Internet-Telefonie, Voice over IP, IP-Telefonie
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Internet-Telefonie, Voice over IP, IP-Telefonie
Informationsblatt für Einzelhändler Internet-Telefonie, Voice over IP, IP-Telefonie Zentralstelle für Berufsbildung im Handel e.V. Mehringdamm 48 10961 Berlin Internet-Telefonie, Voice over IP, IP-Telefonie Inhaltsverzeichnis: 1. Einführung........................................................................................................... 2 2. Wie funktionieren VoIP und IP-Telefonie? .......................................................... 3 3. Komponenten einer VoIP-Lösung und Funktionalitäten ...................................... 5 4. Vorteile und Nachteile von VoIP ......................................................................... 7 5. Checkliste für das Unternehmen ......................................................................... 9 6. Anbieter von VoIP ............................................................................................. 10 7. Weiterführende Informationen........................................................................... 11 8. Glossar.............................................................................................................. 12 © zbb 2009 Seite 1 von 14 Internet-Telefonie, Voice over IP, IP-Telefonie 1. Einführung Neben den wachsenden Anforderungen an moderne Kommunikation werden auch die Möglichkeiten zu kommuni zieren immer vielfältiger. Ei n Begriff, der d abei seit zwei bis drei Jahren immer wieder fällt, ist Voice over IP (VoIP), das Telefonieren auf der Basis des Internetprotokolls . Wur den die Anfänge 1993 noch belächelt, so existiert heute eine Vielz ahl v on An bietern und auch immer mehr Unternehmen überlegen, ihre Telekommunikation umzustellen. Mit dieser Broschüre informieren wir über die grundlegenden Begriffe und Funktionsweisen von VoIP, stellen die notwendigen Komponent en dar, benennen beispielhaft Anbieter von VoIP Hard- und Software und erläutern Vor- und Nachteile dieser Tec hnik. Die Begriffswelt ist dabei nicht immer eindeutig und häufig werden Internet-Telefonie, VoIP und IP-Telefonie einander gleichgesetzt. Internet-Telefonie Internet-Telefonie bedeutet die Übertr agung von Sprache über das öffentliche Internet. Über einen beliebigen Anbieter (Provider) k ann telefoniert werden. Dabei hängt die Qualität der Te lefonverbindung von der Geschwindigkeit des benutzten Internetanschlusses ab. Grundsätzlich gilt, dass je schneller die Internetverbindu ng, umso besser die Qualität der Sprachübertr agung wird. Empfehlenswert ist Internet Telefonie erst ab ei nem DSL- Anschluss. Da die Spra chqualität nicht garantiert werden kann, ist Internet-Telefonie nur bedingt in Geschäftsumgebungen einsetzbar. Als technische Voraussetzung daf ür sind entweder ein s pezielles IP-Telefon notwendig oder ein Adapter für das anal oge Telefon oder ein PC mit einer Soundkarte inklusive Headset (Kopfhörer und Mikrofon) und einer entsprechenden Software, dem sogenannten Softphone. Voice over IP (VoIP) VoIP bedeutet im eigentlichen Sinne die Um setzung von Sprache auf der Basis des darüber hinaus für die seit Internet-Protokolls (IP) in IP-Datenpakete und steht langem übliche Vernet zung von traditionellen Telef on-Anlagen mit dem privaten Netzwerk oder dem Internet üb er Vermittl er ( die sogenannten IP-Gateways). Für Unternehmen bedeut et dies, dass neben dem Telefonnetz noch ein Datennetz betrieben werden muss. Ö VoIP wird häufig gleichgesetzt mit den Begriffen IP-Telefonie und InternetTelefonie oder als Sammelbegriff für alle Möglichkeiten benutzt. IP-Telefonie Sowohl die Telefonie selbst al s auch alle mit ihr verbundenen Kommunikationsanwendungen wie beispielsweise das Telefonieren vom PC aus (CTI) oder der Abruf einer einmal eingegangenen Information unabhängig von Ort und Zeit über PC, Fax, E-Mail usw. (Unified Messaging ) werden auf dem vorhandenen Netzwerk (LAN/WAN) zur Verf ügung gestellt. Auch IP-basierte Call Center existieren mittlerweile. © zbb 2009 Seite 2 von 14 Internet-Telefonie, Voice over IP, IP-Telefonie Eine Garantie für Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit liefert dabei das Dienstmerkmal Quality of Service (QoS), wodurch eine gleich bleibend hohe Sprachqualität gewähr leistet wer den soll, di e der von „klassischen“ Telefonanlagen entspricht und die dafür sorgt, dass IP -Telefonie auc h für Geschäftsumgebungen eingesetzt werden kann. Das heißt, durch VoIP /IP-Telefonie k önnen die ehemals getrennten Welten von Datenübertragung und Sprachübertragung nun gemeinsam genutzt werden. Dem Anwender wird es erlaubt, über das Datennetzwerk miteinander zu telefonieren, was daz u führt, dass Telefonieren nicht mehr nur über „ Telefon - öffentliches Wählnetz - Telefon“ möglich ist, sondern dass Telef onieren außerdem möglich wird zwischen: Computer - IP-Netz (internes Netzwerk oder/und Internet) – Computer Computer – IP-Netz (internes Netzwerk oder/und Internet) – Telefon Telefon – IP-Netz (internes Netzwerk oder/und Internet) - Telefon Telefon – öffentliches Wählnetz – IP-Netz (Internet) - öffentliches Wählnetz –Telefon Dabei ist der Stand der Technik bis jetzt soweit fortgeschritten, dass neben Daten und Sprache auch Videodaten übertragen werden können. 2. Wie funktionieren VoIP und IP-Telefonie? Die Sprachübertragung auf der Basis des Internet Protokolls funktioniert wie folgt: Sprache wird über ein Mikrofon aufgenommen und digitalisiert der Datenstrom wird komprimiert und in Datenpakete geteilt und verpackt die Datenpakete werden gesendet und durch das Netz transportiert die Datenpakete werden empfangen die Datenpakete werden zusammengesetzt und dekomprimiert der Datenstrom wird in ein analoges Signal umgesetzt und als Sprache ausgegeben. Dabei sind neben dem Internetprotokoll noch eine Reihe weiterer Protokolle und Standards notwendig, die unt er anderem für das Problem der Echtzeitübertragung über paketvermittelnde Datennetze zuständig sind. Bei VoIP / IP-Telefonie gibt es zur Ze it neben anbieter spezifischen Lösungen ( wie z. B. von CISCO das Protokoll „skinny “ oder „C ornet-IP“ von Siemens) zwei Standards, die miteinander konkurrieren, H.323 und SIP. © zbb 2009 Seite 3 von 14 Internet-Telefonie, Voice over IP, IP-Telefonie Standards H.323 Standard Das H.323 Protokoll wu rde von der Internati onal Telecommunication Union ( ITU) definier t und im Februar 1998 freigegeben. H.323 behandelt nicht nur die Signalisier ung, sondern alle Aspekte einer Sprach- oder Videoverbindung. Insgesamt stellt H.323 e in ausgewachsenes, fest definiertes Multimediasystem b ereit und wir d seit Jahren außer für Sprache auch für Videokonferenzanwendungen eingesetzt. SIP Standard Die Internet Engineering Task Force (IETF) hat das Session Initiation Protocol (SIP) als allgemeines Signalis ierungsprotokoll für Multimediaanwendungen entwic kelt. Da sich SIP ausschließlic h auf die Signalisierung k onzentriert, ist das Protokoll viel flexibler f ür unterschiedliche Zwecke einsetzbar. Deshalb wird SIP beis pielsweise auc h für Sofortnachrichten, das so genannte Instant Messaging eingesetzt. Kein Telek ommunkationsanlagen -Hersteller kann es sich noch leisten, SIP nicht zu unterstützen. Inzwischen setzen die meisten der öffentlic hen IP –Telefonie - Anbieter mittlerweile weltweit mehr und mehr SIP als Signalisierungsprotokoll ein. Daher ist beim Kauf von VoIP Komponenten darauf zu achten, dass möglichst beide Standards unterstützt werden, zumindest jedoch H.323. Das Betriebssystem Windows XP besitzt zum Beispiel bereits eine Telefonschnittstelle (TAPI), die H.323 fähi g ist und mit der zum Lieferumfang von XP gehörenden Software Netmeeting k ann sowohl telefoniert al s auch die Realisierung von Videokonferenzen über das Internet erfolgen. Audio Codec Die Sprac hqualität bei ei nem solchen Telefongesprä ch hängt a ber nicht nur vom verwendeten Standar d ab, sondern auch vom dabei benutzten Audio Codec. Diese Codecs sind für die Komprimierung der Sp rache zuständig. Dabei können die Daten je nach verwendetem Codec unt erschiedlich stark komprimiert werden. Die Codecs benutzen dabei ein Verfahren ähnlich wie bei Musikdatei en im MP3-Format, indem für das menschliche Gehör unwichtige Informationen weggelassen werden. Das führt zu einer kleineren Datenmenge, die über tragen werden muss und die daher auch weniger Bandbreite der vorhandenen Datenleitung benötigt. Werden je nach ver wendetem Audio Codec allerdings zu viele Infor mationen weggelassen, dann leidet die Sprac hqualität ganz erheblich. Damit die Kommunikation erfolgreich verlaufen kann, muss auch beim Empfänger der gleiche Audio Codec vorhanden sein. © zbb 2009 Seite 4 von 14 Internet-Telefonie, Voice over IP, IP-Telefonie Upload-Geschwindigkeit Für die Internet-Telefonie ist neben dem verwendeten Audio Codec auch die Hochlade-Geschwindigkeit (Upload) des vorhandenen DSL-Anschlusses entscheidend für die Frage, wie viele Ges präche gleichzeitig ablaufen können. So beträgt zum Beispiel bei einem T-DSL Ans chluss 768/128 kbit/s oder bei T DSL 1000 (1024/128 kbit/s) die Herunterlade-Geschwindigkeit ( Download) 768 bzw. 1024 kbit/s und die Hochladegeschwindigkeit ( Upload) 128kbit/s. Gleichzeitig können bei dies er Upload-Geschwindigkeit sechs Gespräche mit guter Qualität bei voreinges telltem Audio Codec G.729 oder ein Gespräch mit sehr guter Qualität bei Audio Codec G.711/PCMU (G.711 wird bei ISDN angewandt) oder sieben Gespräche mit mittlerer Qualität bei Audio Codec G .723 vorge nommen werden. Das heißt, je höher die Upload- Geschwindigkeit um so mehr Gespräche können gleichzeitig in guter Qualität geführt werden. Eine ander es Problem, das sich bei VoIP ergibt, ist die Frage, ob der vorhandene DSL-Volumentarif ausreicht oder ob ein anderer Volumentar if gewählt werden sollte. So verbraucht beispielsweise ein 15minüt iges Gespräch mit Codec G.711 (ISDN) 16,87 Megabyte, mit Codec G.729 würden 4,27 Megabyte verbraucht und mit Codec G.723 4,05 Megabyte Übertragungsvolumen.1 Bei einem monatlichen Tarif 1500 (T-Onli ne) könnten also bis zur Ausschöpf ung des Tarifs ca. 88 fünfzehnminütige Gespräche im Monat in ISDN-Qualität geführt werden. 3. Komponenten einer VoIP-Lösung und Funktionalitäten Je nach Verwendungszweck und Unternehm ensstruktur können unterschiedliche Szenarien für den Einsatz von VoIP /IP-Telefonie zum Tragen kommen: VoIP als Ergänzung: Parallel zum Betr ieb der TK-Anlage wird diese erweit ert entweder durch die Erweit erung der TK-Anlage mit einem VoIP-Modul (z. B. von Tenovis, Siemens, Alcatel) oder mit Hilfe von Ad aptern und Gateways (z.B. Abox von Auers wald). Dadurch la ssen sich we itere wichtige Geräte wie Fax oder DECT-Telefone weiter wie bisher betreiben. VoIP als Ersatz der klassischen TK-Anlage: Die alte TK-Anlage wird abgeschafft und eine neue reine IP-Telef onanlage (z. B. Cisco Callmanager Express 3.1 mit 24 IP-Telefonen od er Innovaphone 202 für bis zu 10 Teilnehmer) wird installiert. schrittweise Migration: Die kla ssische TK-Anlage wird erweitert und schrittweise durch IP- Anlagen ersetzt beispielsweise bei einem Umzug des Unternehmens, bei der Einrichtung einer neuen Filiale des Unternehmens, die mit VoIP angebunden wird, bei der Anbi ndung verschiedener Standorte über ein Virtual Private Network (VPN) oder durch Telefonie über das Internet. 1 Quelle: FAQ, http://www.mammutprojekt.de/index.html?index © zbb 2009 Seite 5 von 14 Internet-Telefonie, Voice over IP, IP-Telefonie Die meisten VoIP Lösungen bestehe n aus mehreren Komponenten: dem Gatekeeper, dem VoIP Gateway und den Endgeräten: Der Gatekeeper, der auch als integr ierte Funktion im VoIP-Gateway vorkommen kann, übernimmt die Zuordnung der IP-Adressen zu Telefonnummern sowie die Zugriffskont rolle und ver waltet d ie im Netzwe rk verfügbare Bandbreite. Das VoIP-Gateway s tellt die Verb indung z wischen dem VoIP-Netz und dem öffentlichen Telefonnetz her. Es baut Gespräche auf und wieder ab, komprimiert die Sprac he und packt sie in IP-Pakete ein. Das Gateway stellt auch die Verbindung zu einer bestehenden TK-Anlage her. Um die IP- Telefonie an einem Arbeits platz als Endanwender zu nutzen, gibt es mehrere Varianten: - - - - Die Verwendung eines Headsets, das an einen Computer angeschlossen wird. Außerdem wird ein Programm (Softphone )benötigt, das die Anwah l des gewünschten Kommunikationspartners übernimmt. Die Verwendung eines spez iellen Telefonhörers oder eines USB Telefons (z.B. innovaphone IP 10) zum Anschluß an den Computer sowie ein Programm (Softphone), das di e Anwahl des gewünschten Kommunikationspartners übernimmt. Die Verwendung eines speziellen IP-T elefons, das sich als unabhängiger Client in ein Netzwerk einfüg t. Hierzu können kabelgebundene oder kabellose (WLAN) Verbindungen genutzt werden. Die Verwendung herkömmlicher Telef one (analog oder ISDN) mit einem Adapter, die den Anschluss an das Netzwerk ermöglichen. Der Funktionsumfang der einges etzten Softphones oder Hardware IP-Telefone kann dabei erheblich variieren. Waren in der Anfangszeit nur wenige Leistungsm erkmale herkömmlicher Telefone bei IP- Telefonen vorhanden, so brauc hen s ie heute den Vergleich nicht mehr zu sc heuen und verfügen zum Teil sogar über Leistungsmerkmale, die über herkömmlic he Telefone hinaus gehen. So gibt zum Beispiel die NetPhone Applikationslösung von T- Com 74 Funktionen an: Anklopfen, Anruferliste mit Datum und Uhrzeit (auch für angenommene und umgeleitete Anrufe), Auswahl der Rufnummer bei ausgehe nden Anrufen, Automatische Server Erkennung, Benutzer-/ Roamingprofile , B enutzerauswahl beim Start, intelligente Anrufweiterleitung, Chef/Sekretariats-K onfiguration, Halten, Mitschneiden von Gesprächen (manuell/automatisch) usw.. © zbb 2009 Seite 6 von 14 Internet-Telefonie, Voice over IP, IP-Telefonie Darüber hinaus wird eine leistungsf ähige Netzwerkstruktur (Server, Switch, Router, Güte der V erkabelung) benötigt, um eine gute Qualität der Sprachverbindungen und ausreichend Bandbreite für die Sprachübe rtragung sicher zu stellen. Werden Zusatzleistungen benötigt, wie beispiels weise das sogenannte Billing, d.h. die Möglichkeit zur Speic herung und Abrech nung der G esprächsgebühren, dann sind zusätzliche Serverdie nste zu ins tallieren. A ls Betriebss ystem kommen zumeist MS Windows Server oder Linux zum Einsatz. 4. Vorteile und Nachteile von VoIP Wie bei allen Technologien gibt es Vor- und Nachteile. Die Entscheidung für oder wider VoIP sollte, ausgehend von der Unternehmens situation und der zuk ünftigen Unternehmensstrategie, getroffen werden. Vorteile Für die Übertragung von Daten benötigt. und Spr ache wird lediglich ein Netzwerk Größter V orteil von VoIP sind die r eduzierten Kosten. Gespräche zwischen zwei Teilnehmern bei demselben VoIP-Anb ieter sind in der Re gel kostenf rei. Inzwischen haben verschiedene Anbieter ihre IP-Netze zusammen geschalt et, deren Teilnehmer damit auc h netzübergreifend kostenlos telefonieren können. Telefonate ins Festnetz und ins Ausland sind günstiger als bei der Telekom, jedoch nicht zwingend billiger als Call-by-call. Die IP-Telefonie basiert auf standardisierten Protokollen. Für Supportaufgaben werden nur noch eine Service Fir ma oder IT-Mitarbeiter benötigt; die Installation und Pflege eines Telefonnetzes entfällt. © zbb 2009 Seite 7 von 14 Internet-Telefonie, Voice over IP, IP-Telefonie Die IP-Telefonie basiert inzwisc hen auf kostengünstiger Standar d-Hardware und Software. Auch Firm en, die für ausländis che Kund en in deren Land erreichbar sein wollen, können über einen IP-T elefonieanbieter des Landes eine Telefonnummer mieten, ohne gleic h ei n ganzes Büro dort unterhalten zu müssen. Interaktive Sprachdienste werden erm öglicht: z. B. „Voice Messaging“ - die Sprach-E-Mail. Dabei werden Nachri chten gespeic hert und dem Empfänger übermittelt, sobald dieser am Platz ist. Mit "Intera ctive Voice Responses" la ssen sich Anrufer einfach durch ein Sprachmenü steuern und kommen elektronisch vorausgewählt an den richtigen Ansprechpartner. Sprache, Text und (bewegtes ) Bild werden gemeinsam von einem System verwaltet und so Arbeitsabläufe optimiert. Echtes „Unified Messaging“ ist möglich - Sprachnachrichten, Faxe und E-Mails landen in einem ge meinsamen Posteing ang. Die Anwend ung "Click-to-Dial" ermöglicht Anrufe aus einer Web-Ober fläche heraus, ähnlich wie der Klick im Browser auf eine Mailadresse ein E-Mail- Bearbeitungsfenster öffnet. Mit Hilfe dieser so genannten Sprach-/ Datenintegration kann ein Telefongespräch z. B. mit einem Kundenberater eines Web-Shops initiiert werden. Unified Messaging ist auf einer Plattform ohne zusätzliche Hardware möglich. VoIP Anlagen sind nic ht an eine bestimmte Größe (d.h. Endkundenanschlüsse) gebunden, meist ist eine Erweiterung im Gegensatz zu herkömmlichen TK-Anlagen problemlos möglich. Zieht ein Mitarbeiter innerhalb der Firma um, kann er sein Telefon mitnehmen und am neuen Arbeit splatz einf ach wieder mit dem Netzwerk verbinden. Der Benutzer wird nicht darüber identifizier t, welche Leitung er benutzt, sondern welches Telefon. Nachteile Bestehende Netzwerke weisen oft eine zu geringe Bandbreite auf und müssen in der Regel komplett erneuert werden. Bei der Sprachqualität kann es zu Einbußen kom Sprachpaketen oder bei zu großer Verzögerung. Bei Mischlösungen muss das Unternehm nebeneinander betreiben und warten. men bei Verlust von en nach wie vor zwei Strukturen Datenschutz, das unberechtigte A bhören, Veränder n und Weiterleiten ist technisch relativ einf ach möglich ( ebenso allerdings wie beim normalen Telefon). Bei einem Systemausfall verliert man gleichz eitig Daten- und Sprachkommunikation. Dies stellt hohe Ansprüche an die Verfügbarkeit der Systeme, was angesichts der Komplexität nicht einfach ist. Die Kosteneinsparungen durch Sprache via IP sind nicht so hoch wie erwartet, weil die klassische Telefonie immer billiger wird. © zbb 2009 Seite 8 von 14 Internet-Telefonie, Voice over IP, IP-Telefonie Kostenlose Gespräche übers I nternet si nd nic ht wirklich kost enlos, allein schon wegen der monatliche n Grundkosten für den Internetanschluss und dem entsprechenden Internettarif. Auße rdem fallen auch Kos ten für das VoIP-Angebot bei den meisten Providern an. Notrufe (wie 110) können mit reinen werden. IP-Telefonen bisher nicht abgegeben Derzeit sind keine lic htwellenleiterfähigen Endgeräte (LWL) verfügbar. Daher ist bei einer optischen Verkabelung zum Arbeitsplatz je LWL - VoIP Anschlu ss ein zusät zlicher Schnittstellenwandler erforderlich, d.h. bei optischer Anbindung benötigt man dagegen entwe der einen zusätzlichen Stromanschluss oder man muss gänzlich auf das Telefon verzichten und den PC als Ersatz akzeptieren. Es gibt bisher noc h keinen inte rnationalen oder auch nur nationalen Rufnummernplan, ebenso wenig übergreifende Auskunftsdienste. 5. Checkliste für das Unternehmen Der Umstieg von einer vertrauten Technolog ie auf eine neue bedeutet auch für die Mitarbeiter, die sic h ein bestim mtes Kommunikationsverhalten angewöhnt haben, meist gewisse Anpassungsschwierigkeiten. Um nicht von vornhere in die Akzeptanz der neuen Technik durch mangelnde G esprächsqualität beim Telefonieren zu verspielen, sollte ein Unternehmen vor dem Wechsel auf bes timmte Eckpunkte achten, wenn VoIP eingeführt werden soll: Auf welchem Stand ist das Unternehmensnetzwerk? Wie groß ist die Kapazität des Netzwerkes und wie ist die Auslastung des Netzwerkes über den Tag verteilt? Unterstützen die vorhandenen Netzwerkkomponenten (Router, Switch) VoIP? Unterstützt die VoIP-Lösung di e wichtigsten Basisfunktionen der herkömmlichen Telefonanlage, wie z. B. Anrufweiterl eitung, automatischer Rückruf, Anklopfen, einheitlicher Wählplan, Paging usw.? Unterstützt die VoIP- Lösung die all gemeinen Standards H.323 und /oder SI P oder muss neue Technik (z. B . ein eigens für die Lösung zugeschnittener Switch) angeschafft werden? Fr agen Sie besonders dann nachdrücklich nach, wenn eine Lösung als „SIP fähi g“ deklariert wird, was darunter zu verstehen ist. Unterstützt der vorhandene Internet Se rvice Provider VoIP oder muss zu einem neuen Anbieter gewechselt werden? Besitzen der vorhandene DSL-Inter netanschluss oder die Standleitung genügend Bandbreite (Uploadgeschwindigkeit und Volumen)? Sind Vork ehrungen zum A Frühwarnschutz etc.)? usfallschutz getroffen (doppelte Geräte, Lässt die VoIP-Lösung auch zu, dass Filialen über VoIP telefonieren können? Ist das Netzwerk, das die Filialen verbindet, VoIP tauglich? © zbb 2009 Seite 9 von 14 Internet-Telefonie, Voice over IP, IP-Telefonie Empfehlung: Im Unternehmen gibt es nur einen oder zwei PCs , ein Datennetzwerk ist im Unternehmen nic ht vorhanden und auch nicht geplant und der Internetanschluss läuft über Modem oder IS DN. In diesem Fall s ollte zur Zeit auf VoIP verzichtet werden, da die In vestitionen in die Netzwerktechnik und den Internetanschluss die eingesparten Telefonkosten nicht in angemessener Zeit aufwiegen können. 6. Anbieter von VoIP Die Palette der Anbieter wird immer größer. Die folgende Übersicht enthält daher nur eine Beispielauswahl: Hardware- und Software Anbieter Agfeo Telekommunikation, bietet u.a. Telefonanlagen für ISDN over IP an Alcatel , CTI-Lösungen, IP-Gateways, IP-Telefonplattformen Ava ya, vollständige Produktpalette für Telekommunikationsleistungen inklusive IP-Telefonie im Unternehmen AVM, FRITZ!BoxFon komplette Telekommunikationsanlage auf Basis eines DSL-Modems für analoge Telefone Cisco Systems GmbH, vollständige Produktpalette für die Daten, Video- und Sprachkommunikation colima , Software für CTI-Lösungen, Anbindung von TK-Anlagen an VoIP Innovaphone , IP-Telefone, IP-Gateways, IP-Telefonanlage, IP-Dect zur Anbindung schnurloser Telefone, IP Adapter für analoge Telefone Mitel , IP-Kommunikationsplattformen, IP-Telefone Siemens, IP-Kommunikationsplattformen, IP-Telefone, Siemens , pcclient130, PC-Software zur Kommunikation über IP Provider, die VoIP/Internet-Telefonie anbieten: alle Provider finden Sie auf: http://www.voip-info.de/privat/provider.php Broadnet, bietet neben der Providertätigkeit auch die Installation ganzer VoIP-Unternehmenslösungen an, 1&1 Internet AG QSC AG Tiscali GMX sipcall © zbb 2009 Seite 10 von 14 Internet-Telefonie, Voice over IP, IP-Telefonie Software zum Telefonieren über das Internet von PC zu PC für das Betriebssystem MS Windows: iPhone skype x-lite AOL Instant Messenger MSN Messenger MS Netmeeting ICQ für das Betriebssystem Linux: Ophone linphone Kphone Asterisk skype für das Betriebssystem MacOS : x-lite skype AOL Instant Messenger ICQ 7. Weiterführende Informationen das deutschsprachige VoIP Portal http://www.voip-info.de ausführliches Webverzeichnis zum Thema VoIP http://www.voip-information.de deutsches Forum für Internettelefonie http://www.ip-phone-forum.de VoIP Anbieter Datenbank http://www.voip-info.de/service/anbieterdatenbank/index.php Anbieter und Software Informationen rund um VoIP http://www.switchtel.de/tiki-view_articles.php © zbb 2009 Seite 11 von 14 Internet-Telefonie, Voice over IP, IP-Telefonie 8. Glossar Audio Codec Diese Codecs werden zur Zeit für VoIP verwendet (netto / brutto Bandbreite): G.711a bzw. G.711u - ITU-T-Standard (64kbit/s / 87,2 kbit/s), wird bei ISDN angewandt G.722 – (48,56,64 kbit/s / ? ) G.723.1 – ( 5,4 kbit/s / 21,9 kbit/s) G.726 – (16 kbit/s / 39,2 kbit/s) G.726 – (24 kbit/s / 47,2 kbit/s) G.726 – (32 kbit/s / 55,2 kbit/s) G.726 – (40 kbit/s / 63,2 kbit/s) G.728 – (16 kbit/s / 31,5 kbit/s) G.729 – ( 8 kbit/s / 31,2 kbit/s) Call by Call Call by Call ist ein Service der Telefongesells chaften, um je nach Wahl Ferngespräche günstiger zu führen. Vor de r Eingabe der Zielru fnummer wird sic h sich mit einer Vorwahl für eine Gese llschaft entschieden. Entscheidend ist, dass dieser Service nur von Gespräch zu Gespräch ohne Anmeldung oder Vertragsbindung genutzt werden kann. CTI Computer Telephony Integr ation. Bezeic hnung für die Verbindung von TK-Anlagen und Computersystemen (z.B. Datenbanken) über eine spez ielle Schnittstelle. Der User kann so Telefonie-Dienste vom PC aus nutzen. Gatekeeper Der Gatekeeper ist dafür zuständig die internen Adressen in Telefonnummern umzusetzen. Er übernimmt die Zuordnung der IP-Adressen zu Telefonnummern sowie die Zugriffskontrolle und verwaltet die im Netzwerk verfügbare Bandbreite Gateway Englische Bezeichnung für " Torweg", "Ein fahrt". Ein Gateway ermöglic ht die Kommunikation zwisc hen Rechnern. Es gew ährleistet die Kommunikation zwischen Netzen mit unterschiedlichen Datenstrukturen, bspw. zwischen einem ISDN Netz und einem IP-Netz. H.323 Von der ITU definiert er Standard, der notw endige Bestandteile (wie Gateways oder Endterminals) und Verfahren (zum Beispiel Komprimierung von Sprache) für die Telefonie über paketvermitte lte Netze bes chreibt. H.323 umfasst eine ganze Reihe von Protokollen, die Funktionen wie Signalisierung, den Austausch von Statusinformationen oder Verbindungs- und Datenflusskontrolle ermöglichen. IETF Die Internet Engineering Task Force is t zuständig für die Weiterentwicklung von Technologien, die auf der Prot okollfamilie Transp ort Control Protocol/ Interne t Protocol (TCP/IP) basieren. Sie definier t Standards, an denen sich Hersteller bei der Entwicklung neuer Lösungen orientieren müssen. © zbb 2009 Seite 12 von 14 Internet-Telefonie, Voice over IP, IP-Telefonie Instant Messaging ist ein Chat Dienst. Dabei muss man sich nicht an einem Chat-Server anmelden, sondern man sieht, ob der andere Teilnehme r online ist. Voraussetzung dafür ist, dass bei beiden Ges prächspartnern das gl eiche Programm läuft. Am bekanntesten sind ICQ und die Messenger von MSN oder AOL. IP-Protokoll Internet Protocol - eines der Datenübertr agungsprotokolle im Internet. Hauptaufgabe des IP ist die netzübergreifende Adressier ung, die Datenpaketen (packets) erlaubt, auf dem Weg vom Sender zu m Empfänger mehrere ver schiedene Net zwerke zu nutzen. IP-Telefon Ein VoIP-Telefon erkennt man von außen nur an der Ethernet-Schnittstelle und wird entweder am Computer oder direkt an einen Router oder Switch angeschlossen. ITU Die International Telecommunication Unio n kümmert sich intern ational um Fragen der Regulierung, Standardisierung Koordination und Entwicklung im Bereich der öffentlichen Telekommunikationsnetze. Paging Paging ist der Oberbegriff für alle Funkrufd ienste zur Übermittlun g codierter Signale oder kurzer Nachrichten mittels Funküber tragung z u einem mobile n Teilnehmer mit Empfangsgerät. Quality of Service Quality of Service. Eine Garantie für Geschwindigkeit und Leis tungsfähigkeit. Im Internet und anderen Netzwerk en steht hinter Quality of Service die Idee, dass Übertragungsraten, Fehlerra ten und andere netzbasierte C harakteristika gemessen, verbessert und in einigen Fällen garantiert werden können und müssen. SIP Von der Internet Engineering Task Forc e (IETF) definiert er Standard für die Übertragung von Echtzeitdat en über paketbasierte Netze. SIP ist funktional vergleichbar mit der ITU-Norm H.323, ist aber weniger komplex und einfacher zu implementieren. Es beinhaltet unter anderem Funktionen wie die Übermittlung der Identität des Anrufers oder die Anrufweit erleitung in IP-basierten Netzen. Darüber hinaus ist es verantwortlich für die Gesp rächssignalisierung und das Lokalisieren von Anwendern. Softphone Im Gegensatz zu normalen Telefonen und IP-T elefonen handelt es sich hierbei um eine reine Softwarelösung. Dabei steht ei nem Benutzer in der Regel ein an die Soundkarte angeschlossenes Headset zur Verfügung und ei ne Bildschirmmaske zur Bedienung des „Telefons“. Produkte sind bspw . für Windows x-lite, SIPPS, Ericsson Communication Client oder CISCO-Softphone. © zbb 2009 Seite 13 von 14 Internet-Telefonie, Voice over IP, IP-Telefonie Switch Ein Gerät, welches eine zentrale Vermittl ungsvorrichtung im Datennetzwerk darstellt. Der Switch stellt eine Ve rbindung zwisc hen getrennten Kommunikationsleitungen in einem Net zwerk her und leitet Nachrichte n sowie Pakete zwis chen den Computern des Netzwerks weiter. Unified Messaging Ein Unified Messaging System ist in der Lage Informationen unabhängig von Ort, Zeit und vorhandenem Medium z ugänglich zu machen. Eine einmal eingegangene Information kann somit nicht nur über den PC, sondern auch über Telefon, Fax oder per E-Mail abgerufen werden. © zbb 2009 Seite 14 von 14