt verbinden. Der Formenbau, als der den beiden genannten Sparten vorgelagerte Geschäftsbereich, wird weiterhin neben den beiden genannten Geschäftsbereichen bestehen bleiben. Nachdem durch die beiden
Akquisitionen des vergangenen Jahres ein Kompetenzzentrum für die Automobilindustrie geschaffen wurde, gilt es nun
neue Produkte und Technologien zu entwickeln, um die vorhandene Kundenbasis zu festigen und weiter auszubauen.
Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr 2002
Für das laufende Geschäftsjahr plant die HTP-Gruppe eine weitere Steigerung der Gesamtleistung. Nachdem durch
den Konzernumbau ausgelöste Sonderfaktoren, wie z. B. Beratungskosten für post merger integration im Bereich
Organisation und Gesellschaftsrecht, weitgehend im vergangenen Geschäftsjahr ergebniswirksam wurden und die
Konzernstruktur durch die Konzentration auf die Technologiegeschäftsbereiche optimiert wurde, ist für das laufende
Geschäftsjahr eine Steigerung der EBIT-Marge geplant. Nach Auffassung des Vorstands der Gesellschaft unterstreicht
die Geschäftsentwicklung in den ersten Monaten des angelaufenen Geschäftsjahres diese Planung als realistisch.
Beispielhaft wurden im ersten Quartal erstmals Sitzverkleidungen für den britischen Automobilhersteller Jaguar
gefertigt. Bei den Lautsprechergittern wurde unter anderem mit der Produktion für die neue Daimler Chrysler Mercedes
E-Klasse begonnen. Damit soll eine Trendumkehr in der Ertragsentwicklung im Vergleich mit dem Geschäftsjahr 2001
erreicht werden. Die HTP-Gruppe weist zum Jahresende 2001 eine Eigenkapitalquote von 48% und einen
Liquiditätsbestand von € 14,3 Mio. aus. Damit verfügt die HTP-Gruppe nach Auffassung des Vorstandes über eine
solide Basis, die es erlaubt, flexibel auf sich bietende Chancen zu reagieren und eventuellen Unwägbarkeiten gesichert
zu begegnen.
Neudörfl, im Juli 2002
144
HTP HighTech Plastics AG
Aufgrund dieses Prospekts sind
1.000.000 neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital in
Höhe von € 1,-- je Stückaktie und mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital in Höhe von insgesamt € 1.000.000,-aus der aufgrund des Hauptversammlungsbeschlusses vom 17. April 2001, modifiziert durch den Hauptversammlungsbeschluss vom 28. Juni 2002, unter Ausschluss des Bezugsrechts durchgeführten Kapitalerhöhung gegen Bar- und Sacheinlagen
jeweils mit voller Gewinnanteilberechtigung
ab dem 1. Januar 2001
der
HTP HighTech Plastics AG
Neudörfl, Österreich
zum Börsenhandel mit amtlicher Notierung an der Frankfurter Wertpapierbörse
unter gleichzeitiger Teilnahme an SMAX
zugelassen worden.
München, im Juli 2002
Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG
145
146
HTP High Tech Plastics AG
Fabriksgelände 1
A-7201 Neudörfl
Tel. +43 (0) 26 22 460-0
Fax +43 (0) 26 22 460-102
http://www.htp.at
E-Mail: [email protected]

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