ZUM MITNEHMEN

Transcrição

ZUM MITNEHMEN
40
U
AUSGABE 17 | HANNOVER & REGION
SPECIAL – ALS DIE ROYALS
AUS HANNOVER KAMEN
WM – WIE DER FUSSBALL
NACH DEUTSCHLAND KAM
GEWINNSPIELE
FEUERWERK & GARTENFESTIVAL
IN HERRENHAUSEN – 5 TICKETS FÜR 2
KRISTALLTHERME – 5 FAMILIENTICKETS
ZUM
EH
MITN
MEN
Sicherheit für
jedes Zuhause.
Das Schutzkonzept für
Eigentümer und Mieter.
INHALT / EDITORIAL | 03
EDITORIAL
LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER,
INHALT
03 Editorial / Inhalt
REGIONALES
Mit Zepter und Krone – diese Ausgabe der
Ü40 kommt ganz royal und „very british“ zu
Ihnen. Das 300. Jubiläum der hannoverschen
Könige auf Londons Thron verspricht, in und
um Hannover das kulturelle Ereignis des Jahres zu werden. In einem großen Ü40-Special
haben wir schon mal einen Blick hinter die
Kulissen der großen Landesausstellung geworfen, auf mehr als 60 Veranstaltungen und
auf alles drumherum – vom Festival bis zum Feuerwerk. Motto: Kunst,
Konzerte, Königskrönung.
Um andere Schätze geht es hannoverschen Forschern, die in den Tiefen des Pazifik nach wertvollen Edelmetallen suchen. Drei Jahre dauert die Rohstofferkundung inzwischen, um Gold, Silber und Spurenelemente für die deutsche Hochtechnologieproduktion zu erschließen. Nun können die Tiefseeschätze bald gehoben werden. Wie
und wo genau, lesen Sie in dieser Ü40.
Sind Sie Fußballfan? Dann wird die WM in Brasilien für Sie auch zu den
wichtigen Terminen des Jahres zählen. Keine Angst, bei uns bekommen Sie keine Tipps über Favoriten und Außenseiter. Aber vielleicht
interessiert es Sie ja, welche Stadt den Fußball in Deutschland groß
gemacht hat. Nein, nicht München und Uli Hoeneß, sondern Braunschweig und Konrad Koch. Mehr darüber in dieser Ü40.
Wer einmal mit dem Luxuszug entlang der Seidenstraße, quer durch
Asien oder im Orient unterwegs war, wird diese Art von Reiseabenteuern schätzen. Kreuzfahrten auf der Schiene bieten Landschaftskino
und ungewöhnliche Begegnungen: Wir stellen einige vor – nostalgisch-elegant oder supermodern, ganz wie Sie wollen.
Gesund bräunen, aber nicht verbrennen: Im Gesundheitsteil dieser
Ausgabe sagen wir Ihnen, wie Sie ihre Haut vor der Sonne schützen.
Immerhin ist Hautkrebs die weltweit häufigste Krebserkrankung. Außerdem zeigen wir Ihnen, warum Sie Blut spenden und an welche
Impfungen Sie vor der Urlaubszeit denken sollten.
Wie immer haben wir nützliche Alltagstipps und aktuelle Trends zusammengestellt. So informieren wir über individuelle Möglichkeiten
der Altersvorsorge auch auf Rentenbasis und stellen einen Hannoveraner vor, dessen Kollektionen die Laufstege der Welt erobern: Torsten
Max Volmary.
Sie finden unsere Gewinnspiele wieder auf der Seite 42. Viel Glück
dabei!
Die Redaktion wünscht Ihnen bis zur nächsten Ausgabe Anfang Juli
ein sonniges Frühjahr und natürlich viel Spaß bei der Lektüre!
Ihre Sybille Nobel-Sagolla
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Tipps und Trends: Nice to . . .
Schatzgräber – Hannovers Forscher im Pazifik
Herrenhausen – im Zeichen des Union Jack
Landesmuseum – die royale Rückschau
Celle – das Leben der Welfen
Marienburg – die Königskrone kommt
Städtetourismus – „die 9“ feiern 30. Jubiläum
Feuerwerk – explosiv vor großer Kulisse
Gartenfestival – „gardening“ wie auf der Insel
Geocaching – digitale Schatzsuche mit Musik
Lebenslust – schweben wie im „Toten Meer“
REPORT
18-19 Fußball-WM – Siegeszug der Lederkugel
RATGEBER
20 Demografie – Agentur der Ideenbrücken
21 Rentenmodelle – Aussicht auf mehr Rendite
LIFESTYLE
22-23
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Mode – die Welt von Max Volmary
Duftpflanzen – Augen zu und einatmen
Blumenschau – Wallfahrt nach London
Fluggepäck – informieren hilft sparen
REISE
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30-31
32-33
Chalkidiki – wandern am Dreizack Poseidons
Flughafen – in die Sonne oder nach Sibirien
Traumreisen – Kreuzfahrt auf Schienen
Australien – unterwegs im „Spirit of Queensland“
GESUNDHEIT
34-35 Haut – gesundes Bräunen statt verbrennen
36 Blutspende – Lebensretter gesucht
37 Reiseimpfung – Warnung vor der Immunlücke
UMWELT + VERKEHR
38 Autopilot – Assistenzsysteme denken und lenken
39 üstra – unterwegs in den sozialen Medien
BAUEN + WOHNEN
40 Pflasterung – wetterfest und wirkungsvoll
41 Sonnenschutz – Sommerhitze aussperren
SERVICE
42 Gewinnspiele / Impressum
Ausgabe 17 | Ü40
04 | NICE TO . . .
NICE TO SEE
GOP – AKROBATIK MIT GEBALLTER WEIBLICHKEIT
Diese Bühne gehört ganz und gar nicht den Männern. Um Irynas Hüften kreisen rasant Hula-Hoop-Ringe. Lächelnd verbiegt Anastasia ihre Körperteile grazil in spektakuläre Positionen. Ein Elfenreigen huscht in algengrün schimmernden Kleidern
über die Bühne. Tatyana zaubert noch schnell einen Spagat an den Strapaten hin
und Oksana zeigt atemberaubende Figuren am Vertikaltuch. Kein Wunder, dass sich
Robert wie im Wunderland fühlt. Aber nicht nur Robert: Die „Lipstick“-Show
im Varieté-Theater GOP erobert mit geballter Weiblichkeit, meisterhafter
Akrobatik und mitreißender Musik im Handumdrehen auch das Publikum.
In der brandneuen Komposition des Zirkustheaters Bingo aus Kiew
nach seiner Erfolgsshow „Move“ verzaubern nun 16 geheimnisvolle Sirenen mit Sinnlichkeit, Spannung und Perfektion den
GOP-Georgspalast. Im Feuerwerk der femininen Temperamente
staunt sich der liebenswert-komische Jongleur Robert Wicke
aus Hannover durch die Szenerien der Regisseure Igor Protsenko und Iryna German. Unter ihrer Führung zeigen die wilden jungen Artisten in dieser Inszenierung alle Facetten ihrer
Kunst – hochmusikalisch und in Bildern voller Kraft, Temperament und Poesie. Übrigens: Das Schicksal meint es gut mit Robert. Auch er hat am Ende des Abends die Herzen der Zuschauer
erobert. Und nicht nur die . . .
Das GOP Hannover zeigt die „Lipstick“-Show noch bis zum 11. Mai.
www.variete.de
NICE TO HEAR
HAMBURGER NEUE FLORA – DAS „PHANTOM“ IST ZURÜCK
Paris 1881: In den Katakomben der majestätischen Pariser Oper fristet ein geheimnisvolles Phantom sein einsames
Schattendasein. „Erik“ ist von Geburt an
entstellt, er verbreitet Angst und Schrekken: „Das Phantom der Oper“ gehört mit
mehr als 130 Millionen Besuchern in 27
Ländern zu den erfolgreichsten Musicals
aller Zeiten. Es begeisterte am Broadway
genauso wie in London. In Hamburg
wurde für die Premiere 1990 sogar ein eigenes Haus gebaut – das Stage Theater
Neue Flora im Stadtteil Altona-Nord.
Dorthin ist das Phantom nun wieder zurückgekehrt: erfolgreich wie eh und je.
Das Musical-Meisterwerk von Andrew Lloyd Webber wird noch bis mindestens zum Herbst in der neuen
Flora aufgeführt. Mit gewaltigem Aufwand: Die Show enthält 22 Szenenwechsel, die 41 Darsteller treten
an 14 Schauplätzen in und um die Pariser Oper auf. Bei jeder Vorstellung kommen 166 Kostüme, 130 Perücken und 332 Schuhe zum Einsatz. Pro Vorstellung sorgen 281 elektrische Kerzen, zehn Nebel- und Rauchmaschinen sowie 1.500 Liter flüssiger Stickstoff pro Woche für Stimmung. Allein die detailgetreue Kopie
des Pariser Opern-Kronleuchters wiegt mit 6.000 Kunststoffperlen im originalen Kristall-Look eine Tonne.
Ein Besuch dieses Klassikers lässt sich gut mit einem Kurztrip nach Hamburg verbinden: morgens Fischmarkt, mittags Hafenrundfahrt, abends Kunstgenuss mit einer der schaurig-schönsten Liebesgeschichten
auf der Bühne.
www.stage-entertainment.de
Ü40 | Ausgabe 17
NICE TO SEE | 05
KUNST
FEST
SPIELE
Die fünften KunstFestSpiele Herrenhausen
wollen eine Brücke der künstlerischen Genres
vom Barock bis zur Gegenwart schlagen.
Unter dem Motto „Verhältnisse“ wartet auf
die Besucher ein faszienierendes Programm
mit international renommierten Ensembles,
Komponisten und Künstlern. Bemerkenswert: Das Festival startet mit einer Totenmesse – dem Requiem von Mozart.
Die KunstFestSpiele Herrenhausen verlassen
in diesem Jahr ihre gewohnte sommerliche
Festspielzeit (6.6. bis 1.7.) und gehen im Sep-
Foto: Nico Herzog
FASZINIERENDE
VERHÄLTNISSE
6./7. Juni: Zur Eröffnung am Pfingstwochenende wird Mozarts Requiem in einer Bearbeitung des südafrikanischen Komponisten Richard van Schoor gezeigt. Es singt der
Tölzer Knabenchor, die Frauensoli übernehmen unter Leitung von Michael Hofstetter
die Countertenöre Valer Sabadus und Terry
Wey (Galerie). Die Eröffnungsrede hält der
Stuttgarter Kulturwissenschaftler Martin
Roth, der den Ausstellungsbereich der
EXPO 2000 geleitet hat und heute Chef
des Londoner Victoria and Albert Museum
ist (Orangerie).
19. Juni: Puppenspieler, Zeichner und Musiker des englischen „Paper Cinema“ zeigen
mit der „Odyssey“ eine Kunst, die aufs Kino
anspielt und trotzdem Theater bleibt (Orangerie). 22. Juni: Heiner Goebbels verbindet
in den „Songs of War“ seine Musik mit Werken
von Monteverdi und Berio (Orangerie).
28. Juni: 700 Sänger aus hannoverschen
Chören versammeln sich zu Wolfgang Mitterers szenischem Raumkonzert „Labyrinth
14/3“ (Großer Garten). 29. Juni: Die
„Begehbare Sinfonie“ wird als Wandelkonzert
oder Klangraum vom Niedersächsischen Staatsorchester mit
Musik von Mozart, Pärt und
Gabrieli aufgeführt (Großer
Garten).
19. September: Der südafrika-
Igor Levit spielt Schostakowitsch.
tember in die Verlängerung (19. bis 28.9.). Die
Veranstaltungen finden im Großen Garten
Herrenhausen und in den historischen Gebäuden der Herrenhäuser Gärten statt. Natürlich bezieht das Generalthema des Festivals zum Jubiläum der Personalunion auch
die deutsch-britischen Beziehungen ein.
Zum ersten Mal arbeiten beim Festival das
Wilhel-Busch-Museum, die VolkswagenStiftung sowie die Herrenhäuser Gärten mit der
Fakultät Architektur und Landschaft der Leibniz Universität Hannover zusammen. Ü40
fasst für Sie einige der wichtigsten Programmpunkte zusammen:
Foto: Victor Tonelli
Foto: Felix Broede
nische Künstler William Kentridge zeigt in Montagen und
Collagen Schuberts „Winterreise“ mit Bariton Matthias Goerne und Pianist Markus Hinterhäuser als „Trio für Sänger,
Pianist und Filmprojektor“ (GaMusiktheater „Le Crocodile Trompeur“.
lerie). 25. September: Urauf 6. Juni – 1. Juli: Klanginstallation „Rainführung der Oper „George“ von Elena KatsChernin (Orangerie).
Dance” des US-Komponisten und Performance-Künstlers Paul DeMarinis (zwischen
Intendantin Elisabeth Schweeger, die in dieGalerie und Orangerie, ohne Eintritt zugängsem Jahr zum letzten Mal das Programm verlich). 8. Juni: Pianist Igor Levit & Friends
antwortet, deutet das Generalthema der
gestalten einen Schostakowitsch-Abend
Veranstaltungen so: „Verhältnisse können
(Orangerie).
gute und schlechte sein, schlampige, sichere
9. Juni: Stephan Meiers „Ensemble S“ führt
oder prekäre.” Die KunstFestSpiele sollen
dazu ermuntern, sich „auf die Spur unserer
ein Filmkonzert mit Buster Keatons Stummso vielfältigen Verhältnisse zu begeben – sofilm „The General“ auf (Orangerie). 13./14.
wohl in die europäische Vergangenheit als
Juni: Das französische Musiktheater „Le Croauch in unsere globale Gegenwart: manchcodile Trompeur“ verlegt Henry Purcells Oper
mal schillernd, immer diskursiv.“
„Dido and Aeneas“ mit Jazz-Elementen in unwww.kunstfestspiele.hannover.de
sere Zeit (Orangerie).
Ausgabe 17 | Ü40
Fotos: BGR
06 | REGION
Metallisches Material (links) und ein „Kamin“: mit dem Video-Greifer aus 3.000 Meter Tiefe geborgen.
SCHATZGRÄBER IM PAZIFIK
HANNOVERSCHE FORSCHER BEREITEN
METALLABBAU IN 3.000 METER TIEFE VOR
VON DIETER SAGOLLA
Tauchroboter statt Schürfpfanne
G
old: In mehr als 3.000 Meter Tiefe schlummern schimmernde Schätze am Meeresboden. Im Indischen Ozean haben sich in Milliarden von Jahren wertvolle
Edelmetalle abgelagert. Dort sind Experten der hannoverschen Bundesanstalt
für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) seit drei Jahren auf Schatzsuche. Nach Abschluss der „Rohstofferkundung“ sollen die wertvollen Tiefseemetalle gefördert werden
– möglichst noch in diesem Jahrzehnt.
Mehr als 300 dieser „Goldadern“ sind den Unterwasserforschern inzwischen in den Weltmeeren bekannt. Massivsulfide heißen sie in
der Fachsprache: Im Auftrag der Bundesregierung hat die BGR für 10.000 Quadratkilometer Tiefseeboden eine Lizenz zur Erkundung dieser Speicher aus Edel- und Buntmetallen wie eben Gold und Silber sowie Spurenelementen beantragt. Denn das alles sind
Rohstoffe, die für deutsche Hochtechnologieprodukte unverzichtbar sind – für Mobiltelefone, Fernsehgeräte und Computer, für
Photovoltaik- und Windkraftanlagen.
Ü40 | Ausgabe 17
Mit solch einer auf mindestens 15 Jahre
begrenzten Lizenz wird der „Rohstoff-Habenichts“ Deutschland neben China und Russland zu den wenigen Staaten gehören, die
mineralische Quellen am Tiefseeboden erforschen und später erschließen.
Mit dem Goldrausch und der Massenhysterie
des 19. Jahrhunderts hat die moderne
Schatzsuche dennoch nichts zu tun. Anders
als seinerzeit in Colorado und Kalifornien, am
Klondike und am Yukon, werden heutzutage
keine Claims abgesteckt. Stattdessen vergibt
die Internationale Meeresbodenbehörde
(ISA) der UNO mit Sitz in Kingston (Jamaika)
Lizenzen. An die Stelle von Goldgräberromantik, Gummistiefeln und Schürfpfanne ist
der Einsatz von Tauchrobotern getreten –
nach streng wissenschaftlichen und umweltschonenden Kriterien.
Bisher ist ein solcher Tiefseebergbau weltweit
noch nicht erprobt. Doch die Erschließung
der maritimen Schätze kann angesichts steigender Rohstoffpreise die Position der deutschen Hightech-Industrie auf dem Weltmarkt
sichern und Arbeitsplätze im Lande erhalten.
Und doch ist den Forschern eine gewisse Begeisterung nicht abzusprechen: „Meine
fachlichen Highlights waren sicherlich die
Tauchgänge mit dem Tauchroboter ROV Kiel
6000, die faszinierende Umgebung von aktiven und inaktiven Sulfidvorkommen und die
REGION | 07
Unter Deck: Besprechung der wissenschaftlichen Crew.
Blick ins Innere eines inaktiven „Kamins“.
Projektleiter Dr. Ulrich Schwarz-Schampera.
Inaktives Feld mit „Black-Smokers“ – Schwarzen Rauchern.
atemberaubende Landschaft entlang des ozeanischen Spreizungszentrums“, sagt Dr. Ulrich Schwarz-Schampera, Chef der gerade abgeschlossenen Tiefsee-Expedition 2013 südöstlich von Madagaskar.
wertvollen Beitrag zur deutschen Rohstoffversorgung leisten soll.
Faustformel: Je höher die Temperatur der austretenden metallreichen
Wasserlösungen, desto höher die mutmaßliche Erzkonzentration.
3,4 Milliarden Jahre alte Vulkanquellen
Das Projekt zur Erkundung der Metallsulfid-Vorkommen am Meeresboden soll bis 2015 abgeschlossen werden. Dabei werden Teams der
Bundesanstalt weitere Unterwasserareale und ihre Umweltbedingungen untersuchen, den künftigen Abbau durch Kartierung des Lizenzgebiets vorbereiten und ein neu entwickeltes Gerät testen.
Bereits zum dritten Mal seit 2011 waren die BGR-Wissenschaftler nun
mit ihrem Expeditionsschiff „Sonne“ (großes Foto Seite 6) auf Schatzsuche im Pazifik. Beteiligt waren auch Experten der Uni Kiel, des
Senckenberg-Zentrums für Marine Biodiversitätsforschung Wilhelmshaven und kanadische Forscher. Eine Fahrt für das Geschichtsbuch:
Denn dank eines Tauchroboters konnte das Expeditionsteam im Indischen Ozean einen Temperaturrekord messen – heiße 418 Grad
Celsius an einer hydrothermalen Quelle in 3.300 Meter Tiefe.
Solche Quellen sind zugleich Lagerstätten der gesuchten wertvollen
Metalle. Sie haben sich seit 3,4 Milliarden Jahren mit röhren- oder kegelförmigen Strukturen am Meeresboden gebildet. Fachleute nennen
die bis zu 25 Meter hohen Schlote entlang vulkanischer Strukturen
„Chimneys“ oder „Black Smokers“. In ihrem Umfeld sind bei hochtemperierten Wasserausbrüchen reichhaltige Metall- und Mineralkörper
entstanden – hydrothermale Vorkommen, deren Abbau künftig einen
Manganknollen als zweites Standbein
Die Forschungslizenz für hydrothermale Vorkommen ist das zweite
Standbein Deutschlands am rohstoffreichen pazifischen Meeresgrund. Bereits seit 2006 erkundet die Bundesanstalt ebenfalls im Indischen Ozean auf zwei 75.000 Quadratkilometer großen Gebieten
das Vorkommen von Manganknollen. Diese Knollen sind zwischen
zwei und zehn Zentimeter groß, einige sogar 16 Zentimeter im Durchmesser, und enthalten Wertmetalle wie Nickel, Kupfer und Kobalt. Das
Vorkommen umfasst rund 30 Millionen Tonnen Manganknollen, der
Anteil an Wertmetallen wird auf eine Million Tonnen geschätzt. Etwa
15 Jahre würde der Abbau im Tiefseebergbau dauern. www.bgr.de
Ausgabe 17 | Ü40
08 | REGION KULTUR
IM ZEICHEN DES „UNION JACK“
(DS). Herrenhausen im Zeichen des „Union
Jack“: Nicht nur beim Auftakt der Feierlichkeiten zum 300. Jubiläum der Personalunion
zwischen Hannover und London darf die
Stadt auf Besuch aus dem englischen Königshaus in Schloss Herrenhausen hoffen. Auch
im Juni wird die britische Flagge aufgezogen.
Nachdem Britaniens Botschafter Simon
McDonald den Geburtstagsempfang für die
Queen Anfang Juni von Berlin nach Herrenhausen verlegt hat, ist mit einer weiteren
Visite aus dem Hause Windsor zu rechnen.
Damit wird die im Zweiten Weltkrieg zerstörte und von der VolkswagenStiftung für 21
Millionen Euro wieder aufgebaute Welfenre-
sidenz eine zentrale Rolle bei mehr als 60 Veranstaltungen rund um die Personalunion einnehmen. So beteiligen sich vom 17. Mai bis
5. Oktober fünf Schlösser und Museen in
Hannover und Celle an einer Landesaustellung, um die 123 Jahre andauernde Epoche
gemeinsamer Welfenkönige zu würdigen.
Die Hintergründe der Macht
Wie kam es zur Thronfolge der Welfen und
welche Akzente setzten sie bei der Herrschaft
über ein Weltreich? Neben der zentralen
Schau im Niedersächsischen Landesmuseum
Hannover und im Museum Schloss Herrenhausen vertiefen Themenausstellungen mit
HERRENHAUSEN UM 1745
besonderen Exponaten und Präsentationen
das Thema Personalunion: mit frechen britischen Karikaturen und „königlichem Theater“ im Wilhelm Busch-Museum, mit der
Prunkkarosse von Georg IV. als Symbol der
Welfenherrschaft und der gewachsenen Bedeutung Hannovers im Historischen Museum, mit den Ursprüngen der Welfenmacht im Residenzmuseum von Schloss
Celle, mit den Machtinsignien der Herrscher des Hauses Hannover und einem Denkmal der Liebe auf der Marienburg.
Näheres dazu finden Sie auf den nächsten
Seiten in unserem Ü40-Special.
www.royals-aus-hannover.de
„VERY BRITISH“
– dieses Motto gilt 2014 auch für Schloss Herrenhausen, das im zweiten Jahr nach dem Wiederaufbau seinen Erfolgskurs fortsetzt. 2013 war
das Tagungszentrum mit 150 Veranstaltungen
und 26.000 Gästen bereits gut gebucht. Wilhelm
Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung:
„Das Schloss entfacht zusätzliche Strahlkraft für
Hannover und etabliert sich international.“ So
werden zu hochkarätigen Veranstaltungen,
Foren und Kongressen auch Nobelpreisträger
erwartet.
Auftakt zu einer vierteiligen Veranstaltungsreihe „14 ! Deutsch-Britische Collagen“ der VolkswagenStiftung und der Niedersächsischen
Landesausstellung am 18. März, 19 Uhr, im Tagungszentrum Schloss Herrenhausen.
Zum Saisonbeginn in den Königlichen Gärten
am Osterwochenende soll es wieder einen Tag
der offenen Tür geben.
REGION KULTUR | 09
DIE ROYALE
RÜCK-SCHAU
ROT FÜR HANNOVER –
BLAU FÜR LONDON
(DS). Kunst, Konzerte, Königskrönung: 2014 führt in weiten Teilen Niedersachsens kaum ein Weg an Zelebrationen und Zeremonien zum 300. Jubiläum der deutsch-englischen Personalunion vorbei. Das Gedenken an die Welfenherrscher auf
dem Londoner Thron trägt den griffigen Titel „Als die Royals
aus Hannover kamen“.
Prunkstück der Feierlichkeiten ist die zentrale Ausstellung „Hannovers
Herrscher auf Englands Thron 1714–1837“ auf 2.000 Quadratmetern
im Landesmuseum Hannover. Leitfaden der Geschichtsschau: Rot für Hannover, Blau für London.
Fünf Präsentationsbereiche zeigen in diesem Farbspiel die Wechselbeziehung zwischen den zwei
Reichen der fünf Welfenherrscher auf – von Georg
I. bis Georg IV. und Wilhelm IV.
Im Rahmen der Landesausstellung können sich Besucher in Geschichte und Kultur der Personalunion vertiefen: Kostümführungen,
literarische Rundgänge, Teatime im Park, Workshops zur „Vergoldung“
oder zur englischen Streitkultur. „Very british“ geht es auch bei AfterWork-Events, Poetry-Slams und im Welfenkino zu.
Schließlich können Schülergruppen im Geocaching-Wettbewerb eine
GPS-Schatzsuche kreieren, die an ehemalige hannoversche Wirkungsstätten der Welfen führt. Schon jetzt wirft das Jubiläum seine Schatten
voraus. Bereits seit Januar erstrahlen rot-blaue Lichtbänder an der Fas-
Herausragende internationale Exponate aus Museen sowie von privaten Leihgebern werden ergänzt durch anschauliche Inszenierungen sowie
Mitmach- und Multimedia-Stationen. All das ermöglicht Einblicke in die reiche Prachtentfaltung
am englischen Hof oder den Einfluss englischer
Mode in Hannover. Projektleiterin ist die Direktorin
des Landesmuseums, Dr. Katja Lembke: „Wir freuen
uns über die große Unterstützung aus London, vor
Staatskrone von Georg I. und Medaille zu seinem Regierungsantritt 1714.
allem auch über die kostbaren Exponate aus dem
Besitz Ihrer Majestät Königin Elisabeth II., die teilweise noch nie in
sade des Landesmuseums. Die Illumination „Farbdepesche“ simuliert
Deutschland gezeigt wurden.“
künstlerisch die Eilnachrichten zwischen Hannover und London zu
Zeiten der Personalunion. Und im März hat die üstra nach dem Motto
Den feierlichen Auftakt bildet am 15. Mai ein ökumenischer Gottes„königlich kutschieren“ eine „royale Stadtbahn“ im rot-blauen
dienst von Landesbischof Ralf Meister und Londons Bischof Richard
Design der Landesausstellung auf die Schiene gesetzt.
John Carew Chartres in der Marktkirche. Besonders royal geht es späwww.royals-aus-hannover.de
ter bei der Inszenierung „God save King George“ zu: In Hannover, Celle
und Göttingen wird die Krönung Georgs I. nach dem Vorbild der Feierlichkeiten 1714 in der Westminster Abbey festlich in Szene gesetzt.
ROYAL BOX ZUM VERSCHENKEN
„George“ – die Oper zur Ausstellung
„George“: Eigens für die Landesausstellung wurde eine Oper komponiert. Sie erzählt szenische Geschichten aus dem Opernleben zu Zeiten der Thronfolge und bietet facettenreiche Einblicke in die
Kompositionen Händels am englischen Hof. Auch Veranstaltungen
wie Internationaler Feuerwerkswettbewerb, KunstFest Spiele und Gartenfestival in Herrenhausen, Händel-Festspiele in Göttingen oder
Schlossfest in Celle würdigen die Epoche der Royals aus Hannover.
Die Royal Box enthält zwei
Gutscheine für ein Kombitikket (alle Ausstellungen), einen dekorativen Magneten
sowie eine Begleitbroschüre
mit vielen Tipps (33 Euro).
Die Box ist auch mit Übernachtung für 2 buchbar.
Ausgabe 17 | Ü40
10 | REGION KULTUR
„REIF FÜR DIE INSEL“:
DAS LEBEN
DER WELFEN
IN CELLE
Vor 300 Jahren, im Oktober 1714, bestieg
Kurfürst Georg Ludwig von Hannover als
König Georg I. den Thron in London. Damit
wurde der Welfe Herrscher auch über das britische Weltreich. Personalunion – bis 1837
folgten ihm vier weitere Könige aus dem
Haus Hannover. Was das mit Celle zu tun hat?
Das ist eine von vielen Fragen, die in der Ausstellung „Reif für die Insel“ im Residenzmuseum des Celler Schlosses beantwortet
werden.
Die wiederum taten das Ihre, um ihr damaliges Herzogtum Braunschweig-Lüneburg systematisch auf größere Aufgaben vorzubereiten. Durch geschickte Heiratspolitik, gezielte Intrigen und opulente Feste gewannen
sie den während des Dreißigjährigen Krieges
verlorenen Einfluss zurück. Die Ausstellung
„Reif für die Insel“ des Bomann-Museums im
Celler Schloss zeugt von Pracht und Herrlichkeit dieser Epoche.
König Williams Kammern
Fast drei Jahrhunderte lang, bis zum Tod von
Herzog Georg Wilhelm 1705, war Celle die
bedeutendste welfische Residenz in Niedersachsen. Genau hier fanden entscheidende
Gespräche über die künftigen Könige des
Wirkungsvoll in Szene gesetzt wird diese Zeit
an Originalschauplätzen in den barocken
Wohnräumen des Celler Herzogs sowie in
den Gastgemächern der Herzöge, die nach
Wilhelm erhielt ihn 1691, Kurfürst Georg Ludwig wurde 1701 damit ausgezeichnet.
Königliches Vergnügen beim Schlossfest
Das Celler Schloss zeigt bis heute Spuren aus
der Zeit als mittelalterlicher Herrschaftssitz,
als barocke Residenz bis 1705 und als sommerlicher Aufenthaltsort der Könige von
Hannover im 19. Jahrhundert. Dies ist auch
die Kulisse für echte „Royal Pleasures“, königliche Vergnügen beim Schlossfest im September mit klassischen englischen Themen:
englische Gartenkunst, Teatime, britische Delikatessen, königliches Shopping bei den Celler Hoflieferanten, Picknick und Musik, dazu
manch „britisch Skurriles“. Ein Highlight werden die „Royal Talks“ sein, bei denen Laienschauspieler die Thronfolge-Verhandlungen
in Celle darstellen. Vormerken! Die Stadt mit
dem größten Fachwerkensemble Europas ist
immer einen Besuch wert!
www.celle-tourismus.de
TIPPS & INFOS
Königsaal mit Ahnengalerie der Welfen.
Paradezimmer der fürstlichen Gemächer.
Weltreichs England statt: Nur keine Katholiken – Protestanten sollten es sein, wie eben
die Welfen aus dem Hause Stuart. Und so besuchte der englische König Wilhelm III. 1698
Celle nicht nur, um mit dem „Heideherzog“
auf die Jagd zu gehen. Vertraulich wollte er
mit ihm auch die bevorstehende Thronfolge
für London besprechen. Auf einer Konferenz,
dem sogenannten Celler Conseil, wurden
dann 1701 die Weichen für die Welfen gestellt.
Ü40 | Ausgabe 17
dem Besuch Wilhelms III. von England den
Namen „König Williams Kammern“ erhielten.
Dort werden zahlreiche herausragende Exponate aus dem In- und Ausland zu sehen sein,
so neben zeitgenössischen Bildnissen und
Dokumenten zwei Marmorbüsten des englischen Königspaars Wilhelm III. und Maria II.
aus Den Haag. Königin Elisabeth II. überließ
der Celler Ausstellung einen Hosenbandorden, im 17. Jahrhundert eine der bedeutendsten Auszeichnungen. Herzog Georg
Landesausstellung vom 18. Mai bis 5.
Oktober 2014, tägl. 10 bis 17 Uhr; Erw.
5 €, Gruppen ab 15 Pers. 3 €, Fam.-Karte:
8 €, Kinder bis 14 J u. Schüler frei.
Schlossfest 6./7. September, 13 bis 24
Uhr bzw. 11 bis 20 Uhr; Eintritt 3 €/Tag,
5 € für beide Tage, 8 € Familienkarte,
Kinder bis 14 Jahre frei.
Exklusives Kulturreise-Paket „Königliches erleben, fürstlich wohnen“
vom 18. 5. bis 5. 10.; Übernachtung im
1670 als Barockpalais erbauten 5-SterneHotel Fürstenhof inkl. Frühstücks-Landhausbuffet, 3-Gänge-Menü in der Taverna und Trattoria Palio, Schwimmbadund Saunanutzung, Schlossführung mit
Eintritt in die Ausstellung „Reif für die
Insel“ p. P. im Classique-DZ 125 €.
REGION KULTUR | 11
HANNOVERS
KÖNIGSKRONE
AUF SCHLOSS
MARIENBURG
Die Königskrone kommt. In der
Ausstellung „Der Weg zur Krone
– Das Königreich Hannover und
seine Herrscher“ zeigt Schloss
Marienburg Insignien der Welfenmacht – Königskrone mit
Zepter und Brautkrone. Zum
300. Jubiläum der Personalunion veranschaulicht Schloss
Marienburg den spektakulären
Aufstieg des Fürstentums Calenberg zum Königreich Hannover. Neben der einzigartigen
Hannovers Königskrone.
Ausstellung laden Open-AirVeranstaltungen, Theaterführungen und „Welfenflüge“ zum Besuch
auf den Welfen-Stammsitz ein.
Erstmals seit Ende des Königreichs Hannover wird dort das KronenEnsemble des ältesten Fürstengeschlechts in Europa öffentlich gezeigt. Ernst August hatte die kostbaren Stücke anfertigen lassen und
an Georg V. vererbt, den letzten hannoverschen König. Die kostbaren
Stücke werden als Highlight und Herzstück im Schloss zu sehen sein
– inklusive herrlichem Blick auf das Leinetal (Foto). Die Ausstellung
widmet sich neben der Übersicht über die hannoversch-britischen Könige vor allem den beiden Herrschern des Königreichs Hannover:
König Ernst August und König Georg V.
Aussicht vom Turm der Marienburg.
„Frankenstein“ (29. 8.) gerecht. Kleinkunst mit Publikumslieblingen
von Hannovers Kultfestival gibt es beim Best of „Kleines Fest“
(30./31.8.). Für Kinder bietet die Marienburg zahlreiche Höhepunkte –
so die Halloween-Gruselführungen im Oktober/November. Hannover,
Leinetal und Marienburg aus der Vogelperspektive sind schließlich bei
den „Welfenflügen“ zu sehen. Die Helikopter starten am Flughafen
Hannover, die Buchung schließt eine Schlossführung und ein Menü
im Restaurant ein.
www.schloss-marienburg.de
ZEITREISE INS 19. JAHRHUNDERT
Der Liebe ein Denkmal gesetzt
1857 schenkte Georg V. den Marienberg und das künftige Schloss seiner Königin Marie zum 39. Geburtstag. Heute gehört das authentisch
erhaltene und möblierte Denkmal der Liebe zu den eindrucksvollsten
und bedeutendsten neugotischen Baudenkmälern. Es entstand zwischen 1858 und 1867. Doch im Jahr 1866 zwangen die Preußen König
Georg V. und seinen Sohn ins Exil nach Österreich. Die Königin bezog
mit ihren beiden Töchtern Friederike und Mary das Schloss allein.
Schon 1867 folgte sie ihrem Gemahl ins Exil, zerrissen zwischen Heimat und politischem Druck.
Kurz darauf versank das Schloss in einen fast 80-jährigen Dornröschenschlaf. Seit 2004 befindet es sich im Besitz von Ernst August, Erbprinz von Hannover. Der Ur-Ur-Urenkel von Königin Marie und König
Georg V. hat den Welfensitz zu einem kulturellen Mittelpunkt in der
Region Hannover gemacht. Diesem Ruf wird Schloss Marienburg bei
eindrucksvollen Open-Air-Veranstaltungen wie dem Tattoo mit effektvollen Choreografien (12./13. 7.) oder dem schaurigen Live-Hörspiel
Ausstellung„Auf dem Weg zur Krone“: 1. 5. bis 9. 11., tägl. 10–
18 Uhr; Besuch nur im Rahmen einer Führung (ca. 40 Min.) durch
den Königinnenflügel; Erw. 6 €, Kinder/Jugendl. 6–17 Jahre 5 €.
Kombiticket: Es schließt neben dem Ausstellungsbesuch auch
eine Schlossführung durch die königlichen Gemächer ein; Erw.
12 €, Kinder/Jugendl. 10 €.
Theaterführungen: „Liebe, Macht und Lebensart“ – Herzogin
Eleonore d’Olbreuse, Stammmutter der Königshäuser von England, Hannover und Preußen kehrt für eine imaginäre Zeitreise
durch höfische Kultur und Politik als Geist zurück.
„Lustwandeln mit Ihrer Majestät“: Königin Marie spaziert mit
den Teilnehmern durch den Schlosspark und erzählt vom höfischen Leben und ihren Lieblingsmärchen. Die Zeitreise führt zurück ins Jahr 1867.
„Aufbruch ins Exil“: Dabei schildern die Hofdame, Kammerzofe und Magd von Königin Marie jeweils aus ihrer Sicht die letzten Stunden von Majestät auf dem Schloss.
Tickets für alle Veranstaltungen: Tel. 05069-34 80 00 oder
unter www.reservix.de.
Ausgabe 17 | Ü40
12 | REGION FREIZEIT
KÖNIGLICHES
GEMEINSAM
ERFOLGREICH:
Braunschweig
H
annovers Könige auf Londons Thron: Das Festprogramm zum Jubiläum der Personalunion wird von der
niedersächsischen Auslandsmarketing-Kooperation
„die 9 Städte“ mit hochkarätiger Kultur und attraktiven Events
begleitet. Nirgendwo zwischen Küste, Harz und Heide lassen
sich Welfen-Spuren und Mittelalter so eindrucksvoll verfolgen
wie in Hannover, Braunschweig, Celle, Göttingen, Goslar, Hameln, Hildesheim, Lüneburg und Wolfenbüttel. Auch „die 9“
feiern – ihr Bündnis besteht seit 30 Jahren. Ü40 gibt einen
Überblick über die Events im Jubiläumsjahr.
Wolfenbüttel
Göttingen: Eine lebendige Kulturszene ist hier ein Markenzeichen.
Unter den experimentierfreudigen Theatern befindet sich auch das
ThOP, das Universitätstheater in einem ehemaligen Operationssaal.
Apropos Uni – die Georg-August-Universität (Foto) beeindruckt mit
bisher mehr als 40 Nobelpreis-Gewinnern: Bei „Sonntagsspaziergängen“ (immer 10–16 Uhr) sind die Spuren aus 275 Jahren Forschung
Celle
Braunschweig: Seit Gründung durch Heinrich den Löwen wurde
die Stadt über die Jahrhunderte durch die Welfen geprägt. Zahlreiche
historische Bauwerke und ehrwürdige Straßenzüge zeugen von der
1000-jährigen Geschichte, vor allem der Burgplatz mit dem Löwenstandbild und dem Dom (großes Foto). Vor dieser Kulisse tobt ein Bandenkrieg: Das Broadway-Musical „West Side Story“ (6.–23.7.) kündigt
ein mitreißendes Open-Air-Erlebnis an. Spitzenakrobatik verspricht
die „Battle of the Year“ (18.10.), das 25. Jubiläum der Breakdance-WM
in der Volkswagen Halle, Spitzensport gibt es bei den LeichtathletikEuropameisterschaften der Nationalteams (21./22.6.) im EintrachtStadion.
www.braunschweig.de/touristinfo
Celle: Neben Deutschlands ältestem Welfenschloss und der Kulisse
von Europas größtem Fachwerkensemble mit 450 denkmalgeschützten Gebäuden findet sich am Schlossplatz das erste 24-StundenKunstmuseum der Welt. Celle bietet nächtliche Illuminationen in der
Altstadt, einen Lichtkunstbahnhof und bei den Juni-Aufführungen im
Schlosstheater ein Wiedersehen mit „Harold und Maude“. Beim Jazz-
Ü40 | Ausgabe 17
festival „Celler Streetparade“ (24.5.) bringen Marchingbands einen
Hauch von New Orleans in die Residenzstadt. Nicht zuletzt steht Celle
auch für Lebensart mit Gaumenfreuden und Kunstgenuss – bei der
Fête Française (Foto) mit einem original französischen Markt, natürlich
im Französischen Garten (29.–31.8.).
www.celle-tourismus.de
Göttingen
zu verfolgen. Die Internationalen Händelfestspiele (29.5.–10.6.) stehen
im Jubiläumsjahr unter dem Motto „Herrschaftszeiten – Händel Royal“.
Im Anschluss an die Frankfurter Buchmesse stellen dann außerdem
namhafte Autoren ihre Neuerscheinungen beim Göttinger Literaturherbst (10.-19.10.) vor.
www.goettingen-tourismus.de
Wolfenbüttel: „Lessing, Likör & Lebenslust“ sind hier zu Hause.
Das sagen jedenfalls die Einheimischen voller Stolz über ihre Stadt.
Das romantische Wolfenbüttel punktet mit Welfenschloss (Foto), Herzog August Bibliothek samt Lessinghaus und Zeughaus, imposanten
Kirchen – und dem Stammhaus des Jägermeister-Likörs. Gotthold
Ephraim Lessing, aber auch Giacomo Casanova und Wilhelm Busch
waren begeistert von Wolfenbüttel. Der Veranstaltungskalender ist
abwechslungsreich: Bundesjugendwettbewerb „Jugend musiziert“
(6.-13.6.), Beach-Days mit Ballsport auf Sand (25.-29.6.), musikalische
Lesung „Movimentos“ (28.5.) und Beethovens Arien und Sinfonien bei
„Soli deo Gloria“ (20./27.6.) im Lessingtheater gehören dazu.
www.wolfenbuettel.de
REGION FREIZEIT | 13
UND KULTURELLES
„9 STÄDTE“
FEIERN
JUBILÄUM
Lüneburg
Lüneburg: Die Salz- und Hansestadt Lüneburg (Foto) begeistert
mit mittelalterlichem Charme und prächtigen Patrizierhäusern. Im
Alten Rathaus von 1230 sind prächtige Räume aus sieben Jahrhunderten zu bewundern – darunter Fürsten- und Huldigungssäle, Kanzlei und Gerichtslaube. Das Ostpreußische Landesmuseum erinnert an
die Zeit Lüneburgs als preußische Provinz. Die Bedeutung der unscheinbaren, aber wertvollen weißen Körnchen der Stadt Lüneburg
wird im Deutschen Salzmuseum dokumentiert. Die Vergangenheit
Lüneburgs rund ums Salz lebt bei den „Lüneburger Sülfmeistertagen“
(3.–5. Oktober) wieder auf. Schon im Juni erwarten 1.000 Künstler und
Musiker mehr als 100.000 Besucher zum Stadtfest (20.–22. Juni).
www.lueneburg.info
Hildesheim
Hameln
Hameln: In der Rattenfänger-Stadt dreht sich vieles um die Märchenfigur – so beim Musical „Rats“ (28.5.-3.9.) auf der Freilichtbühne
(Foto) oder im Rattenfänger-Theater. Grimms Märchenfiguren gibt es
auch in der Inszenierung des nächtlichen „Schattenwald“ (1.-3.5. + 18.20.9.) mit Lichtspielen und Traumbildern zu entdecken. Aber das ist
nicht alles: Mit extravaganten Kunstausstellungen werden „Leonardo
da Vincis Maschinen“ (13.4.–3.8.) und aus Entenhausen „Die Duckomenta“ (19.9.–31.12.) im Hochzeitshaus gastieren. Das Musical „Friedrich – Mythos und Tragödie“ (21.-24.8.) bringt königliches Flair und
opulente Kostüme auf die Theaterbühne.
www.hameln.de
Goslar: Die Kaiserstadt Goslar fasziniert mit der mittelalterlichen
Altstadt (Foto), der monumentalen Kaiserpfalz Heinrichs III. und dem
Mönchehaus Museum für moderne Kunst. Dazu kommt das Museum
im Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg, das mehr als 1.000
Jahre in Betrieb war. Mystisch geht es beim für die Harzregion typischen Hexenritt in die Walpurgisnacht (30.4.) zu. Übers Jahr lädt die
Kaiserstadt zu zahlreichen Kunst- und Kulturterminen ein: den Gosla-
rer Tagen der Kleinkunst (13.-21.6.), dem Internationalen Musikfest
(8.8.-7.9.), dem Kunstwerkermarkt (2./3.8.) und den Internationalen
Klaviertagen (11.-21.9.) an historischen Orten.
www.goslar.de
Hildesheim: In der Bischofsstadt zählen der Dom mit dem 1000jährigen Rosenstock und die Michaelis-Kirche (Foto) zum UNESCOWeltkulturerbe. Seit Februar ist St. Michaelis übrigens auf 30 Millionen
Zwei-Euro-Münzen abgebildet. Internationaler Wertschätzung erfreut
sich das Roemer- und Pelizaeus-Museum dank seiner einzigartigen
Altägypten-Sammlung. Es lädt zur Sonderausstellung „Die Entstehung
der Welt – Ägyptens letzter Schöpfungsmythos“ (ab 13.9.) ein, einer
spannenden Reise ins altägyptische Universum. Beim internationalen
Goslar
Straßentheater- und Straßenkunstfestival „Pflasterzauber“ (5./.6.9.)
bringen Gaukler, Komödianten und Akrobaten das Publikum zum
Staunen.
www.hildesheim.de
TIPPS & INFOS
„die
9“ haben ihre romantische Reise in
die Geschichte mit Kulturerlebnissen, Ausstellungen, Musik, Theater und Festivitäten
inklusive aller Termine in einer Broschüre
zusammengefasst. Sie ist unter dem Titel
„herrschaftlich!“ im Internet zu finden: www.9staedte.de.
Und ein letzter Tipp: Verbinden Sie Ihren Besuch bei den neun
Städten doch mit einem Abstecher in der Autostadt in Wolfsburg,
dem großen Volkswagen Themen und Erlebnispark. Dort warten
eine Expedition in die Welt der Mobilität und Zeitreisen durch die
Automobilgeschichte auf Sie.
www.autostadt.de
Ausgabe 17 | Ü40
HMTG / Martin Kirchner
Christoph Maier / Pyropohotos
14 | REGION FREIZEIT
EXPLOSIV VOR GROSSER KULISSE
Nach dem Vorbild eines Feuerwerkswettbewerbs in Monte Carlo hatte die Stadt 1991
das pyrotechnische Himmelsspiel um Farben
und Formen kreiert. Heute ist das Spektakel
in Herrenhausen unter Regie der Hannover
Marketing und Tourismus Gesellschaft
(HMTG) Deutschlands ältester Feuerwerkswettbewerb. Jährlich wetteifern die renommiertesten Pyrotechniker aller Länder darum,
in Pflicht und Kür das weltbeste Feuerwerksspektakel zu inszenieren.
Bevor die ersten Feuerwerkskörper in den
schwarzblauen Nachthimmel steigen, stimmen Live-Musik, Kleinkunst, Tanz und Theater
auf den feurigen Abend ein. Dann ist es soweit: Überraschende Lichtbilder wechseln zu
fantastischen Farbeffekten, blinkenden Chrysanthemen, Strahlenmustern und feurigen
Kaskaden, die parabelförmig hinabrieseln.
Die spektakulären Choreografien sind ausgeklügelt, die Musik ist perfekt abgestimmt.
Ringen um die pyrotechnische Krone 2014
Das alles bietet Herrenhausen auch 2014.
Beim 24. Internationalen Feuerwerkswettbewerb ringen Teams aus Tschechien, England,
Ü40 | Ausgabe 17
international gefragt. Zu ihren Referenzen
zählen Feuerwerke für den Cirque du Soleil,
für Firmen wie Montblanc, Gucci oder die Uhrenmanufaktur Audemars Piguet. Shows zu
großen Sportereignissen gehören ebenso
zum Repertoire der Schweizer.
der Schweiz, Japan und Griechenland um die
pyrotechnische Krone.
Tschechien: Den Startschuss geben am
17. Mai die Vorjahressieger „Flash Barrandov
Special Effects“. Das tschechische Team
gilt nicht nur in seiner Heimat als führend bei
Pyromusical-Shows und Spezialeffekten.
So wurde es für Blockbuster wie „Bourne
Identität“ oder „Hellboy“ gebucht. Die Prager
gewannen Preise bei internationalen Wettbewerben in Quebec (2011), Cannes (2008) und
Madeira (2006).
Japan: Am 6. September bekommt Herren-
hausen Besuch aus Asien: „Marutamaya Co.“
ist die führende Feuerwerksfirma in Japan –
und hat das traditionelle japanische Feuerwerk mit hohem künstlerischen Anspruch,
präzisen Formen und Farben bereits in New
York, Montreal, Paris und London, Sevilla,
Moskau, Sydney und Hongkong gezeigt.
England: Zum britisch-hannoverschen
Thronjubiläum werden „1st Galaxy Fireworks“
am 31. Mai Insel-Flair verbreiten. Das Team
zählt zu den wichtigsten Pyrotechnikern
Großbritanniens – und kann in seiner fast 30jährigen Geschichte auf zahllose Feuerwerke
mit Millionen begeisterter Zuschauer zurückblicken. Zuletzt erfolgreich war es 2013 bei
der „Champion Of Champions Firework Display Competition“ in Plymouth.
Griechenland: Der Wettbewerb endet am
20. September mit dem Team „Nanos Fireworks & Special Effects“. Auf der Referenzliste
der 1983 gegründeten größten Feuerwerksfirma Griechenlands stehen spektakuläre
Eventfeuerwerke wie bei den Olympischen
Spielen in Athen (2004), dem Eurovision Song
Contest (2006), dem UEFA Champions League Finale (2007) oder Konzerten von Jennifer Lopez oder AC/DC.
Blättern Sie mal auf Seite 42, da wartet ein
Gewinnspiel auf Sie!
Schweiz: Nach der Sommerpause tritt am
23. August das Schweizer Team „Sugyp SA“
an. Die Pyrotechniker sind seit gut 40 Jahren
HMTG / Mahramzadeh
Einer der schönsten Barockgärten Europas
bildet die Kulisse für den Internationalen Feuerwerkswettbewerb. Der Große Garten Herrenhausen verzaubert ohnehin durch verwunschene Bosketten, plätschernde Kaskaden, imposante Fontänen und zehntausende
duftender Blumen zwischen geschwungenen Buschornamenten. Doch bei den jährlich
fünf Feuerwerksterminen werden die Erlebnisse unvergesslich.
Die HMTG bietet zu diesen Terminen Erlebnispakete „Hannover explosiv“ an.
Sie enthalten für 75 bis 85 € p. P. neben
einer Eintrittskarte zum Feuerwerk und
einem Infopaket mit Stadtkarte eine
Übernachtung im DZ inkl. Frühstück in
einem City-Hotel.
www.hannover.de
REGION FREIZEIT | 15
»URBAN GARDENING«
BEIM GARTENFESTIVAL
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Gartenfestival
H E R R E N HAU SE N
Haben Sie am Pfingstwochenende schon
etwas vor? Sie sollten jedenfalls einen Besuch
in Herrenhausen einplanen. Es lohnt sich,
denn vor der Kulisse des englischen Landschaftsparks Georgengarten geht es „very
british“ zu. Beim Gartenfestival Herrenhausen
zeigen die Aussteller alles, was Lust auf Gärtnern macht und dazu typisch britisch ist.
Motto: „London Special: Urban Gardening“.
einem Einkaufswagen auf dem Bürgersteig
und in mobilen Obstkisten und Taschen machen sich Kräuter und Beeren gut. Wer solche
Ideen verwirklichen will, findet auf dem Gartenfestival die richtigen Pflanzen, nützliche
Utensilien und jede Menge Anregungen.
Seed-Bombs (Saatgut-Bällchen), Pflanzbeutel
für Mauern und mobile Paletten-Gärten sind
aber nicht nur zwischen Häuserzeilen einsatzbereit, sondern auch im heimischen Garten. Auch für Lifestyle-Fans und Freunde
englischer Lebensart ist das Pfingstwochenende in den Herrenhäuser Gärten Pflicht.
Denn beim Gartenfestival sind auch englische Landhausmode, köstliche Fudges (Karamellkonfekt) sowie typischer Cream Tea oder
leckere Scones (Teegebäck) mit Erdbeermarmelade und Clotted Cream zu sehen, oder
besser: zu genießen.
Blättern Sie mal auf Seite 42, dort wartet
ein Gewinnspiel!
www.gartenfestivals.de
„Das Leben beginnt mit dem Tag, an dem
man einen Garten anlegt.“ Diesen Spruch
eines unbekannten Gartenfreunds haben
sich vor allem die Engländer zu Herzen genommen: Auf der Insel ist „Gardening“, wie es
dort heißt, ein beliebtes Hobby. Neuerdings
gärtnern sogar jene, die keinen Garten
haben. Mitten in der Stadt, zwischen Häuserzeilen oder an Straßenrändern wird gebuddelt, gepflanzt und geerntet. Das heißt dann
„Urban Gardening“. Und da London als Vorreiter dieses Trends gilt, lautet so auch das
Motto des diesjährigen Gartenfestivals.
Wie man Mauerblümchen pflanzt
Ausrangierte Schuhe, hübsch mit grünen
Kakteen bepflanzt, verschönern graue Mauern. Bunte Stauden gedeihen prächtig in
TIPPS & INFOS
Das Gartenfestival im Herrenhäuser
Georgengarten ist vom 6. bis 9. Juni, jeweils 10 bis 18.30 Uhr geöffnet.
Eintritt: 11 €, ermäßigt 7 €, Kinder
unter 12 Jahren frei.
Freitag und Sonnabend Familientag
mit ermäßigtem Eintrittspreis an der Tageskasse: Erwachsene 9 €, Kinder bis 17
Jahre frei.
Hunde von Besuchern sind willkommen, dürfen aber nur angeleint auf das
Festivalgelände.
Parkplätze stehen gegen eine städtische Gebühr von 3 € zur Verfügung.
Ausgabe 17 | Ü40
16 | REGION FREIZEIT
DIGITALE
SCHATZSUCHE
MIT MUSIK
(DS). Für die moderne Schnitzeljagd benötigt man in der Region
Hannover lediglich ein GPS-Ortungsgerät oder ein Smartphone.
Per Satellitennavigation können die Mitspieler dann von Langenhagen bis Laatzen sogenannte Geocaches aufspüren: Verstecke
mit Rätseln und Schätzen, um die elektronische Suche unterhaltsam und spannend zu machen. 113 Kilometer lang ist die erste
„Geotour“ Deutschlands, die sieben Städte und Gemeinden verbindet und von der Hannover Marketing und Tourismus Gesellschaft (HMTG) sowie der Region Hannover getragen wird.
Das Projekt heißt „Ge(o)heimnisse“ und ist eine Entwicklung des hannoverschen Jungunternehmens „GeheimPunkt“. Die Tour verbindet
Hannover, Garbsen, Gehrden, Laatzen, Langenhagen, Lehrte und Ronnenberg. Das bereits auf Bundesebene mit dem Branchenpreis „Kultur- und Kreativpiloten Deutschland“ ausgezeichnete Team hat das
hannoversche Geocaching mit spannenden Geschichten und unge-
wöhnlichen Zielen versehen. So führt die familienfreundliche Schatzsuche zu 17 Fundstellen, die gut und barrierefrei zu erreichen sind –
und an denen die Musik spielt.
In Hannover wurde die Schallplatte erfunden, die erste Musikkassette
produziert und die erste CD gepresst. Deshalb ist Musik der rote Faden
der ersten Geotour: Jede Station hat einen musikalischen Bezug, vom
CD-Werk in Langenhagen über die Schallplattenfabrik Emil Berliners
an der Podbielskistraße bis zum Endpunkt Pavillon in Hannover.
„An dem Ort, an dem die CD erstmals in Serie produziert wurde, ist
beispielsweise ein Cache, der sich mit CDs beschäftigt“, erklärt „GeheimPunkt“-Chef Daniel Pflieger. Am Pavillon wiederum warten in
einem Tresor CD-Rohlinge samt einer Titelliste, für die man an den anderen 16 Zielen Download-Zugänge erhält. So kann sich der erfolgreiche Schatzsucher eine Musik-CD mit den Werken von regionalen
Künstlern brennen.
Ü40 | Ausgabe 17
Superbonus für Herrenhausen
Die 113 Kilometer lange Geostrecke wurde in vier Tagestouren bzw.
Quadranten eingeteilt. Dort sind jeweils drei Caches versteckt. Zusätzlich gibt es pro Quadrant einen Bonus-Cache. Er ist freilich erst dann
zu öffnen, wenn die regulären Caches gelöst worden sind. Und: Wer
alle vier Bonus-Caches gefunden und gelöst
hat, auf den wartet ein Super-Bonus-Cache.
Derzeit enthält der Schatz einen Gutschein für
zwei Personen zur kostenlosen Übernachtung
in Herrenhausen und freiem Eintritt zum Internationalen Feuerwerkswettbewerb.
Im Sommer wollen HMTG und Region eine
zweite „Ge(o)heimnis“-Tour einrichten und auf
bis zu 150 Caches ausbauen. Sie soll den Grünen Ring – die beliebte 160 Kilometer lange
Rad- und Wanderstrecke rund um Hannover –
umfassen. Die Tour soll mit Hostels und 2Sterne-Hotels verbunden werden, um Gästen
günstige Reisekonditionen zu verschaffen.
HMTG-Chef Hans Christian Nolte verspricht sich
vom Trendhobby frische Akzente für die touristische Vermarktung. Geocaching ist für ihn ein
Mittel, „um Städtetourismus jünger werden zu lassen als 60 plus“.
www.hannover.de/geoheimnisse
WELTWEIT WARTEN MILLIONEN SCHÄTZE
Die Schnitzeljagd „Geocaching“ stützt sich auf Ortungssignale
des satellitengestützten „Global Positioning System“ (GPS). Dabei
bekommen die Mitspieler Geokoordinaten für Verstecke von
„Schätzen“ – den Caches oder Geocaches. Man geht mit GPS-Geräten oder Smartphones auf die Suche. Die Verstecke verbergen
meistens ein Logbuch zum Eintrag des erfolgreichen Schatzsuchers sowie kleine Tauschobjekte, sogenannte Travel Bugs. Sie
sind als Andenken gedacht. Wer zugreift, sollte im Gegenzug wieder etwas deponieren. Vermutlich warten inzwischen weltweit
mehr als zwei Millionen kleine Schätze auf Geocacher.
REGION FREIZEIT | 17
ENTDECKEN SIE NEUE LEBENSLUST
IN DER KÖNIGLICHEN KRISTALL-THERME IN SEELZE
Was gibt es Angenehmeres, als sich in wunderschönem Ambiente ganz dem Wohlbefinden und der Erholung zu widmen. Ein
perfektes Zusammenspiel von Wärme, Wasser, Duft und Pflanzen entführt die Gäste auf
eine besinnliche Reise zu sich selbst.
Baden in Natronwasser hilft aktiv bei der Entsäuerung und Entgiftung des Körpers, denn
es regt den Stoffwechsel an und unterstützt
die Gewichtsreduktion.
Hervorragendes Thermal-Solewasser mit 3
bis 12 Prozent Solegehalt und 33 bis 36 Grad
Wassertemperatur können Sie in den verschiedenen Innen- und Außenbecken genießen. Ein Highlight, das jeden Besuch noch
attraktiver werden lässt, ist das 12-prozentige
Thermalsole-Außenbecken. Hier schweben
Sie wie im „Toten Meer“ und können dabei
wunderbar entspannen – und das ganzjährig
bei angenehmen Wassertemperaturen.
In den vier Innen- und drei Außen-Saunen
mit unterschiedlichen Temperaturen werden
täglich bis zu 18 Sauna-Aufgüsse zelebriert.
Oder lassen Sie sich im Osmanischen Hamam
auf dem Marmor-Schwitzstein mit einer
wohltuenden Seifen-Rubbel-Massage verwöhnen.
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Ausgleich des Säure- und Basenhaushalts.
Jeder Besuch ein kleiner Extra-Urlaub
Die Eisgrotte sorgt nach jedem Saunagang
für den absoluten Frischekick. Das liebevoll
gestaltete Saunadorf mit kleinem Bachlauf,
Dorfplatz samt Brunnen und blumengesäumten Wegen lädt zum Flanieren und Verweilen ein. Wenn Sie den sportlichen Aus-
gleich suchen können Sie im angrenzenden
Sport- Schwimmbad genussvoll Ihre Bahnen
ziehen. Es kann auch unabhängig von der
Therme besucht werden. Wellness- und Massageangebote, Verwöhntage, Restaurant mit
einem reichhaltigen Angebot an feinen Spezialitäten u. v. m. lassen ein Rund-um-Wohlgefühl aufkommen. Zahlreiche Events bringen Abwechslung und gute Laune.
Wer übrigens an seinem Geburtstag die
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Sport-Schwimmbad So + Mo 9 – 22, Di–Do 6–22 Uhr, Fr 6–23, Sa 9–23 Uhr
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Ausgabe 17 | Ü40
18 | REPORT
SIEGESZUG DER LEDERKUGEL
VON „TS’UH-KÜH“ ZUR FUSSBALL-WM
Der Countdown für Brasilien läuft: Am 12. Juni beginnt dort das populärste Sportturnier überhaupt – die Fußball-Weltmeisterschaft. Vier Wochen lang treten unterm Zukkerhut Samba und Karneval in den Hintergrund. Bis zum Finale in Rio dreht sich für die
fußballverrückten Brasilianer und Millionen Fans rund um den Globus alles um „Brazuca“, den offiziellen WM-Ball. Eine uralte Begeisterung, denn als durchaus blutiges
Spektakel hat der Kick um Ball und Tore bereits vor Jahrtausenden begonnen.
„Es geht hier nicht um Leben oder Tod – es
geht um mehr.“ Ein wenig beschreibt der legendäre Spruch von Liverpool-Spieler Bill
Shankly auch Geschichte und Tradition des
Fußballs. Militärische Einflüsse haben seine
Entwicklung seit dem 3. Jahrtausend vor
Christus stark beeinflusst – so in China. „Ts’uhküh“ hieß die Kampfidee von Kaiser Huang Di
für seine Soldaten: Eine mit Haaren, Stoff und
Federn gefüllte Lederkugel („küh“) musste
durch Fußstoßen („ts’ uh“) ins torähnliche
Loch eines hohen Holzgitters geschossen
werden. Die Urform des Fußballs war ein strategischer und auch blutiger Kampfsport zwischen zwei Mannschaften.
Die Geschichte des modernen Fußballs begann schließlich in England. Während auf
dem flachen Lande das Interesse an den gewaltsamen Fußballschlachten zurückging,
entdeckten Privatschulen und Universitäten
den Fußball als Chance zur „Leibesertüchti-
Ü40 | Ausgabe 17
gegründet wurde und mit einem umfangreichen Regelwerk die gewaltfreie Entwicklung
des Sports förderte: Abseits, Eckball und Freistoß, das Verbot von Handspiel und die Einführung von Schiedsrichtern.
Auf dem Kontinent konnte sich der Fußball
zunächst am Genfer See in der Schweiz
durchsetzen – gespielt von englischen Studenten. Wenig später rollte er auch nach
Deutschland. 1874 wurde das Spiel von dem
Braunschweiger Gymnasiallehrer Konrad
Koch erstmals in Deutschland eingeführt
(siehe nächste Seite). Mit Fußball im Freien
wollte er im Kaiserreich ein Gegengewicht
zur militärisch verankerten „Leibesertüchtigung“ des deutschen Turnvaters Jahn setzen.
Da wurde der „englische Sport“ noch gern als
„Fußlümmelei“ verunglimpft.
Die Zeit der „Schlachtenbummler“
Rauferei um die Lederkugel
Im Mittelalter dann rauften in Europa ganze
Dorfgemeinschaften um eine Lederkugel. Ob
beim Folk Football in England, Soule in Frankreich oder Calcio Storico in Italien: Erlaubt
war fast alles, um den Ball durchs gegnerische Stadttor zu treiben. Männer und Frauen
kämpften dabei oft gemeinsam um die Ehre
des Dorfs oder der Stadt.
VON DIETER SAGOLLA
gung“. 1848 verfassten Studenten in Cambridge die ersten Fußballregeln. Wenig später
wurde der erste Fußballklub der Welt gegründet, der FC Sheffield. Doch als Mutterland des
Fußballs gilt England vor allem deshalb, weil
1863 in London die Football Association (FA)
Dennoch war sein Siegeszug nicht aufzuhalten – zunächst als Freizeitgestaltung im bürgerlichen Umfeld. Im westlichen Rheinland
traten ansässige englische Kaufleute gern
gegen den Ball. Später entstanden im Ruhrgebiet erste Arbeitervereine wie Schalke 04
und Borussia Dortmund. Und wieder entdeckte das Militär den Fußball als disziplinierende Form der Körpererziehung. Die
Generalität bereicherte das Rasenspiel um
noch heute gebräuchliche Begriffe wie Angriff, Abwehr, Flanke und Deckung – oder
Schlachtenbummler für die Zuschauer. Der
REPORT | 19
KONRAD KOCH BRACHTE DEN
FUSSBALL NACH DEUTSCHLAND
„Die Frage, ob Fußball in Deutschland
eingeführt werden soll oder nicht, bedarf keiner Erörterung mehr, sie ist
durch die Macht der Tatsachen entschieden.“ Das schrieb Konrad Koch
1894 in seiner „Geschichte des Fußballs“. Da hatte der Rasensport bereits
in rasantem Tempo ganz Deutschland
erobert. 20 Jahre zuvor hatte der Lehrer für alte Sprachen und Deutsch am
Braunschweiger Gymnasium Martino-Katharineum den Rasensport als Ergänzung des Turnunterrichtes und gegen das
„Stubenhockertum“ eingeführt.
ideale Fußballer dieser Zeit war wie ein Soldat – pflichtbewusst, einsatzbereit und treu.
Erst nach den Weltkriegen befreite sich der Fußball vom militärischen
Ballast und wurde zu einem populären Spiel. Die Massenmedien, vor
allem das Fernsehen, steigerten das weltweite Interesse. Wenn nun in
den brasilianischen Stadien 32 Teams um die Krone im Weltfußball
ringen, werden annähernd eine Milliarde Menschen die Spiele verfolgen. Es geht zwar nicht mehr um Leben und Tod – aber es geht um
mehr...
CAIPIRINHA
Unterstützt wurde er von seinem Kollegen August Hermann.
Der beschaffte aus England einen originalen Lederfußball, der
zunächst kommentarlos zwischen die Schüler geworfen
wurde. Dieses Experiment auf dem so genannten „Kleinen Exerzierplatz“ in Braunschweig gilt als die Geburtsstunde des
Fußballs in Deutschland. An dieser Stelle stehen heute das Naturhistorische Museum und das Haus der Wissenschaft, ein Teil
der alten Fläche wird noch als Sportplatz genutzt. Eine Gedenktafel weist seit der Fußball-WM in Deutschland auf die
Geschichte von Koch und „Exerzierplatz“ hin.
CACHAÇA-COCKTAILS:
DER BRASILIANISCHE WM-VITAMINSTOSS
Pro Portion braucht man
für die Caipirinha eine Limette, 1 EL Zucker, 5 cl Cachaça und eine Handvoll
Eissplitter. Limette waschen, oben und unten abschneiden, das bittere Herz entfernen
und achteln. Im Shaker Limettenstücke
und Zucker zerdrücken. Eisstücke und
Cachaça dazugeben und schütteln, bis
das Eis fast aufgelöst ist. In Gläser füllen
und Limettenstücke verteilen.
BATIDA DE COCO
Der Batida de Coco ist auch
als Flaschenlikör erhältlich.
Viel besser schmeckt er jedoch frisch. Das geht ganz
leicht und benötigt nur wenige Zutaten: 2 cl Cachaça,
4 cl Cream of Coconut, 4 cl
Kondensmilch oder Sahne, Zucker nach
Geschmack. Alles zusammen im Mixer
oder Shaker gut vermischen, mit Eissplittern auffüllen und servieren – so trinken
ihn die Brasilianer.
Ob im Stadion oder vor dem Fernsehschirm,
zum Fußball gehört für viele Fans einfach
Bier, allemal bei einer WM. Die brasilianischen
Gastgeber machen dabei allerdings eine Ausnahme: Im Land der Seleção heißt das Nationalgetränk Cachaça – ein heller Zuckerrohrschnaps und Grundstoff für die in Brasilien so
beliebten Cocktails.
Der Brasilianer ist beleidigt, wenn man seinen
Cachaça als Rum bezeichnet. Denn Cachaça
darf sich nur nennen, was direkt aus edlem
Zuckerrohr gepresst und vergoren wird. Rum
dagegen wird aus der Restmelasse von Zuk-
kerrohrsaft gewonnen, mit Wasser verdünnt
und erst dann vergoren. In Brasilien produzieren etwa 30.000 Brennereien aus rund 600
aromatischen Zuckerrohr-Sorten jährlich
mehr als eine Milliarde Liter Cachaça.
Wenn Sie die FIFA-Fußball-WM nach brasilianischer Sitte mit einem hochprozentigen Vitaminstoß genießen wollen – dann haben wir
hier die Rezepte für zwei der bekanntesten
Cachaça-Cocktails zum Nachmixen: die Caipirinha (das „kleine Landei“) und der „KokosCocktail“ Batida de Coco. Zum Wohl – oder
„saúde“, wie der Brasilianer sagt.
Ausgabe 17 | Ü40
20 | RATGEBER GENERATIONEN
AGENTUR
DER
IDEENBRÜCKEN
(DS). Das Gleichgewicht der Generationen in der Gesellschaft schwindet. Demografischer Wandel: Konstant niedrige Geburtenraten und
steigende Lebenserwartung zeigen auch Wirkung auf Wirtschaftsstandort und Arbeitswelt. Bundesweit einmalig stellen sich in Niedersachsen Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften gemeinsam dieser
Entwicklung: Sie begegnen der Herausforderung für Betriebe und Belegschaften sozialpartnerschaftlich – mit einer Demografieagentur,
die Ideenbrücken schlägt, Konzepte bündelt und Netzwerke knüpft.
„Unsere Erhebungen zu den Verschiebungen des Altersaufbaus der
Belegschaft zeigen, dass wir es hier mit einer ernsthaften Bedrohung
für den deutschen Mittelstand zu tun haben. Wenn heute nicht gegengesteuert wird, werden am Ende nur noch die großen Konzerne
übrig bleiben“, bekräftigt der Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall, Dr. Volker Schmidt, die Notwendigkeit zum Handeln.
Deshalb wurde 2012 in Hannover die „Demografieagentur für die
niedersächsische Wirtschaft“ gegründet. Partner in der Gesellschaft
sind Arbeitgeberverband NiedersachsenMetall, DGB NiedersachsenBremen-Sachsen-Anhalt, AOK Niedersachsen, Bildungswerk der
Niedersächsischen Wirtschaft und Handwerkskammer OsnabrückEmsland. Gefördert wird das Projekt auch vom Land Niedersachsen
und dem Europäischen Sozialfonds.
Die Agentur will Unternehmen „demografiefest“ machen und unterstützt sie bei der Fachkräftegewinnung, beim Erhalt von Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Mitarbeiter, bei Arbeitszeit- und Ausbildungsmodellen, die sich an Lebensphasen orientieren und bei der
Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität.
Sozialpartner in Sachen Demografie: Dr. Volker Schmidt/NiedersachsenMetall (v. rechts), Wirtschaftsminister Olaf Lies, Hartmut Tölle/DGB und
Agentur-Geschäftsführer Edmund Schulz.
üstra: altersgerechte Organisation
Das Verkehrsunternehmen üstra hat bereits Mischarbeitsplätze für die Fahrer
von Bussen und Bahnen eingerichtet: Das
Personal arbeitet nicht nur im stressigen
Fahrdienst, sondern verrichtet zu einem
30-Prozent-Anteil Prüfdienste. Die Auswertung dieser Neuorganisation ergab
eine unveränderte Produktivität, eine
Verbesserung der Gesundheitsstände
und gute Qualitätswerte. Deshalb soll das
Modell auf weitere Tätigkeitsfelder ausgeweitet werden. Mittlerweile wird es
auch von jungen Mitarbeitern genutzt.
Ü40 | Ausgabe 17
Denn die vollen Auswirkungen des demografischen Wandels werden
die Wirtschaft erst noch treffen. Allerdings haben einige Betriebe bereits Handlungsbedarf erkannt und den Weg zum demografiefesten
Unternehmen eingeschlagen.
www.demografieagentur-nds.de
Airport: neues Gesundheitsmanagement
Das Konzept des Hannover Airport heißt
„Pro Zukunft“ und besteht aus Handlungsfeldern wie Gesundheit, Werte, Kompetenz und
Arbeit. 70 Prozent der Beschäftigten sind
älter als 40 Jahre, nur sieben Prozent sind als
„Young Professionals“ unter 30. Gesundes
Essen gibt es für alle Mitarbeiter im Bio-Betriebsrestaurant „Skylight“. Außerdem gibt
es eine anonyme psychosoziale Beratung,
Gesund- heitstage und Betriebssport. Motto
der Geschäftsführung: Investitionen in ein
Gesundheitsmanagement kommen auch
den heute jüngeren Beschäftigten zugute.
Gutmann: Generationen-Strategie
Die Gutmann Aluminium Draht GmbH
bemüht sich um Fachkräftenachwuchs
nach einem Corporate Volunteering-Projekt. In Kooperation mit Hauptschulen
der Region stellt sie den Schülern verschiedene Berufsfelder vor. Betreut wird
das Projekt vom ehemaligen Produktionsleiter in der Freistellungsphase der Altersteilzeit. Indem das betriebliche Management den Übergang Schule-Ausbildung und zugleich Erwerbsleben-Nacherwerbsphase gestaltet, bezieht es unterschiedliche Generationen ein.
RATGEBER GENERATIONEN | 21
NEUE VGH-RENTENMODELLE –
AUSSICHT
AUF MEHR
RENDITE
Niedersachsens größter Versicherer VGH hat
seine Produktfamilie „Rente“ auf neue Füße
gestellt. Novum im deutschen Versicherungsmarkt: Mit einem Drei-Säulen-Modell ermöglicht die neue VGH Rente eine individuelle
Auswahl an speziell auf die Altersvorsorge
ausgerichteten Kapitalanlagen.
nen künftig noch differenzierter zwischen
Renditechancen und Sicherheit gewichten.
Möglich wird dies durch ein erfolgreiches Kapitalanlagemanagement, dem eine Erfahrung von mehr als 260 Jahren Unternehmensgeschichte zugrunde liegt. Die drei
Renten-Säulen:
Die Marktlage zwischen finanziellem Umfeld
und gesetzlichen Rahmenbedingungen ist
herausfordernd. Eine anhaltend lange Niedrigzinsphase am Kapitalmarkt bedeutet für
die Versicherer Eintragseinbußen und schmälert mit der Überschussbeteiligung auch die
Attraktivität von Lebensversicherungen für
Kunden. Deshalb reduzieren viele Lebensversicherer ihre Garantieversprechen oder streichen sie ganz. Doch die VGH Versicherungen
gehen als regionaler Marktführer neue Wege.
„Klassik“ mit hoher Gesamtverzinsung:
Schon die sicherheitsorientierten Produkte
der ersten Säule „Klassik“, also der klassischen
Kapitalanlage eines Lebensversicherers, bieten eine hohe Gesamtverzinsung. Sie setzen
sich aus Garantiezins und Überschussbeteiligungen zusammen. Rund 75 Prozent der
Sparbeiträge werden in sicheren festverzinslichen Wertpapieren angelegt, etwa 25 Prozent in risikoreicheren Anlagen.
„Garant“
Denn zur privaten Altersvorsorge gibt es
keine Alternative, das zeigt die demografische Entwicklung einer alternden Gesellschaft mit sinkenden Geburtsraten. Zwangsläufig wächst unter diesen Bedingungen die
„Rentenlücke“, während die Einkommen aus
der umlagefinanzierten, gesetzlichen Rentenversicherung kontinuierlich sinken. Wer
unter diesen Bedingungen im Alter seinen
gewohnten Lebensstandard halten will,
kommt um verstärkte Eigenanstrengungen
nicht herum.
mit zusätzlichen Ertragschancen:
Diese Säule kombiniert die Garantieauszahlung der eingezahlten Beiträge mit zusätzlichen Renditeaussichten am Kapitalmarkt
über einer ebenfalls garantiert verzinsten
Rente. Die laufende Überschussbeteiligung
kann jährlich in einem exklusiven VGH-Sachwerteindex angelegt werden: ein Mix aus Aktien, Immobilien, Rohstoffen und Gold. Im
besten Falle vervielfacht der Kunde sein eingesetztes Geld, im schlimmsten Fall verliert
er höchstens die Überschüsse eines Jahres.
„Invest“
als maßgeschneiderter Altersvorsorgefonds: Dabei fließen die kompletten
Sparbeiträge in einen eigens aufgelegten
„VGH Altersvorsorge Fonds“. Auch in dieser
Variante wird das Risiko begrenzt, indem
langfristig solide Renditen statt kurzfristiger
Spitzenrenditen angepeilt werden. Allerdings
bietet dieser neue Fonds keine Kapitalgarantien. Der VGH Altersvorsorge Fonds investiert
nach klassischer Versicherungsmanier in verschiedene Anlageklassen und Weltregionen,
nach dem Motto: Vorsorgen statt Zocken,
und das zu niedrigeren Fondskosten als bei
üblichen Investmentfonds. Als Sicherungsmöglichkeit sieht der Vertrag in der Ablaufmanagementphase auf Kundenwunsch eine
Umschichtung des Kapitals in das Vorsorgeprodukt „Klassik“ vor.
Mehr Infos und persönliche Beratung erhalten Interessierte in allen VGH-Vertretungen
und Sparkassen oder im Internet.
www.vgh.de
Die Auswahl wird größer
Dabei will die VGH ihren Kunden mit der Produktfamilie „VGH Rente“ helfen. Seit März
bietet sie in dem Drei-Säulen-Modell auch Tarifvarianten mit mehr Aussicht auf Rendite,
die trotzdem unterschiedlich umfangreiche
Garantien beinhalten: Die Versicherten kön-
Altersvorsorge ist für jede Generation wichtig.
Gute Beratung hilft, die Rentenlücke zu schließen.
Ausgabe 17 | Ü40
22 | LIFESTYLE
E
U
G
O
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Y
R
Á
M
MAX VOL
EIN HANNOVERANER EROBERT DIE MODE-WELT
VON BETTINA ZINTER
K
Schöpfer des Modelabels „max volmáry“
sieht auf dem Monitor gleichzeitig mit dem
Klicken der Kamera alle Fotos und bestimmt,
welche in das PR-Konzept aufgenommen
und später auch im Internet zu sehen sind.
Am späten Abend atmet die Crew aus Stylistin, Model, Fotograf und Assistentin sowie
Torsten Max Volmary auf: „Alles im Kasten!“
Ab jetzt entscheiden auch die Fotos mit, wie
sehr die 80 Modelle der Herbst-Winter-Kollektion 2014 die Fashionistas begeistern können. Wenn dann auch noch die Modeeinkäuferinnen bis Ende März geordert
haben, ist es wieder mal geschafft.
lick, klick, klick macht die Kamera.
Model Louisa Mazzurana geht in Pose.
Kopf nach unten, Drehung zur Seite,
Hände in die Hüften. Im Theater der Eisfabrik
in der Seilerstraße glühen die Scheinwerfer.
Der hannoversche Fotograf Jens Anders
shootet für die neue „max volmáry“-Herbstkollektion.
Die 25jährige, die erfolgreich an Heidi Klums
„Germany´s next Topmodel“ teilgenommen
hat, streift sich Blusen, Tuniken, Kleider, Westen oder T-Shirts über und präsentiert sich in
unterschiedlichen Kulissen. Mal trägt die
blonde Hannoveranerin die Haare toupiert á
la Brigitte Bardot oder Marylin Monroe, mal
streng androgyn nach hinten gegelt.
Beim Model-Casting hat die Hannoveranerin
Torsten Max Volmary überzeugt: „Sie verkörpert die moderne, urbane, selbstbestimmte
Frau, an die sich mein Look richtet“. Der
Ü40 | Ausgabe 17
Torsten Max Volmary
Szenenwechsel. Im kleinen Ort Landesbergen, in einem schlichten Hallenbau sitzt die
MILL ONE GmbH. Jeden Tag fährt Volmary
von Hannover in die tiefste niedersächsische
Provinz, um von hier aus die Modewelt zu erobern. Auf ellenlangen Ständern hängen
Kleider, Blusen, Shirts und Tops – geordnet
LIFESTYLE | 23
nach Mustern, Farben und Größen.
Unermüdlich rattern Nähmaschinen,
an den Bügelstationen zischt es. In
den Hochregalen türmen sich die
Stoffballen, auf Riesenspulen leuchten
bunte Garne. Hort der Kreativität und
Feinarbeit ist die mit weißem Tuch bespannte Tafel. Hier tüftelt Volmary mit
seinen Modemachern an den Kollektionen. An flüchtig hingeworfenen Skizzen sind Stoffproben mit Stecknadeln
befestigt. Passt zum grafisch gemusterten Jersey das handschuhweiche Leder,
wird sich der Seidensatin mit den Pailletten vertragen?
Volmarys Welt ist die Textilund Bekleidungsbranche. Der
Betriebswirt und gebürtige
Münsteraner stieg 1989 in ein
Textilunternehmen in der Region Hannover ein. Dort ging
es um enorme Produktionsmengen, um 12 bis 14 Millionen Stück Bekleidung pro
Jahr. „Hier stand in erster Linie
der Preis und damit die ständige Suche nach einem günstigen Produktionsstandort
im Vordergrund. Dafür bin ich
viel, meist in Asien, unterwegs
gewesen“, erinnert sich der
50jährige.
Aber er wollte etwas Eigenes
schaffen, vor allem ein anderes
Geschäftsmodell aufbauen, mit
dem er seine eigenen Vorstellungen von einem anspruchsvollen
innovativen Design verwirklichen
konnte. Mit 40 Jahren verkaufte
er seine Anteile und analysierte
rund 30 zum Verkauf stehende Firmen für eine Neuinvestition. Dabei
entdeckte er eine insolvente Bekleidungsfirma mit Potenzial in
Steyerberg bei Nienburg. Er rettete
sie aus der Insolvenz, gründete die
MILL ONE GmbH und startete 2008
mit der ersten Kollektion. Die 25
Schnittmacherinnen und Näherinnen, die er übernahm, waren von seinem Ansatz begeistert: Atelierarbeit
statt Kollektionsentwicklung am Computer. Hochwertige Marken – statt beliebiger
Konsumbekleidung.
Kann man sich in einem besetzten Modemarkt diesen
Aufwand leisten? Der schlanke große Mann mit den
graugrünen Augen und dem akkuraten Scheitel sagt:
„Wenn sich elegante Couture und luxuriöse Lässigkeit
wie bei meinem Leitbild vereinen, muss intensiv in anspruchsvolles Design und Qualität investiert werden.
Es gibt eine große Sehnsucht nach wahren Werten, Individualität und perfekten Fertigungsstandards.“
Gegen die Beliebigkeit der Textilien aus Fernost punktet Volmary mit hochwertigen Materialien, einer stylischen Formgebung, ausgesuchten Accessoires und raffinierten Details.
Die drei Leitthemen seiner Kollektion heißen
„diamondsandpearls“ ,
„starsandcelebrities“ und
„rebelsandangels“. Bei „diamondsandpearls“ gibt es
einen tollen Clou. In der linken Manschette einer jeden
Bluse treten Diamant und
Perle nicht nur als Knopf,
sondern auch als „Imageträger“ auf. Obendrein gibt´s für
jeden gekauften Artikel, für
den man je nach Ausstattung
zwischen 99 und 199 Euro
zahlt, noch einen „diamondsandpearls-Bügel“ gratis dazu.
„Auch die Stoffe sind´s“, betont
Volmary und fährt mit seiner
Frau Christa, die in Düsseldorf
Modedesign studiert hat, zu
den Messen nach Paris, Mailand
oder München. Von 1.500 Stoffproben gelangen gerade mal
100 in die engere Wahl, die
zudem Schrumpf- und Waschtests bestehen müssen. Leichte
Unis, Streifen, Karos und Fantasy-Bindungen werden für
Herbst/Winter 2014 bevorzugt.
Bei den Farben der Blusen und
Shirts dominieren Schwarz, Elfenbein und Nude.
Außerdem sind dunkle Naturtöne, wie Gunmetal, Oliv oder
Nachtblau die Favoriten. Das
Label „max volmáry“ hat es in
kurzer Zeit weit geschafft: 1.000
prominente Einzelhändler gehören in Europa, Nordamerika und den
osteuropäischen Staaten zum festen
Kundenstamm. Dabei sind Polen und
Russland ganz stark im Kommen.
In Hannover ist das Label „max volmáry“
bei Mäntelhaus Kaiser zu haben. Von vielen Fashionistas hört man bereits: ‚max
volmáry’ ist ganz en vogue, weil er alle
Stile bedient – dramatisch, kapriziös, klassisch und verführerisch.“ Solch ein Lob
wiederum erfreut den smarten Modemann, weil er weiß, dass er auf dem richtigen Weg ist. Auf dem Weg auch für die drei
Töchter, die vielleicht einmal das Werk fortsetzen werden.
www.mill-one.eu / www.max-volmary.eu
Ausgabe 17 | Ü40
Foto: Joujou/pixelio
24 | LIFESTYLE
AUGEN ZU
UND EINATMEN
Ringelblume: eine betörende Duftorgie.
(djd/pt). Erst wenn der Duft von Flieder, Lavendel oder Vanille in der Luft liegt, ist der
Sommer perfekt. Duftpflanzen sind reiner
Genuss für die Sinne. Ob Garten, Terrasse
oder Balkon – die Aromen des Sommers lassen sich mit wenig Aufwand und der richtigen Auswahl in vollen Zügen genießen.
Daniel Rühlemann betreibt in Horstedt bei
Rotenburg/Wümme eine Gärtnerei mit 1.300
Sorten Kräuter und Duftpflanzen. Dazu gehören Jasmin, Lavendel und Sternbalsam, Bienenbaum und Duft-Nemesien (Elfenblumen),
Zitronengeranien und Tuberosen aus der
Agavenfamilie. Der Spezialist sagt: „Immer
wieder bin ich überrascht und fasziniert von
der Vielfalt an Aromen, die die Natur hervorbringt.“
Duft in Nasenhöhe
Wenn nicht alles auf Riechniveau platziert
werden kann, gibt es genügend Pflanzen mit
meterweiten Duftwolken. „Eine davon ist der
Gaudich, eine kleine, kriechende, ganz flache
Staude mit einer Vielzahl kleiner, hellblauer
Blüten, die den ganzen Sommer über ihr
fruchtiges Bukett abgibt“, erklärt der Gartenexperte. Wie Sekt prickelt ihr sinnlich-süßes
Aroma in der Nase. Der „Blaue Bubikopf“, wie
der winterharte Gaudich auch genannt wird,
fühlt sich in der Sonne wohl.
Der Pflanzenfachmann unterscheidet zwischen Blatt- und Blütenduftern: „Blattdufter
wie etwa die Ringelblume geben ihren Duft
meist erst bei Berührung ab.“ Doch es gebe
auch Ausnahmen wie die Zitronengeranie
„Lemon Fancy“, die ihr köstliches Zitronenaroma im intensiven Sonnenschein ganz von
allein verströmt. Zu den Blütenduftern zählt
neben der Rose auch der Pfeifenstrauch oder
Bauernjasmin, der gern wegen seiner robusten Natur gepflanzt wird. „Beim Kauf sollte
man auf verlässlich duftende Pflanzen wie
zum Beispiel die Sorte ’Erectus’ achten“, so
Rühlemann. Ihre weiße Blütenpracht duftet
im Juni weit wahrnehmbar.
Fotos (3): djd/Rühlemann
Damit die Düfte in Nasenhöhe ankommen,
empfiehlt Rühlemann, für die Pflanzen einen
erhöhten Platz einzurichten. „Dazu eignen
sich zum Beispiel Kübel auf einer Empore und
Hochbeete. Oder man entscheidet sich für
Kletterpflanzen wie die Mondwinde.“ Zwar
würden sich ihre riesigen, weißen Blüten –
sozusagen im Zeitraffer – erst in der Dämmerung öffnen, aber in lauen Sommernächten
verströmen sie bis Sonnenaufgang einen be-
törenden Duft. Die Kletterpflanze liebt die
Sonne und kann im Jahr locker bis zu sechs
Meter wachsen.
Mondwinde: blüht erst in der Dämmerung auf. Gaudich: gibt ein fruchtiges Bukett ab. Frische Minze:
besser als jeder Teebeutel (von links nach rechts).
Ü40 | Ausgabe 17
In seinem Onlineshop finden sich noch zahlreiche andere Duftpflanzen, Würz- und Heilkräuter – jeweils mit guten Tipps für
Pflanzung, Pflege und ggf. Überwinterung.
Heil- oder Duftpflanze?
„Ob ein Gewächs eine Heil- oder Duftpflanze
ist, ist oft schwer zu entscheiden“, weiß der
Experte: Die ätherischen Öle, die den Duft
ausmachen, können gleichzeitig auch heilsam wirken. So kämen winterharte Sorten
der magenfreundlichen Minze oder der beruhigenden Melisse jedes Jahr bei den ersten
warmen Sonnenstrahlen aufs Neue aus der
Erde. Ihre aromatischen Blätter könne man
von März bis November ernten. „Getrocknete
Blätter, wie sie in Teebeuteln angeboten werden, sind nichts im Vergleich zu frischer
Minze oder Melisse“, weiß der Kräuterfachmann. www.kraeuter-und-duftpflanzen.de
TIPP: HAUTCREME
AUS DEM GARTEN
Ringelblumen duften nicht nur betörend – aus ihren Blüten lässt sich auch
leicht eine Hautpflegecreme herstellen.
Dazu werden 50 g frische, kleingeschnittene Ringelblumenblüten und 250 ml
kaltgepresstes Olivenöl in einem Topf
zum Köcheln gebracht. 15 Minuten unter Rühren ziehen lassen. Dann durch ein
mit einem Tuch ausgelegtes Sieb abseihen und zurück in den Topf auf die heiße
Herdplatte geben. Nun werden 25 g Bienenwachs untergerührt und die noch
flüssige Salbe in saubere Cremedosen
abgefüllt. Ausreichend für fünf Töpfchen
Salbe à 50 ml.
LIFESTYLE | 25
IM NAMEN DER
WALLFAHRT DER GARTENFANS
IM MAI NACH LONDON
VON KNUT DIERS
Flower Power in London: Die Briten lieben ihre Parks und sie gärtnern
genau so gern wie sie Tee trinken. Deshalb erwartet das Mutterland
der Gärten zur Chelsea Flower Show im Mai nicht nur einen Touristenansturm, sondern sogar die Queen.
Freitags um 15 Uhr hängt die halbe Insel vor dem Radio: Es läuft „Gardeners’ Question Time“, eine Kultsendung auf BBC, Radio 4. Es gibt
kaum ein Detail dieses Hobbys, das dort noch nicht verbal und mit
Humor durchgeharkt worden wäre. Frage des Hörers: „Ich habe einen
neuen Partner. Mein Garten ist alt. Soll ich die alten Zweige wegschneiden?“ Antwort des Experten im Studio: „Weg mit dem Zeug und
Glückwunsch zum neuen Partner.“ Frage: „Ich habe Hunderte von
Schnecken auf meinen Blumen. Helfen Sie mir!“ Antwort: „Tanzen Sie
nackt bei Vollmond durch den Garten – wenn es nicht hilft, erfreut es
wenigstens die Nachbarn.“
Die Briten sind ein Volk von Gärtnern. Sie lieben ihre grünen Ecken
hingebungsvoll. Allein in London stehen dem Besucher acht Königliche Parks offen. Die Chelsea Flower Show ist dabei seit 1913 eine alljährliche englische Pflichtübung. Touristen lieben die Chelsea Flower
Power. Massen drängen sich in Viererreihen vor schrägen Schreber-
St. James’s Park nahe dem Buckingham Palace bildet mit Hyde
Park und Green Park sowie Kensington Gardens einen langen
Grünstreifen. Im elf Hektar großen See „Serpentine“ des Hyde Parks
lässt sich sogar schwimmen und rudern. Kensington Gardens mit
moderner Kunst von Henry Moore bis Andy Warhol in der Serpentine
Gallery bietet sich ebenfalls als Reiseziel an. Unter einem Dach sitzt
vergoldet Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha und blickt auf
sein weltberühmtes Werk, die Royal Albert Hall. Dort gibt es Konzerte,
Tennis oder andere Großveranstaltungen. Der Green Park schließt sich
an: früher ein Sumpf, in dem Leprakranke bestattet wurden, heute
eine schlichte Wiese mit Bäumen.
Neben Greenwich Park als ältestem ist Richmond Park mit zehn
Quadratkilometern Fläche der größte aller königlichen Parks in London. König Edward I. jagte dort Hirsche. Quasi zur Erinnerung grasen
dort heute 650 Damhirsche und Wapitis. Der Bushy Park im Südwesten dagegen wird seinem Namen gerecht und bietet ein Farndickicht
mit frei lebenden Hirschen. Liebling der Gartenfreunde ist der Regent’s Park mit dem gepflegten Queen Mary’s Garden als Rosenkavalier: Den betörenden Duft von 60.000 Rosen muss man erlebt haben.
Wie es sich gehört, tragen die Rosen Namen – von „Ingrid Bergman“
bis „Peace“ sind sie auf ehrwürdigen Keramikschildern in Stielnähe zu
lesen – ganz stilvoll eben.
gärten, vor geometrischen Steinhaufen oder schieben sich im Sekundenrhythmus an Rosenbeeten vorbei. Kleine Gärten sind dieses Jahr
der Renner, vertikaler Gemüseanbau wird vorgeführt. Schließlich wollen auch Stadtkinder ihre Kresse vor der Tür wachsen sehen.
Das Treffen der weltbesten Gärtner mit den schrillsten Ideen ist zudem
ein Auflauf sonst nie gesehener Kostüme und Hüte. Champagner und
Shrimps werden neben Fish and Chips verkauft. Livebands verführen
zum Picknick auf den Grünflächen. Der London-Besucher sollte aber
alle acht Royal Parks in seine Visite einbeziehen.
TIPPS & INFOS
Chelsea Flower Show (U-Bahn-Station Sloane Square) vom 24.
bis 28. Mai, offen für alle Besucher ab 26. Mai. Öffnungszeiten:
täglich 8 bis 20 Uhr, 28. Mai bis 17.30 Uhr. Tagestickets 47 £ (55 €)
müssen vorbestellt werden unter: www.rhs.org.uk. Infos über Hotels und Kulturveranstaltungen: www.show-and-stay.co.uk
Buchen: Der Veranstalter Best Time Touristik aus Lehrte ist spezialisiert auf Themen- und Städtereisen und bietet ein Komplettpaket zur Chelsea Flower Show an.
www.besttimetours.de
Ausgabe 17 | Ü40
26 | REISE
FREIGEPÄCK,
ÜBERGEPÄCK,
HANDGEPÄCK
VOR ABFLUG
INFORMIEREN HILFT
GELD SPAREN
(syno). Haben Sie solche Situationen auch schon erlebt? In letzter
Zeit häufen sich in den Flughäfen dramatische Szenen: Genervte
Urlauber knien neben den Check-in-Schaltern vor ihren geöffneten Koffern und packen um. Da werden noch schnell dicke Jacken
übergezogen, leichte Damenpumps gegen Wanderstiefel getauscht. Oder: Ein zweites Handgepäckstück muss mit Utensilien
noch irgendwie in den Koffer gestaut werden. Das Ganze unter
dem Murren anderer Fluggäste in der Schlange.
Aber kein Grund zur Schadenfreude! Inzwischen kann jeder in eine
solch peinliche Lage kommen. Denn fast alle Airlines – die Ferienflieger voran – haben mittlerweile ihre Freigepäckgrenzen nach unten
revidiert. Wer vor einer Flugreise steht, sollte sich beim Kofferpacken
genau überlegen, was alles mit soll. Also beim Buchen auf die Freigepäckgrenze achten, sonst kann es am Check-in teuer werden.
Weniger Freigepäck
Bei den meisten (Linien)-Airlines
können in der Economy Class 20
oder sogar 23 Kilogramm als Freigepäck aufgegeben werden, je nach
Buchungsklasse und Entfernung.
Zumeist ist nur ein Gepäckstück erlaubt. Was mehr wiegt, ist Übergepäck und dafür wird häufig
abkassiert – zumindest beim Checkin. Wer also mit schweren Koffern
verreisen möchte, sollte sich im Klaren über die Gepäckvorschriften der
Airlines sein und vergleichen!
parallel dazu auch noch die Gebühren für das Übergepäck kräftig angehoben. Das gilt vor allem, wenn die überzähligen Kilos erst beim
Check-in entdeckt und nachbezahlt werden müssen.
Übergepäck online anmelden
Falls Sie mehr als das zulässige Freigepäck mitnehmen möchten, melden Sie Ihr Zusatzgepäck einfach online an. Sie können dabei mehr
als 100 Euro gegenüber der Anmeldung am Flughafenschalter sparen.
Einige Fluggesellschaften bieten Übergepäckpakete an, die bis zu 50
Prozent günstiger sind als die am Flughafen anfallenden Gebühren.
Der Fluggast kann Fünf-Kilo-Übergepäckpakete entweder online oder
per Telefon kaufen. Dabei wird pro 5 kg eine ansteigende Gebühr entrichtet. Fluglinien wie Air Berlin, Condor, Germanwings und TUIfly bieten diese Vorab-Pakete an.
Kleineres Handgepäck
Achten Sie auch auf veränderte Handgepäckmaße: Einige Fluggesellschaften haben ihre zulässigen Handgepäckgrößen verkleinert. Kunden, die sich nicht vorher informieren, zahlen im schlechtesten Fall 60
Euro nach oder müssen das Handgepäck aufgeben.
Vorsicht bei Billig-Airlines
Ein Blick auf die Nebenkosten der einzelnen Airlines zeigt: Vergleichen
lohnt sich! Billigflieger wie Ryanair verlangen bis zu zwei Mal mehr bei
Extraleistungen als die Konkurrenz. So kostet bereits der erste Koffer
bei Ryanair bis 60 Euro extra. Beim Übergepäck langt Ryanair mit 10
Euro pro Kilo richtig hin – mehr als jeder andere Billigflieger. Eine Umbuchung schlägt mit 40 bis 60 Euro ins Gewicht – wohlgemerkt bei
jedem Ryanair-Ticket! Auch die Namensänderung mit 110 bis 160 Euro
pro Flug schlägt ordentlich zu Buche.
Teureres Übergepäck
Immer mehr Fluggesellschaften – vor allem Ferienflieger
und Billigairlines – haben ihre
Gepäckbestimmungen überarbeitet und nicht nur die Freigepäckgrenzen teils auf 15
Kilogramm gesenkt, sondern
Ü40 | Ausgabe 17
TIPP: Wer für mehrere Wochen auf Reisen geht oder in den
Winterurlaub fliegt, sollte auf leichtes Gepäck aus modernen Materialien setzen. Große Koffer mit Alu-Gestänge können bis zu
4 Kilo leichter sein als herkömmliche Rollenkoffer. Zudem erspart
eine Kofferwaage, an der das Gepäck aufgehängt werden kann,
böse Überraschungen. So kann man noch zu Hause wieder auspacken – statt am Flughafen.
REISE | 27
WANDERN & WELLNESS
AM DREIZACK POSEIDONS
VON DORIS SCHOBER
Entspannung pur:
Pool des Oceania Club Hotels.
Natur pur – das ist der größte Schatz der
Halbinsel Chalkidiki. Wie Poseidons Dreizack
ragen ihre drei Landzungen in die nördliche
Ägäis. Entlang der 500 Kilometer langen Küstenlinie reihen sich südlich des waldreichen
Cholomondas-Massivs unzählige feinsandige
Buchten aneinander, eine schöner als die andere. Aber für einen reinen Badeurlaub ist das
nordgriechische Urlaubsziel fast zu schade.
Immer mehr Touristen entdecken deshalb die
landschaftliche Schönheit der Halbinsel zu
Fuß. Von leichten bis schweren Touren findet
man im Wanderführer der Chalkidiki Hotelvereinigung 20 Wanderrouten. Die blau-weißen Wegweiser auf den drei Inselfingern
Kassandra, Sithonia und Athos sind mit dem
Dreizack des Poseidon gekennzeichnet, so
dass man immer auf der richtigen Spur
bleibt.
Da ist beispielsweise einer der schönsten
Ausflugswege der Halbinsel Kassandra zwischen Sani nach Siviri. Für rund zwei Stunden
begleiten der Duft von Rosmarin, Salbei und
Wandern vor spektakulärer Naturkulisse.
Kamille den Wanderer, Kaninchen und Eidechsen kreuzen den Weg. Nach vier Kilometern führt der Küstenpfad hinab zum Meer.
Auf dem Gelände des alten Sani Camping findet man heute Ausgrabungen aus byzantini-
scher Zeit. Nur einige Meter weiter lädt der
Strand zu einem erfrischenden Bad ein, bevor
die nächsten Kilometer stetig aufwärts entlang der Klippen führen.
Atemberaubende Ausblicke auf die Ägäis –
und bei klarem Wetter auf den Berg Olymp –
entschädigen für die Mühen des Anstiegs.
Wer immer dem Zeichen Poseidons folgt,
wird nach neun Kilometern im Fischerdorf Siviri ankommen. Dort freuen sich die Wirte
von zwei gemütlichen Tavernen über durstige und hungrige Gäste. Siviri ist übrigens
für sein Amphitheater und dessen einzigartiger Akustik bekannt. Alljährlich wird dort das
Kassandra-Festival mit Musik, Schauspiel und
Filmvorführungen gefeiert.
Oceania Club Hotel setzt auf Natur
Es ist vor allem auch den Besitzern des Oceania Club Hotels zu verdanken, dass Flora und
Fauna auf der Halbinsel Kassandra geschützt
bleiben. Schon vor Jahren hat das Familienunternehmen als Vorreiter mit nachhaltigem
Handeln begonnen. So sorgten
die Hoteliers mit einer Spendenaktion bei ihren Gästen
dafür, dass mehrere tausend
Bäume aufgeforstet werden
konnten. Bei einem großen
Waldbrand waren 2006 viele
Hektar Wald zerstört worden.
Gleichzeitig ist das Fünf-SterneHotel in Nea Moudania an der
Westküste Chalkidikis eine
ideale Adresse für einen Aktivurlaub mit Verwöhnprogramm. Bei entspannenden Wellness- und SPA-Anwendungen werden müde
Muskeln wieder munter. Der Oceania Club
bietet nicht nur eine traumhafte Lage mit
Blick auf den Olymp, sondern auch einen hervorragenden „Rundum“-Service: „All-inclusive mit bester Qualität“ lautet das Konzept.
„Dine Out“: gedeckter Tisch direkt am Meer.
Alles inklusive plus Dine-Out
Neu ist das „Dine-Out“ Programm des Hotels:
Innerhalb des All-inclusive-Programms können Gäste ab Sommer auch ausgewählte Restaurants in Nea Moudania besuchen. Mit
dieser Aktion zeigt das Familienunternehmen gegenüber der regionalen Gastronomie
ebenfalls soziale Verantwortung. Umfragen
belegen die hohe Gästezufriedenheit: Ganz
aktuell wurde das Hotel vom unabhängigen
Urlaubsportal Tripadvisor unter die Top-Ten
der europäischen All-Inclusive-Hotels gewählt und mit dem „Travellers’Choice Award
2013“ ausgezeichnet.
TIPPS & INFOS
DZ für 2 Pers. ab 1020 € pro Woche,
z. B. Mitte September.
Flüge zu tagesaktuellen Tarifen, z. B.
bei Germanwings.
Bei online-Buchung erhalten Ü40Leser ab 5 Nächten Mindestaufenthalt
bis zu 20 Prozent Rabatt auf den Zimmerpreis sowie Gratistransfer vom Airport zum Hotel und retour. Das erste
Kind wohnt frei. www.oceaniaclub.de
Ausgabe 17 | Ü40
28 | REISE
NEUE ZIELE AB HANNOVER AIRPORT
NONSTOP IN DIE SONNE ODER NACH SIBIRIEN
(syno). Mehr als fünf Millionen Passagiere starten jährlich ab Hannover Airport zu Geschäfts- oder Urlaubsreisen. Für die schönsten
Wochen des Jahres gibt es jetzt noch mehr Direktverbindungen,
darunter 15 neue Sonnen-, aber auch Städteziele. Denn der belieb-
teste Ferienflughafen des Nordens startet den umfassendsten
Streckenausbau seit seinem Bestehen. Nonstop in die Antike, an
den Tejo, zu irischer Lebensfreude oder nach Sibirien – Ü40 stellt
vier der neuen Hotspots vor.
LISSABON  MAURISCH UND MAJESTÄTISCH
ATHEN  7500 JAHRE GEBALLTE GESCHICHTE
Hier die elegante Prachtstraße „Liberdade“ mit hundertjähriger Baumallee und exklusiven Boutiquen, dort die engen Altstadtgassen der
Alfama. Bis auf das beständig schöne Wetter ist Lissabon eine Stadt
der reizvollen Kontraste. Die Metropole am Tejo (Foto) spiegelt die
wechselvolle Geschichte der ehemaligen Weltmacht Portugal wieder,
die maurischen Einflüsse, die majestätischen Prachtbauten aus der
goldenen Eroberer-Ära, die Moderne mit der Expo-Weltausstellung.
Und über allem weht die Seele Portugals – der Fado-Gesang. Wenn
Sie zuhören wollen: Die portugiesische Airline TAP bringt sie ab Juli
viermal in der Woche hin.
www.flytap.com
Die Akropolis mit dem Jungfrauentempel Parthenon, dem Zeus Tempel (Foto) und der Altstadt Plaka: Das alles zählt mit zu den wohl
meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Europas. Athen, Keimzelle der
Demokratie, Kulturhauptstadt (1985) und Olympiastadt (2004) gehört
mit seiner 7500 Jahre alten Geschichte zu den ältesten Städten des
Kontinents. Neben zahllosen antiken Sightseeing-Punkten bietet die
griechische Metropole auch in der näheren Umgebung ein quirliges
Großstadtleben zwischen Kultur und Shopping. Wenn Sie noch
nicht dort waren: Ab April bringt Sie die griechische Airline Aegean
zweimal die Woche ins Herz der Antike.
www.aegeanair.com
DUBLIN  DAS NACHTLEBEN VON TEMPLE BAR
EKATERINBURG  DIREKT INS HERZ SIBIRIENS
Manche wollen die Burg oder den ältesten Wikinger-Friedhof außerhalb Skandinaviens sehen. Andere kommen wegen der Kultur in die
Stadt, ob James Joyce oder Bram Stoker. Oder wegen der Musik – dem
Irish Folk der Dubliners, dem Rock von Thin Lizzy und Bono oder dem
„Messias“ von Händel, der hier uraufgeführt wurde. Um Irlands Hauptstadt Dublin kennenzulernen, gibt es zahllose Gründe. Einer davon ist
der Stadtteil Temple Bar (Foto): Neueinsteiger fühlen sich in den mittelalterlichen Gassen mit dem munterem Nachleben auf Anhieb wohl.
Wenn Sie wissen wollen, warum: Die irische Aer Lingus bringt
Sie viermal wöchentlich auf die grüne Insel.
www.aerlingus.com
Ekaterinburg, Kultur- und Bankenzentrum am Ural, war während der
Oktoberrevolution letzte Zuflucht der Zarenfamilie. Prachtvolle Gebäude wie das neo-gotische Sevastyanov Haus (Foto) zeugen von der
Historie. Bis 1991 war die Stadt tabu für Ausländer, Sowjetbürger
brauchten ein Visum. Nun hat der Airport das Tor nach Zentralasien
geöffnet. Ekaterinburg, Novosibirsk, Barnaul und Omsk zählen zu den
Direktverbindungen von Orenair. Die zu Aeroflot gehörenden Airline
hat ihr Programm ausweitet. Nonstop Hannover-Sibirien, wenn Sie
wollen: Von Ende Mai bis Mitte September fliegen moderne
Boeing 737-800 Richtung Ural.
www.orenair.ru
Ü40 | Ausgabe 17
Meer Spaß
mit Bus & Rad!
www.regiobus.de
Zwischen April und Oktober unterwegs
auf der Linie 835 mit Fahrradanhänger!
Ausgabe 17 | Ü40
30 | REISE
DIE KREUZFAHRT
AUF SCHIENEN
(djd/pt). Durch Schweizer Bergwelten, entlang der Seidenstraße, unterwegs im Orient
oder im neuen „Spirit of Queensland“ an der australischen Ostküste: Reisen in Zügen
sind ein erlebnisreiches Gegenprogramm zum Hochgeschwindigkeitstrip per Flugzeug
– luxuriöses Landschaftskino in vergleichsweise gemächlichem Tempo. Steigen Sie ein
zur Kreuzfahrt auf der Schiene und genießen Sie Traumreisen mit entspanntem Zurücklehnen in nostalgisch-eleganten oder supermodernen Waggons.
eSchon die Namen der Zugklassiker lassen
das Herz nicht nur von Fans der Eisenbahn
höher schlagen. Und natürlich macht ein Abteil im „Blue Train“, „Canadian“, „Rocky Mountainee“, „Transorient-Courier“ oder im
australischen „Spirit“ den Weg zum Ziel. Spektakulär sind die meisten Schienenkilometer
in diesen Zügen allemal, andererseits auch
nicht ganz preiswert.
Ü40 | Ausgabe 17
Vom Zugabteil ins Nomadenzelt
Als Spezialveranstalter für Schienenarrangements organisiert die City Reisebüro/Udo
Hell-Gesellschaft vom pfälzischen Waldmohr
nahe Kaiserslautern aus anspruchsvolle
Bahnreisen „auf allen befahrbaren Gleisen
dieser Welt“, so die Eigenwerbung: ob im
Dampfzug den Rhein entlang, im Al Andalus
durch Spanien oder im Glacier- und BerninaExpress durch die verschneiten Alpen. Die Palette reicht vom Ein-Tages-Ausflug im
Schienenbus bis zur 40-tägigen Weltumrundung auf Schienen.
Ein Wintermärchen versprechen die mehrwöchigen Reisen „Zarengold“ auf der legendären Transsibirischen Eisenbahn von Moskau
nach Ulan-Bator, der mongolischen Hauptstadt oder sogar bis zum Pazifik – über UlanUde bis nach Wladiwostok. Dazu gehören
auch eine Troika-Fahrt auf dem zugefrorenen
Baikalsee und eine Nacht in einem mongolischen Nomadencamp.
Höhere Temperaturen erwarten die Reisenden auf der 18-tägigen Schienenkreuzfahrt
von Kapstadt bis Dar Es Salaam in Tansania.
djd/lernidee
djd/bahnurlaub
REISE | 31
djd/bahnurlaub
1001 Nacht – „TransOrient-Courier“ zwischen Istanbul und dem Ararat.
Luxus auf der Schiene – die gediegenen Speisewagen im „Orient-Express“.
SAG MIR, WIE DU REIST. . .
Thorsten Haferkamp vom Berliner Spezialisten „Lernidee Erlebnisreisen“ hat die Motive von Schienenkreuzfahrten-Gästen unter dem Motto „Sag mir, wie du reist, und ich sage dir,
wer du bist“ analysiert. Nach der Auswertung von 3.000 Fragebögen hat er drei Typen von Bahnreisenden identifiziert:
Weltentdecker, Liebhaber nobler Lebensart und Eisenbahnfans.
Mit der „Transsib“ unterwegs am Baikal –
dem tiefsten und ältesten Süßwassersee der Erde.
Mit dem „Rovos Rail“ geht es durch den südlichen Teil des schwarzen
Kontinents – Wildbeobachtungen, Übernachtungen in Safari-Lodges
und Fotostopp an den Victoriafällen inbegriffen.
1001 Nacht auf 5000 Kilometern
Die vielfältigen Natur- und Kulturschätze der Türkei lassen sich auf drei
verschiedenen Routen kennenlernen. Der Zauber des Orients nimmt
den Reisenden im „TransOrient-Courier“ gefangen, wenn der Sonderzug ein Teilstück der von deutschen Ingenieuren im späten 19. Jahrhundert errichteten Bagdad-Bahn von Istanbul bis ans andere Ende
des Landes zum Berg Ararat in Ostanatolien befährt.
Oder beim zweiwöchigen 5.000-Kilometer-Trip „1001 Nacht“ durch
die Türkei, das wilde Kurdistan und den Iran – klimatisiert und mit
Stippvisiten bei sieben UNESCO-Welterbestätten wie der Metropole
Persepolis und Shiraz, der Stadt der persischen Paradiesgärten.
Gemeinsam mit Touristikexperten hat Haferkamp für jeden
Typ die Top Fünf der idealen Reisen ermittelt. Weltentdecker
sollten eine große Transkontinentalreise mitmachen: durch
Kanada und die USA, mit dem „Orient Silk Road Express“ auf
der Seidenstraße, mit „Rovos Rail“ durch Afrika, die Sonderzugreise „Zarengold“ auf der Transsibirischen Eisenbahn.
Lebensart-Liebhaber setzen dagegen auf Komfort im Zug: Im
„Eastern & Oriental Express“, „Royal Scotsman“, „Royal Rajasthan on Wheels“, „Pride of Africa“ von Rovos Rail und „Orient
Express“, der 2014 exklusiv für Lernidee-Gäste von München
nach Rom fährt. Eisenbahnfans möchten schließlich mit Muße
spektakuläre Schienenwege erfahren. Haferkamp: „So unterschiedlich Bahnreisen auch sein mögen – eines bieten sie alle:
grandiose Panoramen fremder Länder, die man komfortabel
wie im Kino bestaunt.“
www.lernidee.de/bahnreisen
www.bahnurlaub.de
Ausgabe 17 | Ü40
32 | REISE
Hauptstadt von Queensland: In Brisbane startet der „Spirit“.
Einsteigen: „Spirit of Queensland“
Traumstrände in Whitesands
Endstation Cairns mit schönen Kolonialbauten
LANDSCHAFTSKINO IM „SPIRIT
K
omfortabel unterwegs in Down Under. Entlang der australischen Ostküste von
Brisbane bis Cairns und vorbei an zahllosen Sehenswürdigkeiten fährt seit Oktober 2013 der neue Reisezug „Spirit of Queensland“: eine 25-stündige Schienen-Symphonie aus Farben und Musik. Ü40-Autor Knut Diers ist eingestiegen – und
war beeindruckt.
„Sitzen Sie gut?“, fragt Susan. Die Zugbegleiterin lächelt. Es klingt, als wolle der Silberpfeil
jetzt beschleunigen und abheben zu einer
Traumreise, bei der Festhalten nicht ausreicht. Die Fahrt auf rund 1.700 Kilometern
entlang der Ostküste Australiens wird im
neuen Zug „Spirit of Queensland“ zu einem
einmaligen Landschaftskino. Von roter Erde
im Outback über Sandstrände am Barrier-Riff
bis zum tropischen Regenwald ist alles dabei.
Tonk Woman“ den Regenbogen bei Bowen.
Das Rot-Gelb-Grün-Blau-Violett lacht herüber. Jetzt singt Lana del Rey. Die junge Amerikanerin hat „Young and beautiful“ aus dem
Film vom Großen Gatsby zu bieten, als hinter
Ingham die Bergkulisse tiefgrün wird. Nahe
an Regenwald und Riff ist die Zugreise wirklich ganz großes Kino. Jetzt verleihen Nebelschwaden vor dem mit 1.622 Metern
höchsten Berg Queenslands bei Babinda
dem Bild einen mystischen Anstrich.
Rolling Stones zum Regenbogen
Das Audiosystem am Sitz unterlegt die 25
Stunden bis Cairns mit einer selbstgewählten
Klangmischung aus Klassik, Rock und Pop.
Die Rolling Stones verschönern mit „Honky
Ü40 | Ausgabe 17
In Proserpine steigen Reisende aus, um einige der 74 Whitsunday-Islands zu besuchen.
Dort liegt auch der Whitehaven Beach, der
feinste Sandstrand der Welt. Andere zieht es
in die Berge des Outbacks zum Reiten.
In Stoney Creek geht es von der Farm aus auf
Traumpfaden durch die Landschaft. Steven
hat die Pferde gesattelt und ruft: „Aufsitzen,
ich zeige euch meinen neuesten Trail, den ich
durch die Berge gelegt habe.“ Der patente
Farmer ist nicht nur Reitlehrer, er hat sogar
die Möbel in seinem Haus selbst gebaut,
dazu für seine Gäste eine Waldhütte mit Dusche im Freien.
Bordprogramm im RailBed
Derweil fährt der „Spirit of Queensland“ weiter. Die 35 neu konzipierten „RailBeds“ in der
ersten Klasse sind ein begehrter Luxus. Der
Sitz lässt sich auf 1,90 Meter Länge komplett
waagerecht ausfahren.
Bettwäsche und Handtücher liegen bereit.
Leselampe und Bildschirm oder auch das
Bordprogramm mit aktuellen Kinofilmen lassen kaum Wünsche offen. Die drei Hauptmahlzeiten auf der Reise werden auch am
Platz serviert und sind im Preis enthalten.
„Diese Betten gibt es sonst nirgends auf der
REISE | 33
Reiten im Outback
OF QUEENSLAND“
Welt“, triumphiert Jack. Er betreut die Gäste
in der ersten Klasse und drückt gerade die
Taste, um die geräumige Schlafmuschel aufzuklappen.
Dann der nächste Morgen. Beim Blinzeln in
den Sonnenaufgang ist die Zuckerrohr-Stadt
Mackay mit ihren Art-Déco-Häusern zu
sehen. Wer möchte, kann eine Tour zu den
Zuckermühlen mitmachen und sogar etwas
vom frischen Sirup naschen. Im Zug gehen
die Gäste nun zum Frühstück in den Club Car.
Das Angebot an schmackhaften Speisen und
Getränken steht 24 Stunden am Tag bereit –
mit Bedienung und glutenfrei. Auf gesunde
Kost scheinen die Australier Wert zu legen.
Die Zugbegleiterin erkundigt sich, wie es den
Gästen gefällt. Als sie Susan nur anlächeln,
weil sie wegen der Kopfhörer und der Musik
zur Landschaft die Frage gar nicht verstanden haben, ist sie trotzdem zufrieden.
„Jeder mischt sich hier seine eigene Symphonie aus dem Bordprogramm“, stellt sie fest.
Und dann serviert sie einen coolen Drink.
TIPPS & INFOS
Anreise: Mit Cathay Pacific täglich von
Frankfurt via Hongkong nach Brisbane
und Cairns. Ab 1.115 € (Economy Class)
oder 2.215 € (Premium Economy Class)
inkl. Rail + Fly-Zubringer und 30 kg Freigepäck. www.cathaypacific.com
Zugreise: Der „Spirit of Queensland“ ersetzt den Tilt Train und verbindet BrisSchlafkabine im „Spirit of Queensland“.
bane mit Cairns. Das RailBed auf dieser
Strecke kostet 347 €, der Sitz in der zweiten Klasse 247 €, auch Teilstrecken sind buchbar. Für den Stopp zu den Whitsundays in Proserpine oder Mackay aussteigen.
www.queenslandrailtravel.com.au
Reiten im Outback: Stoney Creek Farmstay – www.stoneycreekfarmstay.com
Zuckermühlen: Mackay Sugar – www.mkysugar.com.au; Touren bei Reeforest Adventure – www.reeforest.com
Schiffsverleih: Queensland Yacht Charters – www.yachtcharters.com.au
Tagestouren und Tauchen: Cruise Whitsundays, Shingley Drive – www.cruisewhitsundays.com
Auskünfte: Queensland – www.Queensland-Australia.eu/de; Whitsundays –
www.tourismwhitsundays.com.au und www.airliebeach.com; Mackay – www.mackayregion.com und www.eungella.com.au
Ausgabe 17 | Ü40
34 | GESUNDHEIT
SOMMER,
S
NNE –
VORSICHT!
(syno). Sommer, Sonne und Urlaub: Die schönste Zeit im Jahr steht
vor der Tür. Da werden die Koffer gepackt, und viele freuen sich auf
einen Strandurlaub oder auf Wanderferien im Gebirge. Und natürlich
auf die Sonne. Doch Vorsicht! Hier gilt, weniger ist mehr und vor allem
gesünder. Ü40 gibt Ihnen Tipps, wie Sie ihre Haut gesund bräunen
und vor allem schützen.
Diese Regeln sollten Sie nach Empfehlung
der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische
Prävention beim Aufenthalt in der Sonne beachten:
Meiden Sie Sonne in der Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr. Geben Sie Ihrer Haut
Zeit, sich an die Sonne zu gewöhnen. Bleiben Sie im Urlaub in den ersten Tagen lieber
im Schatten. Ziehen Sie sich in der Sonne
nicht aus, sondern an. Tragen Sie sonnendichte Kleidung (UV-Protektionsfaktor). Sonnenbrille aufsetzen und unverzichtbar
eine Kopfbedeckung.
serfeste Sonnencreme. Tragen Sie die Creme nach dem Abtrocknen
nochmals auf. Achten Sie bei Medikamenten auf Nebenwirkungen in
der Sonne. Manche Wirkstoffe können zu dauerhaften Hautverfärbungen führen. Fragen Sie daher sicherheitshalber Ihren Arzt. Verzichten
Sie in der Sonne auf Deodorants und Parfüms. So vermeiden Sie unschöne Pigmentflecken, die ein Leben lang bleiben können.
Säuglinge und Kleinkinder gehören nicht in
die direkte Sonne. Suchen Sie Schatten und
ziehen Sie Ihre Kinder sonnengerecht an.
Gehen Sie mit gutem Beispiel voran, damit
sich Ihr Kind von klein auf an den richtigen
Umgang mit der Sonne gewöhnt. Nutzen Sie
nicht das Solarium zur Vorbereitung auf Ihren
Urlaub. Diese sogenannte Vorbräunung führt
nämlich nicht zu einer nennenswerten Erhöhung des Eigenschutzes der Haut. Die zusätzliche UV-Belastung schadet eher, als dass sie
nützt.
Screening durch weltweit größte Studie
Nie ohne Sonnenschutzmittel
Die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische
Prävention hat in Zusammenarbeit mit der
Cremen Sie alle unbedeckten Körperstellen
Deutschen Krebshilfe schon vor zehn Jahren
mit einer Sonnencreme ein, die mindestens
mit 1.700 Ärzten in Schleswig-Holstein und
einen Lichtschutzfaktor 20 (LSF) hat. Kinder
mehr als 366.000 Teilnehmern die weltweit
und Menschen mit heller Haut sollten LSF 30
größte Studie zur Hautkrebsprävention
verwenden. Tragen Sie die Sonnencreme
durchgeführt. Auf Basis dieser Ergebnisse
eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad auf,
wurde die bundesweite Einführung des
damit sie ihre Wirkung voll entfalten kann.
Achtung Sonnenbrand! Oft ist weniger mehr.
Hautkrebs-Screening zum 1. Juli 2008 beWichtig: Vermeiden Sie auf jeden Fall, die
schlossen. Jeder gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren hat seitdem alle
zarte Haut Ihres Kindes im ersten Lebensjahr unnötig mit Sonnenzwei Jahre einen Anspruch auf eine Hautkrebs-Früherkennungsunschutzmitteln zu belasten. Erneuern Sie Ihren Sonnenschutz mehrtersuchung. In Deutschland startete damit das weltweit größte quamals täglich. Aber Achtung: Nachcremen verlängert nicht die
litätsgesicherte Hautkrebs-Screening. Nach Hochrechnungen haben
Schutzwirkung. Sie wird nur erhalten.
seit der Einführung bereits über 13 Millionen Versicherte an der Untersuchung teilgenommen. Außerdem haben sich 38.000 Ärzte für
Bedecken Sie auch beim Baden Schultern, Brust und Rücken mit
das Screening qualifiziert.
einem T-Shirt oder spezieller UV-Badekleidung. Verwenden Sie was-
Ü40 | Ausgabe 17
GESUNDHEIT | 35
zahlen. Die Häufigkeit des Basalzellkrebses ist
sehr stark altersabhängig. Sie steigt rasant ab
dem 50. Lebensjahr an. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwa 60 Jahren.
Der Stachelzellkrebs ist der zweithäufigste
Hautkrebs. Etwa 69.000 Menschen erkranken
bundesweit jedes Jahr neu an diesem Hautkrebs, Tendenz steigend. Auch diese Krebsart
ist stark altersabhängig. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 70 Jahren.
RISIKO HAUTKREBS
Hautkrebs ist die weltweit am häufigsten auftretende Krebsart: In Deutschland erkrankten
im vergangenen mehr 230.000 Menschen
daran. Die Zunahme ist „alarmierend“, sagt
Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der
Deutschen Krebshilfe. Denn „die Gefährlichkeit von UV-Strahlen wird bei uns immer
chen Quellen, z. B. in Solarien, unterscheidet
sich – wie man heute weiß – in ihrer Wirkung
nicht von solarer UV-Strahlung.
Der auslösende Faktor für die Entstehung
von Hautkrebs aufgrund von UV-Exposition
ist die Schädigung des Erbmaterials, der DNA.
Die meisten der durch UV-Strahlung geschädigten Zellen sterben zum Schutz der Haut
Anders als beim Basalzell- und Stachelzellkrebs, deren Entstehung von einer über viele
Jahre aufgenommenen UV-Gesamtdosis abhängt, scheinen beim MM kurze, intensive
UV-Belastungen die Ursache zu sein. Den
höchsten Risikofaktor stellt die Anzahl der am
Körper vorhandenen Pigmentmale dar. Menschen mit mehr als 40 oder atypischen Pigmentmalen tragen ein 7- bis 15-fach höheres
Risiko.
www.hautkrebs-screening.de
Screening beim Hautarzt: Nur ausgebildete Mediziner können erkennen, ob ein Mal ungefährlich ist oder es entfernt und untersucht werden muss.
noch stark unterschätzt.“ Viel zu häufig sehe
man am Strand, auf dem Fußballplatz oder
beim Sport Kinder und Erwachsene mit Sonnenbrand. Für Kinder und Jugendliche sei
dies besonders fatal, weil gerade bei ihnen
Sonnenbrände das Risiko, später an einem
malignen Melanom zu erkranken, um das
Zwei- bis Dreifache erhöhen.
ab. Wenn die DNA-Schäden in den Zellen jedoch nicht vollständig repariert werden, können diese Zellen zu Ausgangszellen für einen
Tumor werden. Hinzu kommt, dass eine übermäßige UV-Exposition auch das Immunsystem schwächen kann, sodass die körpereigene Tumorüberwachung beeinträchtigt
wird.
Der schwarze Hautkrebs ist zumeist deutlich
gefährlicher als der sogenannte weiße Hautkrebs, der statistisch am häufigsten auftritt.
Die Deutsche Krebshilfe geht derzeit von
rund 206.000 Fällen von weißem Hautkrebs
und 28.000 Erkrankungen an schwarzem
Hautkrebs aus. Obwohl UV-Strahlung nur
rund neun Prozent der solaren Strahlung ausmacht, ist sie für viele biologische Effekte verantwortlich: Sie fördert die für den Körper
wichtige Vitamin-D-Synthese, ist aber auch
für die gesundheitsschädlichen Einflüsse verantwortlich. Die UV-Strahlung aus künstli-
Das maligne Melanom ist der bösartigste
Hauttumor, weil er häufig Tochtergeschwülste (Metastasen) bildet. In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 28.000 Menschen
neu. Mit zunehmendem Alter steigt die Fallzahl. Doch die Patienten werden immer jünger: 50 Prozent sind unter 60.
Der Basalzellkrebs ist der häufigste bösartige Tumor der Haut. Rund 136.000 Menschen werden jedes Jahr in Deutschland mit
dieser Diagnose konfrontiert. Alle 10 bis 15
Jahre verdoppeln sich die Neuerkrankungs-
DIE A-B-C-D-REGEL ZUR
SELBSTUNTERSUCHUNG
A wie Asymmetrie: Auffällig ist ein Mal,
das in seiner Form nicht gleichmäßig
rund oder oval ist.
B wie Begrenzung: Die Begrenzung
eines Pigmentmals sollte scharf und regelmäßig sein. Bei unscharfer Begrenzung: Vorsicht!
C wie Colour (Farbe): Hat ein Muttermal
mehrere Farbtönungen, dann genau beobachten.
D wie Durchmesser: Ein Pigmentmal,
dessen Durchmesser größer ist als zwei
Millimeter, sollte in jedem Fall beobachtet werden.
Auch wenn ein Pigmentmal brennt,
juckt oder blutet sollten Sie dieses vom
Arzt untersuchen lassen.
Ausgabe 17 | Ü40
36 | GESUNDHEIT
BLUTSPENDEN
RETTET LEBEN
DER WEG DES
BLUTES VOM
SPENDER ZUM
EMPFÄNGER
Blutspende: Bei der Blutentnahme wird steriles Einwegmaterial ver-
(syno). Jennifer (26) bekommt wegen einer Blutgerinnungsstörung regelmäßig ein Erythrozyten-Konzentrat im DRKKrankenhaus Clementinenhaus. Ohne Menschen, die freiwillig
ihr Blut spenden, hätte sie ein großes Problem. Ob Unfall,
Krankheit oder Operation: Jeder kann schnell und unverhofft
in eine Situation kommen, in der er das Blut anderer braucht.
Die Blutspende ist daher die einfachste und direkteste Art,
Gutes zu tun. Allein in Deutschland werden im Schnitt 15.000
Blutspenden pro Tag benötigt.
Der DRK-Blutspendedienst NSTOB – zuständig für Niedersachsen,
Sachsen-Anhalt, Thüringen, Oldenburg und Bremen – mit Sitz in
Springe braucht täglich rund 3.300 freiwillige Blutspender. „Wir sind
auf jede Blutspende angewiesen und setzen dabei auf persönliches
Engagement und Solidarität gegenüber den Mitmenschen“, sagt
wendet, sodass eine Infektion z.B. mit dem HI-Virus ausgeschlossen
ist. In fünf bis zehn Minuten werden ca. 500 ml Blut entnommen. Nach
dem Entfernen der Punktionsnadel gibt es ein Pflaster oder einen Verband. Fest auf die Wunde drücken – fertig. Nach einer Ruhepause und
Stärkung können die Spender ihren normalen Tagesablauf fortsetzen.
Blutspendedienst: Innerhalb kürzester Zeit wird das Blut in Springe
– hier arbeiten 420 Mitarbeiter – zahlreichen Tests unterzogen. Sollte
das Labor dabei auffällige Befunde feststellen, wird der Spender informiert. Erstspender erhalten nach etwa 10 Tagen ihren Unfallhilfeund Blutspenderpass per Post nach Hause. Darin sind wichtige Daten
zur Blutgruppe vermerkt. Also immer dabeihaben!
Blutpräparate: Zur Herstellung einzelner Blutpräparate wird jede
Spende in einem komplexen und geschlossenen Beutelsystem aufgefangen. Durch Zentrifugieren wird dann
im Labor das gespendete Vollblut in die
einzelnen Blutkomponenten aufgetrennt –
in Blutplasma, Erythrozyten (rote Blutkörperchen) und Thrombozyten (Blutplättchen). Leukozyten (weiße Blutkörperchen)
werden herausgefiltert. Gefrorenes Frischplasma wird eingesetzt bei großen Blutverlusten, Erythrozyten-Konzentrate werden
bei Tumor- und Herzerkrankungen, Thrombozyten-Konzentrate z.B. bei Blutgerinnungsproblemen verwendet.
Damit die benötigten Blutpräparate zum
richtigen Zeitpunkt auch Jennifer im Clementinenhaus in Hannover erreichen, sind
35 klimatisierte Einsatztransporter des DRK-Blutspendedienst NSTOB
Tag für Tag unterwegs und beliefern mehr als 330 medizinische Einrichtungen im Versorgungsgebiet.
Täglich spenden Tausende Blut, das dann in Laboren aufbereitet wird, um Menschen zu helfen.
Sprecher Thomas Bischoff. „Wer Blut spenden möchte, muss gesund
sein. Das ist Grundvoraussetzung – zum Schutz des Spenders und der
Empfänger“, so Bischoff. Ü40 hat den Weg des Blutes vom Spender bis
zum Empfänger verfolgt.
Gesundheits-Check: Bei einem kurzen Gesundheits-Check wird zu-
nächst mit einem kleinen Pieks die Konzentration des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) im Blut bestimmt, damit der Körper danach selbst
noch ausreichend Reserven für den Sauerstofftransport hat. Dann
werden Körpertemperatur, Puls und Blutdruck gemessen. Blutbeutelsystem und Röhrchen sind mit Strichcodes versehen, um Verwechslungen auszuschließen. Ist alles in Ordnung, kann es losgehen.
Ü40 | Ausgabe 17
BLUTSPENDETERMINE
Hier können Sie Blut spenden: Hannover Südstadt, 7. bis 9. Mai
(12-17 Uhr), Henriettenstiftung, Marienstraße 72; Hannover
Steintor (13. Mai) und Hannover Vahrenheide (14. Mai) im BlutspendeMobil.
www.blutspende-nstob.de
GESUNDHEIT | 37
IMPFUNGEN
ERNEUERN
APOTHEKERIN
MAGDALENE LINZ
WARNT VOR
IMPFLÜCKEN
Impfung: oft nur ein kleiner Pieks mit großer Wirkung.
Die Urlaubszeit steht vor der Tür: Millionen
Deutsche zieht es dann in die Ferne. Doch
Reiseimpfungen sind nicht nur für exotische
Ziele dingend zu empfehlen, schon im Mittelmeerraum ist ein Schutz gegen Hepatitis
A ratsam. Während viele Fernreisende sich
vorher sorgfältig informieren und sich je nach
Gefährdung im Reiseland gegen Gelbfieber
oder sogar die japanische Enzephalitis impfen lassen, macht sich hierzulande eher Impfmüdigkeit breit. Ü40 sprach mit Apothekerin
Magdalene Linz.
in Pakistan und Afghanistan, könnte aber
über Flüchtlingsströme nach Westeuropa
kommen. Das gilt auch für die multiresistente
Form der Tuberkulose. Wenn Erwachsene
Wer
bietet Impfberatung an?
Linz: In manchen Ländern sind Impfungen
von den jeweiligen nationalen Gesundheits-
Sind die Deutschen impfmüde?
Linz: Bei Grippeimpfungen
sicherlich
nicht, und auch bei
Reiseimpfungen gilt:
Je exotischer das
Land, je mehr Menschen lassen sich
vorher beraten. Das
sind jedenfalls unsere Erfahrungen in
der Apotheke. Doch bei Regelimpfungen tut
sich eine Lücke auf: Eltern sorgen sich zunehmend um ihre Kinder, und Erwachsene frischen ihre Impfungen kaum noch auf. Früher
waren Mehrfachimpfungen gegen Diphterie,
Tetanus, Keuchhusten und Polio quasi verpflichtend – und auch gegen Masern, Mumps
und Röteln wurde vielfach geimpft. Heute
wissen viele nicht einmal, wo ihr Impfpass
überhaupt ist – sofern sie einen haben.
Welche
Folgen hat eine sinkende
Impfquote?
Linz: Wir haben in Deutschland wieder Masernausbrüche, und auch Keuchhusten ist auf
dem Vormarsch. Polio existiert zwar nur noch
Ab Mai starten die Leibniz- und Delfin-Apotheke Beratungsaktionen rund ums Thema Impfen.
sich mit Kinderkrankheiten wie Keuchhusten,
Masern oder Mumps infizieren, sind die Folgen gravierender. Die Genesung dauert länger, es treten häufiger Komplikationen auf.
So kann Mumps zu Unfruchtbarkeit bei Männern und eine Erkrankung mit Röteln bei ungeborenen Kindern zu Schäden führen.
Welche Impfungen brauchen Erwachsene?
Linz: Tetanus und Diphtherie auf jeden Fall.
Alle 10 Jahre steht eine Auffrischung an. Wer
nicht sicher ist, welche Kinderkrankheiten er
hatte, kann sich mit der ‚MMRV-Impfung’ vor
Masern, Mumps, Röteln und Windpocken
(Varizellen) schützen. Das schadet übrigens
auch dann nicht, wenn doch schon Antikörper vorhanden sein sollten. Die Regel lautet:
Besser doppelt impfen als gar nicht. Das gilt
auch für Keuchhusten. Selbst wer die Krankheit als Kind gehabt hat, ist nicht immer lebenslang immun. Gefährdet sind alle, die mit
Kindern zu tun haben. Aber auch Kinder können sich bei Erwachsenen anstecken.
behörden verbindlich vorgeschrieben und
Bedingung für die Einreise. Informationen erhält man bei den Krankenkassen, bei Tropeninstituten und Fachärzten, dem Auswärtigen
Amt oder der Ständigen Impfkommission
(STIKO). Doch auch in Apotheken kann man
sich bei speziell ausgebildeten Mitarbeitern
kompetent beraten lassen. Von uns Apothekern erfährt man auch, was alles in eine Reiseapotheke gehört und erhält weitere
nützliche Tipps. Wir überprüfen den Impfstatus und haben auch Impfpässe vorrätig.
www.leibnizapotheke.de
www.delfin-apotheke-hannover.de
TIPPS FÜR FERNREISEN
In (sub)tropischen Ländern nachts
Schutz in Räumen und unter Moskitonetzen suchen, Insektenschutzmittel benutzen, hautbedeckende helle Kleidung
tragen. Ernährungsregel: Koch es, schäl
es, oder vergiss es!
Ausgabe 17 | Ü40
Fotos (4): djd/Robert Bosch
38 | UMWELT + VERKEHR
AUTO MIT
AUTOPILOT?
ASSISTENZSYSTEME
DENKEN UND
LENKEN
Beim automatisierten Fahren entscheidet das Auto allein über Spurwechsel oder Bremsmanöver.
(djd/pt). Auto mit Autopilot? Können Autofahrer bald die Hände vom
Lenkrad nehmen und entspannt den Verkehr beobachten, während
das Fahrzeug allein lenkt, beschleunigt und bremst? Letztlich ist das
nur eine Frage der Zeit. Denn mit der Weiterentwicklung von Sensoren, Steuergeräten und Assistenzfunktionen rückt das Ziel vom automatisierten Fahren in greifbare Nähe.
Schon heute wird automatisiertes Fahren in der Praxis getestet – vor
allem auf Autobahnen: Hier ist die Hürde am niedrigsten, weil es
weder Quer- noch Gegenverkehr gibt und keine Fußgänger unterwegs sind. Spurhalte- und Wechselassistenten, Abstands- und Geschwindigkeitsregelung steuern die Fahrmanöver. Die Erkenntnisse
aus den Tests etwa von Bosch sollen in neue Funktionen münden –
quasi wie ein Staupilot, der bei niedrigen Geschwindigkeiten das Auto
selbsttätig führen kann.
den zu vermeiden, beispielsweise mit einem vorausschauenden Notbremssystem, einem Spurhalteassistenten oder mit einem Fußgängerschutz, der plötzlich auf die Fahrbahn tretende Fußgänger erkennt
und das Auto – schneller als dem Fahrer möglich – abbremst.
Viele einzelne Assistenzsysteme sind heute bereits als Serienausstattung oder als Extra erhältlich. Wie führt der Weg weiter von einzelnen Sicherheitslösungen hin zum automatisierten Fahren?
Steiger: Automatisiertes Fahren kommt
schrittweise. Anfangs beschränkt auf
Stausituationen, wird das automatisierte
Fahren zunehmend mit immer höheren
Automatisierungsgraden bei immer höheren Geschwindigkeiten möglich sein.
Erste hochautomatisierte Testfahrten auf
Autobahnen erfolgen bereits. Diese helfen, die Funktionen in alltäglichen Fahrsituationen zu erproben und weiter zu
verbessern.
Vision vom unfallfreien Fahren
Wohin der Weg führt, erläutert Gerhard Steiger, Vorsitzender des
Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control – einer der Innovationsschmieden der weltweit tätigen Unternehmensgruppe.
Welchen Zweck sollen die Assistenzsysteme erfüllen, geht es vor
allem um ein Plus an Komfort?
Steiger: Natürlich trägt das zunehmend automatisierte Fahren zu
mehr Komfort bei. Im Mittelpunkt aber steht die Sicherheit und damit
verbunden die Vision vom unfallfreien Fahren. Rund 90 Prozent aller
Verkehrsunfälle sind auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen.
Fahrassistenzsysteme können helfen, viele Personen- und Sachschä-
Intelligente Assistenzsysteme bremsen bei Gefahren frühzeitig.
Ü40 | Ausgabe 17
Gerhard Steiger
Gehört mit den elektronischen Helfern
auch das lästige Einparken bald der Vergangenheit an?
Steiger: Schon heute können Einparkassistenten selbsttätig das Auto
in die Parklücke lenken. Der Fahrer muss nur Gas geben und bremsen.
Demnächst übernimmt das System auch das, und in einem Jahr wird
der Fahrer diesen Vorgang neben dem Auto stehend mit seinem Mobiltelefon steuern können.
Sensoren reagieren, wenn ein Fußgänger plötzlich die Fahrbahn betritt.
UMWELT + VERKEHR | 39
„Social Media Team“ Fahrgästen bei allen Fragen rund um Tarif, Netz und Verbindungen
zur Seite steht und mit ihnen in den Dialog
geht. Und natürlich auch Kritik und Anregungen entgegennimmt.
DIE UESTRA
TWITTERT
UND POSTET
Motto des Mobilitätsdienstleisters: Wenn
man an 365 Tagen im Jahr rund 160 Millionen
Fahrgäste sicher transportiert, kann schon
mal ein Fahrkartenautomat oder die Rampe
vom Bus streiken. Durch schnelle Kundenhinweise sollen Störungen schneller behoben
werden. Die üstra will auf dem Weg in die
sozialen Medien nicht stehenbleiben. Neben
Facebook und Twitter ist das Unternehmen
auch auf Kanälen wie YouTube, XING, Google+ und Foursquare zunächst mit einem Basisprofil sichtbar. „In Zukunft wollen wir aktiv
mitreden“, sagen die Projektleiterinnen.
www.uestra.de
Die üstra fährt nun auch auf den sozialen Kanälen der Datenautobahn: Über Facebook
und Twitter können Kunden nützliche Informationen rund um das Thema Nahverkehr in
Hannover erfahren. Und sie können online
Fragen, Anregungen oder Kritik äußern.
die sozialen Medien. Denn es sind nach ihrer
Erkenntnis inzwischen nicht mehr nur junge
Leute, die sich „im Netz tummeln“. Zunehmend nutzen auch ältere Generationen die
neuen Kommunikationswege: „Diese Wege
wollen wir auch bespielen.“
„Wir wünschen uns viele ‚Follower‘ und ‚Likes‘,
vor allem aber das offene Gespräch“, hoffen
die Projektleiterinnen Christa Ambrosius und
Katja Raddatz auf regen Kundendialog über
Facebook wird in erster Linie dazu dienen, Informationen und Hintergründe aus der üstraWelt zu vermitteln. Twitter soll ein Servicekanal sein, auf dem ein neu gebildetes
DIE NEUEN KONTAKTE
Das üstra-Social Media Team ist wochentags von 7 bis 22 Uhr und an Wochenenden von 7 bis 19 Uhr für die Fahrgäste
da. Wer „liken“ oder zum „Follower“ werden will: www.facebook.com/uestra und
www.twitter.com/uestra
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Ausgabe 17 | Ü40
40 | BAUEN + WOHNEN
Charme
DER
Fotos (3): djd/BetonBild
DER
PFLASTERSTEINE
KREATIVE SYSTEME
FÜR TERRASSE
UND GARTENWEGE
Unterschiedlich verlegt, bieten Pflastersteine individuelle Gestaltungsvarianten.
(djd/pt). So wie Teppich, Fliesen und Parkett
die Atmosphäre im Haus prägen, kommt es
auch beim Freiluft-Wohnzimmer auf die individuelle Dekoration an. Großen Einfluss auf
Ambiente und Wirkung eines Gartens hat die
Pflasterung der Wege und der Terrasse. Dabei
soll die befestigte Fläche nicht nur optisch attraktiv, sondern auch widerstandsfähig und
langlebig sein – und das bei jedem Wetter.
dem beliebten Rechteckmaß 100 x 200 Millimeter mindestens fünf verschiedene Verlegeformen praktizieren.
„Mit Pflastersystemen, die aus drei oder vier
aufeinander abgestimmten Einzelsteinen bestehen, sind leicht 30 unterschiedliche Optiken möglich“, so Ulonska weiter. Zu den
beliebtesten Formen zählen dabei der Läu-
Wechsel zwischen unterschiedlichen Farbtönen. Das Resultat ist ein individueller Look
und Charme des Gartens. „Gefragt sind insbesondere warme, mediterrane Farben oder
auch hochwertige Verarbeitungen, die an Natursteine wie Granit oder Sandstein erinnern“,
erklärt Ulonska weiter.
Der Experte empfiehlt Gartenbesitzern, sich
stets individuell beraten zu lassen. „Unsere
Mitgliedsunternehmen können Tipps dazu
geben, welche Materialien und welche Verlegeformen sich für den jeweiligen Zweck am
besten eignen.“ Zudem sei es wichtig, Form,
Farbe und Größe der Steine passend zur vorhandenen Fläche sowie zum architektonischen Stil des Eigenheims auszuwählen.
Betonsteine bieten dazu zahlreiche Möglichkeiten und behalten zudem über Jahre bei
Sonne, Wind und Wetter ihre chice Optik. Ein
weiterer Vorteil bestehe in ökologischer Hinsicht: Da die Steine und Platten meist in der
eigenen Region produziert werden, fällt auch
die Umweltbilanz dank der kurzen Transportwege positiv aus.
Fischgrätverband gegen Spurrillen
Im Trend: Verbund großer und kleiner Steine.
Viele Möglichkeiten bei gleichzeitig robusten
Eigenschaften bieten Betonpflastersteine.
Pflasterung ist längst nicht gleich Pflasterung:
„Die Zahl der möglichen Verlegemuster, Pflastergrößen, Formen und Farben ist größer, als
viele denken“, sagt Dietmar Ulonska, Geschäftsführer des zentralen Betonverbands
Straße, Landschaft, Garten (SLG) in Bonn. So
lassen sich mit einer einzelnen Steinform wie
Ü40 | Ausgabe 17
Sandstein-Look für eine mediterrane Optik.
fer- oder Reihenverband, der Fischgrätverband, der Parkettverband – oder deren
diagonal verlegten Varianten.
Gefragt: warme mediterrane Farben
Generell geht der Trend zu größeren Betonpflastersteinen, die sich wiederum mit kleinen Steinen zu attraktiven Mustern kombinieren lassen. Ebenfalls beliebt ist der
Verdrehte Steine, sichtbare Spurrinnen: Nicht
immer halten Pflasterungen der Garageneinfahrt den permanenten Belastungen stand.
Doch gerade hier kommt es auf die geeignete Verlegeform an. Experte Ulonska rät zu
stabilen Pflasterdecken mit Verbundsteinen.
„Der Fischgrätverband sowie Läufer- oder
Reihenverbände eignen sich am besten, um
Spurrinnen zu vermeiden.“
Mehr Tipps sowie Adressen von Betonsteinherstellern vor Ort: www.betonstein.de.
BAUEN + WOHNEN | 41
djd (3): JalouCity/Heimtextilien
COOL
BLEIBEN – UND DIE
SOMMERHITZE AUSSPERREN
(djd/pt). Im Freibad oder auf der Terrasse ist jeder Sonnenstrahl willkommen. Anders in den eigenen vier Wänden. Räume mit großen Fenstern in Südausrichtung oder im Ober- und Dachgeschoss heizen sich
besonders an schönen Tagen im Hochsommer stark auf. Wenn das Hemd am Rücken
klebt, ist das Wohlbefinden beeinträchtigt
und nachts raubt eine schwitzige Atmosphäre manchem den Schlaf. Doch auch bei
Sonne von morgen bis abends lässt sich die
Raumtemperatur mit einfachen Mitteln erträglich gestalten – durch richtiges Lüften
und mit einem passenden Sonnenschutz an
den Fenstern.
Seine Empfehlung: „Für frische Luft sorgt man am besten frühmorgens, wenn es draußen noch angenehm kühl ist. Dann sollte man eine
Viertelstunde lang für einen belebenden Durchzug im Haus oder der
Wohnung sorgen.“ Damit dann tagsüber die
Hitze ausgesperrt bleibt, hilft zusätzlich ein
Sonnenschutz. Rollos, Jalousien oder Plissees
sollten dabei stets für jedes Fenster auf Maß
angefertigt werden. Passt die Schutzvorrichtung nicht exakt und bleiben etwa Glasflächen seitlich ungeschützt, kann die Sonne
durch diese Ritzen doch wieder den Raum
unangenehm aufheizen.
Die Sommerhitze aussperren
Eine Klimaanlage ist eine kostspielige Angelegenheit, vom Kauf bis zu den laufenden
Energiekosten beim täglichen Einsatz.
Zudem können solche Anlagen auch bei
guter Wartung Infektionen durch Bakterien
und Pollen verursachen, die Augen reizen
und Erkältungskrankheiten hervorrufen.
Richtiges Lüften hilft
Doch wenn man einige einfache Regeln befolgt, kann man auf die Anschaffung einer
solchen Anlage leicht verzichten. So sollten
die Fenster an heißen Tagen nach dem Vorbild südlicher Länder konsequent geschlossen bleiben, auch wenn man die Sommerluft
eigentlich genießen möchte. „Damit wird verhindert, dass die warme
Luft hineinströmt. Auch die Kippstellung sollte man tagsüber vermeiden“, sagt Sonnenschutzexperte Eduard Vigodski von der Berliner
Firma JalouCity, Marktführer des Einzelhandels in Sachen Sicht- und
Sonnenschutz.
Der Experte empfiehlt einen Sonnenschutz
mit speziellen lichtabweisenden Eigenschaften. „Hilfreich ist eine reflektierende Beschichtung auf der Außenseite. Sie wirft das
Sonnenlicht zurück. Auf der Innenseite zum
Raum sind die Elemente dekorativ gestaltet
und in vielen trendigen Farben und Designs
erhältlich.“
Neue Produkte wie beispielsweise „SunControl“ ermöglichen es dabei, den Lichteinfall
jederzeit individuell zu dosieren. Diese innovative Lösung besteht aus zwei Stofflagen,
einmal komplett blickdicht, einmal halb
transparent. Die Elemente können einzeln
bewegt werden und so je nach Außentemperatur und Tageszeit einen
variablen Sonnenschutz bieten. Zudem verleihen die Systeme als
Design-Accessoires dem Raum zu jeder Jahreszeit ein perfektes
Tageslicht.
Mehr Informationen und Bezugsquellen: www.jaloucity.de
Ausgabe 17 | Ü40
42 | SERVICE
DIE Ü40-GEWINNSPIELE
IMPRESSUM
Ü40 Magazin für Hannover & Region
FEUERWERKSWETTBEWERB
5 EHRENKARTEN FÜR 2
Vor der barocken Kulisse des Großen Gartens Herrenhausen startet am 17. Mai der 24. Internationale
Feuerwerkswettbewerb. Wieder ringen fünf Teams
aus aller Welt um die pyrotechnische Krone. Sie können bei der Premiere dabei sein und die spektakulären Choreografien am Nachthimmel genießen. Sie
müssen nach Lektüre der Ü40 (Seite 14) nur folgende
Frage richtig beantworten:
Welches Team eröffnet den Feuerwerkswettbewerb 2014?
Senden Sie bis zum 30. April 2014 (der Rechtsweg ist ausgeschlossen) eine E-Mail mit
der Lösung und Ihrer vollständigen privaten Anschrift an: [email protected]
GARTENFESTIVAL
5 EHRENKARTEN FÜR 2
Beim Gartenfestival im Georgengarten zeigen die Aussteller alles, was Lust auf Gärtnern macht und auch typisch britisch ist. Denn diesmal steht die Vorliebe der
Engländer für „gardening“ im Vordergrund. Sie können
am Pfingstwochenende einen Besuch in Herrenhausen einplanen, wenn Sie nach Lektüre der Ü40 (Seite
15) folgende Frage richtig beantworten:
HERAUSGEBER
syno-kom | Kommunikation · Information
Sybille Nobel-Sagolla (v.i.S.d.P.)
Adelheidstraße 6 · D 30171 Hannover
Tel. 0511-28 26 17
USt-IdNr. DE 184262288
www.syno-kom.de/ue40 · [email protected]
CHEFREDAKTION
Dieter Sagolla (DS)
AUTOREN
Sybille Nobel-Sagolla (syno), Felix Bräuner (fb), Knut
Diers (KD), Doris Schober (Scho) Bettina Zinter (BZ)
FOTOS
123rf, pixelio, BGR Hannover, Celle Tourismus, Demografieagentur Niedersachsen, die 9 Städte in Niedersachsen, Knut Diers, Frank Drechsler/Blutspendedienst
NSTOB, Flughafen Hannover, Gartenfestival Herrenhausen, GOP, HMTG, Königliche Kristall-Therme Seelze, Landesmuseum Hannover, Leibniz Apotheke, Oceania Club
Hotel/Pallini S.A., Schloss Marienburg, Stage Entertainment, VGH, Volmary.
LAYOUT
Designbüro | Wagner Göttingen
VERTRIEB
NovumWerbemedien (RegioBox, CityNews, CityNewsHotel) in ca. 400 Outlets in der Region Hannover
(Freizeit, Handel, Kultureinrichtungen, Bürgerämter,
Gastronomie und Hotels).
Stadtbote mit Direktverteilung an Unternehmen, PRKunden sowie Inserenten (u. a. Sparkasse Hannover,
enercity, HDI-Gerling, TUI, VGH, üstra).
Lesezirkel DAHEIM an rund 3.000 Adressen (Ärzte,
Anwälte, Freiberufler, Privathaushalte).
DRUCK
August Loenneker GmbH & Co. KG
D-37627 Stadtoldendorf
AUFLAGE
13.000 Exemplare (garantierte Druckauflage)
ERSCHEINUNGSWEISE
Seit 2010 vier Mal im Jahr (Anfang April, Juli,
Oktober und Dezember.).
Wie lautet das Motto des Gartenfestivals 2014?
Senden Sie bis zum 30. April 2014 (der Rechtsweg ist ausgeschlossen) eine E-Mail mit
der Lösung und Ihrer vollständigen Anschrift an: [email protected]
KÖNIGLICHE KRISTALL-THERME
5 TICKETS FÜR FAMILIEN
Wärme, Wasser, Duft und Pflanzen sorgen für perfektes Wohlbefinden: In der Königlichen Kristall-Therme
wird jeder Besuch zum kleinen Extra-Urlaub – ob im
Thermalsolebecken, im Osmanischen Hamam oder
im Saunadorf. Wenn Sie mal mit auf die WellnessReise gehen wollen, müssen Sie nach Lektüre der Ü40
(Seite 17) nur folgende Frage richtig beantworten:
In welchem Ort findet man die Königliche Kristall-Therme?
Senden Sie bis zum 30. April 2014 (der Rechtsweg ist ausgeschlossen) eine E-Mail mit
der Lösung und Ihrer vollständigen Anschrift an: [email protected]
Ü40 | Ausgabe 17
ALLGEMEINES
Das Magazin und alle enthaltenen redaktionellen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion und
Quellenangabe. Gekennzeichnete Beiträge geben die
Meinung des Autors wieder, die nicht mit der Meinung
der Redaktion übereinzustimmen braucht. Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit von
Veranstaltungsangaben.
HERZLICHEN
GLÜCKWUNSCH
Die Freitickets für den Erlebnis-Zoo Hannover gingen an: Ilona Bock (Hannover),
Hans-Jürgen Böddeker (Hemmingen),
Monika Fellechner (Hannover), Friedrich
Niemeyer (Ronnenberg), Roman Koriat
(Hannover). Über freien Eintritt in das
Wintervarieté haben sich gefreut: Volker
Kronstein (Sarstedt), Barbara Brinkmann
(Fuhrberg), Jeannette Kohlhoff (Hannover), Kathja Brokat (Hannover), Irena Korzec (Garbsen).
Engagement für eine hoch entwickelte Branche
Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie produzieren Technologien für die Welt.
Sie sind auf Menschen mit Begeisterung für Technik angewiesen. Deshalb ist NiedersachsenMetall Mitinitiator, Veranstalter, Gründer und einer der wichtigsten Förderer der IdeenExpo in
Hannover. Über die Stiftung NiedersachsenMetall unterstützen wir außerdem zahlreiche
Schulen in der Region bei allem, was Begeisterung für Technik weckt.

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