Prospekt Internat - Landschulheim Steinmühle

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Prospekt Internat - Landschulheim Steinmühle
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Steinmühle in Stichworten
Schulform
Staatlich anerkanntes Gymnasium (Klassen 5-13 - ab 2014: Klassen 5-12)
Externer Realschulbesuch in Kooperation mit Marburger Schulen
Internatsplätze: 90 für Jungen und Mädchen
Klassenstärke: Unterstufe 18-22, Oberstufe 12-20
Schulische Ausrichtung:
Kl. 5-9 gebundenes Ganztagsschulkonzept mit Schwerpunkt auf individuelles Fördern
und soziales Lernen • Profiloberstufe mit breitem Leistungskursangebot, u.a. LK Kunst
und Sport
Gymnasium mit Internat
staatlich anerkannt
Mitglied der reformpädagogischen
LEH-Internaten und im Schulverbund
„Blick über den Zaun”
Gründungsjahr
1949 in der Tradition der Reformschulbewegung (Hermann Lietz)
Gründer
Gerhard Buurman
Dr. Joseph Müller
Schulträger
Landschulheim Steinmühle e.V.
Schulleiter-Doppelspitze:
Björn Gemmer
Bernd Holly
Internatsleiter
Stefan Lange
Adresse
Landschulheim Steinmühle
Steinmühlenweg 21
35043 Marburg
Schule: Tel.: (06421) 408-20
Fax: (06421) 408-42
schule@landschulheim-
steinmuehle.net
Internat: Tel.: (06421) 408-0
Fax: (06421) 408-40
[email protected]
http://www.steinmuehle.de
Impressum:
Redaktion: J. Beier, E. Buurman, S. Lange,
E. Karasek, F. Wemme.
Layout: E. Buurman
Fotos: E. & T. Buurman, J. Beier, T. Queitsch,
K. Teichler u.a.
Druck: Druckerei Wenzel, Marburg
5/2012
Sprachenfolge
Kl. 5: Englisch • Kl. 6: Französisch oder Latein
Kl. 8: Bilingualer Unterricht (Ge) • Kl. 9: Bilingualer Unterricht (Bio)
Kl.10: Neubeginn der 2. Fremdsprache für Übergänger aus anderen Schulsystemen
(Spanisch) sowie Italienisch und Russisch im Schulverbund
Pädagogische Ausrichtung/ Besonderheiten:
• Ganzheitliche und personenzentrierte Erziehung
• Rhythmisierung der Wochen- und Tagespläne durch strukturierte Abläufe
• eine jahrzehntelange Ganztagsschultradition (seit 1978)
• Organisation der Sekundarstufe II als Profiloberstufe mit Kunst und Sport als Leistungskurse und Informatik als Abiturfach
• ein erprobtes Förderkonzept in allen Jahrgangsstufen, das sich am Beispiel erfolgreicher finnischer Schulen orientiert
• Kurse für Ausländer zum Erlernen der deutschen Sprache (Deutsch als Fremdsprache/
DaF)
• besondere Schwerpunkte im musischen und im naturwissenschaftlichen Bereich
• Lernbürokonzept, das Spaß am Lernen weckt: Lernen in altersgemischten Gruppen
mit kompetentem Personal (Lehramtsstudenten) für Fragen in allen Fachbereichen;
individuelle Förderung und Unterstützung bei Hausaufgaben, Referaten und allgemeinen Fragen; Abiturvorbereitungsphase; Rückzugsbereiche für Still- und Gruppenarbeit; Unterstützung durch EDV/Internet; Blick in die Natur
• umfassendes, fundiertes kulturelles Bildungsangebot neben den bekannten Schulfächern Kunst, Musik, Darstellendes Spiel und Chor sowie Projekte der Theater-AG des
Jahrgangs 7, die in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Landestheater durchgeführt
werden oder die Musicalprojekte der Klassen 5 und 6
• Beeinflussung des Verhaltens der SchülerInnen beim gemeinsamen guten Essen
durch das Ambiente im neuen Speisesaal wie Tischkultur, Gesprächsatmosphäre und
Blick in die Natur
• „Gütesiegel für Schulen, die hochbegabte Schülerinnen und Schüler besonders fördern“ (2011 dem Landschulheim Steinmühle vom Hessische Kultusministerium verliehen)
• Berufsorientierung (BOA)
• Internetzugang in den Internatszimmern der Mittel- und Oberstufe (Nachtabschaltung) zur Unterstützung der schulischen Arbeit
• Erlebnispädagogisch orientierte Projekte und Wochenendaktivitäten
• spezielle Freizeitangebote/ -einrichtungen: Reiten in eigener Reitschule (FN-Reitstall)
als Freizeit- und Schulsport im Wahlunterricht (WU) • Rudern als Freizeit-, Schul- und
Leistungssport (Bootshaus) • Basketball im Leistungszentrum für Mädchen • Tennis
(Sand- und Hartplätze) • eigener Sportverein
Besonderes in den Klassenstufen
• Klasse 5/ 6: Mittagessen, Mittagsfreizeit, Klassenprogramme auf der Basis der Mediation, „NaUnt“ Naturwiss. Unterricht fachübergreifend, NaUnt-Übung + Computerübung. Angebot “Bläserklasse”, Naturerlebnisfahrt (Schuby, Ostsee)
• Klasse 7: Erlebnispädagogisches Projekt „Stadtwald“, Sozialpraktikum, Theaterwerkstatt, Chemieübung + Computerübung, Rudern im Sportunterricht, Ruderfreizeit am Edersee
• Klasse 8: Bilingualer Unterricht (Geschichte) • Methodentraining, Schul-Skikurs,
Mediationsprogramm, Jahresarbeit „Wasser“
• Kl. 8/ 9: Wahlunterricht (WU) jahrgangsübergreifende Verbindung von praktischem
und theoretischem Lernen, Kurse mit naturwiss.-technischen, sprachlich-künstlerischen und gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkten • Frankreichaustausch •
Exkursion der Lateinschüler
• Klasse 9: Bilingualer Unterricht (Biologie), 2 1/2-wöchiges Betriebspraktikum im
Januar, fächerübergreifendes Projekt „Aids“, USA-Austausch (mit Jgst. 11), Mediationsprogramm, Schul-Skikurs, Ethikunterricht (parallel zum Religionsunterricht)
• Jahrgangsstufe 10: Einführungsphase E1 und E2
• Unterricht im Klassenverband mit Vorbereitung auf die Leistungskurse, Projektfahrten u.a. Polenaustausch, Informatik
Jahrgangsstufen 11/ 12: Qualifikationsphase Q1 bis Q4
• Bildung von Tutorgruppen, Profiloberstufe: Wahl des Profils und und des zweiten Leistungskurses sowie weiterer Grundkurse, Sport als 5. Prüfungsfach möglich, Jahresarbeiten, Berufsorientierung (BOA), Studienfahrten
• (letztmalig 2012/ 13) Jahrgangsstufe 13 (G9): Abitur (schriftl. im März, mündl. im
Juni)
Angebote außerhalb der Steinmühle:
Besuch von Veranstaltungen
in Marburg, Theater- und Konzertfahrten nach Gießen,
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Frankfurt (Alte Oper) und Kassel, Tanzschulen in Marburg
Das Landschulheim Steinmühle
steht in einer reformpädagogischen Tradition
und ermöglicht Lernen in naturnaher Umgebung
Wir achten den Menschen, die Natur
und die Dinge
Wir schenken Vertrauen und nehmen Schülerinnen und Schüler,
Eltern, Lehrerinnen und Lehrer mit ihren Interessen,
Ängsten und Sorgen ernst. Die Entwicklung des Umgangs miteinander, die Schärfung des ökologischen Bewusstseins und die
Pflege unserer Einrichtung sind uns wichtig.
Wir sehen im Lernen, Unterrichten und Erziehen
den Kern unserer Arbeit
Wir fördern und fordern Neugier, selbstorganisiertes und
methodisches Lernen.
Wir verlangen und anerkennen Leistung.
Lehr- und Lernfreude bestimmen maßgeblich unsere Schule.
Wir stärken unsere Kompetenzen und bilden unsere Sinne.
Wir schätzen die Steinmühle als Schule und Internat
Wir achten auf Gemeinsinn und fördern die Selbsttätigkeit.
Wir erwarten die Einhaltung unserer Regeln.
Wir entwickeln das Selbstwertgefühl des Einzelnen und
respektieren das Fremde.
Wir treten für eine nachhaltige Bildung ein
Wir vermitteln Qualifikationen, die den Kindern und Jugendlichen
ermöglichen sollen, sich die Welt zu erschließen.
Unsere Erziehung verfolgt das Ziel, Selbstständigkeit und Handeln
in Zusammenhängen zu vermitteln.
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Vor den Toren der Universitätsstadt Marburg, in
den Lahnauen gelegen, bieten wir jungen Menschen eine gesunde und anregende Umgebung
zum Leben und Lernen.
Hier verteilen sich rund um das historische Mühlengebäude Bauten und
Plätze für Arbeit und Muße, Sport und Spiel, Wohnen und Lernen.
Und hier stellen wir uns den drängenden Fragen und Herausforderungen
der Zukunft:
Wie können Fähigkeiten unserer Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen entwickelt werden, um den zunehmenden Anforderungen europäischer Dimension interkulturellen Lernens und einer modernen Arbeitswelt gerecht zu werden?
Wie muss unsere Konzeption lauten, damit die Schülerinnen und Schüler
die komplexen Anforderungen der neuen Informationstechnologien, der
Wissensgesellschaft und der Bürgergesellschaft mit ihrer Forderung nach
aktivem Engagement bewältigen können? Wie finden sie ihren beruflichen
Weg?
Im Sinne der Hermann-Lietz-Pädagogik heißt unsere Formel:
In Zusammenhängen handeln - die Zusammenhänge begreifen ->
Zur Selbstständigkeit herausfordern.
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Das Landschulheim Steinmühle ist eine Internatsschule, die
in der Tradition der Reformschulbewegung (Hermann Lietz) seit Jahrzehnten einem reformpädagogischen Konzept verpflichtet ist. Dieses
Konzept wird in regelmäßigen internen und externen Fortbildungen immer wieder an die Herausforderungen der Zeit angepasst. Jüngster Ausdruck dieser schulinternen Reformprozesse sind z.B. die Einführung der
Profiloberstufe im Jahr 2004, die Erweiterung der Ganztagsschule bis zur
Klasse 9 hin vom Schuljahr 2006/ 07 an und die Einführung des „Lernbüros”.
Kernstück dieser Erweiterung ist ein geschlossenes und flexibles Förderkonzept, das auf jahrzehntelangen Erfahrungen aufbaut und sich am Beispiel erfolgreicher finnischer Schulen orientiert.
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Das Gymnasium
Die überschaubare Schule mit kleinen Klassen lässt Spielräume für Individualität und erleichtert das soziale Lernen. Ziel der schulischen Arbeit ist
Leistung herauszufordern, Neugierde zu wecken, Sinne zu schärfen und
Talente zu fördern, zu unterstützen und zu ermutigen, wo die Lernfreude
verloren gegangen ist.
Zu Beginn eines jeden Schuljahres finden Projekttage statt, bei deren
Themenfindung und Vorbereitung die Schüler mit einbezogen werden. Das
Schuljahr endet mit Sport- oder Kulturprojekttagen. Internat und Schule
bieten an jedem zweiten Samstag abwechselnd verpflichtende Projekte
(ProSa), für die eine eingeschränkte Wahlpflicht besteht.
Die Oberstufe hat in den vergangenen Jahren mit Profilen eine Struktur
entwickelt, die das fächerübergreifende Lernen (Denken in Zusammenhängen) durch die Bündelung von Fächern verstärkt.
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Das Kind braucht überschaubare Verhältnisse, persönliche
Zuwendung, gesicherten Kontakt in der Gruppe beim Über-
Der Anfang
Die Jahrgänge 5 und 6
Die Klassen 5 und 6 werden an
drei Wochentagen als gebundene
Ganztags­
schule geführt, d.h. interne und externe SchülerInnen dieser
Klassenstufen verbringen den Tag
gemeinsam auf dem Schul- und Internatsgelände; sie essen mittags zusammen im Speisesaal und nehmen
anschließend an der betreuten Freizeitgestaltung teil (z.B. Ballspiele, Rudern, Voltigieren, Rhythm and Blues
Band, Basteln, Tonarbeiten, Aquarellmalerei, Kendo, Gewächshaus usw.).
Im neu errichteten Lernzentrum für
die Unterstufe mit Fußbodenheizung,
erwärmten Klassenzimmern und Fluren bewegen sich die Kinder auf Socken in stressfreier Atmosphäre.
Der Unterricht wird größtenteils in
Doppelstunden erteilt, anstelle von
kurzatmigem, hektischem Lernen
und Unruhe entsteht eine intensive
und nachhaltige Lernatmosphäre.
Die SchülerInnen eines Jahrgangs
werden in kleinen Klassen von einem
Lehrerteam unterichtet, das über die
nächsten zwei Jahre die Kinder in
ihrem Lernprozess begleitet. Lehrererkrankungen führen nicht zum Unterrichtsausfall, die Vertretung kann
gang zur weiterführenden Schule.
sogar häufig innerhalb des Teams organisiert werden, so dass sich die Vertretungsstunde personell und inhaltlich fast nahtlos in den Unterrichtstag
einfügt.
Die Schule unterstützt und fördert
Lernprozesse in vielfältiger Weise:
Der Pflichtunterricht ist im Vergleich
zur hessischen Stundentafel um einige Stunden erhöht. Lernen und Üben
finden zum Teil im Unterricht statt.
Projektunterricht und Freiarbeit unterstützen und fördern Lernprozesse
in vielfältiger Weise. Dazu gehören
auch Hausaufgaben zur Einübung
selbstständigen Arbeitens.
Im Morgenkreis zu Beginn und im
Klassenrat am Ende der Woche werden Gruppenprozesse angeleitet
und Impulse zum sozialen Lernen
gegeben. Zur Förderung der Klassengemeinschaft arbeiten wir mit Klassenprogrammen auf der Basis von
Mediation.
Regelmäßige, jahreszeitlich bedingte
Feiern (Klassenaktionen, Weihnachtsfeier, Faschingsfest, Lesenacht) sind
wichtige Elemente der Rhythmisierung und der Ausgestaltung des
Schul- und Internatslebens.
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In beiden Jahrgängen ist es möglich,
im Rahmen des Musikunterrichts das
Spielen von Blasinstrumenten zu erlernen. Diese „Bläserklassen“ werden
in Kooperation mit der Musikschule
Marburg ausgebildet.
Im Wochenplan beider Jahrgänge ist
jeweils eine Doppelstunde mit Förderunterricht belegt: Die zwei Klassen eines Jahrgangs werden auf vier
Hauptfachlehrkräfte (D, E, M) aufgeteilt und in Kleingruppen je nach
Stärken und Schwächen (z.B. Legasthenie) gefördert.
Am Ende der 5. oder zu Beginn der 6.
Klasse findet der einwöchige Schullandheim-Aufenthalt in Schuby an der
Ostsee statt, der projektartig in den
Fachunterricht eingebunden ist.
Jahrgangsübergreifend werden die
SchülerInnen mit der Arbeit in der
Schulbibliothek und der Stadtbücherei vertraut gemacht. Die Kulturtechniken des Lesens und Schreibens stehen dabei im Mittelpunkt.
Wahlunterricht (WU)
aus den sprachlich-künstlerischen, naturwissenschaftlichtechnischen und gesellschaftswissenschaftlichen Bereichen
NaWiTech
Fotografie
Bionik
Chor
Elektronik
Theater
Informatik
DELF scolaire
Experimentelle Chemie
Film
Fahrradwerkstatt
Kalligraphie
Gewächshaus
Rock-Band
Sound & Light
Let‘s dance
No risk no fun
Reiten
Rudern
Party-Service
Fremde Länder
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Aus dem Angebot für die
SchülerInnen der 8. und 9.
Klasse
Die Kurse sind jahrgangsübergreifend organisiert und
tragen mit ihren fachübergreifenden Inhalten einem
ganzheitlichen Ansatz Rechnung.
Die persönliche Entwicklung beschäftigt den
Heranwachsenden; in der Auseinandersetzung
mit den Erwachsenen und seiner Umwelt sucht
er persönliche Kontur. Die Schule und das Internat ermöglichen individuelle Lernchancen
und sorgen für Freiräume, ohne auf sinnvolle
Anforderungen zu verzichten.
Die Mitte
Die Jahrgänge 7 bis 9 (10)
Der Unterricht wird in allen Fächern
entsprechend der in Hessen gülti­gen
Stundentafel in vollem Umfang und
möglichst kleinen Klassen erteilt.
An drei Tagen in der Woche haben
die SchülerInnen wie schon in der
Unterstufe ganztägig Unterricht, d.h.
vormittags sechs Stunden und nach
der Mittagspause weitere zwei Unterrichtsstunden. Anschließend folgt die
Förderstunde.
Am Nachmittag findet auch der Wahluntericht (WU) statt, in den sich jeder
SchülerInnen zu Beginn eines Schuljahres einwählt.
Er ist jahrgangsübergreifend in den
Klassen 8 und 9 (10) und verbindet praktisches und theoretisches
Lernen in Kursen mit naturwissenschaftlich-technischem, sprachlichkünstlerischem oder gesellschaftswissenschaftlichem
Schwerpunkt.
Schülerinteressen finden hier besondere Berücksichtigung.
Für alle SchülerInnen der Jahrgangsstufe 7 beginnt das Schuljahr mit einem erlebnispädagogischen Projekt
im Stadtwald, der Sportunterricht hat
als Schwerpunkt das Rudern und wird
am Schuljahresende mit einer mehrtägigen Ruderfreizeit am Edersee
abgeschlossen. Alle SchülerInnen erarbeiten über das gesamte Schuljahr
in der „Theaterwerkstatt“ eine Aufführung (Theater, Revue, Musical).
Ein einwöchiges Sozialpraktikum hat
sich in der Klasse 7 etabliert, bei dem
die SchülerInnen in sozialen Einrichtungen neue Erfahrungen im menschlichen Zusammenleben gewinnen
und soziale Kompetenz erwerben.
Von der Jahrgangsstufe 8 an besteht
die Möglichkeit, am bilingualen Unterricht teilzunehmen. Die Fächer
Geschichte (8. Jg.) und Biologie (9.
Jg.) werden in englischer Sprache unterrichtet. Im Rahmen einer fächerübergreifend (Deutsch, Erdkunde,
Chemie) angelegten Facharbeit zum
Thema „Wasser“ lernen die SchülerInnen selbstständiges Arbeiten; dies
wird durch das Methodentraining
(‘Lernen lernen’) verstärkt. Darüberhinaus steht für den ganzen Jahrgang
ein einwöchiger Skikurs auf dem Programm.
Weitere sprachliche Besonderheiten
in dieser Klasse stellen der Frankreich-
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austausch und die Erkundung einer
alten Römerstadt durch die LateinSchülerInnen dar.
In der Jahrgangsstufe 9 findet ein
zweieinhalbwöchiges Betriebspraktikum statt, das SchülerInnen Einblicke
in die Arbeitswelt ermöglicht.
In der Klasse 8 wird traditionell die
Sportfreizeit Schul-Ski des gesamten
Jahrgangs durchgeführt. In zweijährigem Rhythmus werden für die SchülerInnen der Klassen 9 und 10 Austauschfahrten, z.B. USA, angeboten.
Intensive und pädagogisch engagierte Betreuung ist Teil des Schul­- und
Internatskonzepts. Bei Leistungsschwächen und Unterschieden in der
schulischen Vorbildung werden nach
Beratung mit den Eltern kompensatorische Maßnahmen entwickelt und
angeboten.
Zum Abitur mit Profil
Die zu wählenden Profile sind:
Profil 1
Lk Deutsch
GK Geschichte
GK Sport
Die Profiloberstufe fördert das Lernen
in Zusammenhängen
und das soziale
Lernen.
Profil 2
Lk Kunst
GK Deutsch
GK Sport
Profil 3
Lk Geschichte
GK Deutsch
GK Sport
Profil 4
Lk Mathematik
GK Deutsch
GK Sport
Darüber hinaus müssen die SchülerInnen
wie in der hessischen Verordnung der Oberstufe vorgegeben jeweils noch einen weiteren Leistungskurs aus den Fächern Englisch,
Biologie, Chemie, Physik oder Mathematik
wählen und die vorgeschriebenen Grundkurse wie Geschichte und Mathematik besuchen. (s. Infoblatt „Die Oberstufe am Landschulheim Steinmühle“)
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Das Ziel der gymnasialen Ausbildung ist das Abitur. Doch die Auseinandersetzung mit den
eigenen Fähigkeiten und den Anforderungen der Schule, die Erwartungen der Erwachsenen
und die ungewisse Zukunft verunsichern die Jugendlichen immer wieder. Beratung und Hilfestellung in schulischen und persönlichen Fragen müssen daher gewährleistet sein, um den
Erziehungs- und Bildungsprozess zu unterstützen.
Das Ziel
Die Gymnasiale Oberstufe
Die Jahrgänge 10-12/ 13
Im ersten Jahr der gymnasialen
Oberstufe (Einführungsphase 1 und
2) wird mit Vorbereitung auf die
Leistungskurse im Klassenverband
unterrichtet. Die Klassen werden neu
zusammengesetzt. Die SchülerInnen
werden baldmöglichst mit der neuen
Situation vertraut gemacht. Dies unterstützen auch die Projektfahrten,
die zu Beginn des Schuljahres unternommen werden. In Deutsch, Englisch oder Mathematik - je nach Klasse - werden zwei zusätzliche Stunden
zur Kompensation angeboten.
Inhaltlich-methodische Grundlagen
werden im Hinblick auf die Qualifikationsphase (Q 1 bis 4) gefestigt und
besondere Interessen und Fähigkeiten im zweiten Halbjahr in Profilvorbereitungskursen gefördert. Darüber
hinaus kann Informatik gewählt und
bis zum Abitur fortgeführt werden.
Mit ca. 70 SchülerInnen pro Jahrgang
und einem ausgeklügelten Stundenplansystem wird ein breites Fächerangebot in der Qualifikationsphase
möglich. Besonders hervorzuheben
ist das Fach Kunst als Leistungskurs.
Seit dem Schuljahr 2004/ 05 an wird
die Oberstufe als Profiloberstufe organisiert. Das bedeutet, dass sich die
Schülerinnen und Schüler zu Beginn
der Qualifikationsphase in ein Profil
einwählen, das aus einer Kombination von drei Fächern besteht - ein Leistungskurs und zwei Grundkurse. Ziel
der Arbeit in Profilen ist es, fächerübergreifendes und soziales Lernen
in kleinen, stabilen Lerngruppen zu
organisieren.
Der individuelle Leistungs- und Entwicklungsstand der Oberstufenschüler wird viermal im Schuljahr auf einer
Konferenz festgestellt und beraten.
Das Ergebnis wird mit den SchülerIn-
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nen und den Eltern erörtert.
Zusätzliche Hilfen organisieren nach
Wunsch und Notwendigkeit Schule
und Internat.
Das Projekt „Berufsorientierung“
in den Jahrgangsstufen Q1 und Q2
erleichtert die Entscheidung für ein
Studium oder einen Beruf nach dem
Abitur. Sprechstunden der Berufsberatung des Arbeitsamtes finden monatlich statt.
Persönliche Beratung ist für die Schule der Schlüssel zur erfolgreichen Entwicklung. Dies erfährt jeder Schüler
beim Übergang oder bei Neuaufnahme in die Schule. Sie begleitet ihn, bis
er sein Ausbildungsziel erreicht hat.
Das Abitur wird an der Schule abgelegt. Prüfer sind die Lehrkräfte des
Kollegiums. Zeugnisse und Gutachten gewähren die gleichen Berechtigungen wie die der staatlichen Gymnasien.
Kulturelle Bildung
Eines der zentralen Anliegen der Steinmühle ist es seit vielen Jahren, unseren SchülerInnen
die Möglichkeit zu einer fundierten kulturellen Bildung zu bieten.
Die Zahl der Angebote in diesem Bereich ist deshalb in den letzten Jahren stetig erweitert
worden und umfasst neben den bekannten Schulfächern Kunst, Musik, Darstellendes Spiel
und Chor auch Projekte wie die im Jahr 2008 eingeführte Theater-AG des Jahrgang 7, die in
Zusammenarbeit mit dem Hessischen Landestheater durchgeführt wird oder die Musicalprojekte der Klassen 5 und 6.
Kunst
Der Kunstunterricht am Landschulheim Steinmühle ist gekennzeichnet
durch seine methodische Vielfalt und
bewährten Praxisformen. Sowohl die
theoretische Auseinandersetzung als
auch produktorientierte Verfahren
wie z.B. Zeichnen, Malen, Skulptieren
und Kollagieren stehen im permanenten Wechselverhältnis.
Eine Besonderheit des Landschulheims Steinmühle ist das Profil 2, in
dem der Leistungskurs Kunst fächerübergreifend mit dem Grundkurs
Deutsch gesellschaftliche Phänomene eingehender thematisieren und
eine Studienfahrt in die Weltmetropole Amsterdam durchführen kann.
Abschluss der Ausbildung im Profil 2
bildet das jährlich ausgeführte schriftliche Abitur im Leistungskurs Kunst.
Darstellendes Spiel
und Theater
Am Landschulheim Steinmühle gibt
es ein breitgefächertes Angebot im
Bereich Theater, das schon ab Klasse
7 die Möglichkeit bietet, sich auf diesem Gebiet zu betätigen. Seit dem
Schuljahr 2008/ 09 besteht eine Kooperation zwischen der Steinmühle
und dem Hessischen Landestheater
in Marburg. Die Schülerinnen und
Schüler, die schon in den Klassen 5
und 6 Bühnenerfahrung beim Einstudieren und Aufführen von Musicals gesammelt haben, können sich
innerhalb des angebotenen Projekts
in Neigungsgruppen einwählen und
damit eigene Schwerpunkte in ihrer
Arbeit setzen.
In den Jahrgangsstufen 8 und 9 bieten
wir schon seit vielen Jahren das Wahlfach Theater an.
Im Bereich des Darstellenden Spiels,
dem Theaterfach in der Oberstufe,
entscheiden die Schülerinnen und
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Schüler zusammen mit dem Lehrer
über ein Projekt und erarbeiten eine
Inszenierung, die dann vor Publikum
gezeigt wird. Die Diskussionen und
auch die praktische Arbeit finden nun
auf einem beachtlichen Niveau statt.
Musik
Besonderen Wert legt die Schule
seit Jahren auch auf eine umfassende musikalische Grundbildung und
die Möglichkeiten des vokalen und
instrumentalen Musizierens. Im Musikunterricht und in der Bläserklasse
werden Grundlagen gelegt, die in
den verschiedenen musikalischen
Gruppen (Chor, StoneMill Houseband
und andere Formationen) weiterentwickelt werden können. In mehreren
Schulveranstaltungen können sich
die jungen Künstlerinnen und Künstler im Laufe des Jahres präsentieren.
Menschen stärken
Bewährtes pflegen
Neues etablieren
Die ganzheitliche Bildung ist unser Hauptan-
hung. Große Bedeutung hat dabei die Stabi-
liegen. Unser Engagement gilt dem einzel-
lität der Freundschaften und Kontakte in der
nen Kind, dem einzelnen Jugendlichen, um
Internatsgemeinschaft.
Begabungen und Stärken zu entdecken und
zu fördern, Schwächen dagegen abzubauen
Indem
Bewährtes
durch
wiederkehrende
oder den Umgang mit ihnen zu lernen. Neben
Projekte, Aktionen oder Feste gepflegt wird,
der Herausforderung in den Schulfächern ar-
ergibt sich für viele Kinder und Jugendliche
beiten wir in Schule und Internat an sozialen
jene verlässliche und sichere Geborgenheit,
Kompetenzen wie Ich-Stärke, Selbstreflexi-
die ihnen den Mut gibt, sich neuen Herausfor-
vität, Konfliktfähigkeit, Kommunikationsver-
derungen zu stellen.
mögen und Teamfähigkeit.
Neues zu etablieren gelingt nur in einem
Das Internat begleitet die Schule und ergänzt
vertrauensvollen Verhältnis, denn Vertrau-
das schulische Lernen. Als Wohn- und Le-
en überwindet die Angst. Der Unterricht und
bensraum ist es zugleich das Lern- und Er-
die schulischen Projekte sind deshalb auf den
probungsfeld, das die schulischen Impulse
Ausbau von gegenseitigen Vertrauensver-
aufnimmt und den Kindern und Jugendlichen
hältnissen ausgerichtet.
hilft, diese im Sinne ihrer Persönlichkeit und
Dabei sind wir uns immer bewusst, dass kei-
Leistungsfähigkeit umzusetzen. Es versteht
ne Persönlichkeit ohne die Auseinanderset-
sich als Partner der Familie und bietet ihr
zung mit anderen Menschen und ohne Gren-
Entlastung und Unterstützung bei der Erzie-
zen, die darin erfahren werden, wächst.
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Das Lernbüro
Das Lernbüro ist darauf ausgerichtet, jeden
Schüler individuell in seinem Lernprozess zu
begleiten. Dazu erhält der einzelne Schüler
ein hohes Maß an Freiheit, seine Lernzeiten
selbst zu bestimmen, Ziele und Inhalte in Absprache mit seinem Hausleiter eigenverantwortlich festzulegen und umzusetzen. Damit
möchten wir erreichen, dass über die eigene Organisation des Lernens sowie der Erledigung aller schulisch relevanten Aufgaben,
der Schüler für seinen Erfolg mehr Eigenverantwortung übernimmt.
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An vier Tagen in der Woche öffnet im Landschulheim das Lernbüro seine Pforten. Jede(r) SchülerIn muss hier in der Gemeinschaft eine gewisse
Anzahl an Zeiteinheiten absolvieren. Eine solche
Zeiteinheit wird als Block beschrieben und dauert
40 Minuten. Optional können vier Blöcke pro Tag
besucht werden. Mittels des sogenannten 14-Tages-Planers hat jede(r) SchülerIn selbstständig und
individuell die Möglichkeit, den vorgeschriebenen
Mindestzeitaufwand zu planen und sich somit seine Lernzeit zu strukturieren. Das Lernbüro selbst
besteht aus drei Räumen, einem hellen Saal, der
aus einigen Gruppenarbeitstischen besteht, an
denen Stillarbeiten betrieben werden, und zwei
kleinen Räumlichkeiten, um Gruppenarbeiten vorzubereiten, Präsentationen zu üben oder auch in
Kleingruppen lernen zu können.
In Zusammenarbeit mit der Schule und den Pädagogen wird dort auf jede(n) SchülerIn individuell
eingegangen. Das Lernbüro ist der Ort, an dem
Hausaufgaben gemacht werden, Inhalte nachbearbeitet und Klausuren vorbereitet werden, aber
auch der Ort, der die Möglichkeit bietet, Wissen
über den Unterricht hinaus erwerben zu können.
Kompetente Unterstützung erfährt das Lernbüro
durch Studierende der jeweiligen Fächer. Vor allem
in der Oberstufe werden in Kleingruppen Inhalte
gemeinsam nachgearbeitet. Das Lernbüro begleitet
die Abschlussjahrgänge, ob Realschule oder Abitur
sehr intensiv und bietet vor allem in Mathematik
und Deutsch gezielte Vorbereitungskurse an.
Lebenswelt Internat
„Die Aufgabe der Umgebung ist nicht, das Kind zu formen, sondern ihm
zu erlauben, sich zu offenbaren." Maria Montessori
Wir verstehen unser Internat als weltoffene, fehlertolerante, fürsorgliche
und gerechte Lebenswelt, in der sich alle Beteiligten, vom Schüler über
unsere Angestellten bis hin zu den Lehrern und Erziehern, mit dem gebührenden Respekt begegnen können. Für ein gelungenes Zusammenleben
in einer solchen „Community" und für eine erfolgreiche Persönlichkeitsentwicklung ist die Bereitschaft zur Einhaltung bestimmter Regeln unabdingbar. Dafür sind alle gemeinsam verantwortlich und jeder einzelne
aufgefordert, das Internatsleben durch die Mitwirkung in den verschiedensten Gremien und Arbeitsgruppen sowie der Schülervertretung aktiv
mitzugestalten.
Das Zusammenleben gestaltet sich in insgesamt sieben
Wohngruppen, die jeweils von zwei Pädagogen betreut werden und die
gemeinsam mit den InternatschülerInnen in den sechs Internatshäusern
auf dem Steinmühlengelände wohnen. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Häuser nicht nur von außen, auch innen hat jedes Haus sein eigenes Flair, das vor allem von den Menschen, die dort zusammen leben,
geprägt wird. Auch alle übrigen Gebäude und Freizeiteinrichtungen sowie
der sie umgebenden Natur, tragen zum Wohlbefinden aller “Steinmühler“
bei.
Rhythmisierung des Steinmühlenlebens
Der Wochen- und Tagesplan im Internat ist geprägt durch strukturierte
Abläufe, die durch Anspannungs- und Entspannungsphasen, gemeinsame
Mahlzeiten, Unterricht, Freizeit und Übungsstunden rhythmisiert werden.
Sie geben den Jugendlichen verlässlichen Halt, um ihren Alltag zu gestalten und ihre persönlichen und schulischen Ziele zu erreichen.
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Soziales Engagement im Internat
Die Sozial-AGs haben alle das Ziel, dass sich die Schüler in
ihrem sozialen Umfeld aktiv an der Gestaltung des Zusammenlebens beteiligen und sich jeder Einzelne in diesem Rahmen in die Internatsgemeinschaft einbringt und für sich und
andere Verantwortung übernimmt.
(z.B. Haussprecher, Essensausschuss, Reitstall, Bootshaus, Schulshop, Teestube, Öffentlichkeitsarbeit, Sanitätsdienst, Präventionsarbeit)
Spezielle Sporteinrichtungen
Reiten
Basketball für Mädchen
FN-anerkannte Reitschule, 4 Reitlehrer,
9 Schulpferde, 2 Po­nys, 8 Boxen für Pensionspferde, Reithalle, Longierhalle, Dressur-, Spring- und Longierplatz, Führanlage,
Solarium, Paddocks und große Weiden an
der Lahn;
Voltigieren für die Klassen 5 und 6 in der
Mittagsfreizeit, Wahlunterricht für die
Klassen 8 und 9 (10), Longenstunden für
Anfänger, täglicher Reitunterricht für Anfänger und Fortgeschrittene (4-6 Reiter
je Gruppe), Ausritte, Heranführung an
Turniere (Jugendturniere mit benachbarten Reitvereinen = sog. Ringturniere und
Jugendcup), Teilnahme an Turnieren mit
eigenem Pferd. (s. unser Flyer „Reiten auf
dem Schulgelände“)
Das Mädchen Basketball Leistungs-Zentrum Marburg e.V. (MBLZ Marburg) und
das Landschulheim Steinmühle haben
gemeinsam ein Konzept entwickelt und
ihre Kompetenzen vereinigt, um mit einem ganzheitlichen Konzept unseren
Schülerinnen eine Lebensperspektive zu
eröffnen, in welcher sie eine gute Ausbildung mit dem Leistungssport verbinden
können.
(s. unser Prospekt „Basketball macht Schule“)
Rudern
Tennis
Bootshaus, Trainer, Schulsport in der
Klasse 8, Ausbildung im Freizeit- und
Leistungsbereich, Wanderfahrten, Ruder­
regatten, regelmäßige Teilnahme am
Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ und bei der Deutschen Jugendmeisterschaft (1987 Deutscher Jugendmeister
im Junior-B-Achter)
2 Ascheplätze, 1 Hartplatz, Trainerstunden für Anfänger und Fortgeschrittene,
interne Tennistur­niere, Teilnahme an Medenrunden möglich.
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M
Die Freizeit
Zu einer ganzheitlichen Erziehung gehört für
konzept, welches einerseits die individuellen
uns neben guter Beziehungsarbeit und der
Interessen unserer Schülerinnen und Schü-
schulischen Förderung eine sinnvolle Frei-
ler berücksichtigt, sie andererseits immer
zeitgestaltung. Sie soll für den seelischen
wieder herausfordert, “über den Tellerrand“
Ausgleich sorgen, Begabungen und Talente
hinauszuschauen, und sich neuen Herausfor-
außerhalb von Unterricht fördern und nicht
derungen zu stellen. Neben sportlichen, kul-
“Abhängen“ bedeuten. Dies resultiert aus
turellen und sozialen Freizeitangeboten ste-
der Erfahrung, dass SchülerInnen, die eine
hen gerade an jedem Internatswochenende,
gehaltvolle
Freizeitge-
welche im 14-tägigen Wechsel mit unseren
staltung erfahren, die sie auch bei der Er-
Heimfahrtswochenenden statt finden, immer
langung von Selbstbewusstsein unterstützt,
wieder gemeinschaftliche Aktionen auf dem
ausgeglichener sind und folglich auch oft-
Programm, die das Erleben von Freizeit in
mals die schulischen Leistungen steigen.
Die
einer Gemeinschaft ermöglichen und gleich-
Steinmühle bietet ein ausgeklügeltes frei-
zeitig Gruppenfindungsprozesse und die In-
zeit- und erlebnispädagogisches Gesamt-
tegration in das Internat unterstützen.
und
erlebnisreiche
Wichtig ist uns vor allem die pädagogisch orientierte Förderung von Körper
und Bewegung. Dies bedeutet, dass alle Schülerinnen und Schüler zu körper- und bewegungsbezogenen Fertigkeiten, Fähigkeiten, Kenntnissen und
Einsichten zum verantwortlichen Umgang mit dem eigenen Körper geführt
und ihnen ein Weg zu ihrem Sport und zu lebensbegleitendem Sporttreiben eröffnet werden soll. Aus diesem Grund haben wir ein reichhaltiges
Sportangebot, welches von den Schwerpunkten Reiten und Rudern bis hin
zu Ballsportarten, Tennis, Schwimmen, Klettern, HipHop und Kampfsport
reicht.
Die Freizeitgruppen wie z.B. Theater oder Fotografie, Yoga, Musik, Computer sollen unser Credo, den Menschen als mehr als die Summe seiner Teile
zu sehen und in seiner Gesamtheit zu bilden, realisieren. Dadurch wird die
Freizeit nicht nur ausgleichender Erfahrungsraum, sondern schafft Potenzial und Selbstvertrauen für Schule und Alltag.
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Die Wochenenden
Im Internat gibt es Heimfahrts- und Internatswochenenden, deren Terminierungen dem Steinmühlenkalender zu entnehmen sind. An Internatswochenenden besteht Anwesenheits- und Teilnahmepflicht.
Das erste Wochenende im Schuljahr dient traditionell der Integration neuer SchülerInnen und dem gegenseitigen Kennen lernen in den einzelnen
Wohngruppen sowie im gesamten Internat.
Auch die anderen Internatswochenenden sind von Projekten sowie von
freizeit- und erlebnispädagogischen Angeboten geprägt, die unserem
ganzheitlichen Erziehungsansatz folgen.
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Feste - Veranstaltungen
Feste vorbereiten, Feste feiern und Veranstaltungen mitgestalten sind wichtige Elemente des Schul- und Internatslebens.
Die regelmäßig im Jahresrhythmus stattfindenden Veranstaltungen sind:
Theateraufführungen - Fremdsprachenabend - Kultureller Abend - Herbstfest - Weihnachtsfeier - Fasching - Musikalischer Abend - Festliche Verabschiedung der Abiturienten
Gutes Essen - Tischkultur - Gesprächsatmosphäre
Unser neuer Speisesaal
Der Menüabend
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass gutes
Der Mittwochabend steht wie die Hausabende
Essen in einer schönen Umgebung das Ver-
ganz im Zeichen der Gemeinschaft. Er begin-
halten der Schülerinnen und Schüler beein-
nt mit dem Menüabend. Die Tische werden
flusst. Das Ambiente mit Blick in die Natur
im Wechsel von den SchülerInnen der Haus-
verstehen wir auch als einen Beitrag für die
gruppen gedeckt. Bei Kerzenschein nehmen
Lebensqualität und das Wohlfühlen im Inter-
die Schülergruppen mit ihren Erziehern Platz
nat. So können sich auch Tischkultur, Essma-
und es wird ein besonderes Menü serviert.
nieren und Gesprächsatmosphäre entwickeln
Anschließend finden Hausversammlungen in
und als Teil der Ernährungserziehung gese-
den sechs Häusern statt, in denen die ver-
hen werden.
gangene Woche reflektiert wird und gemein-
Außer am Menüabend haben Schüler und Pä-
same Unternehmungen für das Wochenende
dagogen freie Tischwahl.
geplant werden.
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Von der alten Mühle zum modernen Schul-Campus
Angefangen hatte das pädagogische und wirtschaftliche Abenteuer Steinmühle 1949 mit einer
alten, verfallenen Mühle aus dem
15. Jh. und einem wenig ansehnlichen Wirtschaftshaus aus dem
vorigen Jahrhundert nebst Scheune und Stallungen auf einem 17
Morgen großen Gelände in der
Lahnaue.
Dr. Joseph Müller
Mitgründer und Schulleiter 1949-1956
Gerhard Buurman
Mitgründer und Internatsleiter 1949-1971
Am 10. Mai 1949 wurde das “Dr.
Müllers
Landerziehungsheim
Steinmühle” mit 50 SchülerInnen eröffnet und am 1. Oktober
hatten 20 Internatsschüler im
“Stammhaus” ihr zweites Zuhause gefunden. Heute lernen und
lehren bis zu 100 Internatsschüler, 220 Ganztagsschüler und 230
externe Schüler sowie 100 Mitarbeiter in über 18 Gebäudeeinheiten und Einrichtungen. Möglich
wurde diese Entwicklung durch
die beiden Gründer Dr. Joseph
Müller (1885-1965), ehemaliger
Leiter der privaten Marburger
Schule am Ortenberg, und Gerhard Buurman (1904-1987), ehemaliger Leiter des “Buurmans Instituts” in Bremen.
Mit dem Erwerb der Steinmühle, deren Geschichte sich bis
ins Jahr 1299 zurückverfolgen lässt, und dem Gelände in
unmittelbarer Nähe der Lahn hat besonders Gerhard Buurman, der sich der Landerziehungsheimtradition (Hermann
Lietz) verbunden fühlte, gute Voraussetzungen für ein Lernen “mit Kopf, Herz und Hand” geschaffen. Auch mit der
Namenswahl, Landerziehungsheim oder später Landschulheim, die die Gründer für ihre Schule trafen, zeigten sie
deutlich die Richtung an, in die man gehen wollte.
Das Landschulheim Steinmühle ist seit 1980
Mitgliedsschule
der
LEH-Internate, in der
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Internatsschulen durch
gemeinsame
pädagogische
Überzeugungen
miteinander verbunden sind. Unabhängig davon sind sie
• Schulen in freier Trägerschaft, deren Besuch Jungen
und Mädchen aller Religionen und Nationalitäten offen
steht;
• Schulen, deren Zeugnisse und Abschlüsse bundesweit
staatlich anerkannt sind;
• Schulen der Reformpädagogik: Sie liegen auf dem
LAND, stellen ERZIEHUNG in den Mittelpunkt und bieten Kindern und Jugendlichen ein HEIM, einen Ort also,
an dem sie heimisch werden können.
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An dieser Stelle sollen zwei Meilensteine Erwähnung finden, die die Existenz der Schule sicherten:
• 1955 erhielt die Schule den Status der staatlichen Anerkennung im Sinne der Gleichwertigkeit öffentlicher
Schulen.
• Das hessische Privatschulfinanzierungsgesetz ließ 1962
die Gründung eines gemeinnützigen Schulvereins als
Träger des Landschulheims Steinmühle als sinnvoll erscheinen.
Während der vergangenen 60 Jahre hat sich die Steinmühle unvermindert die Aufgabe gestellt, die ihre Gründer
zum Prinzip erhoben, “den jungen Menschen in bedrängter Lage zu helfen”. Ausschlaggebend war und ist, dass frei
von konfessioneller, politischer und nationaler Bindung Kinder aus verschiedenem Milieu aufgenommen werden.
Auch solche, die unüberwindlich scheinende Schwierigkeiten in ihrem Leben zu verkraften hatten oder gar gescheitert waren, sollten Hilfe, Nachsicht und Stütze - eine
Schul-Heimat - finden. Heimschule als “Lebensmodell”
und “Erlebnisraum”, wo der heranwachsende Mensch
jederzeit Gelegenheit hat, “sich aus freien Stücken auf irgendeinem Gebiet zu betätigen, um sich so zu bestätigen”
- so Gerhard Buurman.
Gerhard Buurman hatte sich jedoch teilweise von den
Lietzschen Ideen gelöst, indem er seine Heimschule nicht
als eine in sich geschlossene Erziehungswelt verstand, sondern ganz bewusst eine stadtnahe Schule wollte, die auch
Externen zugänglich ist. Er wollte damit nicht nur einer
gewissen Isolation der Internatsschüler entgegenwirken,
sondern ebenso die Möglichkeit des Austauschs unterschiedlicher, sich gegenseitig ergänzender und befruchtender Lebens- und Erfahrungsbereiche nutzen und ihnen
dadurch das “Tor zur Welt” offenhalten.
Die Einbeziehung der externen Schüler wird am augenfälligsten in der Ganztagsschule, die im Jahr 1978 für die
Unterstufe eingerichtet wurde. Eine Ganztagsschule, die
dazu verhilft, das Miteinander von Heim- und Stadtschülern, von Stamm- und Quereinsteigern zu intensivieren:
Ein gemeinsamer Lebensraum mit Hausaufgabenintegration, Rhythmisierung des Schullebens, Differenzierung des
Unterrichts, sinnvoller Gestaltung der Freizeit und gesicherten Gruppenbeziehungen.
Auch wenn sich in Fortführung dieser Ideen die Zahl der
externen Schüler im Laufe der Jahre stark vergrößert hat,
ist doch das Internat das Herzstück der Steinmühle geblieben, denn von dorther strahlen der familiäre Charakter,
die anheimelnde Atmosphäre und das Konzept der ganzheitlichen Erziehung aus, die “Lernen mit Kopf, Herz und
Hand” als Grundstein allen pädagogischen Bemühens begreift. Bei aller Eigenständigkeit weiß sich die Steinmühle
also den Zielsetzungen
der Deutschen Landerziehungsheime verbunden und ist seit 1980
Mitglied ihrer Vereinigung.
Der Weg zu uns
Wenn Sie vom Norden oder Süden her Marburg ansteuern, fahren Sie auf der Stadtautobahn bis zur
Ausfahrt Süd und biegen Sie rechts bzw. links in
Richtung Cappel/ Ronhausen ab. Sie folgen in einem
gewissen Abstand der Lahn bis auf der rechten Seite
schulheim Steinmühle“ auftaucht. Von da aus sehen
Sie bereits die ersten Gebäude.
Vom Innenhof der alten Mühle aus finden Sie die
Eingänge zur Schul- und Internatsleitung.
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Der „Nöck“ ist der Steinmühlengeist.
der Steinmühlenweg mit dem Hinweisschild „Land-
Kann ich mein Zimmer selbst einrichten?
Ja, du kannst dir mitbringen, was dein
Zimmer wohnlich und gemütlich
macht. Es ist aber nicht erlaubt, ohne
Absprache mit dem verantwortlichen
Erzieher die Möbel aus deinem Zimmer zu entfernen.
Darf ich mein Fahrrad mitbringen?
Ja, selbstverständlich.
rum Marburgs. Am Mittag kann man
auch den Schulbus benutzen, der auf
dem Schulhof hält und direkt zum
Hauptbahnhof fährt. Das ist insbesondere für die Heimfahrer am Wochenende ein Vorteil.
FAQs
Darf ich ein Fahrzeug halten?
Ja, soweit du der Jahrgangsstufe 12
oder 13 angehörst und dies mit der
Hausleitung abgesprochen hast.
Darf ich meinen Computer mitbringen?
Ja, soweit die schulischen Leistungen
nicht darunter leiden.
Gibt es einen Internetanschluss in meinem
Zimmer?
Ja, jedes Zimmer ab der Mittelstufe
verfügt über einen Anschluss (Nachtabschaltung).
Wie oft darf ich nach Hause fahren?
Alle 14 Tage ist Heimfahrwochenende (s. Steinmühlenkalender). Am Wochenende dazwischen kann dies in
Ausnahmefällen genehmigt werden.
Darf ich am Heimfahrwochenende in der
Steinmühle bleiben?
In der Regel ist das Internat geschlossen, weil alle Erzieher und Lehrer,
die im Internat tätig sind, dienstfrei
haben. In Ausnahmefällen wird eine
kleine Wochenendgruppe gebildet.
Was geschieht am Internatswochenende?
Das Internat bietet mit seinen vielfältigen Freizeiteinrichtungen gute
Möglichkeiten, sich zu beschäftigen
(Tennis, Rudern, Reiten, Ballspiele, Fotografieren usw.). Darüberhinaus finden regelmäßig Veranstaltungen und
Ausflüge statt, die von den Erwachsenen und den Schülern gemeinsam
geplant und durchgeführt werden.
Manche SchülerInnen genießen auch
einfach die Ruhe auf dem Gelände,
lesen, gehen baden im neuen Marburger Aquamar oder im Sommer im
nahegelegenen Baggersee, machen
Spaziergänge oder bummeln durch
die Stadt.
Wie komme ich in die Stadt?
Jede halbe Stunde fährt ein Bus von
der Haltestelle in Cappel (ca. 500 m
von der Schule entfernt) in das Zent-
Was geschieht, wenn ich die Heimregeln
einmal nicht beachte?
Dann wirst du von dem zuständigen
Erzieher ermahnt. Im Wiederholungsfall musst du damit rechnen, vom
Internatsleiter oder von der Erzieherkonferenz ermahnt zu werden.
Für grobe Verstöße gegen die Heimordnung wird eine Heimkonferenz
einberufen, die z.B. auch über eine
Androhung der Verweisung oder in
besonders schweren, aber sehr seltenen Fällen, über einen Antrag auf
Verweisung entscheiden muss.
Wer nimmt an der Heimkonferenz teil?
Der Internatsleiter, alle Lehrer und
Erzieher, die eine Gruppe betreuen,
die Schülersprecher der Häuser und
ihre Vertreter (ca. 12) sind Mitglieder
der Heimkonferenz. Ein Drittel aller
Stimmberechtigten in der Heimkonferenz sind SchülerInnen.
Wird ein Unterschied zwischen volljährigen und nichtvolljährigen Oberstufenschülern gemacht?
Nein, mit Ausnahme bei der Ausgangsregelung. Volljährige SchülerInnen erhalten auf Wunsch vom
zuständigen Erzieher einen Haustürschlüssel, um einmal wöchentlich
und am Wochenende über die Bettruhe hinaus ausgehen zu können.
Dürfen sich Jungen und Mädchen gegenseitig besuchen?
Ja, unter Berücksichtigung der Privatsphäre der Hausbewohner.
Ist Alkohol erlaubt?
Aufbewahrung und Konsum von
alkoholischen Getränken auf dem
Internatsgelände (Ausnahmen im
Einzelfall regelt die Haus- oder Internatsleitung) sowie der Missbrauch
im Allgemeinen, sind den Schülern
verboten.
Ist das Rauchen erlaubt?
Ja, ab 18 Jahre an/zu dafür ausgewie-
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senen Orten/Zeiten.
Auf dem Internatsgelände ist das Rauchen verboten.
Was geschieht, wenn SchülerInnen Drogen konsumieren?
Wir haben den Anspruch, die Jugendlichen zu einer selbstbewussten Einstellung gegenüber Drogen zu erziehen.
Wir wollen eine drogenfreie Einrichtung sein. Daher verfolgen wir einen
Ansatz, der auf Aufklärung und Prävention ausgerichtet ist. Regelmäßig
führen wir entsprechende Kontrollen
durch.
Wo kann man telefonieren?
Du kannst in deinem Haus mit Hilfe
einer Durchwahlnummer angerufen
werden. Handys dürfen, außer in der
Schule und im Speisesaal, benutzt
werden.
Was ist ein Elternkonto?
Das Internat führt für jeden SchülerInnen ein sogenanntes Elternkonto, über das bestimmte Kosten
abgerechnet werden können. Dazu
gehören Bahnfahrkarten, Kosten für
Unterrichtsmaterial, das nicht unter
die Lehrmittelfreiheit fällt (Hefte,
Schreibmaterial, Lektüren usw.) sowie das Taschengeld. Dazu gehören
nicht die Anschaffungen für den persönlichen Bedarf oder Beiträge für
Nachhilfe und Klassenfahrten.
Die Auszahlung erfolgt im Internatsbüro nach Vorlage eines vom Erzieher oder Lehrer unterschriebenen
Antrags oder auf Anforderung der
Erzieher/Lehrer selbst (z.B. bei Tagesausflügen).
Was geschieht, wenn ich krank bin?
Wenn du krank bist, kümmern sich
dein Erzieher und die Krankenschwester um dich. Bist du ernsthaft erkrankt, werden deine Eltern sofort
benachrichtigt.
Darf man Tiere im Haus halten?
Leider ist dies aus hygienischen Gründen nicht möglich.
Kann ich mein Pferd mitbringen?
Ja, gerne. Es entstehen jedoch zusätzliche Kosten (s. Infoblatt Reitstall).
Wir bereiten auf ein selbstständiges und
eigenverantwortlich gewähltes und zukunftsfähiges Leben vor.
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Staatlich anerkanntes Gymnasium in
freier Trägerschaft, Internat für Jungen und Mädchen, Ganztags-schule
in den Klassen 5 bis 9, Schule für
interne und externe SchülerInnen,
Mitglied der LEH-Internate
Steinmühlenweg 21
35043 Marburg, Cappel
Tel: (06421) 408-0
Fax: (06421) 408-40
E-Mail: [email protected]
www.steinmuehle.de
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