4,81 MB - Hofheim am Taunus
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Presse 1975 Altmeister „Buschi“ Niebergall am Bass HK vom 20.1.1981 Zeitungsartikel zum 1. Jazzfest HZ 18.1.1975 Jazzfeste 1975 - 1981 Die Idee eines Jazzfestes kommt anlässlich des 15jährigen Vereinsjubiläums 1974. Da die Kapazität des „Kellers“ für eine größere Festivität nicht ausreicht, entschließt man sich nach Abwägen des „Für und Wider“ für eine Veranstaltung außerhalb. Gestartet wird das 1. Jazzfest am 11. Januar 1975 in der Marxheimer Turnhalle. Der Erfolg übertrifft die kühnsten Erwartungen; fast 400 Besucher erleben einen Jazzabend mit erstklassiger Besetzung. Obwohl die Halle brechend voll ist, gelingt es einigen Besuchern zu tanzen, auch wenn es auf dem Tisch ist. Die Musik ist gemischt und reicht von traditionellem bis zu modernem Jazz. Ähnlich pluralistisch geht es dann beim 2. Jazzfest zu. Für die Modernen tritt Emil Mangelsdorff an und in einer Formation namens „Sound“ spielt ein junger Jazzgitarrist, der zu einer Größe im Jazz wird und heute noch gelegentlich ein Gastspiel im „Keller“ gibt, Michael Sagmeister. Das Ganze spielt in der deutlich größeren Turnhalle des TV 1860 in der Kernstadt. Auch dieser Abend ist ein Erfolg und damit wird das „Hofheimer Jazzfest“ für einige Zeit fester Bestandteil der Deutschen Jazzszene. Leider sind die Kosten für eine solche renommierte Veranstaltung so hoch, dass sie kaum aus den Eintrittsgeldern finanziert werden können. Bereits das 3. Jazzfest - diesmal in der neuen Stadthalle - bringt dem „Keller“ ein Defizit. In der Folge beginnt die Stadt Hofheim diese Veranstaltung des Jazzclubs finanziell zu unterstützen. Plattencover Sagmeister Trio Die Konzerte schwenken in Richtung zeitgenössischen Jazz um und unter dem Vorsitz von Raimund Dillmann bestimmen Free Jazz und improvisierte Musik das Bühnengeschehen. Ab dem 5. Jazzfest (1979) beträgt die Dauer der Veranstaltungen drei Tage. Das Hofheimer Jazzfestival ist geboren. Nach dem Wegzug Raimund Dillmanns übernimmt Gert „Nanni“ Pfankuch den Vorsitz des Clubs und in den Programmdiskussionen tauchen immer häufiger die Namen afroamerikanischer Musiker auf. Das „Bobby Few Trio“ mit Muhammad Ali macht 1981 den Anfang. Als Sonderveranstaltung im Rahmen des 7. Hofheimer Jazzfestes findet das erste Gastspiel des „Klappmaul-Puppentheaters“ im Stadthallen-Casino statt. Flyer der Gruppe „Blasverbot“ 1979 Programmblatt des 3. Jazzfestes 1977 Big Band der Main-Taunus-Schule HK vom 13.03.1979 Presse 1985 Zeitungsartikel zum 11. Jazzfest Hofheimer Blickpunkt vom 06.03.1985 Alphonse Mouzon & Walton Gite, HZ 20.01.82 Jazzfeste 1982 - 1987 Mit dem Auftritt von Star-Drummer Alphonse Mouzon wird die Stadthalle beim 8. Jazzfest in voller Größe genutzt. Auch Conny Bauer, Posaunist aus der DDR, erhält ein Einreisevisum, das ihm vor einem Jahr noch verweigert wurde. Auch er wird mehrmals nach Hofheim zurückkehren. Das Jazzfest hat sich einen guten Ruf als Plattform für modernen Jazz erarbeitet. Anfragen kommen aus der ganzen Bundesrepublik und viele Musiker sitzen im Publikum. Um die finanziellen Probleme zu mildern, steuert die Stadt Hofheim 5000,-- DM bei. Die Folge: Die Stadt zieht sich als Mitveranstalter zurück und verweigert weitere finanzielle Förderungen. Der Zuschuss für 1982 wird noch gezahlt; 1983 und Eugen Hippler, HZ 20.01.82 1984 bleiben die Gelder aus. Mit der Gründung eines neuen Vereins, dem „Förderkreis Jazz in Hofheim e.V“, der nur für die Veranstaltung des Jazzfestes zuständig ist, wird schließlich eine „Brücke“ gebaut, die weitere Förderungen ermöglicht. Für den „Club der Jazzfreunde e.V.“ bleibt jedoch über all die Jahre ein schlechter Beigeschmack, auch wenn beide Vereine personell mehr oder weniger identisch sind. Programmheft zum 13. Jazzfest, 1987 Albert Mangelsdorff Foto N.N. Zum 1 1. Jazzfest 1985 bietet das Programm den Besuchern 41 Musiker aus fünf Nationen. Drei der führenden Posaunisten treten in Hofheim auf. Albert Mangelsdorff und Conny Bauer treffen erstmals auf der Bühne zusammen; Ray Anderson, US-Posaunist, erscheint mit seinem Trio. Die Gruppe „F“ aus Köln - die einzige bundesdeutsche JazzFrauenformation - zeigt, dass Jazz nicht mehr nur Männersache ist. Wie sehr Unwägbarkeiten zum finanziellen Risiko werden, zeigt dieses Jahr ebenfalls. Der enorme Anstieg des Dollarkurses führt zu einer nicht geplanten Verteuerung der Gagen der US-Musiker. Erst mit dem 12. Jazzfest wird tatsächlich eine erwirtschaftet. Dieses Ergebnis garantiert das Weiterbestehen, erst recht als Landrat Dr. Löwenberg drei Monate später dem Vorstand Lob und Geld (5000,--DM) überreicht. Beides wird dankend angenommen. Auch zum 13. Jazzfest zeigt sich der Main-Taunus-Kreis von seiner großzügigen Seite. Urszula Dudziak & Michael Urbaniak, Foto: R. Boehm Plakat 1989 Zeitungsartikel zum 14. Jazzfestival Jazzfeste 1988 - 1993 Emil Mangelsdorff Foto N.N. 1993 Aki Takase Foto: Klaus Mümpfer 1991 Ginger Baker Foto: Klaus Mümpfer ca. 1993 Greetje Bijma Foto: Klaus Mümpfer 1993 Art Blakey’s Jazz Messengers, HZ 26.04.1988 Mit den Jahren wächst die Veranstaltung zu einem der bedeutendsten Jazzfestivals Deutschlands. Wachsender Publikumszuspruch und eine wachsende Anzahl Besprechungen in überregionalen Zeitungen zeigen dies. Aber auch die Zahl der Förderer wächst. Zur Stadt Hofheim gesellen sich: das Land Hessen, der Main-Taunus-Kreis, der Umlandverband Frankfurt, die Taunus-Sparkasse und die Nachbarschaftspflege des Flughafenbetreibers FAG. Die Sorgen der Planer und Clubmitglieder werden deutlich gemildert. Zum 14. Jazzfest werden legendäre Jazzveteranen und anerkannte Newcomer erwartet. Auch der Musikkritiker des Höchster Kreisblattes, Jürgen Dehl (†), spart nicht mit Lob und Tadel. So schreibt er: „Das 14. Hofheimer Jazzfestival hat bei den ersten beiden Konzerten Verblüffendes geboten. Nur wirklich packend und überzeugend ist es kaum gewesen. Die meisten Beiträge wirkten als habe man eine Pfadfinderrunde am Lagerfeuer unter Alkohol gesetzt.“ Seine Einschätzung ändert sich bis zum Ende der drei Tage gründlich: „Wie dem auch sei: der Abschluss des 14. Hofheimer Jazzfestivals war glänzend.“ An diesem letzten Abend war die Plakat 30 Jahre Jazzkeller Hofheim Stadthalle bis auf den letzten Platz ausverkauft. Auch 1989 sind wieder Musiker aus der ganzen Welt zu Gast. Geboten wird nach den Worten des Vorsitzenden Gert Pfankuch . Nach flauem Beginn - zum Auftakt sind es 300 Besucher weniger als erwartet - kommen erst am zweiten Tag die eingefleischten Jazzfans in Scharen. Das „Auf und Ab“ der Besucherzahlen - das 16. Jazzfest bringt wieder Rekordergebnisse - zeigt sich auch bei der Anzahl der Förderer. Beim 17. Jazzfest treten gleich mehrere Geldgeber (s.o.) auf, dafür werden beim 18. „rote Zahlen“ geschrieben. Der Freitag ist wieder einmal zu schlecht besucht. Den Frust sieht man auch (lt. Jürgen Dehl) dem Vorstand und dem Freiwilligen-Team an. Rund 50 Leute arbeiten ehrenamtlich hinter der Bühne, als Kartenabreißer und -verkäufer oder im Backstage-Bereich bei der Heranschaffung und Zubereitung von Verpflegung und Getränken. Doch die Atmosphäre soll nicht leiden, denn: „Stimmt die Atmosphäre, stimmt auch die Musik“ (G. Pfankuch), und die Musiker kommen gerne. Im Lauf der Jahre ziehen sich die Sponsoren nach und nach wieder aus der Finanzierung zurück. Das führt schließlich zu einer Verschiebung des 19. Jazzfestes in den Herbst. Die immens gestiegenen Kosten können durch die Zuschüsse in Höhe von 20.000,-- DM nicht gedeckt werden. Dem Festival droht das „Aus“, doch es wird „Das Kassensturz, Oktober 1993 erfolgreichste Fest aller Zeiten“ (Oliver Zils,HK). Presse 2001 Jazzfeste 1995, 1999 und 2001 Mit der Regelmäßigkeit der jährlichen Jazzfeste in der Stadthalle ist es vorbei. Das Ringen um die RealiConny Bauer sation des 19. Jazzfestes und die 1995 leeren öffentlichen Kasse stören den Rhythmus nachhaltig. 1994 bleibt festivalfrei. Allerdings gibt es zahlreiche kleinere Konzerte und Veranstaltungen im neu eröffneten „Keller“ im Güterschuppen, der endlich mit einer geeigneten Bühne ausgestattet ist. Das 20. Jazzfest 1995 wird dafür umso mehr gefeiert. Zum wiederholten Male gelingt es den Organisatoren, die Stadt, den Kreis und das Land sowie einige Privatpersonen als Sponsoren zu gewinnen. In der örtlichen Presse wird ein Etat von 100.000 DM genannt, der vorab gesichert werden muss. Das Festival hat Dimensionen erreicht, die mit den Anfängen in der Marxheimer Turnhalle nun wirklich nichts mehr gemein haben. Dixieland und New Orleans Jazz sind Vergangenheit, das Jubiläumsfest bietet freitags Blues, samstags Jazz und sonntags (HK) Funk mit Maceo Parker und der Gruppe „Defunkt“. Die Halle ist bewusst nur zur Hälfte bestuhlt, um eine Art Tanzfläche zu schaffen. Doch bei rund 1600 Menschen lässt sich ein solches Vorhaben nur in Maßen ausleben. 1996 findet am Sportpark Heide erstmals das zweitägige „Sommerscheinfestival“ statt, das regionalen Bands und Musik-Workshops eine Auftrittsmöglichkeit bietet. Musikvereine aus der Umgebung gründen dazu den „Förderkreis Kultur Regional e.V.“; der „Club der Jazzfreunde Hofheim“ ist aktiv beteiligt. Im gleichen Jahr beschließt der „Förderkreis Jazz in Hofheim e.V.“ seine Auflösung und finanziert zum Jahresende mit dem restlichen Vereinsguthaben ein kleines „Jazzfestchen“ im neuen „Keller“. Arbeitsüberlastung und geringe Zuschüsse zwingen die Organisatoren der Jazzfeste endgültig zur Aufgabe. Doch dies scheint auf Dauer nicht im Sinne der Stadt zu sein. Eine Diskussion, wie die ehemals erfolgreichen und zugkräftigen Jazztage wieder belebt werden können, setzt 1998 ein und führt zu dem „(K)ein Jazzfestchen“ im 40jährigen Jubiläumsjahr, 1999. Es folgen weitere Diskussionen und der „Hofheimer Jazzclub“ weigert sich, zu den gleichen Bedingungen wie früher als Veranstalter aufzutreten. Ein solches finanzielles Abenteuer muss nicht sein und außerdem bietet der neue „Keller“ hervorragende Möglichkeiten für Musikpräsentation. Für das 22. Hofheimer Jazzfest vom 5. bis 9. Dezember 2001 werden die Konzerte auf drei Veranstaltungsorte aufgeteilt: Jazzkeller, Stadtmuseum und Stadthalle. und (Jürgen Dehl, HK) zeichnen das Festival aus. Höhepunkt ist die Verleihung des Hessischen Jazzpreises an den Schlagzeuger Ralf Hübner. 20. Jazzfest 1995 mit Luther Allison Im findet das 23. Hofheimer Jazzfest vom 8. bis 12. Dezember statt und auch der Hessische Jazzpreis wird vergeben. Zeitungsartikel zum 22. Jazzfest Karl Denson H.K. 04/95 (Paul Müller) Bruce Cox H.K. 04/95 (Paul Müller) Plakat zum Jubiläum Joseph Bowie & Kelly Sae, Defunkt Music Incorporation H.K. 04/95 (Paul Müller) Ralf Hübner FR 10.12.01(Jörg Kuropatwa)