Wie würdest du deinen Stil bzw.

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Wie würdest du deinen Stil bzw.
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Inhalts
verzeichnis
2 > Editorial
3 > Eröffnung: Performance »bad in bed with yoko and love«
3 > Impressum
4 > Workshops
5 > Anfahrtsplan
6 > Filmnacht
8 > Paneldiskussionen
12 > Bands und Musikerinnen
14 > Programmübersicht
20 > Djs
24 > Filmwettbewerb »music was her first love«
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Editorial
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Ein feministisches Musikfestival:
»Sehr interessant, aber wen interessiert’s?«1
…uns, verdammt noch mal! beantwortet die Redaktion des Magazins fiber. werkstoff für feminismus und popkultur lautstark diese dumme Frage. Und wieso? Weil uns die inhaltliche Auseinandersetzung mit Musik und den Geschlechterverhältnissen Spaß
macht und wir eine Notwendigkeit darin sehen, dass das Thema
(wieder mal) zum Thema wird.
und deren Annäherungen an das Thema zeigen. Und nicht zuletzt
soll auch die Musik an sich nicht zu kurz kommen: Solokünstlerinnen, Bands und DJs werden die Räumlichkeiten beschallen.
Wer veranstaltet …?
Veranstalterin des Festivals ist das Magazin fiber. werkstoff für
feminismus und popkultur – eine Zeitschrift zum Thema Feminismus und Popkultur aus Wien. Die »Jubiläumsausgabe« im Winter
06 wird ebenfalls dem Thema »Musik« gewidmet sein und wird neben vielen Berichten, Analysen und Kommentaren auch Reflexionen über das Festival enthalten. Don’t miss it!
fiber. werkstoff für feminismus und popkultur wird von einem
Kollektiv junger Frauen in Wien herausgegeben und erscheint
zweimal jährlich im Umfang von 60–80 Seiten. fiber versteht sich
als (Medien-)Projekt, das Frauen als Akteurinnen wahrnimmt und
ihnen bewusst Präsenz verleiht. fiber ist Kommunikationsmittel für
feministische/queere/popkulturelle Themen und Plattform für engagierte AutorInnen. Die Auseinandersetzung mit Dominanzkulturen und Herrschaftsverhältnissen und die Erweiterung des traditionellen Verständnisses von Kultur stehen im Mittelpunkt. Geschlechterverhältnisse in popkulturellen Erscheinungen werden
dabei kritisch reflektiert. Ziel ist es, eine Lesart von Massenkultur
jenseits ihres rein manipulativen Charakters zu etablieren.
Wieso noch mal?
Ausgehend von der Lust an der Musik – am Musikhören und am
Musikmachen – veranstaltet das Magazin fiber. werkstoff für feminismus und popkultur, aus Anlass der 10. Ausgabe mit dem
Schwerpunkt »Musik« eine Film-, Diskussions- und Konzertveranstaltungsreihe in Wien – rampenfiber. Ziel ist es, dass an vier Tagen, vom 28.09. bis zum 1.10.2006, Musikerinnen, Journalistinnen,
Labelbetreiberinnen, Produzentinnen – d. h. Frauen, die Musik machen und im Musikgeschäft tätig sind – und Interessierte zusammenkommen, um sich bei den Veranstaltungen kennen zu lernen,
(wieder) zu treffen, auszutauschen, Situationen und Verhältnisse
zu reflektieren, sich zu vernetzen, zu diskutieren, Musik zu machen
und zu hören, Spaß zu haben, zu lernen u. v. m. Das Festival soll
also Plattform und Ort der Vernetzung und des Austausches sein
und kulturtheoretische Ansätze mit der Praxis des Musikmachens
verbinden.
Beim Festival wollen wir Spaß haben, sehen es aber genauso als
Ziel und Notwendigkeit an, herrschende Geschlechter- und Herr- Und wer finanziert …?
schaftsverhältnisse in der Musik(-branche) zu reflektieren, öf… zu wenige, verdammt noch mal! Leider hat rampenfiber viele
fentlich zu machen, zu diskutieren und Strategien daraus zu entöffentliche Förderstellen und SponsorInnen nicht interessiert.
werfen. Denn: Nach wie vor sehen sich Musikerinnen vielfältigen Kein Budget oder kein Interesse an feministischen Inhalten, so
Ungleichheiten und Diskriminierungen ausgesetzt. Das reicht von die Antworten, eine Absage folgte der nächsten. Wurde auch
der männlich kodierten Technik über fehlende Auftrittsmöglichdas Magazin fiber bisher ohne kontinuierliche Förderung durchkeiten und der damit einhergehenden verweigerten Chance, ins
gebracht, so wird auch rampenfiber ohne viel Geld und mit der
»Rampenlicht« treten zu können bis hin zu stereotypen Images
tollen Unterstützung von vielen engagierten FeministInnen auf die
und Geschlechterrollen, auch (oder vor allem) in den Medien.
Beine gestellt – wir werden auch in Zukunft nicht klein beigeben!
Deshalb will rampenfiber
* Frauen als Musikerinnen und Akteurinnen in der Musikbranche
sichtbar machen,
* die Vielfalt und Kreativität der europäischen Frauen-Musikszene
öffentlich machen,
* die Vernetzung von Musikerinnen und deren musikalische Kreativität fördern,
* Hemmnisse, Barrieren und Schwierigkeiten in der Musikszene
thematisieren,
* die männlich geprägte Kultur der Musikproduktion und allgemein
des Bereiches Musik kritisch reflektieren und
* mit einem eigenem Aufruf unter dem Motto »music was her first
love« FilmemacherInnen ermutigen, sich lustvoll und kritisch mit
Musik und Geschlecht zu beschäftigen.
Danke jedenfalls an alle Mitwirkenden und UnterstützerInnen
sowie an die Veranstaltungsorte fluc, Schikaneder-Kino und
dietheater / spiel:platz, bei denen rampenfiber ein feines Zuhause
gefunden hat und die uns mit viel Geduld und Engagement unterstützt haben. Ein besonders herzlicher Dank sei an dieser Stelle
an die fiber- und rampenfiber-Grafikerin Natalie Dietrich gerichtet, die jedweden kurzfristigen Wahnsinn in geniale Flyer, Plakate
und Layouts umsetzt!
Wir wünschen allen rampenfiber-TeilnehmerInnen und BesucherInnen viel Spaß und freuen uns auf spannende, anregende und
unterhaltsame Begegnungen.
Das rampenfiber-Organisationsteam
Beatrice Bösiger, Stephanie Kiessling, Sara Paloni, Hanna Sohm
und Angela Tiefenthaler
Und wie …?
rampenfiber hat verschiedene Ebenen der Auseinandersetzung
gewählt. In Paneldiskussionen sollen für uns relevante Fragen dis- P.S.: Wir freuen uns über Feedback!
kutiert werden. Weiters soll sich eine Filmnacht auf audiovisuellem Mail to info.festival@fibrig.net
Weg dem Thema nähern. Mittels eines Filmwettbewerbs
wollen wir Arbeiten von Filmemacherinnen präsentieren 1: Reaktion von Journalisten auf die Ankündigung von Valie Export in den 70er Jahren, erstmals
2
eine feministische Frauenausstellung in Österreich organisieren zu wollen.
Performance
»Bad in Bed with Yoko and Love«
Doppelbett-Conference von und mit
Tanja Witzmann und Frauke Steiner
Ein »Bed-in« zwischen Yoko
Ono und Courtney Love, den
»bösen Witwen« des Popbusiness. Es wird in nur zwanzig Minuten das Bett der Schauplätze
Peace, Drugs and Rock’n’Roll
zerlegt. Das Doppelbett als universal logo der heterosexuellen
Matrix. Wer das nicht versteht,
muss einfach dabei sein, wenn
die Federn wirbeln, das Bettzeug flattert und Yoko und
Courtney erzählen, wie sie es
solange geschafft haben, das
»Böse-Witwen-Image« mit Hilfe
der Ärzte, den Beatles, bis ins
Nirvana aufrechtzuerhalten.
Steiner und Witzmann lassen
die zwei Grand Ladies der Popgeschichte aufeinander treffen,
die trotz ihrer künstlerischen Eigenständig- und Großartigkeit als die Witwen von John Lennon digen.« Kerstin Grether über die Rolle von Courtney Love in Bezug
und Kurt Cobain ihren nachhaltigsten Bekanntheitsgrad erlangt auf Kurt Cobain, Frankfurter Rundschau, 2004.
haben. Steiner und Witzmann untersuchen dieses Phänomen und »Mein Name ist Courtney. Schüttel meine verdammte Hand!«
beleuchten die Ikonen der Riot-Grrrls-Bewegung und des Fluxus Courtney Love, 1995
und deren Strategien und Umgang mit ihrer Rezeptionsgeschichte.
»Es gab seither natürlich eine bestimmte Sorte von Leuten, die
»In ihrer Mythologie hat die Rockmusik schon immer zu bewei- mich ständig attackierten. Witwen werden besonders hart angesen versucht, dass hinter jedem guten Mann eine böse Frau steht. griffen. Man hält sie für schwach, weil sie weinen. Man traut ihWas man ja auch verstehen kann. Denn Rock ist nun mal die Mu- nen nicht zu, ihre Interessen zu wahren… Angriffe können aber
sik, die männliche Jugendliche, egal ob echte oder eingebildete, auch eine sehr starke Energie sein. Man darf ihnen nicht ausweizu Rebellionszwecken hören, während im Hintergrund eine Mut- chen, sondern muss sie in positive Energie umwandeln.« Yoko Ono,
ter oder Ehefrau darauf lauert, dass sie ihre Hausaufgaben erle- Interview mit der Zeit, 2005.
Frauke Steiner, nach 15 jahren spielerei in regensburg, essen,
hannover, münchen, graz, erfurt, ingolstadt, düsseldorf, wien mit
iphigenie, lavinia, minna, lulu, gretl, amalia, agnes, elise, dorimene, klytaimnestra, estelle, shne te, molly, kaca, doris, erika, olga
und so….gestrandet im niemandsland der regie, zwischen den
stühlen, blick von unten und dort arbeitend wie eine ameise bis
vor kurzem – bis NIKOLAUS CYRIL … super landung! jetzt hiphop
machen für ein jahr …
Tanja Witzmann arbeitet seit 1996 international als Schauspielerin, Performerin, Regisseurin und Regieassistentin (u. a. Burgtheater Wien, Projekt Theater Studio Wien, Theater Foxfire Wien,
Liebfrauentheater München, Eisfabrik Hannover, Teatret Cantabile 2 Dänemark, Teatr Ogledalo Vojvodina). 2005 ließ sie in
»Grand Schlamm« gemeinsam mit Sabine Marte Angela Merkel
und Laura Bush in einer Schlammschlacht im Kosmos Theater
aufeinander treffen.
Impressum rampenfiber
* Redaktion und Organisation: Beatrice Bösiger, Stephanie
Kiessling, Sara Paloni, Hanna Sohm und Angela Tiefenthaler
* Herausgabe und Verlegerin: nylon. Verein zur Förderung und
Publikation feministischer Diskurse.
* Kontakt: fiber. werkstoff für feminismus und popkultur.
Kirchengasse 10/Mailbox No. 234, A-1070 Wien
kontakt@fibrig.net oder info.festival@fibrig.net
* Design: Natalie Dietrich, www.imglueck.com
gefördert von:
3
Workshops
Wolltest Du nicht immer schon mal wissen, was es mit Plattenauflegen wirklich auf sich hat und was die ganzen Knöpfe am Mischpult bedeuten? rampenfiber bietet allen interessierten EinsteigerInnen die Möglichkeit, in einem DJ-Workhop erste Erfahrungen
zu sammeln und sich in Tontechnik-Workhops der Welt der Reglerinnen zu nähern. Die Workhops werden von Praktikerinnen geleitet, Vorkenntnisse sind keine nötig. Die Teilnahme an den Workshops ist kostenlos.
Achtung: begrenzte TeilnehmerInnenzahl!
Anmeldung unter:
programm.festival@fibrig.net, oder beim fiber -Tisch vor Ort
DJ-Workshop mit Ravissa
In diesem dreistündigen Workshop wird Ravissa die wichtigsten
technischen Basics zum Mixing mit zwei Turntables erläutern. Neben dem technischen Know-How an den Plattenspielern sollen
auch Erklärungen zum Equipment einer professionellen AuflegerIn, sowie Tipps und Tricks rund um die Tätigkeit als DJ nicht zu
kurz kommen. Gespickt mit Erfahrungsberichten aus dem eigenen
DJ-Alltag wird Ravissas DJ-Workshop so bestimmt zu einem feinen Einstieg in den Wahlsonntag.
TeilnehmerInnenzahl: rund 5 Personen
Mitzubringen: alte Platten, die einer / einem nicht allzu sehr am
Herzen liegen.
Tontechnik-Workshop mit Christin
Einsteigerinnen Tontechnik Workshop
Für Interessierte, die sich mal alle Komponenten einer Konzertanlage einzeln ansehen wollen. Erklärt wird der Verlauf des Musiksignals, es wird gesteckt und gehört, am Mischpult Musik rein und
wieder raus geschickt.
4
Veranstaltungs
orte
24
1020 Wien, Gabor-Steiner-Weg, www. schikaneder.at
Praterstern
www.fluc.at
1030 Wien, Lothringerstraße 20
www.dietheater.at
1040 Wien, Margaretenstraße
5
Filmnacht
20:00h* Left Lane: on the road with folk poet Alix Olson
USA 2004, 93min., Samantha Farinella, engl. OF
Österreichpremiere!
Sie ist subersiv und nimmt kein Blatt vor den Mund: Die lesbische Spokenword-Performerin und Aktivistin bringt ihre energetischen Liveauftritte auf
die Leinwand. Die Filmemacherin und Tourmanagerin Samantha Farinella
bietet einen ausführlichen Einblick in die Motivation der provozierenden
Künstlerin, deren feministische Poesie dem Patriarchat eine tüchtige
Watschn ins Gsicht haut. »Left Lane« folgt Alix Olson während eines Jahres
auf ihrer Tour durch die USA und zeigt sie und ihre Crew bei ihren elektrisierenden Auftritten, den langen Autoreisen dazwischen und bei Auftritten an
verschiedenen Universitäten.
»Left Lane« hat folgende Preise gewonnen:
* NewFest 2005 Publikumspreis für den besten Feature Film
* The Audience Award for Best Documentary beim 2005 Kansas City Gay and
Lesbian Film and Video Festival
* Bester Dokumentarfilm beim Reel Pride Michigan 2005
* Publikumspreis für besten weiblichen Feature Film – 2005 Long Island Gay
and Lesbian Film Festival
* Publikumspreis für den besten Dokumentarfilm beim Out Takes New Zealand
Festival
www.alixolson.com
21:45h* Lesbian Pop Idol
GB 2004, 32min., Rachel Venia Woodgate, engl. OF
Österreichpremiere!
Die Candybar in London und
Brighton rief einen Wettbewerb
zum »Lesbian Pop Idol« aus und
Frauen aus ganz England reisten
an um ihr Können zu beweisen.
Der Film ist die ideale Einstimmung, bevor der ORF im Oktober
schon wieder mit der nächsten
Staffel Starmania loslegt!
22:30h* Born in Flames
USA 1983, 90min. Lizzie Bordon, engl. OF mit deutschen Untertiteln
6
Feministische Zukunftsvision über ein Amerika, das –
trotz sozialistischer »kultureller« Revolution – die Gleichberechtigung der Frau nur vordergründig anerkennt:
Eine von radikalen Frauen gegründete Armee nimmt
den Kampf gegen Sexismus und rassistische Diskriminierung auf. Die Mitwirkung der Musikerin Adele Bertei
aus dem »No New York«-Kreis um Lydia Lunch und Arto
Lindsay sowie der Titelsong von Lora Logic sind auch
Beispiele dafür, welchen Platz Frauen in den neu entstandenen Szenen einnahmen. Die Zeiten der Mackerbands und Tanzmäuse waren vorbei.
Filmnacht
00:15h* Funny Kinda Guy
GB 2004, 83min., Travis Reeves, engl. OF
Österreichpremiere!
Der Dokumentarfilm begleitet den schottischen Transgender-Singer/Songwriter Simon de Voil
auf seiner Geschlechtsumwandlung von Frau zu Mann.
Während Simon seine wahre Identität als Mann erlangt, muss er im Gegenzug seine Singstimme der Hormonbehandlung opfern. Seine berührenden Folksongs begleiten Simons
Reise von Schottland nach Australien und seine Selbstsuche zwischen dem natürlichen Geschlecht und dem männlichen Körper.
»Funny Kinda Guy« hat 2005 den Publikumspreis am lesbisch-schwulen Filmfestival in
Melbourne gewonnen.
01:45h* Fireflies
USA 1999, 10 min., Katharina Fiegl, engl. OF
»Many years I’ve been banging on a door and singing and
just waiting for it to open«. So beginnt der Film, der drei
New Yorker »All girl bands« in dunklen Kellern beobachtet, die über ihre Wünsche und Visionen sprechen und den
Traum vom »How to become famous« träumen.
Kontakt: katharina.fi[email protected]
02:00h* Female+Queer Words+Beats 1
D 2004, 80 min. Regie, Kamera, Ton + Schnitt: Katharina Ellerbrock, dt. und engl. OF
»Female+queer words+beats« hat mit der Band Le Tigre angefangen, deren feministischen
Hintergrund und Bühnenperformance ich als sehr wichtig wahrgenommen habe. Ich konnte einen ihrer Auftritte filmen und sie dann per Mail interviewen. Bei den Filmplanungen dazu ist dann die Idee entstanden, weitere für
mich interessante female/queere Bands und KünstlerInnen zu dokumentieren. Mit: Le Tigre, Hanin Elias, Räuberhöhle, rhythm king and her friends und Peaches.«
Katharina Ellerbrock
Kontakt: [email protected]
03:30h* step up and be vocal
D 2001, 60 min., Uta Busch/Sandra Ortman
Persönlichkeiten der queeren
Punk und Riot-grrl-Szene (team
dresch, tribe8 etc.) werden gebeten und bitten sich gegenseitig zum Interview. Spontan, informativ und powerful; für alle die
»Gitarristinnen« sind oder es
noch werden wollen ;-)
[email protected]
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Panel 1
Wege zum Ruhm
To be famous is so nice
(Um-, Irr- und Ab-) Wege zum Ruhm sollen durch das Erzählen des
eigenen Werdeganges nachvollziehbar werden. Die Biografien
geben Einblicke in den persönlichen Zugang zur Musik, zum Musikmachen und zum Musikgeschäft. Dabei geht es auch um die
Frage des Star-Seins, des Kults und des Status in der Popindustrie,
welche die Wege zum Ruhm konkret vorzeichnet, die allerdings oft
nicht abgegangen werden wollen. Reflexionen über Möglichkeiten,
abseits der Kommerzialisierung und Vermarktung als MusikerInnen
Wege zu finden, von dem MusikerInnen-Dasein auch (über-)leben
zu können, also den Spagat zwischen Selbstvermarktung und eigenen Ansprüchen zu bewerkstelligen. Strukturelle Barrieren sind
genauso Thema dieses Panels wie persönliche oder kollektive
Strategien ihrer Überwindung.
mit:
* Susanne Kirchmayr (DJ Electric Indigo / Musikerin)
* Bernadette La Hengst (Musikerin)
* Bernadette Reiter (Filmemacherin / She Films)
* Gudrun Ankele (Musikerin / Schwestern Brüll)
Moderation: Stephanie Kiessling (fiber)
Ich bin Bernadette La Hengst, komme aus einem kleinen, verschlafenen, sauberen Kurort in Ostwestfalen, wo ich mich Mitte der 80er dem
Label »Fast Weltweit« angeschlossen habe (u. a. mit Jochen Distelmeyer, Frank Spilker, Bernd Begemann). Gleichzeitig habe ich auf der Straße
und in den U-Bahn-Waggons von halb Europa Musik gemacht und bin
dann 1987 mit 19 Jahren wegen des Theaters nach Berlin gezogen. Als
ich vom Theaterspielen genug hatte, zog ich 1989 kurz vor dem Mauerfall nach Hamburg. Ich stieg sofort bei Huah ein, gründete 1990 die Mobylettes und »Die Braut haut ins Auge«, die einzigen beiden Mädchenbands (oder Girlgroups oder Damenkappellen) der Stadt. »Die Braut«
existierte bis 2000, ein ganzes Jahrzehnt, in dem es neben der so genannten Hamburger Schule und Hamburger HipHop auch noch Techno,
die Riot-Grrrl-Bewegung in den USA und das nette deutsche Girlie-Pendant gab. Es war schwierig, sich zwischen all den Stühlen einen eigenen Platz einzurichten, aber ich glaube, das haben wir geschafft. 1998
gründete ich für drei Jahre die Booking-Agentur BH-Booking fast ausschließlich für Musikerinnen, arbeitete für das Indie-Label What’s So
Funny About, organisierte 2003 das Ladyfest Hamburg und spiele seit
2000 als Bernadette La Hengst solo. 2004 zog ich zusammen mit meiner neugeborenen Tochter nach Berlin, wo ich seitdem als Musikerin
und Schauspielerin arbeite.
Die Medienkünstlerin Bernadette Reiter befindet sich in ihrem Schaffen
an der Schnittstelle von Musik und visueller Kunst. Ihre Arbeit zeichnet
sich durch gekonnte thematische Verknüpfungen und eine klare Bildsprache aus. Als roter Faden ihrer Arbeiten steht die Frau in ihren vielseitigen Normierungen in der Medienwelt im Vordergrund. Bernadette
Reiter lebt und arbeitet in Wien. Veröffentlichungen: Kolumne »MusikStunden« seit Herbst 2005 in diemelange Magazin für Wiener Alltagskultur, CD Coverfotografie für Lorenz Raab, Franz Hautzinger, Nouvelle
Cuisine Bigband. Aktuelle Arbeiten 2006: »Make me Up« Videoinstallation, »She Pop – ein Film über Musikerinnen« mit Screenings im
Top Kino und Schikaneder Kino Wien, Ladyfest Berlin.
8
Susanne Kirchmayr alias
Electric Indigo, DJ und Mu
sikerin, hat in über 33 Länder
n Clubs und Raves gerock
t
und ihr Name steht für die
intelligente Interpretation
der Begriffe »Techno« und
»Party«. Sie startete ihre
DJ-Karriere 1989 in Wien,
lebte von 1993 bis 1996
in
Berlin und ist seit 1996 wie
der in Wien ansässig, wo
sie ihre Aktivitäten auch auf
mediale Bereiche – Fernsehen, Radio und Interne
t – ausgeweitet hat. 199
8
begann sie mit dem Aufbau
von female:pressure, einem Netzwerk für weibli
che DJs, Musikerinnen und
bildende Künstlerinnen, die
im Bereich elektronischer
Musik bzw. der Club- und
Labelkultur tätig sind. 200
3
startete Electric Indigo ihr
Plattenlabel indigo:inc recordings, auf dem vorwiegen
d ihre eigenen Produktionen erscheinen. Seit 200
6 tritt sie auch immer öft
er
als Solo-Liveact auf die Büh
ne. Mehr Infos zu Electric
Indigo und indigo:inc unter
www.indigo-inc.at.
Gudrun Ankele, geboren 1973 in Wolfsberg/Kärnten,
Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Graz,
2000–2006 Archiv Franz West, seit 2005 doc-TeamStipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften für die Dissertation zum Thema Manifeste und Feminismus, 2006 Forschungssemester in Berlin. Seit 2001 im Rahmen des feministischen Projektes »Schwestern Brüll« (www.schwesternbruell.org)
als Künstlerin aktiv: Radiosendung »brüllzimmer« auf
Radio Orange, Fernsehsendung auf OKTO, Clubabende
»clüb brülée« im fluc, Konzerte, Performances, Ausstellungsbeteiligungen. Alle diese Unterfangen sind Teil
des »Idealidentitätsrealisationsprojekts«, wie es im
Manifest der Schwestern Brüll vom Dezember 2001
konzipiert wurde.
Stephanie Kiessling, gelernte Gold-, Silber- und Perlenstickerin mit dementsprechend hoher Affinität zu
Glanz & Glimmer, später fokussiert auf den schönen
Schein der glamourösen Pop-, Kunst- und Medienwelt. Von 1998–2004 Studium der Soziologie und
seit 2002 Mitherausgeberin und Redakteurin von
fiber. werkstoff für feminismus und popkultur.
Panel 2
Produktionsverhältnisse und
ökonomische Situation
money makes the world go round
Das Leben und Überleben durch die Musik findet unter bestimmten ökonomischen Bedingungen statt. Zugänge zu Ressourcen,
Medien und dem »Markt«, prekäre Arbeitsverhältnisse und Kapital bestimmen u. a. die Musikproduktion. Diskutiert werden soll
in diesem Rahmen über »Strategien der Selbstvermarktung« und
Alternativen zu etablierten wirtschaftlichen Strukturen der Musikindustrie.
mit:
* Birgit Denk (Musikerin)
* Christiane Rösinger (Musikerin, Labelbetreiberin)
* Mia Zabelka (Musikerin)
* Patricia Enigl (Labelbetreiberin, DJ / irradiation)
Moderation: Sushila Mesquita (Musikerin, Quote)
Birgit Denk mein Name. Immer schon gewesen. Geboren in Hainburg an der Donau, an einem sehr heißen Tag im Mai 1971. Die ersten Lebensjahre in Bad
Deutsch Altenburg verlebt und dann mit Eltern nach
Schwechat übersiedelt. Dort das Übliche: Schule,
FreundInnen, Disco, Konzerte und Kino in Wien. Musikalische Früherziehung, Melodika, Blockflöte und Gitarre. Schwimmen, Volleyball und Radfahren. So wie die
meisten halt. Musik und Sport bis zum 20. Lebensjahr.
Nur bei mir hat es dann mit der Musik nicht aufgehört,
sondern ist immer wichtiger geworden. Das mit dem
Sport war weg, aber ich schwör, mit 40 fang ich dann
wieder mit Nordic Walken an. Mit Bands gespielt. Bald
den Wiener Dialekt als meine Sprache gewählt, in der
ich mich auch textlich ausdrücken will. Mit Kurt Ostbahn gesungen und getourt. DENK gegründet und mittlerweile mit meinen Musikkollegen drei Alben aufgenommen. Da mich Musik auch außerhalb meiner eigenen Ausübung interessiert, mache ich seit 1998 »Was
gibt es Neues« auf Radio Orange und seit 2005 »Aufdraht« auf Okto TV. Beide Sendungen widmen sich der
Vorstellung vorwiegend lokaler Bands und MusikantInnen. Mehr auf www.bdenk.at.
Rastatt, aufgeChristiane Rösinger, geboren 1961 in
dschule, RealGrun
.
wachsen in Hügelsheim/Baden
Kind gekriegt,
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Berlin, Studinach
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Abendgymnasium, 1985
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büro, Ex und Pop, Lassie Singers, Magi
Records, Flittmit Lassie Singers dann Britta, Flittchen
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für die taz, Berliner Zeitung und
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Die Komponistin, (Extrem-)Violinistin, Performance- und Radiokünstlerin Mia Zabelka gilt als eine der führenden VertreterInnen der elektroakustischen, improvisierten Musik, der
Klanginstallation, Radiokunst und Musikperformance in Österreich. Mia Zabelka arbeitet in zahlreichen Konzerten, intermedialen Projekten, (Tele-)Performances, Klang- & Medieninstallationen, Radioarbeiten, Sound Poetries, Klangskulpturen sowie CD-, Video-, Rundfunk- und TV-Produktionen in Europa, den USA und Asien. Zahlreiche Preise
und Auszeichnungen; Gast des Internationalen Künstlerprogramms des DAAD, Berlin; Stipendiatin prestigiöser Vereinigungen und staatlicher Stellen (Bundesministeriums für
Unterricht und Kunst, Fulbright Commission, Amt der NÖ
Landesregierung); dreifache Ars-Electronica-Preisträgerin (1988, 1993,
1994); Preisträgerin des WDR-Kompositionswettbewerbs. Auftragswerke für Salzburger Festspiele/Zeitfluß, Ars Electronica, steirischer herbst,
Jeunesse Wien, De Ijsbreker Amsterdam, Biennale Venedig, Bonner Tage
für Neue Musik, Alte Oper Frankfurt, Inventionen Berlin, Stiftung Akademie der Künste Berlin, New Music America, The Kitchen, Wiener Konzerthausgesellschaft, ORF Kunstradio, Osterklang Wien, GRAZ2003 und Transit. Von 1995 bis 2000 künstlerische Leiterin des Klangturm St. Pölten.
Entwicklung der Klang- & Medieninstallation für den Klangturm St.Pölten
gemeinsam mit Andres Bosshard. 2002 Gründung des Kunst- und Kulturvereins »enterprise z« zur Realisation von Projekten in den Bereichen
Klangtheater, Musikperformances, Sound- und Medieninstallationen im
öffentlichen Raum, 2003 Gründung der Mia Zabelka One.Night.Band.
Patricia Enigls musikalische Laufbahn begann 1990 im post-underground als Frontfrau von »A Myriad of Mirrors«, die unter dem Eindruck
von Bands wie »Sonic Youth« oder »My bloody Valentine« Gitarrenrock/
Noise auf österreichische Bühnen brachten. Neben der Live-Präsenz als
Sängerin/Gitarristin sammelte sie dabei erste Studioerfahrungen. 1993
fand sie den Einstieg in die Elektro-Szene zunächst als Texterin, Sängerin und Co-Produzentin. 1999 gründete sie »irradiation«. Neben »soften« soundtrackartigen Downbeats zwischen Ambient, Dub und Lounge
entwickelt irradiation ihre eigene Definition, weiter bis hin zu »härteren«
Breakbeats und auch House-Elemente spielen eine wesentliche Rolle.
Sushila Mesquita ist Teil des feministischen DJ-Kollektivs »Quote«, Gestalterin der Sendung »bauch.bein.po. Die Sendung für die ganze Frau«
auf Radio Orange 94.0, gelegentliche Verfasserin von Artikeln und Rezensionen, flexibles Bandmitglied (bevorzugt an Bass und Schlagzeug:
Ex-telenovela, Ex-Holly May, Ex-Spoenk, Pauline in Rage), verstrickt in
diverse queer/feministische und antirassistische Zusammenhänge und
schreibt derzeit (bezahlterweise) an ihrer Dissertation über sexuelle Politiken zwischen Öffentlichkeit und Privatheit. Im Übrigen hasst sie es,
derartige Selbstbeschreibungen zu verfassen, weshalb sie jetzt
damit aufhört …
9
Panel 3
Elektronische Musik
und Clubkultur
We don’t play guitars
Mit dem Aufkommen elektronischer Musik entstanden neue Freiräume, in denen es zur Verschiebung fixierter und binär codierter
(männlich/weiblich, schwarz/weiß etc.) Identitäten kam. Konzepte
wie AutorInnenschaft, Authentizität, klassische Bühnenpräsentationen und »Körperlichkeit« wurden dabei überschritten. Der Zugang zum Musikmachen demokratisierte sich. Doch ist die Technik männlich kodiert und Frauen in der elektronischen Musik unterrepräsentiert. Wie ist diese Ambivalenz zu deuten? Wo sind die
Bruchstellen mit Stereotypen in der Musik auszumachen und wo
kommt es zu einer Neuauflage von Geschlechteridentitäten?
mit:
* Catarina Pratter (Musikerin, DJ)
Rosa Reitsamer ist Soziologin, Kuratorin und DJ. Ihre Interessens* Katarzyna Chudyñska (Musikerin / Mass Kotki)
schwerpunkte sind Repräsentationen von Frauen in den visuel* Rosa Reitsamer (Kuratorin, DJ)
len Künsten und der Popularkultur. Sie war die Mitherausgebe* Nicole Hencsei (DJ Ravissa)
rin der feministischen Zeitschrift Female Sequences, publizierte
* Andrea Mayr (Programmiererin open:sounds)
zahlreiche Artikel zu Feminismus und Antirassismus in der PopModeration: Sara Paloni (fiber)
musik und organisierte Ausstellungen und Symposien wie zuletzt
»Born to be white. Rassismus und Antisemitismus in der weißen Mehrheitsgesellschaft«, gemeinsam mit Jo Schmeiser, in der IG Bildenden
Kunst Wien. Seit 2004 konzipiert und realisiert sie gemeinsam mit Manuela Schreibmaier und Mikki Muhr das Programm für den Raum »aRtmosphere« in Wien. 2006 publizierte sie die Anthologie Female Consequences. Feminismus. Antirassismus. Popmusik mit Rupert Weinzierl
Catarina Pratter
im Löcker Verlag. Zur Zeit arbeitet sie mit Wolfgang Fichna und Rupert
Klangchaotin - Rhythmiotin
Weinzierl am Forschungsprojekt zu Musikszenen in Wien und mit MariLeihweise ganz depressiv – dann unmöglich impulsiv
na Grzinic an der Publikation New Feminism: worlds of feminism, queer
Kleines Mädchen – ganz erfahren
and networking conditions.
Alte Dame – zu verspielt
Mutter, Tochter, Ehefrau
Nicole Hencsei alias Ravissa begann 1995 als 15-Jährige Techno &
Betthäschen und Rampensau
House aufzulegen, seither erweiterte sie ihr künstlerisches Spektrum
Tut sowieso nur was sie mag
um Minimal, Ghetto Bass und UK Garage (Grime). Das von Ravissa initiUnd kotzt dir hin, was sie so sagt.
ierte »doorbitch.nu« Projekt basiert auf einem unabhängigen Netzwerk
Audionautin, pädiaphon
von Sound- und Designproduktion im Spannungsfeld eines technologiDriftet ab und lehrt vom Mond.
schen und sozialen Kontextes. doorbitch.nu
Catarina Pratter is born, lives and dies in Vienna, city
of Kaiserin Sissi and Cheap Records, where she had
Electric Indigo »open:sounds
Andrea Mayr betreibt gemeinsam mit DJ
her first release with her electronic band 550rondy.
Plattform fuer DJs aus dem
female:pressure.net«, eine kollaborative
In Vienna time is passing slowly, so she doesn’t know
tet seit rund zehn Jahren mit
female:pressure-Netzwerk. Andrea arbei
if really a lot happened since she started making eleciven Projekten. Zuerst im Konfreier Software und in offenen, kollaborat
tronic music in 1996: there are two solo vinyls on the
iererin und Systemadmiamm
text der Medienkunst, danach als Progr
berlin label »sue.mi« and – again with her wonderWien und NYC. Seit eiin
kten
Proje
nistratorin bei diversen kulturellen
ful rondy-boys – a full length album on temp~records
Sozialarbeit. Derzeit
der
ld
Umfe
im
ehrt
nigen Jahren arbeitet sie verm
called »my critical hertz«. she produces radioshows
auf Basis freier Software für
leitet sie in Wien ein Projekt, das Lösungen
and radioplays and has started to make music for theist sie als Obfrau des Vereins
Jugendliche entwickelt. Darüber hinaus
atre plays.
Linuxwochen tätig.
Katiusza (age 29) real name Katarzyna ChudyńskaSzuchnik is strongly based in punk rock scene. Started
Sara Paloni, geboren 1979; Studium der Politikwissenschaften, Philosoplaying base guitar when she was 17, and played in
phie und Gender Studies in Wien; vier Jahre in der PR des Theater grupseveral punk rock bands since then. She is a journalpe80 tätig; Gründung des Frauenvereins erna+erich (2003), im Rahmen
ist, now free lancer, upbringing doughter Ksenia. She
dessen Foto- und Filmpräsentationen; Praktikum bei der Wochenklausur
also plays in a girl band called Pogotowie Seksualne
(2004); Lokaleröffnung Depot-Café (2004/2005): Veranstaltung von
(Sex Ambulance). In Mass Kotki she plays base guiJam-Sessions, literarischen Lesungen und feministischen Auseinantar, makes beats, writes lyrics and sings. Lives
dersetzungen; gegenwärtig journalistische Tätigkeit bei Magazinen für
in Warsaw.
Feminismus, Kunst und Politik.
10
Panel 4
Images und
Repräsentationsformen
Cover of The Rolling Stone
Zum einen wird hier die Frage nach Formen der Repräsentation
von Geschlecht und »Ethnie« in der Musik gestellt. Welche stereotypen Bilder werden durch die verschiedenen Medien entworfen und reproduziert und welche Wege, mit normierten Identitäten/Rollenbildern zu brechen, werden durch und mit Musik möglich? Zum anderen soll hier die Rolle der medialen Öffentlichkeit
reflektiert werden. Sie konstruiert das Image und stellt bestimmte Repräsentationsformen zur Verfügung. Im »Independent-Bereich« kommt es oft zur Aneignung und »Umwidmung« von Musik
und Musikerinnen für das mediale Projekt. Wie positionieren sich
die MedienvertreterInnen und wie die Musikerinnen in dem Spannungsfeld zwischen selbst bestimmter Musikproduktion und medial produzierten Images?
mit:
* Satenig Maral Chadoian (Musikerin / Pantskirt)
* Christina Forster (freie Journalistin)
* Vina Yun (Journalistin / malmoe)
* Magdalena Blaszczuk (Fotografin / skug)
Moderation: Claudia Unterweger (Journalistin / fm4)
Satenig Maral Chadoian, Musikerin & angehende Juristin – ist als stolzes Produkt armenischer Reproduktionsarbeit 1983 in Wien geboren.
Trotz ihrer relativ frühen Begeisterung für orientalische Trommel und
E-Bässe kam es erst 2002 zum entscheidenden Ereignis, das ihr Leben
fundamental verändern sollte: Die phänomenale Begegnung mit der explosiven Sängerin RAKETA & der harmonischen Gitarristin FRAU PRAMMER, die zur absolut unvermeidbaren Gründung von PANTSKIRT führte!
Den atemberaubenden Schlagzeuger PANTHER PAUL fanden sie schließlich im Dschungel. Neben PANTSKIRT gilt SATENIGs Liebe den asiatischen Kampfkünsten, die sie momentan als Taekwondo-Fighterin leidenschaftlich auslebt. Außerdem darf in diesem Kontext ihre Faszination
für Flamenco, armenische Tänze und die Gitarre der genialen LISA MAX
nicht unerwähnt bleiben.
Christina Forster. Zum ersten Mal Journalistin wollte ich in der dritten
Klasse Volksschule werden, als ich einen Aufsatz über meinen Hamster Pomml schrieb, der als »anders als die anderen« bezeichnet wurde.
Meinen ersten Artikel schrieb ich für das Kundenmagazin einer Fluggesellschaft über Falco, der allerdings nie veröffentlicht wurde (warum
weiß ich bis heute nicht). Zum ersten Mal gedruckt wurde schließlich
ein Artikel für das Wirtschaftsblatt 300 Zeichen lang, wovon zwei Zeichen »cf« waren, was mich zum damaligen Zeitpunkt ziemlich stolz gemacht hat. Was danach folgte? Viele journalistische Erfahrungen in den
Bereichen Sport und Musik sowie einige Erkenntnisse, was die Objektivität in dieser Branche betrifft. Aber auch die, dass der Job an sich schon
ein sehr genialer ist. Und wohl auch bleibt.
Vina Yun
Jahrgang 1974, ist freie Autorin
und Teil des Redaktionskollektivs der Zeitung MAL
MOE (www.malmoe.
org). Ehemalige Mitherausgeberi
n und Redakteurin
der Zeitschrift nylon. KunstStoff
zu Feminismus und
Popkultur. Derzeit tätig in einem
antirassistischen Vernetzungsprojekt im autonomen
Kulturbereich. In der
ständigen Sehnsucht nach positive
n Images bezüglich
Gender, Race und sexuellen Iden
titäten, die ein Gegengewicht zum herrschenden
Bilderangebot darstellen wollen, werden mit den neu
en Repräsentationsfiguren zugleich neue Ein- und Aus
schlüsse produziert.
Welche Ambivalenzen müssen
unterdrückt, welche
unangenehmen Widersprüchlich
keiten stillgelegt werden, um zu solchen starken, pos
itiv geladenen Images
zu kommen? Schließlich stellt sich
auch die Frage: Für
wen wirken welche Bilder tats
ächlich befreiend?
Magdalena Blaszczuk, geboren 1971 in Polen, seit
1984 in Wien. Lebt und arbeitet als freie Fotografin
in Wien. Fotografierte für an.schläge, Die Bunte Zeitung (ein politisches Integrationsprojekt von Ausländern Zweiter Generation in Wien), Augustin, Art in Migration sowie Musikmagazine wie Jazzthetik, Wire,
Spex, de-bug, technikart etc. Ständige Mitarbeiterin
bei skug – Journal für Musik, Ray – das Kinomagazin;
MusikerInnenporträts, Bandfotos, ...
Reportagefotos mit (sozio-)politischen Aspekten.
Fotoprojekt für das Buch Lesbenführerin.
Claudia Unterweger, Radiomoderatorin (Fm4). Derzeit Mitarbeit in der Recherchegruppe zu Schwarzer
österreichischer Geschichte und Gegenwart, im Rahmen des »Wiener Mozartjahr 2006: Verborgene Geschichte/n. remapping Mozart«.
11
Musikerinnen
und Bands
Agenda Lobkov
VERENA BRÜCKNER, EVA JANTSCHITSCH. Wien, seit Ende 2004
copyright–copyleft
A: NEUGIERDE, DRANG,
ARBEIT
B: anspruch = eine intelligente form von unterhaltung zu entwickeln
Welche musikalischen
Vorbilder habt ihr?
A: Les Reines Prochaines
B: AC/DC
Ist es für euch wichtig,
als Frauen in der Musikszene in Erscheinung zu
treten?
A: JA
W
ie würdet ihr euren Stil bzw. die
Richtung eurer Musik beschreiben?
A: AGITATIVE LIEDFORM
B: punk’N’folk
Mit welchen Instrumenten / technischen
Geräten arbeitet ihr?
A: AKKORDEON, E-GITARRE
B: MELODIKA, schlagzeug, stimme
Mit welchem Anspruch bzw. aus welchem Grund macht ihr Musik?
B: nein
C: vielleicht
Was gefällt euch bzw. kotzt euch an am
Musikmachen?
A: WIR TUNS EINFACH
B: top = entwickeln & produzieren,
flop = erklären, verwalten & reproduzieren
Worin seht ihr die Notwendigkeit eines
Festivals wie rampenfiber?
A: habt ihr euer konzept noch nicht fertig?
B: plattform schaffen, um den momentanen feministischen popdiskurs öffenlich
zugänglich zu machen
C: strategien der überwindung von strukturellen barrieren zu entwickeln
D: magazin promoten
E: etablierte / traditionelle sichtweisen infrage stellen
F: der ständigen selbstausbeutung von
journalistinnen, veranstalterinnen, musikerinnen, grafikerinnen, technikerinnen zumindest für einen zeitraum einen übergeordneten sinn zu zuschreiben
G: neue musik & intelligente gedanken
dazu zu veröffentlichen
H: chauvi-bizz ein alternatives modell gegenüberzustellen, oder dieses (chauvibizz) zumindest zu dekodieren
I: keine ahnung, ich will mir nicht gedanken über notwendigkeiten machen
sonstiges
test bestanden?
Lobkov.cuntstunt.net, [email protected]
Christiane Rösinger
CHRISTIANE RÖSINGER. Berlin, immer wieder zwischendurch
Bea Bösiger
Sony
> »Hotel Hotel«
1996, Sony
Britta:
> »Irgendwas ist
immer« 1999, Flittchen Records
> »Kollektion
Gold« 2001, Flittchen Records
> »Lichtjahre voraus« 2003, Flittchen Records
> »Das schöne
Leben« 2006, Flittchen Records
Vorgängerinnenprojekte:
Lassie Singers / Britta
Bisherige Veröffentlichungen:
Lassie Singers:
>»Die Lassie Singers helfen dir« 1991, Sony
> »sei á gogo« 1992, Sony
> »Stadt Land Verbrechen« 1995,
12
W
ie würdest du deinen Stil bzw. die
Richtung deiner Musik beschrei-
ben?
Popmusik
Mit welchen Instrumenten / technischen
Geräten arbeitest du?
Stimme, Gitarre
Mit welchem Anspruch bzw. aus welchem Grund machst du Musik?
Um nicht arbeiten gehen zu müssen
Welche musikalischen Vorbilder hast du?
Immer wechselnde, im Moment keine
Ist es für dich wichtig, als Frau in der
Musikszene in Erscheinung zu treten?
Ja
Was gefällt dir bzw. kotzt dich an am
Musikmachen?
Es gefällt mir das Auftreten, das CDs-Aufnehmen, das Auf-Tour-Gehen. Es kotzt
mich an: Die Musikindustrie, die Promoarbeit, die Musikpresse
Worin siehst du die Notwendigkeit eines
Festivals wie rampenfiber?
Das wird sich noch weisen.
www.flittchen.de
www.myspace.com/brittaband
Bonanza Jellybeans
DENICE, SARA, MAGDALENA. Wien, seit Anfang 2006
For the love of music and women / and because of narcissism
Welche Vorbilder habt ihr?
Dolly Parton
Ist es für euch wichtig, als Frauen in der
Musikszene in Erscheinung zu treten?
JA!
Was gefällt euch bzw. kotzt euch an am
ie würdet ihr euren Stil Musikmachen?
bzw. die Richtung eu(Denice): gefällt: to create hits hits hits!
rer Musik beschreiben?
Und unmengen Unsinn auf der Bühne
Country/poprock/tango with
reden zu können and to entertain.
a big touch of exhibitionisEin unengagiertes /feiges/fades Publikum
mus
kotzt mich an
Mit welchen Instrumenten /
Worin seht ihr die Notwendigkeit eines
technischen Geräten arbeiFestivals wie rampenfiber?
tet ihr?
Gute Möglichkeit endlich was Gutes zu
Drumcomputer/Accordion/
hören zu bekommen / endlich was InteresGitarre
santes!
Mit welchem Anspruch bzw.
aus welchem Grund macht
[email protected]
ihr Musik?
Bisherige Veröffentlichungen:
Demo on the way
folgende Auftritte (ab Oktober 06):
26. Oktober, Weimar,
Deutschland
W
Who killed Bambi
ALICE, MARIA, SOPHIE, NINA. Wien, seit Jänner 2005
Bisherige Veröffentlichungen:
Keine
Udo Titz
W
ie würdet ihr euren Stil bzw.
die Richtung eurer Musik
beschreiben?
Post-Fake Punk
Mit welchen Instrumenten/ technischen Geräten arbeitet ihr?
Gitarre, Bass, Schlagzeug
Mit welchem Anspruch bzw. aus
welchem Grund macht ihr Musik?
»WHO KILLED BAMBI?«
are simultaneously
a choreographic art project and a
post-fake punk band that really
rocks.
4 strong women who are sexy, because they can actually play. They
know exactly what they want ...
To be rich and famous.
Welche Vorbilder habt ihr?
Keine, wir wollen uns selbst verwirklichen
Ist es für euch wichtig, als Frau/en in der
Musikszene in Erscheinung zu treten?
Sonst wären wir nicht »Who killed bambi?«
Was gefällt euch bzw. kotzt euch an am
Musikmachen?
der Lärm, der Zusammenhalt, der Kick
www.whokilledbambi.net
13
���
���
Programm
����������������������������
Donnerstag
> dietheater spiel:platz
18.00h: open doors
18:30h: Performance »Bad in Bed with Yoko and Love« von und mit Tanja Witzmann
und Frauke Steiner
19.00h: Eröffnung rampenfiber
20.00h: Filmnacht
Born in Flames (USA 1983), Left Lane (USA 2004), Funny Kinda Guy (Scotland &
Australia 2005), Lesbian Pop Idol (GB 2004), female+queer words+beats 1 (D 2004)
step up and be vocal (GB 2004), Fireflies (USA 1999)
> fluc
22.00h: Konzerte
Agenda Lobkov (Wien)
Christiane Rösinger (Berlin)
23.30h: DJ-Line mit Electric Indigo und irradiation
Freitag
> fluc
13.00–15.00h: Tontechnik-Workshop II
15.30–17.30h: Panel 1 / Wege zum Ruhm
Mit Susanne Kirchmayr (DJ Electric Indigo, Musikerin); Bernadette La Hengst (Musikerin); Bernadette Reiter (Filmemacherin/She Films); Gudrun Ankele (Musikerin/Schwestern Brüll); Moderation: Stephanie Kiessling (fiber)
18.30–20.30h: Panel 2 / Produktionsverhältnisse und ökonomische Situation
Mit Birgit Denk (Musikerin); Christiane Rösinger (Musikerin, Labelbetreiberin);
Mia Zabelka (Musikerin); Patricia Enigl (Labelbetreiberin, irradiation); Birgit Baldauf
(Booking Agent) (angefragt); Moderation: Sushila Mesquita (Musikerin, Quote)
22.00h: Konzerte
Bonanza Jellybeans (Wien), Who killed Bambi (Wien), Pantskirt (Wien), Mass Kotki
(Warschau)
02:00h: DJ-Line mit Quote
���
���
Programm
����������������������������
Samstag
> fluc
11.00h: Fotoausstellung
Magdalena Blaszczuk, Fotografin aus Wien
11.00–13.30h: CD- und Plattenbörse
14.00–16.00h: Panel 3 / Elektronische Musik und Clubkultur
Mit Catarina Pratter (Musikerin, DJ/550 rondy); Katarzyna Chudyñska (Musikerin/
Mass Kotki); Rosa Reitsamer (Kuratorin, DJ); Nicole Hencsei (DJ Ravissa); Andrea Mayr
(Programmiererin open:sounds); Moderation: Sara Paloni (fiber)
18.00–20.00h: Panel 4 / Images, Repräsentationsformen und Medien
Mit Satenig Maral Chadoian (Musikerin/Pantskirt); Christina Forster (freie Journalistin);
Vina Yun (Journalistin/malmoe); Magdalena Blaszczuk (Fotografin/skug); Moderation:
Claudia Unterweger (Journalistin/fm4)
21.00h: Konzerte
Schwestern Brüll (Wien), Cherry Sunkist (Linz), Supernachmittag (SNM) (Graz),
Bernadette La Hengst (Berlin)
01.00h: DJ-Line mit Catarina Pratter (550 rondy) und DJ Ravissa
Sonntag
> Schikaneder-Kino
12.00–15.00h: DJ-Workshop mit DJ Ravissa
15.00h: Vorführungen Wettbewerbsfilme
mit Veronika Brandt, Andrea Braidt und rampenfiber als Filmjury
20.00h: Filmprämierung
20.30/21.00h: DJ-Line mit NiSt und sam
www.fibrig.net
Musikerinnen
und Bands
Mass Kotki
Mass Kotki
KATIUSZA, ALA. Warsaw and Lódz, started in 2003, Katiusza before played in punk band
Silikon Fest, Ala performed together in electro punk project with Procesor Plus
Publications (Vinyl, CD, ...):
Chod zobaczy – CD
H
ow would you describe your style of
music or genre?
Electro punk with influance from pop and
new wave.
Which instruments or technical material
are you using for your
music?
Synth-Yamaha cs2X, before Russian analog Elektronika, bass guitar with
zoom, drums programmed
in computer.
Why are you making music?
Cos we love it. We like
performing together. It’s
very energetic and powerful for us.
Do you have any musical
role models or take someone as an example?
First inspiration was new wave of women
in electronic music started by peaches
and others, then growth of electro punkdisco scene.
Is it important for you to make music as a
woman? If yes, why?
Yes, cos we like to see concerts and hear
music done by women, and we like to play
for female audience, have good contact
with them, and exchange good energy during the show.
What do you like in making music and
what pisses you off?
Excitement in making new songs, and cooperation. It’s great when making music is
fun, when we are relaxed and have plenty
of time. It’s irritating that we have to ask
somebody to help us with recording this
part of instruments which is not played live.
Why do you think is a feminist music festival like rampenfiber necessary?
It’s great to play together with other women musicians, give inspiration and power
to each other. It’s a feeling which you can
have only on women festivals.
www.mass-kotki.net
Pantskirt
RAKETA (vocals), FR.PRAMMER (guitar), SATRIX (bass), PAUL DER PANTHER (drums),
Gastmusiker: MUTL (cifteli), MICHI (electronics). Wien, seit 2000 mit Raketa und Fr.Prammer,
seit 2002 mit Satrix und als Pantskirt seit 03, mit Paul seit 05, Mutl und Michi 06
Bisherige Veröffentlichungen:
Demos: 03/04 Pantskirt »tonight« (mit Rocky
on drums), »ruby 05«, neue CD 06 gefördert
von SKE (für Vertrieb in Ö): pantskirt
Folgende Auftritte (ab Oktober 06):
Werden erst ausgemacht, sind auf Labelund Vertriebssuche mit unserer neuen CD,
Interview mit www.mica.at
Pantskirt
W
16
ie würdet ihr euren Stil bzw. die
Richtung eurer Musik beschreiben?
Mit unserem UnterRock definieren wir unseren Musikstil selbst, und dieser lässt unserem
Publikum Platz für eine unvoreingenommene,
individuelle und freie Meinungsbildung! Beim
Musikmachen strömen unsere Energien zusammen, bis es durch den angesammelten
Druck zur unvermeidbaren Explosion kommt.
Anschließend folgt die Ruhephase. Durch
diese Abwechslung entsteht die Spannung,
die sich in unseren Songs äußert.
Mit welchen Instrumenten / technischen
Geräten arbeitet ihr?
Gitarre, Bass, Schlagzeug, Percussion,
Cifteli, Electronics (Keyboard und Computer)
Mit welchem Anspruch bzw. aus
welchem Grund macht ihr Musik?
Wir setzen auf unser musikalisches Können und auf unsere künstlerische Unabhängigkeit, die unsere Musik nachhaltig
und eigenständig macht.
Aus Freude am Spielen.
Wir haben viele Ideen und entdecken immer neue Möglichkeiten, uns musikalisch
auszutoben! YEAH!!!
Welche musikalischen Vorbilder habt ihr?
Wirkliche Vorbilder haben wir keine, aber
wir lieben und hören gerne: Ojos De Brujo,
Nina Hagen, PJ Harvey, Patti Smith, Sarah
Bettens, Sinead O’Connor, Nena, Tori
Amos, Skin, The Kills, System of a Down,
Massive Attack, Radiohead, Iggy Pop,
armenischen Pop, David Bowie, Rolling
Stones, E. Fitzgerald, Billie Holiday, Nina
Simone, …
Ist es für euch wichtig, als Frauen in der
Musikszene in Erscheinung zu treten?
Wir sind Frauen und wollen gute Musik
machen! Dabei lassen wir uns von Klischees und Erwartungshaltungen nicht
einschränken!
Was gefällt euch bzw. kotzt euch an am
Musikmachen?
Wir lieben das gemeinsame Musikmachen!
Wenn wir gemeinsam spielen, bereisen
wir eine Galaxie, der keine Grenzen gesetzt sind …
Worin seht ihr die Notwendigkeit eines
Festivals wie rampenfiber?
Netzwerk und gegenseitige Unterstützung!!! Das feministische Bewusstsein der
Stadt erwecken/erweitern!! Austausch+
Vorbildwirkung! FWR!! (Feminist World
Revolution)
Statement / Sonstiges:
»We are all sitting in the same boat and
our shore is always the same« …
www.pantskirt.com
[email protected]
Schwestern Brüll and the unknown drummer
Didi Sattmann
MONIKA, KARIN und GUDRUN BRÜLL. Wien, seit 2001
Bisherige Veröffentlichungen:
CD Interkanal im Eigenverlag, 2003
Wie würdet ihr euren Stil bzw. die Richtung eurer Musik beschreiben?
Improvisierend experimentelle Punkpose
mit Wahlfach Elektroakustik
Mit welchen Instrumenten / technischen
Geräten arbeitet ihr?
Garage Band, Drum-Computer, E-Gitarre,
Schlagzeug, Klarinette, Ukulele,
Trompete, Gesang
Mit welchem Anspruch bzw. aus welchem Grund macht ihr Musik?
Erfüllung eines Punkts unseres feministischen Manifests (der Grundlage aller unserer als Kunstprojekte angelegten Aktionen), Anspruch: Selbstermächtigung, anfangs Ablehnung von Perfektionismus und
Proben, heute mehr Interesse daran
Welche musikalischen Vorbilder habt ihr?
Lassie Singers, Teenage Jesus and the
Jerks, Helge Schneider, Yoko Ono
Ist es für euch wichtig, als Frauen in der
Musikszene in Erscheinung zu treten?
Ja
Was gefällt euch bzw. kotzt euch an am
Musikmachen?
Lust am Lärmmachen und Singen, an der
Rockpose, am Experimentieren mit Sounds
und Instrumenten
Worin seht ihr die Notwendigkeit eines
Festivals wie rampenfiber?
Vernetzung, Austausch, Kennenlernen,
Vervielfältigung, Auftritte (alles nicht banal,
sondern notwendig)
Statement / Sonstiges:
»wir schwestern brüll erheben uns nun
und tun gemeinsam das, was uns gefällt,
was nicht das sein muss, was wir am besten können.«
www.schwesternbruell.org,
[email protected]
17
Musikerinnen
und Bands
Supernachmittag (SNM)
Michi Hohenwarter
SOL HARING (git, vox), ANITA (PETER) MOERTH (bass, vox), DAN ELECTRA (drums) und
die DANCING QUEERS. London/Graz, seit 2003 früher war Sol bei: Kirsch/Graz (seit 2001),
Sol war vorher bei Zlan (der »rosi lebt« Nachfolgeband in Graz)
Geräten arbeitet ihr?
Klassisches rock line up (git, bass,
drums, manchmal Geige und
blues harp)
Mit welchem Anspruch bzw. aus
welchem Grund macht ihr Musik?
Es muss einfach raus!
Welche musikalischen Vorbilder
habt ihr?
Sol mag Prong und Dixie Chicks;
Peter den Karel Gott und Kraftwerk
Ist es für euch wichtig, als Frauen in der Musikszene in Erscheinung zu treten?
Wir sind drag kings (manchmal queens)
Bisherige Veröffentlichungen:
und zählen uns zum dritten und fünften GeCD erscheint demnaechst beim label KIM
schlecht. Die Dancing Queers (unsere
in Graz, aufgenommen bei ursprung tonTänzerInnen) sind auch gender benderers
träger in Stra (ein genialer geheimtip!
… immer mit Bart, egal ob mit Rockerl oder
[email protected] )
Krawatterl … SNM bendered gender. Und
Folgende Auftritte (ab Oktober 06):
viele Wege führen zum Glück: daher sind
Website checken: loewenzahn.repeating.
wir auch ganz für Frauenmusik und Fraunet/
enmusikfestivals so lange es nötig ist
Was gefällt euch bzw. kotzt euch an am
ie würdet ihr euren Stil bzw. die
Richtung eurer Musik beschreiben? Musikmachen?
Philosopunk/rock und ein bisschen gender Uns gefallen viele Zoll und viele Watt und
schöne Gitarren. In seltenen faellen kann
country
es bei Proben durchaus zu AuseinanderMit welchen Instrumenten / technischen
W
setzungen kommen: Peter schreit: »i fahr
jetzt« wenn sie’s nervt und Sol schreit:
»lecktsmialleamoasch«
Worin seht ihr die Notwendigkeit eines
Festivals wie rampenfiber?
Feministische Basisarbeit, genderkalische
Netzwerkbildung: Fiber ist ein Knoten –
Supa!
Statement / Sonstiges:
SOUND BITES: »Some bodies are never at
home, some bodies cannot simply cross
from A to B« (Halberstam).
Die Bärte, Stöckelschuhe, Röckchen und
Sakkos; Krawatten, Koteletten, Männerschuhe, Zigaretten, die Gitarren und Watt
zerfließen in ihrer Symbolhaftigkeit. Dürfen
es, ja müssen. »I would be a baker’s wife if
I wasn’t gay (...) would be a drag king in
L.A.« (SNM: Cheap cheap).
Wie kann ich mich bewegen, wenn ich als
Frau singe als Mann tanze, als MusikerIn
jamme? »What are you afraid of? Haven’t
you got a (...) [guitar]? Come along; it’s scary work going alone; it will be jollier together. Did you hear that? There is that screaming again” (Chekhov)
»she’s a hetero bitch she likes a ride...«
(SNM: Ardent Disengagement) »a man
who endevours to persist in his own
being« (Spinoza/SNM: Total Liar)
Cherry Sunkist
Bisherige Veröffentlichungen:
Karo Szmit live visualisierten
Tracks sollen ebenso im Club wie Releases (Auswahl):
KARIN FISSLTHALER. Linz, seit 2004 in der Galerie bestehen können. »Girlmonster«, Compilation, Chicks on
Ihre Texte entstehen in Auseinan- Speed Records, Sommer/Herbst 2006
»Sketchbooks«, *lichter Compilation (Urdersetzung mit Aspekten von
ban Province) CD, 2006
weiblicher Representation, Geschlechterkonstruktion, Konformi- Washer »Trains and Attitude« (Keplar),
CD, 2005 (Tracks »Distance«, »Wasted
tät und Konsum, verknüpft mit
persönlicher Beobachtung. Dabei Stones«) Derzeit Arbeit am ersten Soloalbum
soll das Ergebnis immer tanzbar
und spielerisch bleiben. Live zu
ie würdest du deinen Stil bzw.
sehen war sie bis jetzt u. a. im
die Richtung deiner Musik beRahmen der Nightline der Ars
Electronica und des Crossing Europe Film- schreiben?
Cherry Sunkist verfolgt in ihrer Arbeit die
Obwohl mir Kategorisierungen missfallen,
festivals, als Support von Pansonic oder
Verbindung von Performance, Musik und
Barbara Morgenstern sowie beim Ladyfest hier die Schublade: electronic noisy Pop
Videokunst, denn die entweder von ihr
Mit welchen Instrumenten / technischen
Wien 2005.
selbst oder von befreundeten
Geräten arbeitest du?
KünstlerInnen wie Dors Prlic oder
W
18
Computer, Stimme, E-Gitarre, analoge
Synthesizer und Drumcomputer, Casio
Keyboard, Spielzeuginstrumente und
Megafone
Mit welchem Anspruch bzw. aus welchem Grund machst du Musik?
Seit meiner Jugend spiele ich Gitarre, singe und schreibe Lieder, aber schon immer
eher im D.I.Y.-Verfahren. Mit 16 begann ich
in einer Frauenband zu spielen, danach
machte ich Musik für Theater. Seit 2000
studiere ich Kunst in Linz. Dadurch hat
sich mein Zugang zur Musik komplett verändert. Ich versuche mit meiner Musik
Grenzen auszuloten, keine Hörgrenzen,
sondern eher Genregrenzen. Meine Einflüsse kommen von überall her, ich möchte
eine Verbindung zwischen den Dingen
finden, die ich gerne mag. Meine Texte
und das ganze Cherry-Sunkist-Projekt
überhaupt entstammt eher einem theoretischen Background, der aus der Beschäftigung mit Feminismus, Popkultur, Punk und
Bildender Kunst entsteht. Ein wichtiger Aspekt ist die Bühnenperformance, wobei
ich meine Konzerte auch als ein Mittelding
zwischen Performance und Konzert betrachte. Ich denke, das Entscheidende ist
der bewusste Umgang mit den verwendeten Elementen: meine Videos (oder manchmal die Videos von befreundeten Künstlerinnen), die in enger Verbindung mit der
Musik stehen, der Kleidung (die oft von mir
selbst gemacht wird), den Instrumenten,
die ich verwende, die Tatsache, dass ich
solo auf der Bühne stehe.
Welche musikalischen Vorbilder hast du?
Um nur wenige zu nennen: PJ Harvey,
Nico, Velvet Underground, Kraftwerk, Michael Jackson, befreundete MusikerInnen,
Le Tigre, Kevin Blechdom, Felix Kubin, Dat
Politics, …
Ist es für dich wichtig, als Frau in der Musikszene in Erscheinung zu treten? Was
gefällt dir bzw. kotzt dich an am Musikmachen?
Ich finde, es gibt viele verschiedene
Schattierungen von Geschlecht. Ich verstehe Geschlecht als gesellschaftliche
Konstruktion, das etwas Stilisiertes, Künstliches und Verschiebbares ist. Auf der
Bühne vor Publikum zu stehen bedeutet
nicht nur als Frau auf der Bühne zu stehen,
sondern auch auf verschiedene Weise
vom Publikum kategorisiert zu werden. Ich
finde es eigenartig, dass bei MusikerInnen
immer ihre Position als Frau hervorgehoben wird und ständig hinterfragt wird, wie
sie auf der Bühne mit dieser Rolle umgehen. Männliche Musiker scheinen in der
Rezeption, vor allem was ihre Bühnenperformance betrifft, noch immer etwas Unumstößliches zu haben. Ich finde es fragwürdig, wenn MusikerInnen in Interviews
kaum zu ihrer Musik befragt werden, sondern alles meist um ihre Repräsentation
kreist. In meinem Umfeld gibt es Frauen
wie Männer, die Musik machen, wobei es
noch immer zu wenig Frauen sind. Vielleicht trauen sie sich noch nicht mit ihren
Qualitäten an die Öffentlichkeit zu gehen,
vielleicht haben sie eine gewisse Scheu
vor der Technik. Warum haben sich Frauen
die Gitarre als unmittelbares Medium
angeeignet, jedoch nicht ebenso spaßige
Instrumente wie Sampler oder Drumcomputer? Die technische Seite der v. a. elektronischen Musik scheint ein Hindernis zu
sein, da der Eindruck erweckt wird, dass
dies ein ausschließlich männlicher Bereich ist. Musiktechnikzeitschriften sind
hauptsächlich auf ein männliches Publikum ausgelegt, wo der Frau noch immer
lediglich die Rolle der Sängerin zugesprochen wird. In manchen Musikbereichen
dürfen Frauen bei Veranstaltungen lediglich die Deko machen oder Eintritt kassieren anstatt selber die Plattenteller zu bedienen. Alles führt natürlich noch weiter,
es gibt noch immer zu wenig Clubbetreiberinnen, Veranstalterinnen, Musikjournalistinnen, die die öffentliche Meinung mitbestimmen.
Worin siehst du die Notwendigkeit eines
Festivals wie rampenfiber?
Festivals dieser Art sind (leider) noch immer nötig, um aufzuzeigen wie viele Frauen es gibt, die Musik produzieren und sich
damit auseinander setzen. Oft hört man
leider noch immer Veranstalter, wenn man
sie auf den geringen Frauenanteil anspricht, sagen, dass sie zwar mehr Frauen
wollten, sie aber keine gefunden haben.
Diesem Argument muss entgegengewirkt
werden. Darüber hinaus soll z. B. rampenfiber auch andere Frauen und Mädchen
dazu ermutigen, selber mit dem Musikmachen anzufangen oder mit bereits Produziertem an die Öffentlichkeit zu gehen.
www.cherry-sunkist.net
Bernadette La Hengst
Christiane Stephan
BERNADETTE LA HENGST. Berlin, seit 2000 spiele ich als Bernadette La Hengst,
von 1990 bis 2000 war ich Bandmitglied von »Die Braut haut ins Auge«
Bisherige Veröffentlichungen:
19.10. Frankfurt, Nachtleben
4 Alben mit »Die Braut haut ins Auge«, (Changes Festival)
mehrere Singles, mehrere Alben mit
20.10. Freiburg, Jos Fritz
den Nebenprojekten Huah, Mobylettes, 21.10. Luxembourg, Daliq
Schwabinggrad Ballett; 2 Alben, 2 Sin- 26.10. Berlin, Festsaal Kreuzberg
gles mit Bernadette La Hengst, aktuel- (mit Justine Electra)
les Album: »La Beat« (2004)
24.11. Hamburg, Mandarin Casino
Folgende Auftritte (ab Oktober 06):
(Hörproben-Konzert für den NDR)
2.10. München, Feierwerk (Rage
25.11. Hildesheim, Kulturfabrik
against Abschiebung)
(+ Lesung von Andrea Rothaug)
19
DJs
W
ie würdest du deinen Stil bzw. die
Richtung deiner Musik beschreiben?
R’n LaBeat
Mit welchen Instrumenten / technischen
Geräten arbeitest du?
Gesang, E-Gitarre, Akustikgitarre, Mandoline, Klavier, Keyboards, Korg MS 20, Akkordeon, Sampler, alles was mir als Sound
gefällt. Die Produktion ist auch mein Instrument, ich nehme auf mit dem digitalen
Musikprogramm Logic Pro 7 auf einem
Mac OSX
Mit welchem Anspruch bzw. aus
welchem Grund machst du Musik?
Ich kann mich nicht mehr erinnern, es ist
so lange her, dass ich entschieden habe,
Musik zu machen, in erster Linie, weil es
mir Spaß macht, mich auszudrücken, zu
experimentieren, bestimmte Lebensabschnitte durch Platten festzuhalten, die
Welt zu beschreiben, vielleicht auch zu
verändern, aber auch um ihr zu gefallen,
das ist der Sinn von Entertainment, durch
Bewegung in die Hirne und Herzen der
Menschen gelangen.
Welche musikalischen Vorbilder hast du?
Ich habe immer mal wieder gehört: Bob
Dylan, die Liverbirds, Jonathan Richman,
Rio Reiser, die Headcoats und die Headcoatees, Le Tigre, Nina Simone und noch
viele mehr.
Ist es für dich wichtig, als Frau in der
Musikszene in Erscheinung zu treten?
Es ist für mich wichtig, überhaupt in der
Musikszene in Erscheinung zu treten, als
was, ist mir erst mal egal, ich hoffe, in erster Linie als ernst zu nehmende Künstlerin,
die etwas zu erzählen hat mit ihrer Kunst,
und in zweiter Linie als eine der wenigen
Frauen in einer männerdominierten Welt.
ravissa
Wien, seit 2003: Doorbitch project live (SARAH+RAVISSA)
Seit wann gibt es dich (als Solokünstlerin)
und eventuell Vorgängerinnenprojekte:
Seit 1997 DJ, seit 2004 Producer
Bisherige Veröffentlichungen:
Female:pressure opensounds
Folgende Auftritte:
26.+27. Okt street transmutation spiel:platz
– dietheater Konzerthaus
W
ie würdest du deinen Stil bzw. die
Richtung deiner Musik beschreiben?
Angelehnt an grime, sublow
Mit welchen Instrumenten / technischen
Geräten arbeitest du?
Die einzigen hardwarebasierenden
Klangerzeuger, die ich zur Zeit habe, sind
ein Nordmodular und ein Roland R8 Human rhythm composer. Ein mittlerweile etwas altes Audiointerface
20
Motu 828, das für meine Zwecke gerade
beim Abhören Klangeinbußen mit sich
bringt. (Die Qualitätseinbußen beim Aufnehmen sind für meine Art der Musik
nicht so drastisch). Ein Rechner mit AMD
X2 Prozesser, der gemeinschaftlich benutzt wird und ein Macbook Pro. Als Abhöre yamaha ns10, um einerseits bei geringer Lautstärke produzieren zu können,
und andereseits drums, synths, ... filtern
zu können, ohne dass es im Club dann zu
»bösen« klanglichen Überraschungen
kommt.
Mit welchem Anspruch bzw. aus welchem Grund machst du Musik?
Mein Anspruch ist vor allem, einen wirklich
eigenen Stil zu haben und diesen ständig
weiter zu entwickeln. Egal ob es sich ums
Auflegen handelt oder ums Produzieren.
Eine Mischung aus Eigenständigkeit, Tradition der elektronischen Dancefloor-Clubkultur, dem, was gerade angesagt ist und
im Moment noch (gar) nicht angesagt ist.
Welche musikalischen Vorbilder hast du?
Richtige Vorbilder hatte ich wahrscheinlich nur in meiner Kindheit. Geprägt bin ich
von verschiedensten Artists aus unterschiedlichen Muskrichtungen, da mich,
auch bevor ich begonnen hatte, elektronische Dancemusic aufzulegen, Musik aus
Was gefällt dir bzw. kotzt dich an am
Musikmachen?
Das ist so weit gefasst, das kann ich nur
spontan und temporär beantworten: Zur
Zeit gefällt mir gut, dass ich mein kleines
Heimstudio überall mit hinnehmen kann,
ich hab sogar im Urlaub in Südfrankreich
2 Lieder aufgenommen und alle mit einbezogen, die dort waren. Was mich nervt, ist,
dass ich immer so leise sein muss wegen
der Nachbarn.
Worin siehst du die Notwendigkeit eines
Festivals wie rampenfiber?
Ich mag den Austausch von Gleichgesinnten, und ich bin immer wieder gespannt,
wie sich der feministische Gedanke weiter
entwickelt, theoretisch und praktisch.
www.lahengst.com
[email protected]
allen Richtungen interessierte. Beim Auflegen konzentrierte ich mich schon immer
vor allem auf das, was anders und möglichst erfrischend klingt im Gegensatz zu
dem, was man so zu hören bekommt. Beim
Produzieren ist es ähnlich, oft ist es aber
auch interessant herauszufinden wie bestimmte Beats, Klänge produziert werden
müssen, um dann diese bestimmte Wirkung zu haben.
Ist es für dich wichtig, als Frau in der
Musikszene in Erscheinung zu treten?
Mir ist es wichtiger, generell aktiv als DJ
oder Produzentin Musik zu machen, als
»als Frau« in Erscheinung zu treten.
Was gefällt dir bzw. kotzt dich an am
Musikmachen?
Am meisten Spaß macht es, wenn man
einfach drauflos arbeiten, experimentieren
kann ohne jegliche Vorgaben und Einschränkungen und diese Ideen festzuhalten. So habe ich immer einen Soundpool
an Ideen zur Verfügung aus dem ich
schöpfen kann sobald ein konkretes Projekt ansteht.
Worin siehst du die Notwendigkeit eines
Festivals wie rampenfiber?
Um Frauen aus der Musikszene zu präsentieren.
[email protected];
ravissa.doorbitch.nu; doorbitch.nu
Electric Indigo
Isabella Venis
Wien, seit 1989
Bisherige Veröffentlichungen (Auswahl):
Electric Indigo & Dorit Chrysler: »Sheets«
[Chicks On Speed Records / Girl Monster
Compilation] Aug. 2006
Exil System remixed – Electric Indigo: »Die
Söhne Und Das Biest« [Pripuzzi 001] Nov.
2005
TokTok – Dendenden / Electric Indigo &
Hautmann Remix [v-records] Sep. 2005
Markus Güntner feat. Rich – Everybody /
Electric Indigo Remix [Spring] May 2005
Electric Indigo – Six-Trak Reworks 1 [indigo:inc] Nov. 2004
SPG – Yes We Are /
Electric Indigo Remix [Soundlab] Oct.
2004
Gwenn Labarta –
Vortexx Voice
Track / Electric Indigo Remix [UMF
025] Sep. 2004
Electric Indigo –
Six-Trak EP 2 [indigo:inc] 2003
Wie würdest du
deinen Stil bzw. die Richtung deiner Musik beschreiben?
Elektronisch, entweder rhythmusorientiert
oder auf recht freie Weise experimentell.
Mit welchen Instrumenten / technischen
Geräten arbeitest du?
Diverse Drummachines und Synthesizer,
Computer.
Mit welchem Anspruch bzw. aus welchem Grund machst du Musik?
Aus Lust am Spielen und im weiteren Sinne als quasi natürliche Folge des DJings.
Welche musikalischen Vorbilder hast du?
Mich hat die Gesamtheit der von mir im
Laufe der vielen Jahre aufgelegten Platten
ganz extrem beeinflusst, da gäbe es also
unzählige Vorbilder zu nennen, aber wenn
es um einzelne Acts geht, könnte ich keinen speziell nennen.
Ist es für dich wichtig, als Frau in der
Musikszene in Erscheinung zu treten?
Es ist wichtig, dass ich als Frau in der Musikszene in Erscheinung trete – aber nicht
für mich, sondern für die allgemeine Wahrnehmung von Frauen im spezifischen Geschehen.
Was gefällt dir bzw. kotzt dich an am
Musikmachen?
Wenn‘s gut funkt, bin ich glücklich, meine
Fehler kotzen mich kurzfristig an (langfristig sehe ich sie oft als Notwendigkeit).
Worin siehst du die Notwendigkeit eines
Festivals wie Rampenfiber?
So ein Festival kann gut als tendenzieller
Ausgleich des steten Mangels an Empowerment für Frauen und öffentlichen feministischen Diskursen fungieren.
www.indigo-inc.at,
www.myspace.com/electricindigo
sam.
Stephanie Kiessling
Wien, seit 2004
W
ie würdest du deinen Stil bzw. die
Richtung deiner Musik beschreiben?
Genreüberbrückend momentan im elektronik-Feld, Stilsuche noch nicht abgeschlossen.
Mit welchen Instrumenten / technischen
Geräten arbeitest du?
Plattenspieler, CD-Player, Laptop.
Mit welchem Anspruch bzw. aus
welchem Grund machst du Musik?
Musik unter die Leute bringen, Neuentdecktes verbreiten.
Welche musikalischen Vorbilder hast du?
Unbeständig, derzeit Amanda Palmer und
Gudrun Gut.
Ist es für dich wichtig, als Frau in der
Musikszene in Erscheinung zu treten?
Ja! Sowohl als sendebewusste DJane
hinter den Plattentellern wie
auch als Verfasserin feministischer, popkultureller Beiträge.
Worin siehst du die Notwendigkeit eines Festivals wie
rampenfiber?
rampenfiber schafft einerseits einen Raum zur theoretischen wie praktischen Auseinandersetzung und Sichtbarmachung im Musikbereich
tätiger Frauen; andererseits
zeigt es, wie Interesse und
Begeisterung an der Musik
zur Organisation eines solchen Festivals in
Wien motivieren können, wodurch auch
die Vernetzung der am Festival beteiligten
Personen gefördert wird.
ulli@fibrig.net
21
DJs
NiSt
fiber. werkstoff für feminismus und popkultur, seit ca. 2003 als DJane, fiber seit 2002
Visherige Veröffentlichungen:
Auflegereien in rhiz, couchuc,
Linz Stadtfest, fluc, Tüwi, espresso u. a.
W
Lisa Max
ie würdest du deinen
Stil bzw. die Richtung
deiner Musik beschreiben?
Funk, Soul, Jazz und in Exkursen manchmal Elektro-Pop
und 80-er-KlassikerInnen
Mit welchen Instrumenten /
technischen Geräten arbeitest du?
Turntables, Headphones,
Mischpult
Mit welchem Anspruch bzw.
aus welchem Grund machst
du Musik?
Um die Musik, die ich mag,
laut und mit Publikum zu
hören, aus Spaß an dieser
Inszenierung.
irradiation
MND
Wien, seit 1999 als irradiation; live seit 2002; DJing seit 2005,
davor diverse Kollaborationen und Bandprojekte
Irradiation ist schon länger fest in der
elektronischen Musikszene ihrer Geburtsstadt Wien verankert. Sie hat im Laufe der
Jahre ihren Sound massiv weiterentwickelt und produziert nach früheren breakigen Ansätzen jetzt eine eigene Definition
von minimalem Clubsound, den sie auch
live überzeugend umsetzt. Labelkopf von
temp~records, Organisatorin des
temp~festivals.
22
Bisherige Veröffentlichungen:
Releases:
»wunschtraum nr.1« | 12“ ep
(temp~records)
»a place for crazy people« |
12“ ep & cd (temp~records)
Appears on:
open:sounds Vienna (indigo
inc.)
fleisch zum hören no. 3
temp~ electronic music festival compilation 2005
temp~ electronic music festival compilation 2005
temp~ electronic music festival compilation 2004
besame softly chillin‘ tunes (popup rec./
universal)
besame chillout (edel)
folgende Auftritte (ab Oktober 06):
25.11. – textstrom poetry slam / rhiz
Ist es für dich wichtig, als Frau in der
Musikszene in Erscheinung zu treten?
Sehr wichtig! Gerade als DJane und wichtiges Motto dabei: Scheiß’ ma nix, ich will
es aus Spaß tun und nicht als Beweis.
Was gefällt dir bzw. kotzt dich an am
Musikmachen?
Am Auflegen: Vor einem Auftritt von der
Kellnerin/dem Kellner gesagt zu bekommen, dass mir sicher gleich ein netter Herr
alles erklären wird.
Worin siehst du die Notwendigkeit eines
Festivals wie rampenfiber?
Öffentlichkeit/ Präsenz von Künstlerinnen/
Musikerinnen zu schaffen, zu zeigen, dass
es nicht so wenige musikschaffende Frauen gibt, wie QuotenkritikerInnen und Gender-Unsensible gerne meinen
Statement / Sonstiges:
Scheißt’s euch nix!
[email protected]
W
ie würdest du deinen Stil bzw. die
Richtung deiner Musik beschreiben?
(Minimal) Techno, House, Electronica
Mit welchen Instrumenten / technischen
Geräten arbeitest du?
Mac, Softwaresynths, Stimme
Mit welchem Anspruch bzw. aus welchem Grund machst du Musik?
Leidenschaft?
Welche musikalischen Vorbilder hast du?
Viele unterschiedliche Wurzeln. Um nur einige zu nennen: Von Joy Division über Sonic Youth, Larry Heard, Plastikman, Akufen,
... (Liste weit fortsetzbar)
Ist es für dich wichtig, als Frau in der
Musikszene in Erscheinung zu treten?
Nicht in erster Linie.
Was gefällt dir bzw. kotzt dich an am
Musikmachen?
Leidenschaft.
Worin siehst du die Notwendigkeit eines
Festivals wie rampenfiber?
das wird sich noch weisen ;-)
[email protected]
www.temp-records.net
Quote
Wien, Das DJ-Kollektiv Quote existiert seit ca. 5 Jahren, dahinter stehen derzeit 10 Frauen.
Ursprünglich ist Quote aus einem Kreis von Freundinnen hervorgegangen, die sich viel
mit Musik beschäftigen, begeisterte Plattenkäuferinnen sind und dabei ganz unterschiedliche
Musikstile bevorzugen.
Folgende Auftritte (ab Oktober 06):
Neben regelmäßigen Terminen im fluc
(1. Freitag des Monats) diverse Auswärtsspiele im Frauenzentrum, Frauencafé,
Elektro Gönner, Rhiz, Kete u. v. m.
W
ie würdest du deinen Stil bzw. die
Richtung deiner Musik beschreiben?
Quote ist ein Club für alle Wetterlagen –
von Electronica bis Hip Hop, von Indie bis
Soul.
Mit welchen Instrumenten / technischen
Geräten arbeitest du?
A girl‘s best friend: Turntable/CD-Player.
Mit welchem Anspruch bzw. aus welchem Grund machst du Musik?
Wir haben Quote ins Leben gerufen, weil
keine Musik zu machen/aufzulegen
bedeuten würde, unserer Vorstellung von
einem Ladyspace keinen Raum zu geben.
Welche musikalischen Vorbilder hast du?
All Sister DJs around the globe.
Ist es für dich wichtig, als Frau in der Musikszene in Erscheinung zu treten?
»Quote« kann als ironische Anspielung auf
die Quoten-Diskussion und als Seitenhieb
auf den »Minderheiten«-Diskurs im ClubKontext (»Frauen können auch auflegen«)
verstanden werden, oder aber auch wie
das englische »quote«, das Zitat, das eine
Verbindung zu diversen historischen, sozialen und kulturellen Kontexten herstellt.
Wie sagen Le Tigre so schön: »Make our
message something you can feel in your
body«. Oder ein Quote von Emma Goldman:
»If I can’t dance to it, it’s not my revolution«.
Was gefällt dir bzw. kotzt dich an am
Musikmachen?
Die offenen Münder der Buben, wenn bei
uns die Party abgeht.
Worin siehst du die Notwendigkeit eines
Festivals wie rampenfiber?
Selbststärkung. Inspiration. Last but not
least: Networking.
[email protected]
Catarina Pratter / 550 rondy
wichtig« zu empfinden, bedeutet für mich,
es in bestimmten Situationen wichtiger zu
nehmen als in anderen. So wie ich im Moie würdest du deinen Stil bzw. die
ment die Bedeutung meines Mischpultes
Richtung deiner Musik beschreiben? wichtiger nehme als zu anderer Zeit – oder
Catarina Pratter: krachig, melancholisch
man mal »Ruhe« als wichtiger empfindet
550 rondy: noisypoppyelectronics
und dann wieder den Stress genießt .
55.rnd: techno
Beim »Frausein« fände ich das komisch.
Mit welchen Instrumenten / technischen
Gibt es Frauen, die aufstehen und sagen:
Geräten arbeitest du?
»Heute ist mir das Frausein wichtig!«?
Logic, Nordmodular, Roland Sh9, Pro-one,
Was gefällt dir bzw. kotzt dich an am
Roland Alpha Juno, Drumtracks, Effekte
Musikmachen?
Mit welchem Anspruch bzw. aus welDie Suche nach »dem Neuen« ist schön
chem Grund machst du Musik?
und kotzt mich an zugleich.
Etwas zu machen, das mich erfreut.
Siehst du die Notwendigkeit eines FestiWelche musikalischen Vorbilder hast du? vals wie rampenfiber?
Musikalische Vorbilder wechseln, eine Le- Leider gar nicht, die einzige musikalische
bensweise als DJ und Musiker mich beNotwendigkeit, die ich verspüren würde,
eindruckt, die ist die von Smax von boowäre die von deepen Technoparties in
gizm. Er lebt (bescheiden, aber doch:) seit
dunklen versifften Kellern, ohne
Jahren von Musik, ohne sich besonders
(sch)ickimicki und der Frage, welcher Star
darum zu kümmern oder sich in den Mittel- heute die Kassen füllt. Aber die gibt es hier
punkt zu stellen. Irgendwie verlässt er sich und jetzt grad nicht. Ich schätze, das ist
darauf, dass einfach eins nach dem anauch mein Statement;)
dern passiert und so geschieht es auch.
Statement / Sonstiges:
Ist es für dich wichtig, als Frau in der
Siehe oben.
Musikszene in Erscheinung zu treten?
Ich trete generell gern als Frau in Erschei- www.550rondy.com
nung. Wichtig ist es mir nicht. Etwas »als
www.temp-records.net
CATARINA PRATTER, CATARINA PRATTER AND THE RONDIES,
550 rondy, 55.rnd. Wien, seit 1996 550rondy, seit 2001 solo
W
Bisherige Veröffentlichungen:
2001// 550rondy »Yes, we’ve got rhythm!«
(Cheap Records 036)
2002// Catarina Pratter »Marrying an ordinary man« (Sue.mi 05)
2003// 550rondy »My critical hertz« (Temp
Records 001)
2004//Catarina Pratter »Maybe you don’t
exist« (Sue.mi 010)
2005// Catarina Pratter auf »4 women no
cry« (Monika Enterprise)
2006// 55.rnd »in peanuts we trust« (temp
08)
23
Film
wettbewerb
»music was her first love«
fiber hat dazu aufgerufen, zur Kamera zu greifen oder in den Archiven zu wühlen und uns Filme dazu einzuschicken. Eine Jury hat
die eingesandten Arbeiten beurteilt und stellt die Siegerinnenfilme
am 1.Oktober 2006 um 20 Uhr im Kino Schikaneder vor.
Die Filmemacherinnen werden in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift fiber.werkstoff für feminismus und popkultur in einem feature vorgestellt.
Eingereicht wurden Filme, die sich lustvoll und kritisch mit Musik
und Geschlecht auseinandersetzen. Die Filme umfassen einen
oder mehrere Themenbereiche:
• Musikerinnen
• ich als Musikerin
• Assoziationen zu Musik, z. B. »Was kommt mir in den Sinn, wenn
ich einen bestimmten Song höre?«
• Fans und Faninnen
• musikalische Subkulturen
• Verschiedene Zugänge zu und Erfahrungen von Frauen mit Musik
• Alternative Perspektiven auf Geschlechterrollen und Klischees,
die in der Mainstream-Musikszene bestehen
24
Eingereichte Filme
15h
SHE POP
Theresa Dirtl / Bernadette Reiter
33 min
Österreich
Dokumentarfilm
Eine Dokumentation über Musikerinnen
der OFF Szene in Wien.
TOISE
Ulla Klopf
13:36
Österreich
Doku / Portrait
Deutsch
Ein Portrait der Formation TOISE. Anita
Hofer und Raes Kloeckl verwenden für ihren minimalen Noise-Terror ausschließlich
Spielzeugelektronik.
16h
AGE DELAY (NUIT)
Karin Fisslthaler
2:59
Österreich
Musikvideo / Experimentalfilm
Das Ausgangsmaterial entstammt einem
Übungsvideo für Gesichtsgymnastik aus den
achtziger Jahren. Der Name entstammt einer Anti-Falten-Crème von Chanel.
FRAU ZU SEIN
Eva Heitzinger
2:54
Österreich
Kurzfilm
Kanon – Thema: Frau zu sein bedarf es wenig.
SIRENE
Freya Hattenberger
3:30
Deutschland
Videoperformance
HELLO!
Marlene Haderer
2:10
Österreich
Experimentalfilm
Englisch
Dieses Video ist ein Bekenntnis zur Sehnsucht nach einer naiven Freude an den Geschlechtsorganen und am Leben im Allgemeinen und enthält die Forderung nach
einer gleichberechtigten Lust am Sexualobjektsein.
I DON‘T KNOW WHO YOU ARE
Karin Fisslthaler
3:28
Österreich
Musikvideo / Experimentalfilm
Englisch
Die Bildebene zum gleichnamigen Track
von Cherry Sunkist entstand eng im Zusammenhang mit dem Text. In Einzelbildbearbeitungen wurden aktuelle Werbungen, die um die Themen Schönheit, Körper,
Kosmetik und Altern kreisen von Hintergründen und Logos befreit. Zappelnde Beine, gefährlich anmutende Rasierer, explodierende Gesichter, erstarrtes Lächeln, stilisierte Körperlichkeit …
16:45h
MEIN KLEINES HÄUSERL
Bettina Schiel / Stefanie Görtz
3:00
Deutschland
Musikkomödie
Deutsch
Eine musikalische Reise in die Reihenhaussiedlungen unserer Vorstädte. Eine
Reise ins Glück.
FEMALE+QUEER WORDS+BEATS 2
Katharina Ellerbrock
80 min
Deutschland
Doku
Englisch
Doku über weibliche + queere MusikerInnen. Featuring: Boyskout, The Organ, Kevin
Blechdom, Lesbians on Ecstasy, Planningtorock, Lindsay Cockwell.
18:30h
QUEENS OF SOUND
Sandra Kramplhuber
72 min
Österreich
Musik-Doku / Musikerinnen-Portrait
Der Film dokumentiert die lange im Verborgenen gebliebene weibliche Seite der Reggae- und Dancehall-Musik in Jamaica. Drei
Generationen von Frauen in der jamaicanischen Musikindustrie erzählen über ihre
Rolle in Vergangenheit und Gegenwart.
VIKI + …
WOMB RAIDER
Petra Buchegger
Katrin Kremmler
8:41
6:14
Österreich
Ungarn / Schweiz
GITARRE KÖNNEN
Kurzvideo
Julia Herbster
Animation (Flash Animation)
Teil
1: Viki + die Zieharmonika
1 min
Englisch
Viki, bekleidet mit einer Schürze, spielt auf Wenn dein Körper spricht, hör‘ besser hin
Deutschland
Meinen Gitarrenkoffer packend, lasse ich ihrer steirischen Knopferlharmonika. Be- – besonders wenn deine Gebärmutter sich
mich von einer Freundin filmen. Ihre Sor- ginnend mit einem erst erlernten Musik- für die Joan Baez des Hardrock hält.
gen und meine Reaktionen sind Blicke in stück spielt sie nach einem »Hoppala« frei
die Welt der guten Mädchen und der Aura improvisiert weiter. Tanzend und singend
wird das Spiel begleitet. Viki ist fünf Jahdes Rock’n’Roll.
re alt, sie beschließt, dieses Musikinstrument zu lernen.
MUSIKFILM
Teil
2 Viki + die Schaukel
Julia Herbster
Viki,
bekleidet mit einem Prinzessinnenkos3:15
tüm und roten Schuhen, im Garten vor der
Deutschland
Der Abend in der Provinz und mit dem roten Schaukel. Gespielt werden typische
Weltbild ihrer Bewohner: »Musikfilm« ist Kinderlieder. Viki tanzt, schaukelt, läuft …
ein subjektiver Ausflug in die Vielschich- und »fällt« aus dem Bild.
Teil 3 Viki + die Zillertaler Schürzenjäger
tigkeit von Musikkonsum.
Viki, bekleidet mit dem Prinzessinnenkostüm – darüber die Schürze. Musik der
GOOD WOMAN
Gruppe
»Zillertaler Schürzenjäger«: »Frau
Ulrike Johannsen
du bist ein Wahnsinn« – dröhnt aus dem
3:37
Lautsprecher. Viki tanzt wie ein Disco
Österreich
Girl unter dem Nussbaum im Garten. Sie
Video
Die 10-jährige Carla tanzt in einer Disco wiederholt den Refrain: »Frau du bist ein
Wahnsinn«!?
zum Song »Good Woman«.
20:00h
Filmprämierungi
25
Stephanie Kiessling
Beatrice Bösiger
Freie Journalistin in Wien. Geboren
1976 in der Schweiz, Studium der Germanistik, Filmwissenschaft und Cultural Studies in Bern, Zürich und Wien.
Mitgestalterin der Sendung »comix«
auf Radio Orange. Gelegenheits VJ.
Mitarbeit bei »artefakt wort + bild« an
Dokumentarfilmprojekten zur Integration von Migrantinnen und Migranten
in der Schweiz. Im fiber-Redaktionskollektiv seit 2005.
Sara Paloni
Studium der Politikwissenschaften in
Wien; 4 Jahre im Theater gruppe80
tätig; Gründung des Frauenvereins
erna+erich (2003), im Rahmen dessen
Foto- und Filmpräsentationen; Wochenklausur (2004); Depot-Café (2004/
2005): Veranstaltung von JamSessions, literarischen Lesungen und
feministischen Auseinandersetzungen;
gegenwärtig journalistische Tätigkeit
bei Magazinen für Feminismus, Kunst
und Politik.
Veronica Brand
Sozialanthropologin und autonome
Filmemacherin.
26
Andrea B. Braidt
(Dr., Mag. phil., MLitt)
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien, studierte Amerikanistik und Medienkunde/Gender Studies in Innsbruck und
Lancaster, G. B. und Filmwissenschaften an der University of Newcastle
(G.B.). Ihre Forschungsschwerpunkte
– feministische Filmtheorie, Genretheorie und queer (film) theory – unterrichtet sie seit 1997 an den Universitäten Wien, Innsbruck und Graz.
A.B.B. war Junior Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften IFK Wien (2001–02)
und Auslandsstipendiatin des IFK am
Forschungskolleg Medien und kulturelle Kommunikation der Universität zu Köln (2002–03), 2003 und
2004 Visiting Professor für Filmwissenschaft am Gender Studies Department der Central European University,
Budapest. Sie ist Mitbegründerin des
Verbands feministischer Wissenschafterinnen und des Arbeitskreises feministischer Film- und Medienwissenschafterinnen Wien.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Mit Freud. Zur Psychoanalyse in Theater-, Film- und Medienwissenschaft.
Maske und Kothurn, 52. (1), Wien:
Böhlau. (Hg. mit Monika Meister und
Klemens Gruber); Screenwise. Film
Fernsehen. Feminismus. Marburg: Schüren Verlag, 2004. (Hg. mit Monika
Bernold, Claudia Preschl); Cyborg.
Nets/z. Katalog zu / Catalogue on Hans
Scheirl’s DANDY DUST, Wien 1999.
(Hg.) Zahlreiche Artikel, siehe www.
univie.ac.at/tfm (unter Personal)
Stephanie Kiessling
Stephanie Kiessling
Jury
Filmwettbewerb
Hanna Sohm
Geboren am 14. 10. 1980 in Feldkirch, Vorarlberg. Im Jahr 2005 Studium der Publizistik/Kommunikationswissenschaft und Politikwissenschaft
in Wien abgeschlossen. Aktuell in einer PR-Agentur in Wien tätig. Große
Leidenschaft: Geld zusammenkratzen
und verreisen. Hanna ist Mitglied des
Organisationsteams von rampenfiber
und seit der zweiten Ausgabe im Redaktionskollektiv von fiber. werkstoff
für feminismus und popkultur aktiv.
Dort bemüht sie sich u.a. als Presseund PR-Beauftragte um mehr POPularität für fiber.
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