Leitfaden für Vorstellungsgespräche

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Leitfaden für Vorstellungsgespräche
Leitfaden für Vorstellungsgespräch
1. Die Vorbereitung
Gut vorbereitet ist halb gewonnen - das gilt natürlich auch für ein Vorstellungsgespräch!
Informieren Sie sich über das Unternehmen
Informieren Sie sich so gut wie möglich über die Firma, bei der Sie sich vorstellen. Hierzu stehen Ihnen
zahlreiche Informationsquellen zur Verfügung:
- Internet (praktisch jeder Betrieb hat eine eigene Webseite)
- Persönliches Umfeld
- Zeitungen (bei grossen Unternehmungen)
- Broschüren (werden oft von der Firma selbst abgegeben)
- Personensuche bei xing.com oder linkedin.com
Welches sind die Informationen, über die Sie idealerweise verfügen sollten?
- Anzahl Mitarbeiter / Standort(e) der Firma
- Firmenstrategie
- Dienstleistungen oder Produkte
- Geschäftsfelder / Kunden
- Philosophie und Leitbild
- Evtl. Geschäftsbericht und Organigramm
Bedenken Sie dabei, dass auch Ihr zukünftiger Arbeitgeber von Ihnen erwartet, dass Sie sich für das
Unternehmen interessieren und sich Wissen über das Unternehmen und Ihren Gesprächspartner aneignen.
Die äussere Erscheinung: Was sollen Sie anziehen?
Fallen Sie nicht durch eine zu originelle Kleidung auf. Ziehen Sie etwas an, worin Sie sich wohl fühlen und
wählen Sie die Kleidung so, dass sie zur Stelle passt (z.B Anzug mit Krawatte in der Finanzwelt). Vermeiden
Sie Übertreibungen und orientieren Sie sich am "Durchschnittsgeschmack". Tragen Sie keine Überdosis
Parfüm oder Make-up auf und vermeiden Sie knallige Farben.
Ihre Stärken und Schwächen
Stellen Sie vorgängig Ihre fachlichen und persönlichen Stärken und Schwächen schriftlich zusammen. Fragen
in diese Richtung treten in Vorstellungsgesprächen immer wieder auf. Schliesslich will die Unternehmung ja
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wissen, was Sie können und was nicht. Wenn Sie sich Ihr Stärken und Schwächen vor dem Gespräch bereits
einmal visualisiert haben, erinnern Sie sich eher bei angespannten Gesprächssituation daran!
Planen Sie Ihre Anfahrt
Falls Sie nicht genau wissen, wo sich die Unternehmung befindet, fragen Sie nach einer Wegbeschreibung
oder suchen selbst auf der Homepage der Firma nach einem Anfahrtsplan. Bei Bedarf fahren Sie den Weg
eventuell einmal vorher ab, damit Sie wissen, wie viel Zeit Sie etwa benötigen.
Pünktlichkeit und Aussehen
Achten Sie auf absolute Pünktlichkeit. Zu spät kommen sollten Sie auf jeden Fall vermeiden. Idealerweise 1015 Minuten vor dem Termin bei der Firma
einzutreffen, wird als Zeichen von Zuverlässigkeit und Interesse ausgelegt. Nutzen Sie die verbleibende Zeit,
um Ihr Aussehen und den Sitz Ihrer Kleidung zu überprüfen und im Kopf noch einmal die wichtigsten Punkte
durchzugehen.
Informieren Sie sich vorher, wo und bei wem Sie sich melden müssen.
Spielen Sie das Gespräch einmal durch
Üben Sie Ihr Verhalten bei ein Vorstellungsgespräch in einem Rollenspiel mit einer
weiteren Person Ihres Vertrauens, und gehen Sie alle wichtigen Fragen einmal durch. So können Sie
eventuelle Ängste abbauen. Je öfter Sie im Vorfeld ein Vorstellungsgespräch üben, umso sicherer werden
Sie im echten Gespräch sein. Natürlich läuft es im wirklichen Gespräch anders, aber so sind Sie ruhiger und
auf bestimmte Situationen bereits vorbereitet.
Versetzen Sie sich in die Rolle Ihres Gesprächspartners
Was würden Sie von Ihrem Gegenüber erwarten, wenn Sie jemanden einstellen? Was für Fragen würden Sie
stellen, welches Auftreten wäre Ihnen am liebsten?
Ihre Forderungen und Erwartungen
Was erwarten Sie von Ihrem neuen Job und von der Firma? Geht es um eine Führungsaufgabe oder um
einen(Fach-) Spezialisten Job? Werden Sie sich klar über Punkte wie Gehalt, Arbeitszeiten, Ferientage, Arbeit
mit oder ohne Eigenverantwortung, Einzel- oder eher Teamarbeit. Überlegen Sie sich, was für Sie
unerlässlich und was weniger wichtig ist.
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2. Das Gespräch
Eins wollen Ihre Gesprächspartner dann allerdings nicht von Ihnen hören: Die chronologische und
lückenlose Wiederholung Ihres Lebenslaufs mit allen einzelnen Stationen, beginnend mit dem höchsten
Schulabschluss, endend mit der heutigen Position.
Denn diesen kennen sie nach der ersten Vorauswahl der Bewerbungsunterlagen schon. Im Gegenteil: Sie
sollen in fünf Minuten über die schriftliche Bewerbung hinaus mündlich Ihre Qualifikationen sowie prägende
Erfahrungen benennen und strukturiert präsentieren. Und zwar immer mit dem Fokus auf die
stellenbezogenen Anforderungen Ihres potenziellen Arbeitgebers.
Achten Sie auf eine lockere und bequeme aber aufrechte Sitzhaltung und versuchen Sie, diese während dem
Gespräch von Zeit zu Zeit zu verändern. Achten Sie auf Ihre Mimik, Gestik und Körpersprache sowie einen
offenen und freundlichen Blickkontakt. Spielen Sie nicht mit dem Ehering oder mit dem Kugelschreiber oder
ein "Zappeln" mit den Beinen zeugen von Nervosität. Versuchen Sie, ruhig und entspannt zu atmen.
Achten Sie darauf, dass Sie den Interviewer nicht unterbrechen und kommen Sie nicht in seine persönliche
(örtliche) Sphäre (nicht über das Pult beugen, und seine Unterlagen nicht verschieben etc.) Stellen Sie sicher,
dass Sie zu Ihren Interviewpartner einen natürlichen Augen- und Sichtkontakt haben.
Beantworten Sie die Fragen ruhig und überlegt. Lassen Sie sich zwischen Frage und Antwort ruhig ein paar
Sekunden (Ihre Antworten wirken sonst wie 100-fach einstudiert). Hören Sie aufmerksam zu und geben Sie
ehrliche Antworten.
Wichtig: ein erster Eindruck entsteht bereits beim Betreten der Firma! Behandeln Sie sämtliche
Mitarbeitenden zuvorkommend und höflich (auch beim Empfang), fragen Sie bevor Sie sich mit Broschüren
eindecken.
Die am häufigsten gestellten Fragen
- Warum haben Sie sich gerade bei uns beworben?
- Was wissen Sie über unsere Unternehmung?
- Warum glauben Sie, dass Sie sich für diese Stelle eignen?
- Wie organisieren Sie Ihre Arbeit? - Würden Sie mir kurz Ihre berufliche Laufbahn schildern?
- Was waren Ihre grössten Erfolge / Niederlagen? Wie gingen Sie damit um?
- Was sind Ihre beruflichen Ziele in den nächsten Jahren?
- Warum sollen wir uns gerade für Sie entscheiden?
- Wie gehen Sie mit Konfliktsituationen um?
- Welches Arbeitsumfeld benötigen Sie?
- Was erwarten Sie von Ihrer neuen Stelle?
- Wie sehen Ihre Gehaltsvorstellungen aus?
- Wie reagieren Sie auf autoritäre Vorgesetzte und Mitarbeitende?
- Was verstehen Sie unter Teamarbeit? Welche Rolle nehmen Sie in einem Team ein?
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- Welche Ihrer bisherigen Stellen hat Ihnen am besten gefallen? - Warum?
- Haben Sie Führungseigenschaften? Wie können Sie diese belegen?
- Welche Verbesserungen haben Sie in Ihrem letzten Aufgabengebiet vorgenommen?
- Aus welchen Gründen haben Sie Ihre Arbeitsstellen gewechselt?
- Warum haben Sie sich genau auf diese Stelle beworben?
- Warum wollen Sie heute die Stelle wechseln? / Wieso sind Sie arbeitslos?
- Was verstehen Sie unter..... (hier könnte eine spezifische Frage aus Ihrem Fachbereich kommen)
Die heiklen Fragen
- Welches Sind Ihre Stärken und Ihre Schwächen?
- Welche Probleme hatten Sie bei der letzten Stelle?
- Was hat Sie an Ihrem letzten Arbeitgeber oder Vorgesetzten gestört?
Bei Lücken im Lebenslauf sollten Sie diese kurz nennen, sofern sie länger als vier Monate sind, und mit Inhalt
füllen. Sie sollen sich nicht rechtfertigen, sondern sachlich darstellen, was in dieser Zeit war und welche
Erfahrungen Sie in für die weitere berufliche Zukunft Sie aus dieser Zeit erworben haben.
Unzulässige Fragen
Sind Sie vorbestraft? Beim Bewerbungsgespräch sind Fragen nach Vorstrafen nur zulässig, wenn sie für die
entsprechende Stelle von Bedeutung sind
Sind Sie ledig? Persönliche Fragen, die in keinem Zusammenhang mit der offenen Stelle stehen, sind in der
Regel unzulässig. Dazu gehören Fragen zum Zivilstand, zur Wohnsituation sowie zur Zugehörigkeit zu einer
Gewerkschaft oder einem Verein.
Sind Sie schwanger? Eine bestehende oder geplante Schwangerschaft ist Privatsache. Danach zu fragen ist
für den Arbeitgeber daher grundsätzlich unzulässig. Eine Ausnahme besteht, wenn eine Schwangere in
einem Job eine körperliche oder gefährliche Tätigkeit (etwa der Umgang mit giftigen Stoffen) zu verrichten
hat.
Hinweis: Fragen, die sehr indiskret sind und stark in den persönlichen Bereich eingreifen, können Sie dezent
aber mit Bestimmtheit zurückweisen!
Die häufigsten Fehler im Interview
- Vermeiden von Sichtkontakt - Ängstliche und leise Stimme - Über aktuellen oder vorherigen Arbeitgeber
negativ sprechen - Totale Übertreibung oder Überbewertung der eigenen Qualitäten (ich bin perfekt, ich
habe keine negativen Charakterzüge, etc.)
Wir hoffen unser Leitfaden hat Ihnen die Vorbereitung auf Ihr Vorstellungsgespräch erleichtert und
wünschen Ihnen viel Erfolg!
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