Vorschläge zu Grundfahraufgaben Motorrad ohne Leitkegel

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Vorschläge zu Grundfahraufgaben Motorrad ohne Leitkegel
Vorschläge zu Grundfahraufgaben Motorrad ohne Leitkegel
– zum Nachweis, dass der/die FahrerlaubnisbewerberIn ein Kraftrad der Klasse A, A2, A1 oder AM selbstständig handhaben kann –
Datum:
Ort:
Teilnehmer:
2.Oktober 2015
Privatplatz/Fahrlehrerinitiative und Straßen im Berliner Bezirk MarzahnHellersdorf
Quintus von Tiedemann (Leiter des Arbeitskreises Motorrad), Christiane
Jordan (Motorradfahrlehrerin) und Matthias Preuß (Motorradfahrlehrer)
sowie Fahrschüler Max (Ausbildungsstand: Reifestufe, Fahrschüler der
„Fahrschule die Preuß en)“
Das Treffen zur Erprobung verschiedener Grundfahraufgaben wurde nach Tagung des Arbeitskreises Motorrad auf Bitten des Vorstands des Fahrlehrer-Verbands Berlin einberufen
und diente dem Ziel, die Überlegungen zur Durchführbarkeit von Grundfahraufgaben ohne
Leitkegel zu erproben und zu dokumentieren. Eine Grundlage bildete die am 25. September
2015 im Arbeitskreises Motorrad erstellte Liste zu möglichen Grundfahraufgaben, die aus
zunächst theoretischer Sicht auch ohne Leitkegel möglich scheinen. Hier wurden genannt:
 Ausweichen ohne Abbremsen (nur ohne Leitkegel)
 Ausweichen nach Abbremsen (nur ohne Leitkegel)
 Abbremsen mit höchstmöglicher Verzögerung (unverändert)
 Langer Slalom (nur ohne Leitkegel)
 Slalom mit Schrittgeschwindigkeit (verändert nach Vorschlag Nordrhein)
 Fahren mit Schrittgeschwindigkeit geradeaus (unverändert)
 Stop and go (unverändert).
 Kreisfahrt (unverändert)
 Verzögern und weiterfahren (neu)
 Wenden aus dem Stand (neu)
 Bordsteinklettern (neu)
 Achten fahren (neu)
 Anfahren an einer Steigung (neu)
Zu dieser Aufzählung wäre aus der Sicht der Verfasser zu bemerken, dass die in dieser Liste
des Arbeitskreises vorgeschlagenen Übungen „Bordsteinklettern“ und „Achten fahren“ möglicherweise auf rechtliche Bedenken (StVO) stoßen könnten und ein verkehrsbedingtes Anfahren an einer Steigung im Rahmen der Prüfung bewertet werden könnte. Hinzu kommt,
dass Bordsteine nicht überall vorhanden sind, beispielsweise auf Plätzen. Aus diesen Erwägungen heraus, haben die Verfasser auch darauf verzichtet zu diesen Grundfahraufgaben
inhaltliche Vorschläge zu formulieren.
Durchgeführt wurden erst einmal alle zurzeit zu prüfenden Grundfahraufgaben (mit Leitkegel
soweit vorgeschrieben). Zum Vergleich wurden danach die nachfolgend aufgeführten Grundfahraufgaben (ohne Leitkegel) auf einer Fahrbahn mit 7 m Breite ohne parkende Fahrzeuge
erprobt. Die Basis hierfür bildeten die Vorschläge der Fahrlehrerverbände aus den Bundesländern Berlin, Baden-Württemberg, Hamburg und Nordrhein.
Bei allen Diskussionen mit Motorradfahrlehrern war zu verzeichnen, dass diese nur ungern
auf Leitkegel verzichten würden.
Fahrlehrer-Verband Berlin e. V.  Erprobung Grundfahraufgaben: Quintus von Tiedemann, Matthias Preuß mit Fahrschüler Max
Verfasser: Christiane Jordan, Peter Glowalla, Fotos: Christiane Jordan  Vorlage zur Bundesvorstandssitzung am 8./9.12.2015.
1
Anmerkung:
Zur Verdeutlichung wird die derzeitige Aufgabe Ausweichen ohne Abbremsen,
bei der Leitkegel aufzustellen sind, hier nochmals beschrieben.
Ausweichen ohne Abbremsen (mit Leitkegel)
Inhalt der Grundfahraufgabe
Beschleunigen auf etwa 50 km/h (bei Klasse AM auf etwa 40 km/h), vor
einer markierten Stelle um etwa 1 bis 1,5 m nach links ausweichen und,
ohne zu bremsen, auf die ursprüngliche Fahrlinie zurückkehren. Das
Ausweichen darf frühestens 9 m vor der markierten Stelle beginnen.
Die Aufgabe setzt voraus, dass sichergestellt ist, dass eine Gefährdung
des nachfolgenden Verkehrs ausgeschlossen ist; deshalb ist eine Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs (Spiegelbenutzung und Überprüfen
des Toten Winkels) vor Beginn des Ausweichens nicht erforderlich.
Leitkegelhöhe mindestens 15 cm.
Fehlerbewertung
−
−
−
−
−
−
Zu geringe Ausgangsgeschwindigkeit
Zu frühes oder nicht ausreichendes Ausweichen
Bremsen vor Wiedererreichen der Fahrlinie
Die ursprüngliche Fahrlinie wird nicht annähernd wieder erreicht
Herunternehmen eines Fußes oder beider Füße von den Fußrasten
Umwerfen des zweiten Leitkegels
Fahrlehrer-Verband Berlin e. V.  Erprobung Grundfahraufgaben: Quintus von Tiedemann, Matthias Preuß mit Fahrschüler Max
Verfasser: Christiane Jordan, Peter Glowalla, Fotos: Christiane Jordan  Vorlage zur Bundesvorstandssitzung am 8./9.12.2015.
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Ausweichen ohne Abbremsen (ohne Leitkegel)
Anmerkungen
Die Aufgabe wurde grundsätzlich innerhalb eines Fahrstreifens begonnen und beendet, wobei in Fahrtrichtung links daneben ausreichend
Platz zum Aus-/Einscheren und als Sicherheitszone vorhanden sein
muss. Dies entspricht der bisherigen Verfahrensweise und wurde als
unproblematisch beschrieben.
Für die symbolhafte Darstellung des Hindernisses sollten hier verschiedene Orientierungspunkte anstelle der sonst aufzustellenden Leitkegel
verwendet werden. Für die Transparenz vor und während der Durchführung der Aufgabe sollten sie vorab festgelegt werden. Der Orientierungspunkt liegt in Höhe des virtuellen Hindernisses, sodass der Bewerber zeigen kann, wann er seine Kurvenfahrt beim gewählten Tempo
spätestens einleiten muss, um am gedachten Hindernis vorbeifahren zu
können.
Erprobt wurden beispielsweise der Pfahl einer Laterne, der Beginn einer
Blumenrabatte, das Ende eines parkenden Fahrzeugs oder der Schatten eines Trafohäuschens. Dies erschien den Fahrlehrern als unproblematisch, wobei Fahrschüler Max das Auffinden des Schattens (siehe
Fotoreihe) während der Fahrt zunächst als „verwirrend“ beschrieb.
Letztendlich sind die Sichtverhältnisse entscheidend, je schlechter die
Sicht während der Fahrt desto deutlicher muss der Orientierungspunkt
gewählt werden.
Es wurde auch überlegt, ob ein auf den Gehweg direkt neben dem
Bordstein aufgestellter Leitkegel den Tatbestand des § 32 StVO (Aufbringen von Gegenständen auf die Straße) erfüllt.
Ergebnis
Inhalt der Grundfahraufgabe
Beschleunigen auf etwa 50 km/h (bei Klasse AM auf etwa 40 km/h), vor
einem individuell bestimmten Orientierungspunkt (Laternenpfahl, Baum,
Schatten etc.) um etwa 1 bis 1,5 m nach links ausweichen und, ohne zu
bremsen, auf die ursprüngliche Fahrlinie zurückkehren. Das Ausweichen darf frühestens 9 m vor dem festgelegten Orientierungspunkt beginnen.
Die Aufgabe setzt voraus, dass sichergestellt ist, dass eine Gefährdung des nachfolgenden Verkehrs ausgeschlossen ist; deshalb ist eine Beobachtung des rückwärtigen
Verkehrs (Spiegelbenutzung und Überprüfen des Toten Winkels) vor Beginn des Ausweichens nicht erforderlich.
Fehlerbewertung
− Zu geringe Ausgangsgeschwindigkeit
− Nicht ausreichendes Ausweichen
− Bremsen vor Wiedererreichen der Fahrlinie
− Die ursprüngliche Fahrlinie wird nicht annähernd wieder erreicht
Herunternehmen eines Fußes oder beider Füße von den Fußrasten
Fahrlehrer-Verband Berlin e. V.  Erprobung Grundfahraufgaben: Quintus von Tiedemann, Matthias Preuß mit Fahrschüler Max
Verfasser: Christiane Jordan, Peter Glowalla, Fotos: Christiane Jordan  Vorlage zur Bundesvorstandssitzung am 8./9.12.2015.
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Anmerkung:
Zur Verdeutlichung wird die derzeitige Aufgabe Ausweichen nach Abbremsen,
bei der Leitkegel aufzustellen sind, hier nochmals beschrieben.
Ausweichen nach Abbremsen (mit Leitkegel)
Inhalt der Grundfahraufgabe
Beschleunigen auf etwa 50 km/h (bei Klasse AM auf etwa 40 km/h),
dann rechtzeitig kurz abbremsen und nach Lösen der Bremsen mit einer
Geschwindigkeit im eigenstabilen Bereich (ca. 30 km/h) vor einer markierten Stelle um etwa 1 bis 1,5 m nach links ausweichen und, ohne zu
bremsen, auf die ursprüngliche Fahrlinie zurückkehren. Das Ausweichen darf frühestens 7 m vor der markierten Stelle beginnen.
Die Aufgabe setzt voraus, dass sichergestellt ist, dass eine Gefährdung
des nachfolgenden Verkehrs ausgeschlossen ist; deshalb ist eine Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs (Spiegelbenutzung und Überprüfen des Toten Winkels) vor Beginn des Ausweichens nicht erforderlich.
Leitkegelhöhe mindestens 15 cm.
Fehlerbewertung
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−
−
−
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Zu geringe Ausgangsgeschwindigkeit
Zu frühes oder nicht ausreichendes Ausweichen
„Herumlenken“ des Kraftrades um die Leitkegel
Nichtlösen der Bremsen beim Ausweichen oder Bremsen vor Wiedererreichen der Fahrlinie
Die ursprüngliche Fahrlinie wird nicht annähernd wieder erreicht
Herunternehmen eines Fußes oder beider Füße von den Fußrasten
Umwerfen des zweiten Leitkegels.
Fahrlehrer-Verband Berlin e. V.  Erprobung Grundfahraufgaben: Quintus von Tiedemann, Matthias Preuß mit Fahrschüler Max
Verfasser: Christiane Jordan, Peter Glowalla, Fotos: Christiane Jordan  Vorlage zur Bundesvorstandssitzung am 8./9.12.2015.
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Ausweichen nach Abbremsen (ohne Leitkegel)
Anmerkungen
Die Aufgabe wurde grundsätzlich innerhalb eines Fahrstreifens begonnen und beendet, wobei in Fahrtrichtung links daneben ausreichend
Platz zum Aus-/Einscheren und als Sicherheitszone vorhanden sein
muss. Dies entspricht der bisherigen Verfahrensweise und wurde als
unproblematisch beschrieben.
Für die symbolhafte Darstellung des Hindernisses sollten hier verschiedene Orientierungspunkte anstelle der sonst aufzustellenden Leitkegel
verwendet werden. Für die Transparenz vor und während der Durchführung der Aufgabe sollten sie vorab festgelegt werden. Der Orientierungspunkt liegt in Höhe des virtuellen Hindernisses, sodass der Bewerber zeigen kann, wann er seine Bremsung und dann seine Kurvenfahrt beim gewählten Tempo spätestens einleiten muss, um am gedachten Hindernis vorbeifahren zu können.
Erprobt wurde das Ende eines parkenden Fahrzeugs und der Schatten
eines Trafohäuschens. Dies wurde als durchführbar bestätigt.
Ergebnis
Inhalt der Grundfahraufgabe
Beschleunigen auf etwa 50 km/h (bei Klasse AM auf etwa 40 km/h),
dann rechtzeitig kurz abbremsen und nach Lösen der Bremsen mit einer
Geschwindigkeit im eigenstabilen Bereich (ca. 30 km/h) vor einem individuell bestimmten Orientierungspunkt (Laternenpfahl, Baum, Schatten
etc.) um etwa 1 bis 1,5 m nach links ausweichen und, ohne zu bremsen,
auf die ursprüngliche Fahrlinie zurückkehren. Das Ausweichen darf frühestens 7 m vor dem festgelegten Orientierungspunkt beginnen.
Die Aufgabe setzt voraus, dass sichergestellt ist, dass eine Gefährdung des nachfolgenden Verkehrs ausgeschlossen ist; deshalb ist eine Beobachtung des rückwärtigen
Verkehrs (Spiegelbenutzung und Überprüfen des Toten Winkels) vor Beginn des Ausweichens nicht erforderlich
Fehlerbewertung
− Zu geringe Ausgangsgeschwindigkeit
− Zu frühes oder nicht ausreichendes Ausweichen
− „Herumlenken“ des Kraftrades um das virtuelle Hindernis
− Nichtlösen der Bremsen beim Ausweichen oder Bremsen vor Wiedererreichen der Fahrlinie
− Die ursprüngliche Fahrlinie wird nicht annähernd wieder erreicht
− Herunternehmen eines Fußes oder beider Füße von den Fußrasten
Fahrlehrer-Verband Berlin e. V.  Erprobung Grundfahraufgaben: Quintus von Tiedemann, Matthias Preuß mit Fahrschüler Max
Verfasser: Christiane Jordan, Peter Glowalla, Fotos: Christiane Jordan  Vorlage zur Bundesvorstandssitzung am 8./9.12.2015.
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Abbremsen mit höchstmöglicher Verzögerung
Inhalt der Grundfahraufgabe
Der Bewerber hat das Kraftrad unter gleichzeitiger Benutzung beider
Bremsen mit höchstmöglicher Verzögerung aus einer Geschwindigkeit
von ca. 50 km/h (bei Klasse AM aus ca. 40 km/h) zum Stillstand zu
bringen, ohne dass das Kraftrad dabei wesentlich von der Fahrlinie
abweicht.
Die Aufgabe setzt voraus, dass sichergestellt ist, dass eine Gefährdung des nachfolgenden Verkehrs ausgeschlossen ist; deshalb ist eine Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs (Spiegelbenutzung und
Überprüfen des Toten Winkels) vor Beginn der Bremsung nicht erforderlich.
Das Blockieren des Hinterrades sowie das Bremsen im Regelbereich
bei Blockierverhinderungssystemen sind nicht zu beanstanden, wenn
das Kraftrad stabil gehalten wird.
Fehlerbewertung
−
−
−
−
−
Zu geringe Ausgangsgeschwindigkeit
Nichterreichen der notwendigen Verzögerung
Benutzung nur eines Bremshebels
(Gilt nicht für kombinierte Brems-Systeme, bei denen durch Betätigung nur eines Brems-Hebels die volle Bremswirkung aller
Bremsen erreicht werden kann.)
Wesentliches Abweichen von der Fahrlinie
Abwürgen des Motors
Anmerkungen
Die Aufgabe wurde mittig in einem Fahrstreifen ausgeführt.
Vorab einen Orientierungspunkt zur Einleitung der Bremsung festzulegen, erscheint hier sinnvoll. Ab dem Orientierungspunkt leitet der Bewerber seine Bremsung mit höchstmöglicher Verzögerung ein. Erprobt
wurden beispielsweise der Pfahl einer Laterne, der Beginn einer Blumenrabatte, das Ende eines parkenden Fahrzeugs oder der Schatten
eines Trafohäuschens. Dies weicht in der Durchführung von der bisherigen Praxis kaum ab.
Fahrlehrer-Verband Berlin e. V.  Erprobung Grundfahraufgaben: Quintus von Tiedemann, Matthias Preuß mit Fahrschüler Max
Verfasser: Christiane Jordan, Peter Glowalla, Fotos: Christiane Jordan  Vorlage zur Bundesvorstandssitzung am 8./9.12.2015.
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Anmerkung:
Zur Verdeutlichung wird die derzeitige Aufgabe Langer Slalom, bei der Leitkegel
aufzustellen sind, hier nochmals beschrieben.
Langer Slalom (4 x 9 m/2 x 7 m Abstand) mit Leitkegel
Inhalt der Grundfahraufgabe
Der Bewerber hat eine Slalomstrecke (Länge ca. 80 m, 5 Leitkegel, Abstand 9 m, anschließend 2 Leitkegel, Abstand 7 m, Aufbau siehe Skizze) mit einer Anfangsgeschwindigkeit von ca. 30 km/h mit annähernd
gleichbleibender
Geschwindigkeit zu durchfahren. Die Aufgabe darf nicht im 1. Gang gefahren werden.
Abstand von Leitkegelmitte zu Leitkegelmitte 4 × 9 m, anschließend 2 × 7 m;
Leitkegelhöhe mindestens 15 cm.
Fehlerbewertung
− Zu geringe Geschwindigkeit
− Auslassen eines Feldes
− Umwerfen eines Leitkegels
Berühren der Fahrbahn mit einem Fuß
Langer Slalom ohne Leitkegel (Drücken)
Anmerkungen
Beim Fahren des Slaloms im eigenstabilen Geschwindigkeitsbereich
wurde das Schwingen um die Fahrbahnmitte gefordert. Begründet wurde dies mit dem aus Sicherheitsgründen notwendigen Abstand zu beiden Seiten (feste Hindernisse etc.) und einer besseren Haftung während der Schräglage bei aufgetragenen Fahrstreifenmarkierungen.
Um die Möglichkeit des Schummelns bei den Slalomfahrten gering halten zu können, sollten die Anzahl der zu fahrenden Bögen unbedingt ins
Verhältnis zur Streckenlänge der Übung gesetzt werden.
Ergebnis
Inhalt der Grundfahraufgabe
Der Bewerber beginnt mit einer Anfangsgeschwindigkeit von ca. 30
km/h und durchfährt dann eine Strecke von ca. 80 m Länge mit mindestens 5–6 Bogen in jede Richtung bei annähernd gleichbleibender Geschwindigkeit. Die Aufgabe darf nicht im 1. Gang gefahren werden.
Fehlerbewertung
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Zu geringe Geschwindigkeit
Unterschreitung der Bogenanzahl auf vorgegebener Strecke
Kaum erkennbare Schräglage
Berühren der Fahrbahn mit einem Fuß
Fahrlehrer-Verband Berlin e. V.  Erprobung Grundfahraufgaben: Quintus von Tiedemann, Matthias Preuß mit Fahrschüler Max
Verfasser: Christiane Jordan, Peter Glowalla, Fotos: Christiane Jordan  Vorlage zur Bundesvorstandssitzung am 8./9.12.2015.
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Anmerkung:
Zur Verdeutlichung wird die derzeitige Aufgabe Slaloms mit Schrittgeschwindigkeit, bei der Leitkegel aufzustellen sind, hier nochmals beschrieben.
Fahren eines Slaloms mit Schrittgeschwindigkeit mit Leitkegel
Inhalt der Grundfahraufgabe
Der Bewerber hat eine Slalomstrecke (6 Leitkegel, Abstand 3,5 m, Aufbau siehe Skizze) mit Schrittgeschwindigkeit (ca. 5 km/h) unter Beibehaltung des Gleichgewichts und mit richtiger Handhabung von Kupplung, Gas und Bremse zu durchfahren.
Abstand 3,5 m von Leitkegelmitte zu Leitkegelmitte, Leitkegelhöhe mindestens 15 cm
Fehlerbewertung
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−
−
−
Überschreiten der Schrittgeschwindigkeit
Auslassen eines Feldes
Umwerfen eines Leitkegels
Absetzen eines Fußes auf die Fahrbahn
Fahren eines Slaloms mit Schrittgeschwindigkeit ohne Leitkegel
Anmerkungen
Der sog. Schritttempo-Slalom wurde von den Fahrlehrern sowohl mittig
im Fahrstreifen als auch um die Fahrbahnmitte herum durchgeführt. Die
Variante, bei der die Fahrlinie um die Fahrbahnmitte pendelt, wurde
aufgrund des Sicherheitsgewinns durch den seitlichen Mehrabstand bevorzugt. Das wird besonders wichtig, weil der Vorschlag aus dem Fahrlehrerverband Nordrhein ein seitliches Herausfahren von jeweils 1,5 m
vorgibt. Dieses weite seitliche Herausfahren erinnerte doch sehr an das
höhere Niveau des Fahrens einer Acht.
Aufgrund der leichten Beurteilungsmöglichkeit (Breite) und des höheren
Niveaus (mehr Lenkarbeit und Gewichtsverlagerung) wurde dieser Vorschlag deutlich befürwortet.
Zur besseren Orientierung sollte zusätzlich mit dem Bewerber Beginn
und Ende der Slalomstrecke verabredet werden, festgemacht an örtlichen Begebenheiten (Schachtdeckel, Teernacht, Laterne etc.).
Ergebnis
Inhalt der Grundfahraufgabe
Der Bewerber befährt eine Strecke von ca. 20 m Länge mit mindestens
6 Bogen und bewegt sich dabei mit dem Vorderrad jeweils 1,5 m von
der Mitte weg. Dabei fährt er mit Schrittgeschwindigkeit (ca. 5 km/h) unter Beibehaltung des Gleichgewichts und mit richtiger Handhabung von
Kupplung, Gas und Bremse.
Fehlerbewertung
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−
−
−
Überschreiten der Schrittgeschwindigkeit
Unterschreitung der Bogenanzahl auf vorgegebener Strecke
Fehlende Gewichtsverlagerung
Absetzen eines Fußes auf die Fahrbahn
Fahrlehrer-Verband Berlin e. V.  Erprobung Grundfahraufgaben: Quintus von Tiedemann, Matthias Preuß mit Fahrschüler Max
Verfasser: Christiane Jordan, Peter Glowalla, Fotos: Christiane Jordan  Vorlage zur Bundesvorstandssitzung am 8./9.12.2015.
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Fahren mit Schrittgeschwindigkeit geradeaus (unverändert)
Inhalt der Grundfahraufgabe
Der Bewerber hat eine Strecke von ca. 25 m mit Schrittgeschwindigkeit unter Beibehaltung des Gleichgewichts und mit richtiger Handhabung von Kupplung, Gas und Bremse geradeaus zu fahren.
Fehlerbewertung
−
−
−
Überschreiten der Schrittgeschwindigkeit
Starkes Abweichen von der Geraden (mehrfaches Abweichen von
der Geraden um mehr als 30 cm nach links oder rechts); die ersten 5 m nach dem Anfahren werden nicht bewertet
Herunternehmen eines Fußes oder beider Füße von der Fußraste
Stop and Go (unverändert)
Inhalt der Grundfahraufgabe
Mehrfaches Anhalten und Anfahren, abgestimmtes Betätigen von Gas,
Kupplung und Bremse, Füße nur zum Abstützen des Kraftrades im
Stand von den Fußrasten nehmen und auf die Fahrbahn absetzen.
Dabei soll gezeigt werden, dass die Neigung des Kraftrades nach der
einen oder anderen Seite bewusst erfolgt, indem zunächst zweimal
der eine und dann zweimal der andere Fuß abgesetzt wird.
Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs (2.3.1.1.1, 2. Punkt der Prüfungsrichtlinie: Die Vorschriften der StVO sind zu beachten; so ist z. B. vor Beginn jeder
Aufgabe (Anfahren) der rückwärtige Verkehr durch Spiegelbenutzung und Überprüfen
des Toten Winkels zu beobachten. Außerdem muss beim Anfahren vom Fahrbahnrand der Blinker betätigt werden.) ist nur beim ersten Anfahren erforderlich.
Gangwechsel ist während der Aufgabe nicht erforderlich.
Fehlerbewertung
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Anfahren im falschen Gang
Abwürgen des Motors
Füße nicht auf den Fußrasten, außer zum Abstützen beim Anhalten
Absetzen der Füße nicht wie beschrieben
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Verfasser: Christiane Jordan, Peter Glowalla, Fotos: Christiane Jordan  Vorlage zur Bundesvorstandssitzung am 8./9.12.2015.
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Kreisfahrt mit 4,5m Halbmesser (unverändert)
Inhalt der Grundfahraufgabe
Einfahren in einen Kreis mit einem Halbmesser von 4,5 m (eine Markierung des Kreises ist nicht erforderlich), mehrfaches Kreis fahren
und Verlassen des Kreises.
Die Kreisfahrt kann wahlweise in die eine oder in die andere Richtung
verlangt werden; auf öffentlichen Straßen jedoch nur nach links. Die
Geschwindigkeit ist so zu wählen, dass Schräglage entsteht. Die Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs (2.3.1.1.1, 2. Punkt der Prüfungsrichtlinie: Die Vorschriften der StVO sind zu beachten; so ist z. B. vor Beginn jeder Aufgabe
(Anfahren) der rückwärtige Verkehr durch Spiegelbenutzung und Überprüfen des Toten Winkels zu beobachten. Außerdem muss beim Anfahren vom Fahrbahnrand der
Blinker betätigt werden.) ist nur vor dem Einfahren in den Kreis erforderlich.
Fehlerbewertung
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−
−
−
Starkes Abweichen vom vorgegebenen Halbmesser
Starkes Abweichen von der Kreisform
Herunternehmen eines Fußes oder beider Füße von der Fußraste
Fahren im falschen Gang
Schräglage ist nicht festzustellen
Verzögern und Weiterfahren (neu)
Anmerkungen
Der Vorschlag zur neuen Grundfahraufgabe wurde als sehr sinnvoll
und praxisnah betrachtet. Erfahrungswerte liegen vor, da dies bereits
seit Jahren Bestandteil der Ausbildung sei.
Ergebnis
Inhalt der Grundfahraufgabe
Aus einer Geschwindigkeit von 50 km/h (3./4. Gang) zügig auf etwa
Schrittgeschwindigkeit abbremsen, danach runterschalten bis in den 1.
Gang und 10–15 m bei gleichem Tempo geradeaus weiterfahren.
Fehlerbewertung
− Starkes Abweichen von der Geradeausfahrt
− Herunternehmen eines Fußes oder beider Füße von der Fußraste
Fahren im falschen Gang
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Verfasser: Christiane Jordan, Peter Glowalla, Fotos: Christiane Jordan  Vorlage zur Bundesvorstandssitzung am 8./9.12.2015.
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Wendung aus dem Stand (neu)
Anmerkungen
Befürwortet wurde die neue alte Grundfahraufgabe, bei deren Durchführung auch Fahrschüler Max noch Reserven auf der 7 m breiten
Fahrbahn hatte.
Ergebnis
Inhalt der Grundfahraufgabe
Anfahren mit maximalem Lenkeinschlag und dem Gewicht des Zweirads auf dem kurveninneren Fuß. Nach dem Losfahren wird der Fuß
auf die Fußraste gestellt und die enge Richtungsänderung um 180
Grad so langsam es geht fortgeführt unter Beibehaltung des Gleichgewichts und mit richtiger Handhabung von Kupplung, Gas und Bremse.
Die Wendung kann wahlweise in die eine oder in die andere Richtung
verlangt werden; auf öffentlichen Straßen jedoch nur nach links. Die
Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs (2.3.1.1.1, 2. Punkt der Prüfungsrichtlinie: Die Vorschriften der StVO sind zu beachten; so ist z. B. vor Beginn jeder
Aufgabe (Anfahren) der rückwärtige Verkehr durch Spiegelbenutzung und Überprüfen
des Toten Winkels zu beobachten. Außerdem muss beim Anfahren vom Fahrbahnrand der Blinker betätigt werden.) ist nur vor dem Anfahren der Wendung erforderlich.
Fehlerbewertung
− Losfahren mit falscher Gewichtsverlagerung
− Starkes Abweichen vom möglichen Bogen
− Herunternehmen eines Fußes oder beider Füße von der Fußraste
− Fahren im falschen Gang
Überschreiten der Schrittgeschwindigkeit
Borsteinklettern (neu)
Bilder werden nachgeliefert
Anmerkungen
Einigkeit bestand ebenfalls zur Aufgabe Bordsteinklettern – eine
Grundvoraussetzung für das Handling der Maschine kann auch geprüft werden. Allerdings sollte die Höhe des Bordsteins u. U. begrenzt
werden.
Ergebnis
Inhalt der Grundfahraufgabe
Das Motorrad steht möglichst im rechten Winkel vor der Bordsteinkante und berührt diese mit dem Vorderrad. Mit richtiger Handhabung von
Kupplung, Gas und Bremse unter Beibehaltung des Gleichgewichts
lässt der Bewerber nun das Vorderrad langsam auf den Bordstein klettern und hält sofort an (möglichst noch auf der Bordsteinkante).
Fehlerbewertung
−
−
−
Fahren im falschen Gang
Überschreiten der Geschwindigkeit
Fehlender Stopp
Fahrlehrer-Verband Berlin e. V.  Erprobung Grundfahraufgaben: Quintus von Tiedemann, Matthias Preuß mit Fahrschüler Max
Verfasser: Christiane Jordan, Peter Glowalla, Fotos: Christiane Jordan  Vorlage zur Bundesvorstandssitzung am 8./9.12.2015.
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Fahren einer Acht (neu)
Anmerkungen
Befürwortet wurde die neue alte Grundfahraufgabe. Am sichersten
kann sie auf einem Platz oder längs der Fahrbahnmitte gefahren werden. Letzteres setzt voraus, dass kein Durchgangsverkehr herrscht.
Auch Fahrschüler Max führte diese Aufgabe problemlos durch.
Ergebnis
Inhalt der Grundfahraufgabe
Zweimaliges Durchfahren einer möglichst engen Acht so langsam es
geht unter Beibehaltung des Gleichgewichts und mit richtiger Handhabung von Kupplung, Gas und Bremse.
Die Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs (2.3.1.1.1, 2. Punkt der Prüfungsrichtlinie: Die Vorschriften der StVO sind zu beachten; so ist z. B. vor Beginn jeder Aufgabe (Anfahren) der rückwärtige Verkehr durch Spiegelbenutzung und Überprüfen des Toten Winkels zu beobachten. Außerdem muss beim Anfahren vom Fahrbahnrand der Blinker betätigt werden.) ist nur vor dem Einfahren in die sog.
Acht erforderlich.
Fehlerbewertung
−
−
−
−
Starkes Abweichen von der vorgegebenen Fahrlinie
Herunternehmen eines Fußes oder beider Füße von der Fußraste
Fahren im falschen Gang
Überschreiten der Schrittgeschwindigkeit
Fahrlehrer-Verband Berlin e. V.  Erprobung Grundfahraufgaben: Quintus von Tiedemann, Matthias Preuß mit Fahrschüler Max
Verfasser: Christiane Jordan, Peter Glowalla, Fotos: Christiane Jordan  Vorlage zur Bundesvorstandssitzung am 8./9.12.2015.
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