Krampfadern machen vielen das Leben schwer
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Krampfadern machen vielen das Leben schwer
Gesundes Leben Schwäbische Zeitung Dienstag, 13. April 2010 / Nr. 84 Neue OP-Methode an der Dreiländerklinik in Ravensburg Krampfadern machen vielen das Leben schwer nem Gegenschnitt am Unterschenkel mit Hilfe einer Sonde herausgezogen werden. Dieses Verfahren wird von den Kassen bezahlt. Inzwischen gibt es auch das sogenannte VNUS-Closure-Verfahren. Dieser minimal invasive chirurgische Eingriff gehört in den USA zum Standardprogramm, in Deutschland ist die Anwendung aber eher noch Pionierarbeit. Diese leisten zum Beispiel die Gefäßchirurgen der Ravensburger Dreiländerklinik. Neben Jürgen Holl ist das Dr. med. Petra Müller-Mohnssen. Sie sind von der neuen Technik überzeugt. Bislang übernehmen in der Regel nur Privatkassen die Kosten des Eingriffs. Sie liegen bei rund 2000 Euro bei einem, bei rund 3000 Euro bei beiden Beinen. Die Summe erklärt sich aus den hohen Kosten für die Sonde. Der Frühling naht, man zeigt wieder Bein. Aber nicht für jeden ist das erfreulich, denn dann wird sichtbar, was man gerne verdeckt: Unschöne Krampfadern. Allerdings sind sie nicht nur ein kosmetisch-ästhetisches Problem. Sie verursachen zahlreiche Beschwerden, im schlimmsten Fall können sich in kranken Venen Thromben (Blutgerinsel) bilden. Löst sich ein solcher Blutpfropf und wandert über die Blutbahn in die Lunge, kann eine lebensbedrohliche Embolie die Folge sein. Von unserer Mitarbeiterin Barbara Waldvogel Die Diagnose „Krampfadern“ steht auf der Liste der häufigsten Krankheiten an siebter Stelle. Rund acht Millionen Menschen in Deutschland sind venenkrank, wobei Frauen doppelt so häufig betroffen sind als Männer. Meist liegt eine erbliche Vorbelastung vor. Bei Krampfadern handelt es sich um eine genetisch bedingte Bindegewebs- und Venenwandschwäche, die mit dem Alter zunimmt. Bewegungsmangel, stehende oder sitzende Tätigkeiten, Übergewicht und falsches Schuhwerk tragen außerdem noch dazu bei, dass sie sich bilden. Der Phlebologe weiß Rat Ratsam ist es auf jeden Fall, schon bei den ersten Anzeichen wie Juckreiz, Schweregefühl in den Beinen, brennende Fußsohlen, zunehmende Beschwerden beim Stehen, Spannungen, Wadenkrämpfe und Schmerzen den Arzt aufzusuchen. Der Facharzt für Venenerkrankungen ist der Phle- A Die Dreiländerklinik in Ravensburg wurde im Jahr 2004 als chirurgische Gemeinschaftspraxis von den drei Ärzten Dr. med. Jürgen Holl, Dr. med. Christian Conzelmann und Dr. med. Ralf Kretschmer gegründet. Inzwischen zählen fünf Chirurgen, zwei Kinderchirurgen, zwei Orthopäden, fünf Anästhesisten, eine Assistenzärztin und 75 Mitarbeiter zum Team. Im Mai soll das neue Venenzentrum eingeweiht werden. Weitere Informationen sind erhältlich bei: Dreiländerklinik, Wilhelm HauffStr. 41, 88214 Ravensburg. Tel 0751/36650-0 oder im Internet unter www.dreilaenderklinik.de Auf einen Blick Radiowellen verschließen die Vene Die beiden Fachärzte Petra Müller-Mohnssen (rechts) und Jürgen Holl operieren Krampfadern nach einer neuen Methode. Dabei wird die kranke Vene durch einen Radiofrequenzkatheder verschlossen. Foto: oh bologe. Dieser erklärt dann dem Patienten, wieso sich diese unschönen dicken Wülste bilden. „Wenn die Venen, die normalerweise den Blutfluss zu Herz und Lunge unterstützen, beschädigt oder erkrankt sind, dann kommt es zu einem Rückstau des Blutes in den Beinen mit den typischen Beschwerden von sichtbaren Krampfadern, Schwellungen, Schwerege- fühl, nächtlichen Wadenkrämpfen und vielem mehr“, schildert Dr. Jürgen Holl, Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie an der Dreiländerklinik in Ravensburg das Krankheitsbild. Spätestens, wenn sich kleine sackund knotenartige Verformungen bilden, die erbsen- bis wahlnussgroß werden können, ist eine Therapie notwendig. Diese reicht von der Kom- pressionsbehandlung mit entsprechenden Verbänden und Strümpfen über die Verödungsbehandlung bis zur Krampfadernoperation. Dabei wird in Deutschland meistens das sogenannte Strippen angewandt, das bedeutet, dass in Narkose die geschädigte Vene durch einen Schnitt in der Leiste unterbunden wird. Anschließend kann die Stammvene nach ei- A Kleine Kinder Tod durch Verschlucken Wenn Kleinkinder beim Essen herumlaufen, spielen oder vielleicht sogar liegen, können sie sich leicht verschlucken. Lebensmittel wie Trauben, Popcorn und Nüsse gelangen so unter Umständen bei Kindern unter vier Jahren in die Luftröhre, was zum Ersticken führen kann. „Rund, oval oder zylindrisch geformte Teile wie Wurststückchen können die Luftröhre vollständig blockieren. Auf diese Weise droht dem Kind der Tod innerhalb weniger Minuten aufgrund von Sauerstoffmangel“, warnt Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Köln. Auch harte Bonbons und rohe Karotten zählen zu „Risikonahrungsmitteln“. Am besten schneiden Eltern Wiener Würstchen oder Karotten in mehrere Stücke oder vierteln Trauben. Beim Closure-Verfahren verzichtet der Chirurg auf den üblichen Leistenschnitt. Stattdessen wird ein dünner Katheder durch die kranke Vene bis in die Leiste eingeführt. Mit Ultraschall wird die genaue Position des Katheders kontrolliert. Hochfrequente Radiowellen erhitzen die Sonde. Während der Arzt die Sonde langsam wieder herauszieht, wird die kranke Vene abschnittweise von innen verödet und damit verschlossen. Sobald die erkrankte Vene verschlossen ist, übernehmen gesunde Venen deren Funktion. In den Wochen und Monaten nach der Operation bildet sich die verödete Vene zu einem Gewebsstrang zurück und dieser wird schließlich vom Körper völlig abgebaut. Die erhöhte Erstickungsgefahr bei Kindern hat mehrere Ursachen. Dazu zählen vor allem ein kleiner Durchmesser der Speise- und Luftröhre, die noch nicht voll entwickelte Beiß- und Schluckkapazität sowie eine geringe Hustenkraft. „Bevor die Backenzähne durchbrechen, können Kinder mit ihren Schneidezähnen zwar von Lebensmitteln abbeißen, diese aber noch nicht ausreichend kauen“, erklärt Fegeler. „Doch auch mit den Backenzähnen müssen sie erst noch lernen, die Nahrung richtig zu zerkleinern. Da kleine Kinder auch gerne etwas mit dem Mund erforschen, sollten Münzen, Murmeln und ähnliche Gegenstände für sie unerreichbar aufbewahrt werden. Unaufgeblasene Luftballons beziehungsweise Fetzen davon sollten ebenso nicht in den Kindermund wandern, da sie die Atemwege versiegeln können. (dpa) Untersuchungen haben gezeigt, dass Patienten nach diesem minimal invasiven Eingriff viel schneller wieder auf den Beinen sind. Statistisch gesehen nach 4,7 Tagen gegenüber 12,4 Tagen nach einer herkömmlichen Operation. „Die Operierten klagen über weitaus weniger Schmerzen, sie haben fast keine Blutergüsse und weniger Schwellungen“, fasst Fachärztin Müller-Mohnssen ihre Erfahrungen zusammen. Der Eingriff wird in Narkose durchgeführt und dauert ungefähr 45 bis 60 Minuten. Danach bleiben die Patienten noch ungefähr zwei bis drei Stunden unter medizinischer Obhut. Die Dreiländerklinik empfiehlt, nach der Operation noch ein bis zwei Wochen Kompressionsstrümpfe zu tragen. (bawa) Kurz berichtet Kalzium lindert Allergie Kalzium kann Juckreiz und anderen Allergieerscheinungen vorbeugen. Wer stark auf bestimmte Pollen reagiert, sollte vor seiner Hauptleidenszeit mit Milch oder Hartkäse seine „Kalziumdepots“ auffüllen, rät der Berufsverband Deutscher Internisten. Auch bei starker Sonnenallergie lassen sich Beschwerden durch Kalziumzufuhr lindern. (dpa) Seidelbast ist hochgiftig Schon rund zehn Beeren der Seidelbast-Pflanze können für Kinder tödlich sein. Gefährlich seien vor allem die Samen, die im ungiftigen roten Fruchtfleisch sitzen, warnt die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) „Mehr Sicherheit für Kinder“ in Bonn. Aber auch alle anderen Pflanzenteile seien stark giftig. Nehmen Kinder auch andere Pflanzenteile in den Mund oder spielen sie mit ihnen, kann das zu schweren Vergiftungen bis hin zum Tod führen. (dpa) Tipps für Geburtbegleitung Frauen hilft es bei der Geburt, wenn jemand bei ihnen ist, der sie ermutigt und es ihnen so bequem wie möglich macht. Die Forschung habe gezeigt, dass eine kontinuierliche Unterstützung die Dauer der Geburt verkürzen könne, teilt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) auf dem Portal gesundheitsinformation.de mit. Außerdem könne dadurch die Wahrscheinlichkeit gesenkt werden, dass die Frau schmerzlindernde Medikamente braucht. Auch traditionelle Mittel könnten helfen, Schmerzen zu lindern. Dazu gehöre, die Körperposition zu verändern, umherzugehen, kalte oder warme Packungen anzuwenden, sich den Rücken oder die Füße massieren zu lassen, bewusst zu atmen oder in eine Badewanne, Dusche oder in einen Whirlpool zu gehen. Alternative Methoden zur Schmerzlinderung bei der Geburt seien bisher nicht ausreichend erforscht. (dpa)