Effiziente Planung mobiler

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Effiziente Planung mobiler
Effiziente Planung mobiler
Satellitenkommunikation
Die ND SatCom plant innovative Kommunikationssysteme mit AutoCAD ecscad
Wenn die großen TV-Stationen ihre mobilen Übertragungswagen zu wichtigen Veranstaltungen oder
Ereignissen schicken, um Live-Übertragungen oder
News-Berichte ohne Zeitverzögerung via Satellit
sicherzustellen, dann fahren meist Fahrzeuge mit
Kommunikationstechnik von ND SatCom los. Das
junge Unternehmen entwickelt in Immenstaad am
Bodensee innovative Lösungen der Satellitenkommunikation nicht nur für Fernsehsender sondern
auch für große Industrieunternehmen, für staatliche
Stellen, militärische Anwender oder Telekom-Firmen.
Die Firma entstand aus einer Abteilung des geschichtsträchtigen Flugzeugbauers Dornier, und wurde nach
zwischenzeitlicher Zugehörigkeit zu Nortel Dasa im
Jahr 2000 selbständig. Heute beschäftigt sie über
300 Mitarbeiter, davon rund 250 in Immenstaad.
ND SatCom liefert stationäre
und mobile Stationen für die
Satellitenkommunikation.
Seit März 2011 ist sie als Tochter von Astrium
Services Bestandteil des EADS Konzerns.
Um die starke Position auf ihren anspruchsvollen
Märkten zu halten, arbeiten die Immenstaader nicht
nur permanent an der Verbesserung ihrer Produkte,
sondern auch an internen Abläufen. In der Vergangenheit verwendeten sie aus historischen Gründen
in den verschiedenen Abteilungen unterschiedliche
Softwarelösungen für die Planungs- und Entwicklungsaufgaben. Diese Situation war unbefriedigend,
weil die uneinheitlichen Systeme weder intern gut
miteinander kommunizierten, noch extern gegenüber
dem Kunden eine stimmige Gesamtlösung präsentieren konnten. Das Management verlangte nach einer
abteilungsübergreifenden, einheitlichen Lösung.
Die Verkabelung in den Übertragungswagen wird mit AutoCAD
ecscad geplant.
Einheitliche Werkzeuge für die Planer
Ein Auswahlteam analysierte daraufhin die Anforderungen und sondierte die Angebote auf dem Markt.
Am Ende dieses Selektionsprozesses fiel die Wahl
auf AutoCAD ecscad, die datenbankorientierte
Lösung für die Elektroplanung von Autodesk. Ausschlaggebend für die Entscheidung war ein Zusatztool für die Audio- und Video-Technik, das der
Autodesk-Partner Mensch und Maschine (MuM) entwickelt hatte. Es entsprach weitestgehend den
Bedürfnissen der ND SatCom-Ingenieure. „Für uns
ist hauptsächlich die Planung auf der Kabelebene
entscheidend, weniger die Planung auf der Drahtebene, wie sie in vielen anderen Anwendungen notwendig ist. Deshalb sind einige Systeme bei der
Auswahl herausgefallen, die auf diese Anforderungen nicht eingehen konnten", erklärt Martin Sauter,
System-Ingenieur der Abteilung Mobile Stationen,
erfahrener Planer und Key-User des neuen Systems.
Ein weiteres wichtiges Kriterium war die DWGKompatibilität der AutoCAD-basierten Software,
mit der auch die Rack-Layouts für die Systeme
entworfen werden sollten. Zudem fasste die Firma
langfristig die Einführung einer PDM-Lösung ins
Auge und versprach sich von Autodesk Vault eine
effizientere Verwaltung der Konstruktionsdaten,
auch im Zusammenspiel mit Autodesk Inventor,
der Software für mechanische Konstruktionen,
mit der die Abteilung Infrastruktur arbeitet.
In erster Linie ging es den ND SatCom-Konstrukteuren
um die Erstellung der Kabelpläne mit Hilfe des AVAufsatzes der ecscad-Software. Ein Anschluss ist
bei ihnen in der Regel kein Draht, sondern ein Kabel
mit Stecker. „Nur im Bereich der Elektroverteilung
und wenn aus technischen Gründen ein Anschluss
Bei der Auswahl des neuen Planungssystems war entscheidend, dass zu
AutoCAD ecscad ein speziell für die Audio- und Videotechnik entwickeltes
Zusatztool von Mensch und Maschine verfügbar war.
auf die Drahtebene herunter gebrochen werden
muss, gibt es zusätzliche Zeichnungen mit diesen
Details“, erläutert der System-Ingenieur.
Weitere wichtige Funktionen sind die Auswertungen
in Kabellisten, Materiallisten, Inhaltsverzeichnissen,
aber auch die Definition der Geräte mit ihren
Anschlüssen im Symbolkatalog. Diese Definitionen
sind wichtig, um falsche Anschlüsse in der späteren
Anwendung zu vermeiden.
Softwareeinführung mit System
Ein fünfköpfiges Key-User-Team sollte die Einführung
durch die Vorbereitung von Unterlagen und eines
Video-Tutorials betreuen. Da bei der ND SatCom nur
ein Ausschnitt der komplexen AutoCAD ecscadSoftware gebraucht wird, stellten sie die Einführungsunterlagen und Video-Funktionsbeschreibungen
speziell auf die firmenspezifischen Anforderungen ab.
Ende 2010 begann schließlich die Systemeinführung
in mehreren Schritten, Abteilung für Abteilung.
Arbeitsabläufe, die Erstellung von Makros zur
Arbeitserleichterung, die Zusatzprogrammierung
durch MuM, die Benutzeroberfläche, die Dialoge
und ihre Verknüpfung mit dem Programm und der
Access-Datenbank hatten Hand und Fuß. Das
Video-Tutorial kam gut an. Wir konnten dadurch sehr
viel Schulungs- und Supportaufwand einsparen“.
Heute ist die Software in den vier Abteilungen Mobile
Stations, Fixed Stations, Networks und Presales
produktiv im Einsatz. Zwölf Lizenzen der AutoCAD
ecscad -Software stehen im Netzwerk zur Verfügung.
Rund 25 Mitarbeiter sind eingewiesen und benutzen
die Software. „Inzwischen gibt es fünf Key-User in
den verschiedenen Abteilungen, die in der Lage sind,
einen großen Teil der Fragestellungen und Probleme
sofort zu lösen. Sie sind es auch, die berechtigt
sind, neue Geräte im Symbolkatalog anzulegen“,
erläutert Martin Sauter, der nach wie vor als interner
Hotline-Kontakt fungiert, wenn Hilfe nötig ist.
Mehr Effizienz und Sicherheit
AutoCAD ecscad bietet eine komfortable Verwaltung von Planzeichnungen.
Mit AutoCAD ecscad Publisher werden sie auf Knopfdruck ausgegeben.
Die Mitarbeiterschulung lief dann in der Form ab,
dass zu Beginn einer Woche eine allgemeine Einführung erfolgte. Danach konnten die Mitarbeiter
sich im Laufe der Woche mithilfe der Video-Tutorials
selbständig in die Software einarbeiten. Die VideoTutorials bestanden im Prinzip aus kommentierten
Bildschirmaufzeichnungen der einzelnen benötigten
Funktionsabläufe. Bei Fragen standen die Key-User
zur Verfügung. Am Ende der Woche gab es eine
abschließende Zusammenkunft der neuen Anwender,
um Fragen und Probleme in der Runde zu besprechen und zu klären.
Diese Vorgehensweise mit intensiver Vorbereitung
bewährte sich. „Selten ist die Umstellung einer Software-Anwendung so gut gelaufen. Die Vorbereitungszeit von über einem Jahr hat sich gelohnt. Wir haben
versucht, eine perfekte Lösung zu schaffen, und
möglichst viele Probleme im Vorfeld abzufangen“,
sagt Sauter. „Die Anpassung der Menüs und der
Noch fehlt den neuen Anwendern die Routine, aber
es ist absehbar, dass sich mit zunehmender Übung
ein deutlicher Zeitgewinn bei der Arbeit einstellen wird.
Eine professionellere und einheitliche Dokumentation
bei abteilungsübergreifenden Projekten ist schon jetzt
als enormer Vorteil zu erkennen. Als weiteres Plus der
einheitlichen Anwendung stellt sich heraus, dass Mitarbeiter über die Abteilungen hinweg leichter in den
Projekten austauschbar sind. Wenn die Einführung
abgeschlossen sein wird, arbeiten insgesamt fünf
Abteilungen mit dem gleichen System. „Unsere Mitarbeiter sind dadurch breiter und flexibler einsetzbar.
Aber auch im Arbeitsablauf reduzieren wir Doppelarbeit. Die Informationen aus den Blockdiagrammen
und Angebotsplänen des Vertriebs sind in der Folge
nutzbar für die Kabelpläne und Rack-Layouts in der
Systemplanung“, berichtet Sauter.
Die neue Software erleichtert die Arbeit mit den oft auf
unterschiedlichen Blättern eines Planes dargestellten
Komponenten, den sogenannten „verteilt dargestellten
Bauelementen“ (VDB) in den Rack-Layouts, Blockdiagrammen und Kabelplänen. AutoCAD ecscad unter-
Weniger Fehlerquellen
AutoCAD ecscad hilft Fehler zu vermeiden. Es stellt
beispielsweise beim Kopieren eines Betriebsmittels
sicher, dass eine eindeutige Kennzeichnung erfolgt
und lässt bei Kabeln die Vergabe einer Kabelnummer nur einmal zu. Viele Automatismen und Erleichterungen für die Planer sind in der neuen Anwendung
schon realisiert, entweder durch Standardfunktionen
oder durch Anpassungen an die spezifischen
Wünsche der Immenstaader vor der Einführung.
Komplexere Anpassungen wurden beim AutodeskPartner Mensch und Maschine (MuM) in Auftrag
gegeben. „MuM hat einen guten Job gemacht und
es geschafft alle gewünschten Funktionen sauber zu
realisieren“, lobt Sauter. Auch die Geschäftsleitung
ist zufrieden mit der neuen Anwendung.
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stützt eine sehr komfortable Navigation in solchen
Plänen und das Springen per Mausklick von Gerät zu
Gerät bzw. von Anschluss zu Anschluss. Das gilt
sowohl für die Planungsphase innerhalb der Software,
als auch in den endgültigen und ausgegebenen PDFDateien, die mit dem AutoCAD ecscad Publisher auf
Knopfdruck erzeugt werden. Bei der ND SatCom
nehmen die Pläne Umfänge bis etwa 50 Blätter pro
Projekt an. Bei der Verwaltung der rasch wachsenden
Zahl von Plänen hilft die Projektverwaltung, den Überblick zu behalten. Mithilfe des Check-out/Check-inVerfahrens wird sichergestellt, dass ein Plan während
der Bearbeitung für die Kollegen gesperrt ist. So kann
es unter den Anwendern keine Konflikte bei der Bearbeitung von Plänen geben. Im Übrigen verhindern die
abteilungsbezogen vergebenen Gruppenberechtigungen
des Betriebssystems unberechtigte Zugriffe.
Blick in die Produktionsabteilung des Satellitenübertragungswagens.
Text: Dr. Philipp Grieb; Bilder: ND SatCom