Marokko

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Marokko
Bau- und
Baustoffmaschinen
Marokko
Konjunkturbericht
Bauindustrie
November 2012
Der Bericht wurde von der gtai mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt – der VDMA übernimmt für Inhalt
und Richtigkeit keine Haftung.
www.gtai.de
Marktbericht Bauwirtschaft - Marokko
Tunis (gtai) - Das Realwachstum der marokkanischen Wirtschaft wird 2012 vor allem
wegen einer negativen landwirtschaftlichen Entwicklung und geringem Wachstum in
Europa um die 2,5% liegen. Belastend wirken das gewachsene Außenhandelsdefizit und die
hohe Ausgabenpolitik in den Jahren 2011 und 2012. Weitere Verzögerungen bei den
Plänen zum Ausbau der Infrastruktur sind wahrscheinlich. Die Bautätigkeit wird sich im
Tourismussektor und im sonstigen privaten Bausektor 2013 nur langsam erholen. Impulse
gibt der steuerlich geförderte Wohnungsbau.
Teil 1 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und
Konjunkturerwartungen
Im Jahr 2012 kommen die strukturellen Schwächen des nordafrikanischen Landes besonders zum Tragen: geringe Niederschlagsmengen schränken die Produktion der weiterhin
für Beschäftigung und Konsum wichtigen Landwirtschaft ein, eine schwache europäische
Konjunktur sorgt zudem für stagnierende Touristeneinkünfte und Überweisungen von
Auslandsmarokkanern. Der Absatz von Kfz-Teilen und Textilien in den europäischen Zielländern (Hauptsächlich Frankreich, Spanien) ist rückläufig, während die gestiegenen
Energiepreise die Importrechnung belasten. Der Wirtschaftsdienst Economist Intelligence
Unit (EIU) rechnet für 2012 mit einem Realwachstum von 2,3 % und einem Rückgang in
der Landwirtschaft um 9,6%.
Marokko profitiert in Folge des arabischen Frühlings seit 2011 von seiner Funktion als
regional sicherer Hafen. Der Anteil des verarbeitenden Gewerbes und der Anteil der ausländischen Direktinvestitionen am Bruttoinlandsprodukt bleiben jedoch gering. Ausländische Investitionen und Auftragseingänge für die exportorientierten Industrien haben sich
2012 gut entwickelt, werden sich aber nicht von der Konjunkturentwicklung in Europa
(vor allem Südeuropa) loskoppeln können.
Im Hinblick auf das finanzielle Gleichgewicht wird 2012 ein schwieriges Jahr für Marokko.
Besonders belastend sind bei schwachem Wachstum die gestiegenen Kosten für Energieund Nahrungsmittelsubventionen sowie - im Zuge des arabischen Frühlings - die Anhebung bei den Löhnen im öffentlichen Dienst. Schon auf hohem Niveau sind die Haushaltsausgaben bis Juli 2012 gegenüber dem gleichen Zeitraum 2011 nochmals um 21,5% gestiegen; ein Viertel davon entfällt auf Subventionen, die schon 2011 rund 6% des BIP
ausmachten.
Das Leistungsbilanzdefizit Marokkos liegt 2012 – so Schätzungen - bei mehr als 9%. Für
den Zeitraum Anfang des Jahres bis September 2012 ist das Defizit im Warenverkehr im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,9% auf 144,2 Mrd. Marokkanische Dirham (DH)
(rund 12,9 Mrd. Euro) gewachsen. Die Einkünfte aus dem Tourismus und die Überweisungen von Auslandsmarokkanern sind im gleichen Vergleichszeitraum um 3,6 und 3,3%
zurückgegangen. Für das 2013 sind IWF und EIU mit einem Realwachstum von jeweils
5,5 und 4,0% optimistisch. Angesichts der hohen Abhängigkeit von der landwirtschaftlichen Entwicklung und europäischen Konjunktur bestehen jedoch Risiken für ein schwächeres Abschneiden.
2
Aufgrund strategischer Erwägungen und wegen einer im Grunde positiv bewerteten Wirtschaftspolitik ist weiterhin mit der finanziellen Unterstützung des Westens und der arabischen Golfstaaten zu rechnen. Der IWF hat im August 2012 wegen der Anfälligkeit für
externe Schocks eine vorbeugende Liquiditätslinie von 6,2 Mrd. US-$ mit einer Laufzeit
von 24 Monaten gewährt.
Wirtschaftliche Eckdaten Marokko
Kennziffer
Bevölkerung (in Mio.)
BIP pro Kopf (in Euro)
BIP-Wachstum (real, in %)
Inflation (Anstieg der Verbraucherpreise, in %)
Arbeitslosigkeit (in %)
Devisenkurs(Jahresdurchschnitt) 2)
2011
2012 1)
32,2
2.200,8
4,9
0,9
8,9
1 Euro = 11,1772 DH
1 DH = 0,0882 Euro
32,5
2.327,7
2,9
2,5
8,8
1 Euro = 10,9881 DH
1 DH = 0,893Euro
1) Schätzungen
2) Umrechnung nach oanda, http://www.oanda.com/
Quelle: IWF, Oktober 2012
Entwicklung des BIP nach Branchen (in Mio. DH; preisbereinigt) Kettenindex (100 =
1998)
2. Quartal 2011 2. Quartal 2012 Änd. in %
Landwirtschaft
Fischerei
Bergbau
Industriesektor
Elektrizität und Wasser
Baugewerbe
Handel
Hotels und Restaurants
Transport
Post und Telekommunikation
Versicherungen und Finanzaktivitäten
Dienstleistungen
Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung
Bildung und Gesundheit
Gütersubventionen
Gütersteuern ohne Subventionen
Gesamt
Quelle: Haut-Commissariat au Plan
26.696
587
3.316
20.966
5.371
7.933
17.551
2.871
8.450
11.080
8.641
24.126
605
3.138
21.164
5.893
8.211
17.849
2.938
8.655
12.502
9.179
-9,6
3,1
-5,4
0,9
10,8
3,5
1,7
2,3
2,4
12,8
6,2
17.282
12.898
18.153
14.402
5,0
11,7
13.583
-7.408
20.496
197.608
14.487
-7.833
21.134
206.340
7,0
5,7
3,1
4,4
Investitionen
Vor dem Hintergrund des arabischen Frühlings wird das marokkanische Königreich weiterhin Geld für den Ausbau des sozialen Wohnungsbaus und sozialer Dienstleistungen
ausgeben. Die marokkanische Regierung investiert 2012 weiterhin in den Straßenbau, in
den Bau- und Ausbau von Häfen (Tanger Med 2) und in den Schienenverkehr (unter anderem eine TGV-Strecke Casablanca-Tanger). Inländische Privatinvestitionen werden
wieder anziehen sobald sich die Konjunkturlage verbessert hat.
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Bei den ausländischen Direktinvestitionen profitiert Marokko von den politisch stabilen
Verhältnissen. 2011 konnte das Land rund 33% der Investitionen in Nordafrika auf sich
ziehen; 2010 waren es noch 10%. Die ausländischen Direktinvestitionen sind von rund
1,57 Mrd. US$ (2010) auf 2,52 Mrd. US$ (2011) gestiegen. Im ersten Halbjahr 2012 gab
es nochmals eine Steigerung von circa. 6,5%. Wichtiger Posten bei den ausländischen
Direktinvestitionen ist traditionell der Immobiliensektor, der von 2000 bis 2010 durchschnittlich einen Anteil von 17,6% nach den Bereichen Telekommunikation (25,1%) und
Verarbeitende Industrie (33,0%) bestritt. In dieser für den Bausektor relevanten Kategorie ist im ersten Quartal 2012 ein Rückgang von 35% gegenüber dem Vergleichszeitraum
des Vorjahres zu verzeichnen. Schwächer haben sich zudem die ausländischen Direktinvestitionen in den Bereichen Tourismus (circa 36 Mio. Euro. im 1 Quartal 2012) und bei
den Großprojekten (circa 9 Mio. Euro) entwickelt.
SWOT-Analyse Marokko
Strengths (Stärken)
Weaknesses (Schwächen)
Hohe Wirtschaftsfreiheit für Unternehmen
Hohe Armuts- und Analphabetenquote
Geringe Lohnkosten
Schwerfällige Bürokratie
Gute Anbindung an Europa
Abhängigkeit von Energieimporten
Assoziierungsabkommen mit EU, genießt Vorzugsstatus (Statut Avancé)
Abhängigkeit von volatilen Einkommen (Tourismus
und Phosphatexport)
Politische Stabilität
Landwirtschaft ist von Jahresniederschlägen abhängig.
Dieser Sektor ist für Wachstum, Beschäftigung und
Konsum wichtig.
Großzügige Unterstützung durch Internationale Finanzinstitutionen und Golfstaaten
Opportunities (Chancen)
Threats (Risiken)
Drehschreibe für den Handel zwischen amerikanischem Kontinent, Europa und Westafrika
Schwaches Wachstum in Europa führt zu Wachstumseinbußen
Regionaler Vorreiter bei Wind- und Solarenergieerzeugung
Schwacher Absatz und Wettbewerbsdruck aus Asien
setzt Bekleidungssektor zu
Ausbau der verarbeitenden Industrie und IKT
Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung vor allem bei
Akademikern
Neuer Tiefseehafen Tanger Med und Infrastrukturausbau locken Investoren
Aufträge im Bereich Umweltschutz (Abfälle und Wasser)
Teil 2 Konjunkturbericht Bauindustrie/-wirtschaft
2. A Allgemeiner Teil
Im 3. Quartal 2012 setzt sich die seit Anfang des Jahres die zu verzeichnende Verlangsamung der Bauaktivitäten fort. Bereinigt von saisonalen Schwankungen sind die Zementverkäufe im dritten Quartal 2012 um 0,5% zurückgegangen. Vom ersten auf das
zweite Quartal lag der Rückgang bei 10,2%. Der Produktionsindex für den Abbau von
Mineralgesteine für den Bau (Kiesgruben und Sonstige) war im 2. Quartal mit einem Minus von 3% rückläufig. Bei den Arbeitsstellen im Bausektor gab es im zweiten Quartal
gegenüber dem ersten einen Rücklauf von 1,3% und im dritten gegenüber dem zweiten
um 1,4%.
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Das Branchenwachstum wird gestützt vom staatlich geförderten Wohnungsbau und dem
Ausbau der Infrastruktur. Der steuerlich begünstigte Wohnungsbau wird 2013 auf hohem
Niveau konstant bleiben. Der Ausbau der Infrastrukturbau scheint, wohl auch aufgrund
des hohen Engagements internationalen Kreditgeber, nicht prinzipiell gefährdet zu sein,
zumal im Haushaltsentwurf 2013 (Projet de loi de finances pour l´annee 2013) die Investitionen der Ministerien, die mit Infrastruktur und Wohnungsbau befasst sind, konstant bleiben. Nichtsdestotrotz sind Verzögerungen bei den staatlich finanzierten Infrastrukturprojekten zu verzeichnen, die auch 2013 anhalten dürften. Im Falle der erwarteten Erholung der Gesamtwirtschaft 2013 sind Impulse vom privaten Hausbau zu erwarten.
Bedingt durch ein zu erwartendes schwieriges Jahr 2013 im Euroraum, ist bezüglich des
Tourismussektors nicht mit hohen Besucherzahlen vor allem aus Spanien und Frankreich
zu rechnen. Dies fördert nicht gerade die Umsetzung wichtiger Bauinvestitionen in den
Tourismussektor. Demgegenüber stimmt die Bildung eines neuen Investitionsfonds namens Wessal Capital optimistisch. Für den neuen Fonds von umgerechnet knapp 2 Mrd.
Euro kommen zu gleichen Teilen die Staatsfonds aus Katar, Kuwait und den Vereinigten
Arabischen Emiraten sowie die Marokkaner auf.
Investitionen ausgewählter Ministerien (in Mio. DH)
Haushalt 2012
Entwurf 2013
Änd. in %
Ministerium für Transport und Ausrüstung
5.853,2
5.841,2
0,2
Ministerium für Energie, Bergbau, Wasser und
Umwelt
Wohnungsbauministerium
3.802,0
3.509,0
-7,7
1.002,5
1.025,3
2,3
200,0
200,0
0
Hohes Kommissariat für Wasser, Wälder und
Bekämpfung der Wüstenbildung
Quelle: Projet de Loi de Finances Pour L´Année 2013 (Haushaltsentwurf), Juli 2012
Beteiligungschancen
Deutschen Unternehmen bietet das nordafrikanische Land zahlreiche Chancen zur Beteiligung. Das Königreich gilt politisch als stabil, auch wenn eine anhaltende Arbeitslosigkeit
auch Potenzial für Proteste in sich birgt. Die vielfältigen und umfangreichen Bemühungen
der Regierung, die Infrastruktur auszubauen und neue Industrien anzusiedeln, bieten
Unternehmen zahlreiche Geschäftschancen. Vor allem die in den marokkanischen Wirtschaftsplänen hervorgehobenen Bereiche wie erneuerbare Energien und Umweltschutz,
darunter Abfallwirtschaft und Wasserversorgung eröffnen gute Möglichkeiten zur Beteiligung.
Nicht zuletzt ist Marokko von einer hohen Wirtschaftsfreiheit und einer dynamischen Unternehmerschaft gekennzeichnet. Nichtsdestotrotz müssen sich deutsche Unternehmen
auf einen anderen Kommunikationsstil einstellen. Dieser ist eher personenorientiert. In
Marokko, wie anderswo in der arabischen Welt, kommt vor der Festlegung eng definierter
Ziele der Aufbau einer Geschäftspartnerschaft. Für eine erfolgreiche Bearbeitung des
marokkanischen Marktes bedarf es in der Regel eines gut eingeführten Vertreters. Verhandlungen werden auf Französisch geführt. Trotz glaubhafter Bemühungen des Königs
und der obersten Entscheidungsebenen bleibt die Bürokratie, insbesondere auf der mittleren und lokalen Ebene, schwerfällig. Die Rechtsprechung ist besonders langwierig.
Marokko ist Schwerpunktland der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), KfW, aber auch internationale Finanzin5
stitutionen wie die Weltbank, Afrikanische Entwicklungsbank oder die Europäische Investitionsbank (EIB) sind in einer Reihe von Infrastrukturprojekten involviert. Wichtige Anlaufstelle für den Einstieg in den marokkanischen Markt ist die Deutsche Industrie und
Handelskammer in Marokko (AHK).
Besondere Marktchancen für deutsche Unternehmen im Bausektor (ohne
Ingenieursdienstleistungen)
Branche
Wasser
Festabfälle
Maritime Wirtschaft
Energie (einschließlich erneuerbare Energien)
Wohnungsbau
Industriebauten
Hochbau gehobenes Segment
Bausektor allgemein
Marktchancen
Abwasseraufbereitung, Hochdruckpumpen, Messgeräte und Bewässerungstechnologien
Deponietechnologien, Technologie für Sondermülldeponien und Krankenhausmüll
Bau und Ausbau von Häfen, Ausrüstungen für Hafenanlagen
Turbinen, Übertragungsleitungen, Großtransformatoren, Ausrüstungen für
Solargroßanlagen und Windenergie
Ausrüstungen für die Herstellung von Fertigbauteilen
Spezialkomponenten (Bodenversiegelung, Lüftung etc.)
Haustechnik (Aufzüge, Klimaanlagen), einschließlich integrierte Lösungen,
Sanitäranlagen
Baumaschinen, Spezialtransporter, Kräne, Bagger etc.
Quelle: GTAI-Recherche; November 2012
Schwächen der marokkanischen Bauwirtschaft
Nur rund 26% der Unternehmen weisen ein Firmenkapital von mehr als einer Million Dirham (rund 91.000 Euro)
auf.
70% der Unternehmen sind nicht älter als 15 Jahre.
70% der Aktivität des Bausektors hängt von öffentlichen Aufträgen ab.
Das Management und die Organisationstechniken der Unternehmen sind nicht an die Marktanforderungen angepasst.
Arbeitskräfte gibt es mehr als ausreichend, allerdings handelt es sich Großteils um wenig qualifizierte Arbeiter,
die der Landflucht entstammen.
Unfälle auf Baustellen sind in Ermangelung entsprechender Sicherheitsvorkehrungen relativ häufig.
Für Hochstandardbauten muss Baumaterial importiert werden, da die lokale Produktion der Qualitätsanforderung dieser Preiskategorie nicht entspricht.
Quelle: WKO Österreich, 2010
Öffentlich-Private-Partnerschaften
Im Zuge der Deregulierung und knapper öffentlicher Kassen gewinnen Versorgungsleistungen Privater in Marokko zunehmend an Bedeutung. Wichtiges Beispiel einer Öffentlich-Privaten-Partnerschaft (PPP) ist der Hafen von Tanger: private Unternehmen haben
rund die Hälfte der Gesamtkosten von bislang 3 Mrd. Euro finanziert. Es beteiligen sich in
Tanger Med 1 die Reeder APM Terminals, Eurogate und Marsa Maroc. Staatlicherseits
betreibt die Agence Spéciale Tanger Mediterranée (TMSA) den Hafen. Für die zweite Bauphase - Tanger Med 2 – ist ein Terminal privaten Unternehmen vorbehalten.
In der Trinkwasserversorgung treten vier private Unternehmen in vier großen Städten
auf, die eine Konzession für die Wasserversorgung erhalten haben: In Casablanca ist es
die Lydec, die zur französischen Gruppe Suez Environnement gehört, während in Rabat/Salé, Tanger und Tetouan, jeweils von Töchtern der ebenfalls französischen Veolia
Environnement versorgt werden. Insgesamt bestreiten die privaten Versorger 36% der
Wasserabonnenten. Rund 33% versorgen die ONEP (Office nationale de l´eau potable)
und weitere 31% kommunale Versorgungsunternehmen (Regis). Auch Ausschreibungen
in der Energieversorgung sind des Öfteren als PPP-Projekte strukturiert. Die ausgeschriebenen Windparks sind durchweg auf der Vertragsbasis Build Own Operate and Transfer
(BOOT) ausgeschrieben.
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Hochbau
Wohnungsbau
Für den marokkanischen Wohnungsbau hat die Regierung für den Zeitraum 2012 bis
2016 einen neuen Aktionsplan aufgelegt. Priorität hat dabei der soziale Wohnungsbau,
der den Bausektor in hohem Maße unterstützt. Ziel des Planes ist es, mittels der Produktion von 170.000 Wohnungseinheiten (WE) pro Jahr, das gegebene Wohnungsdefizit von
840.000 WE bis 2016 auf die Hälfte zu reduzieren. Im Aktionsplan sind insbesondere
steuerliche Anreize für Bauunternehmen festgeschrieben, aber auch Präferenzpreise für
Baustoffe. Die Wohnungen umfassen hauptsächlich Wohnungen mit einem Endpreis vor
Steuer zu 140.000 DH und zu 250.000 DH (12.444 Euro bzw. 22.400 Euro). Nach einer
Stagnation des staatlich geförderten Wohnungsbaus sind 2012 die Anreize zugunsten der
Entwicklungsgesellschaften verbessert worden. So können auch teurere Wohnungen
(250.000 DH) mit einer größeren Gesamtfläche angeboten werden. Die Berechtigung des
Kaufs ist von Beziehern bis zum anderthalbfachen des Mindestlohnes auf das Doppelte
erhöht worden und es gibt auch Kontingente für die Vermietung von Wohnungen zu 700
DH pro Monat. Die marokkanische Regierung hat angekündigt für 2013 ebenso den Wohnungsbau für die Mittelschicht zu fördern.
Entwicklung im Wohnungsbau
Kategorie
1. Quartal 2011
1. Quartal 2012
Fertigstellung neuer Unterkünfte 1)
Fertigstellung neuer geförderter Wohnungen
Im Bau befindliche Wohnungseinheiten (WE)
Im Bau befindliche geförderte Wohnungseinheiten (WE)
67.072
41.423
193.538
96.653
66.195
48.286
212.212
160.235
1) Einschließlich Villen und Wohnungen des gehobenen Bedarfs
Quelle: Magazine de l’habitat, Ministère de l’Habitat, de l’Urbanisme et de la Politique de
la Ville, August 2012
Tätigkeit im Wohnungs- und Häuserbau
Kategorie
2007
2008
2009
2010
2011
Bau stark geringwertiger Immobilien
Soziale und kostensparende Immobilien
darunter: Häuser im Selbstbau
Bauvorhaben des mittleren und gehobenen
Standards
Villen
Gesamt
1.283
98.451
51.271
17.445
1.165
49.035
54.349
45.986
4.285
76.096
46.786
18.420
7.565
61.201
45.472
17.918
6.795
96.425
59.248
14.103
2.291
119.470
1.913
95.099
2.979
101.780
2.686
89.367
2.584
111.907
Quelle: Lavie éco, Juli 2012
Neuer Wohnraum entsteht zum großen Teil in neue Stadtsiedlungen. In der Entwicklung
sind derzeit vier Großsiedlungen. Die Neuansiedlungen umfassen Wohneinheiten im Nieder- (durchschnittlich 30% des Bauvolumens), Mittel- (20%) und Hochstandardbereich
(10%) und sind mit Infrastruktur (Schulen, Moscheen, GesunDHeits- und Einkaufszentren) versehen. Das zuständige Ministerium (Ministère de l’Habitat, de l’Urbanisme et de
la Politique de la Ville) hat die Planung zwei weiterer in der Nähe von Tagdirt bei Agadir
und Kenitra (circa 40 km nördlich von Rabat) ausgeschrieben (Stand 31. Oktober 2012).
Die bislang angegangenen Satellitenstädte erweisen sich als nicht besonders attraktiv,
weswegen der Bezug fertig gestellter Wohnungen nur schleppend vorankommt. Um den
Leerstand bei Wohnungen und (Reihen)- Häusern zu reduzieren, hat die marokkanische
Regierung für 2013 einen Aktionsplan angekündigt.
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Satelliten-Städte
Stadt
Fläche und Einwohner
Baubeginn
Gesamte Investitionssumme (in Mrd.
Euro)
Tamansourt
(bei Marrakech)
450.000 Einwohner
auf 1.200 Ha
Dez. 2004
2,2
Tamesna (bei
Rabat)
250.000 Einwohner
auf 840 Ha
März 2007
2,0
Lakhyata (Casablanca)
300.000 Einwohner
auf 1.560 Ha
Sept. 2006
3,1
Chrafate (Tanger)
150.000 Einwohner
für 770 Ha
Januar 2009
1,7
Stand
Bis Ende 2011, sind 25% der
Siedlung gebaut; rund 30.000
Einwohner.
Bis Ende 2011, ist 18% der
Siedlung fertiggestellt; rund
15.000 Einwohner.
Bis Ende 2011, sind 75% der
Wartungsarbeiten fertiggestellt.
Bis Ende 2011, sind 25% der
Wartungsarbeiten fertiggestellt.
Quellen: Ministère de l’Habitat, de l’Urbanisme et de la Politique de la Ville; GTAI-Recherche Oktober 2012
Bau im Tourismus, im oberen Wohnsegment und Bau von Büros
Plan Azur 2020
Mit einer beeindruckenden landschaftlichen Vielfalt, langen Küstenstränden und einem
reichen und vielfältigen Kulturerbe bietet Marokko hervorragende touristische Voraussetzungen.
Im Januar 2001 hat der marokkanische König Mohammad VI. ein neues Tourismus-Konzept, den Plan Azur, lanciert und die Entwicklung der Branche zu einer wirtschaftspolitischen Priorität erklärt. Von den sechs im Plan Azur geplanten Tourismus-Ressorts sind
bislang erst zwei eröffnet worden. Die schwache Entwicklung des Plan Azur ist, neben
einer zu ehrgeizigen Zielsetzung, eine direkte Folge der Weltfinanzkrise 2007/2008. Aus
dem Rückzug der internationalen Investoren darf allerdings nicht der Schluss gezogen
werden, dass die marokkanische Tourismusbranche durch spekulationsbedingte Überkapazitäten und Pleiten, wie etwa in Spanien oder Dubai gekennzeichnet ist. Ebenso wenig
gab es Fehlentwicklungen hin zu einem wenig lukrativen Billigtourismus.
Das neue, Ende 2010 vorgestellte Tourismuskonzept Plan Azur 2020 nimmt im Großen
und Ganzen die Realisierungsziele des alten Plans auf. Im Plan Azur 2020 einigen sich
der marokkanische Staat mit dem Unternehmer-, Tourismus- und Bankenverband des
Landes bis 2020 eine Gesamtkapazität von 372.000 Betten und eine jährliche Besucherzahl von 20 Mio. Touristen (13,7 Mio. in 2015) zu erzielen. Der Umsatz der Branche soll
laut Plan bis 2020 von 59 Mrd. DH (2010) auf 148,5 Mrd. DH (rd. 13,3 Mrd. Euro) steigen
und mehr als 900.000 Menschen direkt beschäftigen. Um die - wohl zu ehrgeizigen Ziele von Plan Azur 2020 zu erreichen, will der marokkanische Staat zwischen 2011 und
2020 Ausgaben in Hohe von 32 Mrd. DH mobilisieren. Erwartet wird, dass private Investitionen von rund 140 Mrd. DH (rund 12,5 Mrd. Euro) aufkommen, während 5 Mrd. DH
auf den königlichen Fonds Hassan II entfallen. Der Plan umfasst auch eine Erweiterung
des touristischen Angebots um Aspekte, wie dem Wandertourismus, Tauchangebote,
Ökotourismus etc. sowie eine Stärkung des Binnentourismus.
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Touristenzentren im Plan Azur 2020
Station
Investition
(in Mio.
Euro) 1)
Mogador (580 ha, bei
Essaouira)
500
Port Lixus (461 ha, bei
Larache)
447
Taghazout (615 ha,
bei Agadir)
895
La Plage Blanche (461
ha, Guelmim)
Saïdia (713 ha)
Mazagan (bei Al Jadida)
über 895
1.100
564
Beschreibung
Anmerkungen
11 Hotels, 150 Pensionen, drei Golfplätze, Geschäfte und Häuser. Bettenkapazität: 10.600
Zwei Hotels, u.a. zwei Golfplätze, Handel, Yachthafen, Häuser und Wohnungen. Bettenkapazität: 12.000
Bautätigkeit soll wieder
dynamisiert werden.
Neun Hotels, 13 Wohnkomplexe, zwei
Golfplätze, eine Medina, drei Clubs, fünf
Beach Clubs. Bettenkapazität: 21.000.
Bettenkapazität: 30.000
29 Hotels, ein Jachthafen, drei Golfplätze, Häuser und Wohnungen etc.
Vier Hotels, zwei Golfplätze, ein Kongresszentrum, Häuser und Wohnungen
etc.
Bau des ersten Teilkomplexes (erste Bauphase bis 2015) ist im
Gange.
Bau des ersten Teilkomplexes (erste Bauphase bis 2014) ist im
Gange.
Ägyptischer Investor
ist in Schwierigkeiten.
Marokkanische Regierung sucht neue Investoren.
Bau der ersten Phase
(bis 2015) ist im
Gange.
Erste Bauphase ist
abgeschlossen für
zweiten Teil des Komplexes sucht der marokkanische Staat
Investoren.
1) Durchschnittlicher Wechselkurs vom Oktober 2010
Quelle: GTAI-Recherche, Oktober 2012
Allgemeine Fördermaßnahmen Vision 2020
Befreiung von Importzöllen für Ausrüstungsgüter für die Förderung und Entwicklung des Projektes.
Mehrwertsteuerbefreiung für Investitionsgüter, Maschinen und Anlagen, die in Marokko erworben werden für
einen Zeitraum von 24 Monate ab dem Zeitpunkt der Tätigkeit der Gesellschaft.
Mehrwertsteuerbefreiung für Importe von Investitionsgütern, Maschinen und Anlagen für einen Zeitraum von
36 Monaten.
Vollständige Befreiung von der Unternehmenssteuer (IS: impôt sur les sociétés) für einen Zeitraum von fünf Jahren und eine Reduktion von 17,5% über diesen Zeitraum hinaus.
Vollständige Befreiung der Einkommensteuer (IR: impôt revenus) in der Höhe des Umsatzes in ausländischen
Währungen für Hotel-Gesellschaften für einen Zeitraum von fünf Jahren und eine 50% Reduktion über diesen
Zeitraum hinaus.
Quelle: Agence Marocaine de Développement des Investissements, AMDI, ohne Veröffentlichungsdatum
Weitere Fördermaßnahmen Vision 2020
Voraussetzungen
Vorteil für Investor
- Investitionen > 200 Mio. DH (rd. 18 Mio. Euro)
- Beteiligung an Baulandkosten bis zu 20%
- Schaffung von mind. 250 festen Arbeitsplätzen
- Beteiligung an den Ausgaben für die Infrastruktur bis
- Investition an ausgewiesener Provinz oder Bezirk
zu 5% der Gesamtinvestition
- Technologietransfer
-Beteiligung an Ausbildungskosten bis zu 20%.
- Einhaltung von Umweltstandards
Quelle: Agence Marocaine de Développement des Investissements, AMDI, Oktober 2012
Bauprojekte in Marrakesch
Nicht zuletzt hat die internationale Tourismusindustrie mit einigen Abstrichen nach der
Weltfinanzkrise 2008/09 Vorhaben außerhalb des Plan Azur fortgesetzt. Hier vor allem im
obersten Luxussegment in der städtebaulich und im Hinblick auf das landschaftliche Umfeld faszinierenden „roten Stadt“ Marrakesch, das in der Medienwelt mit Berichten von
VIPs - etwa aus dem internationalen Filmgeschäft - sowie einer Reihe von renommierter
Festivals Anklang als weiterhin illustre Reisedestination gefunden hat.
9
Oftmals mit einem beeindruckenden Panorama der häufig schneebedeckten Hängen des
Hohen Atlas sind 2011 und 2012 einige neue Hotels, Villen, Golf- und Poloplätze eröffnet
worden bzw. in Bau oder Planung. Marrakesch gilt auch als wichtiger Ort für den Neubau
und die Instandsetzung von Erst- und Zweitwohnsitzen vor allem wohlhabender Europäer.
Großprojekte im Großraum Marrakesch
Projekt
Entwickler
Projektkosten
(in Mio. US$)
Oukaimeden Atlas ski and
golf
Emaar Properties
Sorouh's Atlas Garden Resort
Sorouh Real Estate
Jnan Amar Polo
Societe d’investissement
Al Amal
Real-Estate Development
Project
La Perla International
Shaza Marakkech Hotel
Shaza Hotels
Royal Ranches Marrakech
Gulf Finance House
Park Hyatt Marrakech
Alliances Group
1.400
200
85
100
90
Stand und Anmerkung
Entwurf: Tourismusprojekt im
Atlasgebirge
Entwurf: Hotel und Wohnungen
Entwurf: Bau von Luxushotel,
Wohnungen und Polospielanlage
Entwurf: Bau von Villen und
Wohnungen
Entwurf: Bau eines Hotels
1.000
Im Bau
800
Im Bau
Quelle: Meedprojects, November 2012.
Bauprojekte in Tanger
Einen weiteren Schwerpunkt für die Bauindustrie in Marokko bildet die an der Straße von
Gibraltar gelegene Hafenstadt Tanger. Neben dem Ausbau des Tiefseehafen Tanger Med,
dem Umbau und der Modernisierung des alten Hafens von Tanger und einem TGV-Anschluss (siehe auch Kapitel zur Infrastruktur) ist die Modernisierung und Umwidmung des
alten Hafengeländes geplant. Dieses Vorhaben würde rund 26 Mrd. DH (2,3 Mrd. Euro)
kosten, so Zeitungsmeldungen. Mittels der Konversion der ehemaligen Lagerhallen sind
zusätzlich ein Kongresszentrum sowie ein Museum (15.000 qm) geplant. Mehr als 30
Hektar des Hafengeländes sind für touristische und kulturelle Veranstaltungen (einschließlich Multiplexkino) vorgesehen. Hinzu sollen Büroräume und Einkaufszeilen kommen. Auch ein Seilbahn-System ist geplant: Vorgesehen ist eine Verbindung zwischen
Stadtzentrum, Marina, Fischereihafen und Kasbah. Durch den Bau von Hotels ist mittelfristig eine Ausweitung der Übernachtungskapazitäten auf insgesamt 1.600 Betten vorgesehen.
Wichtige Hochbauprojekte in Tanger und in der Nähe von Tanger
Projekt
Entwickler
Tinja Projekt
Emaar Properties
Tinja Projekt
Emaar Properties
Investitionen
(in Mio.
US$)
10
Stand
Anmerkung
5.340
Auf Halt
1.000
Auf Halt
Mischsiedlung (Villen,
Marine, Apartments, Hotel, Verkaufsstellen und
Sportanlagen)
Teil des Tanja Projektes
Al Houara
Development
Qatari Diar Real Estate
Investment Company
Rehabilitation of Tazi
Palace
Qatar National Hotels
Company
Ch'Rafate City Project
Al Omrane Group
660
Entwurf
55
Entwurf
3.000
Im Bau
Bau von Villen, Residenzen, Tagungszentrum und
Sportanlagen
Renovierung und Entwicklung Tazi Palast zu
Luxushotel
Bau einer neuen ökologischen Stadt
Quelle: Meedprojects, November 2012
Bauprojekte in Rabat und Casablanca
Eine weiterhin starke Bautätigkeit ist bei Entwicklungsprojekten in Casablanca und Rabat
zu verzeichnen. Zwar bleibt das 3 Mrd. US$ teure Stadtentwicklungsprojekt Amwaj zwischen Rabat und der sogenannten Zwillingsstadt Sale auf Halt gesetzt, aber das unweit
gelegene Wohnsiedlungsprojekt Bab al Bahr (750 Mio. US$) ist mit geplanter Fertigstellung im ersten Quartal 2013 im Bau. Nachdem im Februar 2010 mit der Grundstückserschließung begonnen wurde, haben die Arbeiten für den Bau des Arribat Centers oder
Agdal Center Mitte 2011 begonnen. Emmar Properties aus den Vereinigten Arabischen
Emiraten hat den Bau eines sich auf 330 ha erstreckenden Strandbads namens Saphir,
westlich von Rabat, angekündigt. Das Großprojekt ist jedoch auf Halt gesetzt.
Bauprojekte in Casablanca
Projekt
Entwickler
Projektkosten
(in Mio. US$)
Stand
Anmerkung
Anfa Place Living
Resort
Inveravante
240
Im Bau
Compagnie Generale
Immobiliere
Casa Green
Town
Ministerium für
Jugend und
Sport
Abu DHabi
Municipality
500
Im Bau
Im Zentrum von Casablanca an der
Strandpromonade. Wohn- und Büroanlagen einschließlich Hotels
Südlich von Casablanca gelegen,
Wohnhäuser zuzüglich Golfplatz
226
Entwurf
Stadion mit 80.000 Sitzplätzen
100
Entwurf
Ministerium für
Habitat und
Stadtplanung
Groupe Caisse
de Depot et de
Gestion
38
Entwurf
Bau eines Krankenhauskomplexes,
Schenkung des Präsidenten der
Vereinigten Arabischen Emirate
Bau von Wohneinheiten
590
Entwurf
Stadium
Sheikh Khalifa bin
Zayed Medical
Complex
Al Hamad Real
Estate Project
New Casablanca
Marina
Bau von Luxushotels, Einkaufs- und
Freizeitanlagen
Quelle: Meedprojects, November 2012
Weitere Projekte im Hochbau
Projekt
Entwickler
Projektkosten
(in Mio. US$)
Stand
Anmerkung
Zahrat El Jadida
Residences
Moulay
Boussellham
Tourist Resort
Saphira Tourism
Hub
Al Omrane Al
Boughaz
Al Qudra Holding
40
Design
Bau von Wohnungen in Aljadida
50
Auf Halt
Bau von Tourismusanlagen bei
Kenitra
Emmar Properties
3.400
Auf Halt
Al Maabar
International
Investments-Bab Al
Bahr
Bouregrag River
Development A
gency
750
Im Bau
Bau von Hotels, Villen, Kunstschule und Sportanlagen bei
Rabat
Bau von Fünf-Sterne-Hotel, Büros, Theater und Einkaufzentren
in Rabat
Al-Firdaous
Integrated Housing
Project
Ministerium für
Habitat und Stadtplanung
1.706
Entwurf
11
Bau von Villen, Häusern und
Wohnungen in Rabat
Plan Azur: The
Taghazout
CDG /SMIT /SAPST
2.000
Im Bau
Chbika Project:
Phase I
Orascom
Development
Holding / Caisse de
Depot des Gestion
850
Im Bau
Quelle: Meedprojects, November 2012
Bau einer neuen Destination mit
Hotels, Sport- und Freizeitanlagen bei Agadir
Bau einer umfassenden touristischen Destination mit Hotels,
Villen, Sport- und medizinische
Einrichtungen , Marine bei Agadir
Industriebau
Die verarbeitende Industrie ist zwischen 2000 und 2005 um 3,3 und 2005 und 2010 um
2,5 % gewachsen. Der Gesamtanteil des verarbeitenden Gewerbes am gesamten Bruttoinlandsprodukt lag 2010 bei 13%. Insofern handelt es sich bei Marokko um einen nur
kleinen Markt für den Bau von Lagerhallen, Fabrikanlagen und entsprechender Infrastruktur. Allerdings ist eine Dynamik bei den ausländischen Direktinvestitionen in die
verarbeitende Industrie gegeben. Dabei setzt die marokkanische Regierung auf die Entwicklung von so genannten Wirtschaftspolen. 22 Industrieplattformen sieht der
Industrieplan Plan d´Emergence bis 2015 vor. Im Offshoring (IT) sind drei Zonen fertiggestellt und zwei im Bau. Im Automobilsektor expandieren eine Wirtschaftszone bei
Kenitra sowie eine im Norden in Tanger. Ausländische Investitionen gibt es ebenso in die
Herstellung von Flugzeugteilen. So plant unter anderem Bombardier Investitionen in
Höhe von 200 Mio. Euro. Für das zweite Quartal 2013 ist die Fertigstellung einer
Industrieplattform für die Flugzeugindustrie in Nouasseur Aerospace City avisiert.
Energieeffizienz
Marokko muss rund 97% seines Energiebedarfs importieren. Das hat insbesondere für
ein Entwicklungsland, wie das nordwestafrikanische Königreich, hohe finanzielle Belastungen zur Folge. Laut der UN-Organisation UNDP verbrauchen Wohngebäude in Marokko
rund 29% der gesamten, zur Verfügung stehenden Energie. Gebäude des Dienstleistungssektors stellen rund 7% des nationalen Verbrauchs. Marokko hat die Notwendigkeit
und das große Potenzial der Energieeinsparung erkannt. Bis zum Jahr 2020 soll eine erhöhte Energieeffizienz in Industrie, Gebäuden, Transport und Dienstleistungen rund 15%
des nationalen Energieverbrauchs einsparen.
Im März 2010 hat die Behörde für die Entwicklung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz ADEREE (Agence Nationale pour le Développement des Energies Renouvelables et
de l'Efficacité Energétique) ein nationales Programm zur Energieeffizienz in Gebäuden
lanciert. Der Plan sieht vor, energieeffiziente Baunormen und technische Leitfäden für
Baufachleute in Marokko zu entwickeln. Gleichzeitig strebt das Aktionsprogramm der
ADEREE an, das Bewusstsein über die Bedeutung von Energieeffizienz in der Gesellschaft
zu fördern. Beteiligt an der Finanzierung und Formulierung des Aktionsplans sind internationale Kreditgeber und Entwicklungsagenturen; hierunter auch die Gesellschaft für
Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Mit der Ratifizierung eines Gesetzes zur Energieeffizienz (Loi 47-09) wird – so Zeitungsmeldungen - mit 2013 gerechnet. Durch das Gesetz sind bis 2020 Einsparungen von 40 bis 70% des Energieverbrauchs in Wohnungen
und öffentlichen Gebäuden vorgesehen.
Tiefbau/Infrastrukturbau
Die marokkanische Regierung investierte 2012 weiterhin in den Straßenbau, in den Bauund Ausbau von Häfen (Tanger Med 2) und in den Schienenverkehr - unter anderem eine
TGV-Strecke Casablanca-Tanger. Auch bei den alternativen Energien werden die Ausgaben hoch bleiben. Angesichts der angespannten Finanzlage sind Verzögerungen bei eini12
gen Bauausführungen nicht mehr auszuschließen. Entscheidend ist jedoch, dass die Infrastrukturmaßnahmen in hohem Maße von Internationalen Finanzorganisationen finanziert werden. Im nationalen Logistikstrategieplan (Stratégie Nationale de Développement
de la Compétitivité Logistique) sind neue Flächen für Lagerung und Umschlag vorgesehen. Des Weiteren soll der Straßen-, Schienen- und Seeverkehr besser verzahnt werden.
Ziel des Strategieplans ist, bis 2015 den Anteil der Logistikkosten am BIP von gegenwärtig 20 auf 15% zu senken. Dies wäre dann etwa gleich viel wie in Brasilien oder Mexiko.
Seehäfen
Im Liner Shipping Connectivity Index (LSCI) der UNCTAD hat Marokko geradezu spektakulär zugelegt und lag 2011 auf Rang 18, während das Land 2004 noch Platz 78 einnahm. Der LSCI berücksichtigt Komponenten, wie den Umschlag von Containern, maximale Schiffsgrößen für die Häfen, die Anzahl der Unternehmen die Häfen des Landes anfahren und die Anzahl der Dienstleistungen. Dieser Sprung ist im Wesentlichen auf die
Fertigstellung von Tanger Med 1 2007 zurückzuführen. Der Tiefseehafen Tanger Med an
der Straße von Gibraltar ist zentrales Infrastrukturprojekt für die Entwicklung Marokkos.
Der Großhafen dient dem entwicklungsstrategischen Ziel, Marokko in die transkontinentalen Handelsströme einzubinden. Insbesondere soll der Norden des Landes durch die
Ansiedlung einer exportorientierten Industrie zu gefördert werden, aber es soll auch ein
neuer Wachstumsschub für das gesamte Land initiiert werden.
Im Juli 2007 sind die Container –Terminals von Tanger Med1 in Betrieb gegangen. Hinzu
kamen 2010 ein Öl-, Frachtgut- und Getreidehafen sowie ein neuer Terminal für den
Fährbetrieb. Fertiggestellt ist ebenso ein Spezialhafen für den Kfz-Export. Nicht zuletzt
ist seit Mai 2010 mit dem Bau des Hafens Tanger Med 2 begonnen worden. Nehmerin des
Bauauftrags ist die französische Unternehmensgruppe Bouygues. Geplant sind weitere
zwei Tiefsee-Terminals (Terminal 3 und 4), die gemeinsam eine TEU -Kapazität von 5
Mio. aufweisen. Damit würde der Hafen eine Gesamtkapazität von 8,5 Mio. TEU haben.
Tanger Med 2 wird eine 3.800 m und eine 1.200 m lange Mole sowie eine 2.800 m lange
Kaimauer erhalten (über 160 ha Logistikfläche). Es werden bis zu sieben Containerfrachter gleichzeitig abgefertigt werden können. Die für den Gesamthafen verantwortliche
Gesellschaft ist die Tanger Med Special Agency (TMSA). Diese ist privatwirtschaftlich organisiert. Das marokkanische Königshaus ist an dem Unternehmen maßgeblich beteiligt;
die Regierung wird 2012 für den Bau von Tanger Med2 35 Mio. Euro ausgeben.
Weiterhin in der Diskussion ist der geplante Bau eines Tiefseehafens bei Nador im Nordosten des Landes am Mittelmeer auf einer Fläche von 850 ha. Der Energiehafen Nador
West soll aber nicht nur der Verladung von Kohle, Rohöl und Raffinerie-Erzeugnissen dienen, sondern auch dem Export von Raffinerieprodukten, so zumindest nach dem Willen
der Aktionäre TSMA (Agence Spéciale Tanger Mediterranée) und ANP (Agence Nationale
des Ports). Hierzu müsste eine Raffinerie gebaut werden, die den europäischen Markt
(Dieselkraftstoff) und den US-Markt (Superbenzin) bedient, so die Diskussion. Ebenso
abzuwarten ist, ob und wann der Bau eines Terminals für die Entladung von Flüssiggas
durch das Energieunternehmen SAMIR realisiert wird.
Für die an der Atlantikküste, rund 240 km südlich von Casablanca gelegene Stadt Safi, ist
für 2014 eine weitere Hafenanlage für den Export von Phosphatprodukten und für den
Kohleimport eines in der Nähe im Bau befindlichen Kraftwerks ausgeschrieben. Auch ein
Containerumschlag wird notwendig sein, berichtet die Zeitschrift Economie-Entreprises.
Nicht zuletzt haben die afrikanische Entwicklungsbank (Banque africaine de
13
développement) und die marokkanische Regierung im März 2011 einen Kredit in Höhe
von 303 Mio. Euro für die Instandsetzung von Schutzbauwerken in den Häfen Nador,
Safi, Al Hocheima, Tanger, Casablanca und Agadir vereinbart.
Im Rahmen des bereits erwähnten Modernisierungsprojektes des alten Hafens von
Tanger erhält die 700.000 Einwohner zählende Stadt neue Anlegestellen für Kreuzfahrschiffe und drei Landestellen. Bis 2016 ist eine Kapazität bei den Ankünften von 300.000
und bis 2020 von 750.000 Touristen im Jahr avisiert.
Geschätzte Investitionen für den Hafenausbau in der Stratégie Portuaire du Maroc
2030
Hafen
Anmerkung
Nador Stadt
Nador West Med
Tanger Stadt
Optimierung, später Konversion
Energiehafen
Konversion unter anderem Kreuzschiffhafen
Kénitra-Atlantique
Mohammedia
Ausgliederung, Optimierung
Casablanca
Ausbau Containerhafen
Jorf
Ausbau
Jorf- Nouvelle
Mole und Umschlag für Raffinerie
Safi Stadt
Safi
neuer Frachthafen
Agadir
Tan Tan
Ausbau des bestehenden Hafens
Tan Tan
Kohlehafen
Lââyoune
Tarfaya
Boujdour
Dakhla Atlantique
Total
Investitionssumme
(in Mio. Euro) 1)
46
789 bis 860
210
531
218
855
334
1.263
72
968
352
47
125
45
45
101
586
6.649 bis 6.719
1) 1 Euro =0,0896
Quelle: Stratégie Portuaire du Maroc 2030
Flughäfen
Um dem erwarteten Anstieg bei den Flugpassagieren zu begegnen, hat die marokkanische Flughafenbehörde Office National des Aéroports (ONDA) einen Strategieplan für die
Jahre 2012 bis 2016 aufgelegt. Dieser lehnt an dem Tourismuskonzept Plan Vision 2020
an, der zum Ziel hat, die jährlichen Touristenankünfte bis 2020 auf 18,6 Mio. zu verdoppeln. Dies soll vor allem mittels der Förderung privater Investitionen in den Tourismussektors geschehen. Die ONDA plant bis 2016 jährlich knapp 180 Mio. Euro zu investieren. Lauf Fünfjahresplan der ONDA werden die Kapazitäten von jährlich 21 Mio. auf 42
Mio. Flugreisende steigen.
14
Ausbau / Modernisierung von Flughäfen
Flughafenprojekt
Budget (in
Mio. US$)
71
Status
Anmerkungen
im Bau
Marrakesch-Menara
80
im Bau
Casablanca
71 Mio.
fertig
Tanger
k.A.
in Planung
Bau eines zweiten Terminals mit einer Fläche von
26.000 qm. Bislang verfügt der Flughafen über
5.600 qm. Weitere Parkplätze sind geplant. Fertigstellung 2013.
Bau eines neuen Terminals (45.000 qm) und Steigerung der Passagierkapazität von jährlich 4,5
Mio. auf 8,5 Mio. Weitere Modernisierungen
(Start- und Landebahnen, Hangers).
Erweiterung Terminal 1. Passagierkapazität steigt
von 6,5 Mio. auf 11,6 Mio. Ziel: Flughafen
Mohammad V als Drehkreuz für West- und Zentralafrika.
Bau eines dritten Terminals 2015. Kapazität von
10 Mio. Passagieren pro Jahr.
Fes-Saiss
Quellen: GTAI-Recherchen, November 2012
Straßenbau
Ende Juli 2011 ist die 320 km lange Autobahnstrecke von Fès zur algerischen Grenze
liegenden Stadt Oujda in Betrieb gegangen. Damit ist ein wichtiger Teil der TransMaghreb-Autobahn fertig gestellt. Die sogenannte Trans-Maghrébine wird nach dem Willen der Planer Nouakchott in Mauretanien mit Tobrouk in Libyen verbinden (über Marokko, Algerien und Tunesien). Mit Fertigstellung der Verbindung Fès-Quijda verfügt Marokko mit einer Nord-Süd-Achse (Tanger, Casablanca, Marrakesch, Agadir) und einer
Ost-West-Achse (Rabat-Fès-Qujda) über 1.420 km Autobahn. Bis 2015 ist der Bau von
weiteren 384 km geplant.
Zusätzlich zum Bau von Autobahnen plant das marokkanische Transportministerium die
ländlichen Regionen mit neuen Straßen zu erschließen. Dies erfolgt im Rahmen eines
Programms namens Programme National des Routes Rurales (PNRR). Das seitens internationaler Entwicklungsagenturen unterstützte rund 1. Mrd. Euro teure Programm umfasst insgesamt den Bau von 15.000 km Landstraße.
Schienenverkehr
Marokko macht rasche Fortschritte bei der Entwicklung eines Hochgeschwindigkeitsnetzes. Im Mittelpunkt der Ambitionen steht die Verbindung der Städte Casablanca und
Tanger. Es handelt sich dabei nicht nur um die erste Schnellzug-Trasse Marokkos, sondern auch Afrikas. Frankreich ist ein wichtiger Kreditgeber für das Großprojekt, während
die wichtigsten Auftragnehmer die französischen Bahnunternehmen SNCF, Systra und
Egis Rail sind. Auch der französische Konzern Alstom wird von dem Projekt profitieren,
indem er die Schienenfahrzeuge liefert (vorgesehen ist eine Montage in Marokko).
Die reguläre Höchstgeschwindigkeit des TGV in Marokko wird bei 320 km/h liegen. Der
Schnellzug würde die Fahrzeit zwischen Casablanca und Tanger von 4 Stunden 45 Minuten auf 2 Stunden 20 Minuten reduzieren. Laut Plan, geht die TGV-Strecke CasablancaTanger im Dezember 2015 in Dienst. Später sollen weitere Strecken (Casablanca-Agadir
und Casablanca-Oujda) folgen.
Für den Zeitraum 2010 bis 2015 plant das marokkanische Bahnunternehmen ONCF
(Office national des chemins de fer) Investitionen von 2,9 Mrd. Euro. Rund 1,7 Mrd. Euro
im Fünfjahresplan 2010 bis 2015 werden für den TGV aufgewandt, während 1,2 Mrd. für
die Modernisierung des bestehenden Netzes vorgesehen sind. Hierzu zählt der Ausbau
15
der Linie Casablanca-Kénitra, die Elektrifizierung der Strecke Fes-Qujda. Auch der
Frachtguttransport soll gestärkt werden, so der ONCF. Ziel ist, den Anteil des Frachtgutgeschäfts von 15% auf einen Drittel des gesamten Umsatzes der marokkanischen Bahngesellschaft zu heben. Somit erhält diese Sparte das gleiche Gewicht wie der Personenzugverkehr und der Transport von Phosphat. Auch die Modernisierung der Bahnhöfe und
die Entwicklung neuer Logistikplattformen strebt die ONCF an.
Schienenbau in Marokko
Projekt
Entwickler
EL Hachef Viaduct
L’Office National des
Chemins de Fer (ONCF)
Tangier - Casablanca
Hochgeschwindigkeit
Schienenverbindung
Phase I
Tangier - Casablanca
Phase II
Casablanca - Marrakesh
Schienenverbindung
Casablanca Tram
System - Line 1
Budget
(in
Mio.
US$)
Stand
Bemerkung
146
Im Bau
ONCF
2850
Im Bau
3,5 km Länge Eisenbahnbrücke zwischen Tanger und
Asilah
Strecke zwischen Tanger und
Kenitra
ONCF
500
Entwurf
ONCF
500
Entwurf
Casa Transports
850
Im Bau
Quelle: Meedprojects, November 2012
Strecke zwischen Kenitra und
Casablanca
Die Strecke soll jährlich 8 Mio.
Passagiere befördern
Strecke von 30 km und 49
Stationen
Wasserversorgung und Bewässerung
Der marokkanische Wassersektor steht trotz der vergleichsweise guten Versorgungslage
vor enormen Herausforderungen. Hierzu zählen nicht nur ein steigender Verbrauch einer
wachsenden Bevölkerung, sondern auch Faktoren wie der Klimawandel, eine steigende
städtische Nachfrage und wachsender Verbrauch in Industrie und Tourismus. Zudem
sorgt ein marodes Leitungssystem für hohe Sickerverluste. Nicht zuletzt sind das Abwassernetz und die Aufbereitung von Abwässern in hohem Maße defizitär. Ende 2011 liegt
der nationale Anschlussgrad an das Abwassernetz bei 72 Prozent, während nur circa 25
Prozent der marokkanischen Städte mit funktionierenden Kläranlagen für die Haushaltsabfälle ausgestattet sind.
Dabei hat Marokko in den letzten Jahrzehnten in hohem Maße in die Trinkwasserversorgung und Bewässerung investiert. Das nordafrikanische Land ist gut mit Dämmen ausgestattet. Die städtische Bevölkerung ist - so der Stand 2008 - zu 93% an das Trinkwassernetz angeschlossen. Die Stadtbewohner ohne eigenen Anschluss werden mittels öffentlicher Anschlüsse versorgt. In den ländlichen Gebieten ist bei rund 86% die Trinkwasserversorgung gewährleistet, weniger als 30% der Landbevölkerung verfügt über einen
direkten Haushaltsanschluss. Rund 92% der mehr als 32 Mio. zählenden Einwohner Marokkos sind mit Trinkwasser versorgt. Fortgeschritten ist auch die Bewässerung der
Landwirtschaft mittels Dämmen und Rückhaltebecken.
Den Wasserverbrauch versucht die marokkanische Wirtschaftsplanung, insbesondere
mittels großer Einsparprogramme bei den landwirtschaftlichen Bewässerungen zu begegnen. Deswegen hat das Staatssekretariat für Wasser- und Umweltfragen (Secrétariat
d' etat chargé de l' eau et de l' environnement, SEEE) 2009 ein nationales Programm für
Wassereinsparung bei der Bewässerung (PNEEI- Programme national d’économie d’eau
en irrigation) formuliert, in dem über 15 Jahre hinweg 550.000 ha Land mit neuen Methoden ausgestattet werden sollen. Die Gesamtkosten von PNEEI liegen Schätzungen
16
zufolge bei 37 Mrd. DH (rund 3,3 Mrd. Euro). Hiervon sind rund 2,68 Mrd. Euro für die
Anschaffung von Bewässerungstechnologien - insbesondere Tröpfchenbewässerung vorgesehen, die zu 60% vom marokkanischen Staat und zu 40% von den Anbauern finanziert werden. Der verbleibende, umgerechnet circa 624 Mio. Euro liegende, Anteil ist
für Maßnahmen, wie der Beratung und Produktvermarktung zugeteilt. Das Programm
umfasst auch die Modernisierung beziehungsweise Instandsetzung der oftmals maroden
Kanalzuläufe.
ONEP-Programm 2011 bis 2015 (Investitionen in Mio. Euro)
2011
2012
2013
2014
2015
Gesamt
Trinkwasserversorgung
295
320
313
346
364
1638
Aufbereitung
122
135
126
96
80
559
Summe
417
455
439
442
444
2197
Quelle: ONEP, Vortrag April 2011
In Marokko wird zwischen großen, kleineren und mittleren Bewässerungssystemen unterschieden. Bei ersteren rechnet der marokkanische Staat mit Einsparungen von rund 700
Mio. cbm im Jahr und von knapp 740 Mio. cbm in Einzelbetrieblichen oder kleineren und
mittleren Bewässerungssystemen. Pro Projekt sind das Wassereinsparungen von 20 bis
50%. Ende 2011 waren 291.606 qm der landwirtschaftlich genutzten Fläche mit einer
Tröpfchenbewässerung versehen; das sind 20% der 1,4 Mio. ha bewässerten Anbaufläche. 2007 lag die Quote noch bei 11% und 2002 bei 7%.
Für die Umstellung der Bewässerungstechnik sind die Regionalbehörden ORMVA (Offices
Régioneaux de mise en Valeur Agricole), die dem marokkanischen Ministerium für Landwirtschaft und Fischerei unterstehen (Ministère de l’Agriculture et de la Pêche
Maritime) zuständig.
Abwasseraufbereitung
Jährlich fallen 600 Mio. cbm Abwasser an; bis zum Jahr 2020 sind 900 Mio. cbm zu erwarten, so eine Weltbankstudie. Um das bereits erwähnte große Defizit bei der Abwasseraufbereitung zu beheben, hat die ONEP 2005 ein nationales Abwasserprogramm (Programme National d' Assainissement - PNA) aufgelegt. Durch das Programm erhalten 260
kleinere und mittelgroße Städte ein Regen- und Abwassersystem und Aufbereitungsanlagen. Ziel ist, bis 2020 rund 80% der städtischen Abwässer regulär abzuleiten. Die organische Verschmutzung soll um 60% reduziert werden. Für das Programm sind insgesamt
Investitionen in Höhe von über 3 Mrd. Euro vorgesehen.
Casablanca - das wichtigsten Wirtschaftszentrum des Landes – erhält unter der Federführung des Versorgungsunternehmens Lydec ein neues Abwassersystem. Bislang verfügt die marokkanische Wirtschaftsmetropole lediglich über eine Aufbereitungsanlage (Al
Hank), die nur rund ein Drittel der Abwässer aufbereiten kann. Der Rest des verschmutzten Wassers gelangt unbehandelt ins Meer. Für umgerechnet 178 Mio. Euro sind
zwei Projekte für die Abwasserkanalisation (einschließlich Pumpstationen) und -behandlung für den östlichen und westlichen Küstenabschnitt im Bau. Bis 2014 sollen alle Abwässer nur noch behandelt ins Meer gelangen. Insgesamt wird das Projekt täglich
480.000 cbm Wasser aufnehmen und reinigen. Es sind noch nicht alle Tranchen des Projektes vergeben (Stand September 2012). In Vorbereitung sind außerdem Maßnahmen
zum Hochwasserschutz bei Starkregen. Für die Hauptstadt Rabat steht - nach mehrfa17
chen Verzögerungen – ein Abwasserwerk (200.000 cbm/Tag) vor dem Abschluss ebenso
in Fes (120.000 cbm/Tag).
Die genannten Abwasserprojekte haben ihren Schwerpunkt in der Bearbeitung von Haushaltsabwässern. Die Behandlung von Industriewässern harrt noch einer umfassenden
Lösung. Der Investitionsbedarf ist hier enorm: Abzüglich des stark wasserintensiven
Phosphatabbaus- und deren Verarbeitung in Jorf Lasfar und Safi, fallen 59 Mio. cbm an
Industrieabwässern an. Mit gestiegenem Düngemitteleinsatz sind höhere Nitrateinträge
ins Grundwasser zu verzeichnen.
Bau von Staudämmen und Wasserschutz
Es gibt in Marokko rund 128 größere Dämme, die eine Rückhaltekapazität von knapp 17
Mio. cbm aufweisen. Des Weiteren sorgen 74 kleine Staudämme und 83 Auffangbecken
für eine Staukapazität von 400 Mio. cbm (Stand 2010). Im Nachbarland Algerien liegt die
Rückhaltekapazität bei den großen Staudämmen bei 5,7 Mrd. cbm. Den forcierten Bau
von Staudämmen hat Anfang der 70er Jahre König Hassan II eingeleitet. Gegenwärtig
investiert der marokkanische Staat vermehrt in den Dammbau. Bis 2030 sind 50 neue
Staudämme und circa 1.000 Rückhaltebecken geplant. Insgesamt sind 1,7 Mrd. +cbm an
neuen Kapazitäten vorgesehen. Der größte Staudamm (700 Mio. cbm) wird gegenwärtig
bei Fes gebaut.
Weiterer Bedarf besteht bei der Instandhaltung von Staudämmen, insbesondere im Hinblick auf die Verluste von Speicherkapazität durch die Anlandungen (Ablagerung von Bodenmaterial). Wie überall in halbtrockenen Regionen, aber vor allem in Wüstengebieten,
können Hochwässer ein Problem sein. Auch beim Wasserschutz besteht in Marokko ein
hoher Investitionsbedarf.
Wasser-Entsalzung
Die Meerwasserentsalzung ist bekanntlich ein sehr kosten- und energieintensives Verfahren. Mit zunehmender Wasserknappheit spielt die Wasserentsalzung eine wichtigere
Rolle. Die Investitionssummen fallen in Nordafrika und Mittelost weiterhin gering aus.
Wegen des großen Interesses der marokkanischen Regierung birgt die Entwicklung der
solaren oder auf Windenergie basierenden Meerwasserentsalzung großes Potenzial. Erfolgt ist die Präqualifikation für eine Entsalzungsanlage bei Agadir mit einem Budget von
118 Mio. US$.
Projekte der ONEP (Auswahl: Abwasser und Meerwasserentsalzung)
Projekt
Budget (in Status
Mio. US$)
Abwasseraufbereitungsanlage für 30
Nador
Abwasseraufbereitungsanlage für 30
Safi
Entwurfsphase;
Hauptausschreibung für
März 2014 erwartet
Ausschreibung läuft
Anmerkung
Erweiterung der Anlage von 600 l/s.
auf 1.200 l/s
Erwartetes Bauende: Mai 2014
Meerwasserentsalzungsanlage
Agadir
118
Präqualifikation abgeschlos- Kapazität: 45.000 cbm/Tag; Ausbau
sen
auf 100.000 cbm/Tag avisiert
Tiouine-Staudamm
74
Entwurfsphase
Tamlot Dammprojekt
100
Entwurfsphase
270 Mio. cbm zu 2/3 für die Trinkwasserversorgung und 1/3 für die
Bewässerung
Ausmaße: 360 x 7 x 60 Meter
Quellen: Meedprojects Oktober 2012; GTAI-Recherche Oktober 2012
18
Abfallwirtschaft
Mit einem Entsorgungsprogramm (PNDM, Programme National de Gestion des Déchets
Ménagers et Assimilés) versucht Marokko seit 2008 dem Problem unkontrollierter Abfallentsorgung habhaft zu werden. Bislang haben die marokkanischen Behörden zwölf
neue Hausmülldeponien errichtet, sechs befinden sich im Bau, während zwölf weitere
geplant sind. Bis 2015 sind insgesamt 44 Mülldeponien avisiert, die bis 2021 rund 6,6
Mio. t Abfall aufnehmen können. Zwischen 2012 und 2015 werden laut staatlicher Stellen
rund 132 wilde Deponien saniert. Insgesamt hat das Programm zum Ziel, den Müll von
90% aller Haushalte zu entsorgen. Im PNDM ist eine Recyclingquote von 20% vorgesehen. Die geplanten Ausgaben belaufen sich von 2012 bis 2015 auf 11,9 Mrd. DH und von
2016 bis 2021 auf 16,6 Mrd. DH (rund 1,5 Mrd. Euro). In den Bereichen Sondermüllanlagen und Krankenhausmüll ist Marokko stark im Verzug: Die Ausrüstung mit Sterilisatoren
für Krankenausmüll ist mangelhaft.
Energie (einschließlich erneuerbare Energien)
Marokko muss fast seinen gesamten Energiebedarf (97%) importieren und verfügt über
so gut wie keine eigenen fossilen Energieträger. Dabei wächst der Strombedarf jährlich
um 6 bis 8%. Die Regierung setzt auf Alternativen zum Import herkömmlicher Energieträger: Bis 2020 sollen erneuerbare Energien 42% des Stromverbrauchs und 8 bis 10%
des gesamten Energieverbrauchs decken. Der marokkanische König hat im November
2009 einen technologieoffenen Solarplan (Plan Solaire Marocain) lanciert. Laut Plan Solaire Marocain sollen zwischen 2015 und 2019 fünf Solarthermieanlagen gebaut werden,
mit einer Gesamtkapazität von 2.000 MW. Auch wenn die Kapazitätsziele angesichts administrativer und technischer Hürden (kein Einspeisetarif, vergleichsweise teure Herstellung) und der schwierigen Finanzierungslage nicht unbedingt erreicht werden, so bleibt
Marokko Vorreiter bei der Solarenergie in Nordafrika. Nicht umsonst plant die Wüstenstrominitiative Desertec gerade in Marokko ihren ersten Kraftwerkspark. Vorgesehen ist
ein Verbund von Anlagen unterschiedlicher Technologien von Solarthermie über Photovoltaik bis zur Windkraft. Der Park soll die Leistung von 500 MW bis 1.000 MW aufbringen.
Großprojekte erneuerbare Energien
Projektname
Investition (in
Mio. US$)
Projektstand
Anmerkung/Entwickler
Solar Plan Masen
4.500
Studie
Solar Plan MASEN
Ouarzazate Phase II
Solar Plan Masen Ouarzazate Phase III
Solar Plan Masen Ouarzazate Phase IV
Farm at Koudia Al Baida
700
Studie
600
Studie
500
Studie
150
Laayoune Wind Farm
Phase II
150
Hauptausschreibung
Hauptausschreibung
MASEN: Sebkhat Tah SPP: Ergebnis Hauptausschreibung erwartet: 3. Quartal 2014 /
Boujdour: 1. Quartal 2014/ Foum Al Ouad: 2.
Quartal 2014
Masen: Ergebnis Hauptausschreibung erwartet 1. Quartal 2014
Masen: Ergebnis Hauptausschreibung erwartet 1. Quartal 2014; Leistung 125 MW
Masen: Ergebnis Hauptausschreibung erwartet: 1. Quartal 2014; Leistung 125 MW
One: Ergebnis Hauptausschreibung erwartet:
1. Quartal 2013
One: Ergebnis: Hauptausschreibung erwartet: 1. Quartal 2013; Leistung 300 MW
Quelle: Meedprojects, November 2012.
Ausgeschrieben wurde bislang ein thermisches Solarkraftwerk in Quarzazate, das in der
ersten Phase 125 MW und später 500 MW aufweisen soll. Nicht zuletzt fördert Marokko
mit dem Programm Chourouk (arabisch: Sonnenaufgang) die Photovoltaik. Von 2009 bis
2013 sollen 200.000 Familien Strom über Photovoltaikmodule günstig erhalten.
19
Wichtiger Bestandteil des angestrebten Energiemixes ist die Windenergie. Geplant ist die
Kapazität von gegenwärtig 280 MW auf 2.000 MW im Jahr 2020 zu steigern. Insgesamt
rechnet die marokkanische Regierung mit einem Investitionsvolumen von rund 3,5 Mrd.
US$. Vorgesehen ist, in die Produktion von Windkraftanlagen einzusteigen und die heimische Forschung und Entwicklung sowie Ausbildung im Bereich Windenergie zu fördern.
Insgesamt schätzt man die Windkapazitäten für Marokko (einschließlich Westsahara) auf
25.000 MW.
Aktuelle Ausschreibungen von Kraftwerken
Projekte
Wert (in Mio. US$)
Laayoune Transmission Line
Jerada Coal Fired Power Plant Expansion
Tan Tan Transmission Line
70
350
50
Quelle: Meedprojects, November 2012
Kommunikationsnetze
Der Mobilfunkmarkt wird auch 2013 wachsen. Das ist insbesondere den sehr hohen Zuwachsraten bei den Anschlüssen über den Mobilfunkt G3-Generation zu verdanken. Der
Markt für herkömmliche Mobilfunkanschlüsse hat sich hingegen spürbar verlangsamt. Für
2013 sind Ausschreibungen für die G4-Generation zu erwarten.
IT und das Offshoring, etwa von Back-Office-Dienstleistungen, sollen zu einer wichtigen
Stütze der marokkanischen Wirtschaft werden. Dieser wachsende Wirtschaftszweig ist
auf den französischen oder auch spanischen Markt ausgerichtet. Die marokkanische Regierung hat 2011 eine weitere Teilprivatisierung der Maroc Telecom abgebrochen.
Indikatoren im Bereich Telekommunikation
Breitbandabonnenten
Internetnutzer
Internetnutzer pro 100 Einwohner
Mobilfunkabonnenten
Mobilfunkabonnenten pro 100
Einwohner
Sichere Internetserver
Telefonanschlüsse
Telefonanschlüsse pro 100 Einwohner
2003
2009
2010
2011
2.712
475.767
498.682
590.718
998.308
13.065.058
15.656.192
16.459.217
3
41
49
51
7.359.870
25.310.761
31.982.279
36.553.943
25
80
100
113
15
62
95
139
1.219.213
3.516.281
3.749.364
k.A.
4
11
12
11
Quelle: Weltbank, November 2012
2. B Baumaterialien
Zementverbrauch
Vier große Zementproduzenten dominieren den marokkanischen Markt: Ciments du
Maroc (Italcementi Gruppe), Holcim (Schweiz), Lafarge Ciments (Groupe Lafarge,
Frankreich) und Asment (Eigentum der portugiesischen Cimpor). Auch die Bauherren von
Sozialbauten und großangelegten Wohnbauprojekten haben in eigene Zementwerke investiert: Ynna Asments (Chaabi Gruppe) und Ciments de l’Atalas (Eddoha Gruppe).
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Zementverkäufe in 1.000 t
Verkäufe
2009
14.518,9
2010
14.570,7
2011
16.129,6
2011 1)
8.365,3
2012 1)
8.057,3
Quelle: Association Professionnelle des Cimentiers (APC), November 2012
1) Januar bis August
Änd. in %
-3,7
Lieferländer für Holz (nicht verarbeitet) nach Marokko (in Mio. DH)
2009
2010
2011
Schweden
994,6
1024,5
952,2
Finnland
407,1
510,4
597,7
Portugal
76,8
190,7
330,3
Österreich
124,7
192,5
233,9
Frankreich
286,7
201,9
218,3
Spanien
91,4
276,6
187,5
Brasilien
157,3
111,8
152,2
Deutschland
120,8
86,9
116,5
Andere
542,5
602,1
641,7
Gesamt
2.801,9
3.197,4
3.430,3
Quelle: Office des changes, édition provisoire 2011
Baustahl
Einziger Hersteller von Baustahl ist die 1974 vom marokkanischen Staat gegründete
Sonasid. Der Stahlproduzent wurde 1997 privatisiert und gehört seit März 2006 zur
Gruppe ArcelorMittal. Das Werk produziert in der Hauptsache Baustahl. Im Jahr 2012
haben eine schwächere Nachfrage, geringere Importzölle für Baustahl und regionale
Überkapazitäten (Südeuropa) fallende Preise für Baustahl nach sich gezogen.
Einfuhr von Eisen und Stahl (in Mio. US$)
Länder
2008
2009
2010
Spanien
Türkei
Russland
Frankreich
Portugal
Bosnien
Deutschland
Vereinigtes Königreich
Italien
Niederlande
Insgesamt
255,5
460,2
225,0
90,9
88,2
5,6
106,3
108,5
94,0
90,2
2.181,3
236,7
152,3
121,7
131,2
44,5
4,7
65,4
64,8
60,8
72,9
1.207,9
312,8
166,6
150,5
116,0
70,4
48,4
43,0
40,2
29,8
27,2
1.180,4
HS Warennummer: 72
Quelle: UN-Comtrade, November 2012
21
Einfuhr von Eisen und Stahl (in Mio. US$)
Länder
2008
2009
2010
Frankreich
Spanien
Portugal
China
Italien
Türkei
Deutschland
Ägypten
Irland
Belgien
Insgesamt
159,1
199,6
17,8
61,6
99,0
46,6
24,7
19,4
0,9
13,9
772,5
144,7
136,0
13,8
75,0
63,0
13,3
22,5
16,8
0,2
7,9
593,6
129,5
102,5
90,2
71,5
66,2
17,5
14,3
13,1
9,9
7,2
587,2
HS Warennummer: 73
Quelle: UN-Comtrade, November 2012
Baumaschinen und -fahrzeuge
Bei den Bergwerks-, Bau- und Baustoffmaschinen sowie Teile dafür (GP09-2892) ist
Deutschland wichtigster Lieferant für Marokko. Die Absatzzahlen sind gegenüber den
Boomjahren bis 2008 stark rückläufig.
Deutsche Exporte von Bergwerks-, Bau- und Baustoffmaschinen nach Marokko 1)
Zeitraum
in 1.000 Euro
Änderung in %
2009
29663
-28,8
2010
25684
-13,4
2011
16405
-36,1
1. Hj. 2011 2)
9307
-38,0
1. Hj. 2012 2)
4184
-55,0
1)Güterverzeichnis für Produktionsstatistiken 2009: 2892
2)Änderungen gegenüber dem Halbjahr des Vorjahres
Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden, 2012
Lieferländer von Nutzfahrzeugen nach Marokko (in Mio. DH)
Frankreich
Rumänien
2009
2010
2011
1.052,2
1.088,3
1.210,3
27,7
146,8
663,6
Japan
753,5
742,3
597,1
Thailand
652,2
559,2
499,5
Türkei
145,1
284,6
371,5
Deutschland
639,9
504,8
349,3
Spanien
761,0
475,5
328,6
Italien
439,7
253,7
320,0
China
213,4
3.157,4
190,7
Andere
1.326,5
1.247,5
965,2
Gesamt
6.011,2
8.460,1
5.495,8
Quelle: Office des Changes, édition provisoire 2011
Im Jahr 2011 dominierten bei den Neuzulassungen von LKW vier Kfz-Hersteller, allen
voran die japanischen Anbieter Mitsubishi 33,8% und Isuzu mit 13,7%. Darauf folgten
schwedische Anbieter (Volvo und Scania). Mercedes und MAN hatten einen Anteil von
12,6% erzielt. Mit 556 zugelassenen Lkw ist Renault auf 10,2% gekommen.
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Messen
Zeitraum
Name
Ort
Branchenschwerpunkt
6.3. bis 8.3.13
EnviroMaroc
Casablanca
Oktober 2013
Construmar
Casablanca
Oktober 2013
November 2013
Pollutec Maroc
EneR Event
Casablanca
Casablanca
November 2013
EnR - Renewable
Energy Exhibition
Casablanca
Umwelt, Energiewirtschaft (konventionelle und erneuerbare
Energien)
Bautechnik, Baumaschinen, Innenausbau
Umwelt
Energiewirtschaft (konventionelle
und erneuerbare Energien)
Energiewirtschaft (konventionelle
und erneuerbare Energien)
Quelle: Ausstellungs- und Messeausschuss der deutschen Wirtschaft, www.auma.de;
Stand November 2012
Wichtige Kontakte
Name
Website/ ersatzweise Telefonnummer
Agence Marocaine de Développement des Investissements
Al Omrane
Association Marocaine de l'Industrie du Béton
Association Professionnelle des Cimentiers du Maroc
Agence nationale pour le développement des Energies
renouvelables et d´Efficacité Energétique
Centre Marocain de Production Propre (CMPP)
Deutsche Industrie- und Handelskammer
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit
(GIZ)
Fédération marocaine de du Conseil et de l´Ingénierie
Fédération Nationale du Bâtiment et des Travaux Publics
Fédération du transport
Fonds de Dépollution Industrielle (FODEP)
Ministère de l'Equipement et du Transport
Ministère de l'Habitat, de l'urbanisme et de la politique de la
ville
Office national de l'eau potable
Office National de l'Électricité
Société Nationale des Autoroutes du Maroc
Office national des aéroports (ONDA)
Office National des Chemins de fer
Administration du tourisme
Agence spéciale Tanger Méditerranée (TMSA)
Ministère de l'Energie, des Mines, de l'Eau et de
l'Environnement
Portail du Département de l'Eau
Département de l'Environnement
http://www.invest.gov.ma
www.alomrane.ma
http://www.betonamaroc.com
http://www.apc.ma
http://www.aderee.ma
Quelle: GTAI-Recherche, November 2012
23
http://www.cmpp.ma
http://marokko.ahk.de
http://www.giz.de/de/weltweit/340.html
http://www.fmci.ma
http://www.fnbtprabat.ma
www.fntr.ma
Tel : +212 537 67.75.01/08
www.mtpnet.gov.ma
www.mhu.gov.ma
www.onep.ma
www.one.org.ma
www.adm.co.ma
www.onda.ma
www.oncf.ma
http://www.tourisme.gov.ma
www.tmsa.ma
www.mem.gov.ma
www.water.gov.ma
www.minenv.gov.ma

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