Wouldnt it be nice?
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Wouldnt it be nice?
Wouldnt it be nice? Wie New Hollywood die Popmusik ins Kino brachte. Grosse Studienarbeit von Nilz Bokelberg Inhalt 1. Einleitung: Wie kam die Popmusik ins Hollywoodkino? 2. Historische Verordnung 2.1 New Hollywood 2.2 Popkultur in Zeiten des Vietnamkriegs 3. Wechselwirkungen zwischen New Hollywood und Flower Pop 3.1 Der Regisseur Hal Ashby 3.2 Harold and Maude 3.2.1 Konterkarierung und Aufbruch 3.2.2 Der Authentizitätsfaktor 3.3 Shampoo 3.3.1 Musik als Kommentar 3.3.2 Originalmusik als Kontrast 3.3.3 Popwissen als Kommentar 3.4 Vergleich der beiden Filme: Pop spricht 4. Pop und Kino in der Gegenwart 4.1 Popmusik als Zeitanker 4.2 Popmusik als Coolnessbehälter 4.3 Popmusik als Zitat 4.4 Popmusik als Vehikel 5. Fazit: Die Evolution des Pop in Hollywood 6. Literaturverzeichnis 7. Filmverzeichnis 8. Anhang: Sequenzanalysen 1. Einleitung: Wie kam die Popmusik ins Hollywoodkino? Wie kam die Popmusik ins Kino? Gab es eine Initialzündung, oder war es ein natürlicher und logischer Lauf der Dinge? Kino und Popmusik gehören fest zusammen. Daran besteht heute kein Zweifel, Musik ist aus dem Film nicht mehr wegzudenken. Aber wie kam es dazu? Das Musikfernsehen hat sicher den Umgang mit Ästhetik im Kino verändert, aber ist es auch Schuld an der Musikauswahl? Lässt sich das nicht noch weiter zurückverfolgen? Wenn man seinen Blick auf die grosse Umbruchzeit im amerikanischen Film richtet, fällt einem auf, das es schon frühere Berührungspunkte von Hollywood und Billboard Charts 1 gibt: Das New Hollywod Kino. Viele Regisseure dieser Zeit gingen neue Wege, probierten unkonventionelle Methoden. Ein Regisseur der dabei mit seinem Einsatz von Musik auffällt, und der eine der zentralen Figuren der Bewegung war, ist Hal Ashby. Ich will herausfinden: was hat er anders gemacht, was war neu? Warum ist der Musikeinsatz in seinen Filmen so auffällig? Dafür habe ich mir zwei der bekannteren Filme Ashbys vorgenommen, die beide Popmusik benutzen, aber in einer unterschiedlichen Art und Weise. Harold and Maude (1971) und Shampoo (1975). In der folgenden Arbeit werde ich zuerst eine Übersicht über das New Hollywood Kino geben und dann noch über die Popkultur der Zeit, natürlich mit einem Hauptaugenmerk auf der Musik und wie sie entstand. Als nächstes widme ich mich dem Regisseur Hal Ashby und seiner Biografie, bevor ich genauer auf die zwei ausgewählten Filme eingehe. Ich betrachte Szenen der Filme auf ihren Musikeinsatz hin und erkläre die Gründe für die jeweilige Auswahl der Musik. Danach betrachte ich noch das Kino von heute, um zu sehen wie sich die Verwendung von Popmusik im Hollywood-Kino verändert hat und werde dann am Schluss ein Fazit ziehen. Ziel dabei ist es immer zu begreifen in welchem Kontext die Musik nicht nur zur Handlung des Filmes steht, sondern auch im Kontext zur Zeit der Produktionen, zur politischen Lage oder wann und ob sie auch als Kommentar eingesetzt wurde. Die Popmusik kam ins Kino und veränderte alles. Warum? Das herauszufinden ist das erklärte Ziel meiner Arbeit. 1 Billboard ist eine wöchentliche amerikanische Zeitschrift für und über die Musikindustrie. Seit 1940 errechnet sie Charts die aus Verkäufen und Radioeinsätzen errechnet werden. 2. Historische Verortung 2.1 New Hollywood Das Kino des New Hollywood hat für eine Revolution gesorgt. In vielerlei Hinsicht. Neue Erzählstrukturen kamen auf die Leinwand. Der Zuschauer musste sich auch mit unbequemen Charakteren identifizieren. Der Kampf von Gut gegen Böse, wie er in der goldenen Ära noch plakativ verfilmt wurde, wurde plötzlich ad absurdum geführt. Die vermeintlich Bösen müssen gegen eine Übermacht von Guten ankommen. Und haben damit auch noch die Sympathien und die Identifikationsfigurenrolle für den Zuschauer, das gab es vorher nicht. Nicht in der Zeit der klassischen Helden. Aber auch Abseits des narrativen wurden neue Wege beschritten. Stars waren keine klassische Schönheit mehr und überzeugten durch ein nie da gewesenes, intensives und realistisches Spiel, welches sie permanent verfeinerten. Method Acting2 zum Beispiel wurde zum Begriff einer neuen Art des Schauspiels, bei dem die Schauspieler nahezu alles dafür taten, so echt wie möglich in ihre Figur zu schlüpfen. Und damit eindrucksvolle Ergebnisse erzielten. Dadurch entstanden solche Stars wie Robert de Niro, Al Pacino oder Dustin Hoffman, die ihrem Fach der Schauspielerei eine nie gekannte Ernsthaftigkeit und Tiefe verliehen. Die Zeit des New Hollywood war auch Gesellschaftlich eine Zeit des grossen Umbruchs. Dem Kino zu der Zeit ging es nicht gut. Mechanismen der grossen Post-Krieg Zeit des Classical Cinema funktionierten beim Publikum nicht mehr. Das klassische Starsystem hatte ausgedient, vor allem aus profanen, biologischen Gründen: Die jahrelang aufgebauten Stars, wie zum Beispiel Humphrey Bogart oder Gary Cooper, starben weg, oder waren, wie John Wayne, einfach zu Alt um noch lange als Zugpferd für diverse Produktionen eingesetzt zu werden können. Und Studiobosse, die wie zum Beispiel Jack L. Warner, zum Teil noch aus der Stummfilmzeit stammten, verloren den Kontakt zum Puls der Zeit. Die Reaktion war fatal: Mit aller Gewalt wurde versucht an den alten Stärken des Kinos festzuhalten, ohne zu merken das die Bedürfnisse des Publikums sich, zum Beispiel im 2 Eine Technik, erfunden von Schauspiellehrer Lee Strasberg in seiner Schule The Actors Studio, der in dieser Methode schon Schauspieler wie Marilyn Monroe, Paul Newman und James Dean unterrichtete. Dabei ging es immer darum, sich in den darzustellenden Charakter einzuleben. Zuge des großen Erfolgs europäischer Produktionen in Amerika wie bspw. Filme der Nouvelle Vague3 aus Frankreich, sehr stark geändert haben. Monumentalfilme wurden gedreht und wurden monumentale Flops. Dazu Chris Hugo in seinem Essay „New Hollywood: Ökonomie und Filmstil“ : „Überhöhte Investition in Blockbuster-Projekte: Diese Tendenz ist durchaus verständlich wenn man sich die Liste der bis 1969 erfolgreichsten Filme aller Zeiten ansieht, die in Variety veröffentlicht wurde. Alle ausser The Graduate waren Grossproduktionen und sieben von zehn wurden in den sechziger Jahren gedreht.“ 4 Man hatte sich daran gewöhnt, die Menschen mit Blockbustern in die Kinos zu holen. Aber die soziale Realität änderte alles. Ein neuer, politischer Wind wehte durchs Land. John F. Kennedy, beliebter Präsident beim ganzen Volk, wurde erschossen 5. Präsident Lyndon B. Johnson wurde als Stellvertreter Kennedys zum neuen Präsidenten und dachte gar nicht daran, die Armee aus dem Vietnam abzuziehen, wie es sein Vorgänger Kennedy geplant und schon begonnen hatte. Mit der Ausweitung des Vietnamkriegs, dem aufstocken der Truppen in Asien, wuchs auch als Reaktion darauf, die Friedensbewegung im eigenen Land heran. Und auch die anderen Gruppen, die sich gegen soziale Realitäten stellten, wie die Bürgerrechtler oder die Feministinnen fanden enormen Zuwachs. Sollte Vietnam eigentlich die Menschen im Land von den Problemen vor der eigenen Haustür ablenken, so erreichte es das genaue Gegenteil: Die Menschen wurden sich bewusst, was ihnen in ihrem Land gefällt und was nicht. Das Ganze ging einher mit einer Finanzkrise. Die Löhne fielen zum ersten Mal seit Jahren und die Arbeitslosenquote stieg. Es war das Ende eines scheinbar nicht-enden-wollenden Aufschwungs erreicht. Dies traf eben auch die Studios, denn neben dem Fallen der Gehälter wuchs auch die Popularität des Fernsehens und die Menschen blieben lieber zu Hause, anstatt sich ins Kino aufzumachen, denn mittlerweile hatte man schon sieben Filmabende in der Woche im heimischen Wohnzimmer zur Verfügung. Die Studios sahen sich somit zu neuen Maßnahmen gezwungen: 3 Filmbewegung in Frankreich der späten 50er Jahre bis weit in die 60er hinein. Pioniere und führende Figuren der Nouvelle Vague waren Francois Truffaut, Jean Luc Godard und Claude Chabrol welche sich mit ihren Filmen nicht nur, aber vor allem auf den italienischen Neo-Realismus bezogen. 4 Chris Hugo “New Holywood: Ökonomie und Filmstil” in „The last great american picture show“, Wespennest-Film, 1995, Hrsgb. Alexander Horwath, s. 266 5 22. November 1963, in Dallas, Texas bei einer Wahlveranstaltung. Die großen Budgets wurden gekürzt. Ein Sparsamkeitszwang ging durch die Studios. Das war die Chance für viele junge Regisseure, die noch nie mit einem Studio zusammen gearbeitet haben. Sie hatten sich noch nicht an zu große Budgets gewöhnt, waren somit flexibel im Umgang mit dem Geld, das den Filmen zur Verfügung stand. Diese LowBudget-Auflagen führten nicht zu einer inhaltlicher Neuausrichtung, die Zeit verlangte danach, und die neuen, jungen und günstigen Regisseure waren Kinder dieser Zeit. Als dann auch noch, der für die Studios plötzliche, Erfolg der günstigen Filme einsetzte, haben sie erstmal eine Produktionsform gefunden, dem sie sich ausführlicher widmeten. Dazu noch einmal Chris Hugo: „Der Erfolg von Low-Budget-Filmen wie Bonnie und Clyde, The Graduate, Easy Rider, Midnight Cowboy und die zeitweise beschränkten Herstellungsbudgets um 1969 waren extrem wichtige Faktoren für die Produktion von New HollywoodFilmen.“ 6 Dabei ist Bonnie und Clyde (Arthur Penn, 1967) schon ein perfektes Beispiel für das Besondere an dem neuen Film: Der Film mit seiner deutlichen Anti-Establishment-Haltung stellt auch gleichzeitig den Startpunkt des New Hollywood Kinos dar. Das diese Art Film zu jener Zeit populär wurde, ist auch der Popkultur geschuldet. Der filmische Erzählstil und die Jugendkultur befruchteten sich gegenseitig. Die Ablehnung klassischer Narration des Hollywoodfilms, in denen die Helden ganz klar als solche zu identifizieren waren, war eine Reaktion auf die Ablehnung der Menschen von Krieg und Machtgier der oberen Gesellschaft. Die Geschichten, die von den neuen, jungen Regisseuren erzählt wurden, bestachen durch einen schmerzenden Realismus. Eine Bewusstmachung, das man das Leben nicht in Schwarz und Weiss einteilen kann, wie es in den großen Filmen davor zu oft der Fall gewesen ist. Der Facettenreichtum des wahren Lebens sollte auch die Charaktere in den Filmen erfüllen. Sie sollten zum ersten Mal an ihren Aufgaben scheitern, sie sollten zweifeln, an sich, an der Gesellschaft, an der Politik. Und sich stellenweise sogar über sie hinwegsetzen, wie es eben Bonnie und Clyde machen, indem sie sich nicht vom Gesetz oder der Staatsmacht beeindrucken lassen, sondern ohne Rücksicht ihre eigenen Interessen duchsetzten und nach ihren ganz eigenen Idealen leben. Der Zuschauer wird dazu gebracht, Chris Hugo “New Holywood: Ökonomie und Filmstil” in „The last great american picture show“, Wespennest-Film, 1995, Hrsgb. Alexander Horwath, s. 266 6 ihren Weg zu verstehen, nachvollziehen zu können. Das war ein krasser Gegensatz zu den Filmen bis dato, die doch eher immer eine klare und klassische Moralvorstellung propagierten. Das New Hollywood war geboren und scherte sich nicht um filmische Konventionen. Das dadurch auch das verwenden von Musik ganz neu „erfunden“ wurde, darum geht es in folgender Arbeit. Und das ist besonders gut zu erkennen, an den Filmen des, für das New Hollywood wichtigen, Regisseurs Hal Ashby. 2.2 Popkultur in Zeiten des Vietnamkriegs Jugendkulturen entstanden, die zwar allesamt unterschiedliche Ansätze verfolgten, aber vereint waren in ihrem Ziel die gesellschaftlichen Verhältnisse radikal zu ändern. Im Gegensatz noch zu den 50er Jahren, wo der Protest von Jugendkulturen meist darauf abzielte, die eigene Situation zu verbessern, wie bei den Rockern, die für ihre persönliche Freiheit einstanden und die Gesellschaft ablehnten oder die Beatniks, die sich als moderne Philosophen verstanden und ihre Inspiration aus Reisen bezogen. In den 60ern entstand mit den Hippies, welche aus den Beatniks hervorgingen, beziehungsweise aus den Hipsters die wiederum ein großer Einfluss für die Beatniks waren, die wohl stärkste der Bewegungen in den USA. Denn zum ersten Mal stand eine Jugendkultur für gesellschaftliche Änderungen ein und wollte diese mit ihrem Protest erzwingen: Sie waren gegen den Krieg und forderten das exakte Gegenteil. Freie Liebe. Toleranz. Unbedingte Entfaltung eines jeden einzelnen. Stichwort Selbstverwirklichung. Sie wollten Respekt für die Umwelt und bekamen Mitte der 60er ihren größten politischen Einfluss, als sie sozusagen als Speerspitze der Friedensbewegung, das Motto „Make Love, not War“ prägten. Die Musik, die sie hörten, der Soundtrack der Bewegung war ebenso politisch. Dabei ging es aber nicht nur um einen rein verbalen Protest. Künstler etwa wie Jimi Hendrix oder Grateful Dead sprengten die Art und Weise klassischer Popkompositionen, indem sie sie in eine unglaubliche Länge zogen und Riffs überstrapazierten (Grateful Dead) oder indem sie die Lieder Ton für Ton auseinandernahmen und mit einzelnen Klängen experimentierten, so das am Ende des Lieds von der anfänglichen Komposition nicht mehr viel zu erkennen war. Wie bei Hendrix. Er perfektionierte dann auch den Non-verbalen musikalischen Protest gegen die Regierung, indem er in seinem Stil die amerikanische Nationalhymne spielte und zerhackstückte, was im anzünden der Gitarre endete. So zu sehen gewesen auf dem grössten Musikfestival der Bewegung. Mit dem musikalischen Höhepunkt der Hippiebewegung wurde auch gleichzeitig ihr Ende eingeläutet: Woodstock, 1969. Das Festival bewies das Hippies im Mainstream angekommen sind. Die Bewegung war keine Subkultur mehr. Sie wurde ein Massenphänomen. Und mit ihr ihr Soundtrack. Bands wie The Who, Iron Butterfly, Jefferson Airplane oder Solokünstler wie Janis Joplin, Jimi Hendrix und Joan Baez waren in den Charts angekommen. Und sie alle spielten auf dem Woodstockfestival. Das Indiz, es mittlerweile mit einem Massenphänomen zu tun zu haben, lieferte das Festival: Rechneten die Veranstalter im Vorfeld noch mit 60.000 Zuschauern, so war bald alles um das Gelände herum mit Menschenmassen verstopft, weil ca. eine Million Gäste versuchten, bei dem Spektakel dabei zu sein. Man hatte hier offensichtlich einen grossen gemeinsamen Nenner. 3. Wechselwirkung zwischen New Hollywood und Flower-Pop 3.1 Der Regisseur Hal Ashby „Wanna fuck?“ Hal Ashby wurde am 2. September 1929 als jüngstes von vier Kindern mormonischer Eltern in Ogden, Utah geboren. Die Eltern liessen sich fünf Jahre später scheiden. Sein Vater, bei dem Ashby nach der Trennung lebte, nahm sich das Leben als Hal 12 Jahre alt war. Mit 17 verliess Ashby seine Heimat und ging nach Kalifornien. In Los Angeles nahm er kleinere Jobs an um sich über Wasser zu halten, bis er in den Studios der Filmmetropole Fuss fasste und es vom Postverteiler über den Schnittassistenten bis hin zum Cutter brachte Seiner Meinung nach die effektivste Filmschule. „It's the perfect place to examine everything. […] Everything is channelled down into that strip of film, from the writing to how it's staged, to the director and the actors. And you have the chance to run it back and forth a lot of times, and ask questions of it – Why do I like this? Why don't I like this?“7 7 Hal Ashby, zit.n. Michael Shedlin, Besprechung von Harold and Maude, Film Quarterly, Vol. 26, Nr. 1, 1972, S. 53. Seine erste Arbeit als Cutter war 1965 The Cincinatti Kid (Norman Jewison). Nur zwei Jahre später schnitt er In the Heat of the Night (1967, Norman Jewison). Für die Arbeit an diesem Film bekam er den Oscar für „Best Editing“ was ihm dabei half drei Jahre und zwei weitere Filmschnitte später (The Thomas Crown Affair, 1968, und Gaily Gaily, 1969) seinen ersten Film als Regisseur zu verwirklichen 8: The Landlord (1970), einem Film über einen Sohn aus gutem Hause, der im New Yorker Ghetto ein Reihenhaus kauft um es zu sanieren. Dabei will er anfänglich die Bewohner loswerden, freundet sich aber schnell mit ihnen an und erfährt somit mehr über ihre Lebensweise. Der Film fand im New Hollywood grosse Beachtung. 3.2 Harold and Maude Nur ein Jahr später, 1971, präsentierte Hal Ashby seinen nächsten Film: Harold and Maude. Ein modernes Märchen über die Freundschaft eines 20-jährigen Jungen, Harold, dargestellt von Bud Cort, der in der Tristesse seines reichen Elternhauses seinen eigenen Tod herbei sehnt, zu der 79-jährigen Künstlerin und Holocaustüberlebenden Maude, gespielt von Ruth Gordon, die durch nichts von der optimistischen Ausführung ihres Lebens gestoppt werden kann. Ausser durch den Tod. Aber als dieser freiwilig Eintritt, hat sie ihre Lebenslust schon so stark in Harold verankert, das sie durch ihn weiterlebt. Der Film floppte zunächst an den Kinokassen. Dennoch war Ashby durch „The Landlord“ schon vom New Hollywood Kino beachtet. Bemerkenswert, neben der Tatsache das Harold and Maude zwar ein Sozialkritischer Film war, aber seine Kritik mit poetischen Mitteln zu artikulieren versuchte, was entgegengesetzt zu den anderen N.H.-Werken der Zeit stand, welche ihre Kritik hart und unbarmherzig formulierten 9, ist der Einsatz der Musik in dem Film. Verantwortlich für den Soundtrack war Cat Stevens. Ein Künstler der seine grössten Hits erst noch schreiben sollte, aber schonmal einen Achtungserfolg erzielte mit seinem Song „Wild World“, welcher es im Februar 1971 immerhin bis auf Platz 11 8 Ironie des Schicksals: Ashby spran als Regisseur für Norman Jewison ein, der sich nicht zutraute das Buch zu verfilmen. Somit wurde Jewison zum Förderer und Entdecker von Ashby, welcher dies auch später in einem Interview bestätigte. 9 Siehe Easy Rider, Bonnie and Clyde, Rosemarys Baby etc. der amerikanischen Charts schaffte10. Die Songs in Stevens typischem Folk-Stil ziehen sich durch den ganzen Film. Schon zu Beginn wird die Musik etabliert 11. 3.2.1. Konterkarierung und Aufbruch Die mitunter fröhlichen Kompositionen von Cat Stevens erfüllen in dem Film zweierlei Aufgabe: Sie konterkarieren die Situation. Harold rebelliert gegen seine Mutter, die ein lupenreines Abziehbild des Establishment ist. Das Standing, die Akzeptanz in der Gesellschaft stellt sie über alles. Weswegen sie auch keinem der inszenierten Selbstmordversuche ihres Sohnes grössere Beachtung schenkt. Sie kann und will sich nicht damit aufhalten, sich Sorgen über ihren Jungen zu machen, dafür scheint sein Verhalten schon zu berechenbar. Sie lädt die feinere Gesellschaft zu Dinner Partys ein und spielt dazu klassische Musik. Auch hält sie nichts von den Zielen oder Aktionen der gegenwärtigen Jugendkultur, was deutlich wird, als sie den Fragebogen für das Hochzeitsinstitut für Harold ausfüllt. „Freie Liebe“ und ähnliche Parolen sind ihr suspekt, wohl auch weil man sie in Kreisen wie die, in denen sie sich bewegt pauschal verurteilt, und sie zeigt nicht einmal ein Stück weit Verständnis für die Dinge, die die Jugendkultur ausserhalb ihrer heilen Welt bewegen. Sie ist die personifizierte Anti-Popkultur. Man darf also davon ausgehen das auch der nasal vorgetragene Folk eines Cat Stevens ihr zuwider wäre, schon aus Prinzip. Gerade deswegen sind Stevens Songs die in den Szenen mit der Mutter zu hören sind, die fröhlichsten und lautesten in dem Film. Könnte sie sie hören, sie würden sie verrückt machen. Somit hat der Zuschauer einen Grund, eine diebische Freude zu empfinden. Weil er um die Ablehnung der Mutter weiss. Sie wird zu etwas vorgeführt, was sie nicht mag. Sofort findet eine Verbindung zwischen dem Betrachter und der Hauptfigur, Harold, statt, der seine Mutter auch nicht leiden kann, es aber schwer hat ihr wenigstens irgendeine emotionale Regung abzuringen. Deswegen schaut er auch in die Kamera, als die Musik einsetzt und neben seinem scheinbar wissenden Blick haben wir genug Zeit uns an dem entgeisterten Anblick der Mutter zu er(schaden)freuen. 10 Später im Jahr sollte Stevens noch His haben mit seinem Album Teaser and the Firecat, welches bis auf Platz 2 der Billboard-Albumcharts schaffte und dessen Singles Peace Train und Morning has broken bis in die Top 10 der Single-Charts stiegen. 11 Siehe Sequenzanalyse „Titelsequenz Harold and Maude“ im Anhang Die Musik unterstützt das Aufbruchgefühl der beiden Hauptfiguren. Maude hat nicht mehr lange zu leben. Sie weiss das. Wohl auch deshalb beschliesst sie ihr Leben in nur allen erdenklichen Zügen zu geniessen. Sie ist das genaue Gegenteil von Harolds Mutter. Sie nimmt ihn ernst, hat an seinen Sorgen und Ängsten teil, aber schafft es immer wieder ihn davon zu überzeugen, das es mehr Gründe gibt das Leben zu lieben, als er offensichtlich einsehen will. Sie schert sich nicht um Konventionen, versteht sich selber noch, im Gegensatz zu anderen Altersgenossinnen, als erotisches Wesen, weswegen sie zum Beispiel nackt Modell steht. Sie führt Harold vor das er schon, trotz seiner Ablehnung, viel mehr Verhaltensweisen aus dem Wertekosmos seiner Mutter angenommen hat, als ihm lieb sein kann. Und sie nimmt ihn sinnbildlich wie auch wörtlich an die Hand um ihm den Weg zu weisen in ein erfülltes, glückliches Leben, das nicht von den Launen oder den Einstellungen anderer Menschen um einen herum abhängig ist. Der Soundtrack verströmt ein ähnliches Gefühl. Er muntert auf, ist warmherzig, die einfachen und fröhlichen Harmonien können teilweise melancholisch stimmen, aber es ist nie eine hilflose Melancholie, wie Harold sie zu Hause erlebt, sondern immer eine warme, auffangende. Eine Art „Wohlfühlmelancholie“, wie man sie, zumindest in musikalischer Hinsicht heutzutage von Bands wie Coldplay oder Travis 12 kennt. Deswegen fügen sich die Songs von Cat Stevens auch so gut in die Szenen zwischen Harold und Maude ein, sie unterstreichen die Situation der beiden, bilden eine Melange aus den Gefühlswelten der beiden Hauptfiguren. Der depressive und morbide Harold und die lebensbejahende, scheinbar immer fröhliche Maude. Zynisch formuliert könnte man bei einer Mischung der beiden von „Happy Depression“ reden. 3.2.2 Der Authentizitätsfaktor Die Tatsache kein klassisches Filmorchester die Musik zu einem Film beisteuern zu lassen hatte noch einen ganz anderen Grund: Authentizität. 12 „Quiet is the new loud.“ , dieser Albumtitel der Band Kings of Convenience wurde auch gleichzeitig zum Slogan der, von der englischen Musikzeitung NME neu erfundenen, musikalischen Bewegung „New Acoustic Movement“, zu der Bands wie eben Coldplay, Travis oder die Kings of Convenience gezählt wurden und deren Ursprünge in solchen Acts wie Simon and Garfunkel und Cat Stevens gesehen werden. Die Tatsache das der Zuschauer Musik in einem Film hörte, die ihn in seinen Emotionen unterstützen sollte, die er aber so oder so ähnlich aus dem Radio kannte, das er oft genug im Alltag benutzte, liess den Film echter wirken. Man kannte die Stimme von Cat Stevens, und auch wenn einige der Songs neu waren 13, sie klangen ähnlich. Der Zuschauer wurde in seiner Rezeption einer erfundenen Geschichte mit etwas realem konfrontiert. Egal ob man Radio auf der Arbeit, im Auto oder zu Hause hört. Egal wie beiläufig man es laufen liess: Die ersten Klänge von Cat Stevens in Harold and Maude schmeicheln sich ein, lassen einen schneller Realität und Film vermengen. Und sorgen somit natürlich für einen wirkungsvolleren Schockeffekt zu Beginn, wenn man nicht weiss was einen erwartet und Harold sich aufhängt. Die Musik fungiert hier als Echtheitszertifikat und macht den Zuschauer noch die absurdesten Dinge glauben. Weil sie greifbar, ein Teil des ganz eigenen Alltags ist. Und man wird nicht einmal aus der Handlung geworfen, wenn Harold in die Kamera blickt und den direkten Kontakt zum Zuschauer sucht 14. Die Musik hat die Realität ins Kino gebracht. 3.3 Shampoo 1975 brachte Ashby Shampoo ins Kino, ein Film in dem eine der führenden Persönlichkeiten des New Hollywood die Hauptrolle spielte: Warren Beatty. Er war bei der Initialzündung des neuen Films, nämlich bei Bonnie and Clyde, als Hauptdarsteller und Produzent dabei. Spielte dann noch in vier weiteren Filmen des New Hollywood, produzierte und schrieb und realisierte dann, wieder in Personalunion als Autor, Produzent und Hauptdarsteller, den Film Shampoo zusammen mit Ashby: Beatty ist George, ein Friseur für die Frauen der High Society in Beverly Hills. Er schneidet ihnen aber nicht nur die Haare, er schläft auch mit ihnen. Und ihren Töchtern. Oder ihren Müttern. Dabei muss er wohl so überzeugende Liebhaberqualitäten haben, das die Frauen immer wieder auf ihn zurück greifen. Vielleicht gibt er ihnen aber einfach auch nur, wonach sie sich so sehr sehnen: Aufmerksamkeit. Wenn der eigene Mann eben nur 13 Zwei Lieder, Don´t be shy aus der Eröffnungssequenz und If you want to sing out, sing out aus der Ausflugsszene von Harold und Maude, waren exklusive Produktionen für den Soundtrack, welcher nie veröffentlicht wurde. Die anderen Lieder stammten von dem Album Tea for the Tillerman, welches auf Platz 1 der amerikanischen und englischen Charts stand im Erscheinungsjahr 1970. 14 Siehe Sequenzanalyse Erste Bewerberin aus Harold and Maude im Anhang noch seinen Job oder seine Machtvermehrung im Kopf hat, dann muss sich die vernachlässigte Frau ihre Befriedigung eben woanders holen, und genau in dieses Aufmerksamkeitsvakuum platzt der smarte und hübsche Frisör mit all seiner Leidenschaft. Aber George hat ganz andere Pläne, als der ewige Lustboy der vereinsamten Frauen zu sein: Er will seinen eigenen Salon eröffnen. Das ist sein ultimativer Traum. Sein grosses Ziel. Und dabei erhofft er sich die Unterstützung der Frauen, denen er seine „Unterstützung“ gab. Sein Plan scheint aufzugehen und spitzt sich in seiner Erfüllung auf eine einzige Nacht zu: Die Nacht, in der Richard Nixon zum Präsidenten der USA gewählt wurde15. Zwischen Wahl und Hauspartys versucht er sein Liebesleben so zu koordinieren, das er am Ende alles hat was er will. Dabei kommt er aber, eher unfreiwillig, zu dem Punkt an dem er sich eingestehen muss, verliebt zu sein. Pragmatisch versucht er auch noch das mit seinen Plänen zu vereinen und landet in einem totalen Desaster, an dessen Ende er mit leeren Händen da steht, aber immerhin die Erkenntnis gewonnen hat, das sich Liebe nicht so einfach aus dem Bewusstsein drängen lässt. Und das am ersten Amtsmorgen von Präsident Nixon. Da der Film nach dem Watergate-Skandal um den Präsidenten gemacht wurde, leuchtet dem Zuschauer auch die Parabel ein. So chaotisch Georges Leben zur Wahlnacht verläuft, so chaotisch wird im Nachhinein die Amtsperiode Nixons enden. 3.3.1 Musik als Kommentar Auch in Shampoo bedient Hal Ashby sich wieder moderner Popmusik. Aber er setzt sie nicht nur als Realitätsverschärfer ein, er nutzt sie auch als Kommentar. Exemplarisch zu sehen in der Eröffnungssequenz des Films: George schläft mit seiner Freundin, als das Telefon klingelt. Im Hintergrund ist ein Radio zu hören, aus dem die Beach Boys Wouldnt it be nice singen: „..We could be married…And then we´d be happy…Wouldn´t it be nice..” 16 So singen sie im Hintergrund, während George mit seiner Freundin schläft. Damit wird natürlich das Ende des Films vorweggenommen. Das Interessante aber ist: Es ist ein deutlicher Kommentar des Regisseurs. „Wäre es nicht schön..“, ein Satz in dem das 15 5. November 1968 11 Wochen in den amerikanischen Billboard-Charts, höchste Platzierung am 17. September 1966, Platz 8 16 Scheitern schon inbegriffen ist. Es wäre schön, aber es soll halt nicht sein. So wie die Beziehung von George. Oder die Realisierung seines eigenen Salons, sein eigenes zentrales Thema. Oder wenn der Gegner von Nixon die Wahl gewonnen hätte. Oder wenn George sich, aus der Sicht seiner Freundin, endlich mal zu ihr allein bekennen könnte. Oder wenn die Männer mal ihren Frauen mehr Beachtung schenken würden. All das wäre sehr schön, aber es bleibt ein Konjunktiv. Aus einem weiteren Grund ist der Einsatz des Liedes interessant: Es wurde nicht extra für den Film geschrieben. Hatten wir bei Harold and Maude noch einen modernen Soundtrack eines Popstars, der zum Teil allein für den Film geschrieben war, so geht Ashby nun den umgekehrten Weg: Er sucht sich aus dem riesengroßen Pool an Popsongs einen aus, der perfekt in die Situation passt. Zumindest als Kommentar. Denn mit seiner fröhlichen Mitpfeif-Melodie und seinen andauernden Tempo-Wechseln, ist der Song nicht gerade dazu prädestiniert als Soundtrack einer heissen Liebesnacht herzuhalten. Aber auch das ist schon eine Verdeutlichung der Zustände: Für George ist Sex ein Automatismus. Er ist in der Lage seine Umwelt auszublenden und konzentriert sich nur auf den Akt. Wie ein Roboter. Da kann ihn dann auch so ein Lied nicht aus der Ruhe bringen. Der Song Wouldn´t it be nice stammt aus dem Album Pet Sounds17 der Beach Boys, ein Album das als Meilenstein der Popmusik gilt. Unter anderem daran zu erkennen, das John Lennon Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band 18 als Antwort auf Pet Sounds verstand, weil er unbedingt ein noch perfekteres Album aufnehmen wollte 19. Die Vielschichtigkeit und Komplexität der Kompositionen von Brian Wilson war bis Dato unübertroffen. Die Experimente mit dem Studioequipment hatte man so noch nie gehört. Pet Sounds war ein ungewöhnliches Album, eine Art experimenteller Pop, der aber trotzdem eingängig und catchy war. Ein Verständnis, das Ashby wohl auch für seinen Film Shampoo hatte. Auf der Oberfläche ein buntes, lautes Verwirrspiel mit Slapstick-Momenten, aber darunter ein vielschichtiger Film, mit einem sehr leichten, feinen Humor. Ein Kommentar zu Watergate und gleichzeitig ein Plädoyer für die Liebe. Oder doch eher ein Abgesang auf die 17 Veröffentlicht am 16. Mai 1966, weitere Chartsingles des Albums: Good Vibrations und Sloop John B 18 Veröffnetlicht am 1. Juni 1967. Im gleichen Jahr bekam die Platte mehrere Grammys, unter anderem für das „Beste Album“ 19 Beatles producer George Martin stated that "Without Pet Sounds, Sgt. Pepper wouldn't have happened... Pepper was an attempt to equal Pet Sounds." After Sgt. Pepper was released, Wilson was so despondent that he went to bed for months. (Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Pet_Sounds Stand vom 30.3.2007, 19:33 Uhr) Hippiekultur und ihrem Glauben an die Liebe? Fakt ist: George ist ein Nutzniesser des liberalen „Freie Liebe“-Gedankens der Hippiebewegung. Er bietet seinen Damen eine Hippie Light-Version. MIT dem unkomplizierten Umgang mit Sex und Liebe, OHNE die Diskssionen, langen Haare oder womöglich olfaktorischen Belästigungen. 3.3.2. Originalmusik als Kontrast Für den konditionierten Zuschauer ist der Einsatz der Filmmusik immer auch der Beginn des Films. Insofern überrascht es hier, das die eigentliche Filmmusik erst so spät in Shampoo einsetzt. Der Film ist schon fast zur Hälfte rum 20, da hören wir zum ersten Mal Musik aus dem Off. Eine leichte, gefühlvolle Ballade. Die Szene, in der diese Musik auftaucht, ist die in der George die Tochter einer seiner „Kundinnen“ kennen lernt. Ein harmloses Geplänkel in der Küche mit der Tochter führt dazu, das die beiden im Bett landen. Die Musik ist in diesem Moment ein neues Element im Film. Und das Mädchen das George kennen lernt, ist ein neues, weibliches Element in seiner „Sammlung“. Insofern deutet die Musik ganz klar darauf hin, was passiert. Ausserdem bildet sie einen starken Kontrast zu der Figur der Tochter. Nachdem die beiden sich übers Essen, die Mutter und das Haare schneiden unterhalten haben, fragt die kleine Tochter ganz unprätentiös: „Wanna fuck?“ Das steht im krassen Gegensatz zu der lieblich-romantischen Musik am Anfang der Szene. Somit wird aber auch hier die Musik wieder zu einem Kommentar: Das Lied ist den damaligen populären Songs nicht zufällig ähnlich, denn die Eigenkompositionen für den Film waren allesamt von Paul Simon, eine Hälfte des erfolgreichen und stilprägenden Duos Simon and Garfunkel 21, welche ja auch verantwortlich waren für einen Großteil des Soundtracks von The Graduate. Also so eine Art Hofkomponisten des New Hollywood mit ihrer Spezialität: Verträumte ruhige FolkBalladen. Eine Visitenkarte der Hippies. Als die Musik verklingt, geht es nur wieder um Sex. So war auch die Hippiebewegung für ihre Kritiker zu verstehen. Das ganze Drumherum, die Musik, die Kostümierung, die Argumentationen: Um was es der breiten Masse geht respektive ging (Der Film spielt in einer Nacht im Jahre 1968, also ein Jahr vor 20 Siehe Sequenzprotokoll im Anhang Zur Zeit der Produktion von Shampoo war das Duo zum zweiten Mal in seiner Karriere getrennt. Später im Jahr 1975 brachten sie ihre erste gemeinsame Single seit der Trennung raus, My little Town. 21 dem Höhepunkt der Hippiebewegung. Er wurde aber 7 Jahre später gedreht, 1975. Man hatte also schon die Möglichkeit mit gewissem Abstand auf die damalige Zeit zurück zu blicken.) war Sex. Die Bewegung machte da keinen Hehl draus, schrieb es sogar auf ihre Fahnen, aber das ganze war wohl eher als Meta-Ebene zu verstehen: Wir sagen zwar, das wir freie Liebe wollen, aber nur um den Frieden herbeizuführen, obwohl es uns eigentlich nur um den Sex geht. Eben so wie der Kontrast in der Szene zwischen Musik und Handlung. 3.3.3. Popwissen als Kommentar Der dramatische Höhepunkt des Films ist die grosse Party am Ende. Hier gibt es zweierlei bemerkenswerte Pop-Musik-Einsätze: Als George auf der Party eintrifft, läuft gerade das Lied Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band von den Beatles. Wie schon erwähnt war dieses Album die Antwort John Lennons auf das Pet Sounds–Album der Beach Boys. Man kann also von einem Ursache-WirkungPrinzip sprechen. Auf der Party eskaliert für George die gesamte Situation, die er mit drei Frauen gleichzeitig zu bewältigen hat. Sein Sex-Konstrukt fällt in sich zusammen. Das passiert zwar erst später in der Sequenz, dennoch dürfte das Lied eine Anmeldung des drohenden Debakels sein. Ursache und Wirkung. Der Kreis schliesst sich dramaturgisch, wie auch musikalisch. Noch deutlicher wird dies, als später in der Sequenz noch Lucy in the Sky with Diamonds zu hören ist. Das Lied stammt von dem gleichen Beatles-Album. Bekommt aber noch zusätzliche Bedeutung indem der Mann von einer George-Freundin sich dazu hinreissen lässt, mit jugendlichen Hippies zu kiffen. Denn Lucy in the Sky with Diamonds, ist bekannt als Drogenhymne. Am offensichtlichsten zu erkennen an dem Kürzel LSD. Das Lied in Verbindung mit dem kiffenden Alten, ist eine deutliche Beschreibung der Szenerie. Doch die Tatsache, das Lucy.. vom selben Album stammt, ist noch eine Untermauerung des Kommentarkreises. Als George mit der Geliebten des Alten „in Flagranti“ von seiner Freundin und dem Alten erwischt wird, eskaliert die Situation. George will seiner Freundin alles erklären. Sie läuft weg und er rennt ihr hinterher, lässt die Geliebte liegen. Als er seine Freundin nicht mehr erwischt, rennt er zurück zur Geliebten, aber sie ist auch nicht mehr da. Er läuft wieder zurück. Auf dem Parkplatz vor der Tür entwischt sie ihm ebenso schnell mit ihrem Wagen, wie zuvor die Freundin. Eine stressige Situation für George. In dieser Verfolgungsszene läuft auf der Party Manic Depression von Jimi Hendrix. Hatte man Hendrix Songs bislang als Experimente verstanden, als Klangexkursionen, so wird hier eine ganz andere Stärke von ihnen Bewusst gemacht. Sie treiben an. Sie dramatisieren ohne aufgesetzt oder hölzern zu wirken. Ein spannendes Orchesterthema, das man auf die Verfolgung gelegt hätte, wäre zwar im Stande gewesen, die Spannung zu steigern, aber es hätte immer wie ein Fremdkörper gewirkt. Natürlich im Vergleich mit dem restlichen Musikeinsatz im Film, aber eben auch nur auf die Szene bezogen. Es wäre Musik gewesen, die weder mit der Zeit, noch mit George etwas zu tun gehabt hätte. Durch den treibenden Hendrix-Sound aber gelang es Ashby Spannung, Dramatik zu erzeugen und gleichzeitig in der Zeit seiner Geschichte zu bleiben. Das Lied läuft wie zufällig auf der Party, da passt es auch thematisch hin, aber gleichzeitig bildet es den Soundtrack für die Sequenz. Der Klang des Songs ist physikalisch festgelegt (im Innenraum des Hauses, auf der Party), weswegen es auch leiser zu hören ist, wenn George draussen ist und lauter wenn er durchs Wohnzimmer läuft. Aber es ist die ganze Zeit zu hören. Es ist stressig. Es kracht und scheppert. So wie Georges Situation in dem Moment. Somit gelingt Ashby das Kunststück, nicht nur das Lied logisch zu verorten, nämlich auf der Party, sondern auch noch aus den Songs, die auf der Party laufen könnten, dasjenige herauszunehmen, das seiner Szenerie dient. Und das, nicht zuletzt, zumindest einem Grossteil der Zuschauer bekannt sein dürfte. An dieser Stelle wäre wohl der Fachterminus „doppelt gemoppelt“ angebracht. 3.4 Vergleich der beiden Filme: Pop spricht Hal Ashby ist ein Paradebeispiel für den Einsatz von Popmusik im New Hollywood. Und dürfte somit auch stilprägend gewesen sein für darauffolgende Produktionen. Popmusik fand zwar schon vor New Hollywood im amerikanischen Mainstream-Kino statt, aber immer nur als exklusive Dreingabe. Wie zum Beispiel in den Elvisfilmen. Dabei war von vorneherein klar, das hier die Songs nur für den Film produziert werden (denn, ohne das marktanalytisch begründen zu können, ein Song wie Yoga is, as Yoga does von Elyis Presley hätte wohl ausserhalb des dramaturgischen Kosmos des Films wenig Chancen gehabt, ein Hit zu werden). Filme wie The Graduate haben dann damit angefangen, populäre Musiker wie selbstverständlich als Filmmusikkomponisten zu behandeln. Man hört im Film die Songs von Simon and Garfunkel, aber es gibt die Band nie im On zu sehen. Sie haben den Soundtrack gemacht. Das die Musik dann auch noch so ein Erfolg werden würde, darf man als zusätzliche Erfolgsbestätigung des neuen Konzepts von Musik im Film werten. „Another Element of The Graduate which became central to later hits was its pop soundtrack. During the preceding decade, the only best-selling albums generated by Hollywood´s superhits featured showtunes or orchestral scores, whereas several smaller hits, mostly star vehicles for Elvis Presley and the Beatles, were associated with top-selling rock and pop records.”22 Mrs. Robinson aus dem The Graduate Soundtrack gewann im Jahr 1969 einen Grammy für das beste Lied. Cat Stevens Soundtrack zu Harold and Maude wurde zwar kein so grosser kommerzieller Erfolg wie Simon and Garfunkels Mrs. Robinson, aber er festigte seinen Ruf als Popgrösse. Und er hat als erster einen kompletten Film gescored, im Gegensatz zu Simon and Garfunkel, welche zwar einen Grossteil der Lieder zu The Graduate beisteuerten, aber sich den musikalischen Platz im Film mit Komponist Dave Grusin teilen mussten 23. The Graduate betrat damit also Neuland, aber Ashby dachte dieses Konzept konsequent zu Ende. So wie er auch später die Möglichkeit von Popmusik als Kommentar entdeckte und davon ausgiebig Gebrauch machte. Natürlich immer mit der Frage verbunden: Wie wichtig ist welche Botschaft? Den Kommentarkreis um die Beach Boys und die Beatles konnte nicht jeder verstehen, der sich nicht tiefer mit Popmusik beschäftigte. Somit war vorgegeben, zwar die Option dieses Kommentars zu nutzen, ihm aber keine allzu grosse Handlungsrelevanz zuzuordnen, weil man sonst riskiert hätte das Verständnis des Films zu gefährden. Eine Art versteckter Extrahinweis für Musikliebhaber. Ein Spiel mit der Zitatkraft von bekannter Musik. Das war eine Pioniertat. Ashby brachte, zusammen mit dem New Hollywood und dessen Umbruchstimmung, die Popmusik ins Mainstreamkino. 22 Peter Krämer: „The New Hollywood – from Bonnie and Clyde to Star Wars“, 2005, Wallflower, London, Seite 11 ff. 23 Wobei Grusin sechs der insgesamt 14 Songs auf dem offiziellen Soundtrack des Films beisteuerte. Er war für die Instrumentals verantwortlich. The Graduate war seine zweite Arbeit als Filmkomponist. 4.Pop und Kino in der Gegenwart Die heutige Situation von Popmusik im Kino ist deutlich vielfältiger geworden. Pop erfüllt dabei viele Funktionen. 4.1 Popmusik als Zeitanker In Filmen wie Martin Scorseses Good Fellas (1990) oder Paul Thomas Andersons Boogie Nights (1997) wird die Musik zum Kalender. Anhand der Popsongs die zu hören sind, weiß man in welcher Zeit man sich befindet. Typische Songs für die jeweilige Zeit sind in den entsprechenden Milieus angesiedelt. So hat man beispielsweise in Boogie Nights einen Schwerpunkt auf Disco und Funk-Songs, weil das die Art von Musik war, die von den Protagonisten gehört wurde. Man hätte auch typische Folk oder Rock -Songs aus der Zeit nehmen können, um die Zeit zu bestimmen, aber es hätte nicht zu den Figuren oder ihrem Umfeld gepasst. Am deutlichsten wird Pop als Zeitmesser in Boogie Nights eingesetzt, als die Hauptfigur Dirk Diggler ein Demo in einem Tonstudio aufnimmt. Das Lied ist das musikalische Popklischee der frühen achtziger Jahre. Instrumentierung, Harmonien, Text: All das ist in dieser Szene so typisch für die Zeit gehalten, dass man sofort erkennt, wann man ist. 4.2 Popmusik als Coolnessbehälter Videoclips zitieren Filme, woraufhin diese dann wieder Videoclips zitieren. Zumindest ihre Art und Weise auf Rhythmus zu schneiden, Tempo zu machen, Effekte zu nutzen. Paradebeispiel hierfür sind sicherlich die beiden Charlies Angels Filme ( Charlies Angels, 2000, Charlies Angels: Full Throttle, 2003) von McG. Eine bunte Revue aus Knalleffekten, unterlegt mit Songs der letzten 20 Jahre, die vor allem eins eint: Ihre Coolness. Populäre Lieder wie Smack my Bitch up von Prodigy (1997), A Girl like you von Edwyn Collins (1994) oder Any Way You Want It von Journey (1980) sind Songs, die am besten laut gehört werden, die vor Energie sprühen, die schon genug Kraft entfalten würden, zeigte man sie auf einem schwarzen Bildschirm. In Verbindung mit in Zeitlupe wandelnden Gangstergruppen oder Über-sexy dargestellten Frauen, die ein Auto einschäumen, verdoppeln sie ihr Potential. Und sie signalisieren: Das hier ist Pop! Das kennst du! Das ist Unterhaltung! 4.3 Popmusik als Zitat Moulin Rouge (2001, Baz Luhrman) ist ein Musical, das auf Coverversionen bekannter Popsongs basiert. Es ist eine Ode an den Pop. Es versucht mit einer ebenso klassischen wie überhöhten Geschichte, der Popmusik ein Denkmal zu setzen und sie eben nicht nur als reines Entertainment vorzuführen, sondern auch zu zeigen das sie voller Emotionen steckt. Das sie die ultimative Sprache ist, um Gefühle wie Liebe zu artikulieren. Popmusik kann alles sagen, man muss ihr nur zuhören. Und der Film versucht es, indem er die Songs zitiert und somit bewusster machen will. Was diese Prinzipien miteinander eint ist, das sie auf den Aha-Effekt setzen. Das sie dem Zuschauer, durch ihm wahrscheinlich bekannte Musik, eine schnelle Identifikation ermöglichen. Ein schnelles zurechtfinden und Erkennen von Situationen. Aber sie kann auch als Vehikel dienen, ähnlich dem Starvehikel großer Filme. 4.4 Popmusik als Vehikel Bekannte Songs werden vor allem in den Trailern von Filmen genutzt um sie schneller auffällig zu machen. So zum Beispiel beim Trailer zu Miami Vice (2006, Michael Mann) in dem der Song Numb/Encore von Linkin Park und Jay-Z (2004) zu hören ist. Das war schon lange vor dem Trailer ein internationaler Hit. Der Song mit seiner coolen, kompromisslosen Attitüde beschreibt ebenfalls bestens das Wesen der Hauptfiguren. Auch wenn er nur im Trailer, aber nicht im Film zu hören ist. Bei vielen anderen Filmen wurde die Musik als Single mit dazugehörigem Video, in dem meistens der Interpret und ein paar Szenen aus dem Film zu sehen waren, ausgekoppelt, wenn man dann aber den Film sah, tauchte sie nur als Abspannmusik auf. Seltener geworden sind heutzutage die Exklusiv-Soundtracks, wie bei Cat Stevens für Harold and Maude. Badly Drawn Boy komponierte und nahm den kompletten Soundtrack für About a Boy (2002, Chris und Paul Weitz) auf, aber solche Gesamtpakete sind selten geworden. Das Musikfernsehen hat den Einsatz von Pop im Film sicher nicht nur forciert, sondern auch tatkräftig ausgebaut, spätestens seitdem MTV auch als Filmproduzent und Verleiher 24 in Erscheinung tritt. 5. Fazit: Die Evolution des Pop in Hollywood Zu Beginn war Pop ein Statement. Eine klare Botschaft an den Zuschauer. Er wurde konfrontiert, involviert. Die Popmusik eröffnete eine neue Ebene der Film-Botschaft, neben dem Buch und den Darstellern. Der Cat Stevens Soundtrack von Harold and Maude war ein Wiedererkennungsfaktor. Mit der Kraft, das gesehene ergänzend zu kommentieren. Die Songs in Shampoo wurden mit deutlich mehr Bedeutung aufgeladen. Das lag auch daran, dass sie schon vor Erscheinen des Films bekannt waren. Man nutzte ihre Popularität um dem Zuschauer die Möglichkeit zu geben, sich ganz auf ihre Bedeutung im jeweiligen Kontext des Filmgeschehens zu konzentrieren. Dadurch konnten selbst „harmlose“ Lieder a la Wouldn´t it be nice zum bissigen Kommentar über den Hedonismus einer ganzen Generation werden. Diese Doppeldeutigkeit von Songs ist im heutigen Kino nahezu komplett verschütt gegangen. Was zum Großteil sicher daran liegt, das modernes Hollywoodkino nicht mehr darauf fokussiert ist, dem Zuschauer eine Meinung oder gar ein politisches Statement unterzujubeln. Unterhaltung hat mehr denn je die Aufgabe eines Eskapismus übernommen. Eine Alltagsflucht in eine Welt, die grösser als das Leben selbst ist. Popmusikziatorgien wie Charlies Angels oder Moulin Rouge zeichnen dabei zusätzlich so ein Comic-haftes Abbild der Realität, das die Musik keinerlei Kommentarfunktion mehr hat, sondern allenfalls als zeitliches Zitat, meistens aber als Stimmungsmacher dient. Nach dem filmischen Prinzip des New Hollywood ist nun auch sein Einsatz von Popmusik im Mainstream nicht nur angekommen, sondern geradezu von ihm okkupiert worden. Popmusik verkauft den Film. 24 Angefangen 1996 bei dem Film Joes Apartment von John Payson, einem Musical mit singenden und tanzenden Kakerlaken Als Fazit aus diesen Beobachtungen lässt sich ganz klar erkennen, das Popmusik durch New Hollywood ins Kino kam. Da wo sie auch hingehörte, denn eine Popkultur kann nicht ohne die andere existieren. Es ist eine gegenseitige Befruchtung. Ein Synergieeffekt. So wie Warhol die Monroe reproduziert 25, wie Schriftsteller Nick Hornby Figuren erfindet, die ihre Plattensammlung nach Gefühlslage sortieren 26, so ist Film ohne Popmusik nicht mehr denkbar. Der Song zum Film wird ein Hit, zieht wieder neue Aufmersamkeit auf den Film, welcher wiederum auf den Song aufmerksam macht. Die Popmusik im Kreislauf. Und egal welche Rolle sie dabei spielt, sie macht einen guten Job. 25 26 Marilyn Monroe Diptych, Acryl auf Leinwand, 1962. High Fidelity, 1995 Literaturverzeichnis New Hollywood - Blumenberg, Hans C.: „New Hollywood“, 1976, Carl Hanser Verlag, München - Krämer, Peter: „The New Hollywood – From Bonnie and Clyde to Star Wars“, 2005, Wallflower, London - Hehr, Renate, “New Hollywood – Der amerikanische Film nach 1968”, 2003, Edition Axel Menges, Stuttgart - Horwarth, Alexander (Hrsgb.): „The last great american picture show – New Hollywood 1967-1976“, 1995, Wespennest Film, Wien Filmverzeichnis New Hollywood - “Harold and Maude” ( “Harold and Maude”, R: Hal Ashby, 1971) - “Shampoo” ( “Shampoo”, R: Hal Ashby, 1975) - “The Graduate” ( “Die Reifeprüfung”, R: Mike Nichols, 1967) - “Easy Rider” ( “Easy Rider”, R: Dennis Hopper, 1969) Modernes Mainstreamkino - Good Fellas (“Good Fellas”, R:Martin Scorsese, 1990) - Boogie Nights (“Bogie Nights”, R: Paul Thomas Anderson, 1997) - Charlies Angels (“Charlies Angels”, R: Mc G, 2000) - Charlies Angels: Full Throttle (“Charlies Angels: Volle Power”, R: Mc G, 2003) - Moulin Rouge (“Moulin Rouge”, R: Baz Luhrman, 2001) - About a Boy (“About a Boy – der Tag der toten Ente”, R: Paul und Chris Weitz, 2002) Sequenzanalyse der Eröffnungsequenz aus „Harold and Maude“ Zeit Einstellung Bildinhalt Ton 00:00:06 Plansequenz: Halbnah auf Füssen von Harold Die Kamera folgt Harold auf seinem Weg durch das Wohnzimmer. Erst ab 00:02:42 sieht man zum ersten Mal sein Gesicht. Am Ende der Sequenz springt er von einem Hocker und seine Beine baumeln durchs Bild. Bis 00:01:06 Originalton 00:03:41 Totale Wohnzimmer Harold baumelt von der Decke. Originalton 00:03:52 Overshoulder Harold mit Schwenk: Weg der Mutter Mutter kommt ins Zimmer und beachtet Harold nicht. Geht sie zum Telefon, sieht Harold. Spricht mit ihm. Originalton 00:04:20 Halbnah Harold Harold hängt leblos an Strick. Originalton 00:04:23 Close Mutter Mutter telefoniert mit Sekretär Originalton 00:04:30 Halbnah Harold Harold kichert. Röchelt leise. Originalton. 00:04:37 Overshoulder Harold Mutter telefoniert unbeeindruckt. Originalton 00:04:43 Halbnah Harold Harold spuckt dunkle Flüssigkeit. Röchelt stärker. Zappelt hilflos. Originalton 00:04:48 Overshoulder Harold mit Schwenk: Weg der Mutter Mutter legt auf. Verlässt den Originalton Raum. Vor der Tür dreht sie sich zu Harold und belehrt ihn über das bevorstehende Abendessen. 00:05:08 – Halbnah Harold Harold blickt genervt auf. Röchelt nicht mehr. Baumelt gelangweilt an Strick. 00:05:16 Ab 00:01:06 Musik, Cat Stevens Originalton. Ab 00:05:09 setzt klassische Musik ein. Sequenzanalyse Harolds erste Heiratsbewerberin aus Harold and Maude Zeit Einstellung Bildinhalt Ton 00:26:59 Totale Wohnzimer mit Schwenk zu Balkontür Candy wird von Butler ins Originalton Zimmer gebracht, trifft vor Balkontür auf Mutter. Harold winkt von draussen rein. 00:27:16 Halbnah Harold durch Balkontür Harold winkt und deutet fragend auf Candy Originalton 00:27:18 Nah Candy Candy winkt Harold bestätigend zurück Originalton 00:27:19 Halbnah Harold durch Balkontür Harold winkt freundlich zurück. Originalton 00:27:20 Halbtotale Mutter mit Candy vor Balkontür Mutter und Candy setzen Originalton sich und reden. Im Hintergrund ist Harold mit weissem Bettlaken. 00:27:28 Halbtotal Candy vor Gemälde Candy erzählt was sie studiert. Originalton 00:27:32 Halbtotal Mutter vor Balkontür Sie fragt Candy aus. Im Hintergrund geht Harold auf ein Podest. Originalton 00:27:50 Halbtotal Candy Candy erklärt ihr Originalton Erscheinen (Eheanbahnungscomputer, Mädchenwohnheim) 00:27:56 Halbtotal Mutter Mutter lacht nett und ist interessiert. Im Hintergrund bedeckt sich Harold komplett mit Laken Originalton 00:28:01 Halbtotal Candy Candy erzählt vom Stöckchen ziehen im Wohnheim. Originalton 00:28:04 Halbtotal Mutter Mutter etwas brüskiert, Harold im Hintergrund unter Laken Originalton Zeit Einstellung Bildinhalt Ton 00:28:05 Halbtotal Candy Candy versichert ihr ehrliches Interesse an Harold Originalton 00:28:09 Halbtotal Mutter Mutter erklärt Harolds Extravaganz. Im Hintergrund übergiesst er sich mit Benzin. Originalton 00:28:15 Halbtotal Candy Candy erzählt FernseherGeschichte von ihrem Bruder Originalton 00:28:21 Halbtotal Mutter Mutter hört zu, Harold begiesst sich. Originalton 00:28:24 Halbtotal Candy Candy erzählt aufgeregt die Geschichte ihres Bruders. Originalton 00:28:31 Halbtotal Mutter Mutter lacht höflich, im Hintergrund sitzt Harolds Laken still und entzündet plötzlich Originalton 00:28:35 Halbnah Candy Candy sieht feuer und Originalton springt entsetzt auf. Sie ist panisch. 00:28:38 Halbtotale Mutter vor Balkontür. Candy im Anschnitt. Schwenk zu Wohnzimertür Harold kommt ins Zimmer. Candy sieht ihn nicht mehr sondern blickt nur noch panisch aufs Feuer und rennt aus der Wohnung 00:28:52 – Close Harold, dahinter Mutter Harold und Mutter blicken Origialton fliehender Candy Ab 00:28:56 setzt Musik hinterher. Harold blickt von Cat Stevens ein. lächelnd in Kamera. Mutter sieht in mahnend an. Er merkt es und guckt weg. 00:29:11 Originalton