Bericht aus der Erich-Kästner-Schule, Maintal 2014/15

Transcrição

Bericht aus der Erich-Kästner-Schule, Maintal 2014/15
Zentrum für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Main-Kinzig e.V.
Sozialarbeit in Schulen (SiS)
Erich-Kästner-Schule
ZKJF
Maintal
Sozialarbeit in der
Erich-Kästner-Schule, Maintal
Bericht für das Schuljahr 2014/15
Inhalt
ALLGEMEINE INFORMATIONEN
2
A) SOZIODEMOGRAFISCHE MERKMALE DER KLIENTEN/INNEN
3
1. ANZAHL DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN
2. ALTER DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN
3. GESCHLECHT DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN
4. WOHNORTE DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN
3
3
4
4
B) EINZELFALLBEZOGENE ARBEIT (§ 13 SGB VIII)
5
1. ERBRACHTE LEISTUNGEN
2. HILFEANLÄSSE UND PROBLEMLAGEN
3. BEENDIGUNG DER LEISTUNG
4. RESÜMEE UND ERLÄUTERUNGEN: EINZELFALLBEZOGENE HILFEN
5
6
6
6
C) VERMITTLUNG BEI KONFLIKTEN
7
D) GRUPPENBEZOGENE ARBEIT
8
1. ERBRACHTE LEISTUNGEN
2. THEMEN / INHALTE DER GRUPPEN
3. BEENDIGUNG DER GRUPPEN
4. RESÜMEE: GRUPPENBEZOGENE ARBEIT
E) KLASSENBEZOGENE ARBEIT
1. ERBRACHTE LEISTUNGEN
2. THEMEN / INHALTE DER KLASSENPROJEKTE
3. BEENDIGUNG DER KLASSENPROJEKTE
8
8
8
8
9
9
9
9
F) KOOPERATIONSPROJEKT (ZUSATZLEISTUNG)
10
1. ERBRACHTE LEISTUNGEN
2. THEMA / INHALT DES KOOPERATIONSPROJEKTS
10
10
G) QUALITÄTSSICHERUNG, VERNETZUNG UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT/STÜTZLEISTUNGEN
11
FAZIT UND AUSBLICK
12
ZKJF Sozialarbeit in Schulen
Bericht 2014/15
Erich-Kästner-Schule, Maintal
Allgemeine Informationen
Erich-Kästner-Schule, Maintal
Schulform Schüler/innen
Integrierte Gesamtschule* 531
SchuB
12
gesamt: 543
*Zielgruppe: 531
Einzugsgebiet
Maintal
Niederdorfelden
Schöneck
Besonderheiten
Pädagogische Mittagsbetreuung
SchuB-Klasse
PIT-Projekt (Prävention im Team)
Tanz-Projekt
Sozialarbeit in der Erich-Kästner-Schule, Maintal (SiS)
Auftraggeber
Finanzierung
Träger
Umfang
Fachkräfte
Handlungsfelder
Arbeitsschwerpunkte
Zielgruppe
Erreichte Schüler/innen
Jugendamt MKK
50% Jugendamt MKK
50% durch alle 28 kreisangehörige Kommunen (vertragliche Regelung)
Zentrum für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Main-Kinzig e.V. (ZKJF)
110% Stelle / 43 Wochenstunden
Ilona Kreis (85%) und Dirk Friebe (25%)
Einzelfallbezogene Beratung und Krisenintervention
Vermittlung bei Konflikten
Gruppenbezogene Arbeit
Klassenbezogene Arbeit
Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit und Qualitätssicherung
Projekte in Klassen
Einzelberatung
Gruppenbezogene Arbeit
Berufsorientierung
alle 531 Schüler/innen der Integrierten Gesamtschule (ohne die SchuB-Klasse)
364, das sind 68,55% der Zielgruppe,
davon nahmen 29 Schüler/innen mehrere Leistungen in Anspruch.
Seite 2 / 12
ZKJF Sozialarbeit in Schulen
Bericht 2014/15
Erich-Kästner-Schule, Maintal
A) Soziodemografische Merkmale der Klienten/innen
Im allgemeinen Überblick (S. 2) wird die Anzahl der erreichten Schülerinnen und Schüler genannt. Da einige von ihnen zwei oder mehrere Leistungen (z.B. Teilnahme an einem Klassenprojekt und Einzelberatung) in Anspruch nahmen, übersteigen die im Folgenden genannten Zahlen die Menge der tatsächlich beteiligten Personen (Mehrfachzählungen): Insgesamt nahmen im Berichtszeitraum 364 Schülerinnen und Schüler 393 verschiedene Leistungen der
Sozialarbeit in Schulen in Anspruch.
1. Anzahl der Klientinnen und Klienten
Die größte Anzahl der Klientinnen und Klienten wurde durch die
Arbeit mit Klassen erreicht (226 Klientinnen und Klienten aus insgesamt zehn Klassen). Die Einzelberatungen nahmen 39 Schülerinnen
und Schüler in Anspruch. An Vermittlungsgesprächen in Konflikten
waren 63 Personen beteiligt und 65 Schülerinnen und Schüler wurden in Gruppen betreut.
2. Alter der Klientinnen und Klienten
Die Klienten/innen waren zwischen 11 und 17 Jahre alt
und umfassten somit Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10. Der Schwerpunkt lag bei den 14- bis 15Jährigen.
Beratung: Das Alter der Klienten und Klientinnen, die
eine Beratung in Anspruch nahmen, war von 11 bis 17
Jahre, mit einem Schwerpunkt bei den 12-Jährigen.
Konfliktbearbeitung: Das Alter der Beteiligten lag zwischen 11 und 16 Jahren, die meisten waren 11 bis 13
Jahre alt.
Gruppen: die Gruppenangebote wurden hauptsächlich
von den 14- bis 16 Jährigen wahrgenommen.
Klassenprojekte: Im Schuljahr 2014/15 wurden Projekte in den Klassen
fünf bis acht durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler waren im Alter
von 10 bis 15 Jahren.
Seite 3 / 12
ZKJF Sozialarbeit in Schulen
Bericht 2014/15
Erich-Kästner-Schule, Maintal
3. Geschlecht der Klientinnen und Klienten
Mit insgesamt 52% männlichen Klienten gegenüber 48% weiblichen Klientinnen war das Geschlechterverhältnis fast
ausgewogen.
Bei der Arbeit mit Gruppen überwogen die Jungen deutlich mit 56% zu 44% Mädchen. Das lag daran, dass Jungen im
Bezug auf Berufsorientierung mehr Unterstützung benötigen. Mädchen sind stärker in den Vermittlungen in Konflikten (68%) vertreten. Jungen nahmen mit 53% eher eine Beratung in Anspruch.
4. Wohnorte der Klientinnen und Klienten
Anmerkung: der Wohnort wurde bei den Teilnehmern/innen der Klassenprojekte nicht erfasst.
130 Klienten/innen lebten in Maintal und sechs kamen aus
Niederdorfelden, jeweils zwei Klienten/innen lebten in Hanau,
und Schöneck.
Seite 4 / 12
ZKJF Sozialarbeit in Schulen
Bericht 2014/15
Erich-Kästner-Schule, Maintal
B) Einzelfallbezogene Arbeit (§ 13 SGB VIII)
Das Angebot richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis zehn des Haupt- und Realschulzweigs
der weiterführenden Schulen sowie der Integrierten Gesamtschulen und Schülerinnen und Schüler des BGJ, BVJ, BFS
1
und TZB der beruflichen Schulen.
Der Fokus liegt dabei immer auf der einzelnen Schülerin/dem einzelnen Schüler, ihren /seinen Problemlagen und
Bedarfen. (…)
Anlass ist immer

Eine persönliche Problemlage

Ein von der Schülerin/dem Schüler selbst geäußerter Bedarf

Ein absehbares Problem/ein absehbarer Bedarf

Eine Verhaltensauffälligkeit
Beteiligt sind immer eine Fachkraft von „Sozialarbeit in Schulen“ und eine Schülerin/ein Schüler.
Bei Bedarf können auch Eltern und Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte, andere Personen, Fachkräfte und Fachdienste
sowie Institutionen und Organisationen hinzugezogen werden. Voraussetzung ist das Einverständnis der Schülerin/des Schülers.
Der Zugang der Schülerin/des Schülers kommt wie folgt zustande:

Die Schülerin/der Schüler sucht die Fachkraft „Sozialarbeit in Schulen“ auf.

Die Schülerin/der Schüler wird von Dritten zur Fachkraft „Sozialarbeit in Schulen“ geschickt bzw. an die Fachkraft vermittelt.

Die Fachkraft „Sozialarbeit in Schulen“ wird selbst initiativ.
Einzelfallbezogene Arbeit kann als

Kurzberatung (bis 3 Beratungseinheiten)

Langfristige Beratung (ab 4 Beratungseinheiten)

Krisenintervention
durchgeführt werden. Dies schließt die Begleitung zu anderen Institutionen und Hausbesuche sowie Unterstützungsleistungen außerhalb der Schule ein
(aus Qualitätshandbuch, S. 8).
1. Erbrachte Leistungen
Im Schuljahr 2014/15 wurden insgesamt 39 Einzelfälle bearbeitet. Es wurden deutlich mehr Kurzfristige Beratungen
durchgeführt.
Beratungen
Anzahl
Kurzfristige Beratung
30
Langfristige Beratung
9
darin enthalten:
Hausbesuch
4
Kontakt Jugendamt
1
Kontakt Fachdienst
2
1
Berufsgrundbildungsjahr, Berufsvorbereitungsjahr, Berufsfachschule, Teilzeit-Berufsschule.
Seite 5 / 12
ZKJF Sozialarbeit in Schulen
Bericht 2014/15
Erich-Kästner-Schule, Maintal
2. Hilfeanlässe und Problemlagen
Das Diagramm zeigt, dass die häufigsten Beratungsanlässe in der Hilfe bei Problemen im sozialen Umfeld waren.
Weiterer Unterstützungsbedarf bestand im Bereich in/mit der Schule und Problemen in der
Familie. Drei Fälle von Schulverweigerung und
ein Fall auf Verdacht KWG § 8a wurden bearbeitet.
3. Beendigung der Leistung
31 Beratungen wurden im Berichtszeitraum abgeschlossen, in fünf Fällen wird der Kontakt im Schuljahr
2015/16 fortgesetzt.
4. Resümee und Erläuterungen: einzelfallbezogene Hilfen
In diesem Kapitel wurden Aussagen über den Umfang, den Zeitraum und die Inhalte der einzelfallbezogenen Tätigkeiten an der Erich Kästner-Schule gemacht. Das Beratungsangebot der „Sozialarbeit in Schulen“ wurde von 7,34% der
Zielgruppe in Anspruch genommen und fand sowohl während der Unterrichtszeit als auch am Nachmittag statt.
Der Kontakt zu den einzelnen Schülern/innen kam auf unterschiedliche Art und Weise zustande:

Schüler/innen kamen aus Eigeninitiative

Schülerinnen und Schüler kamen auf Empfehlung einer Lehrkraft und/oder der Schulleitung

auf Empfehlung von Mitschülern/innen

Durch die Teilnahme an einem Klassenprojekt oder einer Gruppe wurde die Fachkraft und ihr Angebot bekannt
Die Themen der Schülerinnen und Schüler bei den Beratungen waren altersabhängig. Während bei den Schülerinnen
und Schülern der Klassen fünf bis sieben überwiegend Konflikte mit Gleichaltrigen im Vordergrund standen, waren es
bei den älteren Schülern der Jahrgänge 8 bis 10 eher persönliche Konflikte oder Krisen und/oder Fragen zur Schullaufbahn sowie Berufsfindung.
Seite 6 / 12
ZKJF Sozialarbeit in Schulen
Bericht 2014/15
Erich-Kästner-Schule, Maintal
C) Vermittlung bei Konflikten
Unter „Vermittlung bei Konflikten“ wird verstanden, dass die Fachkräfte „Sozialarbeit in Schulen“ offene und versteckte Konflikte zwischen Schülerinnen und Schülern mit den Betroffenen bearbeiten. Für die Teilnahme der betroffenen Schülerinnen und Schüler gilt das Freiwilligkeitsprinzip.
Für die „Vermittlung bei Konflikten“ gelten bestimmte Rahmenbedingungen: Anlässe sind immer offene und versteckte Konflikte zwischen Schülerinnen/Schülern bzw. Gruppen von Schülerinnen /Schülern.
Der Zugang zur Vermittlung in Konflikten kommt wie folgt zustande:

Die Fachkraft „Sozialarbeit in Schulen“ stellt Bedarfe selbst fest und wird initiativ.

Bedarfe werden von Seiten der Lehrkräfte bzw. der Schulleitung an die Fachkraft „Sozialarbeit in Schulen“ herangetragen bzw. betroffene Schülerinnen und Schüler zur Fachkraft „Sozialarbeit in Schulen“ geschickt.

Betroffene Schülerinnen und Schüler tragen Bedarfe an die Fachkraft „Sozialarbeit in Schulen“ heran.

Nicht beteiligte Schülerinnen und Schüler tragen Bedarfe an die Fachkraft „Sozialarbeit in Schulen“ heran.

Dritte tragen Bedarfe an die Fachkraft „Sozialarbeit in Schulen“ heran.
Voraussetzungen

Die am Konflikt Beteiligten sind Schülerinnen und Schüler der Schule, in der die Fachkraft „Sozialarbeit in Schulen“ tätig ist.

Mindestens ein/e Konfliktbeteiligte/r ist Schüler/in einer Klasse, für die die Fachkraft „Sozialarbeit in Schulen“
grundsätzlich zuständig ist.

Weitere Voraussetzung ist, dass die am Konflikt Beteiligten grundsätzlich zur Konfliktbearbeitung bereit sind.
Die Konfliktbearbeitung findet in der Regel während der Unterrichtszeit statt. Bei Konfliktbearbeitung außerhalb der
Unterrichtszeit erfolgt eine Information an die Eltern.
(s. Handbuch SiS 2010, S. 54)
In den 22 Vermittlungsgesprächen mit insgesamt 79 Beteiligten (63 verschiedene Personen) wurde in allen Fällen
eine Vereinbarung abgeschlossen. Laut der Rückmeldungen wurde lediglich eine der Absprachen nicht eingehalten.
Voraussetzung bei der Vermittlung in Konflikten ist die Bereitschaft aller Konfliktparteien, eine Lösung zu erzielen.
Das Ziel jeder Konfliktvermittlung ist die Vermittlung von Gesprächen mit Hilfe von Regeln. Dadurch kann für alle
Beteiligten eine akzeptable und konstruktive Lösung erarbeitet und ausgehandelt werden.
Seite 7 / 12
ZKJF Sozialarbeit in Schulen
Bericht 2014/15
Erich-Kästner-Schule, Maintal
D) Gruppenbezogene Arbeit
Unter gruppenbezogener Arbeit wird verstanden, dass die Fachkräfte „Sozialarbeit in Schulen“ regelmäßig und über
einen längeren Zeitraum mit einer Gruppe Schülerinnen und/oder Schülern arbeiten. Dabei umfasst eine Gruppe
mindestens drei Personen.
Gruppenbezogene Arbeit soll folgende Ziele erreichen:


Förderung der Sozialkompetenz, d.h. die Fähigkeit miteinander zu leben, zu lernen und zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen, die Fähigkeit, andere Menschen und Werthaltungen zu schätzen und die Bereitschaft,
Konflikte konstruktiv zu nutzen
Förderung der Selbstkompetenz, d.h. die Fähigkeit, über eigenes Verhalten nachdenken zu können, die eigene
Identität zu entwickeln, mit inneren Konflikten umzugehen und die Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft anzuregen
Ein Gruppenangebot richtet sich an Schülerinnen und/oder Schüler mit ähnlichen Problemlagen und Interessen. Ziel
ist die erfolgreiche Bearbeitung dieser Themen im Sinne von Sozialem Lernen.
(s. Handbuch SiS 2010, S. 24)
1. Erbrachte Leistungen
Im Berichtszeitraum wurden in der Erich-Kästner-Schule acht Gruppen mit insgesamt 65 Teilnehmern/innen durchgeführt.
2. Themen / Inhalte der Gruppen
Alle durchgeführten Gruppen im Schuljahr 2014/15 hatten Berufsorientierung zum Thema.
Die Gruppenstärke im 9. Schuljahr zum Thema „Berufsorientierung“ betrug im Durchschnitt neun Schüler/innen in
fünf Gruppen. Im Jahrgang acht wurden drei Gruppen „Berufsorientierung“ mit insgesamt 23 Schülern/innen durchgeführt.
Inhaltliche Schwerpunkte waren:



Kennenlernen verschiedener Berufsfelder
Suchen und Kennenlernen von Praktikumsstellen
Bewerbungstraining für eine Praktikumsstelle.
3. Beendigung der Gruppen
Alle acht Gruppen wurden im Verlauf des Schuljahres abgeschlossen.
4. Resümee: Gruppenbezogene Arbeit
Durch die Gruppengröße von 8-10 Schülern/innen pro Gruppe konnte intensiv auf einzelne Schüler oder Schülerinnen
eingegangen werden. Die Unterstützung durch die anderen Gruppenmitglieder bzw. die sozialpädagogische Fachkraft
war individueller als dies in der Arbeit mit einer Klasse möglich ist. Die Schülerinnen und Schüler lernten sich mit
ihren subjektiven Stärken und Schwächen in der Kleingruppe recht gut kennen und konnten sich in ihren Kompetenzen gegenseitig unterstützen. Dies stärkte das individuelle Selbstbewusstsein, sich „etwas zutrauen zu können“.
Für die Auseinandersetzung mit dem Thema „welchen Beruf will ich erlernen, was passt gut zu mir?“ gab es in der
Gruppenarbeit viel Raum. Die einzelnen Schülerinnen und Schüler konnten so klarere Vorstellungen entwickeln und
auch bei der Suche des Praktikumsplatzes bzw. eines Ausbildungsplatzes umsetzen.
Seite 8 / 12
ZKJF Sozialarbeit in Schulen
Bericht 2014/15
Erich-Kästner-Schule, Maintal
E) Klassenbezogene Arbeit
Unter „klassenbezogener Arbeit“ wird verstanden, dass die Fachkräfte „Sozialarbeit in Schulen“ über einen längeren
Zeitraum in Kooperation mit der jeweils zuständigen Lehrkraft mit ganzen Klassen arbeiten. Die Arbeit fokussiert sich
dabei nicht in erster Linie auf die einzelnen Schülerinnen und Schüler, sondern auf die Klasse als soziales System. Die
Fachkraft „Sozialarbeit in Schulen“ hat somit keinen Einfluss auf die Zusammensetzung der Teilnehmerinnen und
Teilnehmer. Thema ist immer „Soziales Lernen“ und wird in den einzelnen Jahrgängen mit unterschiedlichen Schwerpunkten bearbeitet.
Klassenbezogene Arbeit hat zum Ziel, die Klassengemeinschaft so zu stärken, dass jede einzelne Schülerin und jeder
einzelne Schüler von ihr mitgetragen wird, sich in der Klasse ein „Wir-Gefühl“ entwickelt und sich die Klasse als Gesamtsystem für die Kultur des Umgangs miteinander verantwortlich fühlt. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei,
individuelle Unterschiede zu akzeptieren und den Umgang untereinander in wechselseitigem Respekt und Toleranz
zu gestalten sowie Konflikte angemessen zu bearbeiten. Auf diese Weise wird die Sozialkompetenz der einzelnen
Schülerinnen und Schüler erweitert und ein positives Lernklima in der Klasse hergestellt.
Schließlich trägt die klassenbezogene Arbeit dazu bei, die Zusammenarbeit und Vertrauenskultur zwischen den Lehrkräften und den Fachkräften „Sozialarbeit in Schulen“ zu verbessern.
(s. Handbuch SiS 2010, S. 41/42)
1. Erbrachte Leistungen
Im Berichtszeitraum wurden in der Erich-Kästner-Schule 13 Klassenprojekte mit insgesamt 290 Teilnehmern/innen
durchgeführt. Da es in drei Klassen im Verlauf des Schuljahres ein zweites Projekt gab, wurden letztlich zehn verschiedene Klassen und 226 Schülerinnen und Schüler mit diesen Angeboten erreicht.
2. Themen / Inhalte der Klassenprojekte
In den Klassen des 5. und 6. Jahrgangs wurden Projekte zum „Sozialen Lernen“ im Klassenverband angeboten. Folgende Themen wurden gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern bearbeitet:








Gemeinsames Kennenlernen
Selbstwahrnehmung – Fremdwahrnehmung
Konfliktbewältigung
Übungen zur Teamfähigkeit
Streit und Krisen
Freundschaften
Klassengemeinschaft
Zusammen lernen und arbeiten
Drei Klassen des 7. Jahrgangs hatten „Teamarbeit“ zum Inhalt. In diesen Klassen standen folgende Punkte im Zentrum der Arbeit:




Konfliktbewältigung
Übungen zur Teamfähigkeit
Klassengemeinschaft
Zusammen lernen und arbeiten
3. Beendigung der Klassenprojekte
Zwölf Klassenprojekte wurden im Verlauf des Schuljahres 2014/15 planmäßig abgeschlossen. Ein Projekt wurde vorzeitig beendet.
Alle Projekte wurden am Ende in einer anonymisierten Befragung durchweg positiv sowohl von den Schüler/innen als
auch von den Lehrer/innen bewertet.
(Näheres s. Gesamtbericht, S. 37 f)
Seite 9 / 12
ZKJF Sozialarbeit in Schulen
Bericht 2014/15
Erich-Kästner-Schule, Maintal
F) Kooperationsprojekt (Zusatzleistung)
Zusatzleistungen können von Sozialarbeit in Schulen erbracht werden. Die Prozessgestaltung von Zusatzleistungen
erfolgt nicht über standardisierte Prozessvorgaben. Zusatzleistungen haben einen direkten Bezug zu der Zielgruppe
von Sozialarbeit in Schulen.
Unter Zusatzleistungen fallen:

Mitwirkung an Projekttagen und -wochen

Mitwirkungen an Tagen der Offenen Tür in Schulen sowie sonstigen Informationsveranstaltungen

Mitarbeit an pädagogischen Konzepten in der Schule bzw. im Sozialraum

Sonstige Projekte, bei welchen die fachliche Mitwirkung von Sozialarbeit in Schulen sinnvoll erscheint.
Zusatzleistungen werden immer in Kooperation mit anderen Partnern, insbesondere den Schulen erbracht, wobei die
Partner-Institution bzw. -Organisation in der Regel die Federführung in der Planung und Durchführung hat. Sozialarbeit in Schulen versteht sich dabei als mitwirkende Organisation.
Kooperationsprojekte mit Netzwerkpartnern.
Eine Ausnahme bilden „Kooperationsprojekte“ mit, im Netzwerk von Sozialarbeit in Schulen tätigen Partnern. Diese,
mit den Netzwerkpartnern entwickelten Projekte können federführend von den Fachkräften Sozialarbeit in Schulen
geplant und durchgeführt werden. Sie müssen von den Fachkräften von Sozialarbeit in Schulen erfasst und dokumentiert werden. Ziel dieser Kooperationsprojekte ist neben den Leistungen für die Kinder und Jugendlichen die Erzielung
von Synergieeffekten und die Verbesserung der Zusammenarbeit mit anderen Dienstleistern.
(aus Qualitätshandbuch SiS 2015, S. 61)
1. Erbrachte Leistungen
Im Schuljahr 2014/15 war die Schulsozialarbeit der Erich-Kästner-Schule in der Vermittlung eines Kooperationsprojektes mit dem freien Träger „People‘s Theater“ beteiligt. An dem Projekt nahmen drei Klassen des 7. Jahrgangs mit
78 Schülern/innen teil. Bereits im Jahr 2001 bestand seitens „People‘s Theater“ Kontakt mit der SiS Kollegin, die auf
ein mögliches Interesse an einem Projekt für das Jahr 2015 angesprochen wurde. Die SiS Mitarbeiterin vermittelte
zwischen der Anfrage des freien Trägers und der Schule. Ebenso war sie in der Umsetzungsphase eingebunden.
2. Thema / Inhalt des Kooperationsprojekts
In der 45min. Show steht ein Mini-Drama im Mittelpunkt, in welchem ein sozialer Konflikt in einer kurzen Theaterszene dargestellt wird. Sobald der Konflikt zu eskalieren droht, stoppt der Moderator das Stück. Durch Fragen an die
Schüler/innen werden die Ursachen des Konflikts herausgearbeitet und Lösungsvorschläge entwickelt. Zum Abschluss spielen die Schauspieler/innen eine zusammenfassende Vorbildlösung vor, in die möglichst viele Vorschläge
der Schüler/innen eingearbeitet werden.
Seite 10 / 12
ZKJF Sozialarbeit in Schulen
Bericht 2014/15
Erich-Kästner-Schule, Maintal
G) Qualitätssicherung, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit/Stützleistungen
Die pädagogische Arbeit der Sozialarbeit in Schule ist nach unserem eigenen Verständnis von Kooperation kein isoliertes Angebot, sondern findet in enger Abstimmung mit „unseren Kooperationspartnerinnen“ vor Ort statt. Zu orientieren haben wir uns an den strategischen Zielen, die durch den örtlichen Jugendhilfeträger vorgegeben werden.
Daraus ergeben sich folgende Kooperationsziele:
•
•
•
•
Erwachsene, die für die Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen in einer Gemeinde verantwortlich
sind, initiieren und gestalten gemeinsam lebensweltnahe Lernsituationen und –prozesse.
Im Zusammenschluss von sozialen Einrichtungen, Organisationen und Privatpersonen gestalten Erwachsene
eine kind- und familiengerechte Lebensumgebung.
Sie engagieren sich für den Aufbau und die Pflege einer Kultur der gegenseitigen Wertschätzung und Unterstützung im Gemeinwesen.
Lokale personale, finanzielle und materielle Ressourcen werden untereinander ausgetauscht und für Kinder in
unterschiedlichen Einrichtungen nutzbar gemacht.
Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass eine enge Zusammenarbeit nicht nur mit der Schule und dem Jugendamt
notwendig ist, sondern auch verstärkt eine Vernetzung unserer Arbeit mit den „sonstigen Angeboten“ im Gemeinwesen, hier insbesondere den Angeboten der kommunalen Jugendarbeit vor Ort angestrebt bzw. ausgebaut werden
soll.
(aus Konzept SiS, Seite 11 f)
Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung nimmt im Rahmen der Arbeit an Schulen einen großen Stellenwert ein
und wurde mit der Erarbeitung und Herausgabe eines Qualitätshandbuches (Näheres hierzu siehe im Gesamtbericht
SJ 2010/2011) systematisiert und standardisiert.
Mit dem Qualitätshandbuch wurde erreicht, dass die Qualität der Prozesse und Verfahren in der Arbeit der Fachkräfte geprüft und somit auch weiter entwickelt werden können. Dabei wird – wie in allen modernen Qualitätssystemen
unterschieden zwischen Struktur-, Prozess und Ergebnisqualität.
Strukturqualität definiert sich im Wesentlichen über die Rahmenbedingungen und über die Kompetenzen und fachlichen Qualifikationen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hierunter fällt dann im Fachbereich gemeinsamen Fortbildungen, regelmäßige Supervision und auch die regelmäßigen Dienstbesprechungen.
Unter Prozessqualität wird die Qualität der Abläufe in der praktischen Arbeit verstanden. Hierzu bietet das Qualitätshandbuch ein hohes Maß an Transparenz. Prozessqualität im Blick zu haben und ständig weiter zu entwickeln, ist ein
Handlungsschwerpunkt für alle Fachkräfte und die Geschäftsleitung. Hierunter fallen regelmäßige Workshops und
Arbeitstreffen. Unter „Ergebnisqualität“ werden im Allgemeinen die Ergebnisse und Güte der Arbeit verstanden. Dies
wird in den Berichten jährlich dargestellt.
Da der Bereich „Qualitätssicherung“ doch einen beträchtlichen Anteil in der Arbeit der Fachkräfte hat, wird er gesondert ausgewiesen.
Aus der nebenstehenden Grafik wird ersichtlich, in welchen
Arbeitsfeldern und mit welchen Zeitanteilen die Sozialarbeiter/innen tätig waren.
Neben der direkten Arbeit mit den Klienten/innen zählt
auch die Vernetzung innerhalb und außerhalb (Sozialraum)
der Schule zum Aufgabenbereich der Schulsozialarbeit:
Vernetzung Schule

Gespräche mit der Schulleitung

Mit den Fachbereichsleitungen fanden regelmäßig
organisatorische und inhaltliche Koordinationsgespräche für die Arbeit in den Klassen und in Projekten
statt.

SiS nahm bei Bedarf an Klassen- und Schulkonferenzen teil.
Seite 11 / 12
ZKJF Sozialarbeit in Schulen
Bericht 2014/15
Erich-Kästner-Schule, Maintal
Vernetzung Sozialraum

Im Stadtteil Bischofsheim findet regelmäßig ein „runder Tisch Bischofsheim“ statt. An diesem Gremien, welches
zweimal jährlich zusammen trifft, nehmen alle mit Kinder- und Jugendarbeit betrauten Fachkräften in MaintalBischofsheim teil (Mitarbeiter/in des Stadtteilzentrums, Schulsozialarbeit, Erzieherinnen der Kitas im Quartier,
die Polizei, die Schule, Vertreterinnen der Welle und andere Fachkräften). Neben dem Informationsaustausch
über die jeweiligen Arbeitsschwerpunkte werden hier Empfehlungen zu zukünftigen Schwerpunktsetzungen
gemeinsam diskutiert und entwickelt.
Fazit und Ausblick

Die Schulsozialarbeit in der Erich-Kästner-Schule hatte im Schuljahr 2014/15 ihren Arbeitsschwerpunkt mit
Schülern der Klassen acht und neu.

Dies soll auch im das Schuljahr 2015/16 so bei behalten werden. In diesen Jahrgängen wird es Angebote zum
Thema „Berufsorientierung“ geben. Die Thematik soll sowohl in Gruppenarbeit und je nach Unterstützungsbedarf in Einzelberatung durch SiS mit den Schülerinnen und Schülern bearbeitet werden. Insbesondere
Schüler/innen mit schwachen Schulleistungen benötigen neben den Erfahrungen in der Gruppenarbeit noch
individuelle Unterstützung, z.B. bei der Suche nach einem Praktikumsplatz.

In den Jahrgängen fünf und sechs ist das Thema „Soziales Lernen“ immer wieder aktuell, im Jahrgang sieben
sind Schwerpunktthemen Gewaltprävention und Teamarbeit.

Einzelberatung und Vermittlung in Konflikten werden für alle Schüler/Innen der Erich Kästner-Schule angeboten und betreffen somit die Jahrgänge 5 bis 10.
Hanau, im November 2015
Seite 12 / 12