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ANTIQUARIATSKATALOG 631
Philosophie, Theologie, Pädagogik
Philosophy, Theology, Pedagogy
Literatur und Kunst
Literature, Arts
Politische Geschichte, Orts- und Landesgeschichte
History
Friedrich II. von Preussen
Frederic the Great
Recht, Rechtsgeschichte
Law Dogmatics, History of Law
Politik und Staat
Politics ans Basic Law
Gesellschaft, Soziales, Wirtschaft
Society, Social Questions, Economics
Naturwissenschaften, Technik, Mathematik, Medizin
Science, Technics, Mathematics, Medical Science
Varia: Bäder, Eherecht, Frauen, Fremde Länder
Varia
Keip & von Delft GmbH
Inhaltsverzeichnis
1. Philosophie, Theologie, Pädagogik
Philosophy, Theology, Pedagogy
S.
1-8
2. Literatur und Kunst
Literature, Arts
S.
8-17
3. Politische Geschichte, Orts- und Landesgeschichte
History
S. 17-27
4. Friedrich II. von Preussen
Frederic the Great
S. 27-35
5. Recht, Rechtsgeschichte
Law Dogmatics, History of Law
S. 35-44
6. Politik und Staat
Politics and Basic Law
S. 44-52
7. Gesellschaft, Soziales, Wirtschaft
Society, Social Questions, Economics
S. 53-58
8. Naturwissenschaften, Technik, Mathematik, Medizin
Science, Technics, Mathematics, Medical Science
S. 58-65
9. Varia: Bäder, Eherecht, Frauen, Fremde Länder
Varia
S. 65-72
Index
S.
Keip & von Delft GmbH
Wissenschaftliches Antiquariat und Verlag
Spessartstraße 2, 63811 Stockstadt
Telefon +49 6027 - 409 740 / Fax +49 6027 - 409 74 42
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73ff
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1
1. Philosophie, Theologie, Pädagogik
1
ANDRÉ, Christian Carl, Johann Matthäus
BECHSTEIN, Gemeinnützige Spaziergänge auf alle
Tage im Jahr für Eltern, Hofmeister, Jugendlehrer und
Erzieher. Zur Beförderung der anschauenden Erkenntnisse besonders aus dem Gebiete der Natur und Gewerbe der
Haus- und Landwirthschaft. 10 Bde. Braunschweig,
Schulbuchhandlung, 1790 - 1799. Zusammen etwa 4250
S., 5 Kupfertafeln. Halblederbände der Zeit mit hübscher
Rückenvergoldung und Rückenschildern (berieben, angestaubt und etwas bestoßen, die ersten 3 Bde ähnlich
nachgebunden und etwas braunfleckig, Stempel auf Titel,
Band 9 abweichend gebunden, Einband fleckig, Kanten
beschabt, hinterer Buchdeckel geknickt).
€ 1.100,–
Band 1 und 9 in zweiter Auflage, alle anderen Bände in erster Ausgabe.- Naturkundlich-gewerbliches Unterrichtswerk, in dem in locker
abwechselnder Folge Tag für Tag jeweils
ein Thema aus der Botanik, Zoologie, Mineralogie, Meteorologie, Physik sowie der
Land- und Hauswirtschaft vorgestellt wird.
Jeweils zwei Bände ergeben einen Jahrgang, so dass das ganze Werk einen fünfjährigen Lehrgang umfasst. Christian Carl
André gründete und leitete mehrere Erziehungsanstalten, bewahrte das Salzmannsche Philanthropin in Schnepfenthal vor
dem Untergang und war zuletzt Sekretär
der Zentralstelle für die Ausbreitung gemeinnütziger Kenntnisse und Redakteur der
Landwirtschaftlichen Zeitschrift in Stuttgart. Etwa 40 teilweise vielbändige Werke
bezeugen "sowohl seinen herculisch tätigen
Geist als auch seinen heiligen Eifer, in das
deutsche Volksleben (vor allem praktisch)
befruchtende Bildungselemente zu senken ...
(Er war) auf dem Gebiete der Volkskultur
ein Säemann, dem nur wenige an die Seite
gestellt werden können" (ADB 1, 432 f).Rommel, Das Schulbuch im 18. Jhdt 416
(unter Bechstein).
Verfassungen", Aufsätze, die Arndt zuerst in seinem "Wächter" von
1815/16 hatte erscheinen lassen und die "ein gewisser Herr von
Mastiaux" und andere "eifrige Kämpfer für die römisch-katholische
Kirche" in Frankreich als unchristlich gegeißelt hätten. Das "Türkische" steht in Arndts Überlegungen für das Heidentum, dessen "große
Freiheit .. auf der scheußlichsten und grausamsten Sclaverei" beruhte.
Erst das Christentum "brachte das Gesetz der Liebe und Menschlichkeit auf die Erde".
4
ARNDT, Ernst Moritz, Entwurf der Erziehung
und Unterweisung eines Fürsten. Berlin, RealschulBuchhandlung, 1813. 63 S. Moderner Ppbd (unbeschnitten, braunrandig).
€ 225,–
Erste Ausgabe.- Wilpert/G. 37; Schäfer/Schawe 343.
5
BAHR, Hermann, Der Antisemitismus. Ein internationales Interview. Berlin, S. Fischer, 1894. 4 Bl., 215,
(1) S. Neuer Lwdbd mit aufgezogenem OVorderumschlag. € 48,–
Erste Ausgabe der 38 Interviews Hermann
Bahrs mit Fr. Spielhagen, Th. Barth, A.
Bebel, Th. Mommsen, M. Harden, Prinz
Heinrich zu Schönaich-Carolath, J. H.
Mackay, A. Daudet, E. Picard u. a., zuerst
abgedruckt in der Wiener "Deutschen
Zeitung". – Die ersten Blätter gering
braunfleckig.
6
BAHRDT, Carl Friedrich,
Glaubensbekenntniß
veranlaßt
durch
ein
Kaiserl.
Reichshofrathsconclusum. (An Se. Römisch-Kaiserliche auch in Germanien und zu Jerusalem Königl.
Majestät allerunterthänigst übergebne Erklärung und Bekenntniß
zufolge
höchstvenerirlichen
Reichshofrathsconclusi vom 27.
Merz 1779). (Halle), o. V., 1779.
24 S. Späterer Ppbd (Titel verso
mit gelöschtem Bibliotheksstempel).
€ 280,–
2
ARNAULD, A., P. NI345
COLE, La logique ou l'art de penser: contenant, Outre les Regles
Erste Ausgabe.- Nachdem auf Grund zweier Gutachten der theologicommunes, plusieurs observations nouvelles, propres à schen Fakultäten zu Würzburg und Göttingen in Bahrdts Bibelüberformer le jugement. Troisiéme Edition, revue & augmen- setzung "Neueste Offenbarungen Gottes" gewisse Abweichungen
tée. Paris, Ch. Savreux, 1668. 12mo. 473, (1) S., 3 Bl. mit gegen die christliche Lehre festgestellt worden waren, wurde Bahrdt
gestochener Titelvignette. Pergamentband der Zeit (Ein- vom kaiserlichen Reichshofrat u.a. aufgefordert, ein deutliches Bekenntnis zur wahren Gottheit Christi und zur heiligen Dreieinigkeit
band berieben und fleckig, wenige Anstreichungen mit abzulegen. Bahrdts Anwort war sein "Glaubensbekenntniß", in dem er
Rötelstift, im hinteren Innendeckel eingeklebte Notizzet- sich ohne jede Scheu zu seinen inkriminierten aufklärungstheologischen Lehren bekannte. Das "Glaubensbekenntniß" war in den Augen
tel über die beiden Verfasser und den Jansenismus).
der Orthodoxen ein weit schlimmeres Skandalon als die Bibelüberset€ 280,–
Dritte Auflage der berühmten 'Logik von Port-Royal' (zuerst 1662),
die bis weit ins 19. Jahrh. den Schulbetrieb der Logik nachhaltig
bestimmte.- Barbier II, 1336; vgl. Ueberweg III, 244 u. 246.
3
ARNDT, Ernst Moritz, Christliches und Türkisches. Stuttgart, Franckh, 1828. 357 S. Halbleinwandbände der Zeit.
€ 300,–
Erste Ausgabe.- Wilpert/G. 102; Schäfer/Schawe 760. Einleitend
"Fantasien zur Berichtigung der Urtheile über künftige deutsche
zung, weil Bahrdt darin "die christliche Religion bis auf die Knochen
abschälte und nichts als ein bloßes Gerippe von kahlem Deismus mit
moralischen Bettlerlappen behängt, übrig ließ". Etwa 30 Gegenschriften dokumentierten den Aufruhr auf orthodoxer Seite.- Goed.
IV/1,822,54 beta; Jacob/Majewski 363. - durchgehend etwas braunfleckig.
7
BIBER, Eduard, Beitrag zur Biographie Heinrich
Pestalozzi's und zu Beleuchtung seiner neuesten Schrift:
'Meine Lebensschicksale u.s.f.' nach dessen eigenen Brie-
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fen und Schriften bearbeitet und mit anderweitigen Urkunden belegt. St. Gallen, Huber, 1827. 14, 342 S.
Hlwdbd der Zeit (berieben, etwas braunfleckig). € 750,–
Erste Ausgabe.- Pestalozzi hatte 1826 seine 'Lebensschicksale' veröffentlicht, in denen er insbesondere auch das Zerwürfnis zwischen
seinen Mitarbeitern Schmid und Niederer schilderte und sich dabei
auf die Seite Schmids stellte. Niederer, in seiner Ehre verletzt, übergab daraufhin seine sämtlichen Unterlagen in dieser Sache an Biber
und veranlasste die vorliegende "vielgeschmähte aber selten gelesene
Gegenschrift" (Israel). Der Pestalozzianer v. Raumer beurteilte sie
später in seiner 'Geschichte der Pädagogik' als "ein Non plus ultra
von Impietät und Ungerechtigkeit", muss aber gleichzeitig ihre hervorragende Bedeutung als Quelle für die Biographie Pestalozzis
anerkennen, indem sie "wichtige Aktenstücke zur Kenntnis der letzten
14 Lebensjahre Pestalozzis" beibringe.- Sehr selten.- Israel I, 45 f.
8
BIESMANN, Casparo, Sammelband mit allen 5
Schriften des Jesuiten Caspar Biesmann. Köln, A. Metternich, 1694-1711. Schweinslederband der Zeit auf
Holzdeckeln mit Blindprägung und 2 intakten Schließen.
12mo. (etwas angestaubt und berieben, vorderer Innendeckel mit kleiner Wurmspur, etwas braunfleckig). € 420,–
Der Jesuit Caspar Biesmann (1639 - 1714) hatte 1656 sein Noviziat
begonnen. Nach der ordensüblichen Ausbildung lehrte er zunächst die
artes liberales, dann die aristotelische Schulphilosophie, schließlich
christliche Moral und war Rektor verschiedener Ordenshäuser im
Rheinland. Der Band vereinigt alle seine bei de Backer/Somm. I, 1466
f genannten Schriften: 1. DOCTRINA MORALIS, in brevissimum
compendium, ex variis, probatisque auctoribus redacta: omnibus
pastoribus, et animarum curatoribus facillima, et utilissisma. Editio
sexta. Köln 1708. 4 Bl., 132 S., 8 Bl. (Außenrand mit schmaler Nässespur).- 2. SACRAMENTUM ORDINIS, sub umbra doctrinae moralis, & theologicae, salutaribus monitis, & documentis variè illustratum. Köln 1694. 4 Bl., 146 S., 7 Bl. (das letzte weiß).- Erste Ausgabe.Systematische Abhandlung über die sieben "ordines" oder Weihegrade der katholischen Kirche.- VD17 12:106889Z.- 3. TRACTATUS
BENEFICIARIUS, de natura & speciebus beneficii ecclesiastici:
Item Simonia ... Ac denique de dominio, & usu bonorum clericalium
intuitu beneficii acquisitorum. A quodam Societatis Jesu theologo (i.e.
Casparo Biesmann) ad communem usum, noviter in lucem editus.
Köln 1696. 169, (1) S., 3 Bl. (das letzte weiß).- Erste Ausgabe.- VD17
12:106922N.- 4. TRACTATUS THEOLOGICO-MORALIS de sacris
ecclesiasticorum ministeriis, hoc est, de horis canonicis, et missae
sacrificio. Köln 1709. 172 S., 4 Bl. (das letzte weiß).- 5. LUX ORATORIA, sive brevis et clara totius rhetoricae expositio. Omnibus
eloquentiae studiosis, professoribus ... & divini verbi praeconibus
claram facem praeferens. Köln 1711. 6 Bl., 127, (1) S., 2 Bl. (Titel mit
Randläsur).- Erste Ausgabe.
9
BLOCH, Ernst, Geist der Utopie. München und
Leipzig, Duncker & Humblot, 1918. 445 S. Neuer
Hlwdbd unter Verwendung der beiden OriginalBuchdeckel und des Rückentitels (etwas berieben, Buchblock an der unteren Ecke mit leichter Nässespur, Stempel und Signatur auf Titel).
€ 120,–
Erste Ausgabe der ersten Fassung.
10
BÖHME, Jacob, Alle Theosophische Wercken.
Darinnen alle tieffe Geheimnüsse Gottes, der ewigen und
zeitlichen Natur und Creatur, samt dem wahren Grunde
Christlicher Religion und der Gottseeligkeit ... offenbahret werden ... Den Liebhabern Göttlicher und Natürlicher
Weißheit zum besten an den Tag gegeben (v. J. G. Gichtel). Teil 1-2, 11 und 12 (von 15) in 1 Bd. Amsterdam,
(Blaeu ?), 1682. Gestochener Gesamt-Titel, 72 Bl. (Le-
2
bens-Lauff) und 98 Bl. (Gesamt-Register), 1 Kupfertafel;
illustrierter Kupfertitel, 13 Bl., 360 S.; 1 Bl., 198 S., 1 Bl.
Register; illustrierter Kupfertitel, 1 Bl., 108 S., 2 Bl.
weiß. Pergamentband der Zeit (Einband teils stärker gebräunt und am Rücken etwas brüchig, innen etwas gebräunt, vereinzelt stärker fingerfleckig, teils braunfleckig
und leicht feuchtspurig, fehlen 2 Bl. Register zu "Aurora"
und 2 weiße Bl. sowie zu "Gnaden-Wahl" der Kupfertitel
und 2 weiße Bl. am Schluß).
€ 260,–
Aus der ersten oder 'Amsterdamer' Gesamtausgabe.- Teil 1 (nach der
Bandzählung von Buddecke; die Ausgabe selbst erschien ohne Bandzählung, damit alle Bände auch einzeln verkauft werden konnten)
enthält die biographischen Zeugnisse und ein Gesamtregister über
alle 15 Teile, Teil 2 "Aurora oder Morgenröte im Aufgang", Teil 11
"Von der Genaden-Wahl, oder dem Willen Gottes über die Menschen", Teil 12 "Von Christi Testamenten zwey Büchlein".- "In mühevoller Arbeit verglich Gichtel ... auf das sorgfältigste die bisherigen
Drucke mit den Handschriften und notierte 'anmerkliche Verbesserungen daraus' ... So entstand die erste vollständige, textkritisch bearbeitete Böhmeausgabe. Ihr Wert ist erhöht durch die Beigabe der als
Quellen so wichtigen biographischen Berichte, besonders der (in den
späteren Ausgaben fehlenden oder in den Text der Berichte verarbeiteten) Urkunden zu Kobers Referat. Zuverlässige, wenngleich nicht
vollständige Sachregister bieten Handhaben zur Erschließung des
Ganzen" (Buddecke).- Buddecke 1; Faber du Faur 116; Dünnhaupt 3.
11
BOLINGBROKE, (Henry St. John, Viscount),
Von der Verbannung. Aus dem Englischen übersetzt von
Moritz, Prinz von Isenburg. Berlin, Fr. Nicolai, 1779.
Titelkupfer (v. J. W. Meil), 70 S. Neuer marmorierter
Ppbd.
€ 220,–
Erste deutsche Ausgabe eines philosophischen Traktates von dem
Politiker und deistischen Philosophen Bolinbroke (1678 - 1751), der
wegen angeblicher hochverräterischer Verbindungen zu den Stuarts
1715 England verlassen und nach Frankreich in die Verbannung
gehen mußte. Ähnlich erging es dem Prinzen von Isenburg, der für
verschiedene Feldherren gekämpft, "dem Ehrgeitz und der Ruhmsucht, Gesundheit und Ruhe aufgeopfert hatte", um am Ende "für all
(s)ein Bemühen von der großen Catharina der Zweyten ... mißkannt zu
seyn. Alle Kümmerniße der Verbannung lagen auf (ihm). Geist und
Körper litten dadurch in gleichem Maße". Erst nach mehrmaliger
Lektüre von "Bolingbrokes Betrachtungen ... verschwand aller Tiefsinn" und brachte "Ruhe und Stille in (s)eine Seele".- Meusel VI,301;
Price/Price (Humaniora) 156; Raabe (Nicolai 121); Dorn 350.
12
BOLZANO, Bernard, Erbauungsreden für Akademiker. Prag, C. Widtmann, 1813. 20 S., 1 Bl., 354 S.
Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung. € 475,–
Erste Ausgabe.- Seltene frühe Veröffentlichung Bolzanos. "Bolzano
war nicht nur Lehrer, sondern gleichzeitig auch Erzieher seiner Schüler. Seine sonntäglichen 'Erbauungsreden' prägten Generationen von
tschechischen und deutschen Studenten in Böhmen" (NDB 2, 439).Ueberweg IV, 176. – Einband beschabt, etwas braunfleckig, alter
Besitzvermerk auf Titel.
13
BOLZANO, Bernard, Lebensbeschreibung des
Dr. B. Bolzano mit einigen seiner ungedruckten Aufsätze
... eingeleitet und erläutert von dem Herausgeber (d. i.
Michael Josef Fesl). Sulzbach, J. E. v. Seidel, 1836. Gestochenes Titelporträt, 56, 272 S. Halblederband der Zeit,
Rücken mit Gold- und Blindprägung
€ 260,–
Erste Ausgabe.- Autobiographie Bolzanos, dem 1819 im Zuge der
Restauration sein Prager Lehrstuhl für Religionsphilosophie entzogen
worden war. In seinen einflussreichen "Erbauungsreden", die Generationen von tschechischen und deutschen Studenten prägten, hatte er
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auf der Grundlage seiner Religionsauffassung Gedanken von Demokratie und sozialer Gerechtigkeit entwickelt, die in der allgemeinen
Demagogenfurcht nach der Ermordung Kotzebues als hoch gefährlich
erschienen. In dem anschließenden kirchlichen Prozess wegen angeblicher Heterodoxie verteidigte sich Bolzano mit der ebenfalls hier
abgedruckten "Rechtfertigung vor dem Erzbischofe von Prag". Als
Anhang ferner abgedruckt drei Erbauungsreden aus den Jahren 1809
und 1819.- NDB 2, 440; Ueberweg IV, 176; Erman/Horn I, 1268. –
Papier leicht gebräunt, Vorsatz mit alten Besitzvermerken.
14
COUSIN, Victor, Bericht über den Zustand des
öffentlichen Unterrichts in einigen Ländern Deutschlands, und besonders in Preußen. Als Beytrag zur Kenntniß des deutschen und französischen Unterrichtswesens
aus dem Französischen übersetzt und mit Anmerkungen
begleitet von J. Chr. Kröger. 3 Teile in 1 Bd. Altona, J. F.
Hammerich, 1832 - 1837. 10, 182; 4, 359; 20, 218 S. Mit
2 Falttabellen. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung (berieben).
€ 580,–
Erste (einzige) deutsche Ausgabe.- Der französische Philosoph Victor
Cousin spielte eine hervorragende Rolle als Vermittler zwischen
deutscher und französischer Kultur. Er hat zuerst Frankreich mit der
neueren
philosophischen
Entwicklung in Deutschland
von Kant über Schelling zu
Hegel bekannt gemacht. Sein
sehr genauer und kenntnisreicher Bericht über das
deutsche Schulwesen entstand aufgrund einer im
Auftrag des französischen
Unterrichtsministeriums
durchgeführten Reise. Er
war so vorteilhaft, daß er
nach Ansicht des Übersetzers geeignet war, selbst den
Deutschen noch die Augen
über die Vorzüge ihrer,
namentlich der preußischen
Schulverfassung zu öffnen.
Teil 1: über Frankfurt am
Main, das Großherzogtum
Weimar und das Königreich
Sachsen.- Teil 2: Die Elementarschulen und Seminarien im Königreich Preußen.- Teil 3: Denkschrift
über
den
Gymnasial374
Unterricht im Königreich
Preußen nebst des Verfassers Leben(sbeschreibung) und einer allgemeinen Übersicht über die
preußischen und sächsischen Unterrichtsanstalten.- Komplett sehr
selten.- Schröder, Hamb. Schriftsteller IV, 203, 13 u. 29 (unter Kröger); vgl. Erman/Horn II, 9148a und 11986a; nicht bei Fromm und im
Kat. 'Pädagogisches Druckgut' des Dt. Lehrervereins.
15
CRAMER, Friedrich, Geschichte der Erziehung
und des Unterrichts im Alterthume. 2 Bde. Elberfeld,
Becker, 1832-1838. 38 S., 5 Bl., 502 S., 1 Bl. und 48 S.,
2 Bl., 730 S. Bibl.-Halblederbände der Zeit mit Rückenvergoldung und goldgeprägten Rückenschildchen (berieben, Rückensignatur, Vorsätze angestaubt, Band 2 braunfleckig).
€ 220,–
Geschichte der Erziehung und des Unterrichts in welthistorischer
Entwickelung, 1 - 2. - Erste Ausgabe. - Bd 1: Die Erziehungspraxis als
Teil der Sozialgeschichte; Bd 2: Die Erziehungstheorie als Teil der
3
Ideen- und Philosophiegeschichte. - Vier weitere geplante Bände, die
in gleicher Weise die Erziehung im Mittelalter und in der Neuzeit
behandeln sollten, sind nicht mehr erschienen.
16
CYPRIAN, Ernst Salomon, Historia der Augspurgischen Confession, auf gnädigsten Befehl Des
Durchlauchtigsten Fürsten... Friederichs des Ander, Herzogens zu Sachsen-Gotha, aus denen Original-Acten
beschrieben... Gotha, J. A. Reyher, 1730. Kl.-4to. 24,
227; 224 S. Ppbd der Zeit (Einband begriffen und teils
feuchtfleckig, hintere Ecke unten benagt; BibliotheksStempel).
€ 350,–
Erste Ausgabe.- Ernst Salomon Cyprian (1673 - 1745) war Gothaischer Kirchenrat und hatte die Aufsicht über die Studien der Prinzen
des Hauses Sachsen-Gotha. Seine religiöse Ausrichtung war eine
strenge, unbeugsame und orthodoxe: so riet er seinem Herzog vom
Beitritt einer durch Friedrich Wilhelm I. von Preußen zu Stande gebrachte Union zwischen Lutheranern und Reformierten ab und war
u.a. dagegen, Salzburger Protestanten im Lande aufzunehmen, weil
man nicht wisse, "ob sie in der evangelischen Religion recht informirt".- Cyprian gab seiner Historie neben dem unveränderten Abdruck der Augsburgischen Konfession 44 Beilagen und Quellen bei:
als Leiter des Herzoglichen Archivs konnte er die OriginalUnterlagen studieren. Noch 1730 erschien ein zweiter Druck, ein Jahr
später bereits die dritte Auflage.- ADB IV,668.- Angebunden: SAGITTARIUS, C., Historia Iohannis Fridericii I. electoris Saxoniae Pii
Magnanimi Constantis inclyti. Editio novissima. Jena, Fr. Ritter,
1739. Gestochenes Frontispiz, 3 Bl., 68 S. m. 3 xylograph. Münzdarstellungen.- Frontispiz mit einer Schachdarstellung.
17
DIODOR, Bibliothecae historicae libri XVII (Latine). Lyon, S. Gryphius Erben, 1559. 1127 S. mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. Halbpergamentband
des 19. Jhdts. 16mo. (beschabt, Ecken bestoßen, teilweise
leicht gebräunt und etwas braunfleckig, Titel mit verwischtem Tintenfleck).
€ 200,–
Wiederholung (Titelauflage?) der Gryphius-Ausgabe von 1552.Baudrier VIII, 292; Adams D 474; vgl. Hoffmann I, 560 (nennt nur die
Ausgabe 1552).
18
DULON, Rudolph, Aus Amerika über Schule,
deutsche Schule, amerikanische Schule und deutschamerikanische Schule. Heidelberg, Winter, 1866. 8, 440
S. Hlwdbd der Zeit (durchgeschlagener Stempel und
Signatur auf Titel).
€ 240,–
Erste Ausgabe.- Der reformierte Theologe Rudolph Dulon hatte sich
im Vormärz von einem innerkirchlichen Kritiker zu einem Radikaldemokraten und religiösen Sozialisten entwickelt. 1848 als Prediger
nach Bremen berufen, trat er als Agitator und Volkstribun schnell an
die Spitze der revolutionären Bewegung und beherrschte von der
Kanzel aus die Politik der Stadt. "In der Geschichte der evangelischen
Kirche wird es, Thomas Münzer ausgenommen, kaum einen Zweiten
geben, der so die Religion in den Dienst revolutionär-sozialistischer
Demokratie gestellt hätte" (ADB 48, 161). Nach dem Niedergang der
revolutionären Flutwelle flüchtete Dulon in die USA, wo er sich als
Pädagoge betätigte, zuletzt 1865 - 70 als Rektor der deutschen Schule
in Rochester, N.Y.- Sehr selten! - NDB 4, 188; Sabin 21174.
19
EVANGELIUM NICODEMI, Oder: Historischer
Bericht Von dem Leben Jesu Christi, Welches Nicodemus, ein Rabbi und Oberster der Jüden, beschrieben, Wie
er solches selbst gesehen und erfahren, Weil er ein Nachfolger und heimlicher Jünger Jesu Christi gewesen...
Auch sind Viel schöne Stücke und Geschichte dabey zu
finden, Welche die Evangelisten nicht beschrieben ha-
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ben... Aus des Hn. Philippi Kegelii Anhang zu Geistlichen Weg-Weiser nach dem himmlischen Vaterland etc.
genommen. Wie dann auch Die erschrecklichen Straffen
und Plagen der XII. Jüdischen Stämme. Hamburg, G.
König, (etwa 1720). Titelkupfer, 112 S. Ppbd der Zeit mit
goldgeprägtem Rückenschild (Rücken ausgebessert,
Stempel auf Titel).
€ 180,–
Frühe (erste deutsche?) Ausgabe des apokryphen NikodemusEvangeliums, besser bekannt als PILATUSAKTEN, über Prozess,
Tod, Höllenfahrt und Auferstehung Christi sowie einige thematisch
verwandte Stücke.
20
EWALD, Heinrich Johann Ludwig, Beyspiele
des Guten. Eine Sammlung edler und schöner Handlungen und Charakter-Züge aus der Welt- und MenschenGeschichte aller Zeiten und Völker. 4 Bde. Stuttgart,
Steinkopf, 1821 und 1824. Zusammen über 1400 S. Mit 1
gestochenen Frontispiz. Dekorative Halblederbände der
Zeit mit Rückenvergoldung und zwei Rückenschildern
(gelegentlich etwas stockfleckig).
€ 200,–
Seit 1807 stets erweitert. Der 4. Teil, hier in zweiter Auflage, erschien
erstmals 1818.- Der vielseitige Reformpädagoge und Pastor (17471822) verfasste neben theologischen Werken eine stattliche Zahl
pädagogischer Erbauungsbücher.
21
FICHTE, Johann Gottlieb, Sonnenklarer Bericht
an das größere Publikum über das eigentliche Wesen der
neuesten Philosophie. Ein Versuch, die Leser zum Verstehen zu zwingen. Berlin, Realschulbuchhandlung,
1801. 20, 232 S. Broschur der Zeit.
€ 220,–
Erste Ausgabe.- Meyer 90; Adickes 1336.
22
FICHTE, Johann Gottlieb, Ueber das Wesen des
Gelehrten, und seine Erscheinungen im Gebiete der Freiheit. In öffentlichen Vorlesungen gehalten zu Erlangen,
im Sommer-Halbjahre 1805. Berlin, Himburg, 1806. 6,
215, (1) S. Schlichter Halblederband der Zeit mit linearer
Blindprägung (etwas beschabt, Stempel auf Innendeckel
und Titel, durchgehend etwas braunfleckig).
€ 320,–
Erste Ausgabe.- In seinem kurzen Erlanger "Interim" wiederholte
Fichte in wesentlich veränderter Form die Vorlesung über die Pflichten des Gelehrten, mit der er 1794 seine Lehrtätigkeit in Jena eröffnet
hat. In seiner Erlanger Vorlesung "schildert er die göttliche Macht
der Idee und weist dem Gelehrten als ihrem berufenen Träger seine
hohe Aufgabe in dem Zeitverlauf zu" (Wundt).- Meyer 272.
23
FRIES, Jakob Friedrich, Reinhold, Fichte und
Schelling. Leipzig, A. L. Reinicke, 1803. 10 S., 1 Bl.,
324 S. Neuer Pappband (durchgehend leicht braunfleckig, Titel etwas angestaubt, mit Randeinriss und Name).
€ 450,–
Erste Ausgabe.- Henke 12; Glasmacher 12; Adickes 2712.
24
FRIES, Jakob Friedrich, System der Metaphysik.
Ein Handbuch für Lehrer und zum Selbstgebrauch. Heidelberg, C. F. Winter, 1824. 8, 86 S., 1 Bl., 536 S. Ppbd
der Zeit mit Rückenschild (berieben).
€ 250,–
Erste Ausgabe; innen frisches Exemplar.- Henke 70; Glasmacher 81.
25
DAS GANTZ NEÜW TESTAMENT unsers
herren und Heylands Jesu Christi, Recht gründtlich nach
der Griechischen Hauptspraach verteütscht, und mit fleiß
4
widerumb ubersehen. Zürich, J. J. Bodmer, 1629. Gr.8vo. 8 Bl., 419 num. Bl., 1 Bl., mit 2 ganzseitigen Karten
in Holzschnitt. Pergamentband der Zeit (Einband fleckig
und berieben, Rücken beschädigt. Gelenke eingerissen,
Innengelenke mit Wurmspuren, durchgehend etwas
braunfleckig, Stempel auf Titel).
€ 480,–
Neue revidierte Ausgabe der Zürcher Bibel mit einer Vorrede von
Johann Jacob Breitingers (d. Ä.). "A careful revision of a Zürich
edition of 1622, involving countless alterations, if not improvements.
made with a view to give the Swiss people a more literal and idiomatic
version in their own mother-tonque" (Darlow/Moule. Anmerkung
nach Nr. 4216). Großer einspaltiger Druck mit kurzer Inhaltsangabe
vor jedem Kapitel sowie Verszählung und Angabe der Parallelstellen
in Randspalten. - Sehr selten, nicht bei Darlow/Moule und in der
Bibel-Slg Stuttgart.
26
GRASER, Johann Baptist, Divinität oder das
Princip der einzig wahren Menschenerziehung mit besonderer Anwendung auf eine neue daraus hervorgehende Elementar-Unterrichts-Methode. Hof, in Kommission
bei Grau, 1811. 14 S., 1 Bl., 446 S. Mit 4 (auf 3) lithographierten Tafeln. Ppbd der Zeit (beschabt, etwas braunfleckig, Stempel auf Titel).
€ 700,–
Sehr seltene erste Ausgabe von Grasers Hauptwerk und eine Inkunabel der Lithographie. Johann Baptist Graser (1766 - 1841) war "einer
der ersten, der die Pädagogik aus einem obersten Prinzip ableitete
und für sie ein wissenschaftlich bis in alle Einzelheiten gegliedertes
und philosophisch durchgearbeitetes System schuf" (Lex. d. Päd.).
27
GROTIUS, Hugo, De veritate religionis Christianae. Ed. novissima. Leipzig, 1709. 5 Bll., 339 S. Frontispiz. Pergamentband der Zeit.
€ 150,–
Ter-Meulen-D. 970. - Späte Ausgabe der besten neueren Apologie des
Christentums, die auch die Annotationes des Autors und (ab S. 307)
die Analekta von E. S. Cyprian enthält. - Gering stockfleckig, 1 kleine
Ecke mit geringem Buchstabenverlust abgerissen.
28
HAIDEN, Thomas J. v., Reflexionen über die
Note, welche von des Herrn Hof- und Staatskanzlers
Fürsten von Kaunitz-Rietberg Durchlaucht dem päpstlichen Herrn Nunzius Garamppi auf dessen Billet vom
12ten Dezember 1781 die Oesterreichischen Verordnungen in geistlichen Sachen betreffend, den 19ten des nämlichen Monats und Jahres zugestellet worden ist. Von
dem Verfasser der Grundsätze zur Feststellung und Aufrechterhaltung der politischen und kirchlichen Macht in
katholischen Staaten. O. O., o. V., 1787. 12 Bl. m. gestochener Titelvignette, 101, (1) S. Ppbd der Zeit (Rücken
ausgebessert, alte Stempel auf der Titelrückseite, etwas
braunfleckig).
€ 220,–
Erste Ausgabe dieses "Handbuchs für Priester, und Staatsmänner",
das im Zusammenhang mit den Protesten der katholischen Kirche
gegen die Josephinischen Reformen steht. - Reflexionen über den
wichtigsten Grundsatz der österreichischen Verordnungen in Kirchensachen: "Alles, was nicht den Glauben oder die Seele des Christmenschen angeht, gehöret in die Sphäre der weltlichen Gerichtsbarkeit".Holzmann/Bohatta III,1139.- Angebunden eine Schrift zum Streit über
die Emser Punktation": ANTWORTSCHREIBEN Seiner Hochfürstlichen Gnaden zu Speier (August v. Limburg-Styrum) an Seine Kurfürstliche Gnaden zu Mainz (Emmerich Joseph v. BreidbachBürresheim), In Betreff der Emser Punkten. Mit zwey Beylagen.
Bruchsal, o. V., 1787. 63, (1) S.- Erste Ausgabe.- "Besonders ehrenvoll", so Wetzer/Welte, sei die Haltung des Speyrer Bischofs "gegen-
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
über dem Emser Congreß und den damit zusammenhängenden Nuntiaturstreitigkeiten" gewesen: "Die 25 Emser Artikel wurden vom
Bischof auf das Freimüthigste (in vorliegender Schrift) gerügt, was
ihm alsbald die gehässigsten öffentlichen Angriffe zuzog" (W/W
XI,610).
29
HEGEL, Georg Wilhelm Friedrich, Vorlesungen
über die Philosophie der Religion. Nebst einer Schrift
über die Beweise vom Daseyn Gottes. Herausgegeben
von Philipp Marheineke. 2 Bde. Berlin, Duncker &
Humblot, 1832. 16, 376 S. und 6, 483, (1) S., 3 Bl. Anzeigen. Spätere Hlwdbde mit goldgeprägten Rückentiteln
(Kanten minimal beschabt, Papier streckenweise braunfleckig, wenige Blätter mit kleineren Knickspuren).
€ 320,–
Werke, 11 und 12. - Erste Ausgabe der Vorlesungen, die Hegel viermal - zwischen 1824 und 1830 - in Berlin gehalten hatte. Marheineke
hat sie anhand von Kollegmitschriften dreier Studenten sowie von
Hegels eigenen Notizen und Ergänzungen zusammengestellt, stellt
aber in der Vorrede selbst die Vorläufigkeit des Textes fest. Denn
Hegel habe in wiederholten Vorlesungen nie dieselbe äußere Form
beibehalten und auch die innere Form jedesmal erheblich variiert.
Marheineke betreute dann auch die zweite Ausgabe der Vorlesungen
(1840).- Ueberweg IV,78; Slg Borst 1657. - First edition of Hegel's
(1770-1831) 'Lectores on Philosophy of Religion' which he hold four
times between 1824 and 1830.
30
HEGEL: THAULOW, Gustav (Hrsg.), Hegel's
Ansichten über Erziehung und Unterricht. Als Fermente
für wissenschaftliche Pädagogik ... aus Hegel's sämmtlichen Schriften gesammelt und systematisch geordnet. 3
Teile in 4 Bdn. Kiel, Akademische Buchhandlung, 18531854. Zusammen etwa 1300 S. Mit 1 HandschriftenFaksimile. Marmorierte Ppbde der Zeit.
€ 400,–
Erste Ausgabe.
31
HERBART, Johann Friedrich, Kleinere philosophische Schriften und Abhandlungen, nebst dessen wissenschaftlichem Nachlasse. Herausgegeben von Gustav
Hartenstein. 3 Bde. Leipzig, Brockhaus, 1842-1843.
Halblederbände der Zeit
€ 180,–
Erste Ausgabe. - Blöcke unbeschnitten, Bd 2 stark beschabt.
32
HERDER, Johann Gottfried v., Von Gottes
Sohn, der Welt Heiland. Nach Johannes Evangelium.
Nebst einer Regel der Zusammenstimmung unsrer Evangelien aus ihrer Entstehung und Ordnung. Riga, J. F.
Hartknoch, 1797. 14, 416 S. Ppbd der Zeit mit handgeschriebenem Rückenschild (etwas berieben und bestossen, Vorsatz mit Eintragungen eines Lesevereins, etwas
braunfleckig).
€ 180,–
Christliche Schriften, Dritte Sammlung. - Erste Ausgabe.- Die Schrift
gehört zu 4 Spätwerken Herders, die als wichtige Versuche anzusehen
sind, "die dogmengeschichtliche mit der exegetischen Erörterung der
christlichen Heilsthatsachen zu verbinden, irrigen naturalistischen
und scholastischen Auffassungen zu begegnen und eine humane
ethisch-religiöse Glaubensansicht zu verbreiten. (Zwei dieser Schriften, "Vom Erlöser der Menschen" und vorliegende "Von Gottes
Sohn",) welche mit Unterscheidung der synoptischen und johanneischen Tradition und mit Bevorzugung des Markusevangeliums, als des
Niederschlags der ältesten christlichen Gemeindesage, die Kritik der
Evangelien vorbereiten, hat man nicht mit Unrecht Anfänge der Disziplin vom Leben Jesu genannt" (RE VII,700).- Günther/Volgina/Seifert 763; Schulte-Strathaus 64 u. 69.
5
33
HOE (VON HOENEGG), M., Gar kurtzer, und
jetzo zum fünfften mal gedruckter und vermehrter Gründlicher, deutlicher und unwidertreiblicher Beweiß, Was
von den genandten Calvinischen Lehrern Sacramentirern,
für grausame Gotteslesterliche und abscheuliche Reden ...
gefunden werden. Leipzig, A. Lamberg und C. Klosemann (Druck: J. Glück), 1618. 12mo. 12 Bl., 396 S.
Dunkelgrün eingefärbter Pergamentband der Zeit (Ecken
und Fuß teils stärker bestoßen, an Kanten und Gelenke
berieben, fliegende Vorsätze fehlen, S. 146 und 396 mit
Bibliotheks-Stempel, innen gebräunt und braunfleckig).
€ 250,–
Eine von mehreren anticalvinistischen Streit-Schriften des in Wien
geborenen protestantischen Theologen Matthias Hoe von Hoenegg
(1580 1645), der von 1613 - 1645 Erster Sächsischer Hofprediger und
einflußreicher Beichtvater des sächsischen Kurfürsten Johann Georg
II. war.- Im Jahr der Erstausgabe erschienen vier verschiedene Drucke.- VD17 1:081640W; vgl. Paisey H 1229 (1614).
34
ITH, Johann, Amtlicher Bericht über die Pestalozzische Anstalt und die neue Lehrart derselben. Bern
und Zürich, Geßner, 1802. 1 Bl., 6, 125 S., 1 Bl. Bedruckte OBroschur..
€ 320,–
Seltene erste Ausgabe in einem unaufgeschnittenen Exemplar.- Ith
war Präsident des Berner
Erziehungsrates und hatte
sich selbst schon durch
Reformen des höheren
Bildungswesens hervorgetan. Sein Bericht war
weniger ein bloßes Gutachten für die Berner
Regierung als vielmehr
eine kompetente Darstellung der Pestalozzischen
Methode für die pädagogisch interessierte Öffentlichkeit in der Schweiz,
Frankreich und Deutschland. "Als Gutachten eines
zutiefst Gleichgesinnten
erregte Iths 'Amtlicher
Bericht' ... europäisches
Interesse für die Bestrebungen Pestalozzis" (NDB
10, 203).- Israel I, 30 d.
35
KÖPKE, Bal308
thasar,
Sapientia
Dei, in mysterio crucis Christi abscondita, Die wahre
Theologia mystica Oder Ascetica... Aus 1. Corinth. II,
v.6,7. Entgegen gesetzet Der falschen aus der Heydnischen Philosophia Platonis und seiner Nachfolger... Nebst
Hrn. D. Phil. Jacob Speners Vorrede. 2 Teile (in 1 Bd).
Halle, Waisenhaus, 1700. 44 Bl., 176; 143 S. Pergamentband der Zeit.
€ 360,–
Balthasar Köpke war, wie die über 80seitige Vorrede zeigt, eng mit
Spener verbunden. Im ersten Teil seines Werkes gibt er einen geschichtlichen Überblick über die mystische Theologie und ihre Wirkungen auf das Leben. Er zielt damit auf "das eigentliche Wesen des
Pietismus, durch welches sich derselbe von der Kathederorthodoxie
der theologischen Lehrer unterscheidet" (ADB 16, 666). Den Anlass
hatte der Danziger Theologe Chr. Bücher gegeben. Dieser, ein Vertre-
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
6
ter der lutherischen Orthodoxie, hatte den Pietisten vorgeworfen, sie
forderten die Heiligung des Lebens in einem Maße das aufgrund der
Sündhaftigkeit des Menschen gar nicht möglich sei. Die Wurzel des
Übels aber sei der Platonismus. Hierauf bezieht sich Teil 2 mit dem
separaten Titel: Kurzte Antwort Auff... Christian Büchers... Schrifft,
genannt Plato mysticus in Pietista redivivus; Das ist: Pietistische
Ubereinstim(m)ung mit der Heydnischen Philosophia Platonis...
Besonders in der Lehre von denen so genannten Himmlischen Entzückungen. - Einband etwas fleckig, Vorderdeckel aufgebogen, etwas
braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite.
Die Kupfer zeigen Beispiele für Reinigungsopfer. Über den Pastor
und Historiker eine kurze Notiz bei Jöcher, II, 2511. - Einband fleckig,
kleine Fehlstelle am Rücken. Papier teils braunfleckig, Kupfer klar.
36
LANCKISCH, Michael von, Querela & Medela
Conscientiae Vulnerate, Kummer und Cur Eines verwundeten Gewissens: Das ist: Einfältiger, nütz- und tröstlicher Bericht vom Gewissen, wie dasselbe so leichtlich
verletzet, aber schwerlich geheilet werde... Zu einem
Buß- Beicht- Communio- Catechismus-...und täglichen
Hand- und Gebet-Büchlein zu gebrauchen. Wittenberg,
M. Henckel für A. Löffler in Dresden, 1668. Kl.-8vo.
Illustrierter Kupfertitel, 33 Bl., 1196 S. Pergamentband
der Zeit (Einband etwas stärker gebräunt, vorderes Innengelenk etwas wurmspurig, Drucktitel und S. 315 mit
schwachem Bibliotheksstempel Papier gebräunt, nur
vereinzelt braunfleckig, ein kleiner Eckabriß wurde ergänzt).
€ 300,–
Es sein "wohl zu keiner Zeit mehr Aufwand auf die Bildung der Jugend gemacht worden, als in der gegenwärtigen, und man (müsse)
muß sich sehr darüber wundern, dass die Eltern noch immer nicht
ermüden, jeden Vortheil zu benutzen, von welchem sie sich Nutzen für
ihre Kinder versprechen, wenn es auch mit Aufopferung eines ansehnlichen Theils ihres Vermögens geschehen sollte". Andererseits ist der
Autor überzeugt, dass sich die Eltern die Kosten für teure Erziehungsanstalten ersparen könnten, wenn die pädagogischen Schriftsteller
"die Eltern selbst belehrten und wieder in den Stand setzten, die Erzieher ihrer Kinder zu werden" (5). "Möchte es Dir, edler Pestalozzi,
gelingen ... " - Mit altem Bibliotheksstempel auf Titel.
Zweite Ausgabe des Andachtsbuches, das zuerst 1660 erschien und
versucht, Handreichungen zur Heilung des Gewissens vor der Sünde
als der abscheulichsten Seelen Kranckheit zu bringen. Es ist in drei
Teile gegliedert: 1. Das Gewissen: gutes und schlechtes Gewissen,
Gründe, Erscheinungsformen, Funktionsstörungen des Gewissens 2.
Gebete und Verhaltensweisen zur Gewissenstärkerung, 3. Heilsame
Diät-Vorschreibung, in der der Theologe (als Heiler der Seele, hier:
des Gewissens vor der Sünde) mit dem Mediziner gleichgesetzt wird
und in acht Diät-Regeln vorbeugende und stärkende Maßnahmen
empfohlen werden (vergleichbar den Empfehlungen zur Stählung
eines schlaffen Muskels).- Michael von Lanckisch (1620-1674) war
Pfarrer in Großschönau und Archdiakon in Zittau. Als Mitglied des
Elbschwanenordens trug er den Namen "Strephon" (nach Goedeke).
Das Frontispiz von Johann Dürr zeigt je drei Szenen, die das gute
bzw. das schlechte Gewissen und die Gründe dazu nebst Bibelstelle
und -zitat versinnbildlichen sowie einen wehklagenden Büßer und eine
entspannte Dame mit Collier und Hündchen.- VD17 3:605403M;
Jöcher/Adelung III, 1146.
37
LEIBNIZ, Gottfried Wilhelm, Ernst von HESSEN-RHEINFELS, Ein ungedruckter Briefwechsel über
religiöse und politische Gegenstände. Mit einer ausführlichen Einleitung und mit Anmerkungen herausgegeben
von Chr. von Rommel. 2 in 1 Bd. Frankfurt/M., Literarische Anstalt (J. Rütten), 1847. 4, 387; 7, 470 S., 1 Bl.
Neuer Ppbd mit altem Material (etwas braunfleckig, Titel
mehrfach gestempelt).
€ 250,–
Erste Ausgabe. - Mit einem ausführlichen Vorbericht über Leibniz,
den (zur katholischen Kirche konvertierten) Landgrafen Ernst und
ihre Rolle in den damaligen konfessionellen Unionsbestrebungen. Der
Briefwechsel wurde französisch geführt und ist mit deutschen Regesten versehen. - Ravier 595.
38
LOMEIER, Johannes, Epimenides, sive de veterum gentilium et lustrationibus syntagma. Nunc secundis
curis auctius editum etc. Zutphaniae (Zutphen/Holl.),
Spyk u. Schutten, 1700. 8vo. 15 Bll., 485 S., 23 Bll., Mit
18 Kupfertafeln. Pergamentband der Zeit.
€ 160,–
39
LOSSIUS, Kaspar Friedrich, Ueber das Vergnügen, welches Eltern aus der eigenen Erziehung ihrer Kinder zu moralisch guten Menschen schöpfen können. Zur
Empfehlung einer für Familien zu veranstaltenden allgemeinen moralischen Bilderbibel. Gotha, Perthes, 1804.
43 S. Marmorierte Broschur der Zeit.
€ 150,–
40
LOTZE, Hermann, Mikrokosmus. Ideen zur Naturgeschichte und Geschichte der Menschheit. Versuch
einer Anthropologie. Bd 1 (von 3). Leipzig, Hirzel, 1856.
20, 439, (1) S. Blindgeprägter dunkelgrüner Lederband
der Zeit mit reicher dekorativer Rückenvergoldung und
allseitigem Goldschnitt.
€ 250,–
Schönes Exemplar des ersten Bandes der dreibändigen ersten Ausgabe.- Enthält die Bücher 1.-3.: Der Leib - Die Seele - Das Leben.- Mit
handschriftlicher Widmung Lotzes: "Herrn Pastor Entel/ als Zeichen
dankbarer und freundlicher/ Erinnerung/ hochachtungsvoll/ H. Lotze". – Einband berieben, Kopf etwas bestoßen, innen leicht gebräunt,
Besitzvermerk auf Vorblatt.
41
Middendorf: KELLER, Franz, Spinoza und
Leibniz über die Freiheit des menschlichen Willens. Erlangen, Enke, 1847. 78 S., 1 Bl. Bedruckte OBroschur. €
1.500,–
Mit handschriftlichem Besitzvermerk von Wilhelm Middendorff, Fröbels engstem Mitarbeiter, datiert Keilhau 1847. Beiliegend auf 2
Faltblättern ein achtseitiges Manuskript in kleiner Schrift vermutlich
von der Hand Middendorffs. Titel: "Vorübungen zum Figurenerfinden.
Gang zum Zeichnen im Netz". Dargestellt wird der von Fröbel entwickelter Zeichenlehrgang unter Benutzung einer mit einem Gitternetz
präparierten Schiefertafel. In seiner 'Menschenerziehung' (ed. Seidel,
S. 217 ff) schildert Fröbel die Idee und gibt elementare Anfangsübungen an, jedoch nur bis zu einem gewissen Punkt. "Von diesem Punkt
aus nun tritt eine ganz neue Stufe des zeichnenden Unterrichts ein,
welcher zugleich eine neue Stufe der Schülerentwicklung bezeichnet ...
es tritt das Erfinden von Figuren ein ... Die Vorführung des Lehrganges für das Figurenerfinden bleibt der Darstellung der nächsten Schülerstufe vorbehalten". Damit bricht Fröbel an dieser Stelle (S. 229)
ab, der geplante zweite Teil der 'Menschenerziehung' aber ist nicht
erschienen. Auch Fröbels späterer Aufsatz 'Des Kindes Zeichenlust'
geht über diesen Stand nicht hinaus. Das vorliegende Manuskript
stellt nun den eigentlichen Lehrgang dar, ohne didaktische Reflexionen, die Fröbel ja an den genannten Stellen bereits gegeben hatte. Die
Darstellung ist anfangs ausführlich und wird bei zunehmender Klarheit des Prinzipes immer knapper. Inwieweit die vorliegende konkrete
Ausarbeitung des Lehrgangs von Fröbel selbst oder von Middendorff
stammt, läßt sich nicht entscheiden. Vgl. dazu auch: Der Kindergarten, Handbuch der Fröbelschen Erziehungsmethode, bearbeitet v. H.
Goldammer (4. Aufl. 1885). In Teil 2, S. 55 - 69 wird "Fröbels Lehrgang des Zeichnens" beschrieben. Die zugehörigen Tafeln 10 - 14
decken sich teilweise mit den Figuren des vorliegenden Manuskripts.
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42
NATORP, Bernhard Chr. L., Briefwechsel einiger Schullehrer und Schulfreunde. (Bd 1 in 2. verbesserte
Auflage). 3 Bde. (Duisburg und) Essen, Bädeker (Bd 2 u.
3: Bädeker u. Kürzel), 1813 - 1823. Zusammen etwa 900
S. Halblederbände der Zeit (berieben, Rücken mit seitlichen Einrissen, Stempel auf Titel).
€ 300,–
Natorps "pädagogisches Vermächtnis" (Herder Lex. d. Päd., 1954, III,
608). Natorp, einer der Hauptvertreter des preußischen Pestalozzianismus und maßgeblich an der Reorganisation des preußischen Erziehungswesens nach den Freiheitskriegen beteiligt, läßt in diesem fiktiven Briefwechsel abwechselnd Vertreter der älteren und der neuen
Pädagogik zu Worte kommen. "Bei der Herausgabe hatte ich die
Absicht, durch die darin aufgestellten Verhandlungen den Uebergang
aus der vorigen Periode des Volksschulwesens in die jetzige zu befördern und an das bisherige Gute das in der neuesten Zeit bewährt
gefundene Bessere auf eine nicht stürmische Weise anknüpfen zu
helfen" (Vorwort zur 2. Auflage).
43
NIEUPOORT, W. H., Rituum, qui olim apud Romanos obtinuerunt, succincta explicatio, ad
intelligentiam veterum auctorum
facili methodo conscripta. Accedunt
Io. Matth. Gesneri prolusio atque C.
Ferd. Hommelii de tribunali praetoris liber singularis. Editio XIV.
Berlin, C. F. Voss, 1784. 1 Bl., 36,
464 S., 22 Bl., 42 S. Mit gestochenem Frontispiz, 22 Textabbildungen und 13 Faltkupfern. Leder der
Zeit mit reicher Rücken- und Randvergoldung.
€ 180,–
7
46
REINHARD, Philipp Christian, Versuch einer
Theorie des Gesellschaftlichen Menschen. Leipzig u.
Gera, W. Heinsius, 1797. 3 Bl., 490 S., 1 Bl. Neuer marmorierter Ppbd mit goldgeprägtem Rückenschild (Ausschnitt am Titelrand unterlegt, gering braunfleckig, wenige Blätter mit leichten Knickspuren).
€ 380,–
Erste Ausgabe, Originalausgabe. - Philipp Christian Reinhard, Bruder von Carl Friedrich Reinhard, dem Diplomaten unter Goethes
Freunden und Briefpartnern, und durch seinen Bruder mit Reimarus
verwandt, war "Professor der praktischen Philosophie bey der
Centralschule zu Cöln". In diesem frühen Versuch einer Gesellschaftstheorie untersucht er die "Bedingungen der Möglichkeit einer Menschengesellschaft nach Natur- und Vernunftgesetzen". Als Hauptbedingungen nennt er die "Einführung der Ehe und (die) Errichtung des
Staates".- Hamberger/Meusel X,463.
47
RUGE, Arnold, Die Platonische Aesthetik. Halle, Buchhandlung des Waisenhauses,
1832. 14, 233, (1) S. Späterer
Lwdbd um 1900 mit JugendstilDekor (stärker braunfleckig).
€ 160,–
Erste Ausgabe.- Habilitationsschrift,
abgefasst aufgrund seiner PlatonStudien während der fünfjährigen Festungshaft, die Arnold Ruge als verurteilter Burschenschafter in Kolberg abzubüßen hatte.- Selten.
48
SCHELLING, Fr. W. J.,
Philosophie und Religion. Tübingen, Cotta, 1804. 6, 80 (recte 82)
S. Ppbd der Zeit (untere Ecken
gestaucht, Rücken mit altem Papier
überklebt,
BibliotheksStempel auf Titel, Papier teils
gebräunt).
€ 200,–
"Damals sehr verbreitetes Compendium der
römischen Altertümer" (Bursium 372).
Über die politischen, administrativen,
miliitärischen, juristischen und religiösen
Einrichtungen, Münzen, Maße und Gewichte, Familiengebräuche, öffentliche Lustbarkeiten etc. - Schulprämienband mit der
Erste Ausgabe.- Die Schrift war durch
292
goldgeprägten Aufschrift: Praemium diliEschenmayers 'Philosophie in ihrem
gentiae et morum. Der Name des so belobigten Schülers wurde durch
Übergange zur Nichtphilosophie' provoziert worden, worin dieser
Ausriss entfernt. - Kapital und hinteres Gelenk mit Wurmspuren,
ähnlich wie Jacobi ein Über-sich-Hinausgehen des philosophischen
Ecken bestoßen, vorderer fliegender Vorsatz mit Ausriss.
Denkens zum religiösen Glauben forderte. An neuplatonische Gedan44
OTTO, Walter F. Der europäische Geist und die ken und an Jakob Böhme anknüpfend entwickelt Schelling hier die
ersten Ansätze seines späteren Standpunktes. Er bestimmt "die EndWeisheit des Ostens. Gedanken über das Erbe Homers. lichkeit und Leiblichkeit für ein Produkt des Abfalls vom Absoluten,
Frankfurt, Klostermann, 1931. 27 S., 2 eingeklebte Pho- diesen Abfall aber, dessen Versöhnung die Endabsicht der Geschichte
sei, für das Mittel zur vollendeten Offenbarung Gottes" (Ueberweg IV,
tos. Originalbroschur (Außenrand geknickt)
€ 60,–
52).- Adickes 2003.
Einzige Ausgabe, 1997 eine italienische Ausgabe in Mailand.
45
PLATON, Auserlesene Gespräche, übersetzt von
Fr. L. zu Stolberg (und) Sämmtliche Gespräche, übersetzt
von (J. Fr.) Kleuker. Zusammen 7 Bde. Wien und Prag,
Fr. Haas, 1803-1804. Zusammen etwa 2500 S. Mit 7
Titelkupfern und 7 gestochene Titelblätter mit Vignetten.
Lwdbde der Zeit (berieben, Rückensignatur, Stempel auf
Titel, in Bd 7 Vorerinnerung und Inhaltsverzeichnis an
den Schluß verbunden).
€ 180,–
Wiener Nachdruckausgabe der beiden sich teils ergänzenden, teils
überschneidenden Platon-Übersetzungen. Stolbergs Übersetzung war
zuerst 1796/7 erschienen, Kleukers 1778 - 1797. Hier vom Verlag in
einheitlicher Ausstattung herausgegeben. Auf den Rücken mit fortlaufender Bandzählung.- Goed. VII, 602 f (nennt nur 6 Bde).
49
SIMONIS, Johann, Lexicon manuale hebraicum
et chaldaicum, in quo omnium textus vocabulorum hebr.
et chald. significatus generales et speciales ...explicantur
...Cum indice latino. Halle, Curt, 1757. 4 Bl., 1082 S., 23
Bl. Mit gestochener Titelvignette. Ppbd.
€ 400,–
Johann Simonis (1698-1768) war Prof. der Kirchengeschichte u. der
christlichen Altertümer in Halle. Seine hauptsächlichen Verdienste
erwarb er sich auf dem Gebiete der alttestamentlichen Philologie, auf
die er zuerst durch Michaelis aufmerksam wurde. Sein 'Lexicon', hier
in erster Ausgabe, erlebte mehrere Auflagen. Er war bestrebt, in dem
vorliegenden sprachlichen Material des Alten Testaments eine genaue
Scheidung der abgeleiteten Bildungen von den Wurzeln durchzuführen
u. die letzteren mit Hilfe der Dialekte, insbes. des Arabischen festzustellen. Es bleibt sein Verdienst, die wirklich vorkommenden Worte
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
und Formen des A.T.s genau und vollständig zusammengestellt u. eine
bessere Bedeutungsentwicklung als seine Vorgänger gegeben zu
haben. - Titel und erstes Blatt gestempelt; stellenweise schwach fleckig.
50
THOLUCK, August, Vermischte Schriften, größtenteils apologetischen Inhalts. 2 Bde. Hamburg, Perthes,
1839. VIII, 464; 478 S. Hlwd der Zeit (Stempel auf Titel,
Bd 1 anfangs leicht braunfleckig).
€ 240,–
Erste Ausgabe dieser Sammlung. - Aus dem Inhalt: Die Wunder Muhammed's und der Character dieses Religionsstifters; Ueber die Wunder der katholischen Kirche und insbesondere über das Verhältnis
dieser und der biblischen Wunder zu den Erscheinungen des Magnetismus und Somnambulismus; Graf Zinzendorf; Einleitende Bemerkungen in das Studium der paulinischen Briefe, die Lebensumstände,
den Charakter und die Sprache des Apostels betreffend; Die Verdienste Calvin's als Ausleger der heiligen Schrift u. a.
51
THOMASIUS, Christian, Introductio ad Philosophiam aulicam, seu lineae primae libri de prudentia
cogitandi et ratiocinandi, ubi ostenditur media inter praejudicia Cartesianorum, & ineptias Peripateticorum, veritatem inveniendi via. Addita Ulrici Huberi oratio de Paedantismo. Leipzig, Selbstverlag, 1688. Gestochenes Frontispiz, 11 n. num. Bl., 295 S. Neuer Ppbd (schwacher
Stempel auf Titel, zahlreiche alte Unterstreichungen mit
Farbstift, letztes Blatt ganz hinterlegt, Frontispiz und
erste Blätter mit wenigen kleinen Wurmstichen, weitere
150 S. mit einzelnen Wurmstichen bzw. Spur mit nur
geringem Buchstabenverlust).
€ 600,–
Erste Ausgabe der Einleitung in die Hof-Philosophie, entstanden zwar
nach der Vorlage des Abbé Gerard, "La philosophie des gens de
cour", von dem es aber in vielen Punkten abweicht. Thomasius hat das
Werk nicht wirklich für Hof-Leute verfaßt, sondern für Lehrer bei
Hofe als Anleitung für den Logik-Unterricht, "denn den Lernenden,
insbesondere den Hofleuten, ist nicht so sehr daran gelegen zu wissen,
was andere für Fehler hätten, sondern daran, daß sie nach der richtigen Lehre unterrichtet würden (Vorwort)" (Lieberwirth). Zudem
sollten die Studierenden "an einen eleganten weltmännischen Ton und
entsprechende Auffassung" (ADB) gewöhnt werden.Thomasius beginnt mit einer kurzen Geschichte und Definition der Philosophie und
schließt daran eine Einführung in die formale Logik an.- Mit einer
mehrseitigen gedruckten Dedikation für Thomasius' Gönner Friedrich
Adolf von Haugwitz.- Lieberwirth 29; ADB XXXVIII,95. - Thomasius
(1655-1728) was educated by his father Jakob (1622-1684), at this
time head master of Thomasschule at Leipzig. He became a principal
philosophical writer of the beginning stage of German Enlightment.
He is best known for his innovative edeavor to delineate the disatinctionbetween law and morality.
52
WACHLER, Ludwig, Lehrbuch der Geschichte
zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten. Breslau, Holäufer, 1816. 10, 412 S., 1 Bl.
Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild
und etwas Rückenvergoldung (berieben, Rücken mit
kleinem Wurmstich seitlich, Ecken bestoßen).
€ 75,–
Erste Ausgabe.- Wachler gehörte zur Turnerbewegung um Jahn. In
seinen Breslauer Vorlesungen, die großen Zulauf hatten, griff er die
anti-napoleonische Stimmung der Zeit auf. Das Lehrbuch der Geschichte erschien noch 1838 in sechster Auflage.
53
Zinzendorf: SPANGENBERG, A. G., Leben des
Herrn Nicolaus Ludwig Grafen und Herrn von Zinzendorf und Pottendorf. 8 Teile (in 3 Bdn). (Barby), Brüder-
8
Gemeinen, 1773-75. Spätere Halblederbände mit handschriftlichem Rückenschild (etwas berieben). € 380,–
Goed. III, 203. - Sabin 88931. - Originalausgabe. - Erste (Bd I zweite?) Ausgabe. - Titelblatt von I-III ohne Jahr, die Widmung in I dat.
1775, die Vorrede 1772 (G. u. S. nennen 1772 als Erscheinungsjahr).
- Die erste und zugleich umfangreichste Biographie des Begründers
der Herrnhuter Brüdergemeine, geschrieben von seinem Freund und
Nachfolger Spangenberg. - "Includes accounts of Count Zinzendorf's
visit to St. Thomas, W.I., New York, and Pennsylvania" (S.). - Ohne
das Porträt. - Vorsatzblatt leimschattig, gestempelt und mit Bibl.-Nr.
und Initialen. - Etwas gebräunt, vereinzelt etwas braunfleckig, Schnitt
stockfleckig.
2. Literatur und Kunst
54
ADELUNG, Johann Christoph, Auszug aus dem
grammatisch-kritischen Wörterbuche der Hochdeutschen
Mundart. 4 Bde. Leipzig, Breitkopf (u. Härtel), 1793 1802. Zusammen über 6300 Spalten bei zweispaltigem
Druck. Halblederbände der Zeit mit floraler Rückenvergoldung. Gr.-8vo. (Kanten beschabt, Kapitale teilweise
etwas lädiert, 2 Gelenke leicht eingerissen, minimal
braunfleckig).
€ 350,–
Erste Ausgabe des "kleinen Adelung".- Adelungs Wörterbuch galt
jahrzehntelang als die Autorität in Fragen der Sprachreinheit.- Vgl.
Zaunmüller 89.
55
ALMANAC de Saxe pour l'année 1802. Avec
figures en taille douce. Gotha, Perthes, 1802. Gestochene
Porträt-Tafel (Böttger sc.), Kupfertitel, 192 (recte: 129),
104 S., 6 Kupfertafeln (J. M. Mettenleitner sc.), 1 Bl.
Ppbd der Zeit mit allseitigem Goldschnitt. Kl.-8vo.
€ 150,–
Seltener erster und einziger Jahrgang des Almanachs für Sachsen. Mit
dem Konterfei des russischen Zaren Alexander I. und 6 Tafeln zu
August Lafontaines ins Französische übersetzte Erzählung "Salier et
Julie" mit den Kupfern des "bayerischen Chodowiecki" Joh. Michael
Mettenleitner (1765 - 1853) (vgl. Thieme/B. XXIV,442).- Außerdem
mit einer genealogischen Liste der europäischen Prinzen und Prinzessinnen, ein Aufsatz über das alte und moderne Konstantinopel, und
statistische Daten (die Einwohnerzahlen von 300 Städten in aller Welt
u.a.m.).- Köring S. 8; Marwinski 17. - Einband mit wenigen, winzigen
Fleckchen, hinteres Außengelenk unten gering angeplatzt.
56
ALTENBERG, Peter, Ashantee. Berlin, S. Fischer, 1897. 4 Bl., 204 S. OLwd (Einband gering berieben, leicht gebräunt und gering braunfleckig, winziger
Sammlerstempel auf Titel).
€ 320,–
Collection Fischer. - Erste Ausgabe der zweiten Veröffentlichung
Altenbergs, in einem schönen grünen Leineneinband, der in Blindprägung Pflanzen und Schildkröten zeigt. - Kosch I,78 f.
57
BAUMEISTER: GROHMANN, Will, Willi
Baumeister. Leben und Werk. Köln, DuMont Schauberg,
1963. 362 S. Mit zahlreichen Abbildungen im Text, vielen kleinen Abbildungen im Werkverzeichnis und 53
montierten Farbtafeln. OLwdbd (mit OUmschlag).4to.
(Hinterer Umschlagdeckel an der Unterkante mit kleinem
Ausriß).
€ 280,–
Tadelloses Exemplar der "maßgeblichen Monographie über den
bedeutenden deutschen (Maler Willi Baumeister) mit einem Werkverzeichnis mit 1702 beschriebenen Werken, wovon 907 im Gruppenkatalog reproduziert wurden" (Bolliger IX,886).
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
58
BOCCACCIO, Giovanni, Della geneologia degli
dei, di Giovanni Boccaccio. Edizione: Doue sii tratta
dell'origine, & discendenza di tutti gli dei de' Gentili. Con
la spositione de' sensi allegorici delle fauole, & dichiarationi dell'historie appartenenti a detta materia. tradotta per
Giuseppe Betussi. In Venetia, Per li Turini, 1644. (20)
210, (1) 88, 99, (1) S. Leder der Zeit (Stempel auf Titelrückseite, Papier gebräunt).
€ 150,–
Italienische Ausgabe von "Genealogia deorum gentilium", neue Ausgabe mit dem Titel: In questa nostra impressione, ridotta a intiera
pefettione: e per maggior comodo ... postoui in fine l'elucidario poetico, & il nuouo & perfettissimo rimario & sillabario di Vdeno Nisieli. Erste Buchausgabe wohl 1497.
59
BÖRNE, Ludwig, Briefe aus Paris 1830-1831. 6
Bde (in 3), Hamburg, Hoffmann & Campe, 1832/34. ca.
1950 S. Lwd der Zeit.
€ 200,–
Gesammelte Schriften, 9-14. - Goed. VIII, 524, 12 a u. b; Weller 231. Band 3 und 4 mit dem Nebentitel "Mittheilungen aus dem Gebiete der
Länder- und Völkerkunde". Erste Ausgabe der Briefe, enthält Berichte
aus Paris, wo Börne geistiger Mittelpunkt in
deutschen Emigrantenkreisen war, über Politik, Kultur u. Gesellschaft in der Zeit der
Julirevolution.
60
BÖRNE, Ludwig, Gesammelte Schriften. 14 in 7 Bdn (Bd 1 - 7:
Zweite Auflage). Hamburg, Hoffmann u. Campe, 1835 - 1840. 8-10:
Hamburg, Hoffmann u. Campe, 1832;
11-12: Offenbach, L. Brunet, 1833 u.
13-14: Paris, L. Brunet, 1834. Zusammen über 3350 S. Hübsche Halblederbände der Zeit mit reicher Rückenvergoldung (etwas berieben,
Deckelecken bestoßen, Ex Libris und
Besitzvermerke auf den Vorsätzen,
Innengelenke teilweise gelockert,
durchgehend mäßig braunfleckig;
Seite 227/28 in Band 9 = Briefe 1
unbedruckt).
€ 280,–
9
worteten und somit "zum Aufruhr reitzten". Der Verleger, vor die
Zensurbehörde zitiert, stellte sich unwissend, trieb aber insgeheim das
gewohnte Spiel mit den Behörden. Dazu gehörten die fingierte Verlagsadresse wie auch die harmlosen Tarntitel, die zugleich ein Kennzeichen des ersten Druckes sind. Börnes "Briefe aus Paris", die politische, gesellschaftliche und kulturelle Betrachtungen über Ereignisse
in Frankreich und Deutschland enthalten, sind als "historische Quelle
für die Jahre um 1830, als Zeugnis eines heißblütigen Demokraten
und leidenschaftlichen Patrioten und letztlich als klassisches Dokument des frühen deutschen Journalismus" (KLL) von bleibender Bedeutung.- Goed. VIII,524,11 u. 12; Houben I,72 ff.
61
BOSSERT, H. Th. (Hrsg.), Geschichte des
Kunstgewerbes aller Zeiten und Völker. 6 Bde. Berlin, E.
Wasmuth, (1928-1935). 4to. Zusammen über 2600 S. mit
zahlreichen Textabbildungen, 168 Farb- und Tiefdrucktafeln. Originalhalblederbände mit Rückenvergoldung und
OUmschlag.
€ 240,–
Gutes Exemplar des Standardwerks.
62
BUCHNER, August, Dissertationum acedemicarum, sive Programmatum publice
nomine editorum, Vol. II. in quo funebria: Ejusque pars I. quae honoratorum et seniorum memorias exhibet.
Wittenberg, J. W. Fincel für J. Seelfisch, 1650. Kl.-8vo. 2 Bl., 1032
(statt) 1048 S., 9 Bl. Ppbd der Zeit
(berieben, ohne die Lage Ddd = S.
785 - 800, an deren Stelle bereits bei
der Erstbindung 8 leere Blätter eingebunden worden sind, S. 928 und 941
etwas angeschmutzt, Stempel auf Titel).
€ 350,–
Erste Ausgabe.- Seltener zweiter Band der
Sammlung von Universitätsschriften des Wittenberger Professors für Poesie und Redekunst
Augustus Buchner, Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft und in seiner "absolut
zentralen Bedeutung für die Dichtung des
Barock nicht hoch genug zu werten" (Dünnhaupt S. 855). Enthält akademische Nachrufe
148
auf Georg Albinus, Benedict Carpzov und
zahlreiche andere Angehörige der Universität,
Band 1 - 7 in der zweiten, "wohlfeilen" Ausauch Professoren-Gattinnen sowie Personen des weiteren öffentlichen
gabe der ersten Sammlung der Schriften Börne's aus den Jahren 1829
Lebens der Stadt und des Landes. Von diesem zweiten Band ist nur
- 1834, Band 8 in erster Ausgabe. Die Bände 9 - 14 enthalten Börnes
der vorliegende erste Teil erschienen. Eine erweiterte Neuausgabe
"Briefe aus Paris" in der Erstausgabe (mit Haupt- und Reihentiteln),
erschien erst 1678.- Erman/Horn II, 19318; Jantz I, 640; Burose I,
Band 11/12 zeigen als Besonderheit den wegen der Zensurmaßnah94; VD17 3:607194V; nicht bei Dünnhaupt, Goedeke u. Paisey.
men vorgenommenen, den wahren Inhalt verharmlosenden Tarntitel
"Börne's Mittheilungen aus dem Gebiete der Länder- und Völkerkun63
BUCHNER, August, Epistolae, Opus posthumum.
de", der die "etwa spionierenden Behörden" in die Irre führen sollte.
(Herausgegeben
von J. J. Stübel). Editio secunda. 2 Teile
Auch der Verlag "L. Brunet" gilt als eine Tarnadresse Campes.- Die
Ausgabe umfaßt: 1-2. Dramaturgische Blätter. 3-4. Vermischte Aufin 1 Bd. Dresden, M. Bergens Witwe und Erben für M.
sätze. Erzählungen. Reisen. 5. Schilderungen aus Paris. 1822 und
G. Hübner, 1680. Gestochene Porträt-Tafel, 7 Bl., 464 S.,
1823. 6. Fragmente und Aphorismen. 7. Kritiken. 8. Aus meinem
8 Bl.; 7 Bl., 494 (recte 496) S., 12 Bl. Pergamentband der
Tagebuche. 9-14. Briefe aus Paris bzw. Mittheilungen aus dem GebieZeit (Titel mit unschön hinterlegtem Ausschnitt, Papier
te der Länder- und Völkerkunde. Börnes "Briefe aus Paris", ursprüngetwas gebräunt, S. 447/48 in Teil 2 doppelt paginiert).
lich an seine Freundin Jeanette Wohl in Frankfurt gerichtet, gelten als
sein Hauptwerk. Als die beiden ersten Bände der Briefe aus Paris"
€ 280,–
1832 in 2000 Exemplaren erschienen, schlugen sie ein "wie eine
Zweite Ausgabe, im Jahr nach der Erstausgabe erschienen.- August
Bombe". Die Zensur sah sich sofort zu dem strengsten Eingreifen
Buchner (1591-1661) übte als Poetiker einen starken Einfluß auf die
veranlaßt, weil die Briefe "die gröbsten Schmähungen gegen den
Weiterentwicklung der deutschen Lyrik... "Seine Epistolae... sind eine
Bundestag und die Fürsten und Regierungen des deutschen Bundes"
der wichtigsten, bis heute unausgewerteten Quellen zur Barockdichenthielten, die französische Revolution von 1830 wie auch die Auftung. .. ein bedeutendes Dokument zur Geschichte der deutschen
stände in Polen, Italien, Braunschweig, Dresden, Kassel etc. befürLiteratur, das wie kein anderes Werk Buchners Schlüsselstellung in
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
der Entwicklung der Barockdichtung demonstriert" (Dünnhaupt).
Zahlreiche Barockautoren wie Paul Fleming, Simon Dach, Gottfried
Finckelthaus, David Schirmer, Andreas Tscherning, Johann Klaj,
Paul Gerhard etc. zählten zu seinen Schülern.- Mit Adressaten- und
Sachregister in jedem Teil.- VD17 39:141644R und 3:605369R;
Dünnhaupt 3.2; Paisey B 2393 (nur Teil 1).
64
CARLYLE, Thomas, Ausgewählte Schriften.
Deutsch von A. Kretzschmar. 6 in 3 Bdn. Leipzig, O.
Wigand, 1855-1856. Zusammen über 1550 S. Hlwdbde
der Zeit mit goldgeprägten Rückentiteln (leicht berieben,
gering braunfleckig).
€ 200,–
Alles Erschienene dieser Werkauswahl Thomas Carlyles.- 1. Goethe.
Schiller. Graf Cagliostro. Das Diamanthalsband. 2. Voltraire. Diderot. Novalis. Charakteristiken. 3. Jean Paul Friedrich Richter. Boswell's Lebensgeschichte Johnson's. Sir Walter Scott. Ueber Geschichte. 4. Dr. Francia. Mirabeau. Burns. Deutsche Dramenschmiede. 5.
Sator Resartus oderLeben und Meinungen des Herrn Teufelsdröckh.
6. Vergangenheit und Gegenwart (Der Mönch der alten Zeit. Der
Arbeiter der Neuzeit. Horoskop).
65
CHRIST, Johann Friderich, Abhandlungen über
die Litteratur und Kunstwerke vornemlich des Alterthums durchgesehen und mit Anmerkungen begleitet
von Johann Karl Zeune. Leipzig, U. Chr. Saalbach, 1776.
8 Bl., 358 S., 7 Bl. Mit einer Titelvignette in Holzschnitt.
Halblederband der Zeit (beschabt, fleckig und bestoßen,
Rücken teils restauriert, gering gebräunt und braunfleckig, Vorsätze stärker, Exlibris).
€ 280,–
Erste Ausgabe, posthum.- Antike Literatur- und Kunstgeschichte des
Coburger Altphilologen, "Vorgänger Winckelmanns in richtiger Würdigung der antiken Kunst, Begründer des Studiums der Archäologie
auf deutschen Universitäten" (ADB). Christ (1700-1756) lehrte in
Halle und Leipzig Geschichte und Dichtkunst. Er zählte Lessing und
C. G. Heyne zu seinen Schülern. Das Werk behandelt Inschriften,
Statuen, Bildwerke, Münzen sowie Gemmen, ein Gebiet, auf dem
Christ besondere Kenntnisse besaß.- ADB IV, 141.
66
CLARK, Richard, An account of the National
Anthem entitled 'God save the King!'. London, W.
Wright, 1822. Gr.-8vo. 28, 208 S., 32 teils gefaltete Seiten mit gestochene Noten, 6 Kupfertafeln (davon 4 Portraits), 2 gefaltete Aquantinta-Radierungen. Ppbd der Zeit
(Rücken ausgebessert und überklebt, Deckel bestoßen,
stärker angestaubt und etwas fleckig, Name und Stempel
auf dem Titel, unbeschnitten, minimal braunfleckig).
€ 260,–
Erste Ausgabe einer historischen Abhandlung über Ursprung und
Geschichte der englischen Nationalhymne. R. Clark geht auch auf
andere Huldigungsgedichte auf die englischen Könige ein, am Schluß
besonders auf das "Dulce Domum" und auf Händels Oratorien. Mit
einem Subskribentenverzeichnis und einem Anhang mit den Texten
mehrstimmiger Chorgesänge (Glees).- Eitner III,457.
67
COTTLE, Amos Simon, Icelandic poetry, or The
Edda of Saemund. Translated into english verse by A. S.
Cottle. Bristol, N. Biggs, for Joseph Cottle, 1797. 42 S., 2
Bl., 318 (recte 308) S., 1 Bl. Errata. Einfacher Lederband
der Zeit (Einband leicht fleckig und bestoßen, Rücken
und kleine Fehlstelle auf vorderem Deckel fachgerecht
erneuert, Bibliothekszeichen auf vorderem Innendeckel,
leicht gebräunt und gering stockfleckig, Paginierung
springt von Seite 224 auf Seite 235).
€ 320,–
10
Einzige Ausgabe der Übersetzung des fälschlicherweise Saemundr
Sigfusson zugeschriebenen Textes aus der Edda (vgl. BretscherGisiger, Lexikon Literatur des Mittelalters II, S. 385 F.) durch Cottle.
"His Icelandic, like his other poetry, is versified often with vigour, and
always with neatness, with grace, and with euphony" (Monthly Review
1798, 381 zitiert nach Allibone I, S. 433). Mit einer zehnseitigen Vorrede Robert Southey's in Form eines in Versen geschriebenen Briefes
an Cottle.- Die beiden Brüder Amos Simon und Joseph Cottle gehörten zum Kreis um die Dichter der "Lake School", deren Hauptvertreter Southey, Coleridge und Wordsworth waren.- Reuss I, 241.
68
DELILLE, Jacques, La pitié. Poème. Avec quatre
figures. Paris, Giguet et Michaud, 1803. 206 S., 4 Kupfertafeln, unter Aufsicht von Anselin gestochen von
Courbe, Berthaud u. Duparc nach Monsiau. Lederband
der Zeit mit Goldfileten auf den Deckeln, Rücken- und
Innenkantenvergoldung (Einband stark beschabt, vereinzelt gering braunfleckig).
€ 180,–
Erste Ausgabe dieses späten Werkes von Abbé Jacques Delille (1738 1803) im ersten Druck (s. Cohen/Ricci 280). Delille, einer der wichtigsten Vertreter des didaktisch-beschreibenden Lehrgedichts im
Frankreich des 18. Jahrhundert, nimmt in "La pitié" Mitleid und
Mitgefühl zum Thema: zwischen Tier und Mensch, Eltern und Kindern, unter Freunden, in der Stadt und auf dem Land, durch Regierungen (mittels Armenhäusern, Gefängnissen, Hospitälern), im Krieg,
während Revolutionen, in Verfolgung und Exil. In vier Gesängen
schildert er in beispielhaften Episoden das segensreiche Wirken des
Erbarmens.- Cioranescu 22611; Sander 443.
69
DUCRET, Siegfried, Fürstenberger Porzellan. 3
Bde. Braunschweig, Klinkhardt und Biermann, 1965.
Gr.-4to. Zusammen über 900 S. mit über 800 Textabbildungen, 4 Markentafeln, 62 Farbtafeln. OLwdbde (mit
OUmschlägen).
€ 520,–
Diese fachkundige Arbeit über eine der bedeutendsten PorzellanManufakturen des 18. Jahrhunderts in Deutschland enthält 1. die
grundlegende, auf umfassendes Archivmaterial sich stützende Geschichte der 1747 auf Schloß Fürstenberg gegründeten Manufaktur
und der daran beteiligten Künstler und Fabrikanten sowie 2. und 3.
die reich bebilderten, maßgeblichen Kataloge der von 1753 bis 1800
hergestellten qualitätvollen Geschirre und Figuren.
70
EICHENDORFF, Joseph von, Geschichte der
poetischen Literatur Deutschlands. Dritte Auflage. 2 Bde.
Paderborn, F. Schöningh, 1866. 305, (2) u. 233, (1) S.
Neuere marmorierte Ppbde im Stil der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern und eingebundenen bedruckten
Original-Umschlägen (leicht berieben, unbeschnitten,
teilweise unaufgeschnitten).
€ 110,–
Vermischte Schriften, 1 - 2: Literaturgeschichte, I - II. - Der späte
Eichendorff hat seine früheren literarhistorischen Arbeiten "Über die
ethische und religiöse Bedeutung der neueren romantischen Poesie in
Deutschland", "Der deutsche Roman im 18. Jahrhundert in seinem
Verhältnis zum Christenthum" und "Zur Geschichte des Dramas"
1857 "in seiner 'Geschichte der poetischen Literatur Deutschlands'
zusammen(ge)faßt. Diese Arbeiten sind z.T. im Tatsächlichen (bes. für
das Mittelalter) überholt, im Grundsätzlichen aber trotz der Überbetonung des Gehaltlichen von eminenter Bedeutung, vor allem, wenn
man sie im geistigen Zusammenhang ihrer Zeit sieht" (NDB). Der
zweite Band behandelt allein die "neuere Romantik" von Novalis bis
Chamisso.- Goed. VIII,194,57; Eichendorff 103; Krabiel 47.
71
FONTANE, Theodor, Die Poggenpuhls. Roman.
In: Vom Fels zum Meer. (Spemanns Illustrirte Zeitschrift
für das Deutsche Haus. Redaktion Paul Dobert). Jahrgang
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
XV, erster Band (Oktober 1895 bis März 1896) nebst
"Der Sammler". Stuttgart, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, 1895/96. Gr.-4to. 2 Bl. einschließlich illustrierter
Titel, 591, (1) und 103, (1) S. mit vielen, teils farbigen
Illustrationen im Text und auf (teils doppelblattgroßen)
Tafeln. Geprägter OHlwdbd mit reicher Rückenvergoldung (privater Namensstempel auf dem Titel, sonst
frisch).
€ 220,–
Erstdruck des Fontane-Romans (nicht bei Schobeß!). - Ferner enthält
der Band Erzählungen von Karl Emil Franzos (Allerlei Geister), L.
Ganghofer (Die Bacchantin), Isolde Kurz (Schuster und Schneider),
R. Presber, E. v. Wildenbruch u.a. sowie Artikel von C. Arnold, H.
Barth, H. Benrath, R. Graul, J. Stinde, Karl Vogt u.a. - Diesch 2576a.
72
FORMEY, Jean Henri Samuel, La vie de Mr.
Jean Philippe Baratier. Nouvelle edition. Frankfurt und
Leipzig, o. Verlag, 1755. 7 Bl., 114 S. Ppbd der Zeit mit
goldgeprägtem Rückenschild (Rücken ausgebessert,
Stempel auf Titelrückseite).
€ 160,–
Biographie des Wunderkindes Johann Philipp Baratier, der bis zu
seinem fünften Lebensjahr die deutsche, französische und lateinische
Sprache beherrschte, im sechsten Griechisch und Hebräisch, im achten die Bibel in ihren Originalsprachen beherrschte, mit elf Jahren
seine erste Schrift veröffentlichte, nachmals Mitglied der Akademie
der Wissenschaften zu Berlin wurde und 1740 im Alter von 19 Jahren
verstarb. - Jöcher I, 765.
73
FRANKLIN,
Benjamin, Jugendjahre, von ihm selbst für
seinen Sohn beschrieben und übersetzt von
Gottfried
August
BÜRGER. Berlin, H.
A. Rottmann, 1792.
214 S., 1 Bl. weiß.
Ppbd der Zeit mit
schlichter Rückenvergoldung (Kanten etwas
beschabt, Innendeckel
mit leichten Klebespuren, alter Stempel auf
dem
Titel,
etwas
braunfleckig). € 450,–
Seltene erste Ausgabe der
ersten deutschen Übersetzung des ersten und berühmtesten Teils der nicht abgeschlossenen "Lebenserinnerungen" des
amerikanischen Staatsmannes und Erfinders Benjamin Franklin.
Diese sind "eines der aufschlußreichsten Dokumente über Leben und
Gesinnung im kolonialen Amerika und in der jungen Republik, ein
Zeugnis der Vielseitigkeit, des Gemeinsinns, der praktischen Lebensweisheit und des originellen Geistes ihres Verfassers" (NKLL). Die
"Jugendjahre" sind 1771 in England entstanden, wo sich Franklin
zeitweilig als Vertreter der amerikanischen Kolonien aufhielt, und
gelten als das erste "klassische" Werk der amerikanischen Literatur.
In Form eines "autobiographischen Briefes" schildert der Autor
Anekdoten und Episoden der Knabenjahre und der Zeit des Aufstiegs
zum angesehenen Bürger Philadelphias. Franklin hatte 1766 Deutschland bereist und sich bei seinem längeren Aufenthalt in Göttingen
auch mit seinem Übersetzer G. A. Bürger angefreundet.- Goed.
IV/1,1013,62.
220
11
74
GESENIUS, Wilhelm, Scripturae linguaeque
Phoeniciae monumenta quotquot supersunt edita et inedita ad autographorum optimorumque exemplorum fidem
additisque de scriptura et lingua Phoenicum commentariis. 3 Teile in 2 Bdn. Leipzig, F. C. W. Vogel, 1837. 4to.
28, 481, (1) S., 1 Zwischentitel und 1 Bl., 48 (recte 46)
teils doppelblatt-große lithographische Tafeln. Ppbde der
Zeit (Einbände fleckig und beschabt, unbeschnitten, etwas braunfleckig, Tafelband mit durchgehender Nässespur, Stempel auf Titel).
€ 300,–
Erste Ausgabe.- Wilhelm Gesenius lehrte an der Universität Halle.
"Seine um die Brennpunkte Altes Testament und Orientalistik kreisenden, z.T. noch für uns wertvollen Forschungen brachten ihm den Ruf
eines der bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit ein ... Durch die mit
bestechender Sorgfalt erarbeitete, auch bis dahin noch nicht veröffentlichtes Material erfassende Ausgabe der inschriftlichen Überreste
der phöniz. Sprache (wurde er) zum Begründer einer exakt wissenschaftlichen phöniz. Epigraphik" (NDB 6, 340 f).- Sehr selten.- Lipsius/Leitzmann Suppl. 48.
75
GESSNER, Salomon, Schriften. 4 Bde. Zürich,
Orell, Gessner u. Comp., 1765. Zusammen 750 S. mit 4
von S. Gessner radierten, illustrierten Titelblättern und 24
radierten Kopf- und Schlußvignetten von S. Gessner;
beiliegend drei Probedrucke von Vignetten in Band 3 und
4. Hübsche Ppbde der Zeit mit floraler Rückenvergoldung und jeweils 2 goldgeprägten Rückenschildchen
(leicht berieben und bestoßen, etwas begriffen, gering
fleckig).
€ 320,–
Zweite Gesamtausgabe der Schriften Salomon Gessners in einem
schönen Druck mit lateinischen Lettern auf klanghartem Bütten.Gegenüber der ersten Gesamtausgabe von 1762 hat Salomon Gessner
diese Ausgabe mit neuen Radierungen geschmückt, die der Künstler
"mehr nach seinem Geschmack" fand. "Auch die figürlichen Darstellungen (seien) weicher und gefälliger" geraten. Hier hat Gessner auch
seine eigenwillige Orthographie geändert, aber zum letzten Mal die
Widmung "An Ihro Majestät die Königin von Gros-Britannien" beibehalten, obwohl sie "als der republikanischen Gesinnung des Autors
nicht würdig bekrittelt" worden war.- Mit Probeabzügen von 3 Vignetten auf kräftigem Druckkarton, z.T. "vor der Schrift". Sie wirken
flacher und weniger dicht, als die Vignetten im Buch, sie zeigen also
einen frühen Druckzustand vor den weiteren Ätzvorgängen.- Leemann
van Elck 530; Bürger 61.
76
GRIESINGER, Carl Theodor, Sämmtliche belletristische Schriften. 6 in 2 Bdn. Stuttgart, Griesinger,
1843-1844. Zusammen über 1200 S. Etwas spätere marmorierte Ppbde (erster Band gering berieben, Ecken bestoßen, beide innen gelegentlich gering braunfleckig).
€ 560,–
Erste Ausgabe.- Skizzen, Silhouetten und historische Novellen Carl
Theodor Griesingers, Herausgeber der demokratischen "Volkswehr"
und des "Schwäbischen Humorist", wegen seiner Beteiligung an der
1848er Revolution für zwei Jahre in Asperg eingesperrt und 1852 ins
Exil nach Amerika gegangen.- Enthält: 1. Silhouetten aus Schwaben.2. Skizzenbuch.- 3. Humoristische Bilder aus Schwaben (von denen
Griesinger selber sagte, daß die Regierung sie eigentlich aus öffentlichen Gesundheitsrücksichten hätte verbieten sollen: "Es ist kaum zu
glauben, wieviel böses Blut durch diese Schilderungen gemacht worden ist. Alle Leute wollten die Silhouetten lesen, aber alle Leute
schimpften, wenn sie sie gelesen hatten").- 4. Die letzten Zeiten der
Grävenitz.- 5. Ida Gräfin von Salmandingen.- 6. Cagliostriana.- Titelblätter von Teil 1 und 4 mit dem Stempel der Fürstenbergischen Hofbibliothek Donaueschingen.
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
77
GRIMM, Jacob, Ad auspicia professionis philosophiae ordinariae in Academia Georgia Augusta rite
capienda invitat. Inest hymnorum veteris ecclesiae
XXVI. interpretatio Theorisca nunc primum edita. Göttingen, Dieterich, 1830. 4to. 1 Bl., 76 S. Halbleder der
Zeit (Einband fleckig, Ecken bestoßen, Vorsätze leimschattig, Stempel auf Titel).
€ 300,–
Erste Ausgabe. - Einladungsschrift Jacob Grimms zu seiner Göttinger
Antrittsvorlesung mit der Erstveröffentlichung der "Murbacher Hymnen" (lat. -althochdt.). Ihr liegt eine Handschrift des 9. Jhdts zu Grunde, die sich bis zur Mitte des 15. Jhdts im Kloster Murbach befand
(heute Bodleian Library in Oxford). Das Besondere diese Handschrift
ist, dass sie eine Interlinearversion der 27 Hymnen aufweist dergestalt, dass zwischen den Zeilen des lateinischen Textes Wort für Wort
Übersetzungen ins Althochdeutsche eingefügt sind, ohne jedoch den
Textzusammenhang wiederzugeben (primitiver früher Versuch der
Übertragung fremdsprachiger Texte). - Hennig/Lauer III/2, 79; Denecke/Teitge 52.
78
GÜMEL, Johann Georg (anonym), Aus der Geschichte des Dorfes Deutschheim. Vom Verfasser des
Morgenlandes. Zwickau, Verein zur Verbreitung guter
und wohlfeiler Volksschriften, 1846. 168 S. Bedruckte
Originalbroschur (älterer Stempel auf Titel).
€ 80,–
Eingangs ein umfangreiches Motto nach Pestalozzi. - Du liesest wohl
mitunter Bücher, lieber Leser, die weniger Wahrheit und mehr Dichtung enthalten und aus denen Du - einigen Kitzel für die Einbildungskraft abgerechnet - wenig Licht für den Verstand, noch weniger
Triebkraft für den Willen ziehen kannst. Versuch's einmal und lies
nachstehende Seiten"! Und über den Stammtisch in Deutschheim:
"Solltest sie einmal über Gemeinde und Vaterland unter einander
reden hören... Das ist keine Kannegießerei über 'den Türken und den
Russen', nein, warmer, inniger Antheil am lieben, lieben Vaterlande.
Sie urtheilen da nicht, wie der Blinde von der Farbe, wie jener
Schuhmacher von einem Gemälde, sondern wie sachverständige,
gemeinsinnige Männer".
79
HAGEDORN, Friedrich von, Poetische Werke. 3
Bde. Hamburg, J. C. Bohn (gedruckt in Leipzig bei B.
Chr. Breitkopf), 1769. Titelkupfer (Portrait Hagedorns ,
nach Domenicus van der Smissen gestochen von Caspar
Fritsch), 40, 212 S., 2 Bl. u. 304 S., 5 Bl. u. 40 S., 2 Bl.,
276 S. mit zusammen 3 gestochenen Titel - sowie 22
gestochenen Kopf- und Schlußvignetten von Caspar
Fritzsch. Hübsche Lederbände der Zeit auf 5 Bünden mit
reicher floraler Rückenvergoldung sowie goldgeprägter
floraler Rahmung mit rocailleartigen Zierstücken auf den
Deckeln, schlichter Steh- und floraler Innenkantenvergoldung und floralen geschmückten Spiegeln. Gr.-8vo.
(Rücken am Kopf unterlegt, Oberflächen der Deckelleder
leicht rissig, Kanten leicht beschabt, Name auf Titelrückseiten, etwas braunfleckig).
€ 220,–
Zweiter Druck "ohne die allergeringste weitere Aenderung" der 1756
posthum erschienenen ersten Gesamtausgabe Friedrich von Hagedorns, der "Ausgabe letzter Hand" (sie wurde gedruckt bei J. G. und
J. C. Piscator in Hamburg). Nach Auskunft des Verlegers sind "diese
neuen und vollständigen Ausgaben" der Dichtungen Hagedorns "auf
(des Dichters) ausdrücklichen Willen veranstaltet worden. ... Er hat
seine Gedichte (noch zu Lebzeiten) selbst auf das genaueste durchgesehen, an manchen Stellen verbessert, und mit einigen neuen Gedichten und Zusätzen vermehret". Wie der Erstdruck wurde auch der
zweite Druck in zwei verschiedenen Editionen ausgegeben: In der hier
vorliegenden sogenannten "Großen Ausgabe" in Oktav "mit Kupfern"
12
bzw. Vignetten von C. Fritsch sowie in einer kleineren Ausgabe unter
dem Titel "Sämmtliche poetische Werke" "ohne Kupfer". Die drei
Bände umfassen: 1. Moralische und epigrammatische Gedichte. 2.
Fabeln und Erzehlungen. 3. Oden und Lieder. (Zwei) Abhandiungen
von den Liedern der alten Griechen.- Seine FABELN hatte Hagedorn
erstmals 1738 als "Versuch in poetischen Fabeln und Erzehlungen"
herausgegeben. "Dieses waren die ersten guten Fabeln, welche die
Deutschen in ihrer Sprache sahen... Von Seiten der Komposition
unterscheiden sich diese Fabeln von allen vorhergehenden noch mehr
durch fließende Schreibart, muntere Erzählung, durch witzige Einfälle
und naive Wendungen, vornemlich aber durch fruchtbare Moral und
eingestreute Sittensprüche. Den Stoff zu seinen Fabeln entlehnte
Hagedorn meist aus ältern Dichtern, ohne sie jedoch sklavisch nachzuahmen." (Jördens). - Goed. IV/1,28,40; Jördens II,296; Schröder
1395,38; Kayser (Hamburger Bücher) 108; Weigel 54; Lanckoronska/Oehler I,66 u. 99; Rümann 382.
80
HEINE, Heinrich, Briefe. Herausgegeben von
Friedrich Steinmann. 2 in 1 Bd. Amsterdam, Gebrüder
Binger, 1861. 32, 259, (1); 8, 244 S. Halblederband der
Zeit mit schlichter Rückenvergoldung (oberes Häubchen
mit kleiner Läsur).
€ 80,–
Nachträge zu Heinrich Heine's Werken. - Zwei der seltenen Supplementbände zur (unberechtigten) Amsterdamer Werkausgabe, der
ersten Gesamtausgabe Heines überhaupt. Der Herausgeber Fr. A.
Steinmann, ein Jugendfreund Heines, gab die Briefe in "unzerstückter,
ganzer Gestalt" in Druck, aber (wie die anderen Nachtragsbände
auch) nicht autorisiert, da er mit dem Verleger Campe eine alte,
solide Feindschaft teilte. In seinem Vorwort erörtert Steinmann ausführlich die Frage, ob "die Veröffentlichung von Briefen Verstorbener
wie Lebender durch den Druck zulässig und erlaubt sei?".Wilhelm/Galley I,244; Goed. VIII,562,104.
81
HESS, David, Salomon Landolt. Ein Charakterbild, nach dem Leben ausgemalt. Zürich, Orell und Füßli,
1820. Gestochene Porträt-Tafel (sc. J. Lips), 8, 294 S.
Ppbd der Zeit mit Rückenvergoldung (berieben, Kapitale
und Ecken bestoßen).
€ 270,–
Erste Ausgabe dieser Biographie des "durch und durch originellen
Mann(es)" (ADB), der Jahre später Gottfried Keller zu einer seiner
"Zürcher Novellen" inspiriert hat, zum "Landvogt von Greifensee".
Landolt, Jurist, Freimaurer, Maler, war auch das reale Vorbild des
'Junker Salomo' in Pestalozzis zweitem Volksbuch 'Christoph und
Else'. Das Lebensbild, das David Heß von ihm gezeichnet hat, ist "ein
ganz classisches Büchlein (und) des in seiner Art einzigartigen Mannes durchaus würdig" (ADB 17, 594; vgl. Israel I, 12 a).- Mit datiertem Besitzvermerk Friedrich von Laßbergs (Sigmaringen 1832), gestochenem Exlibris (von Greyerz, Kreis Forstinspector) und handschriftlichem Kaufvermerk darunter.- Goed. VI,499,8. – Papier gelegentlich braunfleckig.
82
HOFFMANN von FALLERSLEBEN, A. H.,
Unpolitische Lieder. 2 Teile in 1 Bd. Hamburg, Hoffmann u. Campe, 1840-1841. 12, 204 S.; 10, 202 S.
Lwdbd der Zeit mit Rückenvergoldung (Kanten beschabt,
etwas berieben, Name auf dem Vorsatz, Titel am rechten
Rand zu weit beschnitten, stellenweise etwas braunfleckig).
€ 160,–
Beide Teile in erster Ausgabe.- Diese im Vormärz ungemein populären, durch flüssige einfache Verse und sprachliche Schlagkraft ausgezeichneten Liederzyklen sind alles andere als "unpolitisch". "Zielpunkte des Angriffs (dieser Dichtungen) sind das ewige Philistertum,
die billige Zufriedenheit des Biedermanns, der in Demut vor Polizei
und Zensur die Zeit verschläft... Die Kritik richtet sich aber ebenso
gegen den Hochmut und Privilegienkampf der Aristokratie, gegen
Militär und stehende Heere, gegen Priester und Kirche. Die geldgie-
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
rigen Fürsten und ihre leeren Versprechungen, der Frankfurter Bundestag mit seinen Amüsements, Bundesakte und Zollverein werden
nicht geschont" (KNLL), ebensowenig Dichterkollegen, Juden, Franzosen, Russen etc.- Goed. XIII,35 alpha u. beta; Steinbrink 1840.10.
83
JUVENAL, Junius, Aulus Persius FLACCUS,
Satyrae: cum veteris scholiastae et variorum commentariis. Accurante Cornelio Schrevelio. Ludgdunum Batavorum (Leiden), Hack, 1698. Mit gestochenem Titel, (14)
644 (42) S. Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel.
€ 200,–
13
(seine) Freunde und nur an Freunde".- Schulte-Strathaus 216; Bürger
633.- Mit dem Ex Libris des Schweizer Heilpädagogen Heinrich Hanselmann (s. Kosch VII,288).
88
LESSING, Gotthold Ephraim, Chr. A. KLOTZ,
Briefe von Herrn Leßing und Herrn Klotz, betreffend des
erstern Laokoon und des letztern Werk von alten geschnittenen Steinen. (Leipzig, Müller), 1768. 64 S. Ppbd
der Zeit (Rücken ausgebleicht, stärker braunfleckig).
€ 100,–
Enthält die 16 Satiren Juvenals (58-138 n.Chr.) und die 6 Satiren
Flaccus' (34-62 n.Chr.), in denen die verfallenden Sitten im späten
Rom scharf kritisiert werden. - Titelblatt mit handschriftlichem Namenszug.
Unautorisierter Nachdruck der insgesamt sieben "Briefe antiquarischen Inhalts", die Lessing von Juni bis August 1768 in der "Hamburgischen Neuen Zeitung" veröffentlichen ließ nebst dem Antwortschreiben Klotzens auf seinen ersten Brief. - Goed. IV/1,414,109; Muncker
415; Seifert 409.
84
LANZI, Luigi, Storia pittorica della Italia dal risorgimento delle belle arti fin presso al fine del XVIII
secolo. Edizione quarta, corretta ed accresiuta. 6 vols (in
3). Bassano, Remondini, 1843. Bde 1 und 2 Halbleder der
Zeit, Bd 3 modernes Halbleinen.
€ 180,–
89
LESSING, Gotthold Ephraim, Leben des
Sophokles. Herausgegeben von Johann Joachim Eschenburg. Berlin, Voss und Sohn, 1790. 1 Bl., 8 S., S. 3-172.
Neuerer Halblederband (unbeschnitten, etwas braunfleckig).
€ 600,–
Schlosser 435. - Geschichte der italienischen Malerei, auch in unseren Tagen noch aufgelegt. "Ein Werk größten Gelehrtenfleißes und
Scharfsinns, auch in der Form höchst bedeutend", vgl. Fossati Bellani
4223ff. - Erstmals 1789 zu Bassano erschienen. In vol. 1. la scuola
fiorentina et la senese, in vol. 2. la scuola romana et nepoletana, 3. la
scuola veneziana et le scole lombarde di Mantua, Modena, Parma etc,
4. le scole bolognese et ferrarese etc. Vol. 6 index. - Die Einbände
etwas bestoßen und berieben; Bd 3 (5/6) Einband restauriert.
Erste Ausgabe.- Die ersten
sieben Bogen des Buches
(Titelblatt bis S. 112) wurden
bereits 1760 gedruckt, aber
nicht ausgeliefert. Das vollständige Werk mit den Ergänzungen aus Lessings
Nachlaß (S. 113-172) konnte
erst 30 Jahre später erscheinen. Die vorliegende Ausgabe gehört zu den wenigen
Exemplaren, die den ursprünglich geplanten Titel
von 1760 zusätzlich mit
eingebunden haben: "Gotthold
Ephr.
Lessings
Sophokles. Erstes Buch. Von
dem Leben des Dichters".Muncker 393 u. 498; Seifert
781; Goed. IV/1, 386, 88.
85
LASSALLE, Ferdinand, Herr Julian Schmidt, der
Literarhistoriker, mit Setzer-Scholien herausgegeben.
Berlin, Jansen, 1862. 174 S. Halbleder im Stil der Zeit.
€ 80,–
Andreas, A.39. Erste Ausgabe. Lassalle kritisiert Schmidts "Die Geschichte der deutschen Literatur seit Lessings Tod" (4. Aufl 1858). Die
Anmerkungen des "Setzerweibes" sind von Lothar Buchner geschrieben (Andreas). - Titelblatt leicht braunfleckig, sonst sehr schön.
86
LAUBE, Heinrich, Gesammelte Werke. Unter
Mitwirkung von Albert Hänel herausgegeben von Heinrich Hubert Houben. 50 Bde (in 20). Leipzig, Hesse,
1908/1909. Hlwdbde der Zeit (Einband leicht berieben, 2
Kapitale mit kleinen Läsuren, unbeschnitten). € 750,–
Erste und einzige kritische Gesamtausgabe der Werke Heinrich Laubes. Sie stellt die "inhaltlich vollständigsten Werksammlung" des
Autors dar. Sie wird durch umfassende und materialreiche "Vorbemerkungen" der Herausgeber begleitet und durch ein Gesamtregister
erschlossen. Mitherausgeber war der Stiefsohn Laubes, Albert Hänel.
- Die Ausgabe umfaßt: Bände 1-22: Romane und Novellen (auch
"Reisenovellen"); 23-28: Dramatische Werke (mit den "Einleitungen"); 29-32: Dramaturgische Schriften; 33-41: Historische, politische und autobiographische Schriften; 42: Jagdbrevier; 43-48: Erzählungen der Spätzeit; 49-50: Vermischte Schriften. - Wilpert/Gühring 63; Handbuch der Editionen 360.1.
87
LAVATER, Johann K., Vermächtniss an Seine
Freünde. Größtentheils Auszüge aus Seinem Tagebuch,
vom Jahr 1796. 2 Bde. Zürich, Orell, Geßner, Füßli und
Kompagnie, 1796. Kl.-8vo. 312 u. 310 S. Bedruckte Originalpappbände (Rückenbezug leicht beschabt, minimal
braunfleckig).
€ 200,–
Erste Ausgabe.- Lavater, der sein Lebensende nahe sieht, übergibt
seine Aufzeichnungen, Briefe, Gebete und Gedanken, die er für beherzigenswert und nützlich ansieht, als sein geistiges Vermächtnis "an
90
LESSING,
Gotthold
Ephraim,
Nathan der Weise. Ein
Dramatisches Gedicht,
in
fünf
Aufzügen.
(Motto:) Jntroite, nam
167
et heic Dii sunt! Apvd
Gellivm. Ohne Ort und
Verlag, 1779. 255 S. Neuerer Halblederband mit 2 Rückenschildchen (etwas braun- und fingerfleckig und mit
durchgängigem Wasserand an der unteren Hälfte, 2 Bl.
angerändert).
€ 230,–
Unrechtmäßiger Nachdruck noch im Jahr der Erstausgabe. - Muncker
459 (Variante e); Seifert 1011; Goed. IV/1, 451, 171.
91
LESSING, Gotthold Ephraim, Observationes
criticae in varios scriptores graecos atque latinos. Ed. J.
F. J. Reichenbach, Berlin, Voss, 1794. 10, 320 S., 3 Bl.
Halblederband der Zeit mit schlichter Rückenvergoldung
(berieben, gering braunfleckig).
€ 160,–
Erste Ausgabe dieser Teilsammlung. - Enthält Auszüge aus den "Vermischten Schriften", die von Reichenbach, dem Philologen und Kon-
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
rektor an der Leipziger Thomasschule, ins Lateinische übersetzt wurden. - Goed. IV/1, 352, 84; Seifert 2247.
92
LESSING, Gotthold Ephraim, Theatralische
Bibliothek. 4 Stück in 2 Bdn. Berlin, Chr. Fr. Voß, 17541758. Titel mit gestochener Vignette, 6 Bl., 291 (recte
287), (1) S.; 284 S. mit wiederholter gestochener Titelvignette, 1 Blatt und Titel mit wiederholter gestochener
Vignette, Seite 5 - 312, 2 Bl.; 298 S. mit wiederholter
gestochener Titelvignette, 1 Bl. Halbpergamentbände der
Zeit mit handgeschriebenen Rückentiteln (Deckel beschabt, leicht braunfleckig; im ersten Stück sind die Seiten 145 - 148 wie gewöhnlich übersprungen, also kein
Textverlust; es fehlen die 2 Titelkupfer (Portraits von
Thomson und Destouches) vor dem ersten und dritten
Stück, von denen das vor Stück 3 als Seite 1-2 gezählt
wird, sodaß dort der Text nach dem Titel korrekt auf
Seite 5 beginnt).
€ 450,–
Erste Ausgabe, komplett mit dem seltenen vierten Band, der laut
Titelblatt 1758, tatsächlich aber erst zur Ostermesse 1759 erschienen
ist.- In seiner Vorrede kündigt Lessing die "Theatralische Bibliothek"
als Fortsetzung seiner 1750 erschienenen "Beyträge zur Historie und
Aufnahme des Theaters" an in der Absicht, "nicht bloß einen theatralischen Mischmasch, sondern wirklich eine critische Geschichte des
Theaters" zu schreiben. "Mein vornehmstes Augenmerk blieben aber
dabey noch immer die Alten ... (und ich) werde ... es nicht wagen, die
dramatischen Werke meiner noch lebenden Landsleute zu beurtheilen". Aufgenommen sind Texte Lessings zum Theater der Antike ("Von
den lateinischen Trauerspielen, welche unter dem Namen des Seneca
bekannt sind") und zur italienischen Schaubühne, theoretische Abhandlungen ("Von dem weinerlichen oder rührenden Lustspiele",
"Versuch über die dramatische Poesie"), Entwürfe ungedruckter
Lustspiele u.a. Außerdem eine Besprechung von Lessings "Die Juden"
(mit Mendelssohns Verteidigungs Lessings gegen Michaelis), J. B.
Dubos' "Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der
Alten" (übersetzt von Lessing), Riccobonis "Geschichte der italiänischen Schaubühne", eine "Geschichte der englischen Schaubühne"
von Friedrich Nicolai.- Goed. IV/1,368,60; Muncker 361 (Druck b der
ersten Bogen),363,369 u.379; Seifert 1181.- Mit Ex Libris von Paul
Wallich.
93
MENZEL: BOCK, Elfried, Adolf Menzel. Verzeichnis seines graphischen Werkes. Berlin, Amsler und
Ruthardt, 1923. 4to. 571, (1) S. Mit 437 Textabbildungen, 1 Jugendbildnis Menzels in einem OriginalFarbenholzschnitt von O. Bangemann nach einem Aquarell von Franz Krüger. Originalhalbpergamentband.
€ 260,–
Erste Ausgabe.- Grundlegender und maßgeblicher kritischer Katalog
von Menzels graphischem Werk. - Rücken und Deckelbezug mit wenigen winzigen Schabspuren, Innengelenk vorn gering gelockert, 2
Blätter gering knickfaltig, Titel minimal fingerfleckig.
94
MORELL, Charles (d.i. James RIDLEY), Les
Contes des Génies, ou les charmantes leçons d'Horam fils
d'Asmar, Ouvrage traduit du Persan en Anglois par Sir
Charles Morell, et en François sur la Traduction Angloise. 3 Bde (in 1). Amsterdam, Marc Michel Rey, 1786.
Mit gestochenem Frontispiz und 12 Kupfertafeln. 283;
333; 331 (5) S. Lederband der Zeit (Rücken oben und
unten mit Wurmspuren, Papier insgesamt recht gut).
€ 180,–
14
NUC 494, 348. DNB 48, 284f. - Die "Contes" geben zwar vor, eine
Übersetzung zu sein, sind jedoch in Wirklichkeit Ridleys eigene
Erzählungen: "The stories are good in themselves; they are interspersed with some satire upon the professions of the socalled christians; and, for the rest, are skilfully modelled upon the Arabian Nights
...". Die erste Ausgabe (1764) widmete Ridley dem Prinzen von Wales,
die Beliebtheit des Buches überdauerte das 18. Jahrhundert bei weitem.
95
MOZART, Leopold, Versuch einer gründlichen
Violinschule, entworfen und mit 4. Kupfertafeln sammt
einer Tabelle versehen von Leopold Mozart. Im Verlag
des Verfassers. Augsburg, J. J. Lotter, 1756. 8 Bl., 262
(von 264) S., 1 mehrfach gefaltete Notenbeilage, 4 montierte gestochene Porträt-Tafeln. Etwas späterer Halblederband (beschabt und bestoßen, Rückenbezug am Kopf
eingerissen, Einband-Ecken stark verschlissen und mit
Fehlstellen, mehrere Besitzvermerke, innen etwas gebräunt und durchgehend fleckig, einige Blätter angeschmutzt, Notenbeilage lose, S. 19/20 mit Ausriß oben
am Falz und Textverlust, es fehlen: S. 21/22 (liegt in
Fotokopie bei), das Erratablatt und der "Bericht an den
Buchbinder").
€ 1.400,–
Erste Ausgabe des "pädagogisch-theoretischen Hauptwerks... (das
Leopold Mozarts) bleibenden Ruhm begründete" (NDB) und im Geburtsjahr seines Sohnes Wolfgang Amadeus erschien. Der "Versuch"
war die erste umfassende Violinschule in deutscher Sprache und
"bildet eine Fundgrube für Forschung und Auff(ührungs)-Praxis"
(MGG IX,695).- NDB XVIII,238f.
96
MÜLLER, Wilhelm Christian, Flug von der
Nordsee zum Montblank, durch Westphalen, Niederrhein, Schwaben, die Schweiz, über Baiern, Franken,
Niedersachsen zurück. Skizze zum Gemälde unserer Zeit.
2 Bde. Altona, J. F. Hammerich, 1821. 2 Bl., 317, (1) S.
u. S. (319) - 673, 1 n. num. S. Neue Ppbde im Stil der
Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild.
€ 360,–
Erste Ausgabe in einem Exemplar auf besserem Papier.- Der hier
seine Deutschland- und Schweiz-Reise beschreibt, ist der Pädagoge
und Musikdirektor an der Domschule zu Bremen, Wilhelm Christian
Müller (1752 - 1831). Er war Hauslehrer u.a. bei Zachariae, kurze
Zeit Lehrer am Philanthropin in Dessau und Leiter eines privaten
Erziehungsinstitutes in Bremen gewesen, ehe er zu Domschule und
Gymnasium wechselte. Höhepunkte seiner interessanten, genuß- und
abwechslungsreichen Reise waren Besuche bei dem Brasilienforscher
Maximilian zu Wied-Neuwied mit Besichtigung der Sammlungen und
bei Pestalozzi in Yverdon. Mit Lavaters Bruder diskutiert er über
Magnestismus, in Vevay nimmt er an einem Winzerfest teil und besucht eine Aufführung der "Zauberflöte" im Neuen Opernhaus in
München etc.- Engelmann 257; vgl. Rotermund (Bremer Gelehrte)
I,51 f.
97
STURM, Leonhard Christoph, Die zum Vergnügen der Reisenden geöfnete Baumeister-Academie, Oder
Kurtzer Entwurff derjenigen Dinge, die einem galanthomme zu wissen nöhtig sind... Samt doppeltem Anhang:
1. Von den sehenswürdigen Altären, Grab-Mahlen, Capellen, etc. 2. Was einem galant-homme von Kupfferstechen zu verstehen nützlich... Hamburg, B. Schiller, 1702.
185, (1) S., 6 Kupfertafeln, 3 Bl. Inhaltsverzeichnis. Neuer Ppbd im Stil der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild
(innen gebräunt und teils etwas braunfleckig, Titel mit
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
angerändertem Eckabriß, dadurch minimaler Textverlust).
€ 220,–
Zweite Ausgabe, vermehrt um den Anhang über Sepulchralbauten
sowie die Technik und bedeutende Künstler des Kupferstichs. - Erschien erstmals 1700. - Die von dem berühmten Festungsbauer L.
Chr. Sturm verfaßte Einführung behandelt u.a. die Architektur allgemein, Baupraxis, berühmte Baumeister und ihre Bauten, die verschiedenen Säulenordnungen, aber auch Malerei, Bildhauerei, Gartenkunst, Kirchen- und Brückenbau.- Aus dem berühmten Sammelwerk
"Der geöf(f)nete Ritterplatz". - Siehe Thieme/Becker XXXII, 256;
Dünnhaupt S. 2672, F1 (unter den Fehlattributionen an Marperger).
98
NOCH MEHR. (Eigentümer, Herausgeber, Vervielfältiger, Verleger und für den Inhalt verantwortlich:
Heidi Sperch, ab Heft 2: Emmerich Benedek). Jahrgang 1
- 4 = Heft 1 - 24 und 2 Sondernummern (Mehr nicht erschienen!) in 2 gebundenen Bänden und 2 Heften. (Wien,
H. Sperch, dann E. Benedek), Oktober 1963 - Herbst
1966. 4to. Zusammen über 500 S., 8 Zeichnungen und 17
(von 18?) Linolschnitte von Sandor Belcsak (Sinya),
davon 1 Umschlagillustration. (Jg 1-3:) Rote Lwdbde mit
eingebundenen OUmschlägen und (Jg. 4:) OKart..
€ 240,–
Vollständige Folge einer unregelmäßig erschienenen, vor allem reklamefreien, literarischen und kritischen Zeitschrift, die in kleiner
Auflage hektographiert und über wenige Buchhandlungen in Wien
vertrieben wurde.- Mit Beiträgen von H. Aramis, J. Attila, W. Benndorf, P. W. Blum, Rosemarie Egger, M. Guttenbrunner, Susanne
Klier, L. Platka, R. Schwendtner, Valentine, Chr. Walderdorff u.a.
sowie Kunstbeigaben von Sinya (teilweise signiert). - Gelegentliche
Anstreichungen
und
Notizen von Ernst
Schönwiese, Umschlag
des Jg 4 mit Randeinrissen; in Heft 21/22
sind 4 Linolschnitte
angekündigt,
aber
offenbar sind nur 3
geliefert worden.
99
OPITZ,
Martin,
Lobgedichte. Von J. J.
B(odmer) und J. J.
B(reitinger) besorget. Zürich, C.
Orell u. Comp.,
1755. 18 (statt 20
?) Bl., 87, (1) S.
"Buch von der
Deutschen Poeterey" und "Aristarchus sive de con326
temptu
linguae
teutonicae", 692 S.
Schlichter Halbpergamentband der Zeit (etwas berieben,
Bezugspapier teilweise ausgebessert, fliegender Vorsatz
an einer Ecke ergänzt, das obere Drittel mit fast durchgehender, teilweise aber nur schwacher Feuchtigkeitsspur,
etwas braunfleckig; es fehlen Bl. A1 = Zwischentitel zur
"Vorrede der Herausgeber" u. A7 = letztes Blatt dieser
Vorrede).
€ 400,–
15
Zweite Ausgabe des von Bodmer und Breitinger annotierten ersten
Bandes einer Werkausgabe des Martin Opitz (nach Goedeke nur eine
Titelauflage der Erstausgabe von 1745) mit einer "neuen Vorrede vom
Jahr 1755". Bodmer und Breitinger haben ihre Ausgabe der "Lobgedichte" "mit ... verschiedenen Lesarten, ... critischen Anmerkungen
und historischen Vorberichten" versehen und so erste Grundlagen
einer Opitz-Philologie gelegt. Der Erfolg der Ausgabe von 1745 war
so bescheiden, daß die beiden Schweizer ihr Vorhaben, "den ganzen
Opitz nach derselben classischen Art, wie seine Lobgedichte, (in
einem zusätzlichen zweiten Band) herauszugeben", aufgeben mußten.
Von dem geplanten zweiten Band war allein "Das Buch von der Deutschen Poeterey" nebst "Aristarchus" vorbereitet, sodaß diese Texte
manchen Exemplaren beigebunden wurden (s. Faber du Faur 234).
Da aber die Herausgeber von der Opitzschen Poesie eine zu "hohe
Meinung" hatten, haben sie "gegenwärtige Lobgedichte der Welt noch
einmal mittheilen, und auf die Messe führen wollen, daß sie ihr Glück
versuchen möchten. Sie machen für sich ein Ganzes aus. Es fehlet da
von allen Opitzischen Gedichten nichts, was unter diesen Titel kann
gezogen werden". Der Band enthält neben dem "Buch von der Deutschen Poeterey" die geistlichen und weltlichen Lobgedichte einschließlich der "prosaischen Hercynia" und des mittelhochdeutschen
"Lobgesangs auf den H. Anno" in Opitzens Redaktion mit seinen
Anmerkungen und seiner Prosaübersetzung sowie einem das Annolied
einleitenden "historisch-kritischen Vorbericht" von Bodmer und Breitinger.- Dünnhaupt 14,2 (Dünnhaupts Kollation: Titelbl., S. 3 - 692,
also offenbar ohne Vorreden und "Buch von der Deutschen Poeterey";
vgl. Dünnhaupt 14,1: Die Ausgabe von 1745 hat Haupttitel, 15 Bl.
Vorr. (hier natürlich ohne die 3 Bl. Vorr. v. 1755), 87 S. (Buch von
der Dt. Poeterey), (1) S. vakat; Zwischentitel, S. 3 - 692); Goed.
III,50,99.
100 POETAE LATINI MINORES. Curavit Io. Chr.
Wernsdorf. 6 in 8 Bdn. Altenburg, Richter (ab Bd 5/II:
Helmstedt, Fleckeisen), 1780-1794. Zusammen etwa
4800 S. Mit je 8 gestochenen Titel- und Kopfvignetten.
Halblederbände der Zeit mit Rückenvergoldung (Einbände berieben, Band 6 abweichend gebunden).
€ 360,–
Sehr interessante und mit großem Fleiße und Belesenheit besorgte
Sammlung, in welcher namentlich auch die literar. und bibliogr.
Einleitungen von ausgezeichnetem Werte sind. Außer den in der Burmannschen Sammlung stehenden Dichtern (mit Ausnahme des Sammonicus und Vindicianus) findet man hier viele andere, welche sämtlich hier neu und kritisch bearbeitet sind (Ebert II, 17547).- Komplett
selten.-Schweiger II, 1286. - Vorsätze leimschattig, minimal braunfleckig, Name und Stempel auf Titel.
101 RAUMER, Friedrich von, Litterarischer Nachlass. Der ganze Ertrag ist für die Berliner VolksBibliotheken bestimmt. 2 Bde. Berlin, Mittler, 1869. 8,
364 u. 10, 321, (1) S., 1 montiertes "photographisches
Bildniß des Verfassers". Halblederbände der Zeit mit
Rückenvergoldung. Gr.-8vo. (minimal fleckig). € 100,–
Erste Ausgabe einer Sammlung der historischen und literaturwissenschaftlichen Aufsätze und Glossen, die Friedrich v. Raumer vier Jahre
vor seinem Tod noch selbst zusammengestellt und eingeleitet hat.
Daneben umfaßen die Bände Raumers "spätere Lebensgeschichte" als
Ergänzung zu den 1861 erschienenen Lebenserinnerungen, seine
Erzählung "Marie" sowie Raumers Briefwechsel mit A. v. Humboldt,
L. Tieck, K. A. Varnhagen v. Ense u.a.- Goed. VI,349,42; Heidtmann
(Wie das Photo ins Buch kam) 372,1704.
102 SCHILLER, Friedrich von, Die Huldigung der
Künste. Ein lyrisches Spiel. (Ihrer Kaiserlichen Hoheit,
der Frau Erbprinzessin von Weimar, Maria Paulowna,
Großfürstin von Rußland, in Ehrfurcht gewidmet und
vorgestellt auf dem Hoftheater zu Weimar am 12ten No-
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
vember 1804). Tübingen, Cotta, 1805. 24 S. Neuere Broschur (unbeschnitten, gering fleckig).
€ 200,–
Zweite Ausgabe nach dem Privatdruck aus demselben Jahr, aber erst
nach Schillers Tod erschienen. Die Cotta'sche Ausgabe ist der erste
offizielle Druck, hergestellt auf besserem Papier von J. Jacob Beck in
Egelstal (Wasserzeichen). - Trömel/Marcuse 268.
103 SCHÜTTE, Marie, Gestickte Bildteppiche und
Decken des Mittelalters. Band 1: Die Klöster Wienhausen und Lüne. Das Lüneburger Museum. Leipzig, K. W.
Hiersemann, 1927. Imperial-Folio (ca. 64 : 48 cm). 20,
65, (3) S., 62 Tafeln in Lichtdruck, davon 20 farbig. OPpMappe (Mappe angestaubt und etwas bestoßen, Text
ungebunden in losen Lagen).
€ 320,–
Beeindruckende Monumentalpublikation mit vorzüglichen Reproduktionen der deutschen mittelalterlichen Gobelins in den Klöstern Wienhausen und Lüne sowie dem Lüneburgischen Museum. (Ohne den
1930 erschienenen 2. Band, der die Teppiche in Braunschweig, Wernigerode und Halberstadt sowie in den Klöstern Ebstorf, Isenhagen
und Drübeck behandelt).- Chamberlin 1931: "A scholarly work".
104 Speckter: CHAMISSO, Adelbert von, Gedichte.
2. Auflage. Leipzig, Weidmann, 1834. Frontispiz (Portrait Chamissos in Stahlstich nach R. Reinick), 8, 542 S.,
6 Radierungen von Otto Speckter auf aufgewalztem China. Neuer Halbmaroquinband mit Rückenvergoldung und
goldgeprägtem Rückenschild.
€ 250,–
Erste illustrierte Ausgabe. - Anmut und Frische zeichnet diese frühen
Arbeiten Otto Speckters aus, darunter so eindringliche Blätter wie
"Frauen Liebe und Leben", "Lass reiten", "Der Bettler und sein
Hund" sowie "Das Riesen-Spielzeug". - Hobrecker 7; Rümann 2464. Durchgehend obere Ecke und am Ende das obere Drittel braunrandig,
braunfleckig, Trägerkartons der Radierungen teilweise stark gebräunt.
105 STAHR, Adolf, Kleine Schriften zur Litteratur
und Kunst. 4 in 3 Bdn. Berlin, Guttentag, 1871 - 1875.
Zusammen über 1550 S. Lwdbde der Zeit (Rücken fleckig und aufgehellt, etwas braunfleckig).
€ 230,–
Erste Ausgabe.- "Die Kenntniß und Urtheilsfähigkeit Stahr's auf
kunstgeschichtlichem und ästhetischem Gebiet beleg(en) ... (seine)
"Kleinen Schriften zur Litteratur und Kunst" (, die) neben Aufsätzen
(kunstgeschichtlicher) Art eine längere Anzahl gediegener Abhandlungen über Gestalten und Probleme des classischen und des modernen deutschen Schriftthums mittheilen, die stets durch die große Fülle
der Gesichtspunkte ansprachen... Namentlich wo Stahr hier eigene
Erlebnisse verwerthet und Erinnerungen in die Darstellung verwebt,
wie bei der Behandlung seiner Freunde Theodor Echtermeyer, Arnold
Ruge, Heinrich Simon, fesseln seine gehaltreichen Essays" (ADB). 1.
Biographisches (u.a. über Savonarola, Michelangelo, Winckelmann,
Fichte, Tieck, Lamennais, Pellico, Eckermann, Hegel, die genannten
Freunde u.a.). 2. Biographisches und Kritisches (über Immermann,
Rauch, Rietschel, Gluck, Mathy, Halem, Lessing, Elise Reimarus,
Goethe und Schiller u.a.). 3. Aus dem alten Weimar. 4. Aus meinen
Lebenserinnerungen. Biographisches und Kritisches (über Winckelmann, Gregorovius, Lukrezia Borgia, Egger's Rauch-Biographie).
106 STOLBERG, Friedrich Leopold zu, Jamben.
Leipzig, Weidmanns Erben u. Reich, 1784. 110 S. mit 1
Titel- und 1 Schlußvignette in Kupferstich von C. G.
Geyser nach J. W. Mechau. Halbleder der Zeit mit
schlichter Rückenvergoldung und goldgeprägtem Rückenschild (Kanten beschabt, etwas berieben, vorderer
Innendeckel etwas, sonst gering braunfleckig). € 240,–
16
Erste Ausgabe dieser geistreichen Satiren Stolbergs auf den Literaturbetrieb seiner Zeit mit Anspielungen auf seine Beziehungen zum
Göttinger Hain, besonders zu J. H. Voß. "Das schön gedruckte Buch
umfaßt insgesamt siebzehn Stücke, davon sind zwölf schon 1783 in
Boies "Deutschem Museum" erschienen. Die Reihe bildet in Deutschland den ersten und auf lange Zeit auch einzigen Versuch im Genre
des Schmäh- und Strafgedichts nach den Mustern der ... "Jamben" des
Archilochos und ... der "Satiren" des Horaz, den Stolberg zu Beginn
auch förmlich zitiert" (Kahl). Mit 2 reizvollen Vignetten Mechaus (ca.
7,5 : 7,2 bzw. 7,5 : 7,3 cm). "Geysers "Stiche nach Mechau sind eine
äußerst glücklich Kombination zweier hervorragender Talente, die die
Möglichkeit und den großen Wert individueller Gestaltung in
Deutschland aufs beste beweisen" (Rümann).- Goed.IV/1,1034,9;
Rümann 1111; Kahl (Göttinger Katalog der Slg Franz zu Stolberg,
2001) 72.
107 TAUT, Bruno, Die Stadtkrone. Mit Beiträgen von
Paul Scheerbart, Erich Baron, Adolf Behne. Jena, E. Diederichs, 1919. 142 S., 1 Bl. mit 72 Abbildungen im Text
und (4 montierte) auf Tafeln. OKart. Gr.-8vo. (Einband
leicht verblaßt, gering lichtrandig uund mit kleinen Läsuren an Kapitalen und Rändern, hinterer Innendeckel mit
Resten einer kleinen Papiersignatur, gebräunt, vereinzelt
minimal fleckig, 6 Bl. mit sehr kleinem Randeinriß).
€ 380,–
Erste Ausgabe der ersten größeren Veröffentlichung Bruno Tauts,
eines "Architektentraumes" von einer neuen Stadt (Architektur) als
Ausdruck einer neuen Gesellschaft (Staat). Den programmatischen
Aufsatz verfaßte Bruno Taut (Die Stadtkrone. Mit Beispielen alter und
neuer Stadtbekrönungen), die dichterischen Visionen Paul Scheerbart
(Das neue Leben, architektonische Apokalypse. Der tote Palast, ein
Architektentraum). A. Behne schrieb über die "Wiedergeburt der
Baukunst" und E. Baron über den "Aufbau".- Jaeger 0915.
108 TERENZ, Comoediae sex. Curante Ioanne Petro
Millero. Berlin, Haude & Spener, 1749. 14 Bl., 220 S., 12
Bl. Mit gestochener Titelvignette. Marmorierter Kalbslederband der Zeit mit reicher Rücken- und Randvergoldung, Goldschnitt, hellblauen Seidenvorsätzen. € 100,–
M. gab auch Ovid, Cornelius Nepos, Plautus und Sallust heraus. Ecken bestoßen, Innendeckel mit Kleberesten, Stempel und Signatur
auf Vorsatz und Titel.
109 TIECK, Ludwig, Gesammelte Novellen. Vermehrt und verbessert. 14 Bde (in 7). Breslau, J. Max,
1835-1842. Zusammen über 4300 S. Ppbde der Zeit, neu
bezogen mit Leimpapier nach alten Mustern, goldgeprägte Rückenschilder (Rückenschildchen teilweise beschädigt, 2 Vorsätze mit handschriftlichem Besitzvermerk,
kleiner privater Stempel auf den Vortiteln, durchgehend
etwas, öfter auch stärker braunfleckig).
€ 380,–
Erste Ausgabe dieser Sammlung von Ludwig Tiecks Novellen, vom
"Wassermenschen" bis zur "Vogelscheuche", "welche schon früher in
Taschenbüchern erschienen sind (und hier) "zum ersten Male (zusammen) angeboten werden". Kleinigkeiten und übersehene Fehler
sind verbessert" (Tieck im Vorwort). Mit wenigen Erstdrucken.- Goed.
VI,43,123.
110 WINCKELMANN, Johann J., Nachrichten von
den neuesten Herculanischen Entdeckungen. An Hn.
Heinrich Fueßli aus Zürich. Dresden, Walther, 1764. 4to.
Titel, 53, (1) S. Schlichter Kart. der Zeit (Rücken mit
leichten Klebespuren, Exlibris, Stempel auf dem Titel,
durchgehend etwas braunfleckig).
€ 280,–
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
17
Erste Ausgabe.- In dieser Schrift beschreibt Winckelmann seine Beobachtungen von seiner dritten Reise nach Neapel und zu den Ausgrabungsstätten von Herkulaneum und Pompeji. Diese Winckelmann'schen "Nachrichten", die hauptsächlich "Mitteilungen über das Theater von Resina (und einen) Bericht über die neuentdeckte Gräberstraße" (Justi) enthalten, sollte ursprünglich die geplante zweite Auflage
des bereits 1762 erschienene "Sendschreiben von den Herkulanischen
Entdeckungen" ergänzen. Doch eine zweite Auflage dieses "Sendschreibens" (mit den integrierten "Nachrichten") ist zu Lebzeiten
Winckelmanns nicht erschienen: Winckelmann hatte die Lust daran
verloren, weil das "Sendschreiben" von neapolitanischen Gelehrten
zum Anlaß genommen worden ist, ein giftgetränktes Pasquill gegen
ihn abzuschießen. Die Schriften zu den "Herculanischen Entdeckungen" sind meist wenig beachtet worden und doch stellen sie auf dem
Weg von den "Anmerkungen über die Baukunst der Alten" zu den
epochalen Werken der "Geschichte der Kunst der Alterthums" und
den "Monumenti antichi" eine wichtige Entwicklungsstufe dar.- Ruppert 17.
111 WINCKELMANN, Johann,
Johann Winckelmanns sämtliche
Werke. Einzige vollständige Ausgabe; dabei Porträt, Facsimile und ausführliche Biographie des Autors; unter dem Texte die frühern und viele
neuen Citate und Noten; die allerwärts gesammelten Briefe nach der
Zeitordnung, Fragmente, Abbildungen und vierfacher Index. Von Joseph
Eiselein. 12 Bde und 1Tafelband (in
13 Bdn). Donaueschingen, Verlag
deutscher Classiker, 1825/29. Insgesamt 6169 S. Halbleinen der Zeit
(Atlas Pappband).
€ 3.200,–
eschingen 1835. Mit 1 lith. Porträt, 2 lith. Titeln und 67 Tafeln. OPpbd. Folio.
3. Geschichte
112 (ARGENS, J. B. DE BOYER D') Mémoires secrets de la république des lettres, ou le théatre de la vérité. Par l'auteur des "Lettres juives". (16 Lettres in) 5 Bdn.
Den Haag (richtig Amsterdam?), Neaulme, 1743. 12mo.
Zusammen etwa 1800 S. Ppbde der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild (Kanten leicht berieben, Ecken gering
bestoßen, Bibliotheksschild auf Deckel, Exlibris, vereinzelt leicht fleckig).
€ 320,–
Die ersten fünf Bände der siebenbändigen Ausgabe (lt. Cioranescu
8322 6 Bände), die von 1737 bis 1748 in Amsterdam und Den Haag erschien. Eine erste
vierbändige Ausgabe erschien 1737 in Den
Haag.- Angelehnt an die Form der "Lettres
persanes" von Montesquieu besteht das Werk
aus einzelnen Briefen (hier 1 - 16), jeweils mit
separatem Titelblatt (Lettre 1 - 13 Amsterdam
1737 - 1740 und Lettre 14 - 16 Den Haag 1743),
die Paginierung ist teils fortlaufend, teils unterbrochen. Vermutlich mit einem fingierten Titelblatt, das die Vollständigkeit der Ausgabe suggeriert.- Jean Baptiste de Boyer, marquis d'
Argens, ein enger Vertrauter Friedrichs des
Großen, hatte "unter dem auf die Klatschsucht
der Zeit wohlberechneten Tiel "Mémoirs secrets
de la république des lettres" ... eine Art kritischen Journals veröffentlicht, dessen mannigfaltige Gelehrsamkeit und namentlich gegen die
Theologen gerichtete Schärfe ... imponiren
mochten" (ADB I, S. 522).- Aus der Bibliothek
der Grafen von Schönborn-Buchheim, mit deren
Bibliotheksschildchen auf dem Deckel und gestochenem Wappenexlibris.- Verleiche Barbier
III, 252, Quérard, La France littéraire I, 86,
265
Krauss/Fontius 1762 (zeigt 8 Bde an), Meusel I,
101 (mit 6 Bdn), Jöcher/Adelung I, 1053 (mit 6
Bdn), Ersch I, 27 (mit 6 Bdn), Hoefer III, 118 (mit 7 Bdn).
First edition of Wickelmann's complete works,
including the last volume with the plates.
Ludwig Curtius calls W. the second revolutionary of the European culture aside to Rousseau. Winckelmann "smashed", as Curtius
puts it, the tired world of Baroque and Rokoko
and was one of the creator of the period of European Classicism.
"Von den vielen Wilhelm-Meister-Schicksalen der deutschen Geistesgeschichte ist dasjenige Johann Joachim Winckelmanns das merkwürdigste und folgenreichste. Nichts hat dieser Mensch auf seinem
Lebensweg mitbekommen als sich selber. Alles ist er durch sich allein
geworden. ... Denn Winckelmann ist neben J. J. Rousseau der andere
Revolutionär der europäischen Kultur, der die müde gewordene Welt
des ausgehenden Barocks und des Rokokos endgültig zertrümmerte,
sosehr er selber ihr noch verhaftet war. In der Entfaltung des europäischen Klassizismus ist er nicht der alleinige Träger der neuen konstruktiven Ideen, aber ihre stärkste theoretische Persönlichkeit. In der
deutschen Entwicklung aber, die ihren Sonderweg zu gehen hatte,
eröffnet er mit Klopstock und Lessing das große neue Zeitalter unserer klassischen Literatur und die Renaissance des deutschen Geistes,
die einen neuen Typus des Deutschen entwickelte." (Ludwig Curtius in
Die Grossen Deutschen (1966), Band 2, Seite 147).
Inhalt der Bände: 1. Kleinere Schriften, enthält u. a. Johann Winckelmanns ausführliche Biographie, Sendschreiben über die Gedanken
von der Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und
Bildhauerkunst u. a.; 2. Schriften über die herculanischen Entdekungen. 1758-1763. Mit Beilage; 3.-6. Geschichte der Kunst des Altertums. 1763-1768; 7./8. Denkmale der Kunst des Altertums; 9. Versuch
einer Allegorie, besonders für die Kunst; 10./11. Freundschaftliche
Briefe. 1747-1768; 12. 12. Nachlaß, Fragmente und Zusäze. - (Dabei:) der seltene Tafelband: Abbildungen und Denkmale der Kunst des
Altertums zu Johann Winckelmann's sämtlichen Werken. Donau-
113 ARNDT, Ernst Moritz (anonym), Katechismus
für den teutschen Kriegs- und Wehrmann, worin gelehret
wird, wie ein christlicher Wehrmann seyn und mit Gott in
den Streit gehen soll. O. O. (Leipzig), o. V. (Rein), 1813.
126 S. Neuer Ppbd mit alten Bezugs- und Vorsatzpapieren (leicht berieben, Titel angestaubt und etwas fleckig,
sonst gering braunfleckig, Unterkante teilweise mit kleinem Feuchtigkeitsrand).
€ 240,–
Erste Ausgabe mit Liedanhang (S. 63 - 126); .... Es könnte sich um
eine von Arndt sofort nach seiner Ankunft in Leipzig veranlaßte Ausgabe handeln (Schäfer/Schl.).- "Arndt wollte mit dem 'Katechismus'
ein ausgesprochenes Volksbuch schaffen und nannte sich daher auch
bewußt nicht als Verfasser. In 20 Kap(iteln) sollte den teilweise erstmals zum Kriegsdienst herangezogenen Massen die ethisch-religiöse
und politische Gesinnung vermittelt werden, die für den Volkskrieg
(gegen Napoleon) nötig erschien" (Schäfer/Sch.). Mit einem Anhang
geistlicher und weltlicher Lieder: Trostlieder, Ermunterungslieder vor
der Schlacht, Danklieder nach der Schlacht, Kriegs- und Schlachtenlieder, Bundes- und Vaterlandslieder etc.- Schäfer/Schawe 356.
114 ARNDT, Ernst Moritz, Ansichten und Aussichten der Teutschen Geschichte. Erster Theil (mehr nicht
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
erschienen!). Leipzig, Rein, 1814. 4, 510 S., 1 Bl. Ppbd
der Zeit (Ecken und Kanten bestoßen).
€ 250,–
Erste Ausgabe.- Wilpert/G. 60; Schäfer/Schawe 541.
115 ARNDT, Ernst Moritz, Pro Populo germanico.
Berlin, Reimer, 1854. 2 Bl., 334 S. Ppbd der Zeit (etwas
braunfleckig, Stempel auf Titel verso).
€ 180,–
Erste Ausgabe.- Wilpert/G. 132; Schäfer/Schawe 1112: "Ein typisches
Alterswerk... aufschlußreich für das Zeitverständnis preußischnationaler Kreise nach dem Scheitern der Revolution von 1848/49.
Neu und für die Arndtforschung bedeutsam ist die zusammenhängende
Deutung der deutschen Geschichte von 1815 - 1853. Das Werksollte
zuerst als "Geist der Zeit" Teil 5 erscheinen.".
116 Bamberg: EISENMANN, Joseph Anton, Geographische Beschreibung des Erzbisthums Bamberg,
nebst kurzer Übersicht der Suffragan-Diöcesen: Würzburg, Eichstätt und Speyer. Bamberg, Humann, 1833. 3
Bl., 511 S., 5 Bl. Interimsbroschur der Zeit (unbeschnitten, begriffen und angestaubt, durchgehend etwas stockfleckig, im Unterrand teils stärker).
€ 140,–
117 Bamberg: HAAS, Nikolaus, Geschichte der Pfarrei St. Martin zu Bamberg und sämmtlicher milden Stiftungen der Stadt. Bamberg, F. Züberlein, 1845. 22 S., 1
Bl., 822 S. Mit 3 (2 gefalteten) lithographischen Tafeln
und 2 nachträglich hinzugefügten handgezeichneten
Grundrissen. Ppbd der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild.
€ 180,–
Die Pfarre St. Martin umfasst die Altstadt von Bamberg. Ihre Geschichte ist daher zugleich zu einem großen Teil Stadtgeschichte.
Nikolaus Haas war selbst Pfarrer an St. Martin und hat sich durch
durch mehrere Schriften um die Bamberger Regionalgeschichte sehr
verdient gemacht. - Pfeiffer 3842.
118 Basel: SPRENG, Johann Jakob (anonym), Abhandlungen von dem Ursprunge und Altertum der mehrern und mindern Stadt Basel, wie auch der raurachischen
und baselischen Kirche. 3 Teile (in 1 Bd). (Basel, Selbstverlag), 1756. 2 Bll., 38; 179; 72, XII S. Halbleder des
19. Jhs. 4to.
€ 150,–
Haller III, 1570 u. IV, 769-770. - Sehr seltene Schriften zur Baseler
Frühgeschichte, im gleichen Jahr separat erschienen und hier unter
einem Sammeltitel zusammengefaßt. Trug dem Autor Schwierigkeiten
mit den katholischen Orten ein, weil er sich gegen lokale Heiligenkulte wandte. - Wenige Blätter gering gebräunt. - Unbeschnitten.
119 CATHÉRINE, Impératrice, Mémoires de l'Impératrice Cathérine. Ecrits par Elle-mème, et précédés d'une
préface par A. Herzen. London, Trübner, 1859. 16, 352
S. Etwas späterer Pappband (mit eingebundenem
OUmschlag).
€ 100,–
Erste Ausgabe.
120 CHALLIE, (L.) de, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit oder was wir wollen, was wir sollen und was wir
können. Beantwortet aus dem Gesichtspunkte der Religion, des Staats und der Persönlichkeit. Nach dem Französischen der Frau von Challié. Deutsch mit Randbemerkungen von F. v. Biedenfeld. Weimar, Voigt, 1850. X,
302 S. Broschur der Zeit (Umschlag stockfleckig, innen
frisch).
€ 180,–
18
Fromm 4801; Stammhammer, Sozialismus II, 65. Die französische
Ausgabe war 1849 unter dem Titel "Essai sur la liberté .. " erschienen
(Stammhammer I, 47). Der Übersetzer widmet das Werk "den deutschen Männern, welche berufen sind, in irgend einer Weise an der
nothwendigen Umwandlung des deutschen Staatswesens mitzuarbeiten". Ferdinand von Biedenfeld war laut Verlagswerbung auf dem
Umschlag des Buches Autor von "Die gepriesene Glückseligkeit unserer dermaligen Zustände in Deutschland und unsere Aussichten in die
Zukunft".
121 CRUSENSTOLPE, Magnus Jakob von, Der
russische Hof von Peter I. bis auf Nikolaus I. und einer
Einleitung: Rußland vor Peter dem Ersten. Fortgesetzt v.
C. Volckhausen (Bd 7 - 9: Nikolaus I.). Deutsche Original-Ausgabe. 9 in 3 Bdn. Hamburg, Hoffmann & Campe,
1855-1860. Zusammen ca 3100 S. Blaue Lwdbde der
Zeit (mit vereinzelten Flecken, Kapitale etwas bestoßen,
Vorsätze mit aufgeklebten Stempel).
€ 180,–
Erste Ausgabe.- Hayn/Gotend. VI, 577.
122 DÄHNERT, Johann Carl, Sammlung gemeiner
und besonderer Pommerscher und Rügischer LandesUrkunden, Gesetze, Privilegien, Verträge, Constitutionen
und Ordnungen. 7 Bde und Repertorium (in 8 Bde).
Stralsund, Struck, 1765/1802. Folio. 4 Halblederbände
der Zeit (einer etwas abweichend), die anderen 4 Bände
sehr schön im Stil der Zeit mit reicher Rückenvergoldung
in Halbleder nachgebunden.
€ 5.600,–
Dahlmann/Waitz 1482; Humpert 13529; Nieders. LB, Schriften über
Pommern 31; ADB 4, 701.
Das Hauptwerk besteht aus 3 Bänden und Repertorium (1765/69), die
4 Supplemente erschienen 1782-1802, wobei die letzten beiden von
Gustaf von Klinckowström fortgesetzt wurden (1799-1802). Im 2.
Supplementband ein Gesamtindex über die bis dahin erschienenen 5
Bände. - Man begegnet hier einer der Schlüsselfiguren pommerscher
Geschichtsschreibung: "Nicht nur die Bibliothek, deren erster wirklich berufsinteressierter Leiter er war, hat ihm Außerordentliches zu
danken, auch die Universität als Ganzes stand weithin unter dem
Einfluß seiner überragenden Persönlichkeit" (Ernst Zunker in Zentralblatt für Bibliothekswesen 67 (1953), S. 374). - Der sehr um den
Austausch mit Schweden bemühte Dähnert legte als sein Lebenswerk
eine üppige Urkundensammlung für seine Heimat Pommern vor.
Unzählige kaiserliche Verordnungen, Verträge, RegimentsVerfassungen, Landesprivilegien, Landtagsabschiede etc. wurden
berücksichtigt. Obgleich Dähnert des öfteren mangelnde Zuverlässigkeit in den Quellennachweisen nachgesagt wurde, ist doch die Menge
des (tlw. nur hier edierten) Materials so groß, daß das Werk des
Stockholmer Universitätsbibliothekars grundlegend geblieben ist.
Hier liegt auch das sehr seltene "Repertorium" von 1769 vor, welches
als ausführlicher Index den Benutzungswert der drei Anfangsbände
wesentlich erhöht. Eine echte Rarität; in dieser Vollständigkeit seit
Kriegsende nicht auf Auktionen nachgewiesen!.
123 DARU, Pierre Antoine, Histoire de la République
de Venise. 12 in 4 Bdn. Brüssel, Wouters, 1840. Zusammen etwa 3000 S., 10 Tafeln (davon 7 Porträts). Spätere
Halblederbände mit Rückenvergoldung (Kanten stellenweise beschabt, einige Ecken etwas bestoßen, Vorsätze
leimschattig und mit privatem Bibliotheks-Etikett, Tafeln
und gegenüberliegende Titel schwach braunfleckig; Bd 1:
einige Blätter am unteren Rand etwas geknittert). € 240,–
Die berühmte Geschichte der Seerepublik Venedig von 1225 bis 1797
aus der Feder des napoleonischen Ministers (und Gönners von Stendhal) Pierre Antoine Noel Bruno Comte Daru (1767 - 1829) erschien
zuerst 1819.- Mit einem Abriß über Wissenschaften, Kunst und Litera-
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
tur (Band 10), einer Liste der Dogen und einem sehr ausführlichen
Gesamtregister (Band 12).- Die Porträts zeigen die Dogen Fr. Foscari, L. Lauredano, A. Gritti, L. Donato, D. Contarini, ferner Pierre
Augereau und Tizian.- Vgl. Cicogna 627.
124 DEMMIN, August, Die Kriegswaffen in ihrer
historischen Entwickelung von der Steinzeit bis zur Erfindung des Zündnadelgewehrs. Ein Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, E. A. Seemann, 1869. 8, 628 S. mit
ca. 2000 Illustrationen im Text. OLwd (gering berieben,
Rücken nachgedunkelt und am vorderen Außengelenk
mit kleinen Einrissen, Papier am Rand stärker gebräunt).
€ 150,–
Erste Ausgabe, die lange ohne Nachfolger blieb - die zweite Auflage
erschien erst 1886. Enthält u. a. Monogramme, Initialen, Namen und
Marken bekannter europäischer Waffenschmiede und ein Namen- und
Sachregister.
125 DRESSER, Matthaeus, Von den fürnembsten
Städten deß Deutschlandes Ein Kurtzer aber doch eigentlicher
Bericht.
Welcher ist der
fünffte theil deß
Buchs so genennet wird Isagoge
Historica... aus
dem
Lateinischen Exemplar
fleissig verdeutschet... Leipzig,
Jacob
Apel,
1607. Kl.-4to. 18
Bl., 630 (recte:
620) (von 638
(recte: 628)) S.,
20 Bl. Register.
Pergamentband
der Zeit (ohne
die S. 65 - 72,
Einband stärker
74
gebräunt
und
teils fleckig, das angeplatzte vordere Außengelenk gefestigt)
€ 220,–
Erste deutsche Ausgabe dieses Städtelexikons von Matthäus Dresser
(1536 - 1607). Es enthält in gedrängter Form die historischgeographische Darstellungen über etwa 200 deutsche Städte und
Ortschaften. Hamburg, "eine wolhabende, fürnehme Wandalische
Stadt", wird auf immerhin 7 1/2 Seiten vorgestellt.- Dresser gilt als
"einer der letzten Humanisten des 16. Jahrhunderts" (NDB) und war
ein angesehener Historiker. "Von den fürnembsten Städten deß
Deutschlandes" erschien zuerst 1606 in lateinischer Sprache (De
praecipuis Germaniae urbibus) und auf Deutsch 1606 auch als Teil 5
von Dressers "von den Zeitgenossen sehr geschätzter" (NDB) "Isagoges Historicaes".- NDB IV,112; vgl, Jöcher II,218. - Vorsätze erneuert, Titel mit Bibliotheksstempel und ganz hinterlegt, die beiden folgenden Blätter nur am Seitensteg an einigen Randeinrissen hinterlegt,
anfangs etwas fleckig, sonst nur gebräunt und mit vereinzelten Fleckchen, sonst trotz diverser Paginierungsfehler komplett.
126 ECCARD (ECKHART), Johann Georg, De
origine Germanorum eorumque vetustissimis coloniis,
migrationibus ac rebus gestis libri duo. Ex schedis ma-
19
nuscriptis viri illustris edidit ... Christian Ludwig Scheid.
Göttingen, J. W. Schmid, 1750. 4to. 2 Bl., 48 S., 2 Bl.,
448 S. Mit gestochener Titelvignette, 21 teils gefalteten
Kupfertafeln und 5 Textkupfern. Neuer Ppbd mit goldgeprägtem Rückenschild.
€ 300,–
Erste Ausgabe. - Posthum erschienenes Werk Eccards, der aufgrund
seiner quellen- und sprachgeschichtlichen Kenntnisse für Leibniz bis
zu dessen Tode ein unentbehrlicher Mitarbeiter gewesen war. "Eccards Leistung als Geschichts- und Sprachforscher ist groß. Durch
den langen Umgang mit Leibniz geschult, ist er einer der ersten Deutschen, der aus dem reichen Wissen schöpfend mit quellenkritischen
Methoden im Sinne der Mauriner und großem Scharfsinn seine Werke
geschrieben hat" (NDB 4, 271). Unter den Kupfertafeln zwei Nordeuropa-Karten, eine Abbildung von Stonehenge, eine Abbildung des
Goldenen Horns von Tondern, eine Runentafel und drei Münztafeln. Ebert I, 6556; Graesse II, 459. - Etwas braunfleckig, anfangs einige
Blätter mit kleiner Nässespur im unteren weißen Rand, S. IX mit alt
repariertem Einriss im unteren Rand.
127 EHRMANN, Theophil Friedrich, Neueste Kunde
der nordischen Reiche Dänemark, Norwegen und Schweden. Nach ihrem jetzigen Zustande aus den besten Quellen dargestellt. 2 Bde. Prag, Diesbachische Buchhandlung, 1808-1809. 604 S., 18, teils gefaltete Kupfertafeln
und Pläne (2 koloriert), 3 mehrfach gefaltete und grenzkolorierte Kupferkarten und 4 zusätzliche Kupfertafeln.
Pappband der Zeit und Halblederband der Zeit, jeweils
mit goldgeprägten Rückenschildern, mit insgesamt 3
eingebundenen OUmschlägen (Pappband stärker beschabt und bestoßen, Bandtitel hinten eingebunden, Halblederband etwas kleiner im Format und beschabt, beide
innen etwas gebräunt und teils braunfleckig). € 350,–
Neueste Länder- und Völkerkunde, 4. - Vollständige Ausgabe mit allen
Kupfertafeln und den drei Karten. Die Tafeln zeigen u.a. Ansichten
vom Sund, vom Trollhättan-Kanal, von Torneä zu Mittsommer und
Stockholm, Pläne von Kopenhagen, vom Eiderkanal und von Stockholm sowie Stiche, die u.a. den nordischen Wal, ein Lappen-Hütte,
den Großen Geysir auf Island, nordische Eisinseln und -felder, eine
finnische Bärenjagd sowie schwedisches und dänisches Militär zeigen.- Zusätzlich eingebunden sind vier Kupfertafeln mit Ansichten von
Cadiz, Malaga, Burgos und Toledo.
128 ESTOR, Johann George, Praktische anleitung zur
anenprobe so bei den Teutschen erz- und hochstiften,
ritterorden und ganerbschaften gewönlich. Marburg, Müller, 1750. Kl.-4to. 20, (3)-528 S., 28 Bl., 10 gestochene
Ahnentafeln mit Wappendarstellungen, 11 mehrfach
gefaltete Stammtafeln. Pappband der Zeit (berieben,
Ecken bestoßen, Rücken mit Klebespur und an Außengelenken und Kapitalen beschabt)
€ 400,–
Erste Ausgabe.-"Das Hauptwerk dieser Art, welches zugleich über
mehrere anderere Gegenstände der Wappenwissenschaft belehret"
(Bernd 527).- Die zweit- und nachgeborenen Kinder des Adels mussten vielfach ihr Glück in Dom- und Stiftskapiteln oder bei den geistlichen Ritterorden suchen. Hierzu war freilich der Nachweis einer rein
adeligen Abstammung notwendig. Unkenntnis der deutschen Altertümer und der Ahnenkunde sowie Wunschdenken führten hier zu vielen
Fehleinschätzungen und Problemen: hier fehlte es an den notwendingen Papieren, dort war das Geschlecht beim Stift unbekannt, dieser
hat kein Wappen, die Familie des nächsten ist eine ausländische "und
was für eine grose menge der gebrechen mehr ist". So sah sich mancher Adlige der schon sicher geglaubten Heimstatt beraubt - ein
Mißstand, dem der Gießener Staatsrechtler Johann Georg Estor
(1693 - 1773) abzuhelfen antrat.- Enslin/Engelmann I, 102; ADB VI,
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
391; Jöcher /Adelung II, 952. - Vorsatz mit altem handschriftlichem
Vermerk und gestochenem Wappenexlibris; Papier leicht gebräunt, 1
Kupfer mit kleinem Einriß.
129 Frankfurt /Main: BATTONN, Johann Georg,
Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main.
Aus dessen Nachlasse herausgegeben von L. H. Euler.
Frankfurt/M. 7 Bde. Frankfurt, Verlag des Vereins,
1861/75. Insgesamt 2180 S. Mit den Porträts von Battonn
und Fichard in Bd 7. Private Halblederbände. € 320,–
Beschreibung nach Stadtteilen mit geschichtlicher Einleitung, wichtiges Werk zu Frankfurts Geschichte und Topographie.
130 Frankfurt /Main: FICHARD, Johann, Der Statt
Franckfurt Am Mayn erneuerte Reformation Wie Die in
Anno 1578 außgangen, und publicirt, Jetzt abermals von
neuen ersehen, an vielen underschiedlichen Orten geendert, verbessert und vermehrt. Frankfurt, Johann Bringer
für Jonas Rosen, 1611. 29 Bl., 622 (recte 612) S. Lederband der Zeit (Rücken und teilweise die Kanten unter
Verwendung des ursprünglichen Bezugs erneuert, Innengelenke, hinterer Deckel innen und die letzten Seiten mit
Wurmspuren, fehlt die Kupfertafel).
€ 400,–
Zweite und letzte von Johann Fichard besorgte Ausgabe, von der
gleichzeitig eine Folio-Ausgabe erschien. - Im Auftrag des Frankfurter Rates übernahm es Fichard 1571 die Reformation des Frankfurter
Stadtrechts von 1509 zu erneuern, woraus "ein ganz neues Werk
hervorgegangen (ist), welches an Umfang und Bedeutung das Solmser
Landrecht noch übertrifft" (Stintzing/Landsberg I, S. 597). Das Zivilgesetzbuch wurde 1578 rechtskräftig. - Vgl. NDB V, 120 f. - Besitzvermerk auf erstem weißen Blatt und Titel (Initialen), durchgehend
gebräunt und etwas braunfleckig, einzelne kleine Läsuren.
131 FREGE, Ludwig, Das dritte Brandenburgische
Reformations-Jubiläum oder ausführliche Beschreibung
aller bei Gelegenheit der 300jährigen Jubelfeier am 1., 2.
und 3. November 1839 in Spandow, Berlin und mehreren
andern Städten der Mark stattgefundenen Festlichkeiten.
Berlin, Gropius, 1839. 12, 176 S., 3 lithographierte Tafeln. Hlwdbd der Zeit mit Rückenvergoldung (etwas berieben und bestoßen, minimal gebräunt).
€ 280,–
Einzige Ausgabe.- Zur Geschichte der Reformation in der Mark Brandenburg und in Berlin. Schilderung der Jubiläumsfestlichkeiten in
Spandau (S. 5-50), Berlin (Hauptteil, S. 51-127) und der Mark (S.
128-157). Mit 2 hübschen kolorierten Tafeln der Nikolaikirchen in
Berlin und Spandau sowie den Trachten der Bischöfe und Marschälle.- Berlin-Bibl. 548.
132 Giessen: ADRIAN, J. Valentino, Catalogus codicum manuscriptorum bibliothecae academicae Gissensis.
Frankfurt/M., Sauerländer, 1840. 4to. 9, 400 S., 8 lithographischeTafeln. Roter Lederband der Zeit mit Goldprägung und allseitigem Goldschnitt (berieben und bestoßen, stellenweise etwas braun- und fingerfleckig).
€ 220,–
Erste Ausgabe.- Beschreibung von 1268 Handschriften der Universitätsbibliothek Gießen, darunter auch etliche Autographen des großen
Juristen H. Chr. v. Senckenberg. Der auch als Dichter und Übersetzer
von Byron und W. Scott hervorgetretene Johann Valentin Adrian
lehrte in Gießen neuere Literatur und Sprachen. Seit 1830 war er als
erster Universitätsbibliothekar intensiv mit der Neuordnung und
Katalogisierung der Bibliothek befasst.
20
133 GÖRRES, Joseph v., Teutschland und die Revolution. Koblenz, H. J. Hölscher, 1819. Titel, 212 S. Späterer Hlwdbd mit schlichter Rückenvergoldung (etwas
berieben, Kanten beschabt, Rücken mit Klebespur, Name
und Stempel auf Titel).
€ 180,–
Erste Ausgabe von Görres' engagierter Reaktion auf die Karlsbader
Beschlüsse und die politische Restauration nach den Freiheitskriegen.
Als "Sprachrohr der deutschen Verfassungsbewegung" fordert er "die
Ablösung der souveränen Willkür durch gesetzliche Herrschaft" und
"die starke Einheit in der freien Vielheit der Stämme, Landschaften
und Anschauungen". Mit seiner "Kampfschrift" "Teutschland und die
Revolution", in der er das "wilde Treiben" der regierenden Reaktion
schonungslos geißelt, erregte er berechtigterweise großes Aufsehen.
Sie brachte ihm aber auch einen Haftbefehl ein, dem er sich nur durch
Flucht ins französische Straßburg entziehen konnte.- Goed. VI,205,26.
134 GOLDAST von Haiminsfeld, Melchior, Commentarii de Regni Bohemiae juribus ac privilegiis, nec
non de hereditaria successione regiae Bohemorum Familiae. Cum animadversionibus Stranskii, Balbini, aliorumque. Cura atque studio Johan. Hermann Schmincke. 2
Bde (in 1). Frankfurt, 1719. Mit gestochener Titelvignette, 7 Bl., 1222 Sp., 2 Bl., 352 Sp., 4 Bl., 704 Sp., 22 Bl.
Restauriertes Leder der Zeit mit Rückenvergoldung. Folio.
€ 900,–
Erste Gesamtausgabe der 4 von Goldast 1627 veröffentlichten Schriften zur Verfassung und Erbfolge in den Königreichen Böhmen und
Ungarn. Herausgegeben und mit wissenschaftlichen Kommentaren
versehen durch den bekannten hessischen Historiker Johann Hermann
Schmincke. - Letzte Ausgabe dieser Sammlung des böhmischen Staatsrechts. Dünnhaupt 1675, 37.2; Faber du Faur 1, 76 Teilweise etwas
stockfleckig, Vorsatz erneuert. - Exlibris. Titelblatt des Appendix zu
Band 1 nach dem Titelblatt von Band 2 verheftet.
135 GRÜNHAGEN, C., Geschichte Schlesiens. 2 Bde.
Gotha, Perthes, 1884-1886. 13, (1), 421 (recte: 433), (1)
S.; 1 Bl., 117, (1) S. u. 7, (1), 446 S.; 1 Bl., 46 S., 1 Bl.
Spätere Hlwdbde mit goldgeprägtem Rückenschild (Rücken unten jeweils mit kleiner Klebespur, fliegender Vorsatz von Band 1 mit Randabschnitt unten, ca. 20 S. mit
etlichen Anstreichungen in Blei- und Buntstift, einige
weitere Seiten mit vereinzelten kurzen Marginalien).
€ 280,–
Colmar Grünhagen, Königlicher Archivrat und Universitätsprofessor
in Breslau, setzt mit seinem Buch die gleichnamige Veröffentlichung
G. A. Stenzels (seines Vorängers im Breslauer Staatsarchiv) fort.
Dieser hatte von einer geplanten dreibändigen Geschichte Schlesiens
nur den ersten Band vollenden können, der bis 1355 reichte.- Band 1.
Bis zum Eintritt der Habsburgischen Herrschaft 1527.- Band 2. Bis
zur Vereinigung mit Preußen (1527 bis 1740).- Jeder Band mit einem
Anhang "Quellennachweisungen" (Anmerkungen) mit eigener Kollation.
136 Hamburg: FEIND, Bartholdi, Abgenötigte, in
Jure et facto wohlgegründete Schutz- und Vertheidigungs-Schrifft, Wider Die gewaltsame Proceduren und
unerhörte Illegal- und Iniquitäten einiger in der Löblichen
Hamburgischen Bürgerschafft sich aufgeworffenen Daemagogen, worinnen der klägliche und nunmehr gantz
verfallene Staat von hamburg entdecket, des Auctoris, auf
Anstifften und Verhetzung des Predigers zu St. Peter,
Dr.Christian Krumholtzen verbrannte Schrifften vindicirt... Sammt einer Gründlichen Beantwortung einer am
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
22. Sept. a. p. debitirten Schmäh-Charteque... Nebst Anatomierung einiger Predigten des berührten Predigers, Dr.
Krumholtzen... und Beylagen... Der Hohen Kayserlichen
Commission bey der unterthänigen Vorstellung übergeben. (Wohl Hamburg, o. Dr.), 1708. Titel, 102 S. Neuer
Ppbd (durchgehend gebräunt, teils stärker braunfleckig).
€ 300,–
Erste Ausgabe.- Barthold Feind d. J. (1678 - 1721) hatte sich durch
seine Satire "Lob der Geldsucht" die Ungunst des Hamburger Pöbels
zugezogen, der, angeführt durch Krumbholtz und Stilcke, gegen den
Magistrat wetterte. Die Satire wurde in Feinds Anwesenheit infolge
von Krumbholtzens Kanzelungewittern gegen den Willen des Senats in
der Nacht vor dem Rathaus vom Henker verbrannt; Gleiches geschah
auch mit Feinds schriftlichen Reaktionen auf diesen Vorfall. Schließlich wurde sogar eine - Barthold Feind darstellende - Puppe an einem
Galgen aufgehängt, die Senatoren abgesetzt. Erst eine schließlich
eingesetzte Kaiserliche Kommission - und an diese richtet sich die
vorliegende Schrift - restituierte Feind und setzte die Senatoren wieder ein.- Dünnhaupt 25; Schröder II,282f.
137 Hamburg: KÄMMEREIRECHNUNGEN der
Stadt Hamburg. Herausgegeben vom Verein für Hamburgische Geschichte. 10 Bde (in 6 Bdn) ohne Bd 6. Hamburg und Stade, Grüning u. a., 1869-1958. Moderne
Lwdbde mit Rückenschild (Bde 1 - 5 leicht gebräunt, Bd
7 mit 3 farbigen Anstreichungen).
€ 300,–
So komplett selten.- 1. Bd 1 - 5 u. 7 Kämmereirechnungen 1350 - 1540
u. 1555 - 1562. Bearbeitet von Karl Koppmann.- 2. Bd 8 Nachträge
und Register zum ersten Bande. Bearbeitet von Hans Nirrnheim
(Nachdruck der Ausgabe Hamburg 1939.- 3. Bd 9 Orts- und Personenverzeichnisse zum 2. bis 7. Band. Bearbeitet von Gustav Bolland
(Nachdruck der Ausgabe Hamburg 1940 und 1941). Berichtigungen
und Ergänzungen vom Verfasser (1958).- 4. Bd 10 Wort- und Sachverzeichnis zum 2. bis 7. Band. Bearbeitet von Gustav Bolland (Hamburg 1951).
138 Hamburg: NEUE HAMBURGISCHE BLÄTTER. (Red.: Dr. Gläser, ab Jg 2: E. von Bönninghausen).
Jg 1 - 7 (von 8) in 6 Bdn. Hamburg, Nestler und Melle,
1841 - 1847. Zusammen etwa 2800 S. in zweispaltigem
Druck, 1 Tafel, 6 Falttafeln, 1 mehrfach gefaltetes Diagramm, 3 mehrfach gefaltete Pläne (u. a. Hammerbrook
mit Stadtdeich; Lage der Seeschiffe zu Cuxhaven). Ppbde
der Zeit. 4to. (beschabt, Kanten und Kapitale bestoßen; 2
Bde am Kopf mit Fehlstellen; Jg. 3 durchgehend gebräunt
und nässespurig).
€ 700,–
Die Wochenschrift handelt von Rechtspflege und Polizei, Handel und
Schiffahrt, Bau-, Schul- Militär- und Münzwesen, über das "Medicinalfach", Technologie, Artistisches u.a.- Kirchner 7349.
139 Harzburg: DOMMES, H., Harzburg und seine
Umgebung. Goslar, Brückner, 1862. Kl.-8vo. 63 S., 1
mehrfach gefalteter Promenaden-Plan in Lithographie.
OHlwdbd mit Deckeltitel (gering fleckig, der Plan etwas
stockfleckig und mit hinterlegtem Randeinriß). € 240,–
140 HEEREN, Arnold H. L., Kleine historische
Schriften. 3 Bde. Göttingen, Röwer, 1803-1808. Zusammen über 1100 S. Halbleder der Zeit mit Rückenvergoldung und goldgeprägten Rückenschildern (kaum beschabt, Ecken etwas bestoßen, 1 Rückenschild fehlend,
21
Vorsätze leimschattig und mit Etikett, Stempel auf Titelrückseite, Papier teils etwas braunfleckig).
€ 200,–
Erste Ausgabe.- 1. Entwickelung der politischen Folgen der Reformation für Europa.- Geschichte der Revolution der Gracchen.- Versuch
einer historischen Entwicklung des Ursprungs und Fortgangs des
Brittischen Continental-Interesse. Erster Theil von Heinrich VII bis
auf das Haus Hannover.- 2. Versuch einer historischen Entwickelung
des Brittischen Continental-Interesse. Zweyter Theil. Periode des
Hauses Hannover.- Über die Entstehung, die Ausbildung und den
praktischen Einfluß der politischen Theorien in dem neueren Europa.Ueber die Colonisation von Aegypten und ihre Folgen für das Europäische Staatensystem überhaupt, und besonders für Rußland.- 3.
Versuch einer Entwickelung der Folgen der Kreuzzüge für Europa.
141 HEINECCIUS, Johann Michael, Johann Georg
LEUCKFELD, Scriptores rerum Germanicarum. Cum
variis diplomatibus et indicibus in unum volumen collecti. 4 Teile und 8 Anhänge (in 1 Bd). Frankfurt, Gensch,
1707. Folio. Mit 1 großen Titelvignette, 2 Textvignetten,
26 Kupfertafeln und 1 gefalteten Stammtafel. Halbleder
der Zeit.
€ 850,–
Einzige Ausgabe dieses Sammelbandes, einer umfangreichen Chronik
und
Materialzusammenstellung, überwiegend zur Geschichte
von Goslar. - Dahlmann/Waitz 996; Ebert
9370 und 20753.15;
Lipsius/Leitzmann 180.
- Enthält: 1./2. HEINECCIUS,
J.
M.,
Antiquitatum
Goslariensium et vicinarum
regionum libri sex. Und: DERS., Numorum
Goslariensium. Antiqui
pariter ac recentioris
aeci, Solidorum aeque
bracteatroum sylloge e
genuinis
antiquitatis
monumentis. - Und:
DERS., Dissertation de
antiquissimo regionis,
Goslariam ambientis,
statu et crodone inprimis Harzburgico. - Der
41
von Leuckfeld zusammengestellte 3. Teil, die
Quellensammlung "Rerum Germanicarum tres selecti scriptores",
enthält: Turkius, H. Fasti Carolini, seu rerum a carolo Magno imperatore gestarum series. - Crusius, J. A. Witikindus sive de Witikindi
Principis angariae, ac ducis Saxonum. - Einhard. Vita et gesta Karoli
Magni. - Budäus, W. Thanatologia succincte... Liste berühmter Toter
des 16. Jahrhunderts, mit gestochenen Porträt-Tafeln. - Capitulatio
Des Stiffts Oßnabrügk... 1651. - Ferner 3 Schriften über Kloster Bergen bei Magdeburg. - Teil 4 enthält u. a. von Abel, Caspar: Gründlicher Bericht Von denen... Monarchien. - Titel mit Besitzvermerk,
etwas gebräunt. Rücken beschabt, Ecken und Kapitale teils stärker
bestoßen, Deckelbezüge beschabt und mit Fehlstellen am Rand.
142 HERMANN, Hermann Julius, Die Handschriften
und Inkunabeln der italienischen Renaissance. 4 Bde.
Leipzig, Hiersemann, 1930-1933. Folio. Zusammen über
850 S., zusammen 248 Tafeln in Lichtdruck, 2 davon in
Farblichtdruck. OHlwd (Rücken farblich differierend,
Deckel etwas angestaubt und begriffen).
€ 650,–
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
In der Reihe "Beschreibendes Verzeichnis der illuminierten Handschriften in Österreich, Band VIII, 6,1-4. Publikation des Zweiten
Kunsthistorischen Instituts in Wien in Verbindung mit dem Institut für
österreichische Geschichtsforschung = Beschreibendes Verzeichnis ...
Neue Folge, 6. - 1. Oberitalien: Genua, Lombardei, Emilia, Romagna.
2. Oberitalien: Venetien. 3. Mittelitalien: Toskana, Umbrien, Rom. 4.
Unteritalien: Neapel, Abruzzen, Apulien und Calabrien. Anhang:
Nachahmungen
italienischer
Miniaturhandschriften.Arntzen/Rainwater M11.
143 HIPPEL, Theodor Gotthard von, Beiträge zur
Charakteristik Friedrich Wilhelms III. Bromberg, L.
Levit, 1841. Lithographiertes Bildnis des preußischen
Königs, 8, 236 S., 1 Bl. Schlichter Halblederband der
Zeit (Kanten beschabt, Ausschnitt auf Titel hinterlegt,
leicht braunfleckig).
€ 120,–
Erste Ausgabe.- "Eine Gabe der Dankbarkeit und Liebe in einfacher
Darstellung dessen, was der (Autor, der Obristlieutenant Th. G. v.
Hippel) seit den zweiundvierzig Jahren, da er seinem verklärten Herrn
persönlich huldigte, aus eigner Beobachtung von ihm weiß oder von
redlichen Augenzeugen über ihn erfahren... Unvermeidlich war es
dabei, die wichtigsten Momente aus der Geschichte der Jahre 1806
und 1807, 1812 bis 1815 stärker hervorzuheben".
144 JEKELFALUSSY, Josef v., Der tausendjährige
Staat und sein Volk. Budapest, Kosmos, 1896. 756 S.
Halbleinen der Zeit mit grünem Rückenschild und Bibliothekssignatur (Stempel auf Titel).
€ 160,–
Kat. d. Bibl. d. Reichstages IV, 1052. - Mit Kapiteln über Geschichte,
geistiges Leben, Sprache, Verfassung, die staatsrechtliche Stellung
von Kroatien, Slavonien u. Dalmatien im ungar. Staat, das staatsrechtl. Verhältnis Ungarns zu Österreich, Verwaltung, Justizwesen,
Bank, Landwirtschaft, Handel usw. Anläßlich der MilleniumsAusstellung herausgegeben.
145 KARL III. WILHELM, Markgraf zu BadenDurlach:
CHRIST-FÜRSTLICHE
LEICHBESTATTUNG, wie solche zu ... Ehren des Weyland
Durchlauchtigsten Fürsten... Carl Wilhelms, Marggrafens
zu Baden und Hochberg... in Dero Residenz-Stadt CarlsRuhe... celebriret worden. SAMMELBAND mit 8 Gedächtnis-, Trost- und Trauerreden. Karlsruhe, A. J. Maschenbauer, 1738. 4to. Zusammen 176 S. Neuer Ppbd
(innen meist gebräunt, erste Blätter fleckig und mit kleinen Nagespuren am Rand, mehrere Lagen etwas braunfleckig, letzte Blätter teils stärker feuchtrandig). € 400,–
Sammelband mit Texten zu den Trauerfeierlichkeiten für den Markgrafen Karl III. Wilhelm zu Baden-Durlach (1679-1738), dem Gründer von Karlsruhe, gehalten am 6. Juli 1738, unter dem Motto: "Die
Crone unseres Haupts ist abgefallen".- Der Band enthält: 1.
OPFFER DER TREUE... so den 6. Julii Anno 1738. in der Residenz
zu Carls-Ruhe geschahe, ... in Music vorgetragen, (von) Johann Melchior Molter.- 4 Bl.- Text zur Komposition Molters, der bis 1733
Hofkapellmeister in Durlach gewesen und dann nach Eisenach gegangen war.- 2. LANGWERTH VON SIMMERN, Stand-Rede, welche bei denen solennen Exequien und Abführung des Fürstlichen
Sarges... in der Fürstlichen Schloß-Capelle... den 6ten Julii 1738
gehalten wurde.- 16 S.- Der Redner war Hofrat und Kammerjunker.
Er hebt u.a. des Fürsten Verläßlichkeit, seine Erfolge als Feldherr,
sein gründliches und sparsames Kameralwesen und seinen Gerechtigkeitssinn hervor.- 3. KRÜGER, Fr. R., Die abgefallene Crone der
Herrlichkeit, welche bey deß ... Herrn Carl Wilhelms, Marggrafens zu
Baden und Hachberg, ... Solennen Exequien ... gehaltenen LeichenBegängniß-Predig den 6. Julii 1738. vorgestellet worden.- 34 S.Predigt des Kirchenrates, Oberhofpredigers und Spezial-
22
Superintendenten der Fürstl. Ämter Karlsruhe und Durlach, Franz
Rudolph Krüger.- 4. DIE ALLEZEIT HOCH ZU PREISENDE
ALLMÄCHTIGE WUNDER-HAND GOTTES, welche bey des
weyland... Fürsten... Carl Wilhelms... sich vielfältig offenbahret hat...
42 S.- In dieser ausführlichen biographischen Darstellung aus unbekannter Feder wird der am Schlagfluß verstorbene Markgraf häufig
direkt angesprochen ("Recht und Gerechtigkeit wollten Sie gerne
Jedermann wiederfahren lassen").- 5. BÜRCKLIN, Ph. J., Die auf
Weißheit und Treue sich gründende Ruhe, welche bey denen Hochfürstlichen solennen Exequien des ... Herrn Carl Wilhelms, Marggrafens zu Baden und Hochberg, ... nach gehaltener Gedächtnis-Predig
... durch eine Abdanckungs-Rede den 6. Julii 1738. zu betrachten
vorgestellet wurde.- 12 S.- Bürcklin war Kirchenrat und SpezialSuperintendent in Pforzheim, wo Carl Wilhelm 1718 ein Waisen-,
Zucht- und Irrenhaus gegründet hatte.- 6. BESCHREIBUNG DER
SOLENNEN EXEQUIEN und des dabey aufgerichteten Castri doloris, welche... den 6. Julii 1738 in Dero gewesenen Residenz gehalten
worden.- 9 Bl.- Zusammensetzung und Ablauf des Trauerzuges und
Beschreibung des Ehrentempels in der Karsruher Stadtkirche.- 7.
GLAUBITZ, Fr. E. v., Trauer- und Trost-Gedancken, ..., als der ...
Herr Carl Wilhelm, regierender Marggraf zu Baden und Hochberg, ...
den 12ten May 1738 starb und ... hierauf den 6ten Julii eine prächtige
Beysetzung gehalten wurde.- 27, (1) S.- Der Assessor des Wetzlarer
Reichskammergerichts läßt noch einmal das Leben des Markgrafen
Revue passieren.- 8. PELCKE, J. B. v., Gedächtnüß-Rede, welche
über das frühe Absterben des ... Herrn Carl Wilhelms, Regierenden
Marggrafens zu Baden und Hochberg, ... des folgenden Tages nach
geschehener solennen Leichen-Begängnuß abgelegt... 8 Bl.- Gedenkrede des Hofmeisters und Hofrates von Pelcke, die er auf Wunsch der
Witwe Magdalena Wilhelmina am Tag nach der Trauerfeier hielt.
146 Kassel: KRIEGER, Johann Christian K., Cassel
in historisch-topographischer Hinsicht. Nebst einer Geschichte und Beschreibung von Wilhelmshöhe und seinen
Anlagen. Marburg, Neue Academische Buchhandlung,
1805. Gestochenes Frontispiz, Kupferstich-Titel, 4 Bl.,
20 (recte: 18), 400; 62 S., 1 gestochener Plan. Ppbd der
Zeit mit handschriftlichem Rückentitel.
€ 260,–
Äußerst eingehende Beschreibung Kassels: minutiös beschreibt Krieger, der über dreißig Jahre in Kassel gewohnt hatte, alle Tore, öffentlichen Plätze, die Stadtviertel und wichtigsten Gebäude, auch in der
Nähe von Kassel gelegene. Dem eigenen Wirkungskreis angemessen,
sind eigene Kapitel den Buchdruckereien und -handlungen sowie den
Gast- und Kaffeehäusern gewidmet, aber auch den öffentlichen Belustigungen, den Schulen, Kirchen, Fabriken und der Polizeiverfassung.
Dem Lustschloß Wilhelmshöhe ist eine eigene detaillierte Beschreibung vom herrschaftlichen Gemüsegarten über die Teufelsbrücke bis
zum Riesenschloß gewidmet. Autor war der Verleger und Buchhändler
Johann Christian Krieger (1746 - 1825), der später das "Wochenblatt
für Buchhändler, Antiquare, Musik- und Disputenhändler", einen
wichtigen Vorläufer des "Börsenblattes für den deutschen Buchhandel", redigierte.- Mit handschriftlichen Vermerk, daß der Band am 10.
August 1838 von dem Kaufmann Häßler der Fürstlichen Hofbibliothek
(Donaueschingen) geschenkt worden sei. - Einband fleckig, Ecken
gestaucht, Vordergelenk angebrochen, stellenweise stärker, sonst
gering braunfleckig, vereinzelt fingerfleckig; ohne das Errata-Blatt
nach S. 400 - liegt in Kopie bei.
147 KLUGE,
Kurt,
Karl
LEHMANNHARTLEBEN, Die antiken Großbronzen. 3 Bde. Berlin,
de Gruyter, 1927. Gr.-4to. 14, 261 und 15, 144 S. mit
zusammen 106 meist montierten Abbildungen, 33 Lichtdrucktafeln. OLwd.
€ 380,–
1. Die antike Erzgestaltung und ihre technischen Grundlagen.- 2.- 3.
Großbronzen der römischen Kaiserzeit. Text und Tafeln.
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
148 LUDEWIG, Johann Peter, Verthaidigtes Preussen, wider den vermeinten und widerrechtlichen Anspruch des Teutschen Ritter-Ordens; und insbesondere
dessen 1701 auf dem Reichstag zu Regensburg ausgestreutes, unbefugtes und in jure u. facto irriges Gravamen
uber die königliche Würde von Preussen. Mergentheim,
o. Dr., 1703. 4 nn. Bl., 166, 71 S. Neuer schöner Halbledereinband. Quart.
€ 900,–
Nicht bei Hohenemser. - Sehr frühe Schrift Ludewigs (vgl. ADB XIX,
379 ff.) gegen die nach Annahme der Königswürde in Preußen gestellten Rechts- und Regreßansprüche der Reste des Deutschen Ritterordens, delikaterweise in deren Hochmeisterresidenz Mergentheim
veröffentlicht. (vgl. ADB 19, 379 ff, NDB 15, 293 ff). Ludewig widmet
ein Kapitel seiner Schrift den gräulichen
Untaten mit denen "die Creutz-Brüder die
Preußische Lande verwircket" etc hätten.
149 MARTENS, George Fréderic
de, Precis du droit des gens moderne
de l'Europe fondé sur les traités et
l'usage. Pour servir d'introduction à
un cours politique et diplomatique.
2eme éd. entiérement refondue. Göttingen, Dieterich, 1801. XXII, 502 S.,
1 Bl. Halbleder der Zeit.
€ 380,–
Stintzing-Landsberg III/1, 488 und Noten 313.
Nach der ersten Auflage von 1785 in lateinischer bzw. 1789 in französischer Sprache des
"zum Weltumlauf berufenen" (Stintzing-L.)
Verfassers überarbeitet. Das Werk habe seinem Verfasser "einen dauernden Platz in der
Geschichte der Völkerrechtswissenschaft"
gesichert (ADB 20, 462).- Kleiner Stempel auf
dem Titel.
150 MORHOF, Daniel Georg,
Polyhistor sive de notitia auctorum et
rerum commentarii. Quibus praeterea
varia ad omnes disciplinas consilia et subsidia proponuntur. 2 Teile (= Buch 1 - 3) in 1 Bd. Lübeck, P. Böckmann,
1688 - 1692. Kl.-4to. 8 Bl., 557 (recte 561, 2) S.; 8 Bl.,
160 S. Halbpergamentband (Vorsätze erneuert, Ränder
etwas eng beschnitten).
€ 380,–
Erste Ausgabe dieses "berühmten Kompendiums aller Geisteswissenschaften" (Dünnhaupt).- Nur der erste Teil wurde noch von Morhof
selbst veröffentlicht. Er enthält Buch 1: Liber bibliothecarius mit einer
Einführung in die Buch- und Bibliothekswissenschaft als dem wichtigsten Hilfsmittel der gelehrten Studien und Buch 2: Liber methodicus zur Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Der zweite Teil mit
Buch 3: Tractatus polyhistoricus de excerpendi ratione wurde posthum von H. Muhle herausgegeben. 1707 veröffentlichte der Flensburger Rektor Johann Möller schließlich einen ersten Versuch zu einer
noch um einen dritten Teil erweiterten "vollständigen Gesamtausgabe". Morhof (1639 - 1691), angesehenster Professor der neugegründeten Universität Kiel, sah bereits zu seiner Zeit die Gefahr, dass
durch Spezialisierung und Verselbständigung der Einzelwissenschaften die Universität aufhöre, Pflegestätte der "universitas litterarum"
zu sein. Die Antwort darauf könne nicht ein im Stoff ertrinkendes
Studium universale sein; notwendig sei vielmehr, die Gesamtheit des
Wissens strukturierend mit selbständigen Urteil zu durchdringen. Als
Anleitung sollte das vorliegende, aus seinen Vorlesungen hervorgegangene Werk dienen, das "mit Recht hochbewundert und vielbenutzt", den Ruf Morhofs "über das ganze gelehrte Europa verbreitete"
23
(ADB).- Erman/Horn I, 6364; ADB 22, 237 ff; Dünnhaupt 122.1;
Petzholdt 29 u. 442.
151 Napoleon: BOURRIENNE, L. A. F. de., Memoiren über Napoleon, das Directorium, das Consulat, das
Kaiserreich und die Restauration. Aus dem Französischen. 10 in 5 Bdn. (und: BOURRIENNE und seine
freiwilligen und unfreiwilligen Irrthümer, oder Bemerkungen über seine Memoiren... 2 in 1 Bd). Insgesamt 12
in 6 Bdn. Leipzig, P. G. Kummer, 1829-1830. Zusammen
über 2800 S. Etwas spätere Hlwdbde (Einbände etwas
verblaßt, mit schwacher Klebespur am Fuß, innen mit
Bibliotheks-Schildchen und -Stempel, innen leicht gebräunt und etwas braunfleckig,; die
"Bemerkungen" etwas kleiner im
Format).
€ 280,–
Eine von zwei 1829/30 erschienenen deutschen Übertragungen.- Erinnerungen eines
Menschen, der als Sekretär jahrelang in
Napoleons unmittelbarer Umgebung tätig
war und "die wenige Muße, die Bonaparte
mir gestattete", dazu nutzte, seine Beobachtungen zu notieren. Mit zahlreichen Dokumenten, Briefen etc.- L. A. F. de Bourrienne
(1769 - 1834) kannte Napoleon bereits aus
Schulzeiten und war jahrelang Geheimsekretär, bis er 1804 in Ungnade fiel. Bis 1811
fungierte er dann als Geschäftsträger in
Hamburg, um in der Restaurationszeit seine
politische Karriere neu zu beginnen, die aber
infolge Börsenspekulation und Schulden in
Wahnsinn und Tod endete.- Fromm 3975;
Kircheisen II/1,143f.- In der zweiten Publikation sind Urteile und Stellungnahmen zu
Staatsministers Bourriennes Erinnerungen
u.a. von den Generälen Belliard und Gourgaud, den Grafen von Aure, Survilliers, Boulay la Meurthe, Bonacossi, der Barone Mene61
val und Massias, Fürst von Eckmühl, des
Ministers von Stein, Cambaceres u.a.- Nicht bei Holzmann/Boh. u.
Fromm.
152 Napoleon: BUONAPARTES's ruhmvoller Feldzug In Italien 1796-1797. Nebst der Ansicht von Mantua
gegen Nordosten. (2 Teile in 1 Bd). Altona (d.i. Frankfurt, Behrens, 1797). 798. 80; 115 S. Mit gestochenem
Porträt Buonapartes, eine Kupfertafel mit der Ansicht
von Matua und einer gefalteten Karte. Einfacher Pappband der Zeit.
€ 320,–
Der zweite Teil trägt den Untertitel "Nebst dessen Leben". Nach der
Lektüre von Johannes Willms' "Napoleon" (Beck 2005), der ausgiebig
und spannend schildert, wie Napoleon an seinem "Image" gearbeitet
hat, könnte man fast annehmen, er habe diese Schrift selbst in Auftrag
gegeben, die nur sein Lob kennt. Am Schluß heißt es, nach ausgiebiger
Schilderung seiner militärischen Erfolge und Geniestreiche: "Seine
Gestalt ist klein und mager, sein Gesicht bleich, er hat eine etwas
große Nase, tiefliegende schwarze Augen, einen kühnen Blick und eine
kriegerische Miene. Er besitzt eine unerschütterlich muthige Seele, ein
großmüthiges und gefühlvolles Herz und einen kenntnißreichen und
gebildeten Verstand. Er ist ein guter Sohn, ein guter Gatte, ein guter
Freund und ein guter Bürger." (II, S. 115). Letzteres schien ihm zu
dieser Zeit wohl noch besonders wichtig. Das Porträt nach Rusca
gestochen von Endner zeigt ihn noch mit langen Haaren. - Weller,
Druckorte I, 167; nicht bei Kircheisen. Die Karte zeigt die zwischen
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
Frankreich und Österreich vereinbarten Kompensationen (für Österreich).
153 Napoleon: DORIS DE BOURGES, CHARLES.
Napoleon Buonopartes geheime Liebschaften. Aus dem
Französischen übersetzt. 2 Teile in 1 Bd. Frankfurt/M. u.
Leipzig, o. V., 1815. 16, 166 S., 1 Bl. weiß; 168 S. Original-Interimsbroschur der Zeit mit gedrucktem Rückenschildchen.
€ 240,–
Erste deutsche Ausgabe von "Amour secrettes de Napoléon Buonaparte, par M. le Baron de B***". Nach Hayn/Gotendorf "wahrscheinlich nur ein Auszug" aus dem Originalwerk.- In dem Vorwort gibt sich
Doris de Bourges als bloßer "Herausgeber" eines ihm zugespielten
Manuskriptes aus, daß "ER SELBST", nämlich Napoleon, verfaßt
haben soll: Der Kaiser habe es, so wird gesagt, "bei seiner Rückkehr
von Elba" einem Bekannten des Doris de Bourges "zum Geschenk
gemacht" mit den Worten: "Wenn es mir nicht gelingt, mich auf dem
Throne zu erhalten, so erlaube ich Ihnen, dieses Werk bekannt zu
machen, ja ich wünsche es sogar". Nach 1814 stand bekanntlich einer
Veröffentlichung nichts mehr im Wege. Unbeschnittenes, breitrandiges Exemplar.- Hayn/Gotendorf V,305; Fromm II,7359. - Unbeschnitten, Rücken leicht abgehellt, 1. Titel etwas stärker, sonst mäßig braunfleckig.
154 Napoleon: LULLIN DE CHATEAUVIEUX, J.
Fr., Handschrift auf unbekannte Art von St. Helene gekommen. Aus dem Französischen (übersetzt und) mit
Anmerkungen und einer Nachschrift (versehen) v. (Wilhelm Traugott) Krug. 2. verbesserte Auflage. Leipzig (d.
i. Zürich), W. Rein, 1817. Gr.-8vo. 100 S. Bedruckte
OBroschur (Umschlag angestaubt und teilweise braunfleckig, 2 Besitzvermerke auf dem Umschlag, unbeschnitten, Stempel auf der Titelrückseite, Titel etwas stärker,
sonst stellenweise braunfleckig).
€ 150,–
Im Jahr der Erstausgabe erschienen und eine von 4 gleichzeitigen
Übersetzungen (s. Fromm).- Die geheimnisvolle "Handschrift" soll
"von Bonaparte geschrieben oder von einem vertrauten Freunde" als
Rechtfertigung verfaßt worden sein. In ihr gibt Napoleon "einen Abriß
jener Begebenheiten (meiner Regierung), weil mein Charakter und
meine Absichten ungeheuer entstellt werden, und ich so, wie ich gewesen ... erscheinen will". "Freimütig" gibt er darum Auskunft "über
seine Meinungen, Beweggründe und Handlungen". Der Philosoph und
Übersetzer W. Tr. Krug weist nach, daß die Schrift nicht von Napoleon selber stammen könne. Bevor Lullin de Chateauvieux als Autor
ermittelt war, wurde sie Charles Tristan Comte de Montholon, aber
auch B. Constant, E. J. Sieyes, Madame de Stael und schließlich
einem gewissen Bertrand, einem Verwandte Siméons, zugeschrieben.Fromm IV,15638; Barbier III,58; Holzmann/Bohatta II,8719.
155 Ohrdruf: KRÜGELSTEIN, Friedrich, Nachrichten von der Stadt Ohrdruf und deren nächsten Umgegend. Von der frühesten Zeit bis zum Aussterben der
Grafen von Gleichen. 724 - 1631. Aus Urkunden zusammengestellt. Ohrdruf, beim Verfasser und Gotha, Gläser,
1846. 8, 638 S. Neuer geschmackvoller dunkelbrauner
Pappband.
€ 160,–
Erste Ausgabe des in drei Lieferungen 1844 - 1846 erschienenen
Werkes mit vielen interessanten Details wirtschaftlicher, kulturgeschichtlicher und landwirtschaftlicher Natur.- Der Verfasser Friedrich Krügelstein war Fürstl. Hohenlohischer Kirchen- und Schulrat
und Direktor des Lyceums und der Stadtschulen in Ohrdruf.- Mit
Generalregister. - Innen gelegentlich stärker braunfleckig.
156 The PARLIAMENTARY or CONSTITUTIONAL HISTORY of England; from the earliest
24
Times to the Restoration on King Charles II. Collected
from the Records, original manuscripts, scarce speeches,
etc. By several hands. 24 vols (vol. 24 index). London,
1751-1761. Contemp. Leather binding. Leder der Zeit.
€ 2.500,–
First edition, fine copy. Reporting years 1072 to 1660.
Berichtszeitraum dieses frühen Versuches einer umfassenden Geschichte von Parlament und Verfassung in England sind die Jahre
1072 bis 1660. Zu den Autoren heißt es nur "by several hands". Das
Werk hatte offiziösen Charakter insofern es dem Erzbischof von Canterbury, dem Lordchancellor Lord Hardwick, und dem Speaker des
Houses of Commons gewidmet war. Es ist durch Cobbett's "Parliamentary History" nicht überholt, im Gegenteil durch die Wiedergabe
von Pamphleten aus der Zeit des Bürgerkrieges und durch andere,
verlorene Quellen immer noch von Bedeutung. Papier in gutem Zustand.
157 Reval: KLAU, Friedrich, Ein Führer für deutsche
Soldaten durch Reval. Mit Stadtplan, Strassenverzeichnis
und kleinem deutsch-estnischen Wörterbuch. Reval,
Standortkommandantur, 1942. 31 S., 1 gefalteter Plan,
mit 10 Abbildungen. OBroschur (Stempel auf Umschlag)
€ 60,–
158 RICHTER, Friedrich, Geschichte des deutschen
Freiheitskrieges vom Jahre 1813 bis zum Jahre 1815. 4 in
2 Bdn. Breslau, Richter (Bd 1/2) u. Berlin, Selbstverlag
des Verfassers (Bd 3/4), 1837-1840. Zusammen über
2100 S., 26 Porträt-Tafeln in Stahl- und Kupferstich.
Halblederbände der Zeit (etwas bestoßen, Rückenschilder
mit kleinen Fehlstellen, innen etwas braunfleckig).
€ 120,–
Erste Ausgabe.- Bd 4 erschien auch unter dem Titel: "Das Jahr 1815.
Ergänzungsband zur Geschichte des Deutschen Freiheitskrieges".Dahlmann/Waitz 11256 (3. Aufl. 1842).- Mit zwei Porträts mehr als
auf dem Titel angegeben.
159 RIMIUS, Heinrich, Geschichte des Hauses
Braunschweig, von den allerältesten Urkunden dieser
Durchlauchtigsten Familie bis an das Ende der Regierung
Königs Georgs des Ersten. Aus dem Englischen übersetzt
(von J. C. Happach). Coburg, Otto, 1753. 23 Bl., 440 S.,
8 Bl. Mit gestochenem Frontispiz und 8 gefalteten genealogischen Tabellen. Privater Halblederband. Kl.-4to.
€ 280,–
Jöcher, Erg.-Bd VII, 2172. - Der hannov. königl. Hofrat lebte 1752 in
England. Mit Porträt von Sophia Antonetta zu Sachsen, Herzogin zu
Lüneburg (wenige leichte Braunflecken).
160 Rostock: ROSTOCKSCHES STADT-RECHT,
publiciret im Jahr 1757. Rostock, A. F. Röse, 1757. 4 Bl.,
286 S., 1 Bl. In losen Bogen (erste und letzte Lagen
braunfleckig und teils auch etwas stockig, sonst gut).
€ 160,–
Löste das bis dahin gültige Stadt-Recht von 1586 ab. Die Stadt Rostock hatte das Recht Lübecks als ihr Stadt-Recht angenommen. Im
Laufe der Jahre ergaben sich in der Realität immer mehr Abweichungen von Recht und Praxis (durch die unterschiedliche Verfassung der
Städte, alte Gewohnheiten und Sonder-Fälle), so daß die entstandene
Rechts-Ungewißheit mit einem neuen Stadtrecht behoben werden
mußte.- Heeß 3623.
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
161 Rostock: SAMMLUNG von 5 Gelegenheitsdichtungen zur Amtseinführung des Rostocker Bürgermeisters Johann Christian Koppe am 7. November 1784 nebst
einer weiteren zur Aufnahme in den Stadtrat 1757. Rostock, Chr. Müller (und Adlersche Offizin), 1784/1757. 6
Broschüren, teils mit Rückenbroschur (minimal braunfleckig) in neuer Kart.-Mappe.
€ 250,–
Vorhanden sind: 1. ZIEGLER, J.G., Eine Reise ins Land der Finsternis und des Lichts. Dem neuerwählten Bürgermeister Herrn J. Chr.
Koppe am Tage Seiner feierlichen Einführung in die hiesige St. Marien Kirche gewidmt. Den 7ten Nov. 1784. 4 Bl.- 2. KNÖCHEL, E. J.
H., Cantate nach glücklich vollzogener Bürgermeister-Wahl, aufgeführt auf dem Rathhause. Den 3ten Nov., 1784. 2 Bl.- 3. ("Wie der
Dichter jüngst vom Wandern...") Sr. Wohlgebohrn dem Herrn Bürgermeister J. Chr. Koppe gewidmet von W. und T. Den 7ten Nov.
1784. 2 Bl.- 4. Ihrem zärtlichgeliebtesten Gros-Papa Herrn J. Chr.
Koppe statteten bey
Uebernahme der Bürgermeister-Würde ihre
gehorsamsten
Glückwunsch ab folgende
Enkel: Vincent Siegmund Johann Mann (u.
4 weitere). Den 7ten
Nov. 1784. 2 Bl.- 5.
Dem
verehrungswürdigsten
Gros-Papa
Herrn J. Chr. Koppe als
Derselbe zum Bürgermeister allhier erkohren
ward, bezeugten ihre
Freude
nachstehende
Kindeskinder: Michel
Ludewig Krey (u. 8
weitere). Den 7ten Nov.
1784. 2 Bl.- 6. RÖSE,
A. F., Schreiben an Se.
Hochedelgebohrnen
Herrn J. Chr. Koppe,
als Derselbe zum Mitgliede E. E. Raths der
Stadt Rostock aufgenommen wurde. Ros3
tock, am 24. Hornung
1757. 15 S. Rückenbroschur. Röse, ein Freund Koppes, legt hier einige Gedanken zum Thema "Von dem Vortheile des Weisen über die Vorurtheile des Pöbels
und der Thoren" nieder.
162 SAEFTEL, Friedrich, Haubarg und Barghus, die
friesischen Großhäuser an der Schleswig-holsteinischen
Westküste. Heide, Westholsteinische Verlagsanstalt,
1930. 4 Bl., 71 S. Mit 23 Tafeln als Bildanhang. OLwd.
4to. (verblichen, stärker angestaubt und etwas fleckig,
Deckelillustration abgerieben, innen gut).
€ 160,–
Erste Ausgabe, selten. - Der Dithmarscher Hausforscher Friedrich
Saeftel behandelt u.a. den Eiderstedter Haubarg, Haubarge nördlich
von Eiderstedt, Haubarge und Haubargscheunen in Dithmarschen,
das Ostfriesenhaus im Kronprinzen- und Wilhelminenkoog sowie das
Barghus in der Wilstermarsch. - Mit Sachwortverzeichnis.
163 Salzburg:
DÜRLINGER,
J.,
Historischstatistisches Handbuch der Erzdiöcese Salzburg in ihren
heutigen Grenzen. Bde 1 und 2/1 (mehr nicht erschienen). Salzburg, Duyle, 1862 - 1863. 1 Bl., 6, 622 S., 2 Bl.
25
u. 218 S., 1 Bl. Hlwdbd der Zeit und OKart. (etwas
braunfleckig).
€ 240,–
Band 1: Die Ruraldekanate des Flachlandes (Dekanate Bergheim, St.
Georgen, Kestendorf, Thalgau und Hallein).- Von Band 2 erschien
nur das erste Heft über das Dekanat Tamsweg.- Wetzer/Welte X,
1633.
164 Salzburg: Das KRONLAND SALZBURG vom
geschichtlichen, topographisch-statistischen und landwirtschaftlichen Standpunkte dargestellt, zur Feier der
XIV. Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe.
Salzburg, Zaunrith, 1851. Gr.-8vo. Stahlstich-Porträt,
gestochener Schmucktitel, Drucktitel, 2 Bl., 2 Bl., 188 S.,
4 Stahlstichtafeln, 4 Original-Radierungen. Geprägter
Lwdbd der Zeit (Einband fleckig und etwas bestoßen,
durchgehend teils stärker stockfleckig, ohne die Karte).
€ 160,–
Eine getreue Darstellung des Landes Salzburg nebst der charakteristischen Beschreibung einer landesüblichen Alpenfahrt. Abgebildet sind
neben einigen typischen Ansichten (Salzburg, Pass Lueg, Werfen und
der Krimelfall) auch vier prachtvolle Ergebnisse der Nutztierzucht
(Kühe und Pferde).
165 SANTO DOMINGO, (COMTE J. H.), Rom wie
es ist: oder Sitten, Gebräuche, Ceremonien, Religion und
Regierung in Rom. Aus dem Französischen von +r (d. i.
Gottfried Wilhelm BECKER). 2. durchgesehe Auflage.
Braunschweig, Vieweg, 1825. 12, 226 S. Hübscher Halblederband der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und
allseitigem Goldschnitt (Deckel an den Außenkanten mit
Feuchtigkeitsspur, Kanten etwas bestoßen und beschabt,
Bezugspapier teilweise nachgefärbt, 1 Gelenk leicht eingerissen).
€ 170,–
Freimütige, auch satirische "Bemerkungen über die Sitten und Regierung" des von Papst und Klerus beherrschten Rom im frühen 19.
Jahrhundert. Natürlich werden "die Anmaßungen des Vatikans und
die lächerlichen oder gar empörenden Mißbräuche des römischen
Hofes" aufgezeichnet, aber auch Beobachtungen während des Carnevals, in der römischen Gesellschaft, bei gelehrten Abendunterhaltungen werden ebenso notiert wie "eheliche Speculationen", die Aktivitäten der Räuber und der Polizei ebenso wie die der Jesuiten oder der
Flagellanten; die Römerinnen werden mit den Pariserinnen verglichen; Konzerte und das Marionettentheater, das Atelier Canovas wie
die Gemäldegalerien, Tivoli usw. werden besucht. Joseph Hippolyte
Comte de Santo-Domingo war mit dieser Art Literatur offenbar sehr
erfolgreich, denn er ließ in rascher Folge ähnliche Bücher über London, Paris und Neapel folgen.- Hayn/Gotendorf VI,516: "Antirömisch"; Fromm V,23533.
166 SCHILLER, Friedrich von, Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der spanischen
Regierung. (Fortgesetzt von K. Curths). 5 Teile in 4 Bdn.
Leipzig, (Bd 1 u. 2:) Crusius u. (Bd 3 u. 4:) Fr. Chr. W.
Vogel, 1801-1810. Halblederbände der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern und linearer Rückenvergoldung
(berieben, Bd 2 am Rücken gering wurmspurig und am
Kopf bestoßen, alle Bände verso Titel mit unleserlich
(Kuli) gemachtem Besitzvermerk, gelegentlich gering
braunfleckig, S. 545-560 in Bd 4 nach S. 564 eingeb.; es
fehlen die 2 Kupfertafeln).
€ 220,–
Erschienen sind 4 Teile in 5 Bänden, wovon nur der erste Band (bestehend aus zwei Teilbänden) von Schiller ist. Der erste Band gegenüber der Erstausgabe von 1788 um 85 S. Beilagen vermehrt.- Die
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
Fortsetzungsbände von Carl Curths tragen den Paralleltitel "Der
Niederländische Revolutionskrieg im 16ten und 17ten Jahrhundert".Goed. VI, 312, 20, 1; Marcuse/Trömel 204.
167 SOMMERLATT, C. v. (Hrsg.), Beschreibung
des Polnisch-Russischen Krieges 1830-1831 mit Rücksicht auf die früheren Verhältnisse des unglücklichen
Polens. Nach offiziellen Quellen bearbeitet. Freiburg,
Wangler, 1832. VI, 322 S. Schöner Halblederband der
Zeit.
€ 300,–
3 Abbildungen und 1 gefaltete Karte (53 x 40 cm) mit einer großen
Ansicht von Warschau. S. war Großherzoglich Badischer pensionierter Offizier.
168 STADLINGER, Leo I. von, Geschichte des Württembergischen Kriegswesens von der frühesten bis zur
neuesten Zeit. Stuttgart, Zu Guttenberg, 1856. 12, 684 S.
Mit 36 kolorierten lithographischen Uniform-Tafeln.
Lwdbd der Zeit mit Blindprägung (vorderer Vorsatz mit
Notizen von alter Hand, Stempel auf Titel).
€ 850,–
Erste (einzige) Ausgabe.- Gutes Exemplar dieses seltenen Werkes.
Das Tafelwerk mit Abbildungen der Würtembergischen Uniformen
vom 30jährigen Krieg (1638) bis zur Gegenwart.- Colas 2792; Hiler
813; Lipperheide Qdc 16 (hat nur eine etwas spätere Separatausgabe
der Tafeln).
169 TETTAU, Ernst v., Achtzehn Monate mit Russlands Heeren in der Mandschurei. 3. Auflage. 2 Bde.
Berlin, Mittler u. Sohn, 1907. 5, (3), 398 S. und 11, (1),
483, (1) S. mit zahlreichen Abbildungen, Tabellen und
Kartenskizzen im Text und auf Tafeln, 3 Falttabellen, 1
Faltskizze, 15 lose beiliegende Faltskizzen. OPpbde. Gr.8vo. (teils stärker bestoßen, Gelenke gelockert, innen
vereinzelt gering begriffen, Laschen der Beilagentaschen
mit kleinen Läsuren).
€ 240,–
Ernst von Tettau schildert seine Kriegserlebnisse während des Russisch-Japanischen Krieges, dessen gesamten Verlauf er als Angehöriger der russischen Streitkräfte mitverfolgen konnte und daher bei
seiner Schilderung den Schwerpunkt auf die militärischen Ereignisse
legte.- 1. Von Beginn des Krieges bis zum Rückzug nach Mukden.- 2.
Nach Lioyan bis zum Friedensschluß.- Die Skizze 5 gehört der Zählung nach eigentlich zu den Beilagen, ist aber in Bd 1 eingebunden
worden.
170 TUTZSCHMANN, M. M., Atlas zur Geschichte
der sächsischen Länder mit Einschluss der Schwarzburgischen und Reussischen. Grimma, Gebhardt, 1852. Quer4to. Titel, 21 (von 22) lithographierten und grenzkolorierten Karten. Halblederband der Zeit (Kanten stärker bestoßen, Vorderdeckel mittig mit Klebespur, alte Bibliotheksstempel, Bindung gelockert, Karten leicht gebräunt
und teils stärker braunfleckig, ohne Karte 20). € 200,–
Von dem Dresdener Prediger Max. Moritz Tutzschmann entworfener
Atlas. Die Karten sind nicht nur sehr sorgfältig koloriert, viele von
ihnen sind auch mit zierlichen Wappendarstellungen der dargestellten
Landgrafschaften, Markgrafentümern und fürstlichen Grafschaften
versehen.- Ohne die Karte über die "ehemaligen und jetzigen Wettinischen Länder nach ihrer gegenwärtigen staatlichen Verteilung".1853 erschien noch ein Erläuterungsheft.- Haan S. 347.
171 Ulm: BESCHREIBUNG DES OBERAMTS
ULM. Herausgegeben aus Auftrag der Regierung von
Ober-Finanzrath v. Memminger. Stuttgart und Tübingen,
26
Cotta, 1836. 248 S., 2 lithographierte Tafeln, 4 lithographierte Falttabellen. OKart. (Umschlag fleckig und berieben, anfangs und am Schluß stockfleckig, Buntstiftanstreichungen).
€ 180,–
Beschreibung des Königreichs Württemberg, Heft 11.- Mit einer
Gesamtansicht von Ulm und einer gefalteten Karte.
172 Utrecht: BURMANN, Caspar, Trajectum eruditum, virorum doctrina inlustrium, qui in urbe Trajecto, et
regione trajectensi nati sunt. sive ibi habitarunt, vitas, fata
et scripta exhibens. (Angeb.:) GRONOVIUS, J., Memoria Cossoniana, hoc est Danielis Cossonii vita breviter
descripta ... Cui annexa est nova editio monumenti Ancyrani etc. Utrecht/Leiden, Paddenburg/Haaring,
1695/1738. 16 nn. Bl., 469 (10), 159 S. Zeitgenössischer
Pergamentband (leicht fleckig und verzogen). € 450,–
I) Gelehrtenlexikon für Utrecht, Stadt und Region, verfaßt von einem
Utrechter Ratsherrn. Cf. Jöcher, Erg.Bd. I, 2453. - II) Eine Neuausgabe des Monumentum Ancyranum, der Inschrift von der Marmorwand der Vorhalle des Augustus-Tempels zu Ankyra, die von Busbeck
zuerst entdeckt u. von Andreas Schott veröffentlicht worden war (Cf.
ADB, 3, 634). Diese Neuausgabe ist als Gedächtnisschrift für Daniel
Cosson (1648 - 1688) angelegt, einem Reisenden und Kunstsammler,
der nach dem Erdbeben bei Smirna, bei dem er seine Sammlungen
verloren hatte, von Piraten ermordet worden war (Cf. Hoefer 12, 52).
Insgesamt aber gutes Ex. - Erste und einzige Ausgaben.
173 VENEDEY, Jacob, Friedrich der Große und Voltaire. Leipzig, Hübner, 1859. XX, 223 S. Neuer Halblederband.
€ 180,–
ADB 39, 600. - Erste Ausgabe der Schrift, in der der Rheinländer
(1805-71) anhand des Briefwechsels Voltaires "mit Entrüstung nachwies, wie niederträchtig er sich gegen Friedrich benommen und wie
es hieraus erklärlich sei, daß dieser ein Menschenverächter geworden" (so die ADB!). - Mit einer handschriftlichen Widmung auf dem
Titelblatt "Seinem Freunde Dr. Gramm", offenbar von Venedey selbst.
174 VOGEL, Johann Jacob, Leipzigisches GeschichtBuch, oder Annales, das ist: Jahr- und Tage-Bücher der
Weltberühmten Königl. und Churfürstlichen Sächsischen
Kauff- und Handels-Stadt Leipzig (...) von Anno 661 (...)
biß in das 1714. Jahr (...), Auch mit dienlichen Marginalien und einem benötigten Register erläutert. Leipzig, Fr.
Lanckischens sel. Erben, 1714. 4to. 896 (statt: 1077) S.
mit 6 Textholzschnitten. Späterer Halbpergamentband
(beschabt, Exlibris auf Vorsatz, Papier etwas gebräunt
und braunfleckig, einige Blätter angerändert, streckenweise minimale Wurmspuren; am Anfang Titel und 5
Blatt, am Ende 91 Blatt Text und 30 Blatt Register fehlend).
€ 240,–
Erste Ausgabe der ausführlichen "Von Tag zu Tag-Chronik", die sich
aus vielen Quellen speiste, u.a. der Höhlischen Chronik, die von 1611
bis 1664 reicht. Vogel studierte und zitierte alte Kalender und viele,
Leipzig betreffende Dokumente, von denen etliche ganz oder auszugsweise in den Text eingeschaltet sind, wie zum Beispiel Herzog Friedrich Wilhelms Religions-Mandat (1593) oder die neue KramerOrdnung 1672. Aber auch Wetterunbilden, Mordfälle, Hinrichtungen,
Tumulte, Feuersbrünste, Fürstenhochzeiten u.a. sind eine Meldung
wert.- Zweispaltig gedruckt und mit eingedruckten Marginalien versehen; die Dokumente oft in größerem Druck; lateinische Texte in Antiqua.- Es fehlen der Titel (der durch ein neues, optisch an das Original
angelehntes, zweifarbig gedrucktes Titelblatt ersetzt wurde), Vorrede
(5 Blatt), Register (30 Blatt) und die Seiten 897 - 1077, so das der
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
vorliegende Band mit dem Jahr 1694 schließt. Hayn/G. IV,134; vgl..
ADB XL,111.
175 WELFENSCHATZ: The GUELPH TREASURE. The sacred relics of Brunswick cathedral formerly
in the possession of the ducal house of BrunswickLüneburg. Edited by O. v. Falke, Robert Schmidt and G.
Swarzenski. Frankfurt/M., Frankfurter Verlags-Anstalt,
1930. Folio. 218 S. mit 3 Textillustrationen, 1 Tafel in
farbigem Lichtdruck, 107 Lichtdrucktafeln. Originalhalblederband mit Rücken- und Außentitel in Goldprägung
und Kopfgoldschnitt (leicht beschabt, 1 Gelenk oben und
unten unterlegt, Deckel begriffen).
€ 250,–
Opulente Darstellung und Beschreibung des "Welfenschatzes", des
Reliquienschatzes des Braunschweiger Domes, mit Kunstwerken aus
der orientalischen und byzantinischen Kunst, aus vorromanischer,
romanischer und gotischer Zeit.
176 WOLFENBÜTTELER BIBLIOGRAPHIE zur
Geschichte des Buchwesens im deutschen Sprachgebiet
1840-1980 (WBB). Herausgeber Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel. Bearbeitet von Erdmann Weyrauch
unter Mitarbeit von Cornelia Fricke. 12 Bde. München,
Saur, 1990/1999. OLwd. 4to. (NP 1548,- EUR) € 860,–
177 Würzburg: SENDSCHREIBEN über die Beleichtung (Beleuchtung) der angeblichen Berichtigung
des Etwas über die neuerliche Wahl des Fürstbischofs zu
Würzburg zu Reichsdeputation und die Hoch- und
Deutschmeisterische Renunziation darauf. Ohne Ort,
Ohne Drucker, 1795. 39 S. Rückenbroschur (leicht angestaubt, handschriftliche Signatur auf Titel, Stempel verso
Titel).
€ 150,–
Streitschrift um das Abstimmungsverhalten der Hoch- und Deutschmeister bei der Wahl zur Reichsdeputation.
4. Friedrich der Grosse
178 ARNDT, Ernst Moritz, Geist der Zeit. (Altona,
Hammerich, 1806). Titel, 2 Bl., 462 S. Ppbd der Zeit.
€ 250,–
Seltene erste Ausgabe eines Buches, das "bei seinem Erscheinen im
Krisenjahr 1806 großes Aufsehen (erregte). Noch vor dem Zusammenbruch Preußens im Kampf gegen Napoleon gibt Arndt ein eindringliches Bild vom seiner Meinung nach jämmerlichen Zustand der
Zeit. Die Kampfansage an Napoleon verbindet er mit einem Bekenntnis zur Vielfalt der Völker. Unüberhörbar kündigen sich in den Anklagen gegen die deutschen Fürsten nationale Töne an... Arndts erneute
Absage an die Aufklärung gipfelt in einer scharfen Kritik an Friedrich
d. Gr." (Schäfer/Sch.). Der 1806 erschienene Band stellt den ersten
Teil der vier bis 1828 unter dem Titel " Geist der Zeit" zusammengestellten Bände dar. "Die späteren Teile (2 - 4) des "Geist der Zeit"
bilden keine Fortsetzung. Gemeinsam ist den Schriften nur der Wille
Arndts, eine umfassende Analyse der politischen und geistigen Zustände der Gegenwart zu geben, eben den "Geist der Zeit" teils in
Kritik, teils in Postulaten darzustellen" (Schäfer/Sch.).- Wilpert/G. 21;
Schäfer/Schawe 140. - Rücken erneuert, leicht berieben, privater
Stempel auf dem Titel. etwas braunfleckig, 2 Ecken ausgerissen ohne
Textverlust.
179 BUCHHOLZ, P. F. Fr., Bayard. Den Officiren
der Preussischen Armee geweiht. Berlin, Chr. Fr. Him-
27
burg, 1801. Titelkupfer, gestochener Titel mit ovalem
Bildnis Bayards (beide Kupfer nach Sergent gestochen
von Fr. Bolt), 2 Bl., 8 S. "Subscribenten-Verzeichniss",
334 S. Hübscher Halblederband der Zeit mit reicher Rückenvergoldung.
€ 280,–
Erste Ausgabe des Erstlingswerks von Friedrich Buchholz. Dieser
glänzende Publizist, späterer Parteigänger Napoleons, Mitstreiter
Massenbachs und entschiedener Gegner von Fr. v. Gentz, beschreibt
hierin - angeregt durch Kotzebues Erfolgsstück "Bayard" - "die glänzenden Thaten des (Pierre du Terrail, Chevalier de) Bayard (1476 1524), seine militärischen Talente, seine persönlichen Eigenschaften".
Dieser "edle" französische Haudegen, der vornehmlich für die französische Krone auf Feldzügen in Italien gefochten hatte, war schon im
16. Jahrhundert als der "Ritter ohne Furcht und Tadel" eine allbekannte Berühmtheit; im 19. Jahrhundert nun sollte er den preussischen Offizieren "als ein Muster" dienen und zur "Nacheiferung und
Tugendliebe" anregen.- Goed. VI,385,13,1. - Leicht berieben, 1 Gelenk etwas angeplatzt, Exlibris und Besitzvermerk auf dem Innendeckel, Stempel auf der Titelrückseite, durchgehend etwas braunfleckig,
teilweise schwach gebräunt.
180 DIESSELHORST, Malte, Der Prozeß des Müllers Arnold und das Eingreifen Friedrichs des Grossen.
Göttingen, Schwartz, 1984. X, 196 S. Mit Abbildungen
auf Tafeln. OKart.
€ 30,–
Göttinger Rechtswissenschaftliche Studien, 129.
181 DOHM,
Christian Wilhelm
von, Denkwürdigkeiten meiner Zeit. oder
Beiträge zur Geschichte vom lezten
Viertel des achtzehnten und vom Anfang
des
neunzehnten
Jahrhunderts 1778 bis
1806. 5 Bde. Lemgo,
Meyersche
HofBuchhandlung und
Hannover, Helwing,
1814-1819. Zusammen über 2600 S., 1
gestochenes Bildnis
Friedrich II. von
Preußen, 2 gefaltete
genealogische Tabellen. Schlichte Ppbde
der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern.
473
€ 600,–
Vollständige erste Ausgabe.- Die historischen "Denkwürdigkeiten"
von Christian Wilhelm von Dohm (1751 - 1820) gelten als "eine der
wichtigsten, ergiebigsten und zuverlässigsten Geschichtsquellen"
(NDB) der Spätzeit Friedrichs des Großen. Der Jurist und Diplomat
von Dohm war mit fast allen bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit
bekannt. Er war Hofmeister des Prinzen Ferdinand v. Preußen, gab
mit Boie das 'Deutsche Museum' heraus und wirkte als Professor für
Finanzwissenschaften in Kassel, ehe er schließlich in den preußischen
auswärtigen Dienst eintrat. Seine Denkwürdigkeiten blieben unvollendet.- Band 1 bis 3 behandeln die "letzte Periode Friedrichs des
Zweiten" von 1778 - 1786, den "Bayerischen Erbfolgekrieg" und die
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
Teilung Polens, das Verhältnis Preussens zu Katharina II. von Rußland und Joseph II. von Österreich und den "Handels-Traktat zwischen Preußen und Nord-Amerika". Band 4 hat den privaten und
politischen Charakter Friedrichs zum Gegenstand, während Band 5
auf den ersten 460 Seiten eine kommentierte Bibliographie der Schriften Friedrichs sowie eine 109 Nummern umfassende kritisch annotierte Bibliographie der Sekundärliteratur über den "Alten Fritz" enthält.
Das Porträt Friedrichs II. stammt von C. W. Schenk.- Hamberger/Meusel XVII,438; Goed. VI,285,9,10; Henning (Friedrich der
Grosse) 3. - Bd 2: ähnlich neu gebunden mit alten Papieren, goldgeprägtes Rückenschild und Vorsätze neu, Bd 3 etwas kleiner im Format; sonst Kanten leicht bestoßen, Stempel und Signaturen auf den
Titeln, etwas braunfleckig.
182 DOHM, Christian Wilhelm, Die Lütticher Revolution im Jahr 1789 und das Benehmen Sr. Königl. Majestät von Preussen bey derselben. Berlin, G. J. Decker,
im Februar 1790. 1 Bl., 186 S. Ppbd der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild (Kanten minimal beschabt).
€ 280,–
Erste Ausgabe.- Exemplar der Vorzugsausgabe auf starkem Bütten mit
dem Exlibris-Stempel von Ernst August von Hannover.- Der Autor
untersucht die Auswirkungen der Französischen Revolution während
der Lütticher Konflikte zwischen dem Fürstbischof Konstantin Franz
v. Hoensbroech und den Ständen, von den Rittern und Herren bis zum
Dritten Stand, in deren Folge die Stadt von preußischen und bayerischen Truppen besetzt wurde. Nach Übergabe der Zitadelle durch die
Preußen an die Aufständischen, setzten diese den Bischof ab. Christian Wilhelm von Dohm, ein Verfechter der Judenemanzipation und
Autor der wichtigen Studie "Über den deutschen Fürstenbund", war
seit Mitte der achtziger Jahre rund zwei Jahrzehnte lang im auswärtigen Dienst Preußens tätig, so mit Erfolg bei den Unruhen in Aachen
und Lüttich.- Goedeke VI,285,7; Dahlmann/Waitz 9884.
183 DOHM, Christian Wilhelm von, Ueber den deutschen Fürstenbund. Berlin, G. J. Decker, im December
1785. Titel mit gestochener Vignette, 1 Bl., 140 S. Ppbd
der Zeit.
€ 270,–
Erste Ausgabe.- "Über den letzten Plan des Königs (Friedrich II, d.
Gr.), die Stiftung eines Fürstenbundes gegen Oesterreichs Uebermacht, entwickelte D(ohm) nicht nur eine erfolgreiche praktische
Thätigkeit, sondern vertheidigte auch im Auftrag des Königs dessen
Ideen in einer ... sehr bekannten Schrift: 'Ueber den deutschen Fürstenbund', 1785" (ADB) (ab S. 45 in einer Auseinandersetzung mit Otto
von Gemmingens "Ueber die Königl. Preußische Association zu Erhaltung des Reichssystems"). - Beschabt und bestoßen, fliegender
Vorsatz mit Besitzvermerk und 2 kleinen Tesaspuren, Titel angestaubt,
einige Blätter mit einzelnen kleinen Flecken im weißen Rand.
184 FREIER, J. C. (pseud. von Carl Philip FUNKE), Leben und Charakter Friedrichs II, Königs von
Preußen. Nebst einem zweckmäßigen Auszuge aus dessen sämtlichen Werken, mit Zusätzen und eignen Anmerkungen herausgegeben. Berlin, Voss, 1795. 486 S.
Mit Porträt. Späterer Ppbd (Stempel auf Titel). € 150,–
Erste Ausgabe. Funke hat sich zusammen mit seinem Schiegersohn
G.H.C. Lippold durch sein Natur- und Künstlerlexikon einen Namen
gemacht. Das Werk erschien erst 1806 unter dem richtigen Namen des
Autors. Die ersten 116 Seiten widmet Funke ausführlich dem Leben
und Charakter Friedrichs. Für die Auszüge der Schriften Friedrichs
hat er offenbar die offizielle Ausgabe der Hinterlassenen Werke zu
Grunde gelegt. Sie sind geordnet nach Politik (Regierungsform, Europäisches Gleichgewicht, deutsche Staatsverfassung, Krieg), Philosophie, Religion und Vermischte Materien, darunter auch Erziehung der
Jugend, Künste und Wissenschaften, Liebe zum Frieden, Bestechung
28
etc. Zu jedem Text wird die Belegstelle aus den Hinterlassenen Werken angegeben.
185 FRIEDRICH II., König von Preussen, Oeuvres
du Philosophe de Sans-Souci. Potsdam und Amsterdam,
Schneider, 1760. Kl.-8vo. 308 S., 1 Bl. Titel in Rot und
Schwarz mit gestochener Vignette. Halblederband der
Zeit (berieben und fleckig, Rückendeckelbezug mit kleiner Fehlstelle, eine Ecke geschwärzt, Titel verso mit
Stempel, Vorsatz und Titel mit kleinen Einträgen, S. 142143 u. 220-223 angeschmutzt, sonst nur vereinzelt gering
braunfleckig oder wasserrandig).
€ 320,–
Nachdruck der Gedichte aus den "Oeuvres du Philosophe de SansSouci" nach der Auflage von 1752 (EA: 1750). 1760 erschienen mehrere anscheinend nicht autorisierte Ausgaben dieses Werkes. Friedrich II. gab daraufhin noch im selben Jahr eine selbst bearbeitete
Fassung unter dem Titel "Poesies Diverses" heraus. Die Titelvignette,
entworfen und gestochen von J. C. Philips, mit einer Büste des Autors,
Insignien der Macht, Gelehrsamkeit und Dichtkunst; im Hintergrund
das Schloß Sanssouci.- Leithäuser 169: "In Lyon gedruckt, und angeblich von Voltaire veranlaßt"; vgl. Preuß 124.
186 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),, Mémoires pour servir a l'histoire de Brandebourg
de Main de Maitre. Imprimé pour la Satisfaction du Public. s.l., s.n., 1750. Kl.-8vo. 124 S. Einfacher beiger
Pappband der Zeit mit handgeschriebenem Rückentitel.
€ 180,–
Frühe Ausgabe. Zuerst war Friedrichs Schrift 1746 in den Publikationen der Akademie der Wissenschaften erschienen. Mit Porträt als
Titelkupfer und Kupfer-Vignette auf Titel. - Schönes Exemplar, Einband nur leicht bestoßen.
187 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),
Examen du Prince de Machiavel, Avec des Notes Historiques et Politiques, Nouvelle edition, Où l'on a mis au
bas, par les Renvois, en forme de Notes, les diverses leçons de toutes les Editions précédentes etc. Den Haag,
1743. 12mo. 2 Bl., 60, 485 S. Titel in Rot und Schwarz.
Lederband der Zeit mit dezenter Rückenvergoldung
€ 350,–
Vortitel: Anti-Machiavel, ou Examen du Prince de Machiavel.- Das
zweite Werk Friedrichs, das wesentlich das Bild der Zeitgenossen
über ihn bestimmt hat. Es erkärt sowohl seinen Ruf als aufgeklärten
Monarchen als auch die spätere große Enttäuschung über seine Regierungspraxis. Geschrieben 1739, wurde es erst im Jahr des Regierungsantritts (1740) durch Vermittlung Voltaires in Den Haag publiziert. Der vorliegende Band enthält die Vorreden früherer Ausgaben.
In teilweise zweispaltigem Druck sind die Texte Machiavellis (in
französischer Übersetzung) und Friedrichs gegenübergestellt und mit
Anmerkungen versehen. - Barbier II, 357-358. Vgl. Preuß 182 ff (zu
den Ausg. 1740/1741). - Einband bestoßen und beschabt, Gelenke
lädiert, Rücken gelöst, Vortitel mit kleinem Monogramm, am Ende der
Vorrede handschriftliche Notiz, etwas gebräunt, am Ende wasserrandig.
188 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),
Extrait du dictionaire historique et critique de Bayle.
(Herausgegeben von Dieudonné Thiébault). 2 Bde (in 1).
Berlin, Voss, 1765. Gestochenes Frontispiz mit dem Porträt von Bayle, 1 Bl., 6, 291 S.; 1 Bl, 413 S. Pappband der
Zeit.
€ 450,–
Erste Ausgabe.- Auszug aus der bedeutenden Enzyklopädie der frühen
Aufklärung. Mit dieser ersten Fassung war der König offenbar nicht
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29
zufrieden. Eine nach seinen Ideen bearbeitete Neuausgabe erschien
1767. Von "Adamites, Anaxagoras" bis "Zenon, Zoroaster". - Leithäuser 597; Preuß 99; Droysen 15; vgl. Barbier II, 401; Quérard III, 202
(beide Ausg. 1767). - Bestoßen und fleckig, Kanten und Gelenke stärker beschabt, Rücken mit Bibliotheksschildchen, Fontispiz und Titel
gestempelt, Titel mit Namenszug, Vorsatz mit handschriftlichen Bibliothekseinträgen, teils gebräunt und stockfleckig, stellenweise mit
kleinem Wasserrand.
189 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),
Instruction militaire du Roi de
Prusse pour ses généraux. Traduite de l'allemand par (Johann
Rudolph) Faesch. Frankfurt/M. u.
Leipzig, o. Dr., 1761. 3 Bl., 164
S., 2 Bl., 13 Kupfertafeln. Broschur der Zeit
€ 360,–
Erste französische Ausgabe.- Die "General-Principia vom Kriege", die seit 1753
den Truppenführern mit der Verpflichtung zugestellt wurden, daß sie "niemanden weiter, er sey auch wer er wolle, zu
Gesichte komme, noch jemahlen verlohren gehen müsse", gelangten 1760 in
österreichische Hände. In den Folgejahren erschienen mindestens 6 deutsche, 9
französische sowie englische, spanische,
portugiesische, polnische, russsische
Übersetzungen. Der Prinz von Ligne, ein
Gegner Friedrichs, zollte ihm hohe Anerkennung: "C'est le meilleur livre de
Guerre que je cognoîsse; (...) Si César
avoit écrit des instructions, elles auroient
été comme celles-la".- Die gefalteten
Tafeln zeigen Schlachtordnungen.- Barbier II, 934; Jähns III, 1936 und 1973 ff.
- Umschlag leicht lädiert und fleckig,
Titel und einige Seiten wasserrandig,
minimal gebräunt und fleckig, unbeschnitten.
bräunt und gering fleckig, gestochenes Wappenexlibris der Bibliotheca Seckendorfiana).
191 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),
Mémoires pour servir a l'histoire de Brandebourg, Avec
quelques autres Pieces intéressantes. 2 Teile in 1 Bd. s.n.,
s.l., 1751. Kl.-8vo. Gestochenes Frontispiz mit einem
Porträt des Königs nach dem Gemälde von A. Pesne, 3
Bl., 23 (recte: 233) S.; 2 Bl., 247 S. Titel in Rot und
Schwarz mit gestochener Vignette. Lederband der Zeit mit reicher Rückenvergoldung (berieben, etwas bestoßen, oberes
Kapital mit kleiner Fehlstelle, wenige
Wurmlöcher, fliegender Vorsatz mit Namenszug und Eintrag, nur vereinzelt gering
gebräunt oder fleckig, 1 Eckabschnitt im
weißen Rand, Exlibris).
€ 450,–
Ohne Druckerlaubnis gekennzeichneter Nachdruck.Die Geschichte des Hauses Brandenburg hatte
Friedrich II. zuerst 1747-1749 in drei Folgen der
"Histoire de l'Académie Royale des Sciences et
Belles Lettres" veröffentlicht. Ein erster Nachdruck
dieser Schriften ist bereits 1750 erschienen. Der
erste Teil umfaßt die Zeit bis Friedrich Wilhelm,
dem Großen Kurfürsten, der zweite Teil (Suite . ..)
behandelt das Leben Friedrichs III. (als preußischer
König: Friedrich I.) und enthält die kulturhistorischen Abhandlungen "Des moeurs, des coutumes ..."
und "De la superstition et de la religion", die "Reponse de M. de Maupertius" sowie die beiden Elogen auf Goltze und Borgk.- Vgl. Leithäuser 88 u.
Preuß 50 (Ausg. 1750).
395
190 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),
Mémoires pour servir a l'histoire de Brandebourg De
Main de Maître. 2 Teile in 1 Bd. S.l., Pour la Satisfaction
du Public, 1750 - 1751. Kl.-8vo. Gestochenes Frontispiz,
3 Bl., 120 S.; 120 S. Titel in Rot und Schwarz mit gestochener Vignette (diese in Teil 2 wiederholt). Broschur der
Zeit.
€ 360,–
Mischexemplar. Teil 1 (1751) Neusatz nach der ersten Buchausgabe
mit identischem Frontispiz und Titelblatt; jedoch abweichendem
Satzspiegel. Teil 2 erste Buchausgabe.- Die Geschichte des Hauses
Brandenburg hatte Friedrich II. zuerst 1747-1749 in drei Folgen der
"Histoire de l'Académie Royale des Sciences et Belles Lettres" veröffentlicht. Die Erstausgabe des vorliegenden Nachdrucks dieser Schriften ist noch vor der ersten "Originalausgabe" (bei Naulme 1751 mit
königlichem Privileg) erschienen.- Der erste Teil umfaßt die Zeit bis
Friedrich Wilhelm, dem Großen Kurfürsten, der zweite Teil (Suite ...)
behandelt das Leben Friedrichs III. (als preußischer König: Friedrich
I.) und enthält die kulturhistorischen Abhandlungen "Des moeurs, des
coutumes . .." und "De la superstition et de la religion" sowie die
"Reponse de M. de Maupertius". Die bei Preuß außerdem genannten
Elogen auf Goltze und Borgk sind dieser Druckvariante nicht beigebunden.- Das Fontispiz mit einem Porträt des Königs nach dem Gemälde von A. Pesne.- Vgl. Preuß 50 (nennt außerdem zwei Elogen);
vgl. Slg Borst 16 (nur Teil 1, Ausg. 1750). - Umschlag stärker beschabt, Rückenbezug mit Fehlstellen, innen stellenweise leicht ge-
192 FRIEDRICH II., König von
Preussen (anonym), Mémoires pour servir a l'histoire de Brandebourg. De Main
de Maître. 2 in 1 Bd. O.O., Pour la Satisfaction du Public, 1750. Kl.-8vo. Gestochenes Frontispiz mit einem Porträt des Königs nach dem
Gemälde von A. Pesne, 3 Bl., 124 S.; 120 S. Titel in Rot
und Schwarz mit gestochener Vignette (in Teil 2 wiederholt). Halblederband der Zeit mit Rückenschild. € 480,–
Die Geschichte des Hauses Brandenburg hatte Friedrich II. zuerst
1747-1749 in drei Folgen der "Histoire de l'Académie Royale des
Sciences et Belles Lettres" veröffentlicht. Vorliegende Ausgabe bildet
die Grundlage für die frühen Nachdrucke. Erst 1751 erschien die mit
königlichem Privileg ausgestattete Prachtausgabe bei Néaulme. Der
erste Teil umfaßt die Zeit bis Friedrich Wilhelm, dem Großen Kurfürsten, der zweite Teil (Suite ...) behandelt das Leben Friedrichs III. (als
preußischer König: Friedrich I.) und enthält die kulturhistorischen
Abhandlungen "Des moeurs, des coutumes ..." und "De la superstition
et de la religion" sowie die "Reponse de M. de Maupertius". Die bei
Preuß außerdem genannten Elogen auf Goltze und Borgk sind dieser
Druckvariante nicht beigebunden.- Leithäuser 78 u. 80; Preuß 50; Slg
Borst 16 (nur Teil 1).- Angebunden: (FRIEDRICH II. KÖNIG VON
PREUSSEN.) Histoire de Fréderic Guillaume Roi de Prusse. Paris
und London 1758. 1 Bl., 78 S. Titel mit gestochener Vignette.- Ausgabe im Jahr der ersten Einzelveröffentlichung.- Fortsetzung der Geschichte um die Regierungszeit Friedrich Wilhelms I. Die Schrift war
schon in der Prachtausgabe bei Néaulme (1751) unter anderem Titel
enthalten.- Leithäuser 96; Preuß 52 (Anm.); vgl. Slg Borst 16 (andere
Ausgabe aus demselben Jahr, ebenfalls mit den "Mémoires" zusammengebunden). - Leicht beschabt, Vorsätze erneuert, vorne mit Stempel, die ersten Blätter mit Wasserrand, vereinzelt braunfleckig).
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193 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),
Mémoires pour servir a l'histoire de Brandebourg. Berlin,
Haude, 1750. 2 Bl., 2, 284 S. Der Titel in Rot und
Schwarz mit gestochener Vignette. Dekorativer Lederband der Zeit mit reicher Rückenvergoldung, Rückenschild und kleinem Deckelmonogramm
€ 400,–
Wohl nicht autorisierter Nachdruck.- Die Geschichte des Hauses
Brandenburg hatte Friedrich II. zuerst 1747-1749 in drei Folgen der
"Histoire de l'Académie Royale des Sciences et Belles Lettres" veröffentlicht. Der vorliegende Nachdruck dieser Schriften ist noch vor der
ersten "Originalausgabe" (bei Néaulme 1751 mit königlichem Privileg) erschienen.- Der erste Abschnitt umfaßt die Zeit bis zu Friedrich
Wilhelm, dem Großen Kurfürsten. Weiterhin folgt das Leben Friedrichs III. (als preußischer König: Friedrich I.) und zwei kulturhistorische Abhandlungen: "Des moeurs, des coutumes, ..." und "De la
superstition et de la religion". Dieser zweite Teil wird in anderen
Ausgaben auch als "Suite des Mémoires ..." bezeichnet.- Nicht bei
Leithäuser; vgl. Preuß 50; Slg Borst 16. - Vordergelenk teils angeplatzt, das obere Kapital mit kleiner Schabstelle, die ersten und letzten
Blätter leimschattig, stellenweise etwas stockfleckig, 2 Blätter mit
Randläsuren, 1 hinterlegter Eckabriß.
194 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),
Mémoires pour servir a l'histoire de Brandebourg. (und:)
Suite des Mémoires ... 2 Bde (in 1), S.l., Pour la Satisfaction du Public, 1751 und 1750. Kl.-8vo. Gestochenes
Frontispiz, 3 Bl., 120; 156 S. Titel in Rot und Schwarz
mit gestochener allegorischer Vignette, auf dem zweiten
Titel (in Pag.) wiederholt. Lederband der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung
€ 400,–
Nachdruck der 1747-1749 in der "Histoire de l'Acadmie Royale des
Sciences et Belles Lettres" publizierten Schriften Friedrichs zur Geschichte Preußens. Mischexemplar: Teil 1 (1751) Neusatz der ersten
Buchausgabe mit identischem Frontispiz und Titelblatt, jedoch abweichendem Satzspiegel. Teil 2 (1750) ebenfalls ein Neusatz, hier um vier
Elogen erweitert.- Der erste Teil umfaßt die Zeit bis Friedrich Wilhelm, dem Großen Kurfürsten, der zweite Teil (Suite ...) behandelt das
Leben Friedrichs III. (als preußischer König: Friedrich I.) und enthält
die kulturhistorischen Abhandlungen "Des moeurs, des coutumes ..."
und "De la superstition et de la religion" sowie die "Reponse de M. de
Maupertius". Hier mit den bei Preuß genannten Elogen auf Goltze
und Borgk, zusätzlich erweitert um die Elogen auf Keyserlingk und
Jordan.-Das gestochene Frontispiz mit einem schönen Porträt des
Königs nach dem Gemälde von A. Pesne.- Vgl. Preuß 50.- Angebunden: DERS.- Dissertation sur les raisons d'établir ou d'abroger les
loix. Frankfurt und Leipzig 1752. 45 S. Titel mit Holzschnittvignette.Wichtige Abhandlung zur Justizreform in Preußen. Zuerst 1750 im
dritten Band der Erstausgabe der "Oeuvres du philosphe de Sanssouci" erschienen.- Vgl. Preuß 199. - Einband berieben und etwas
fleckig, Rücken leicht rissig, Vorsatz mit handschriftlicher Notiz,
teilweise gering gebräunt und fleckig. Titelblatt mit gräflichem Stempel "v. K.".
195 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),
Mémoires pour servir à l'histoire de Brandebourg. Nouvelle edition revue et augmentée. 3 Bde (in 1 Bd). S.l.,
Pour la Satisfaction du Public, 1758. Kl.-8vo. 12 Bl., 144
S.; 1 Bl., 222 S.; 1 Bl., 93 S. Die Titel in Rot und
Schwarz mit gestochenen Porträtmedaillen. Lederband
der Zeit.
€ 420,–
Die Geschichte des Hauses Brandenburg hatte Friedrich II. zuerst
1747-1749 in drei Folgen der "Histoire de l'Académie Royale des
Sciences et Belles Lettres" veröffentlicht. Als Buchausgaben gab es
neben den vom König selbst bearbeiteten oder privilegierten "Originalausgaben" von 1751 zahlreiche Nachdrucke. In der vorliegende
30
Ausgabe wurde der Inhalt in drei Bände aufgeteilt und erweitert. Dem
Text vorangestellt ist ein Brief "Au Prince Royal de Prusse". Band 1
umfaßt die Zeit bis zum Großen Kurfürsten. Band 2 enthält das Leben
Friedrichs I., die kulturhistorischen Abhandlungen "De moeurs, des
coutumes ..." und "De la superstition ...", "Réponse de M. de Maupertius", die "Dissertation sur les Raisons d'établir ou d'abroger les
Loix" sowie Elogen auf Goltze, Borck, Keyserlingk, Jordan und
Mettrie. Band 3 behandelt die Regierungszeit Friedrich Wilhelms I.
Dieser Abschnitt ist im gleichen Jahr auch erstmals in selbständigen
Ausgaben erschienen.- Leithäuser 92; vgl. Preuß 50 ff. - Beschabt,
Kapitale etwas lädiert, Gelenke angeplatzt, Vorsatzblätter mit handschriftlichen Einträgen und Stempeln, leicht gebräunt, teils fleckig, S.
2-3 mit größeren Braunflecken, einige Marginalien in Tinte.
196 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),
Mémoires pour servir à l'histoire de la maison de Brandebourg. Nouvelle edition, revue, corrigée et augmentée.
Berlin und Den Haag, Neaulme, 1751. 22 S., 403 S., 2
(von 3) Kupfertafeln, 2 gefaltete Stammtafeln. Titel in
Rot und Schwarz mit gestochener Vignette. Pappband der
Zeit mit Rückenschild und dezenter Rückenvergoldung
€ 420,–
Oktavausgabe aus dem Haus der eigentlichen Editio princeps mit dem
Abdruck des königlichen Privilegs als Kupferstich. Die Geschichte des
Hauses Brandenburg hatte Friedrich II. zuerst 1747-1749 in drei
Folgen der "Histoire de l'Académie Royale des Sciences et Belles
Lettres" veröffentlicht. Neben den auch in allen nichtautorisierten
Nachdrucken vorhandenen Stücken sind hier der "Discours Preliminaire" sowie die Abhandlungen "Du Gouvernement ancien et moderne
du Brandebourg" und "Dissertation sur les Raisons ..." enthalten. Die
Geschichte des Hauses Brandenburg wird außerdem durch große
genealogische Tafeln veranschaulicht. Die große, mehrfach gefaltete
Karte in kräftigem Druck zeigt Brandenburg und Pommern.- Es fehlt
die Karte von Ostpreußen.- Vgl. Preuß 51 (EA 1751). - Einband etwas
bestoßen und fleckig, Kanten und Gelenke beschabt, Vordergelenk
angebrochen, Titel mit Rasur, Karte und Tafeln mit teils hinterklebten
Einrissen, gebräunt und etwas stockfleckig.
197 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),
Mémoires pour servir à l'histoire de la maison de Brandebourg. Nouvelle edition, revue, corrigée et augmentée.
2 Bde. Berlin und Den Haag, Neaulme, 1751. 4to. Gestochenes Frontispiz, 4 Bl., 16, 180 S. und 2 Bl., S. (181)385 (recte 383), 2 Stammtafeln, 2 mehrfach gefaltete
Kupferstichkarten. Mit 2 gestochenen Titelvignetten
(wiederholt), gestochenem Privileg und 31, teils wiederholten, gestochenen Vignetten von Jakob van Schley und
Simon Fokke. Lederbände der Zeit.
€ 1.800,–
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen.- Breitrandige Prachtausgabe
auf starkem Papier, mit königlichem Privileg. Einige Vignetten zeigen
Allegorien; die meisten sind mit Szenen aus der Geschichte Brandenburgs versehen (oft zeigt eine Vignette mehrere, d. h. bis zu drei Szenen).- Noch vor der von Friedrich selbst besorgten Ausgabe erschienen, damit die erste offizielle Buchausgabe des Werkes.- Die Geschichte des Hauses Brandenburg hatte Friedrich II. zuerst 17471749 in drei Folgen der "Histoire de l'Académie Royale des Sciences
et Belles Lettres" veröffentlicht.- Neben den auch in allen nichtautorisierten Nachdrucken vorhandenen Stücken sind hier der "Discours
Preliminaire" sowie die Abhandlungen "Du Gouvernement ancien et
moderne du Brandebourg" und "Dissertation sur les Raisons ..."
enthalten. Die Geschichte des Hauses Brandenburg wird außerdem
durch große genealogische Tafeln veranschaulicht.- Die Kupferstichkarten zeigen Brandenburg und Pommern sowie Ostpreußen.- Leithäuser 83; Preuß 50 f; Lanckoronska/Oehler 89. Vgl. Sander, 18. Jh.
730 (ungenau). - Einbände restauriert, nur vereinzelt braunfleckig,
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Vorsatz mit Besitzeintrag von alter Hand, 1 Karte mit hinterlegtem
Randeinriß.
198 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),
Mémoires pour servir a l'histoire de la maison de Brandebourg. (und:) Oeuvres du Philosophe de Sans-Souci.
"Au Donjon du Chasteau. Avec Privilège d'Apollon",
1750 (d.i. 2 Bde. Paris, 1760). 1 Bl., 14, 416 S. und 357,
62 S., 2 mehrfach gefaltete Stammtafeln. Lederbände der
Zeit mit Rückenvergoldung, Rückenschildern und goldgeprägten Deckelfileten
€ 900,–
Nichtautorisierter Nachdruck.- Erschien unter dem vorgebundenen
Gesamttitel "Oeuvres du Philosophe de Sans Souci", Bde 1-2.- I.
Friedrich II. hatte seine Geschichte des Hauses Brandenburg zuerst
1747- 1749 in drei Folgen der "Histoire de l'Académie Royale des
Sciences et Belles Lettres" veröffentlicht. Seit 1750 erschienen diverse
Nachdrucke, erst 1751 eine "Originalausgabe" mit königlichem Privileg.- Die vorliegende vollständige Ausgabe entspricht inhaltlich der
vom König selbst besorgten Prachtausgabe von 1751. Neben den in
allen Nachdrucken enthaltenen Stücken sind wie dort der Brief an
Prinz Heinrich, ein "Discours Preliminaire", die Abhandlungen "Du
Gouvernement ancien et moderne du Brandebourg" und "Du Militaire" sowie "Dissertation sur les Raisons ..." enthalten, zusätzlich die
Elogen auf Jordan und Goltze. Die hier ebenfalls vorhandene Geschichte Friedrich Wilhelms ist in anderen Nachdrucken seit 1758
erschienen.- II. Seine
Dichtungen gab Friedrich II. erstmals 1750
dreibändig in kleiner
Auflage mit dem Titel
"Oeuvres du Philosophe
de Sans-Souci" heraus,
deren Bd 1 "Le Palladion" er jedoch rasch
zurückzog.
Sämtliche
Oden und poetischen
Episteln der Bde 2 und 3
jener ersten Quartausgabe (ohne 6 Epigramme
und einen kleinen theoretischen Traktat) sind in
Bd 2 der vorliegenden
Ausgabe
enthalten,
zusätzlich 2 weitere
Oden und 4 Episteln
sowie "L'Art de la Guerre".- Vgl. Preuß 51 f.
und 117 ff; nicht bei
Leithäuser. - Berieben,
Kapitale und Ecken
fachgerecht restauriert,
Vorsätze mit Besitzvermerken,
gelegentlich
448
gering braunfleckig, eine
Stammtafel mit kleinem Ausriß und Buchstabenverlust.
199 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),
Memoires pour servir a l'Histoire de la Maison de Brandebourg. Nouvelle Edition. 2 Teile (in 1 Bd). Berlin und
Den Haag, Neaulme, 1751. (23) 190 S.; S. 191-403. Mit
gestochener Titelvignette, gestochenem Privilegium, 2
mehrfach gefalteten Kupferstich-Karten und 2 gestochenen mehrfach gefalteten Stammtafeln. Einfacher grüner
Pappband der Zeit.
€ 350,–
Preuß 51. Einer von zwei 'Nachdrucken', die noch vor der 'Prachtausgabe' im gleichen Jahr erschienen. Beiliegend 8 Seiten "Au prince
31
royale de Prusse", gezeichnet Frédéric, offenbar aus einem Buch
entnommen. Schramm 480,- Vor Seite 1 Karte (35x48 cm) Carte
générale des villes etc Dito table généalogique de la maison der Brandenbourg (25 x 40) Nach S. 38 Carte gén. de la Prusse (25 x 40) Dito
Table génélog. Des maison prétend. (25x40). - Kanten berieben, etwas
bestoßen.
200 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),
Oeuvres du Philosophe de Sans-Souci. Potzdam (d. i.
Lyon), 1760. 8, 299 S. Halblederband der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung.
€ 380,–
Früher Nachdruck der Gedichte aus den "Oeuvres du Philosophe de
Sans-Souci" nach der Auflage von 1752 (EA 1750). 1760 erschienen
mehrere anscheinend nicht autorisierte Ausgaben dieses Werkes.
Friedrich II. gab daraufhin noch im selben Jahr eine selbst bearbeitete Fassung unter dem Titel "Poesies Diverses" heraus.- Schlichte
Leseausgabe in schönem klarem Schriftbild.- Preuß 124. Vgl. Weller
II, 157 (gibt "n. d. Paris" an). - Einband beschabt, etwas bestoßen,
Vorsätze und Vortitel mit handschriftlichen Einträgen, Spiegel mit
Resten eines Aufklebers, leicht braun- und stockfleckig, anfangs und
am Ende stärker.
201 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),
Oeuvres du Philosophe de Sans-Souci. Potzdam (d. i.
Lyon), s. n., 1760. 8, 299 S. Neuer Halblederband mit
Rückenschild.
€ 350,–
Früher Nachdruck der Gedichte aus den "Oeuvres du Philosophe de
Sans-Souci" nach der Auflage von 1752 (EA 1750). 1760 erschienen
mehrere anscheinend nicht autorisierte Ausgaben dieses Werkes.
Friedrich II. gab daraufhin noch im selben Jahr eine selbst bearbeitete Fassung unter dem Titel "Poesies Diverses" heraus.- Preuß 124.
Vgl. Weller II, 157 (gibt "n. d. Paris" an). - Leicht berieben, Titel und
Vortitel etwas angestaubt und neu angesetzt, Titel und letzte Seite mit
Stempel der Bibliothek J. L. Aug. Mercklein, gering gebräunt, unbeschnitten.
202 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),
Oeuvres du Philosophe de Sans-Souci. Derniere edition,
enrichie de variantes. 2 in 1 Bd. Frankfurt/M. u. Leipzig,
Brönner, 1762. Gestochenes Frontispiz, 18, 383 S.; 6,
400 S. Mit 2 gestochenen Titelvignetten von G. L. Crusius. Etwas späterer Ppbd.
€ 400,–
Frühe kritische Ausgabe beider Bände der "Oeuvres" unter Berücksichtigung der Ergänzungen und Unterschiede zwischen der Ausgabe
1752 und den revidierten Fassungen ab 1760. Die Textvarianten sind
als Fußnoten unter den Gedichten angegeben.- Vgl. Preuß 121 f
(Ausg. 1752). - Leicht berieben und bestoßen, Rückenbezug teils
abgeblättert, Titel mit handschriftlichem Namenszug, vereinzelt gering
braunfleckig.
203 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),
Poesies diverses. (Herausgegeben von J.-B. de Boyer
d'Argens und L. de Beausobre.) Berlin, C. F. Voss, 1760.
1 Bl., 306 S., 1 Bl. Titel in Rotdruck mit gestochener
Vignette, entworfen und gestochen von Johann Wilhelm
Meil. Lederband der Zeit mit Rückenvergoldung. € 450,–
Korrigierter, dritter Druck der ersten von Friedrich II. revidierten
Ausgabe (S. 306 statt S. 346).- Seine Dichtungen gab Friedrich II.
erstmals 1750 dreibändig in kleiner Auflage mit dem Titel "Oeuvres
du Philosophe de Sans-Souci" heraus, deren Bd 1 "Le Palladion" er
jedoch rasch zurückzog. Eine neue Auflage ohne diesen ersten Band
erschien 1752. Nachdem 1760 mehrere nichtautorisierte Nachdrucke
dieser teilweise satirischen Gedichte nach der Ausgabe von 1752
erschienen waren, gab der König eilig die vorliegende selbst bearbeitete Fassung mit dem veränderten Titel "Poesies diverses" heraus, die
schon im April 1760 herauskam.- Die Ausgabe erschien mit verschie-
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
denen Titelvignetten, in denen die emblematische Aussagekraft wechselt. Der vorliegende Band zeigt eine Lyra als Sinnbild der Poesie, die
auf einem offenen Buch (Gelehrsamkeit) und einem Zepter (Herrscher) liegt.- Leithäuser 178; Preuß I, 128 (mit der irrigen Kollation);
Dorn, Meil 61; Lanckoronska/Oehler I, 89; Slg Borst 105. - Einband
etwas fleckig und berieben, Vorsatz und Titel mit alten handschriftlichen Einträgen, Titel mit kleinem Ausschnitt im weißen Rand, gering
gebräunt und fleckig, teils mit schwachem Wasserrand, einige Unterstreichungen in rotbrauner Tinte. - Das normalerweise auf den
Titel folgende Inhaltsverzeichnis hier zwischen S. 300 und 301 eingebunden.
204 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),
Poesies diverses. (Herausgegeben von J.-B. de Boyer
d'Argens und L. de Beausobre.) Berlin, Voss, 1760. 1 Bl.,
346 (recte 306) S., 1 Bl. Titel in Rotdruck mit einer Vignette von Johann Wilhelm Meil. Lederband der Zeit.
€ 400,–
Erste von Friedrich II. revidierte Ausgabe, erkennbar durch den
Paginierungssprung von 256 auf 297. - Seine Dichtungen gab Friedrich II. erstmals 1750 dreibändig in kleiner Auflage mit dem Titel
"Oeuvres du Philosophe de Sans-Souci" heraus, deren Bd 1 "Le Palladion" er jedoch rasch zurückzog. Eine neue Auflage ohne diesen
ersten Band erschien 1752. Nachdem 1760 mehrere nichtautorisierte
Nachdrucke dieser teilweise satirischen Gedichte nach der Ausgabe
von 1752 erschienen waren, gab der König eilig die vorliegende selbst
bearbeitete Fassung mit dem veränderten Titel "Poesies diverses"
heraus, die schon im April 1760 herauskam.- Die Ausgabe erschien
mit verschiedenen Titelvignetten, in denen die emblematische Aussagekraft wechselt. Das vorliegende Exemplar zeigt einen Helmbusch
(für den Krieger) und ein offenes Buch (Gelehrsamkeit), das auf Lyra
und Lorbeerzweig (gekrönter Dichter) und Zepter (Herrscher) liegt.Preuß I, 128; Dorn, Meil 62; Lanckoronska/Oehler I, 89; Slg Borst
105. - Beschabt und bestoßen, oberes Kapital und Rückenschild zum
Teil abgerissen, Vorsatzblätter und Titel mit alten handschriftlichen
Einträgen, schwach stock- oder braunfleckig, Exlibris.
205 FRIEDRICH II., König von Preussen (anonym),
Poesies du Philosophe de Sans-Souci. Nouvelle édition.
Conforme à celles avouées par l'Auteur, et plus ample
d'un tiers; avec des Variantes trés-curieuses qui ne se
trouvent dans aucune des Éditions publiées jusqu'à présent. 2 Bde. Sans-Souci, 1760. 12, 284, 79 S. und 4, 368
S. Titel in Rot- und Schwarzdruck. Moderne Pappbände.
€ 360,–
1760 erschienen mehrere anscheinend nicht autorisierte Nachdrucke
der "Oeuvres du Philosophe de Sans-Souci" nach der Auflage von
1752 (EA 1750). Das vorliegende Exemplar umfaßt im Gegensatz zu
den meisten anderen Ausgaben auch einen Teil des zweiten Bandes
der "Oeuvres", darunter die Briefe an Voltaire. Die Ordnung der
Vorlage wurde nicht übernommen, so sind die "Pièces Diverses" und
die "Lettres" hier im ersten, die "Epitres" im zweiten Band enthalten.
In Fußnoten sind zahlreiche Varianten verzeichnet.- Nicht bei Preuß. Titel und letzte Blätter am Rand gebräunt, vereinzelt gering braunfleckig, Bd 1 am Ende 8 Bl. mit hinterlegten Eckabrissen, unbeschnitten.
206 FRIEDRICH II., König von Preussen u. AUGUST WILHELM von Preussen (anonym), Lettres
secretes touchant la derniere guerre. De main de maitre.
Divisées en II. parties (in 1 Bd). Frankfurt, Compagnie
des Libraires, 1771. Kl.-8vo. 4 Bl., 232 S. Lederband der
Zeit mit Rückenschild und dezenter Rückenvergoldung.
€ 400,–
Seltene Briefedition zum Siebenjährigen Krieg.- Am Anfang die "Relation" Prinz August Wilhelms, der in den schlesischen Kriegen ge-
32
kämpft hatte, dem aber nach der Niederlage von Kolin beim Rückzug
aus Böhmen Friedrich das Kommando entzog. August Wilhelm verließ
daraufhin die Armee und schrieb vorliegende "Relation ... après la
malheureuse bataille de Collin, le 18me juin en 1757", die 1769 im
Druck erschien und dem Ansehen des Königs schadete. Zudem enthält
Teil 1 den Briefwechsel Friedrichs mit seinem Bruder vom Juli 1757.
In Teil 2 Friedrichs II. Briefe an General Fouqué über die Feldzüge
1759.- Holzmann/Bohatta III, 1728; Leithäuser 548. - Gelenke mit
kleinen Wurmspuren.
207 FRIEDRICH II., König von Preussen, Epitre au
Marquis d'Argens du 23 Septembre 1757. (Montagnola,
Officina Bodoni, 1924). 4to. 22 S. OLwdbd mit goldgeprägtem Rückentitel und Verlagssignet vorn sowie Kopfgoldschnitt.
€ 400,–
Eins von 225 Exemplaren. Gedruckt auf Bütten, Titel in Rot.- Abgedruckt ist das französische Original und folgend die Nachdichtung
von Eberhard König.- Das ergreifende Briefgedicht an den Seelenfreund kreist um das Thema des selbstgewählten Todes. Friedrich
schrieb es nach der Niederlage bei Kolin, als die Nachricht vom Tod
seiner geliebten Mutter ihm einen weiteren Schlag versetzte.- Mardersteig 10; Schauer II,78. - Einband gebräunt und etwas braunfleckig,
Vorsätze minimal braunfleckig, sonst sauber.
208 FRIEDRICH II., König von Preussen, Oeuvres
complettes. 17 Bde. Ohne Ort, ohne Drucker, 1790. Zus.
über 6500 S., zusammen 7 gefaltete Kupfertafeln. Lederbände um 1800 mit dezenter linearer Goldprägung und
goldgeprägten Rückentiteln sowie allseitigem Goldschnitt.
€ 650,–
Enthält historische, militärische und philosophische Schriften: Bd 1.
Mémoires pour servir à la histoire de la Maison de Brandebourg; 2.
Histoire de mon temps; 3. und 4. Histoire de la Guerre de Sept-Ans;
5.-9. Mélanges en vers et en prose (u. a. Anti-Machiavel u. v. m.), 10.17. Correspondance (u. a. Briefwechsel mit Voltaire, d'Alembert, La
Motte Fouqué, Jordan, Algarotti, Châtelet, d'Argens). - Henning S.
24; Leithäuser S. 6. - Berieben, Kapitale meist bestoßen, vereinzelt
stärker, Vorderdeckel von Band 1 stärker, bei einigen weiteren Bänden (2, 3, 4, 17) gering gelockert, alle Bände mit Exlibris und innen
gering gebräunt.
209 FRIEDRICH II., König von Preussen, Die Werke. In deutscher Übersetzung von Fr. von OppelnBronikowski, Th. von Scheffer, Chr. Morgenstern, B.
von Münchhausen, L. Fulda, E. König u. a. Herausgegeben von G. B. Volz. 10 Bde und 5 Ergänzungsbde. Berlin, R. Hobbing, 1913-1914. 4to. Zusammen über 2850 S.
Mit zahlreichen Textillustrationen nach A. Menzel, 143
Lichtdrucktafeln und 22 teils gefaltete Karten. OLwdbde
mit floraler Rückenvergoldung (12) und OPpbde (3).
€ 400,–
Die "erste große Ausgabe der Werke Friedrich des Großen". Mit
folgenden Ergänzungsbänden in derselben Ausstattung von E. R.
Weiß: BRIEFE FRIEDRICHS DES GROSSEN. In deutscher Übersetzung von Fr. v. Oppeln-Bronikowski und E. König. Herausgegeben
von M. Hein. 2 Bde. Berlin, Hobbing, 1914. 4to. 319 S. und 2 Bl., 284
S., 1 Bl. Mit zahlreichen Illustrationen von W. Menzel und 27 Lichtdrucktafeln. OLwd.- HEIN, Max, Friedrich der Große. Ein Bild
seines Lebens und Schaffens. Berlin, Hobbing, 1916. 4to. 8, 463 S. mit
zahlreichen Textabbildungen, 8 Tafeln. OLwd.- GESPRÄCHE
FRIEDRICHS DES GROSSEN. Herausgegeben von Fr. v. OppelnBronikowski und G. B. Volz. Berlin, Hobbing, (1919). Gr.-8vo. 7, 344
S. mit zahlreichen Textabbildungen von A. Menzel, 6 Tafeln. OPp.
(Ecken und Kapitale minimal bestoßen).- LAVISSE, G., Die Jugend
Fridrichs des Großen 1712 - 1733. Berichtigte Verdeutschung von Fr.
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
33
v. Oppeln-Bronikowski. Berlin, Hobbing, 1919. Gr.-8vo. 7, 253 S., 6
Tafeln. OPp. - Leicht berieben, einige Bände etwas verblichen, ein
OPpbd minimal bestoßen, 1 Fuß bestoßen. .
213 LANCIZOLLE, Carl Wilhelm von, Ueber Königthum und Landstände in Preußen. Berlin, Dümmler,
1846. XVI, 585 S. Ppbd der Zeit.
€ 300,–
210 HAMILTON, Andrew, Rheinsberg, Friedrich der
Grosse und Prinz Heinrich von Preussen. Mit Bewilligung des Verfassers aus dem Englischen übersetzt von
Rudolf Dielitz. 2 in 1 Bd. Berlin, R. v. Decker's Verlag
Marquardt u. Schenck, 1882 - 1883. 14, 325, (1) S.; 10,
330 S. Hlwdbd der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel
(leicht berieben, Rücken am Kopf unterlegt, gering
braunfleckig).
€ 220,–
ADB 17, 583f. - Lancizolle (1796-1871), Prof. der Rechte in Berlin,
hielt seit 1825 auch dem
Kronprinzen Privatvorträge,
denen auch der jüngere
Wilhelm beiwohnte. Lancizolle war ganz und gar ein
Mann der Regierung, der ihr
Vertrauen genoss und mit
heiklen
"wissenschaftlichpraktischen Aufgaben" betraut wurde. Er war zeitweise Mitglied des "OberCensur-Collegiums" und des
"Ober-Censur-Gerichts",
später Direktor der königl.
Staatsarchive. Es verband
ihn eine enge Freundschaft
mit Savigny, BethmannHollweg, den Gebrüdern
Gerlach
und
Homeyer.
Verfasser von "Geschichte
der Bildung des preußischen
Staates" (1828), "Rechtsquellen für die gegenwärtige
landständische Verfassung in
Preußen" (1847) und vieles
mehr. - Seltene Erstausgabe,
die ersten 5 Bll. minimal
90
angerändert, insgesamt aber
gut. Mit Rotschnitt. - Papierbezug teilweise erneuert.
Seltene erste deutsche Ausgabe.- Thomas Carlyles " Geschichte Friedrichs II. von Preussen" und Theodor Fontanes erster Band der "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" dienten dem englischen
"Touristen" Andrew Hamilton "als Anregung und Reiseführer" während seines dreiwöchigen Aufenthaltes "in einem Theile Europas,
welcher der grossen Welt fast unbekannt, und für die mit Courierzug
reisenden Touristen unzugänglich ist". Unserm englischen Reisenden
aber erschien die "in eine scheinbar unbegrenzte Wüste gelben Sandes
gebettete" Mark Brandenburg mit ihren "endlosen Kiefernwälder und
zahllosen Seen ... in landschaftlicher Beziehung überaus anmutig" und
vor allem reich "an historischen Erinnerungen". Sein "interessantes,
häufig amüsant zu lesendes Reisebuch über Rheinsberg und seine
Umgebung" (F. Fabian) wurde in einer zeitgenössischen englischen
Rezension wie folgt charakterisiert: "A work full of entertainement,
and by no means devoid of instruction, the subject of which has already been in part copiously though incidentally treated by a master
hand ... Mr Hamilton has contrived to give a breath of literary life to
the dead palace by the lake, and, be bringing his scenery home to us
with singular skill, to make certain passages of historical biography,
momentarily at least, more vivid than even Mr. Carlyle's conscientious use of books had made them" (nach Allibone, Suppl. II,752).
Über den Autor ist so wenig zu erfahren, daß schon gemutmaßt wird,
"Andrew Hamilton" sei ein Pseudonym.- Russell XVI/1,622.
211 HEINEL, Eduard, Geschichte des Preußischen
Staates und Volkes. Für alle Stände bearbeitet. Bde 1-5.
Danzig, 1838/48. Abweichende Ppbde, 1 Bd Halbleder,
Bd 5 mit stärkerer Rückenläsur.
€ 180,–
Erste und einzige Ausgabe des populären Werkes, in dessen ersten
drei Bänden Heinel die Zeit des Mittelalters und die sich die daran
anschließende Zeit der Expansion Preußens bis zum Friede von Oliva,
dem Ende des schwedisch-polnischen Konfliktes, behandelt. Die Bände 4 und 5 wurden von F. Kugler und K. A. Menzel fortgesetzt, die
den Zeitraum von 1660 bis Jena und Auerstedt 1806 behandelten.
Damit schloß das Werk. – Stempel auf Titel.
212 HERTZBERG, Ewald F. von, Exposé des motifs,
qui ont engagé sa Majesté le Roi de Prusse à s'opposer au
démembrement de la Bavière. Juillet 1778. Berlin, 1778.
24, 81 S. Mit 1 Stammtafel. Broschur der Zeit (Rücken
repariert).
€ 150,–
(Angebunden zwei weitere Stücke:) Nachtrag zu der von Sr. Königl.
Majestät von Preussen und Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg den 3.
Julii 1778 an Ihre hohe Mitstände des teutschen Reichs gerichteten
Erklärung über die Bayersche Succeßions-Angelegenheit. 4 S.; Exposition succinte de la conduite, que son altesse serenissime electorale
de saxe a tenue, à l'égard de la succession allodiale de Bavière et des
engagemens, qui en sont dérivés entre elle et sa Majesté le Roy de
Prusse. Dresde, 1778. 8 S. - Der König habe geglaubt, durch den
Frieden von Hubertusburg mit Österreich in Harmonie leben zu können, jetzt sehe er sich aber enttäuscht durch die Maßnahmen Wiens in
Sachen bayerischer Erbfolge. Im Anhang 81 Seiten mit 20 diplomatischen Aktenstücken und eine genealogische Tafel über die Succession
Pfalz-Bayern.
214 LANGE, Eduard, Heerschau der Soldaten
Friedrich's des Großen. (2. Ausgabe). Leipzig, Mendelssohn, 1856. Kl.-4to. 2 Bl., 116 S., 31 Holzschnittafeln
von Ed. Kretzschmar nach Adolph Menzel. Späterer
Hlwdbd mit goldgeprägtem Rückentitel und eingebundenem OVorderumschlag (minimal berieben, stellenweise
gering stockfleckig).
€ 100,–
Erschien zuerst 1850 - 52 als selbständiges Werk unter dem Titel "Die
Soldaten Friedrichs des Großen". Die vorliegende Ausgabe in einfacherer Form war als Supplement zu der im selben Jahr erschienenen
2. Auflage von Kuglers Geschichte Friedrichs des Großen gedacht.
Wie dort zeigt der Umschlag eine Darstellung Friedrichs im Kreise
seiner Generäle.- Bock 1030-61; Rümann 1361; Henning 214.
215 LAVEAUX, J. Ch. Th. de (anonym), Vie de
Frédéric II. Roi de Prusse. Accompagnée d'un grand
nombre de remarques, pièces justificatives et anecdotes
dont la plupart n'ont point encore été publiées. 4 Bde.
Straßburg und Paris, Treuttel, 1787. Zusammen über
1600 S. Neue marmorierte Pappbände (vereinzelt minimal braunfleckig, Band 3 mit Signatur und 2 Bibliotheksstempeln).
€ 750,–
Erste Ausgabe der Friedrich-Biographie des Philologen Laveaux
(1749-1827), der Professor in Basel, Stuttgart und Berlin war und
neben historischen Werken vor allem sprachwissenschaftliche Untersuchungen publizierte.- 1. 1712 à 1756.- 2. 1756 à 1763.- 3. Administration pendant la paix.- 4. Vie privée et littéraire.- Die folgende
Auflage (1788-89) wurde noch um drei Bände erweitert (Lettres sur
Frédéric II.).- Henning 71; Barbier IV, 979.
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
34
216 LLOYD, Henry, Introduction à l'histoire de la
guerre en Allemagne, en 1756 entre le Roi de Prusse, et
l'Impératrice Reine avec ses alliés. Ou mémoires militaires et politiques du Général Lloyd. Traduit & augmenté
de notes, & d'un précis sur la vie & le caractere de ce
Général par (G. H. Romance de Mesmon). London und
Brüssel, Pion, 1784. 4to. 2 Bl., 3, 72, 218 S., 1 Bl., 5 S.
Mit 1 gestochenen Kopfvignette, 11 mehrfach gefaltete
Kupfertafeln. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung und goldgeprägtem Rückenschild (Deckelbezüge
etwas fleckig und mit kleinen Schabstellen, Ecken bestoßen, Papier gering gebräunt und mit vereinzelten Braunfleckchen).
€ 220,–
auch über Massenbach selbst, weshalb seine Verfasserschaft angezweifelt wurde. Nach Weller sind Johann Wilhelm Lombard und Ferdinand Friedrich Buchholz die Autoren, Barbier nennt für die im
gleichen Jahr erschienene französische Ausgabe nur Buchholz.Hayn/Gotendorf VI, 283; Holzmann/Bohatta II, 4590; Weller, Druckorte I, 208. Cf. Barbier II, 516. - Etwas bestoßen, teilweise leicht
gebräunt, Titel verso kräftig gestempelt.
Eine der zwei im Jahre 1784 erschienenen französischen Übertragungen des militärischen Berichts über den Siebenjährigen Krieg aus
strategischer Warte (genauer: über die beiden Kriegsjahre 1756/57).
Die englische Originalausgabe war 1766 anonym erschienen (eine
Fortsetzung über "The Campaigns of 1758 und 1759" kam erst nach
Lloyds Tode heraus). Der englische General Henry Lloyd kämpfte zu
Beginn des Siebenjährigen Krieges auf österreichischer Seite und trat
1760 in preußischen Dienst. Lloyd hat die geometrische Betrachtungsweise der Kriegsstrategie, wie sie sich seit Ludwig XIV. herausgebildet hatte, zur Vollendung gebracht. Seine "mit großem Selbstbewußtsein vorgetragenen Anschauungen" (Jähns) fanden viel Beifall
und wurden zur Grundlage von G. F. von Tempelhofs "Geschichte des
siebenjährigen Krieges" (1783 - 94).- Enthält mehrfach gefaltete
Karten von Deutschland, Frankreich, Polen, Rußland, Osteuropa und
Südosteuropa sowie strategische Pläne.- Breitrandiges Exemplar.Brunet III, 1133; Barbier II, 959 f.; Jähns 1871 und 2104.
Nachdruckausgabe im Jahr der Erstausgabe.- Als Geheimkurier im
Auftrag Ludwig XVI. war Mirabeau nach Berlin gereist. Seine vertraulichen Berichte über die Zustände am preussischen Hof während
der letzten Regierungswochen Friedrichs d. Gr. und zu Beginn der
Regierung Friedrich Wilhelms II. waren in solchem Maße indiskret
und brisant, daß sich der französische König auf Druck Preussens von
dem Werk distanzieren und es öffentlich verbrennen lassen mußte.Hayn/Gotendorf I,296. - Kanten leicht beschabt, Rücken am Fuß
leicht ausgerissen, gering braunfleckig.
217 MASSENBACH, Chr. v., Lobrede auf Ferdinand,
Herzog von Braunschweig. Dem Feldherrn der verbündeten Preussischen und Sächsischen Armee, Fürsten zu
Hohenlohe und allen Offizieren dieses Heeres. Berlin,
Himburg, 1806. 2 Bl., 66 S., 2 Bl. Broschur der Zeit.
€ 230,–
Seltene erste Ausgabe in einem Exemplar auf besserem Papier.- In
seiner Rede erinnert Oberst Christian v. Massenbach an den Mitstreiter Friedrich II. von Preussen als vorbildlichen Feldherrn und große
Persönlichkeit. "Das Bild des Feldherrn, der an der Spizze eines
verbündeten Heeres steht, habe ich zu zeichnen gewagt. Ferdinand
war mein Urbild. Solch ein Genius vereinigt die Macht aller, gegen
die überwiegende und drohende Macht eines Einzigen!". Gegen diesen, gegen Napoleon, dessen Armeen sich drohend näherten, wollte
Massenbach mit seiner Rede die Offiziere des 5. schlesischen Armeecorps unter Friedrich Ludwig Fürst von Hohenlohe aufbauen und zu
schnellem, entschiedenen Handeln vorbereiten. Massenbach, der stets
für eine Allianz Preußens mit Frankreich eingetreten war und in
Rußland den eigentlichen Feind sah, für einen Offensivkrieg gegen
Rußland sogar schon Pläne ausgearbeitet hatte, riet, als der preußische König sich für einen Krieg gegen den bisherigen Bundesgenossen Frankreich entschied, zu raschen Operationen der vereinten
Kräfte. Unentschlossene Anweisungen aus Berlin und zögerndes
Vorgehen der Armee haben solche Pläne aber vereitelt und schließlich zur Niederlage bei Jena geführt. – Umschlag etwas berieben,
Rücken mit kleinen Läsuren.
218 MASSENBACH, Chr. von, Gallerie Preussischer
Charaktere. Aus der Französischen Handschrift übersetzt.
Germanien (d. i. Berlin, Sander), 1808. Kl.-8vo. 1 Bl., 6,
498 S. Ppbd der Zeit mit eingebundenen illustrierten
OUmschlägen.
€ 180,–
Erste deutsche Ausgabe.- Historische Schrift mit Beiträgen über
Kleist, Blücher, Kalkreuth, Hardenberg, Hoym, Stein, Bülow u. a.,
219 MIRABEAU, Gabriel de Riquetti de, Histoire
secrete de la cour de Berlin, ou correspondence d'un
voyageur Francois, depuis le 5 Juillet 1786, jusqu'au 19
Janvier 1787. Ouvrage posthume. 2 in 1 Bd. Rotterdam
(d.i. Paris), 1789. 2 Bl., 8, 139, (1) S.; 2 Bl., 148 S., zusammen 2 gestochene Portraits von Friedrich Wilhelm II.
und Katharina d. Gr. Halbleder der Zeit.
€ 275,–
220 PREUSS, Johann D. E., Friedrich der Grosse.
Eine Lebensgeschichte. 4 Textbände, 5 Urkundenbände,
1 Register (gebunden in 7 Bdn), Berlin, Nauck, 1832/34.
Zusammen ca. 3500 S. Neue Halbleinenbände im Stil der
Zeit.
€ 1.800,–
Original edition of this monumental work on Frederic the Great written by the official historiographer of Brandenburg’s history. Preuss
became editor in chief of "Oeuvres de Frédéric Le Grand" in 1840.
Henning, Bibliographie, S. 76, ADB, 26, 581ff. - Seltene Originalausgabe. Die grundlegende Biographie; mit dem umfangreichen Dokumententeil. Johann Preuss (1785 - 1868), wurde für sein Lebenswerk
1841 zum Historiographen der brandenburgischen Geschichte ernannt. Für dieses monumentale Werk hat es nach eigenem Angaben
16 Jahre der Vorbereitung bedurft, bevor der erste Band erscheinen
konnte. Preuss machte in seiner Darstellung keinen Hehl aus seiner
Bewunderung für seinen Helden, enthielt sich aber jeder Schmeichelei
und "berechnenden Fürstendienerei". "Als wahre Schatzgrube für alle
künftigen Biographen Friedrichs wird sein fleißiges Werk immer
Bedeutung behalten" (ABD, S. 582). Auf Preuss’ Anregung veranlasste die Regierung 1840 die Herausgabe der "Oeuvres de Frédéric Le
Grand", deren Redaktion Preuss im Auftrag der Preußischen Akademie überlassen wurde. 1857 konnte er den Druck der 30 Bände abgeschliessen. - Band 2 stockfleckig, teilsweise Titel gestempelt.
221 PREUSSEN: EXERZIR-REGLEMENT für die
Kavallerie der Königlich Preußischen Armee. Berlin, G.
Decker, 1812. 20, 212 S., 3 mehrfach gefaltete, gestochene Pläne, 8 gefaltete, gestochene Notentafeln. Umschlag
der Zeit (handschriftlicher Besitzvermerk auf Umschlag,
nur leichte Gebrauchsspuren).
€ 250,–
Von Friedrich Wilhelm III. unterzeichnetes Exerzier-Reglement aus
der Zeit der von Scharnhorst und Gneisenau eingeleiteten Heeresreform in Preußen. Mit den Noten für Parademärsche und Signale. Die
Tafeln zeigen Formationen.
222 RANKE, Leopold von, Neun Bücher Preußischer
Geschichte. 3 Bde. Berlin, Veit, 1847/48. XVI, 497; X,
490; XI, 492 S. Halbleder mit reicher, aber teils verriebener Rückenprägung, trotzdem noch ansprechendes Exemplar .
€ 160,–
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
Erste Ausgabe. - Helmolt S. 5. Später "Zwölf Bücher preuß. Geschichte". Das Werk war offenbar ein großer Erfolg, denn bereits 1847
erschien eine zweite Auflage. - Band 2 Rücken fachmännig hinterlegt
und neu aufgebracht.
223 RICHTER, Joseph (anonym), Leben Friedrichs
des Zweiten Königs von Preussen skizzirt von einem
freymüthigen Manne. Zweite Auflage. 4 Bde (in 1), Amsterdam (d. i. Wien, Wucherer), 1789. 80, 80, 96, 82 S., 5
Bl. Moderner marmorierter Pappband mit Rückenschild.
€ 240,–
Im Jahr der Erstausgabe, die in verschiedenen Druckvarianten erschienen war.- Der sarkastischen Friedrich-Biographie des Wiener
Aufklärers und Satirikers folgten die Schmähreden seiner Kritiker ("...
von kleinlicher Gehässigkeit ... 'patriotische' Wut an dem toten Bezwinger Oesterreichs ..." Hayn/Gotendorf) bis in unser Jahrhundert.
Das Urteil wird dem Werk nicht gerecht. Trotz einiger Invektiven
bewegt sich Richter im Rahmen der literarischen Satire, die er in den
"Eipeldauer-Briefen" mit Erfolg entwickelte.- Hayn/Gotendorf II, 452; Henning 72. (Titel mit altem Namenszug, gleichmäßig
leicht gebräunt, wenig braun- und fingerfleckig).
224 WEST, Th(eodor) (d.i. C.
L. Lenz?), Friedrich der Große.
Berlin, Bade, 1847. Gr.-8vo. Stahlstich-Frontispiz (Porträt Friedrich
II.), farbig lithographierter Titel mit
Golddruck,. 495 S., 13 lithographierte Tafeln. Halbleder der Zeit
mit Rückenvergoldung.
€ 200,–
35
vereinzelt schwach gebräunt und wasserrandig, S. 177/178 mit hinterlegtem Eckabriß und etwas Buchstabenverlust.
5. Recht, Rechtsgeschichte
226 BERGK, Johann Adam (pseud: Julius Frey),
Die neuen und alten Churfürsten und Fürsten der Entschädigungsländer als Mitglieder des deutschen Reiches,
als Regenten und als Menschen geschildert. Leipzig und
Gera, Heinsius, 1804. VIII, 310 S, gefaltete Kupfertafel
mit den 5 Portraits als Frontispiz. Einfacher Pappband der
Zeit.
€ 280,–
Weller 212. Mit 43 Kapiteln mit allgemeinen Bemerkungen wie "Wenn
man die Macht eines Staates richtig schätzen will, so sind sie Gegenstände, die dabei in Betracht kommen, die Menschen und der Boden,
auf dem sie wohnen". Gemessen am Bild des aufgeklärten Fürsten
werden geschildert die Kurfürsten (Baden,
Württemberg, Hessen, Salzburg, Pfalzbayern
etc), der König von Österreichs als Kurfürst
von Brandenburg, der Herzog von Braunschweig-Wolffenbüttel, der Landgraf von
Hessen, der Fürst von Thurn und Taxis, aber
auch der Deutsche und der Maltheser Orden. Papier durchgehend leicht gebräunt. Einband
bestoßen, Bezugspapier fehlt teils am Rücken.
227 BGB: The CIVIL CODE OF
THE GERMAN EMPIRE. As enacted on August 18, 1896, with the
introductory statute enacted on the
same date. (In Effect January 1, 1900).
Translated by Walter Loewy. Boston,
1909. LXXI, 689 S. OLwd. € 150,–
Zweite, um drei Tafeln erweiterte Ausgabe
der politischen Biographie von Friedrich
II., König von Preußen. Erschien zuerst
Translated and published under the auspices of
1839-1840 in Lieferungen. Nach Weller u.
and annotated by a special committer of the
Holzmann/Bohatta ist der Journalist Carl
Pennsylvania
Bar Association and the Law
Ludwig Lenz (1813 - 1896) Autor der BioSchool of the University of Pennsylvania. - Mit
graphie, bei Kosch, Schröder und in der
gedruckter Widmung an Kaiser Wilhelm II.
ADB wird dieser Titel jedoch nicht erwähnt.- Die Lithographien von W. Bormann
228 BIRON PRINZ v. CURnach Bildern des Berliner Schlachtenmalers
LAND, C., Die neueren GefängnißLudwig Elsholtz zeigen fünf Porträts Systeme. Breslau, F. Hirt, 1847. 3 Bl.,
Seydlitz, Ziethen, Keith, Schwerin und
Winterfeld - sowie acht Szenen mit Soldaten
72 S., 1 Bl., 7 "Kupfertafeln" in
in Uniformen verschiedener Regimenter.Strichlithographie (davon 5 gefaltet).
359
Henning 76; vgl. Lipperheide Qdb 40 (ohne
Späterer Bibl.-Karton (Stempel auf
das Porträt; 10 Tafeln). - Etwas beschabt
Titel recto und verso).
€ 160,–
und leicht bestoßen, Innengelenke angeplatzt, Frontispiz mit handErste Ausgabe.- Der Autor spricht sich für einen humanen Strafvollschriftlicher Ziffer, Papier etwas gebräunt und teils stärker stockflezug aus, um "durch moralische Besserung der Gefangenen (...), den
ckig, etwas wasserrandig, Tafel 6 mit kleinem Eintrag in Tinte).
Rückfällen vorbeugend, die Unglücklichen der Volksgemeinschaft als
225 ZIMMERMANN, (Johann Georg), Ueber Fried- nützliche und brauchbare Mitglieder (zu) erhalten". Die Schrift ist das
rich den Grossen und meine Unterredungen mit Ihm kurz Ergebnis einer Informationsreise durch Belgien, England und Frankvor seinem Tode. Von dem Ritter von Zimmermann. reich. Mit Gefängnisplänen nach Projekten von Blouet sowie der
Anstalten in Pentonville (London) und in Philadelphia.
Wien und Ofen, Diepold, 1788. 301 S., 4 Bl. Moderner
marmorierter Ppbd mit Rückenschild.
€ 180,–
Im Jahr der ersten Ausgabe, die in Leipzig erschienen war.- Den Tod
vor Augen, rief Friedrich II. Zimmermann zu sich, der als Arzt dem
Sterbenden Linderung veschaffte. Zuvor noch Republikaner, nutzte
Zimmermann die damit verbundene Aufwertung seiner Person, seinen
Gesinnungswandel literarisch zu vermarkten. Sein Bericht wurde zu
einer Apologie des Königs. Das brachte ihn in Gegensatz zu den
Aufklärern, deren heftige Attacken nicht ausblieben.- Goedeke IV/1,
483, 15; Henning 72. Vgl. Slg Borst 590. - Titel mit Besitzeintrag,
229 BLUMBLACHER, Christophoro, Libellus de
tutelis. Vormundschaffts-Büchel, Darinnen tam theorice,
quam practice gründlich außgeführt wird, wie und was
Gestalten die Pupillen in: und ausser Gericht durch die
Obrigkeiten und Vormunder zu beobachten und zu beschützen. Editio III. Salzburg, Mayr, 1741. 4 Bll., 334 S.
Ppbd der Zeit mit Rückenschild (teils berieben und bestoßen).
€ 260,–
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
Sattler Coll. Bll. 192 vgl. Dopsch-S. II, 364 und Brauneder 46 ff. Stellenweise etwas gebräunt. - Christoph Ludwig Blumblacher (16501735) war Professor in Salzburg und fürstlicher Rat. Zu den zahlreichen von ihm hinterlassenen Schriften gehört außer diesem Traktat
über Vormundschaft auch ein Kommentar zur Constitutio criminalis
Carolina.
230 BRANCHU, Balthasar, Observationes ad jus
Romanum, v(ir) ill(ustris) Leibnitius contra v. cl. Barbeyraccium vindicatus, et disputationes duae ad Julium Paulum. In quibus multa, ad jus civile, naturae, gentium,
antiquitates, & studia humaniora pertinentia, illustrantur.
Accedit v. ill. Berenger Disputatio ad l. 40. ff de legat. 1.
(Decas 1), Leyden, C. Wishoff, 1721. 8 Bl., 241, (1) S., 6
Bl. Pergamentband der Zeit.
€ 150,–
Erste Ausgabe. - Müller 2863. 1723 erschien noch ein zweiter, weniger umfangreicher Teil. - Einband etwas fleckig, etwas feuchtwellig,
die letzten 7 Bl. mit Nässerand.
231 CODE NAPOLEON. Nouvelle édition, conforme
à l'édition originale de l'Imprimerie Impériale. GESETZBUCH NAPOLEONs, nach der officiellen Ausgabe übersetzt von H. F. D. Gerhardi. Nebst Angabe der
wichtigsten Abweichungen der Übersetzungen von Daniels, Erhard, Lasaulx, Müller und Spielmann. 2 Bde.
Darmstadt und Gießen, Heyer, 1809. 29 Bl., 439 S.; 2
Bl., 473 S., 1 Bl. Schöne Halblederbände der Zeit.
€ 900,–
Erste Ausgabe der deutsch-französischen Parallel-Ausgabe für Hessen. - Landgraf Ludwig X., dem Gerhardi dieses Werk widmete, trat
im Jahre 1806 dem Rheinbunde bei und erhielt den Titel eines Großherzogs. Auf Drängen Napoleons wurde die Einführung des Code
Napoleon in Hessen vorbereitet. Ein Edikt vom 1. August 1808 ordnete die Annahme des Code Napoleon mit Modifikationen an. Dafür
wurde eine Kommission eingesetzt. Zudem bemühte man sich in den
Jahren 1809 bis 1810 in den sog. Gießener Konferenzen, den Code
Napoleon gemeinsam mit Hessen-Nassau und Frankfurt am Main
einzuführen. Die Bemühungen schlugen schließlich fehl. Hessen nahm
schließlich von der Einführung des Code Napoleon Abstand. Zur
Vorbereitung und Durchführung des Code Napoleon fertigte der
Hessische Hofgerichtsadvokat Gerhardi eine Übersetzung an, die als
offizielle Ausgabe bestimmt war. Die Besonderheit der Übersetzung
liegt in ihrer Genauigkeit, insbesondere durch die Vergleichung mit
vorangegangenen Übersetzungen und die Notierung der Abweichungen in den Fußnoten. Gerhardi schätzte die Übersetzung von Daniels
als die beste ein und legte dessen Code-Napoleon-Übersetzung zur
Grundlage seiner Übersetzung. Durch die Nichteinführung des Code
Napoleon in Hessen kamen nur begrenzte Stückzahlen auf den Markt,
so dass diese Ausgabe sehr selten ist.
232 CONRING, Hermann (praes.), Gerhard BODE
(resp.), Exercitatio de urbibus Germanicis. Helmstedt, H.
Müller, 1652. Kl.-4to. 40 Bl. Neuer Ppbd (etwas braunfleckig, anfangs mit Unterstreichungen und Marginalien
von alter Hand).
€ 130,–
Zweite Ausgabe (zuerst 1641). - Hermann Conring ging in seinen
historisch-rechtsgeschichtlichen Studien wie der vorliegenden über
die deutschen Städte weit über die "antiquarische Methode der Humanistenzeit hinaus. Er zeigte bereits einen bemerkenswerten kritischen Sinn und gelangte trotz der unzureichenden wissenschaftlichen
Hilfsmittel seiner Zeit zu Ergebnissen, die im großen und ganzen noch
heute als zutreffend erscheinen" (NDB 3, 342; vgl. ADB 4, 448). Paisey C 1019; Pütter I, 205.
36
233 COVARRUVIAS a LEYVA, Didacus, Opera
omnia, iam post varias Editiones correctiora, & cum veteribus ac melioris notae exemplaribus de novo collata, &
ab innumeris mendis seriò repurgata. Accesserunt de
novo Johannis Uffelii, I.C. Patricii Bruxellensis, in variarum resolutionum libros, notae uberiores. (2 Teile in 1
Band), Colonia Allobrogum, Cramer & Perachon, 1724.
Folio. 6 Bll., 772 S.; 4 Bll., 822 S. Pergamentband der
Zeit.
€ 1.600,–
Letzte, kritische Fassung seiner Werke. Diego de Covarruvias a Leyva
(1512-1577), berühmter spanischer Rechtsgelehrter, dozierte seit
1543 kanonisches Recht an der Universität zu Salamanca und nahm
seit 1560 (bis 1563) tätigen Anteil an den Sitzungsperioden des Konzils von Trient. Bei Covarruvias sind besonders auffallend seine umfassenden Kenntnisse sowohl des römischen, wie kanonischen Rechts,
aber auch seine moraltheologischen Überlegungen lassen ihn zum
führenden katholischen Juristen zu Beginn der Gegenreformation
werden. Seine auch von den Gegnern respektierte hohe juristische
Kompetenz führten zu einer außerordentlichen Verbreitung seiner
Werke. Die vorliegende, vorletzte Ausgabe seiner Opera enthält auch
die Anmerkungen von Jan van Uffel (+1614) und von Cornelius Broderode (1540 - 1593). Eingangs ein biographisches Vorwort von
Andreas Schott, Autor von "Hispaniae illustratae seu urbium rerumque hispanicarum, academiarum, bibliothecarum .." (1608). 1734
erschien noch eine (letzte) Neuauflage dieser Ausgabe, ebenfalls in
Genf. – Sehr schönes Exemplar.
234 ECK, Ernst, Vorträge über das Recht des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Nach des Verfassers Tode durch
Feststellung des Wortlautes fortgeführt und mit Anmerkungen versehen von R. Leonhard. 1. und 2. Auflage. 3
Bde. Berlin, Guttentag, 1903/04. Insgesamt 1539 S. Mit
Porträt Ecks im ersten Band. Schwarzes Bibl.-Leinen.
€ 200,–
Eck war Professor an der Universität Berlin, Leonhard an der Universität Breslau. Es werden die 5 Bücher des Bürgerlichen Gesetzbuches abgehandelt, in 2 Anhängen das internationale Privatrecht und
die Übergangsvorschriften. Das Werk wird durch ein Sachregister in
Bd 3 erschlossen.
235 ENGELMANN, Woldemar, Die Wiedergeburt
der Rechtskultur in Italien durch die wissenschaftliche
Lehre. Eine Darlegung der Entfaltung des gemeinen italienischen Rechts und seiner Justizkultur im Mittelalter.
Leipzig, Koehler, 1939. XXIV, 585 S. OLwd (Stempel
auf Titel, Spuren von Bibliotheksschild auf Rücken).
€ 40,–
236 ERNST DER FROMME, HERZOG ZU
SACHSEN, Gerichts- und Process-Ordnung, nach welcher in Ihrer Fürstl. Durchl. Fürstenthumb und Landen so
wol die Ordinar- als Summarische wie auch peinliche
Processe künfftig dirigiret werden sollen. Publiciret Den
28. Martii 1670. Gotha, J. M. Schall, 1670. 6 Bl., S. 1 192 (von 196) S. Neuer Ppbd (anfangs braun- und etwas
feuchtfleckig, durchgehend mit alten Anmerkungen und
Unterstreichungen, die S. 193 - 196 in handschriftlicher
Abschrift mit eingebunden).
€ 130,–
Ordnung zur Vereinheitlichung und Beschleunigung von Gerichtsverfahren. Bereits 1653 hatte Herzog Ernst verschiedene Ordnungen
herausgegeben, um das nach dem 30jährigen Krieg in heilloser Unordnung befindliche Rechtswesen seines Landes zu reformieren. Er
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setzte u. a. eine Kommission ein, die die Arbeit der Gerichte überprüfte. - Vgl. ADB VI,306.
237 FIKENTSCHER, Wolfgang, Wirtschaftsrecht. 2
Bde. München, Beck, 1983. XLI, 772; XLIX, 583 S.
OLwd.
€ 70,–
Einzige Ausgabe. - 1. Weltwirtschaftsrecht, Europäisches Wirtschaftsrecht; 2. Deutsches Wirtschaftsrecht. - Sauberes Exemplar.
238 FROMMANN, Johann Andreas (praes.), J.
Chr. FROMMANN (resp.), Inaugurale juridicum tentamen de norma: judicis arbitrii, in eid. a jure relictis.
Tübingen, M. Rommey, 1687. Kl.-4to. 1 Bl., 115, (1) S.
Neuer Ppbd (geringfügig braunfleckig, einige ganz
leichte Bleistiftunterstreichungen, von alter Hand durchpaginiert).
€ 150,–
Über den richterlichen Ermessensspielraum. Mit der mündlichen
Verteidigung dieser Abhandlung seines Vaters, des Tübinger Rechtsprofessors Johann Andreas Frommann (1626 - 1690), promovierte
der Sohn Johann Christian zum Doctor iuris.- Jöcher II, 784.
239 GAUPP, Ernst Theodor, Miscellen des Deutschen Rechts. Meist Beiträge zur Geschichte der Standesverhältnisse im Mittelalter enthaltend. Breslau, Max,
1830. VIII, 136 S. Pappband der Zeit.
€ 280,–
Einzige Ausgabe. - Gaupp geht den Freien, Unfreien, Pfleghaften,
Lassen oder Laten etc in der Lex Frisionum, im Schwabenspiegel,
Sachsenspiegel und deutschen Stadtrechten nach. Jakob Grimm gewidmet aus Anlaß dessen Ehrendiploms seitens der Breslauer Juristenfakultät. - Seltenes kleines Werk,.
240 GEIER, Ehrenfried, Observationes ad ius et antiquitates Germanorum in vicem supplementi ad Speidelii
et Besoldi opera. Cum dissertatione praeliminari de media iurisprudentia veterum Ictorum editae a Fr. G. Struvio. Jena, J. F. Bielcke, 1710. Kl.-4to. 8 Bl., 144 S., 2 Bl.
Rücken-Broschur.
€ 150,–
Beiträge zu einem Reallexikon des deutschen Rechtswesens unter
Einschluss von Aspekten der deutschen Geschichte und Kulturgeschichte: Über Achtschwur, Alraunen, altfränkisch, Amme, Auslöschung aus dem Wachs, Bachant, Bauergülden, Berggerichte, Bote,
Brandbriefe, Brautwagen etc. Die durchgehend deutschen Stichwörter
werden durch Zitate aus teils deutschen, teils lateinischen Quellen
erläutert. Herausgegeben als ein Supplement zu den größeren Werken
von Christoph Besold (Thesaurus practicus, 1629 u.ö.) und J. J. Speidel (Sylloge quaestionum juridicarum et politicarum secundum alphabeti, 1627 u.ö.). - Jöcher II, 975 (unter Geyer).
241 GERLAND, Heinrich B., Deutsches Reichsstrafrecht. Ein Lehrbuch. Berlin, de Gruyter, 1922. XX, 580
S. OLwd.
€ 120,–
Lehrbücher und Grundrisse der Rechtswissenschaft, 16. - Erste Ausgabe. Auch auf dem materiellen Gebiet war das Lehrbuch von Gerland überdurchschnittlich. Es kann in einer Reihe mit denen von
Meyer, Allfeld, Finger und auch v. Hippel genannt werden. - Papier
durchgehend gebräunt.
242 GIESEN, Dieter, Grundlagen und Entwicklung
des englichen Eherechts in der Neuzeit bis zum Beginn
des 19. Jahrhunderts vor dem Hintergrund der englischen
Geschichte, Rechts- und Kirchengeschichte. Mit einem
Anhang von bisher z.T. unveröffentlichten Dokumenten
zur englischen Rechtsgeschichte des 16. bis 19. Jahrhunderts aus den Archiven des Britischen Museums, des
37
Public Record Office, des House of Lords Record Office
zu London und den anderen Archiven Englands. Bielefeld, Gieseking, 1973. 836 S. OKart.
€ 120,–
Schriften zum deutschen und europäischen Zivil-, Handels- und Prozessrecht, 74.
243 GMELIN, Christian Gottlieb, Die Ordnung der
Glaubiger bey dem über ihres Schuldners Vermögen
entstandenen Gantprocesse, nach den gemeinen und Würtenbergischen Rechten. 2., verbesserte, mit mehreren
statutarischen Rechten und einem Anhang vermehrte
Ausgabe. Frankfurt/Leipzig, Stettin, 1776. 5 Bll., 422 S.,
64 Bll. (Register), 112 S. (Anhang). Halbpergamentband
der Zeit (angestaubt).
€ 480,–
Der in Tübingen geborene Professor der Rechte Christian Gottlieb
Gmelin (1749-1818) war "ein auf seinem Gebiet sehr fruchtbarer
Schriftsteller, dessen 'Ordnung der Gläubiger' seiner Zeit als ein
unentbehrliches Handbuch galt." (ADB IX,266). - Titel knickspurig
und mit hinterlegten Einrissen (leichter Buchstabenverlust), teilweise
leicht gebräunt, obere Ecke mit Knickspur.
244 GÖNNER, Nikolaus Thaddeus, Entwurf des
Strafgesetzbuchs. München, 1822. XXIV, XX, 316 S.
Neuer Ppbd mit aufgezogenem Vorderdeckel des
OUmschlags.
€ 400,–
Verfasser ermittelt. Erarbeitete und revidierte Fassung des Strafgesetzbuches von 1813 für das Königreich Bayern. - Erste Ausgabe des
ersten Entwurfs nach Feuerbach. - Ganz sauberes Exemplar, nur alter
Stempel auf und verso Titelblatt.
245 Grágás: HIN FORNA LÖGBÓK ÍSLENDÍNGA sem nefnist Grágás. Codex juris Islandorum antiquissimus, qui nominatur Grágás. Ex duobus manuscriptis
pergamenis (quae sola supersunt) Bibliothecae Regiae et
Legati Arnae-Magnaeani, nunc primum editus. Cum interpretatione Latina, lectionibus variis, indicibus vocum
et rerum p.p. Praemissa commentatione historica et critica de hujus juris origine et indole p.p. ab J. F. G. Schlegel
conscripta. 2 Bde. Kopenhagen, sumptibus Legati Arnaemagnaeani, 1829. 4to. 169, 505 S., 1 Bl. und 2 Bl.,
410, 133 S., 1 Bl. Mit gestochener Titelvignette, 1 farbigem Faksimile und 3 Falttabellen. Neue Halblederbände
im Stil der Zeit mit Rückenvergoldung und goldgeprägten Rückenschildern (teilweise braunfleckig, Stempel auf
Titelrückseite).
€ 1.800,–
First critical and bi-lingual edition of this monument of Iceland's
early law
Erste Ausgabe. - Das älteste überlieferte, aus dem 13. Jahrhundert
stammende isländische Rechtsbuch. Zweisprachig isländischlateinisch herausgegeben und übersetzt von Thordur Sveinbjörnsson.
Zugleich eines der ältesten Schriftdenkmäler der isländischen Sprache. Zweispaltiger Druck. - Fiske 193; Möbius 89.
Grágás (Graugans) ist die 1548 zuerst belegte, seit dem 17. Jahrhundert allgemein gebräuchliche Sammelbezeichnung für das schriftlich
überlieferte altisländische Recht, die altisländischen Rechtsbücher.
Die Kernsubstanz der G. enthalten zwei Pergamenthandschriften: das
Königsbuch (Konungsbók, Codex regius) und das Stadarholsbuch
(Stadarhólsbok, Codex Arnamagnaeanus). Die Quellen der G. bildeten Gesetze, Rechtsvorträge und Gutachten von Gesetzessprechern,
private Aufzeichnungen und Formelsammlungen. Diese inhaltlich auf
älteste isländische Gesetze (logsaga, Haflidaskrá) zurückreichenden
Rechtskompilationen wurden in den letzten Jahren des isländischen
Freistaates aufgezeichnet (zwischen 1258-1271). Die G. ist in Ab-
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
38
schnitte (thättir, bálkar) gegliedert und behandelt u. a. Christenrecht
(Kristinna laga tháttr), Strafrecht (Vígslódi), Eherecht (Festa tháttr),
Erbrecht (Erfdatal), Grundgüterrecht (Landabrigdatháttr) und Vertragsrecht (Kaupabálkr) (Handwörterbuch der deutschen Rechtsgeschichte, Band 1, Spalte 1796). Das Rechtsbuch enthält bereits erste
Einsprengsel kanonischen Rechts. Sie gehen auf das Zehntgesetz
(1096/97) und das Christenrecht zweier isländischer Bischöfe aus der
1. Hälfte des 12. Jahrhunderts zurück.
246 HÄLSCHNER, Hugo, Das preußische Strafrecht.
3 Bde. Bonn, Marcus 1855/68., Nachdruck Aalen, Scientia, 1975. VI, 283; XVI, 554; VIII, 567 S. OLwd (leicht
verstaubt)
€ 80,–
1. Geschichte des Brandenburgisch-Preußischen Strafrechtes. Ein
Beitrag des deutschen Strafrechtes; 2. System des Preußischen Strafrechtes. Allgemeiner Teil; 3. dito Besonderer Teil, Teil 1. - Alles
Erschienene.
247 HAUSER,
Robert, Erhard
SCHWERI, Kommentar zum zürcherischen
Gerichtsverfassungsgesetz vom 13.
Juni 1976 mit den
seitherigen Änderungen.
Zürich,
Schulthess, 2002.
XXIV, 839 S.
OPpbd.
€ 90,–
Sehr gutes Exemplar
(NP 199,- EUR).
248 HECK,
Philipp, K. von
Amira und mein
Buch über den
Sachsenspiegel.
Mit
einer Beilage:
192
Sprachgefühl und
Vorstellungsanalyse in Anwendung auf die Leihestelle Landrechts (SSP. II
52 § 2, 3). Halle, Niemeyer, 1907. 112 S. OBroschur.
€ 30,–
249 HIS, Rudolf, Das Strafrecht des deutschen Mittelalters. 2 Bde. Leipzig/Weimar, Weicher/Böhlau, 1920/35.
XVI, 671; XII, 362 S. Priv.-Hlwd.
€ 150,–
1. Die Verbrechen und ihre Folgen im allgemeinen; 2. Die einzelnen
Verbrechen. - Originalausgabe.
250 JACOBSEN, Friedrich Johann, Seerecht des
Friedens und des Krieges in Bezug auf die Kauffahrteischifffahrt. Altona, beim Verfasser u. bei J.F. Hammerich, 1815. 64, 848 S., 20 Bl. Lwdbd der Zeit mit Rückenvergoldung (Rückenvergoldung etwas verblichen,
Außengelenke im Bezug jeweils gering angeplatzt, innen
etwas, nur anfangs stärker braunfleckig, alter Namenszug
auf Vorsatz).
€ 500,–
Erste Ausgabe dieser seltenen Arbeit zum See- und Handelsrecht, die
schon 1818 ins Englische übersetzt wurde. Durch die Bekanntschaft
mit dem berühmten englischen Admiralitätsrichter William Scott kam
Jacobsen auf einer London-Visite erstmals mit der Materie in Berührung. Wie notwendig die Auseinandersetzung mit dem Thema Seerecht
in Bezug auf die Handelsschifffahrt war, erläutert er anhand einiger
spektakulärer Fälle in seiner Einleitung. Nach Jacobsens Meinung
waren durch die verbreitete Unkenntnis im Seehandelsrecht mehr
Geldverluste verursacht worden als durch Kriegshandlungen. Das
"Seerecht" brachte dem Altonaer Obergerichtsadvokaten weithin
verdiente Anerkennung ein für die Bearbeitung eines bis dahin wenig
bekannten Gebietes; das Material hatte Jacobsen während mehrerer
Jahre mit großem finanziellen Aufwand gesammelt.- Hamberger/M.
XVIII,247; Kat. d. CBH I,380.
251 JANOWKA, Petro, Indissolubilis vinculi solutio
seu matrimonii impedimentum dirimens ex consanginitate et affinitate ortum. Per dispensationem sublatum. quaestionibus canonico-theologicis resolutum. 3 Teile in 1 Bd.
Prag, Universitäts-Druckerei (der Jesuiten), 1748. 8 Bl.,
188 S., 3 Bl.; 183, (1) S., 5 Bl.; 119 (recte 118) S., 4 Bl.
Mit 1 Kupfertafel (bischöfl. Wappen). Broschur über
dünnen Holzdeckeln (berieben, Ecken bestoßen, etwas
braunfleckig,Titel angestaubt).
€ 125,–
Über die Geschmeidigkeit des Kirchenrechts in Fragen der Eheschließung und Ehescheidung. Prager Dissertation (Respondent:
Wenzel Michael Enderle). Teil 1: De consanguinitate; Teil 2: De
affinitate; Teil 3: De dispensatione.- Der Jesuit Peter Janowka war
damals Professor der Theologie, später Rektor der Universität und
Provinzial der böhmischen Ordensprovinz.- De Backer/Somm. IV,
741,4.
252 JASTROW, Hermann, Das Recht der unehelichen Kinder. Text-Ausgabe aller einschlägigen Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches mit Anmerkungen und Sachregister. Berlin, Guttentag, 1901. XVI, 199
S. OLwd. Kl.-8vo. (Name auf Titel).
€ 25,–
Guttentag'sche Sammlung Deutscher Reichsgesetze, 58. - Einzige
Ausgabe.
253 KLENNER, Albert, Die Tötung auf Verlangen im
deutschen und ausländischen Strafrecht sowie de lege
ferenda. Berlin, Heymanns, 1925. 96 S. Halbleder der
Zeit.
€ 60,–
Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers auf Titel.
254 KLIBANSKI, Hermann O. (Hrsg.), Handbuch
des gesamten russischen Zivilrechts. Herausgegeben und
bearbeitet auf Veranlassung des Oberbefehlhabers Ost. 3.
Bd (IV. Buch): Obligationen (mit Ausnahme von Tausch
und Kauf), Eisenbahnrecht, Transportvertrag, Versicherungsrecht, Gesellschaften, Stempelsteuer und Gewerbesteuer, Bank- und Börsengeschäfte, Warenlagergesetz.
Berlin, Decker, 1918. XIV, 594 S. Priv.-Lwd. € 100,–
255 KOCH, Johann Christoph, Hals- oder Peinliche
Gerichtsordnung Kaiser Carls V. Und des H(eiligen)
Röm(ischen) Reichs nach der Originalausgabe vom
J(ahr) 1533 auf das genaueste abgedruckt und mit der
zweiten und dritten Ausgabe vom J(ahr) 1533 und 1534
verglichen nebst dem Horixischen Programma: wahre
Veranlassung der P.H.G.O. und einer Vorrede worin der
Werth und Nutzen dieser Ausgabe gezeigt und zu der
gelehrten Geschichte des teutschen peinlichen Rechts
zuverlässige Nachrichten ertheilt werden. 8. vermehrte
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
Ausgabe. 2 Teile (in 1 Bd). Marburg, Krieger, 1824. 70,
136 S. Ppbd der Zeit.
€ 90,–
Letzte Ausgabe. - Unter den wissenschaftlichen Ausgaben des 19.
Jahrhunderts gilt die Kochsche als die beste. Die 8. Auflage ist auf der
Grundlage der 5. von 1800 verfaßt; das Vorwort weist einige Änderungen und Ergänzungen zur Ausgabe von 1787 aus. Johann Christoph Koch (1732-1808) studierte in Jena und erhielt 1756 einen Ruf
als Ordinarius nach Giessen, wo er bis zu seinem Tode blieb.
256 KOHLER, Josef, Die Kurtaxe. Betrachtungen
über ihre rechtliche Natur. Berlin, Heines, 1902. 48 S.
Hlwd (Stempel auf Titel).
€ 48,–
Einzige Ausgabe. Kohler, oft Pionier, empfand es als eine "besonders
reizvolle Aufgabe", das Thema dem "unsicheren Dämmer" zu entreißen und wissenschaftlich zu beleuchten (Vorwort).
257 KOHLER, Josef, Lehrbuch des Bürgerlichen
Rechts. Bde 1 - 3.1 (in 4 Bdn). Berlin, Carl Heymanns,
1906-19. Insgesamt über 2300 S. Original Halbleinen
(Name auf Titel).
€ 500,–
Alles Erschienene. - Originalausgabe in einem schönen Exemplar. Bd 1. Allgemeiner Teil; Bd 2.1. Vermögensrecht, Erster Teil: Schuldrecht; Bd 2.2. Dito, Zweiter Teil: Sachenrecht; Bd 3.1. Familienrecht.
258 KRETSCHMAR, Paul, Die Theorie der Confusion. Ein Beitrag zur Lehre von der Aufhebung der Rechte.
Leipzig, Veit & Comp., 1899. XII, 263 S. Halbleinen der
Zeit (Stempel auf Vorsatz und Titel).
€ 75,–
Einzige Ausgabe. - Autor von "Über die Entwicklung der Kompensation im römischen Rechte" (1907), "Über die Methode der Privatrechtswissenschaft" (1914) u. a.
259 KURSACHSEN, Des Aller Durchlauchtigsten,
Großmächtigen Fürsten und Herrn, FRIEDRICH AUGUST, Königs in Pohlen etc. Erläuterung und Verbesserung der bißherigen Process- und Gerichts-Ordnung.
Nebst einem Anhange von dem Processu Summario,
executivo, cambiali und possessorio, auch beygefügten
unterschiedenen Mandaten und Ordnungen. Dresden,
Kraus und Harpeter, 1724. Quart. (14) 312, 206 (8) S.,
161 n.num. S. Index, (14) 40 S. Tax-Ordnung. Schöner
Halblederband der Zeit.
€ 450,–
Das sächsische Recht entwickelte sich in der Epoche des Usus modernus Pandectarum zum bedeutendsten deutschen Partikularrecht. Mitte
des 17. Jahrhunderts wurde in Sachsen eine breit angelegte Gerichtsund Justizreform, vor allem das Gerichtswesen und das Prozeßverfahren berührend, durchgeführt. Vor allem sollte der Prozess gestrafft
werden. Ergebnis dieser umfangreichen Reform war die Gerichtsordnung von 1724, ein Glanzstück der sächsischen Gesetzgebung und
Vorbild für viele nachfolgende Prozeßordnungen. Die angebundene
Tax-Ordnung erfaßt "Die Sportul und Gerichts- auch AdvocatenGebühren" nebst dem entsprechenden Publikationsmandat.
260 LAUTERBACH, W. A., B. BARDILI, Conclusiones theoretico-practicae succinctae et nervosae ad L.
Pandectarum libros, in Academia Tubingensi juris factae
a Wolfgang Adamo Lauterbachio ad I. tit. XVII ut und a
Burckhardo BARDILI usque ad finem ult. pandect. Tit.
(2 Teile in 1 Band), Tübingen, Cotta, 1692/93. 8vo. 2
Bll., ca. 250 S.; 180 (4) S., 298 (4) S. Pergamentband der
Zeit.
€ 750,–
Interessante Sammelband zu den Pandekten, offenbar einzige Ausgabe. Wolfgang Adam Lauterbach (1618-1678) galt seiner Zeit als der
bedeutendste Jurist seines Jahrhunderts, Burkhard Bardili (1629 -
39
1692) sein Schüler. Der erste Teil des Werkes enthält 30 von Lauterbach zwischen 1662 und 1676 öffentlich verteidigte Conclusiones zu
den ersten 17 Büchern der Pandekten; unter den Autoren Bernhard v.
Pflug aus Meißen, Wolfgang Chr. Maemminger aus Regensburg, Joh.
Chr. Pors aus Frankfurt am Main, Heinrich Bachmeister aus Lübeck,
Heinrich Wilhelm Erhardt aus Speyer etc. Als Lauterbach 1676 nach
Stuttgart berufen wurde, mußte Bardili auf Wunsch des Hofes die
restlichen Bücher übernehmen. - Über Lauterbach siehe ADB, 18, S.
75ff, Bardili, ADB, 2, 55.
261 LAYER, Max, Principien des Enteignungsrechts.
Leipzig, Duncker & Humblot, 1902. XVIII, 660 S. Jugendstil-Halbledereinband.
€ 120,–
Staats- und völkerrechtliche Abhandlungen, herausgegeben von Georg Jellinek und Gerhard Anschütz, Band 3. - Einzige Ausgabe. - Mit
ganz wenigen, teils farbigen Anstreichungen
262 LISZT, Franz v., Lehrbuch des österreichischen
Preßrechts. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1878. XX, 400
S. Neuer Halbleinenband.
€ 260,–
Einzige Ausgabe, seinem Lehrer W.E. Wahlberg gewidmet. Mit dem
deutschen Reichspressegesetz vom 7. Mai 1874 habe ein neuer Abschnitt in der Geschichte des Preßrechts begonnen. Deutsche Autoren
wie Thilo, Marquardsen, Schwarze und v.a. Berner hätten seitdem
wichtige Arbeiten vorgelegt im Rahmen ihrer Strafrechtskommentare,
eine Arbeit für Österreich fehle. - Titelblatt repariert, mehrere Stempel auf Titelrückseite.
263 LUDOVICI, Jacob Friedrich, Einleitung zum
Civil-Proceß. - Einleitung zum Peinlichen Proceß. - Einleitung zum Conkurs-Proceß. - Einleitung zum Consistorial-Proceß. - Einleitung zum Kriegs-Proceß. - Einleitung
zum Wechsel-Proceß. Sammelband von 6 Schriften. Mit
vielen Anmerkungen von Johann Gerhard Schlitte. 7.-10.
Auflage. Halle, Waisenhaus, 1731/33. Gestochene Porträt-Tafel, zusammen ca. 1800 S. Pergamentband der Zeit.
€ 800,–
Stintzing/L., III/1, Text, S. 135f. - 10. Auflage des Standardwerks, das
wie Ludovicis Arbeiten u. a. zu Wechsel- und Konkursrecht, diese
Rechtsgegenstände erstmals in deutscher Sprache abhandelte. Jakob
Friedrich Ludovici war "von Stryk herangebildet... (wozu) dann Thomasischer Schliff hinzutrat" (Stintzing/L.). L. hat außerdem "zum
ersten Male den gemeinen deutschen von dem Sächsischen Proceß
möglichst gesondert...", zudem zeichneten sich seine Lehrbücher
durch Übersichtlichkeit und Verständlichkeit aus.
Die übrigen Titel: Einleitung zum peinlichen Proceß... Nebst Einem
Anhang Von der Art, die Acten und Registraturen in Peinlichen Sachen zu verfertigen... vermehret (und mit) nützlichen Anmerckungen
erläutert von Gerhard Schlitte. 10. Auflage (1732); Einleitung zum
Concurs-Prozeß, mit Anmerkungen von Johann Gerhard Schlitte. 8.
Auflage (1733); Einleitung zum Consistorial-Prozeß. 7. Auflage
(1731); Einleitung zum Kriegs-Prozeß. 7. Edition (1733); Einleitung
zum Wechsel-Prozeß. 8. Auflage (1732).
264 LÜBTOW, Ulrich von, Erbrecht. Eine systematische Darstellung. 2 Halbbde. Berlin, Duncker &
Humblot, 1971. XXIV, 616; XII, (619-)1358 S. OLwd
(mit OUmschlag).
€ 100,–
Einzige Ausgabe.
265 MITTERMAIER, Carl Joseph Anton, Das englische, schottische und nordamerikanische Strafverfahren
im Zusammenhange mit den politischen, sittlichen und
socialen Zuständen und in den Einzelnheiten (!) der
Rechtsübung. Erlangen, F. Enke, 1851. Gr.-8vo. 12, 560
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
S. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung (Einband berieben und etwas gebräunt, Rücken mit kleiner
Klebespur)
€ 220,–
Erste Ausgabe der Arbeit des bekannten Heidelberger Juristen C. J.
A. Mittermaier (1787-1867), mit der er "den Horizont des deutsches
Juristenstandes... auf den anglo-amerikan. Rechtskreis (erweiterte)"
(NDB). Vorausgegangen war 1850 eine Reise nach Großbritannien.
Erstmals versuchte Mitermaier, ein ausländisches Recht nicht nur in
Bruchstücken, sondern als System darzustellen. Der Schwerpunkt liegt
hier in "Gestaltung und Auffassung, die jene Rechte in ihrer Heimat
gefunden haben" (Stintzing/L. III/2,423f).- NDB XVII,585. - Vorsatz
mit mehrfachen handschriftlichen Signaturen., Titel verso und recto
mit Bibl.-Stempel, Besitzvermerk und Signaturen, stellenweise Unterstreichungen mit Bleistift.
266 MITTERMAIER, Carl Joseph Anton, Die Lehre
vom Beweise im deutschen Strafprozesse nach der Fortbildung durch Gerichtsgebrauch und deutschen Gesetzbücher in Vergleichung mit den Ansichten des englischen
und französischen Strafverfahrens. Darmstadt, Heyer,
1834. VII, 504 S. Pappband der Zeit.
€ 300,–
40
Schriften zum Bürgerlichen Recht, 135, - Habilitationsschrift, Kiel
1989 (NP 122,- €).
270 POLACK, Johann Friedrich, Mathesis forensis,
oder ausführliche Abhandlung derjenigen, in Anwendung
der Rechte für kommenden Fälle, bey deren Beurtheilung
und Entscheidung man der Mathematik unentbehrlich
nöthig hat. Mit dazu gehörigen Kupfern versehen. Nebst
einem Anhange G. B. Bilfingers von Berechnung des
Interusurii. Andre und vermehrte Auflage. Leipzig, F.
Lanckisch Erben, 1740. 15 Bll., 372 S. 5 Bll. Mit gestochenem Front.-Porträt des Verfassers nach Sysang von
Lips, Titel mit gestochener Vignette, 4 gefalteten Kupfertafeln, 7 gefalteten Tabellen. Leder der Zeit mit Rückenvergoldung (hinterer Deckel und Rücken unten mit
Wurmspuren).
€ 600,–
Letzte Ausgabe unter dem Recht des Alten Reiches, 1810 noch eine
dritte verbesserte und durch das westphälische Recht vermehrte Ausgabe. Münter (1765 - 1812) war Autor u. a. von "de matrimonio Romano" (1786), "Index Novellarum" (1788), "Einige Beiträge zu der
Lehre von der Gütergemeinschaft unter Eheleuten" (1793). Behandelt
alle Fragen im Zusammenhang mit Kauf und Verkauf von Pferden
sowie von Schäden, die durch Pferde angerichtet werden können.
Über den Autor siehe Hamberger/Meusel V, 355 und öfter. - Vorsätze
mit zahlreichen Notizen von alter Hand, im Block wenige Anstreichungen, teils mit rotem Bleistift.
Die maßgebliche Ausgabe in einem vollständigen
Exemplar.
Hausdorfer, Accounting
Bibliography
192;
Poggendorff II, 491.
Cantor III,504 f. ADB
XXVIII, 354 ff. - Die
Erstausgabe erschien
1734 und wurde bis
1770 immer wieder
aufgelegt.
Beschreibt
die mathematischen und
technischen Voraussetzungen für die Behandlung von Erbstreitigkeiten, Havarien, Konkursen, Vermessungsfragen,
Güterteilungen,
Dienstbarkeiten
aller
Art,
Zinsrechnungen
sowie Einzelheiten zur
preußischen Baurechtspraxis, zur Mühlenordnung etc. Die 1734
erschienene Erstausgabe hielt selbst der Verfasser im Gegensatz zur
hier vorliegenden zwei187
ten Auflage 'mehr für
einen Entwurf als ausführliche Abhandlung.' - J. F. Polack (1700-1771) lehrte Mathematik,
Rechtswissenschaft, Ökonomie und Kameralwissenschaften an der
Universität zu Frankfurt a. d. Oder und die Vielzahl der Auflagen
dieses Werks beweist, "daß die Juristen das Bedürfniss nach derartigen Schriften besassen... Mathematisch interessant ist der Abschnitt
von der Berechnung des Interusuriums... Bilfinger also schickte Polack eine Abhandlung zu, in welcher er Leibnizens Rechnung vertheidigte... Polack nahm die Abhandlung wörtlich in seine 2. (vorliegende) Auflage auf und gestand zu, mathematisch sei gegen Leiniz nichts
einzuwenden, als Jurist hingegen müsse man sich für Hoffmann entscheiden" (Cantor). - Durchgehend etwas fleckig und gebräunt. Titel
mit Bibliotheksstempel.
269 PASCHKE, Marian, Das Dauerschuldverhältnis
der Wohnraummiete. Grundfragen der privatautonomen
Gestaltung des Wohnraummietverhältnisses. Berlin,
Duncker & Humblot, 1991. 599 S. Lwd. 3-428-07056-9
€ 80,–
271 Preussen:
ALLGEMEINE
DEPOSITALORDNUNG, für die Ober- und Unter-Gerichte der
sämmtlichen Königlich Preussischen Lande. Berlin, G. J.
Decker, 1783. 174 S. Halblederband der Zeit (beschabt
und bestoßen, gering braunfleckig).
€ 170,–
Ein wesentlicher Schwerpunkt des Wirkens von C. J. A. Mittermaier
liegt im Bereich des Strafprozeßrechts. Durch seine Arbeiten zum
Beweisrecht bereitet er den Boden für den Grundsatz der freien Beweiswürdigung. – Stempel auf Titel.
267 MÜNCHMEYER, Michael, Selectae enucleationes casuum juridico-practicorum in Jucicio contradictorio, jamjam discussorum & decisorum, ex diversis frequentibusque in foro materiis Juridicis. Das ist: Rechtliche Erörterungen Zusammengetragener auserlesener, Bey
verschiedenen Hohen Tribunalien, pro & contra gestrittner Richerlich entschiedner und bey Ober- und UnterGerichtern täglich vorfallender Juridischer Casuum.
Nürnberg, Münchmeyer, 1700. (10) 825 (21) S. Leder der
Zeit.
€ 420,–
Seltene Fallsammlung. - Münchmeyer war Regierungsregistrator und
Notar, 1708 verstorben. (DBA 875, 69-70; DBI 3, 1428c). - Schöner
zeitgenössischer Ganzleder-Einband auf vier Bünden mit floral ergänzter, aber verblasster Titelprägung und umlaufendem Farbschnitt.
Am oberen Kapital und der oberen Ecke der hinteren Decke minimale
Beschädigungen des Ganzleder-Einbandes. Einige Seiten braunfleckig
und gebräunt. Guter Zustand.
268 MÜNTER, Johann Carl Ernst, Rosstauscher
Recht. 2. verbesserte und vermehrte Ausgabe. Hannover,
Hahn, 1796. 288 S. Einfacher Ppbd der Zeit (mit verblaßtem Rückenschild)
€ 580,–
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
Verordnung Friedrichs d. Gr. über die gerichtliche Verwahrung von
Geld- und sonstigen beweglichen Vermögenswerten - Voraussetzungen, Verfahrensregeln und Verwaltung. Am Ende mit Musterseiten zur
Führung des Manuals, der Deposital-Tabelle, des Mandaten- und
Kassenbuches.- Mit Exlibris Bruno Schenck aus der Verlegerfamilie
Schenck (Nachfolger der Drucker/Verleger Decker).
272 PUCHTA, Georg Friedrich, Cursus der Institutionen. 9. Auflage, nach dem Tode des Verfassers besorgt
v. Paul Krüger. 2 Bde. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1881.
XVI, 582, XVI, 544 S. Halbleder der Zeit (Stempel und
handschriftlicher Besitzvermerk auf Vorsatz). € 250,–
Schönes Exemplar der letzten Fassung des Werkes. - 1. Geschichte
des Rechts bei dem römischen Volk mit einer Einleitung in die
Rechtswissenschaft und die Geschichte des römischen Civilprozesses;
2. System und Geschichte des römischen Privatrechts. - P. (17981846) Ordinarius in München, später Lehrstuhlnachfolger von Savigny. Mit der Unterstützung Friedrich Carl von Savigny wurde Puchta
von 1837 bis 1842 ordentlicher Professor in Leipzig, wo er 1838 sein
bedeutendes "Lehrbuch der Pandekten" veröffentlichte. Hinzu kamen
1841/1842 die ersten beiden Bände seines Hauptwerks "Cursus der
Institutionen". - 1893 erschien noch eine unveränderte 10. Auflage.
273 RABEL, Ernst, Die Haftung des Verkäufers wegen Mangels im Rechte. Teil 1: Geschichtliche Studie
über den Haftungserfolg. Leipzig, Veith, 1902. XVI, 355
S. Priv.-Hlwd.
€ 180,–
Originalausgabe, alles Erschienene.
274 REIBSTEIN, Ernst, Völkerrecht. Eine Geschichte seiner Ideen in Lehre und Praxis. 2 Bde. Freiburg im
Breisgau, Alber, 1958/63. 640; IX, 784 S. OLwd (mit
Umschlägen)
€ 120,–
Orbis Academicus. - 1: Von der Antike bis zur Aufklärung. - 2: Die
letzten 200 Jahre.
275 REYHER, Samuel, Kurtz gefasste Allgemeine
Rechts-Geschichte, Oder Historia juris universalis. Hamburg, B. Schiller, 1710. 120 S. Neuer Ppbd (innen gebräunt und stellenweise braunfleckig, teils gering feuchtrandig).
€ 120,–
Dritte unveränderte Auflage der rechtsgeschichtlichen Abhandlung
aus dem Sammelwerk "Der geöffnete Ritter-Platz". Samuel Reyhers
(1635 - 1714) umfangreiches Schriftenverzeichnis umfaßt Arbeiten zur
Physik, Meteorologie, Mathematik, Astronomie und Jura; er las als
Professor in Kiel aber auch u.a. zu Festungsbaukunst und Zivilbaukunde. - Vgl. Slg Böhme 790; siehe ADB XXXVIII, 354.
276 RICCIUS, Christian Gottlieb, Repertorium Locupletissimum in Johannis Friderici Pfeffingeri Reg.
Magn. Britan. qvondam consiliarii Corpvs Juris Pvblici I.
E. Vitriarium Illustratum Universum in commodiorem ac
pleniorem operis huius plane eximii atqve praeclare elaborati usum ordine alphabetico adornatvm. Gotha, Mevius, (1741). (752) S. Leder der Zeit.
€ 240,–
Riccius' (1697-1784) Index zu Johann Friedrich Pfeffinger (16671730) und Philipp Reinhard Vitrarius (1647-1720). - Erste und letzte
Seiten durch den Ledereinband randgebräunt (je 2 Blätter).
277 RICHTHOFEN, Karl von, Friesische Rechtsquellen. Berlin, Nicolai, 1840. 4to. 4 Bl., 42 S., 582 S., 1
Bl., 4 Tabellen, 1 Farbtafel. Hlwd (beschabt, Kapitale mit
Einrissen, Vordergelenk etwas gelockert, Stempel auf
Titel und Tafelrückseite, Papier leicht gebräunt und
41
stockfleckig, einige Marginalien mit Blei- und Kopierstift).
€ 200,–
Erste Ausgabe, mit einer gedruckten Widmung "Jacob Grimm aus
inniger Liebe und Verehrung". - Richthofen hatte in Göttingen unter
Jacob Grimm germanische Philologie studiert und stand im Begriff,
seinen Plan einer gründlichen Erforschung der altfriesischen Rechtsquellen in Angriff zu nehmen, "als mich Jacob Grimm ermahnte, doch
zuvor zu sehen, ob nicht neue friesische rechtsquellen für meine arbeit
aufzufinden wären" (Vorrede). Der Rat wurde beherzigt, Richthofen
unternahm 1834 eine Studienreise durch die niedersächsischen und
friesischen Bibliotheken und Archive, als deren erste Ausbeute 1840
die hier vorliegenden "Friesischen Rechtsquellen" erscheinen konnten
und ihm "mit einem Schlage einen angesehenen Namen unter den
Rechtshistorikern sowohl als unter den altdeutschen Philologen verschafften" (ADB 53,347).
278 RIVE, Joseph Christian Herman, Ueber die
Aufhebung der Fideicommisse, als Folge der Einführung
des Französischen Civil-Gesetzbuches. Eine juridische
Untersuchung. Köln, Bachem, 1822. 1 Bl., VIII S., 1 Bl.,
132 S. Broschur der Zeit.
€ 180,–
Erste Ausgabe dieser Abhandlung über die Nachwirkungen des französischen Code civil auf das deutsche Erbrecht.
279 SARTORI, Joseph von, System des Layenzehend-Rechts oder historisch-rechtliche Untersuchung der
Frage: Ob ein Decimator - Laicus zur Concurrenz bey
sich ergebenden Kirchen- Pfarr oder Schulhaus - Baulichkeiten de jure könne gezogen werden? Augsburg, J.
B. Mauracher, 1780. Gr.-8vo. 2 Bl., 67 S. InterimsBroschur der Zeit (leicht stockfleckig, unbeschnitten und
etwas angerändert).
€ 120,–
Frühe Schrift von Joseph von Sartori (1740 - 1812), der zwar "nicht
zu den bedeutenderen Staatsrechtsschriftstellern der letzten Reichszeit
(gehörte), indessen auch nicht zu denen, welche man ignorieren darf"
(ADB XXX, 378).- Holzmann/Bohatta IV, 4339; Wurzbach XXVIII,
255.
280 SAVIGNY, Friedrich Carl v., Das Recht des
Besitzes. Eine civilistische Abhandlung. 6. vermehrte und
verbesserte Auflage. Gießen, Heyer, 1837. 72, 688 S.
Neuer Hlwdbd.
€ 150,–
Ausgabe letzter Hand. - Vgl. ADB XXX, 425 ff. - Schnitt und Titel
verso mit Stempel, stellenweise etwas braunfleckig, einige Anstreichungen, 1 Blatt mit kleinem Randeinriß, ohne das letzte Blatt Druckfehlerverzeichnis.
281 SCHLOSSER, Peter, Das Recht der internationalen privaten Schiedsgerichtsbarkeit. 2., völlig neu bearbeitete Auflage. Tübingen, Mohr, 1989. XXVII, 791 S.
OLwd
€ 80,–
Letzte Auflage. - LP 149,- Euro.
282 SCHMIDT, Eberhard, Lehrkommentar zur
Strafprozeßordnung und zum Gerichtsverfassungsgesetz.
3 Bde und 2 Nachtragsbde (in 6), Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, 1952/70. OLwd.
€ 280,–
1. Die rechtstheoretischen und die rechtspolitischen Grundlagen des
Strafverfahrensrechts. (in 1. und in 2., völlig überarbeiteter und erneuerter Auflage, 2 Bde). - 2. Erläuterungen zur Strafprozeßordnung
und zum Einführungsgesetz zur Strafprozeßordnung. - 3. Erläuterungen zum Gerichtsverfassungsgesetz und zum Einführungsgesetz zum
Gerichtsverfassungsgesetz. 4. Nachträge und Ergänzungen zu Teil II
(Strafprozeßordnung). Nachtragsbände I und II (StPO). 1967/70. - 2
Bde mit Bibliotheks-Rückenschildchen.
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
283 SCHMIDTLEIN, Philipp von, Motive zum revidirten Entwurfe des Straf-Gesetzbuches. Beylage XVII.
München, Cotta, 1827. 550 S. Älterer Ppbd.
€ 250,–
Verfasser ermittelt. Enthält die Motive zum ersten Teil: "Von Verbrechen,
Vergehen
und
schweren
Uebertretungen" sowie zum zweiten
Teil
"Von
PolizeiUebertretungen".
Am
Ende ein Anhang des
Verfassers über Verjährung.
"Die Vortrefflichkeit der
meisten
Bestimmungen
des im Jahre 1813 für das
Königreich Bayern erlassenen Strafgesetzbuches"
sei anerkannt, trotzdem
hätten sich seitdem eine
Vielzahl von "Berichtigungen,
Ergänzungen,
Erläuterungen" ergeben,
die über die 3 Bände
Anmerkungen (von Feuerbach) hinaus gingen.
Dies veranlaßte die Regierung schon 1820, eine
Revision anzuordnen, die
15
1822 im Entwurf des
Strafgesetzbuches mündeten. Auf diesen Entwurf hin gab es eine Fülle von Reaktionen, u.a. von
Seuffert, Cucumus, Mittermaier, v. Gönner etc. Auch ein gewisser
(Johann Georg August) Wirth habe 1823 habe einen "mit ganz sonderbaren Ideen angefüllten Entwurf" (in seinem ' Handbuch der
Strafrechts-Wissenschaft und Straf-Gesetzgebung'?) vorgelegt. Auch
ein Dr. Siebenpfeiffer war unter den zahlreichen Einsendern von
Anmerkungen und Entwürfen. - Aus allen diesen Beiträgen hat der
Verfasser diesen Band zusammen getragen.
284 SCHNITZER, Adolf F., Handbuch des internationalen Privatrechts einschließlich Prozeßrecht, unter
besonderer Berücksichtigung der Schweizerischen Gesetzgebung und Rechtsprechung. 4., neubearbeitete Auflage. 2 Bde. Basel, Verlag für Recht und Gesellschaft,
1957/58. XXIII, 494; XV, (497-)1072 S. OLwd. € 180,–
Letzte Auflage.
285 SCHOTTELIUS, Justus Georg, De singularibus
quibusdam et antiquis In Germania Juribus et Observatis.
Kurtzer Tractat Von Unterschiedlichen Rechten in
Teutschland, als zum Exempel Das Hagestoltzen-Recht,
Das Baulebungs-Recht, Das Baar-Recht, Das MannRecht, Das Fürsten-Recht etc. Frankfurt/M. u. Leipzig,
Grentz, o. Jahr (nach 1686). 7 Bl., 587 (recte: 591) S., 13
Seiten Register. Pergamentband der Zeit (ohne Frontispiz
und ohne Errata-Blatt).
€ 600,–
Datierung nach VD17. Zuerst 1671 erschienen. Berühmtes RechtsCuriosum des als Sprachneuerers und -Kritikers bekannt gewordenen
Justus Georg Schottel(ius), der auch Mitglied der Fruchtbringenden
Gesellschaft war. Hier begibt er sich in den Grenzbereich von Rechtsund Volkskunde, befaßt sich aber auch sprachlich mit merkwürdigen
Aspekten des alten deutschen Privatrechts wie dem HagestolzenRecht, dem Fehm-Recht, Garten- und Gastrecht, dem Mann-, Fürsten,
Strand-, Haverei-, See-, Stapel-, Zehnt- und Sendrecht. - Im Vorwort
mit 1671 datierter, in Wahrheit aber wohl nach 1686 erschienener
42
Druck (nach der Wirkungszeit des Druckers, bei Benzing mit 1686 1692 angegeben). Unser Exemplar mit zwei zusätzlichen Blättern
(+319 - +320 = Bogensign. +X2 und +X3) und ohne die oft angegebene Doppelpaginierung u. den Paginierungssprung. - VD17
3:005886V (Kollation exakt wie bei unserem Exemplar); vgl. Dünnhaupt 3842; Faber du Faur 702. VORGEBUNDEN: GERICKE, Johann Werner, Schottelius illustratus et continuatus, sive Spicilegium... Oder: Nachlese zu des Hrn.
Schottelii Tractat von alten sonderbahren Rechten und Gewohnheiten
in Teutschland, Welcher beygefüget... Ein curieuser Anhang einiger
alten Rechte... Leipzig u. Wolfenbüttel, G. Freytag, 1718. 10 Bl., 226
S., 9 Bl (davon Bl. 8 u. 9 = Q 1 - 2 verbunden: nach den Vorstücken
bei Schottelius mit eingebunden). - Die Ergänzung von dem Peiner
Stadt-Syndicus Johann Werner Gericke u. a. über Floßrecht, die alte
Ritter-Strafe des Hunde-Tragens, das Kreuz-Gericht, Los-Gericht und
das alte Eid-Gericht.
286 SCHUBERT, Werner (Hrsg.), Die Vorlagen der
Redaktoren für die erste Kommission zur Ausarbeitung
des Entwurfs eines Bürgerlichen Gesetzbuches 15 Bde.
Berlin, de Gruyter, 1980/86. Insgesamt 16743 S. OLwd
(teils im Schuber).
€ 1.600,–
Der Text der Entwürfe ist ein unveränderter photomechanischer
Nachdruck der als Manuskript vervielfältigten Ausgaben aus den
Jahren 1881-1888. - Bd 1: GEBHARD, Albert u. a., Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuche; Bde 2/3: DERS., Allgemeiner
Teil; Bde 4-6/Teile 1-3: KÜBEL, Franz Philipp von u. a., Recht der
Schuldverhältnisse, Allgemeiner Teil, Besonderer Teil und Besonderer
Teil II; Bde 7-9/Teile 1-3: JOHOW, Reinhold u. a., Sachenrecht,
Allgemeine Bestimmungen, Besitz und Eigentum, Beschränkt dingliche
Rechte und materielles Zwangsversteigerungsrecht, Grundbuchordnung, Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen und sachenrechtliche Vorlagen von 1876-1879; Bde 10-12/Teile 1-3:
PLANCK, Gottlieb, Eingehung und Wirkungen der Ehe, Eheverträge,
Beendigung der Ehe, Recht der Abkömmlinge, Vormundschaftsrecht,
Anlagen und Abänderungsanträge zum Familienrechtsentwurf. Freiwillige Gerichtsbarkeit. Familienrechtliche Vorlagen 1875-1877; Bde
13-14/Teile 1-2; SCHMITT, Gottfried von, Testament, Erbeinsetzungsvertrag, Gesetzeserben, Pflichtteilsberechtigte, Vertragsmäßiger
Erbverzicht, Erwerbung der Erbschaft, Rechtsverhältnis der Erben.
Änderungsvorschläge von 1886. Vorlagen von 1876 und 1877; Bd 15:
Anlagen: Entwürfe eines Bürgerlichen Gesetzbuchs (KommissionsEntwurf von 1885-1887 und Erster BGB-Entwurf von 1887). Entwurf
eines Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch von 1888.
287 SERICK, Rolf, Eigentumsvorbehalt und Sicherungsübertragung. 6 Bde. Heidelberg, Recht und Wirtschaft, 1963/86. Insges. über 4600 S. Halbleder. € 320,–
Bd 1: Der einfache Eigentumsvorbehalt; Bde 2-3: Die einfache Sicherungsübertragung; Bde 4-6: Verlängerungs- und Erweiterungsformen
des Eigentumsvorbehalts und der Sicherungsübertragung. - Die Darstellung hat im in- und ausländischen Schrifttum große Beachtung
gefunden. Das Gesamtwerk, das Grundlagen erarbeitet, zugleich aber
auch zuverlässige Auskünfte und Ratschläge gibt, ist ein unentbehrlicher Helfer der Wirtschaftspraxis.
288 SEUFFERT, Johann Adam, Geammelte rechtswissenschaftliche Abhandlungen. Erlangen, Palm & Enke, 1837. IV, 180 S. Pappband der Zeit.
€ 380,–
Seltene kleine Schrift. Seuffert (1794 - 1857) erhielt im Juli 1817 in
Würzburg ein Extraordinariat "für Geschichte, Pandekten und bayrische Geschichte" (ADB 34, 59). Berühmt wurde sein 1825 veröffentlichtes "Lehrbuch des praktischen Pandektenrechts" und durch "
Erörterungen einzelner Lehren des Römischen Privatrechtes"
(1820/21). 1836 gründete er seine "Blätter für Rechtsanwendung
zunächst in Bayern", später das sog. "Seuffert's Archiv für Entschei-
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
dungen der obersten Gerichte in Deutschland" (lief bis 1944!). Neben
dieser Tätigkeit hatte er auch ein Landtagsmandat wahrzunehmen.
Hier 8 kleinere Abhandlungen, darunter "Von der Verjährbarkeit der
Einreden", "Ueber dir durch fr. 12. de statu hominum f. 3 §. 12 de suis
et legitinus heredibus begründete Rechtsvermuthung", "Ueber die
Glaubwürdigkeit von Zeugen, die einzelne Fragepunkte schwankend,
unbestimmt oder irrig beantworten", "Ist es wünschenswerth, daß die
Vorlesungen über Rechtswissenschaft, insbesondere über römischen
Recht, in lateinischer Sprache gehalten werden?" etc.
289 SINZHEIMER, Hugo, Der korporative Arbeitsnormenvertrag. Eine privatrechtliche Untersuchung. 2.
Auflage. 2 Teile (in 1 Bd). Leipzig, Duncker & Humblot
1907/08. Nachdruck, 1977. XIII, 132; XIII, 325 S. OKart.
€ 80,–
Diese Schrift zählt zu den einflußreichsten juristischen Arbeiten des
20. Jahrhunderts. - Hugo Sinzheimer (1875-1945), damals noch
Rechtsanwalt und Vertreter der Gewerkschaften in arbeitsrechtlichen
Streitigkeiten, erst später (ab 1920) Honorarprofessor für Arbeitsrecht in Frankfurt, seit 1928 auch für Rechtssoziologie, entwickelte in
der vorliegenden Arbeit seine "Konstruktion der Rechtswirkungen des
Tarifvertrages", die bis heute Anwendung findet und Sinzheimer den
Titel "Vater des Arbeitsrechts" einbrachte. Vgl. Stolleis 568f.
290 SONNENFELS, Joseph von, Handbuch der inneren Staatsverwaltung mit Rücksicht auf die Umstände
und Begriffe der Zeit. Bd 1: Enthaltend: nebst der allgemeinen Einleitung, einen Theil der Staatspolizey. Wien,
Camesina, 1798. XXXII, 518 (2) S. Mit Stahlstichporträt
von Sonnenfels, Einfacher Ppbd der Zeit.
€ 220,–
Alles Erschienene. - Stempel auf Titel, Papier gebräunt.
291 SPAN, Sebastian, Speculum juris metallici, Oder:
Berg-Rechts-Spiegel. Dresden, Johann Jacob Winckler,
1698. Titelblatt in Rot-Schwarz-Druck mit Vignette, (12),
422, (20) S. Unbeschnittenes Exemplar im provisorischen
Einband der Zeit. Folio.
€ 320,–
Berühmter Bergwerkspiegel von Sebastian Span, Syndicus der Stadt
Schlackenwalda, der insgesamt 15 Bergwerksordnungen, die großteils
aus dem 16. Jhdt. stammen, für seinen Spiegel herangezogen hat. - 2
kleine Wurmspuren im Block.
292 SPANGENBERG, Ernst, Beyträge zu den Teutschen Rechten des Mittelalters, vorzüglich zur Kunde
und Kritik der altgermanischen Rechtsbücher, und des
Sachsen- und Schwaben-Spiegels. Halle, Gebauer, 1822.
XII, 234 S. Mit 12 gefalteten Tafeln.
€ 180,–
Erste Ausgabe, erst 1970 ein Reprint.
293 STÖLZEL,
Adolf,
Brandenburg-Preußens
Rechtsverwaltung und Rechtsverfassung dargestellt im
Wirken seiner Landesfürsten und obersten Justizbeamten.
2 Bde (in 1 Bd). Berlin, Vahlen, 1888. LII, 448 S.; 774 S.
Neuer Halbleineneinband (OUmschläge eingebunden).
€ 210,–
Standardwerk. Stölzel behandelt in Bd. 1 nach einer rechtssprachlichen Vorstudie die Zeit "Bis zum Königthum" (Die clericale Zeit; die
Reformationszeit; das Jahrhundert des Dreißigjährigen Krieges) und
in Bd. 2 "Das Königthum" (Der Ausbau des Staates; die Zertrümmerung des Staates; der Neubau des Staates). Das Werk erstreckt sich
also vom 12. bis zum 19. Jahrhundert. Es finden z. B. sich ausführliche Kapitel zu den beiden Distelmeier, zur Rechtsentwicklung unter
dem großen Kurfürsten, zum Großkanzler Cocceji, zu Jariges, Fürst,
Carmer oder Beyme, zur Gesetzrevision unter Dankelmann und
Kamptz oder zu "Savigny's Ministerium für Gesetzgebung". Bd. 2
43
enthält in einem Anhang "Savigny's Ministerprogramm", beide Bände
sind durch ein ausführliches Personen- und Sachregister erschlossen.
- Nahezu verlagsfrisches Exemplar.
294 STÖLZEL, Adolf, Die Entwicklung der gelehrten
Rechtsprechung, untersucht auf Grund der Akten des
Brandenburger Schöppenstuhls. 2 Bde. Berlin, Vahlen,
1901/10. XVIII, 607; XIII, 870 S. Halbleder.
€ 240,–
1. Der Brandenburger Schöppenstuhl; 2. Billigkeits- und Rechtspflege
der Rezeptionszeit in Jülich-Berg, Bayern, Sachsen und Brandenburg.
295 STROHAL, Emil, Das deutsche Erbrecht auf
Grundlage des Bürgerlichen Gesetzbuches. 3., umgearbeitete und vermehrte Auflage. 2 Bände. Berlin, Guttentag, 1903/04. XVI, 551; VIII, 467 S. OLwd (Exlibris,
Name auf Titel).
€ 180,–
Das Recht des Bürgerlichen Gesetzbuches in Einzeldarstellungen,
Band 1. - Letzte Ausgabe. - Strohal verfasste die erste grosse, umfassende und systematische Monographie zum Erbrecht des BGB. Person
und Werk von Strohal nahmen maßgebenden Einfluss auf das BGB.
Nach dem Tode von Planck übernahm er dessen grossen Kommentar.
Als einen Meister des bürgerlichen Rechts zeigt ihn sein wohl vollendetes Werk über das Erbrecht. Die erste Auflage erschien wenige
Monate vor der Publikation des BGB. - Einband von Band 1 fleckig.
296 TITTMANN, Carl August, Grundlinien der
Strafrechtswissenschaft und der deutschen Strafgesetzkunde, zum Gebrauche bei Vorlesungen. Leipzig, Fleischer, 1800. XXIV, 418 (20) S. Halbleder der Zeit.
€ 280,–
Originalausgabe! Tittmann (1775 - 1834), bekannt für sein 3bändiges
"Handbuch der Strafrechtswissenschaft" (2. Aufl. 1822/24), war auch
einer der ersten, der aus den partikularen Strafrechtsentwicklungen
eine gemeinsame dogmatische Liniue herausarbeitete und ein erstes
modernes Lehrbuch zum Strafrecht schuf. - Stempel auf Vorsatz und
Titel.
297 TOBIEN, Ewald Sigismund, Die Prawda Russkaja, das älteste Rechtsbuch Russlands, nach allen bisher
entdeckten und herausgegebenen Handschriften verglichen, verdeutscht und erläutert. Theil I. Die Handschriften und Ausgaben, das System und der Text der Prawda
Russkaja mit einem Fac-simile des Tatischtschewschen,
Tolstoischen und Woskressenskischen Cod. St. Petersburg, Kaiserliche Akademie der Wissenschaften, 1844.
Mit einer farbigen Faksimile-Tafel, einer gefalteten Tabelle, und IV, 94 S. Text. Pappband der Zeit. 4to. € 600,–
Der Serientitel "Sammlung kritisch-bearbeiteter Quellen der Geschichte des russischen Rechtes", dessen erster und einziger Band dies
war, erscheint hier nicht. Tobien war Dozent an der Universität Dorpat und Mitglied mehrerer gelehrter Gesellschaften. Die P. R., eine
Sammlung russischen Gewohnheitsrechtes, geht auf das Jahr 1019
zurück. - Rücken erneuert.
298 TREUTLER, Hieronymus, Annotationes aureae
in jurisprudentiam Romanam consultissimi ... Dn. Hermanni Vulteii, J.U.D. in Mauritiana Cattorum Academia
... Praxi ita accommodatae, ut non nisi cum summa utilitate in manibus omnium, praesertim verò in foro causas
agentium, versari possint. Kassel, W. Wessel, 1612. Kl.4to. 179 S. Neuer Ppbd (Titel und letztes Blatt etwas
braunfleckig).
€ 200,–
Erste Ausgabe. - Anmerkungen zur "Jurisprudentia Romana" des
Marburger Juristen Hermann Vultejus von 1590, die laut Stintzing zu
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
den besten wissenschaftlichen Leistungen der Zeit zu zählen ist. Hieronymus Treutler, Kollege von Vultejus und wie dieser ein Anhänger
des Petrus Ramus, war bereits 1607 gestorben. Seine Anmerkungen
erschienen posthum und ihre mehr aphoristische Gestalt zeigt, dass er
sie nicht mehr abschließend für den Druck hat ausarbeiten können.
Dennoch wurden sie mehrfach nachgedruckt.- Stintzing/Landsb. I,
467. - Früher Kasseler Druck: Wilhelm Wessel war hier seit 1597 meist im Auftrag des Landgrafen Moritz ("officina typographica Mauritiana") - als erster Drucker tätig.
299 ULLMANN, Emanuel, Das österreichische
Strafprozeßrecht. Zum akademischen Gebrauche dargestellt. Innsbruck, Wagner, 1879. 812 S. Hlwd der Zeit
(Stempel auf Vorsatz und Titelrückseite, oberes Kapital
leicht eingerissen, wenige Anstreichungen und Marginalien).
€ 200,–
Neben Glaser und Kries war Ullmann der bedeutendste Strafprozessualist im deutschen Sprachraum. Ullmann studierte bei Mittermaier
in Heidelberg, wurde 1870 ao. Professor im Prag und schliesslich
1873 als Nachfolger von Geyer auf dessen Lehrstuhl an die Universität München berufen.
300 VARGHA, Julius, Die Abschaffung der Strafknechtschaft. Studien zur Strafrechtsreform. 2 Teile (in 1
Bd). Graz, Leuschner und Lubensky, 1896/97. 609; 753
S. Lwd.
€ 250,–
Originalausgabe. Die Diskussionen um die Straftheorien endeten
keineswegs mit dem Inkrafttreten des StGB. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts scharten sich die Strafrechtler um die beiden grossen Kriminalisten Binder und von Liszt. Vargha, Professor für Strafrecht an der
Universität Graz, legte eine umfassende Gesamtaufnahme zu den
Straftheorien und dem Einfluss der naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise auf die Straftheorien vor. - Erste Ausgabe. Erst 1996
erschien ein unveränderter Nachdruck.
301 VEIT, (Moritz), Die Erweiterung des Schutzes
gegen Nachdruck zu Gunsten der Erben verdienter Autoren. Berlin, Veit, 1855. 19 S. Zeitgenössische Heftung.
€ 70,–
Moritz Veit (1808-1864), Schriftsteller, Abgeordneter, 1848er, Buchhändler, Mitglied der literarischen Sachverständigen-Kommission des
Börsenvereins arbeitete an dem Entwurf eines deutschen Nachdruckgesetzes mit. Hier äußert er sich zu dem preußischen Gesetzentwurf
vom 11. Dezember 1854 und kritisiert vor allem die nur 30jährige
Schutzfrist der Autoren und ihrer Erben. Siehe zum Autor ausführlich
ADB 39, 535ff, insbes. 541.
302 VERDROSS, Alfred, Völkerrecht. Unter Mitarbeit von Stephan Verosta und Karl Zemanek. 5., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Wien, Springer, 1964.
XXII, 690 S. OLwd (mit OUmschlag).
€ 70,–
Rechts- und Staatswissenschaften, 10. - Letzte Auflage.
303 WAGNER, Eberhard, Vertragliche Abtretungsverbote im System zivilrechtlicher Verfügungshindernisse. Tübingen, Mohr, 1994. XX, 560 S. OLwd (mit
OUmschlag).
€ 70,–
Tübinger Rechtswissenschaftliche Abhandlungen, 76. - Dissertation
bei Joachim Gernhuber, Tübingen 1992 (NP 139,- €).
304 WALTER, Ferdinand, Deutsche Rechtsgeschichte. 2., sehr verbesserte und vermehrte Ausgabe. 2 Bde.
Bonn, Marcus, 1857. XXIV, 448; X, 453 S. Hlwd der
Zeit.
€ 80,–
44
Letzte Ausgabe. - 1. Recht und Verfassung; 2. Bürgerliches Recht.
Rechtspflege. Strafrecht.
305 WOLF, Ernst, Lehrbuch des Schuldrechts. 2 Bde.
Köln, Heymanns, 1978. XXIX, 575; XXVII, 721 S. Private Leinenbände.
€ 180,–
1. Allgemeiner Teil; 2. Besonderer Teil. - Einzige Ausgabe.
6. Politik und Staat
306 ANSCHÜTZ, Gerhard, Richard THOMA
(Hrsg.), Handbuch des deutschen Staatsrechts. 2 Bde.
Tübingen, Mohr, 1930/32. XIX, 708; XIX, 791 S. Original Leinen
€ 300,–
Das Öffentliche Recht der Gegenwart, 28/29. - Originalausgabe. Stempel auf Titel und Vorsatzblatt, Bibliotheksschild auf Vorderdeckel, Papier gut.
307 BALEKE, Jakob Heinrich (anonym), Der wahre
Begriff des Herkommens, als ein in den Rechten gegründeter Titel ein Recht
zu besitzen. Entworfen bey Gelegenheit
der
Mecklenburgischen, Herzoglichen
und
Ritterschaftlichen Irrungen. Rostock, Berger und
Boedner, 1751. 267
S. Provisorisch geheftet, eine Lage
lose, wir binden auf
Wunsch gegen Aufpreis
(angestaubt,
alter Schriftzug auf
Titelblatt).. € 80,–
Verfasser ermittelt nach
GBV. - 166 Paragraphen
umfassende, grundlegende
Abhandlung über die
Frage, wie Herkommen
427
belegt werden könne. Im
abschließenden Teil (81
Paragraphen) eine Erörterung zum Thema der Mecklenburgischen Ritterschaft.
308 BAUER, Bruno, Die bürgerliche Revolution in
Deutschland seit dem Anfang der deutsch-katholischen
Bewegung bis zur Gegenwart. Berlin, Hempel, 1849. VI,
295 S. Halbleinen der Zeit (mit aufgezogenem Originalumschlag).
€ 320,–
Erste Ausgabe der Originalausgabe. - Die kritische Schrift des radikalen protestantischen Theologen setzt sich ausführlich mit der Revolution von 1848 in Frankfurt, Berlin und Wien auseinander. "Bauer hat
wohl die Revolution von 1848/49 zuerst 'die bürgerliche Revolution'
genannt und hat damit eine Auffassung begründen helfen, die bis
heute herrschend geblieben ist" (Valentin). Bruno Bauer (1809-82),
Bruder von Edgar Bauer, während seines Studiums in Berlin von den
Hegelianern beeinflusst, wurde 1834 Privatdozent in Berlin, 1840
dann Professor in Bonn. Er wurde jedoch 1842 bereits wieder entlassen, da er die Geschichtlichkeit Jesu bestritt, und lebte von da an als
freier Publizist. In Berlin Hauptredakteur von Wegeners "Staats- und
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
Gesellschaftslexikon". Stammhammer II, 28.3; Kosch I, 68; Valentin
II, 555; Slg. Friedländer 72. - Einband fleckig, Papier durchgehend
wasserrandig, aber fest, durchscheinender Stempel auf Titelrückseite.
309 Bayern: DEDUCTION concernant les droits de
succession et de substitution de la Serenissime Maison
Electorale de Baviere aux royaumes de Hongrie et de
Boheme, ainsy qu'a l'Archiduché d'Autriche & autres
états en dépendants, à Munic 1741. (München), s.n.,
1741. Folio. (VI) 131, 60 S. Mit 3 gefalteten genealogischen Tafeln. Neuer Halblederband.
€ 450,–
Begründet die Ansprüche Karl Albrechts von Bayern, des späteren
Kaisers Karl VII (1742), auf die Krone Österreichs. Im ersten Kapitel
befaßt sich die Schrift mit den historischen Wurzeln der Ansprüche
Bayerns auf das Erzherzogtum, das 2. Kapitel mit den Ansprüchen auf
Schwaben, das 3. mit den auf dem Testament Ferdinands I. beruhenden Ansprüchen Bayerns etc.
310 BECKER, Rudolph Zacharias, Leiden und Freuden in siebzehnmonatlicher französischer Gefangenschaft
von ihm selbst beschrieben. Ein Beytrag zur Charakteristik des Despotismus. Gotha, Becker, 1814. 206 S., 1 Bl.
Marmortierte Kart. der Zeit mit handgeschriebenem Rückenschild (etwas berieben, Innendeckel mit alten Notizen, privater Stempel auf der Titelrückseite, etwas braunfleckig bzw. gebräunt).
€ 280,–
Seltene erste Ausgabe.- Rudolph Zacharias Becker, Autor der aufklärerischen Volksschrift "Noth- und Hülfs-Büchlein", Verleger von
weiteren Volksschriften, Herausgeber und Mitautor der nationalistisch-politischen "Nationalzeitung der Teutschen", hatte durch einen
Artikel in seiner Zeitung über einen "Deutschen Bund, eine geheime
Gesellschaft" die Aufmerksamkeit der Behörden erregt. Eine private
Familienreise nach Wien wurde von französischen Spionen als "verschleierte Verschwörungsreise" interpretiert. Daraufhin wurde am 30.
11. 1811 Beckers Haus vor den Toren Gothas auf Befehl des gefürchteten Marschalls Davoust von 200 französischen Soldaten überfallen,
durchwühlt, Briefe und Geschäftpapiere wurden abtransportiert und
Becker "ohne Einhaltung irgendwelcher rechtlicher Fomalitäten
abgeführt" (Siegert), während 250 weitere Soldaten die Stadt absicherten. Auf der Festung Magdeburg saß Becker in verschärfter Einzelhaft, die "Nationalzeitung" wurde ganz verboten, der Verlag konnte
nur beschränkt weitergeführt werden. Beckers Verhaftung erregte
großes Aufsehen. "Sein hoher Bekanntheitsgrad ... machte ihn zu
einem lohnenden Objekt für Besatzungsterror" (Siegert). Denn obwohl
ihm nur Nationalismus, nicht aber Verschwörung nachgewiesen werden konnte, blieb Becker auf Befehl Davousts in Haft, um die Allmacht
Napoleons gegenüber seinen deutschen Verbündeten zu demonstrieren
und unter den Schriftstellern seiner Art Schrecken zu verbreiten. In
seinen "Leiden und Freuden" hat Becker minutiös über seine Gefangenschaft berichtet. Im "Anhang" folgt ein "Verzeichniß der von (Becker) verfaßten und herausgegebenen Schriften".- Siegert 1196 (ausführlich Sp. 853 ff.).
311 BIENER, Christian Gottlieb, Bestimmung der
kaiserlichen Machtvollkommenheit in der teutschen
Reichsregierung. Nach ihrem wahren Ursprung und Absichten aus Urkunden, Staatshandlungen und Gesetzen
erwiesen. (3 Teile in 1 Band), Leipzig, Kummer, 1780. 8
Bll., 264 S., 286 S. Interimskarton der Zeit. Sauberes
Exemplar.
€ 360,–
Biener (1748 - 1828) war Professor für Natur- und Völkerrecht in
Leipzig. Seine "Commentarii de origine et progressu legum iuriumque
Germaniae" (1787, 1795) galten als wichtiges Werk zur Rechtsgeschichte. Das deutsche Staatsrecht habe dank der Ludewig, Moser
und v.a. der Göttinger Schule einen hohen Grad an Vollkommenheit
45
erreicht. Im Teil I die kaiserliche Macht in Bezug auf die weltliche
Reichsregierung, in Teil 2 kirchliche Angelegenheiten, in Teil 3 kaiserliche Macht in Bezug auf Landesfürsten und Verträge mit ihnen (ab
S. 135 in 2. Band). s. ADB 2, 626.
312 BLUNTSCHLI, Johann Caspar, Allgemeines
Staatsrecht, geschichtlich begründet. München, Literarisch-artistische Anstalt, 1852. VI, 717 S. Neuer Ganzlederband.
€ 300,–
Erste Ausgabe. Noch 1885 in 6. Auflage aufgelegt. Das Werk war
usrpünglich in 2 Lieferungen erschienen, die erste 1851. – Stempel auf
Titel, gering braunfleckig.
313 BOEHME, Johann Gottlob (praes), Petrus
Friedrich v. HOHENTHAL De nationis Germanicae in
curia Romana protectione dissertatio, quam praeside Ioh.
Gottlob Boehmio, examini publico subiicit Petrus Frid. L.
B. ab Hohenthal. Leipzig, Breitkopf, 1763. (6) 58 S. Interimsheftung der Zeit.
€ 60,–
Protector im Sinne des Reichsvogtes o.ä. - Auf den ersten Seiten
Feuchtigkeitsspuren, Papier kräftig.
314 CABET, Etienne, Voyage en Icarie. Paris, au
bureau du Populaire, 1848. 2 Bl., 8, 600 S. Hlwdbd der
Zeit (berieben, Stempel auf Titel).
€ 280,–
Stammhammer I,44; Kress C 7309; Palgrave I,197 f; KLL 10096.Der bedeutendste kommunistische Staatsroman des 19. Jhdts, zuerst
1840 veröffentlicht. Die vorliegende fünfte Ausgabe erstmals mit dem
interessanten, typographisch gestalteten Untertitel, der in kurzen
Parolen das gesamte politische, ökonomische und sozialutopische
Programm Cabets zusammenfaßt (bei Stammhammer vollständig
wiedergegeben). "Sous la form d'un Roman, le Voyage en Icarie est un
véritable Traité de morale, de philosophie, d'économie sociale et
politique, fruit de longs travaux, d'immenses recherches et de constantes méditations. Pour le bien connaitre, il ne suffit pas de lire; il faut
le relire, le relire souvent et l'étudier" (Vorwort). Etienne Cabet ging
noch im gleichen Jahr 1848 mit einer Gruppe von Anhängern in die
USA und gründete auf der Grundlage der hier entwickelten Ideen eine
kommunistische Kolonie.
315 CHRIST, J .Fr., Johann Jacob ZINCKE
(Hrsg.), Ruhe des jetztlebenden Europa Dargestellet in
Sammlung der neuesten Europaeischen Frieden-Schlüße,
wie dieselbe unter Regierung unsers glorwürdigsten Kaysers Carl des VI. von den Utrechtischen an biß auf dieses
1726te Jahr zum Vorschein gekommen ... (Bd 2: Oder die
neueste und merckwürdigste Europaeische FriedensHandlungen, Commercien-Tractate, Neutralitäts-Acten,
Waffen-Stillständte, Confoederationen etc.). 4 Abteilungen nebst Supplement in 2 Bdn. Coburg, P. G. Pfotenhauer, 1726-1727. Kl.-4to. Titelkupfer, 10 Bl., 1044 S. u.
14 Bl., S. 1045 - 1276; 1 Bl., 592 (recte 568) S.; 320 S.,
19 Bl. Abweichend gebunden in Kart. und Pertgamentband der Zeit (Bd 1: Umschlag beschabt und fleckig,
unbeschnitten, kleiner Stempel auf Titel, Bd 2: angestaubt, etwas braunfleckig).
€ 650,–
Die Friedensschlüsse des Deutschen Reichs 1. mit Frankreich, 2. mit
Spanien, 3. im Orient und 4. im Norden, jeweils im Originaltext mit
deutscher Übersetzung.- Holzmann/Boh. III, 12749.
316 Conring: MACHIAVELLI, Nicolai, Princeps
aliaque nonnulla ex Italico Latine nunc demum partim
versa, partim infinitis locis sensus melioris ergo castigata,
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
curante Hermanno Conringio. Helmstedt, H. Müller,
1660. Kl.-4to. 47 S., 110, 32, 8, 6, 16 S., 1 Bl. weiß, 5
Zwischentitel. Halbpergamentband der Zeit. € 1.200,–
Erste von Conring besorgte Ausgabe von Machiavelli's principe.Enthält außer dem Princeps die Vita Castruccii Castracani, den Modus quo usus est Dux Valentinus ... (Druckvariante: Dux//Valentinus),
Antonii Possevini Judicium de Nicolao Machiavello und die Excerpta
ex lib. III. de nobilitate Christiana Hieronymi Osorii.- Bertelli/Innocenti, Sec. XVII, 54.- Titel mit handschriftlichem Besitzvermerk
von G. M. Ludolff aus seiner Jenaer Studienzeit 1684. Der spätere
Reichkammergerichts-Assessor Georg Melchior Ludolf (1667 - 1740)
ist als "einer der gelehrtesten und brauchbarsten Praktiker und durch
seine Verdienste um das deutsche Staatsrecht berühmt geworden"
(Hirsching IV/2, 70). Unter Ludolfs (durchgestrichenem) Namenszug
der spätere Besitzvermerk des kurmainzischen Hof- und Regierungsrates A(ugustin) F(ranz v.) Cunibert (geb. 1760).- Drei weitere politikwissenschaftliche Schriften angebunden: 2. CONRING, Hermann,
Animadversiones politicae in Nicolai Machiavelli librum de Principe.
Helmstedt, H. Müller, 1661. 8 Bl., 218 (recte 208) S., 4 Bl. (Paginierung springt von 56 auf 67).- Erste Ausgabe.- Hermann Conring war
einer der letzten und großartigsten Vertreter des Polyhistorismus.
Nach langjähriger Tätigkeit als Leibarzt der Königin Christine von
Schweden zog
es ihn mehr
und mehr zu
den
Staatswissenschaften
einschließlich
Recht
und
Rechtsgeschichte.
Seine Auseinandersetzung
mit
Machiavelli
erschien im
selben Jahr,
in dem er zum
Hzgl. BraunschweigWolfenbüttelschen
Rat
ernannt worden
war.Paisey C 901;
245
Humpert
7411, 10.- 3. COLLI, Hippolyt v., Princeps, consiliarius, palatinus,
sive aulicus, & nobilis. Editio nova auctior & correctior. Helmstedt, J.
Heitmüller, 1667. 224 S., 3 Bl.- Handbuch der praktischen Staatsklugheit für Fürsten, Räte, die sog. Pfalzgrafen als höhere Verwaltungsbeamte und Adlige. Zuerst im späten 16. Jhdt in Einzelbänden
erschienen und später vielfach neu aufgelegt. Der Rechtsgelehrte
Hippolyt v. Colli (hier: a Collibus; 1561 - 1612) stand als Diplomat
und Präsident des Heidelberger Hofgerichts in kurpfälzischen Diensten; vgl. ADB 4, 406.- 4. LAPIDE,PACIFICUS a (Pseud.), Homo
politicus, hoc est: Consiliarius novus, officiarius et aulicus, secundum
hodiernam praxin. Editio secunda, auctior et emendatior. Cui accesserunt monita privata Sociatatis Jesu. 2 Teile in 1 Bd. Cosmopolis
(d.i. Genf), o. Vlg, 1668. 56 S., 1 Bl., 46 S. (zahlreiche Unterstreichungen mit farb. Tinte u. einige Marginalien von alter Hand).- "Interessante Schrift" (ADB 24, 263), die entweder Christoph Rapp oder
Philipp Andreas Oldenburger zugeschrieben wird: beide benutzten
dasselbe Pseudonym (Holzmann/Boh. 158). Namentlich Oldenburger,
ein Schüler Conrings, hat sich in der Folgezeit durch seine ungeschminkten, meist pseudonym veröffentlichten Enthüllungen über die
Interessen der deutschen Fürsten und die politischen Machinationen
an den Höfen einen Namen gemacht.- Wiederum mit handschriftli-
46
chem Besitzvermerk von G. M. Ludolff auf dem Titel. - Deckelbezüge
mit oberflächlichen Nagespuren, Innendeckel mit Klebespuren, einige
Unterstreichungen von alter Hand, etwas braunfleckig, Titel fleckig,
mit altem Besitzvermerk und längerer Notiz auf der Rückseite, S. 7/8
der Einleitung mit Abriss und Verlust von je 3 Textzeilen, Photokopie
davon beiliegend.
317 FAHNE, Anton, Bilder aus Frankreich vom Jahre
1831. Beiträge zur Beurtheilung unsrer Zeit. Berlin, Reimer, 1835. 12, 322 S. OBroschur (unbeschnitten, stellenweise etwas stockfleckig, erste und letzte Lagen mit
kleinen Nässespuren im Bund).
€ 220,–
Erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung des bekannten Historikers
und Genealogen Anton Fahne, die Ergebnis einer Badereise nach
Südfrankreich war. In unterhaltsamem Plauderton - bisweilen meint
der Leser einen Roman vor sich zu haben - schildert Fahne Besuche in
Straßburg, Lyon, Avignon, Nîmes, Montpellier, Marseille, Aix, Gap,
Grenoble, Genf und Chamouny, eine Fahrt auf der Rhône, Buchladen,
Café, Badeanstalt, Post, Kaffeehaus im Badeort Cette, den Charakter
der Genfer u. a.m.- Kosch IV,726; ADB XLVIII,483 (geben beide als
Titel "Bilder aus Südfrankreich" an).
318 FRIEDBERG, Emil, Die Gränzen zwischen Staat
und der Kirche und die Garantieen gegen deren Verletzung. Historisch-dogmatische Studie mit Berücksichtigung der deutschen und ausserdeutschen Gesetzgebungen
und einem Anhange theils ungedruckter Aktenstücke. 3
Abteilungen (in 2 Bdn). Tübingen, Laupp, 1872. XII,
394; (398-)756, IV, (760-)944 S. Hlwd im Stil der Zeit
(mit eingebundener OBroschur).
€ 160,–
Originalausgabe. - Papier leicht gebräunt. - Friedberg war damals
Professor in Leipzig.
319 GOLDAST VON HAIMINSFELD, Melchior,
Copeylicher Begriff verschiedener Reichs-Satzungen und
anderer des Heil. Röm. Reichs Keyser, König, Churfürsten und Gemeiner Stände Constitutionen, Ordnungen,
Rescript- und Außschreiben auff den gehaltenen ReichsTägen und Keyserlichen Höffen statuirt und außgegangen
etc. 3 Teile (in 1 Band). Frankfurt am Main, Zunner und
Jung, 1712. Folio. 8 Bl., 320 S., 12 Bl.; 10 Bl., 362 S., 17
Bl.; 12 Bl., 288 S., 16 Bl. Leder der Zeit mit Rückenvergoldung und Rückenschild (Einband berieben, vorderes
Gelenk oben 4 cm eingerissen)
€ 1.200,–
Dünnhaupt 18.III. Erste Gesamtausgabe der Reichssatzungen und handlungen. Titelauflage der Erstdrucke von 1609, unter neuem Vortitelblatt als "Gesamtausgabe" zusammengefaßt. - Enthält: I. Reichsatzungen. II. Reichssatzungen. III. Reichshandlungen. - Leicht gebräunt,
tls. stockfleckig, vorderer Vorsatz erneuert..
320 Grandville: BUTZIGER, Gustav, Das neunzehnte Jahrhundert des Thierreichs oder Scenen aus dem Familien- und Staatsleben der Thiere. Geschildert von ihnen
selbst. Nach dem Französischen (des Balzac, Musset,
Nodier, Viardot u. a.) bearbeitet. Leipzig, Fr. Volckmar,
(1841 - 1842). 6, 182 S., 1 Bl., 45 Lithographien, nach
Grandville auf Stein gezeichnet von C. Fr. Patzschke.
Neuer Halbpergamentband (gelegentlich etwas braunrandig und -fleckig).
€ 100,–
Erste Ausgabe dieser Persiflage auf das politische, soziale und literarische Leben in Deutschland in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Gustav Butziger (1811 - 1843), Kandidat der Rechte aus Leipzig, bereitete nach dem Erfolg der ersten eine stark erweiterte zweite
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
Ausgabe seiner Satire vor, deren Erscheinen er jedoch nicht mehr
erlebte.- Mit 45 (Bücherverzeichnis: 44 Tafeln; Titelblatt: 48 Tafeln)
feinen Lithographien nach Grandville, die dieser für die "Scènes de la
vie privée et publique des animaux" geschaffen hat. (vgl. Sander 312).
321 GROTIUS, Hermann, De jure belli ac pacis libri
tres, in quibus jus naturae & gentium, item juris publici
praecipua explicantur. Cum annotatis auctoris, ex postrema ejus ante obitum cura. Acesserunt annotata in
epistolam Pauli ad Philemonem, dissertatio de mari libero, & libellus singularis de aequitate, indulgentia & facilitate ... Nec non Jo. Fr. Gronovii notae in totum opus de
jure belli ac pacis. Editio novissima. Amsterdam, Janssonius van Waesberge, 1701. 5 Bl., 34, 904 S., 8 Bl., 32 S.,
52 Bl. Mit gestochenem Titelporträt und illustriertem
Kupfertitel. Pergamentband der Zeit.
€ 280,–
Ter Meulen/Diermanse 592. - Einband angestaubt und fleckig, meist
etwas braunfleckig, Titelporträt mit Einriss und ganzseitig hinterlegt,
Titel mit 2 alten handschriftlichen Besitzvermerken.
322 HALLER, Albrecht v., Usong. Eine morgenländische Geschichte in vier Büchern. Neueste verbesserte
Auflage. Karlsruhe, Schmieder, 1778. 7nn. Bl., 316 S.
Bibl.-Hlwd (leicht stockfleckig).
€ 150,–
Nachdruck der 1771 in Bern erstmals erschienenen allegorischen
Abhandlung über den aufgeklärten Despotismus. Diese Ausgabe ohne
Kupfer. - Im gleichen Jahr erschien in Bern bei der Typographischen
Gesellschaft eine Ausgabe mit Kupfern.
323 HESS, Heinrich Ludwig von, Unwiederrufliches
Fundamental-Gesetz, Regimentsform, oder Haupt-Receß
der Stadt Hamburg... Mit einer Einleitung herausgegeben.
2 Teile (in 1 Bd). Ohne Ort, und Verlag, 1781. 4 Bl., 198;
301 S. Pappband der Zeit (beschabt und teils stärker bestoßen, durchgehend etwas stockfleckig, erste Hälfte des
Buchblockes mit Nässespur unten am Falz).
€ 180,–
Erste Ausgabe dieses satirischen Werkes über die Hamburger Verfassung. Der Verfasser Heinrich Ludwig von Hess (1719 - 1784), ein
"Literat vom Schlage der 'fahrenden Leute'", der, wo er auftauchte,
sich schnell und nachhaltig unbeliebt machte. Besonders gilt dies
wohl für die vorliegende Veröffentlichung mit "den Rath der Stadt
gröblichst beleidigenden pasquillantischen Anmerkungen zum
Hauptreceß (dem Grundgesetz der Hamburger Verfassung)". Die
Satire wurde 1782, nach dem die erweiterte zweite Ausgabe erschienen war, auf dem sog. "ehrlosen Block" verbrannt und der Verfasser
ausgewiesen. Doch selbst dies läuterte von Heß nicht, und er verfaßte
noch eine "Warnung an andere arrogante Magistrate". - Schröder III,
230f, 51.
324 HILL, David Jayne, Völkerorganisation und der
moderne Staat. Einzig autorisierte Übersetzung von
Guenther Thomas. Berlin, Fleischel, 1911. 252 S. Halbleder (Stempel auf Titel, Bibliotheksschild, leicht berieben, Exlibris).
€ 70,–
Einzige deutsche Ausgabe von "World organization as affected by the
nature of the modern state".
325 HÜBNER, Johann, Curieuses und reales Natur-,
Kunst-, Berg-, Gewerck- und Handlungs-Lexicon, ...
Welches als der zweyte Theil des Realen Staats-, Conversations- und Zeitungs-Lexici mit grossem Vortheil zu
gebrauchen. Neue Auflage, verbessert und mit einer Vorrede versehen von Georg Heinrich Zincke. Leipzig, J. Fr.
47
Gleditsch, 1762. Allegorisches Titelkupfer, 19 Bl., 2352
Sp. Halblederband des 19. Jhdts (etwas beschabt und
bestoßen, gering braunfleckig, Titelkupfer sowie die ersten 6 und die letzten 2 Blatt mit hinterlegten Randläsuren
ohne Textverlust).
€ 180,–
Weil man in dem ersten Theile (dem Staats- u. Zeitungs-Lexikon)
hauptsächlich auf die politische Beschaffenheit der Welt gesehen hat,
so ist man in diesem zweyten Theile bemühet gewesen, die Ausmeublirung dieses grossen Gebäudes, welches theils von der Natur, theils
von der Kunst herrühret ... vorzustellen (Vorbericht). Behandelt werden also die Naturwissenschaften, die technischen Künste, die schönen Künste, die ritterlichen Künste (Tanzen, Fechten, Reiten etc.), die
verschiedenen Zweige von Industrie, Handel und Gewerbe, schließlich
die Jurisprudenz.- Slg Seemann 279.
326 KLÜBER, Johann Ludwig, Oeffentliches Recht
des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt
am Main, im Verlag der Andreäischen Buchhandlung,
1817. XVIII, 845 S. Pappband der Zeit (Ecken bestoßen,
Exemplar aus der ehemaligen Akademie für Deutsches
Recht, München)
€ 550,–
Seltene Erstausgabe des wichtigsten Lehrbuchs zum Staatsrecht im
frühen 19. Jahrhundert. - Das Werk hat bis 1840 insgesamt 4 Auflagen erlebt. Klüber (1762-1837), seit 1786 Professor der Rechte in
Erlangen, seit 1817 in Heidelberg, begleitete und betreute ständig
auch politische Missionen. So beriet er beispielsweise Hardenberg bei
der Regelung des Rechtszustandes der Standesherren. Sein "Oeffentliches Recht" erschien im Mai 1817 kurz nach der Konstituierung der
Bundesversammlung und ist "eine ungemein materialreiche, an die
öffentliche Rechtstradition des Alten Reiches anknüpfende Systematik
und Dogmatik des neuen Bundesrechts und des gemeinen Staatsrechts
der Bundesstaaten" (NDB 12, 134). Das "Öffentliche Recht" erschien
im Herbst 1922 in zweiter Ausgabe und wurde Gegenstand einer
preußischen Untersuchung, worüber Klüber seinen Abschied nahm
und sich alsbald ins Privatleben zurückzog. "Als er starb, war er
fraglos der angesehenste Staatsrechtslehrer seiner Zeit" (Wolfgang
Mager in NDB). Very rare first edition of the seminal and most important work on the public law of the German Bund. Klüber (1762-1837),
law professor in Erlangen and Heidelberg, was the most highly regarded teachers of constitutional law of his day.
327 (KROPATSCHECK, J.), Sr. k. k. Majestät Franz
des Zweiten politische Gesetze und Verordnungen für die
Oesterreichischen, Böhmischen und Galizischen Erbländer. Bde 1 und 11. Wien, Kurzbek, 1793-1798. Gestochenes Titelportrait, 7 Bl., 300 S., 7 Bl. und 4 Bl., 261 S.,
36 Bl. Lederbände der Zeit mit 2 goldgeprägten Rückenschildern und dekorativer Rückenvergoldung (Einbände
etwas fleckig und beschabt, gering fleckig, wenige kleine
Knickspuren, Bd 1 Einband leicht gestaucht).
€ 90,–
Der erste Band enthält die Verordnungen vom Regierungsantritt
Kaiser Franz II. bis zum letzten Dezember 1792, der elfte Band die
Verordnungen vom 1. Juli bis letzten Dezember 1797 nebst einem
General-Index über die bisher erschienenen Bände.- Holzmann/Bohatta II, 7213.
328 LAET, Johannes de, Gallia, sive de Francorum
regis dominiis et opibus commentarius. Leiden, off. Elzeviriana, 1629. Illustrierter Kupfertitel, 7 Bl., 461, (1) S.
Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung. 16mo.
(berieben, Gelenke mit Einriss, hinteres Innengelenk mit
kleiner Wurmspur, etwas braunfleckig, alter Besitzvermerk auf Titel).
€ 200,–
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
Erster Druck der ersten Ausgabe.- Willems 311: "cet ouvrage est
différent de la 'Respublica sive status regni Galliae' (1626)"; Ebert
18971, 22.
329 LENGENFELDER, Johann Nepomuk, Ueber
den Kanzleystyl, und wie derselbe zu verbessern. Etwas
für Beamte, Advokaten, Sekretaire, Kanzelisten, Schreiber u.d.gl. Frankfurt und Leipzig, 1780. 79 S. Ppbd der
Zeit mit Gebrauchsspuren (Rücken mit Wurmlöchern,
Deckel mit kleinem Aufkleber, etwas braunfleckig, fliegendem Vorsatz sowie S. 3/4 u. 15/16 mit Eckausrissen
ohne Textverlust, S. 19/20 mit geringem Buchstabenverlust).
€ 140,–
Anleitung für stilistisch und formal korrekte Schriftstücke, gewendet
gegen den übermäßigen Gebrauch lateinischer und französischer
Begriffe in der deutschen Verwaltung und Justiz. Lengenfelder (auch
Längefeld; 1753-1783 oder 1786) hatte Jura studiert, widmete sich
dann aber dem Schauspiel (Verfasser von "Ludwig der Vierte, genannt der Baier").- Holzmann/Bohatta IV, 6500.
330 (LEUCHT, Chr.,Pseud.:) THUCELLIUS, Cassandro, Actorum comitialium publicorum de Anno 1743.
Worinnen, Was per menses, Jul. usque Dec. inclus. Nicht
nur von Kayserl. Majestät an das comitialiter versammlete Reich gebracht... Sondern auch weiters daselbst von
Memorialien, Deductionen, und andern Schreiben einund ausgegeben... ingleichen in Ceremoniel- und Curialien-Wesen vorgegangen... Tomus 2 (von 2). Frankfurt/M., J. L. Montag, 1744. 2 Bl., 744 S., 5 Bl. Halbpergamentband der Zeit (Innendeckel vorn mit gestochenem
Exlibris und Klebespur).
€ 150,–
Chronologisch geordnete, von 1743 bis 1749 erschienene Sammlung
von Urkunden, Bestätigungen, Gerichtsentscheidungen, Bekanntgaben
aus Reichsversammlung und Staatskanzlei für Juli bis Dezember
1743. Der bekannte Jurist und Publizist Christian Leonhard Leucht
(1645 - 1716) hatte sich viele Jahre lang unermüdlich u. a. als Sammler von Urkunden des öffentlichen Rechts betätigt.
331 LOEN, August Freiherr von, Die Kriegsverfassung des deutschen Reiches und des deutschen Bundes.
(1668 - 1860). Dessau, Aue, 1860. IV, 98 S. Marmorierter Karton der Zeit.
€ 75,–
Einzige Ausgabe.
332 LÜNIG, Johann Christian, Selecta scripta illustria, welche viel wichtige und auserlesene in Causis
Publicis ergangene Materien in sich halten, die nicht alleine des Heil. Röm. Reichs Ober-Haupt, sondern auch
deßen Glieder etc. Leipzig, Lanckisch, 1723. Folio. 6
Bll., 1095 S., 10 Bll. Pergamentband der Zeit (Schönes
Exemplar).
€ 500,–
Erste Ausgabe. - NDB 15, 469. Jöcher II, 2593. - Der Rechtshistoriker
Lünig (1662-1740) wurde nach Studium und ausgedehnten Reisen
schließlich Stadtschreiber von Leipzig. Die vorliegende Schrift befaßt
sich mit dem Hause Österreich, Kurfürsten und Ständen des Hl. Röm.
Reichs, der freien Reichs-Ritterschaft, Reichs- und anderen Ständen
(darunter u.a. Hamburg), den höchsten Reichsgerichten sowie auswärtigen Königreichen. - Mit teils gefalteten genealogischen Tafeln. Einbandrücken etwas beschabt und bestoßen.
333 MALCHUS, C(arl) A(ugust) von, Politik der
inneren Staatsverwaltung oder Darstellung des Organismus der Behörden für dieselbe, mit Andeutungen von
48
Formen für die Behandlung und für die Einkleidung der
Geschäfte, vorzüglich jener in dem Gebiete der inneren
Staatsverwaltung. 3 Bde. Heidelberg, Mohr, 1823. XXX,
2 Bl., 481; 2 Bl., 226, 1 Bl., CVII (Faltübersichten); 428
S. Sehr schöne Halbledereinbände der Zeit mit marmorierten Deckeln und roten Rückenschildchen in Goldprägung, Schnitt in rot.
€ 750,–
Kosch 806. - Erste Ausgabe dieser Fassung, aus der Bibliothek des
Hauses Sachsen-Eisenach. Malchus (1770-1840) studierte in Heidelberg und Göttingen Staatswissenschaften, war Staatsrat, Finanz- und
Innenminister des neuerrichteten Königreichs Westfalen, zog sich
nach dessen Auflösung ins Privatleben zurück. Nur 1817/18 nochmals
kurzzeitig Finanzminister von Württemberg. Das vorliegende Werk
erschien zunächst im Jahre 1821 in 2 Bänden unter dem Titel "Der
Organismus der Behörden für die Staatsverwaltung", wurde dann 2
Jahre später in dieser umgearbeiteten Fassung und in 3 Bänden erneut vorgelegt. - Einbände teils berieben und bestoßen, durchgehend
gebräunt und stockfleckig, Stempel auf Titel verso.
334 MASSENBACH, Christian K. A. L., Obrist
Massenbach über Fürsten-Erziehung in repräsentativen
Verfassungen. Eine Rede welche zunächst zum Vortrag
in der Ständeversammlung Württembergs bestimmt war.
2. Auflage. Heidelberg, Mohr, 1817. 47 S. Original Verlagsbroschur (Titel mit Abriß im unteren Drittel, kleiner
Textverlust).
€ 120,–
Die Schrift wird auch Georg Friedrich Fischer zugeschrieben.
335 MICHELS, Robert, Der Patriotismus. Prolegomena zu seiner soziologischen Analyse. München, Duncker & Humblot, 1929. VIII, 269 S. Halbleinen (Papier
teils fleckig).
€ 90,–
Erste Ausgabe.
336 MÖSER, Justus, Vermischte Schriften. Nebst
dessen Leben. Herausgegeben von Friedrich Nicolai. 2
Bde. Berlin, F. Nicolai, 1797 - 1798. 109, (1), 382 S., 1
Bl. und 2 Bl., 344 S., 2 Bl. weiß mit 2 gestochenen Titelbzw. Textvignetten, 1 gefaltete "Möserische Stammtafel", 1 Bildnis Mösers in Kupferstich. Ppbde der Zeit
(Kanten beschabt, Kapitale etwas eingerissen, Ecken
bestoßen, innen gering braunfleckig).
€ 390,–
Erste Ausgabe der ersten Sammlung Möser'scher Schriften, mit einigen Erstdrucken.- Goed. IV/1, 44, 9, 15.- Möser behandelt neben
zahlreichen staatspolitischen und rechtlichen Themen u.a. "Harlekin
oder die Vertheidigung des Grotesk-Komischen", "Über die deutsche
Sprache und Litteratur", "Über die allgemeine Toleranz", "Über das
Recht der Menschheit, als den Grund der neuen Französischen Republik", "Anti-Kandide", "eine Bauren-Theodicee". Auch eine kleine
Harlekinade "Die Tugend auf der Schaubühne" und Mösers
Briefwechsel mit Fr. Nicolai, Gleim, Abbt, Kästner, W. v. der Lippe
u.a. sind in diese Sammlung aufgenommen.
337 MONTESQUIEU, Ch. L. de, OEuvres. Ses éloges par d'Alembert et Villemain, les notes d'Helvetius, de
Condorcet et de Voltaire... 8 Bde. Paris, Dalibon, 1822.
Zusammen 4000 S., 1 gestochene Porträt-Tafel und 1
gefaltetes Faksimile. Ppbde der Zeit mit Rückenvergoldung und roten Rückenschildern (unbeschnitten, Kapitale
teils stärker bestoßen, 2 Einbände gering fleckig, innen
gering stockfleckig).
€ 280,–
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
Hübsche Werkausgabe, eingeleitet durch eine kurze Lebensbeschreibung Montesquieus. - 1. Considérations sur les causes de la grandeur
des Romains et de leur décadence.- Dissertation sur la politique des
Romains dans la religion. - 2.-5. L'esprit des lois(, Défense de l'rsprit
des lois, Éclaircissements sur l'esprit des lois, Réponse aux observations... par de Risteau, Commentaire sur quelques principales maximes... par Voltaire). - 6. Lettres Persanes. - 7. OEuvres diverses (u.a.
Arsace et Ismène, Essai sur le gout, Pensées diverses, Poésies, Lettres
familières). - 8. Commentaire sur l'esprit des lois, par Le Comte Destutt de Tracy. Observations sur le vingt-neuvième livre de l'esprit des
lois, par Condorcet. - Brunet III,1859.
338 MOSER, Friedrich Karl v., Reliquien. Frankfurt/M., J. C. Gebhard, 1766. 4 Bl. mit gestochener emblematischer Titelvignette, 406 S., 1 Bbl. Ppbd der Zeit
(stellenweise beschabt, unbeschnitten, etwas braun- und
fingerfleckig).
€ 200,–
Erste Ausgabe.- Alphabetisch geordnete Reflexionen Mosers zu Stichworten wie Aberglauben, Bücher-Policey, Frey-Staaten, Krieg, Moden
in der Politic, Narren, Philosophen, Religionsspötter, Tyrann, Voltaire und anderes aus dem Gebiet der Staatskunst und Sittenlehre.
"Gegenwärtig", schreibt Schubart am 6. Juni 1766 aus Geißlingen,
"spricht, wer nur lesen mag, von des Herrn v. Moser Reliquien. Der
König von Preußen, Abt, Wieland und andere große Männer sind auff
das heftigste darinnen mitgenommen. Mosers gröster Vorzug ist der,
daß er Religion athmet; eine Eigenschaft, die vor unsere Zeiten wie
Balsam ist, der auf blutige Wunden träufelt" (ADB 22,770).- Goed.
IV/1,237,12.
339 MOSER, Friedrich Karl von, Ueber Regenten,
Regierung und Ministers. Schutt zur Wege-Besserung des
kommenden Jahrhunderts. Frankfurt, Garbe, 1784. Kl.8vo. 8 Bl., 422 S., 2 Bl. Halbpergamentband der Zeit.
€ 300,–
Busche 396. Goed. IV/1, 237, 46, 17. - Erste Ausgabe dieser bissigen
Schrift, 1979 ein Scriptor Reprint. - Mit einer allegorischen Titelvignette mit dem Motto "Je gerader, je beßer". - Titel mit schmalem
hinterlegtem Ausschnitt.
340 MÜLLER, Peter, Commentatio juris publici de
conventibus circulorum, in Sacro Romano Imperio, Von
Crayß-Tägen. Editio novissima. Halle, Hendel, 1734. 120
S., 4 Bl. Rückenbroschur. Kl.-4to. (durchgehend etwas
wellig, Titel etwas angestaubt und mit kleiner Beschädigung an der oberen Ecke).
€ 100,–
Dritte und letzte Ausgabe dieser zuerst 1669 erschienenen Abhandlung. Der Verfasser war zuletzt Kanzler der Grafen von Reuß.
341 NELSON, Leonard, Spuk. Einweihung in das
Geheimnis der Wahrsagerkunst Oswald Spenglers und
sonnenklarer Beweis der Unwiderleglichkeit seiner Weissagungen nebst Beiträgen zur Physiognomik des Zeitgeistes. Leipzig, Verlag 'Der Neue Geist', 1921. 218 S.
Hlwd (Stempel auf Titelrückseite).
€ 60,–
In der von Nelson (1882 - 1927) herausgegebenen Reihe "Öffentliches
Leben", Heft 27/30. - "Eine Pfingstgabe für alle Adepten des metaphysischen Schauens". Leonard Nelson beweist die Unwiderleglichkeit
der Thesen Spenglers und führt sie dadurch ad absurdum. OUmschlag vorne eingeklebt.
342 NEYFELD, Carl, Polens Revolution und Kampf
im Jahre 1831. Frankfurt/Main, J. V. Meidinger, 1832. 3
Bl., 483, (1) S., 1 gefaltete lithographische Karte des
Königreichs Polen mit Grenzkolorit (ca. 32 : 24,5 cm)
und 1 gefalteter lithographischer Plan der Schlacht bei
49
Grochow 1831 mit Teilkolorit (ca. 21 : 26,5 cm), beide
gezeichnet von Carl Neyfeld. Ppbd der Zeit (Rücken und
Kanten etwas bestoßen, teils braunfleckig, erste und letzte Lage stärker).
€ 140,–
Erste Ausgabe.- Carl Neyfeld, polnischer Patriot und Capitain der
polnischen Armee, hat aktiv an der polnischen Revolution und dem
daraus entsprungenen Krieg mit Rußland teilgenommen.
343 NORMANN,
H. (d.i. A. J. GROSSHOFFINGER), Ungarn - das Reich, Land
und Volk, wie es ist.
Nebst
freimüthiger
Beleuchtung der ungarischen Reichstagsverhandlungen in den
Jahren 1830, 1832 und
1833. 2 in 1 Bd. Leipzig, Literarisches Museum, 1833. 10, 210
S.; 2 Bl., 199, (5) S., 2
mehrfach
gefaltete
Tabellen. Ppbd der
Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild und
Farbschnitt (beschabt
und bestoßen, Vorder496
deckel mit senkrechter
Knickspur, alte Bleistiftnotizen auf vorderem fliegenden Vorsatz, kaum
braunfleckig).
€ 240,–
Seltene Schrift des Wiener Sittenschilderers und Polyhistors.- Mit
einem eigenen Kapitel über Dalmatien sowie einem Ausblick: "Ungarn im Jahre 1933" (!). - Wurzbach V, 368; Kosch 6, 875.
344 OLDENBURGER, Philipp Andreas, (Pseud.:)
IRENICUS, Fr., Collegium iuris publici Imperii Romano-Germanici in Philippi Andreae Burgoldensis (i.e. Oldenburgeri) Discursus historico-iuridico-politicos ad
instrumentum Pacis Caesareo-Suecicum conscriptos. "In
quo de Commodis, Incommodis, Arcanis, Finibus Imperii, Controversiis ... disseritur, multaque curiosa, hactenus
inaudita, ex variis Archivis & Manuscriptis afferuntur.
Accedunt duo alia Opuscula (1.) Mantissa ad Instrumentum Pacis novum commentarium ... exhibens, (2.) Indiculus optimorum Theologorum, Ictorum, Politicorum,
Historicorum &c. judicia referens. 3 Teile (in 1 Bd). O.
O., o. Dr., (1669 -)1670. 2 Bl., 296, 64, 76 S., 1 Bl., 223
S.; 152 S.; 160 S., 12 Bl. (letztes weiß). Mit 2 Falttabellen. Pergamentband der Zeit. Kl.-4to. (Deckel etwas aufgebogen und angestaubt, braunfleckig, die deutschsprachige Beilage über den Hildesheimer Recess etc. hier
anders als am Ende angegeben eingebunden). € 360,–
Ergänzungen und Erläuterungen zu Oldenburgers im Jahr zuvor
ebenfalls pseudonym herausgegebenem Werk über die Friedensbestimmungen von Münster und Osnabrück.- Pütter I, 245.
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
345 OLENSCHLAGER, Johann Daniel von, Neue
Erläuterung der Guldenen Bulle Kaysers Carls des IV.
aus den älteren Teutschen Geschichten und Gesezen zur
Aufklärung des Staatsrechts mittlerer Zeiten als dem
Grunde der heutigen Reichsverfassung. (2 Teile in 1
Band). Frankfurt und Leipzig, Fleischer, 1766. gr. 8vo.
35 Bll., 416, 260 S., 15 Bll. Mit gestochener Titelvignette und 4 Textkupfern. Halbpergamentband der Zeit.
€ 1.300,–
First edition of this commentary on the Imperial German basic law.
Erste Ausgabe. - Pütter II, 140; Stintzing-L. III/1, 250. Wichtiger
Kommentar des 18. Jahrhunderts mit umfangreichem Urkundenteil.
Das Werk "ist mit Recht von jeher als ein in seiner Art klassisches
angesehen worden" (Stintzing-L.).Das rechtsgeschichtliche Hauptwerk des Frankfurter Juristen und Schöffen, - Fehlt das Frontispiz.
Ein Textkupfer mit einer schönen Ansicht von Frankfurt. Exemplar mit
Exlibris von Christian Carl Ludwig v. Savignys, dem Vater des Autors
der berühmten römischen Rechtsgeschichte.
346 PERTHES, Clemens Theodor, Der Staatsdienst
in Preußen, ein Beitrag zum Deutschen Staatsrecht.
Hamburg, Perthes, 1838. Gr.-8vo. 6, 178 S. Bedruckte
OBroschur (stärker gebräunt, Rücken ähnlich überklebt,
Umschlagdeckel an Ecken und Ränder ergänzt, innen
ingesamt gering, gelegentlich stärker braunfleckig, ab S.
50 mit wenigen Wurmlöchern und vereinzelt minimalem
Buchstabenverlust).
€ 200,–
Erste Ausgabe. - Aufgrund dieser wissenschaftlich durchdringenden,
die Rechte und Pflichten der preußischen Staatsdiener juristisch
abhandelnden Schrift (und aufgrund seiner Lehrtätigkeit) erhielt
Clemens Theodor Perthes 1838 eine außerordentliche Professur an
der Universität Bonn. - Schröder VI, 22; ADB LIII,12; Mohl II, 351:
"Die Schriften ... über die Rechte und Pflichten der preussischen
Staatsdiener ... (sind) über die Gränzen des Staates hinaus von Bedeutung ... wenn sie ... den Gegenstand wissenschaftlich durchdringen
und juristisch ausgebildet haben, wie diess von Perthes geschehen
ist".
347 PFEIFFER, Burkhard Wilhelm, Das Recht der
Kriegseroberung in Beziehung auf Staatscapitalien. Nach
Grundsätzen des Privat- und Völker-Rechts dargestellt.
Kassel, In Commission bei der Hahnschen Hofbuchhandlung zu Hannover, 1823. 14, 362 S. OBroschur (Umschlag mit kleinen Randfehlstellen, unbeschnitten, etwas
braunfleckig).
€ 240,–
Einzige Ausgabe dieser Veröffentlichung des liberalen hessischen
Juristen Burkhard Wilhelm Pfeiffer (1777 - 1852). Er setzt sich hier
mit den privatrechtlichen Folgen temporären französischen Oberherrschaft über einen Teil Deutschlands und besonders mit der davon
abhängigen Bildung und Wiederauflösung des Königreichs Westfalen
auseinander. Mit zahlreichen Beispielen aus der völker- und privatrechtlichen Praxis, z. B. zur Frage, inwiefern eine Okkupation eine
Befreiung der Schuldner begründe. - Unter dem Kurfürsten Wilhelm I.
war Pfeiffer in Ungnade gefallen, weil er in einer Publikation einem
kurfürstlichen Diktum widersprochen hatte. Wegen seiner ausgewiesenen Tüchtigkeit holte ihn der Kurfürst Wilhelm II. wieder zurück;
doch seine "mannhaft liberale Verfassungstreue" brachte ihn auch
beim neuen Regenten in Schwierigkeiten. - ADB XXV,634; vgl. Stintzing/Landsb. III.2/Noten 33f.
348 (PICCOLOMINI), Ennea Silvio, Historia Gothorum, palmaria gentis monumenta complectens; quae in
hunc diem nunquam fuit edita ... Cum luculenta praefatione Jo. Car. Neweni. Frankfurt/M. und Leipzig, o. Ver-
50
lag, 1730. Kl.-4to. 4 Bl., 40 S. Mit gestochener Titelvignette. Neuer Ppbd (durchgehend mit schwachem Nässerand).
€ 220,–
Enea Silvio Piccolomini, vor seiner Wahl zum Papst (Pius II., 1458)
meist in Deutschland lebend, gilt als der "erste authentische Repräsentant des Humanismus nördlich der Alpen" (F. J. Worstbrock). Mit
seinen Werken zur deutschen Frühgeschichte legte er den Grund zu
der dann einsetzenden nationalen Selbstbesinnung der Deutschen als
Staatsvolk des Römischen Reiches. Nach seiner Papstwahl wurde
Piccolomini "für die 2. Hälfte des 15. Jhdts zum wohl einflussreichsten Autor in Deutschland" (NDB 20, 494).
349 PROUDHON, P.-J., De la justice dans la révolution et dans l'église. Nouveaux principes de philosophie
pratique. 3 Bde. Paris, Garnier, 1858. Zusammen über
1600 S. Moderne Halblederbände mit vergoldeten Rückentiteln und Kopfgoldschnitt in Schubern.
€ 250,–
Erste Ausgabe von Proudhons Hauptwerk, das dem KardinalErzbischof von Besancon gewidmet war und gleich nach Erscheinen
konfisziert wurde. Proudhon wurde zu einer Geldstrafe von 4000
Franc und drei Jahren Haft verurteilt, vor der er nach Brüssel floh.
Einer der Gründe für die harsche Reaktion der Justiz war sicher die
These, daß Gott im Grunde böse und der Feind der Menschheit sei,
weil sich von ihm alle Autorität herleite. Die Religion habe die Idee
des transzendentalen Idealismus mißbraucht und so diejenigen, die
den Wohlstand durch ihre Arbeit zwar schaffen, aber nicht genießen
können, daran gehindert, gerechte Verhältnisse herbeizuführen.- Die
einzelnen Studien zum Problem der Gerechtigkeit, zur sozialen Gewalt
und ihrer Entstehung, den Kollektiv-Kräften, zur Eigentumsproblematik, zum Staat (die Unmoral der politischen Systems findet ihre Entsprechung in der Unmoral der Wirtschaftsordnung), zur Erziehung,
Fortschritt und Dekadenz, Arbeit, zum Verhältnis Bewußtsein und
Freiheit, über Liebe und Heirat und schließlich zum Institut der moralischen Sanktion.- Stammhammer I,190,36; Nettlau 19.
350 REHBERG, August Wilhelm, Ueber die Staatsverwaltung deutscher Länder und die Dienerschaft des
Regenten. Hannover, Hahn, 1807. 238 S. Spätere Lwd.
Kl.-8vo.
€ 250,–
Humpert 7729; Roscher 746. - Erste Ausgabe. "Entstand unter dem
frischen Eindruck der Thätigkeit, welche die preußische Verwaltung
1806 in Hannover entwickelt hatte. Schonungslos deckt R. ihre Schäden auf, wendet sich gegen das statistische Treiben, gegen den übertriebenen Werth, der auf die Ausbildung der Formen gelegt wird..."
(Frensdorff in ADB XXVII, 575). – Stempel auf Titel.
351 REUSS, Jeremias Friedrich, Wieder Ein Wort
für ächte Volksvertretung und über die rechte Wahl solcher Vertreter in deutschen Staaten. Deutschland (d. i.
Heidelberg), in allen guten Buchhandlungen, 1816. 102
S., 1 Bl. weiß. Bedruckte OBroschur (Umschlag an den
Rändern leicht gebräunt und eingerissen, Stempel auf
dem Titel, obere rechte Ecke mit kleinem Feuchtigkeitsrand, Titel stärker, sonst etwas braunfleckig). € 220,–
Seltene einizige Ausgabe.- Reuss fordert zunächst "die Staatsgewalt
der Natur und dem Zweck der bürgerlichen Gesellschaft gemäß ausdrücklich und positiv, äusserlich und factisch zu beschränken, namentlich in Monarchien", besonders in erblichen Monarchien. Er
fordert "bürgerliche Freiheit" und das Recht des Volkes, "bey der
Ausübung der Staatsgewalt, besonders der gesetzgebenden, mitzuwirken, unmittelbar oder vermittelst der Vertreter (Repräsentanten)". Mit
der rechtlichen Stellung und der Wahl dieser "wahren Volksvertretung" beschäftigt sich der Autor im Folgenden sehr ausführlich. Dabei
geht Reuss immer von dem Grundsatz aus, daß die Herrschenden für
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
das Volk, und nicht das Volks für die Herrschenden da sein müsse.Holzmann/Bohatta VI,8346.
352 ROTH, Johann Richard, Von dem Grundsatze,
nach welchem das Verhältniß unmittelbarer reichsadlicher Einwohner reichsständischer Lande gegen reichsständische Landesherren zu bemessen ist. Mainz, St.
Rochus Hospitals-Buchdruckerey für A. Craß, 1784. 20
S. Broschur der Zeit (Umschlag und die ersten Seiten mit
Feuchtigkeitsrand im unteren Viertel, leicht gebräunt,
unbeschnitten und teils nicht aufgeschnitten). € 120,–
Johann Richard von Roth (1749 - 1813) war Professor des Lehen- und
Landesrechts, wirklicher Hof- und Regierungsrat und zuletzt Direktor
des Schöffenappelationsgerichtes. Daneben veröffentlichte er zahlreiche Schriften insbesondere zum Staatsrecht, die noch heute wertvoll
sind, da Roth "ein scharfer Kopf war und tüchtige Studien gemacht
hatte" (ADB XXIX, 316). - Kosch, Biograph. Staatshandbuch II, 1049.
353 ROUSSEAU, Jean-Jacques, Esprit, maximes, et
principes de M. Jean-Jacques Rousseau, de Genéve. Neuchatel et en Europe, chez les Libraires associés, 1764.
Gr.-12mo. Gestochenes Titelporträt (L. J. Cathelin nach
De la Tour), 24, 444 S. Marmorierter Lederband der Zeit
mit Rückenvergoldung (berieben, Ecken bestoßen, Titelporträt am unteren Rand beschnitten ohne Bildverlust,
etwas braunfleckig, Stempel auf Titel).
€ 320,–
Contrefacon der 1763 unter dem Titel "Les pensées de J. J. Rousseau"
erschienenen Sammlung. Erste Ausgabe unter dem neuen Titel und mit
veränderter Textanordnung. Herausgeber der Sammlung war L.
Prault.- Rousseaus erfolgreichstes Buch, was die Zahl der Auflagen
betrifft; auch als Supplement zur Ausgabe von Rousseaus 'Oeuvres"
im Verlag Duchesne erschienen.- Dufour I, 300.
354 SALMASIUS (SAUMAISE), Claudius, Defensio
regia pro Carolo I. Ad serenissimum Magna Britanniae
regem Carolum II. ... haeredem & successorem legitimum. s.l., s.n. sumptibus regiis (d. i. Amsterdam, Janssonius), 1649. 444 S. Pergamentband der Zeit. 12mo. (angestaubt, Vorderdeckel mit Einstich, Stempel und Signatur auf Titel).
€ 180,–
Einer von mehreren Drucken im Jahr der Erstausgabe, die im Folioformat bei Bonaventura und Abraham Elzevir erschienen war.- Der
große Gelehrte Salmasius, Nachfolger von Scaliger auf dessen Lehrstuhl in Leiden, verfasste diese Verteidigung des 1649 unter Cromwell
hingerichteten Karls I. auf Bitten des exilierten Königs Karl II. Auf
diese 'Defensio regia', ein Zeugnis der intellektuellen Überheblichkeit
wie der politischen Unbedarftheit des Autors, antwortete für die republikanische Partei 1651 John Milton mit einer 'Pro populo Anglicano defensio'. Salmasius starb 1653 - nicht zuletzt, wie man sagt, aus
Schmerz über seine Niederlage gegen Milton.- Rahir 2007; vgl. Willems 657 (EA); Sandys II, 286.
355 SCHARSCHMIDT, C., Neu-vermehrter politischer Nach-Tisch, kürtzlich vorstellende alle florirende
Reiche und Republiquen dieser Zeit, Vormals in CCL
Fragen verfasset, Anietzo aber Mit 224 neuen Fragen ...
vermehret und verbessert, Auch ist der Curiöse Anhang
continuiret und ... vermehret. 2 Teile in 1 Bd. Leipzig und
Frankjfurt am Main, M. G. Hübner, 1693. Gestochenes
Frontispiz, 9 Bl., 438 S., 9 Bl.; 340 S. Neuer Halblederband. 12mo. (leichte Gebrauchsspuren, am Ende mit
kleiner Nässespur).
€ 350,–
51
Holzmann/Boh. VII, 7444; Jöcher IV, 226.- Eine Art Welt-Almanach
für den wißbegierigen Zeitungsleser, der Hintergrundwissen für seine
tägliche Lektüre sucht. Zu seiner Zeit offenbar viel benutzt, denn
Jöcher spricht noch 1750 von ihm als dem "bekannten politischen
Nach-Tisch". Der zweite Teil mit separatem Titelblatt: Curiöser Anhang, Worinnen enthalten Eine kurtze Beschreibung aller Päpste,
Kaiser, Könige und Chur-Fürsten, Derer Leben, denckwürdigster
Thaten ... In vielen verbessert, und mit den Königen oder GroßMoguln in Indien, Königen in Abyßina, Königen von Irrland ... vermehret, zum grossen Nutz der Jugend heraus gegeben. Dresden, M. G.
Hübner, 1693.
356 SCHMAUSS, Johann Jacob, Compendium Iuris
Publici S(ancti). R(omani). I(imperii). Zum Gebrauch der
academischen Lectionen verfasset. Leipzig, Gleditsch,
1746. 8 Bll., 256 S. Mit gestochener Titelvignette. Ppbd
der Zeit.
€ 360,–
Erste Ausgabe. - Stintzing-L.: "Leitfaden für seine dogmatischen
Vorlesungen".
357 SCHMITT, Carl, Verfassungslehre. München,
Duncker & Humblot, 1928. XVIII, 402 S. Originalleinenband.
€ 80,–
Tomissen 54. - Erste Ausgabe. - Sauberes Exemplar.
358 SCHREBER, Daniel Gottfried, Ausführliche
Nachricht von den Churfürstlich-Sächsischen Land- und
Ausschußtägen von 1185. bis 1787, auch wie die Steuern
und Anlagen nach einander eingeführet und erhöhet worden. Nebst einem vierfachen Anhange. Dritte verbesserte
Auflage. Dresden, J. S. Gerlach, 1793. 8, 181, (1) S. Ppbd
der Zeit.
€ 160,–
Von einem Unbekannten bis 1787 erweiterte dritte Auflage von Daniel
Gottfried Schreber (1708 oder 1709 - 1777) zuerst 1754 herausgegebenen, anonymen Schrift. - Meusel, Verstorbene XIII,435f.- Einband
gering bestoßen, innen leicht braunfleckig.
359 SECKENDORFF, Veit Ludwig von, Politische
und moralische Discurse über M. Annaei Lucani dreyhundert auserlesene lehrreiche sprüche, und dessen ...
Pharsalia, auf eine sonderbare neue manier ins deutsche
gebracht, und dem lateinischen auf iedes blatt gegen über
gesetzt. 2 Teile in 1 Bd. Leipzig, Weidmanns Erben und
Gleditsch, 1695. Titelkupfer, 15 Bl., 404 S., 6 Bl.; 807,
(1) S. Pergamentband der Zeit (etwas berieben). € 600,–
Erste Ausgabe der ersten deutschen Lucan-Übersetzung.- Mit umfangreichen didaktischen Kommentaren zur politischen und Lebensklugheit, die der Arbeit eine ausgesprochen pädagogische Tendenz geben.
Veit Ludwig v. Seckendorff, lange Zeit Kanzler Herzog Ernsts des
Frommen und selbst ein Schüler des berühmten Gothaer Gymnasiums
unter Andreas Reyher, wirkte zuletzt als Kanzler der neugegründeten
Universität Halle. Die Übersetzung in ungereimten Alexandrinern.Faber du Faur I, 622; Goed. III, 243; Schweiger I, 567.
360 SIEYES, Emmanuel Joseph, Europa in Bezug
auf den Frieden. Eine Rede gehalten nach der Auflösung
der Jacobiner in dem geheimen Ausschusse der Revolution am 12ten Frimaire im dritten Jahre der Französischen
Republik. London (fingiert!) im December, 1794. 71, (1)
S. Neuer Ppbd (kleiner Stempel auf Titel, etwas braunfleckig).
€ 350,–
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
Nachdruckausgabe in Fraktur.- Fromm VI,24391; Weller (Druckorte)
159 (mit Hinweis auf C. F. von der Knesebeck als Übersetzer). Radikale Schrift des einflußreichen Revolutionärs Emanuel Sieyes (1748 1836), des ersten großen Theoretikers des demokratisch legitimierten
nationalen Einheitsstaates. Sieyes tritt, nachdem er die, politische
Lage in Europa eingehend analysiert hat, für den Frieden ein, jedoch
nicht sofort und nicht ohne genau festgelegte und von beiden Seiten strikt eingehaltene
Bedingungen, deren wichtigste die Anerkennung der vom französischen Volks gewählten republikanischen Verfassung durch
die anderenStaaten ist.
361 SPITTLER, Heinrich Anton, Das Recht Brod- oder PanisBriefe zu geben, Ob solches auch
bei evangelischen mittelbaren Stiftern statt habe. (Tübingen), 1783.
47, (1) S. Rückenbroschur. € 75,–
Ein Beitrag zum deutschen geistlichen
Staatsrecht des Würtembergischen Regierungs- und Hofgerichtsadvokaten Heinrich
Aaron Spittler. - Hamberger/Meusel VII,
569. – Gering gebräunt und leicht braunfleckig.
52
Erste französische Ausgabe (zuerst englisch 1705, textlich vermehrt
1706 erschienen). - Reisebuch des bedeutenden ersten "Freidenkers",
für den der Begriff (freethinker) geprägt wurde. Beschreibung der
Höfe zu Berlin und Hannover. Toland weilte 1702 in Deutschland. Auf
Einladung von G. W. Leibniz lebte er in Berlin und pflegte Umgang
mit Sophie Charlotte, der Gemahlin des preußischen Königs Friedrich
I. Seine Briefe an sie ("Letters to Serena",
1704) hatten in der Aufklärungsepoche vor
allem in Frankreich großen Einfluss. Auch
der deutsche Religionskritiker H. S. Reimarus rezipierte Toland positiv. Aus Irland stammend, war der Philosoph (16701722) 1687 zum Protestantismus konvertiert. Seine an John Locke anschließende
Konzeption des Christentums als Religion
in den Grenzen der Vernunft - "Christianity not mysterious", ein Hauptwerk des
englischen Deismus - war 1697 verbrannt
worden. In Hannover wirkte Toland im
Umkreis des Grafen von Macclesfield,
Überbringer der offiziellen Akte der Hannoverschen Thronsukzession. - Barbier IV,
220; Jöcher IV, 1233.
365 VOLLGRAFF, Carl, Die
teutschen Standesherrn. Ein historisch-publicistischer Versuch. Gie362 STELLA, Johannes (pseud:
ßen, Heyer, 1824. Mit gestocheJust. Asterius), Deploratio pacis
nem Titel und zahlreichen, teils
Germanicae, sive dissertatio de
gefalteten Tabellen. XXII, 758 S.
pace Pragensi, Tam infauste quam
404
und Anhang mit zahlreichen geinjuste inita Pragae Bohemorum
trennt paginierten Beilagen. Inte20/30 Maii: MDCXXXV. In qua
rims Pappband der Zeit mit handartes et technae Austriacorum, vaeschriftlichem
Rückenschildchen
(ungeschnitten). € 350,–
cordia Saxonum, pericula Protestantum, et aequitas belli
ADB 40, 249. - Erste Ausgabe. - Ausführlich über den Rheinbund und
a Francis et Suecis jure prolati evidentissime ostenditur. seine Souveränität. - Stempel verso Titelblatt.
Juxta exemplar. Paris, Cramoisy, 1636. 3 Bl., 47 S. Fadenheftung (offenbar aus einem größeren Band entnom- 366 ZÖPFL, Heinrich, Grundsätze des allgemeinen
und deutschen Staatsrechts, mit besonderer Rücksicht auf
men).
€ 260,–
die neuesten Zeitverhältnisse. 4., durchaus umgearbeitete
VD17 12: 207612W; Holzmann-B. Pseud. 20. Jöcher IV, 802. - Anläßlich des Friedens zu Prag (1635) zwischen dem Kaiser u. Sachsen, in
und stark vermehrte Auflage. 2 Bde. Heidelberg, Winter,
dem der Kaiser auf die Durchführung des Restitutionsedikts verzichte1855/56. XX, 512; XXIV, 915 S. Ppbde der Zeit (mit
te. - Gering fleckig und angestaubt.
handgeschriebenen Rückenschildern).
€ 240,–
363 STRUBE, David Georg, Entdeckte Verdrehung Letzte Auflage des Werkes. Zoepfl (1807 - 1877) hatte die erste Auflades Westphälischen Friedens-Schlusses Art. V, § 31 und ge 1841 in Heidelberg unter dem Titel "Grundsätze des allgemeinen
und des constitutionell-monarchischen Staatsrechts" erscheinen lasArt. XVII, § 4, 5, 6, 7. 2. Auflage. Hannover, J. W. sen. Zoepfl was author of "Deutsche Staats- und Rechtsgeschichte"
Schmidt, 1760. 50 S. Ppbd der Zeit (Stempel verso Titel). (1834ff and 1844ff), and other works on legal history. – Die ersten
Seiten von Band 1 mit geringen Feuchtigkeitsspuren.
€ 140,–
Über die Rechte der Protestanten unter der Landeshoheit eines katholischen Fürstbischofs nach den Bestimmungen des Westfälischen
Friedens. Für die hier immer wieder auftauchenden Probleme war
das Bistum Hildesheim "geradezu klassischer Boden". Die Schrift des
Direktors der Hannoverschen Justizkanzlei (zuerst 1758) richtete sich
gegen Joh. Baptist Krauß, den "gelehrten, aber fanatischen" Fürstabt
von St. Emmeran in Regensburg.- Stintzing/Landsb. III.1/Text 257 u.
Noten 172f.
364 TOLAND, John, Relation des Cours de Prusse et
de Hanovre, Avec les Caractéres des principales Personnes qui les composent. Traduite de l'Anglois de J. T. Den
Haag, Th. Johnson, 1706. 3 Bl., 162 S., 4 Bl. Anzeigen.
Neuer Ppbd im Stil der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild (fehlen die 10 Kupfertafeln).
€ 200,–
367 ZWACKH, Franz Xaver, Prüfung der jüngst in
Mainz erschienenen Schrift von dem anmaßlichen Rechte
eines Reichs-Verwesers Reichs-Vikariats-Kommissarien
zu den deutschen Bischofs-Wahlen zu schicken. (Frankfurt), 1790. 78 S. Rückenbroschur.
€ 110,–
Erste Ausgabe der anonym erschienen Streitschrift von Franz Xaver
Zwackh (1756 - 1843), Regierungspräsident in München/Speyer und
Mitglied des Illuminaten-Ordens. Zwackh bezieht sich auf die genannte Schrift des Publizisten und Staatswissenschaftlers Johann Richard
Roth (1749 - 1813), der einer der letzten Vertreter der Mainzer Schule
war. - Holzmann/Bohatta III, 10230. – Umschlag leicht angestaubt
und mit kleiner Signatur, gering stockfleckig.
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
7. Gesellschaft, Soziales, Wirtschaft
368 AMMON, Otto, Zur Anthropologie der Badener.
Bericht über die von der Anthropologischen Kommission
des Karlsruher Altertumsvereins an Wehrpflichtigen und
Mittelschülern vorgenommenen Untersuchungen. Im
Auftrag der Kommission bearbeitet. Jena, G. Fischer,
1899. 16, 707 S. mit 24 Textfiguren, 15 farbige Kartenskizzen. Hlwdbd der Zeit. 4to. (etwas berieben, Stempel
auf Titel, Papier minimal gebräunt).
€ 250,–
Erste Ausgabe der "erste(n) Anthropologie eines größeren deutschen
Landes" (NDB). Otto Ammon (1842 - 1916) war zunächst Ingenieur,
dann Journalist, bis er schließlich als Privatgelehrter sich ganz der
Anthropologie widmete. Er war einer der ersten Sozialanthropologen
und, obwohl bereits 1916 gestorben, von wichtigem Einfluß für die
sozialdarwinistische Bewegung. So meinte er Naturphänomene auf die
Gesellschaft übertragen zu können und entwarf das Bild einer natürlichen Auslese beim Menschen. - NDB I,255.
369 ARNDT, Ernst Moritz, Geschichte der Veränderung der bäuerlichen und herrschaftlichen Verhältnisse in
dem vormaligen Schwedischen Pommern und Rügen
vom Jahr 1806 bis zum Jahr 1816 ... als Anhang zu dessen im Jahr 1803 erschienenen Versuch einer Geschichte
der Leibeigenschaft in Pommern und Rügen. Berlin, Realschulbuchhandlung, 1817. Titel, 2 Bl. Widmung an den
Fürsten v. Hardenberg, 112 S., 1 Bl. weiß. Halblederband
der Zeit mit 2 farbigen Rückenschildern und Rückenvergoldung (Signatur und Stempel auf dem. Titel, etwas
braunfleckig).
€ 300,–
Seltene erste Ausgabe.- Arndt beschreibt, ob und was seine Schrift
über die Leibeigenschaft in Pommern inzwischen bewirkt hat.- Goed.
VII,828,71; Loh 354; Schäfer/Schawe 657.
370 Assignaten: ANONYM, Moyens de relever la
valeur des assignats, et de les retirer successivement de la
circulation; proposés aux législateurs de la république
Francaise. Hambourg, Fauche, 1795. 28 S. Kart. € 300,–
Die Assignaten hatten Ende 1794 nur noch 20% ihres Nennwertes und
wurden schließlich nur noch mit einem Promillewert angenommen.
Der anonyme Verfasser schlägt als Mittel vor, dass der Staat niemals
mehr solche Papiere auflegen solle, sie vielmehr als Falschgeld verdammen solle. Als nächster Schritt müsse Ordnung in die Staatsfinanzen gebracht werden. Außerdem müssen man verhindern, dass das
Ausland den Wechselkurs beeinflusse etc. Schließlich empfiehlt der
Autor die Einrichtung von Handelsbanken, denen es überlassen sein
müsse, Geldüberweisungen zu tätigen. Ein Pamphlet, dass sich auf die
Seite der Republik stellt, die weitere Geldvernichtung aber nicht
verhindern konnte.
371 BENZENBERG, Johann Friedrich, Ueber Handel und Gewerbe, Steuren und Zölle. Elberfeld, Büschler,
1819. 3 Bl., 393 S. Ppbd der Zeit mit Rückenvergoldung
(etwa berieben, Vorsätze erneuert, Titel mit mehreren
Bibliotheksstempeln).
€ 180,–
Erste Ausgabe der Aufsätze. Der Publizist und Physiker Johann Friedrich Benzenberg (1777 - 1846) hatte sie zuerst in dem von ihm selbst
herausgegebenen "Deutschen Beobachter" veröffentlicht, für die
Buchausgabe bearbeitet und in vier Abteilungen unterteilt: Allgemeine Untersuchungen - Bittschriften der Theider und Gladbacher Fabrikherren an den Königs - Kornhandel und Kornvereine - Steuern und
Zölle.- Humpert 9948.
53
372 BERLEPSCH, Friedrich Ludwig von, Pragmatische Geschichte des landschaftlichen Finanz- und Steuerwesens der Fürstenthümer Calenberg und Göttingen, in
Hinsicht auf dasjenige, welches noch jetzt einen praktischen Nutzen schafft. Frankfurt und Leipzig, 1799. XVI,
512 S. Pappband der Zeit.
€ 220,–
ADB 2, 403f.; Kosch 1, 98. - Erste Ausgabe der besten Arbeit des
öffentlichkeitswirksamen Querdenkers Berlepsch (1749-1818), in der
er sein Ausscheren aus der preussischen Neutralitätspolitik auf eine
finanztechnische Grundlage stellte. Ohne den Aktenband, ebenfalls
1799. Er suchte z. B. als Präfekt in Marburg (unter westfälischer
Herrschaft) das "Erpressungssystem der Regierung" (ADB) zu mildern, geriet aber erneut in Konflikt mit dem Finanzminister Malchus.
373 BÖHMER, Justus Henning, (praes.), Konrad
Diedrich VOLCKMANN (resp.), De aeris alieni inter
coniuges Hamburgenses communione. Halle/S., Grunert,
1738. 1 Bl., 61 S. Spätere Broschur.
€ 60,–
Zweite Ausgabe der zuerst 1728 erschienenen Dissertation zu einem
Problem aus dem Schuldenrecht: inwieweit nach Hamburgischem
Recht z.B. die Ehefrau eines Schuldners bei der Verteilung der Konkursmasse den Gläubigern vorgezogen werden müsse, da sie ja den
Brautschatz mit in die Ehe gebracht habe u. ä. gelagerte Probleme. –
Umschlag staubig.
374 BÜLOW-CUMMEROW, Ernst v., Betrachtungen über Metall- und Papiergeld, über Handelsfreiheit,
Prohibitiv-System, gegenwärtigen Zustand der ersten
europäischen Reiche, Verschuldung der Grundbesitzer,
Pfandbriefs-System usw. und Landbanken. Berlin,
Trautwein, 1824. VIII, 196 (1) S. Original Verlagsbroschur.
€ 360,–
Einzige Ausgabe. Landbanken (nicht Landesbanken!) sind regionale
Banken, deren Aktionäre nur Grundbesitzer sein können. Ihre Aktien
sind gesichert durch Niederlegung der gleichen Summen in barem
Geld, durch das Activ-Vermögen der Bank sowie die subsidiarische
Garantie aller Teilnehmer...
375 BÜSCH, Johann Georg, Theoretisch-praktische
Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. 2 Teile in 1 Bd. (Und:) Zusäze (!) zu seiner
theoretisch-praktischen Darstellung der Handlung... (Bd
3 von 3). Zusammen also 2 Bde. Hamburg und Lübeck,
ohne Verlag, 1800. 16, 304 S.; 368 S. und 14 S., 1 Bl.,
424 S. Neue Ppbde im Stil der Zeit mit goldgeprägten
Rückenschildern (insgesamt 6 Blätter mit ergänzten Fehlstellen und geringem Buchstabenverlust).
€ 320,–
Frühe Nachdruckausgabe des betriebswirtschaftlichen Hauptwerkes
von Johann Georg Büsch, erschienen zwischen der zweiten (Original)Ausgabe von 1799 und der maßgeblichen dritten (1808). Der vorliegende dritte Band Zusätze mit Generalregister für das Hauptwerk. Vgl. Schröder I,447,39; Kress B 4084 (diese Ausgabe der Zusätze).
376 BÜSCH, Johann Georg, Praktischer hamburgischer Briefsteller für Kaufleute. 2 Teile (in 1 Bd). Altona,
G. Vollmer, 1798 - 1799. 16 S., 4 Bl., 408 S., 3 Bl.; 99,
(1) S., 2 Bl. Errata. Marmorierter Ppbd der Zeit (gebräunt
und etwas beschabt, Rückenbezug mit Fehlstelle, ohne
die 80 S. des zweiten Abschnitts von Teil 2).
€ 150,–
Erste Ausgabe dieser Sammlung von beispielhaften Briefen in einem
Exemplar aus der Großherzoglichen Bibliothek Neustrelitz.- Leider
fehlt der zweite Abschnitt des zweiten Teils (dessen Briefe an das
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54
französische Directorium und gegen seine Handelspolitik gerichtet
waren).- Kress B 3567; Humpert 6290.
eigentlich Maschinenbauer, engagierte sich für den Mittelstand und
gründete seinen Hammer-Verlag.
377 BÜSCH, Johann Georg, Sämtliche Schriften. Bde
1-12 und 16 (von 16). Wien, Bauer, 1813/18. Insgesamtüber 5800 SS. Halbleder der Zeit (mit 2 Rückenschildern), 1 Bd Ppbd, (1 Rücken fehlt, Kapitale bzw. Rückenschilder teils mit Fehlstelle, Gelenke teils angeplatzt,
etwas berieben und bestoßen).
€ 1.200,–
380 GARVE, Christian, Ueber den Charakter der
Bauern und ihr Verhältniß gegen die Gutsherrn und gegen die Regierung. Drey Vorlesungen in der Schlesischen
Oekonomischen Gesellschaft gehalten. Breslau, bey Wilhelm Gottlieb Korn, 1786. 200 S. Neuer Pappband mit
rotem Rückenschild. 8vo.
€ 220,–
ADB III, 642; Kress B 6098. - Büsch (1728-1800), befreundet mit
Garve (1742-98) galt den Zeitgenossen, neben Mendelssohn, als ihr
Klopstock und Reimarus, war einer der Begründer der Patriotischen
grosser philosophischer Lehrer. Er lebte in Breslau als PrivatgelehrGesellschaft. Seine handels- und finanztheoretischen Schriften machter und trat vor allem als Übersetzer (Cicero, Smith, Ferguson, Burke)
ten ihn zum Vorreiter einer modernen Volkswirtschaftslehre in
und Essayist hervor. Philosophisch stand er der englischen PhilosoDeutschland. "... seine Schriften über Geldumlauf und Münzpolitik
phie nahe. Die vorliegende Betrachtung zeigt in seinen drei Teilen die
haben seiner Zeit wichtige Anregungen gegeben; er war auf diesen
sozialpolitische Einordnung des Bauernstandes im Deutschland vor
Gebieten in Deutschland
der Französichen Revoluohne eigentlichen Vortion aus der Sicht des
gänger,
ausgezeichnet
Bürgertums.
durch selbständiges Den381 HEEREN, A.
ken, vorwiegend
von
H. L., Ideen über die
praktischen Erwägungen
bestimmt, fußend auf der
Politik, den Verkehr
Erfahrung statt auf Büund den Handel der
cherstudium" (NDB III,
vornehmsten Völker
3). - Enthält: I-IV
der alten Welt. Bd I (Beschluß). Theoretischpraktische
Darstellung
III/1 (= 5 Tle = alles
der Handlung in ihren
Erschienene) in 2
mannichfaltigen GeschäfBdn. Wien, F. Härter,
ten; IV-V. Über das
1817.
Zusammen
Bestreben der Völker
über 2000 S., 3 gefalneuerer Zeit einander in
ihrem Seehandel recht
tete Kupfertafeln und
122
wehe zu thun und Ver3 gestochene Faltkarmischte Abhandlungen; VI-VII. Über Banken und Münzwesen; VIII.
ten.
Lwdbde
der
Zeit
mit
goldgeprägtem
Rückentitel
Praktischer hamburgischer Briefsteller für Kaufleute; IX-XI. Abhand(lichtspurig
und
etwas
bleichfleckig,
obere
Kapitale
belung von dem Geldumlauf. 2., vermehrte und verbesserte Auflage; XII.
Handlungsgeschichtliche Schriften; XVI. Sachregister. - Es fehlen die
stoßen, Besitzvermerke).
€ 200,–
Bde 13-15 "Vermischte Abhandlungen". – Stempel auf Vorsatz und
Bibliothek historischer Classiker aller Nationen, 3 - 7. - Wiener NachTitel, 1 Titel mit kleinem Eckabriß, nur ganz vereinzelt leicht stockfledruck "nach der neuesten (d.h. der dritten Göttingischen) Ausgabe.ckig, Bd 11 gebräunt.
Angeregt durch Montesquieu und Adam Smith untersuchte Heeren die
Beziehungen zwischen Wirtschaft, Verfassung und Politik bei den
378 FERBER, Carl Wilhelm, Beiträge zur Kenntniß alten Völkern (vgl. NDB 8, 195).- I/1. Einleitung. Asiatische Völdes gewerblichen und commerciellen Zustandes der ker:Perser.- I/2., Phönizier, Babylonier, Skythen, Inder.- II/1. Afrikapreußischen Monarchie. Aus amtlichen Quellen. Berlin, nische Völker: Karthager, Äthiopier.- II/1. Ägypter.- III/1. Griechen.Trautwein, 1829. 10, 300 S., 1 Bl., 9 gefaltete Tabellen. Der erste Band enthält im Anhang auch den ersten, zumindest teilweise gelungenen Versuch zur Entzifferung der altpersischen KeilschrifRestaurierter Halblederband der Zeit.
€ 220,–
ten durch G. Fr. Grotefend (dazu zwei Tafeln).- Vgl. MNE I,307 (GötErste Ausgabe. - Beschreibt in vier umfangreichen Kapiteln Nachweitingen 1804-1812).- Mit Besitzvermerk des Germanisten Conrad
se über Einfuhr und Ausfuhr, Gewerbesteuer, allgemeine GewerbeBorchling.
Tabellen und den Handel des preußischen Staates. - Humpert 5198;
Kress C 2278. - Rücken und Ecken unter Verwendung alten Materials
382 HERMBSTÄDT, Siegesmund Friedrich, Chemierneuert, Titel beidseitig und Vorsatz mit Bibliotheksstempel.
sche Grundsätze der Kunst Bier zu brauen; oder Anlei-
379 FRITSCH, Theodor, Zwei Grundübel: BodenWucher und Börse. Eine gemein-verständliche Darstellung der brennendsten Zeitfragen. 2. Auflage. Leipzig,
Beyer, 1894. 300 S. Neuer geschmackvoller Halblederband.
€ 800,–
Letzte Auflage im Jahr der Erstausgabe. Vom Autor des Handbuchs
der Judenfrage. Mit einer handschriftlichen Widmung auf der Titelrückseite "In Hochachtung überreicht! Leipzig Nov. 1894. Theod.
Fritsch." Adressat war der Agrarwissenschaftler Max Sering. Eingangs zitiert er Theodor Mommsens Römische Geschichte, wonach
das Sklavenproletariat den Ruin des Mittelstandes und damit den
Untergang des Römischen Reiches bewirkt habe. F. (1852 - 1933) war
tung zur theoretisch-praktischen Kenntniß und Beurtheilung der neuesten und wichtigsten Entdeckungen und
Verbesserungen in der Bierbrauerei; nebst einer Anweisung zur praktischen Darstellung der wichtigsten engländischen und deutschen Biere, so wie einiger ganz neuer
Arten derselben. Berlin, Amelang, 1814. 16, 367, (1) S.,
2 gefaltete Kupfertafeln. Ppbd der Zeit (beschabt und an
Ecken und Kanten stark bestoßen, Rücken später überklebt, Vorsätze etwas braunfleckig, erste Lagen unten am
Bund gering wurmstichig).
€ 420,–
Seltene erste Ausgabe.- Die Kupfer mit den notwendigen Gerätschaften zum Bierbrauen.- Ferchl 230.
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
383 JAHRBÜCHER der Berg- und Hüttenkunde.
Herausgegeben von Karl Erenbert von Moll. Bde 1-3
(von 5). Salzburg, Mayer, 1797 - 1799. Zusammen etwa
1400 S. Mit 6 gefalteten Kupfertafeln und 2 Falttabellen.
Ppbde der Zeit.
€ 500,–
Wichtige, frühe Zeitschrift zum Berg- und Hüttenwesen, später unter
wechselnden Titeln (Annalen, Ephemeriden u. Neue Jahrbücher) noch
weitergeführt. - Die vorliegenden ersten drei Jahrgänge u. a. mit
Briefen von einer metallurgischen Reise durch Tirol, einer Beschreibung des Salzburgischen Salzkammergutes zu Hallein, Nachrichten
über A. v. Humboldts Bemühungen zur Erleichterung des menschlichen Aufenthalts in bösen Grubenwetter in Auszügen aus dessen
Papieren, A. v. Humboldt über die Entbindung des Wärmestoffs als
geognostisches Phänomen (vgl. Löwenberg 49 u. 55/VIII), eine Übersetzung von B. de Saussures Agenda oder allgemeine Übersicht der
Untersuchungen, deren Resultate zur Gründung einer Theorie der
Erde notwendig sind und eine kommentierende Übersicht des Herausgebers über die neu erschienene Literatur des Berg- und Hüttenwesens. - Poggendorff II, 178; Kat. Bergakad. Freiberg 328; Zittel 78
Anm.; Kirchner I, 3368. – Angestaubt und beschabt, Innengelenke
teils mit kleinen Wurmspuren, etwas braunfleckig.
384 JOURNAL für Fabrik, Manufaktur, Handlung und
Mode. Jg. 1796 in 2 Bdn. Leipzig, Voß und Comp., 1796.
2 Bl., 486 S., 40 Bl. und 5 Bl., 470 S., 45 Bl. (Inhaltsverzeichnis und Anzeigen), 2 gestochene Titelblätter, 23
(von 36), meist gefalteten Kupfertafeln (11 koloriert), 12
gestochene Trägertafeln mit 2 (von 24) Stoffmustern.
Ppbde der Zeit (beschabt, bestoßen, Rücken beschädigt,
Bindung gelockert, wenige Blätter und Tafeln lose, innen
gering braun- und fingerfleckig, es fehlen die Modestiche, ein Stich aus dem Oktoberheft und fast alle Stoffmuster).
€ 180,–
Jahrgang 1796 dieser interessanten Zeitschrift berichtet u.a. über
unechtes Porzellan, Geschichte der Ostindischen Compagnie in England, eine berühmte Pariser Spiegelschleiferei, Stenographie, eine
Pariser Hutfabrik, Englands Handel und Manufakturen, Triest, Bilbao, Moral für Kaufleute, die Thouvenot'sche Tapeten-Manufaktur in
Wolfenbüttel, brasilianische Diamanten, englische Schiffahrtsgesetze
u.a.m.- Die 12 Modestiche wurden leider entfernt. Vorhanden sind
aber alle anderen Tafeln, die u.a. zwei Standuhren, französische
Möbel, ein Papiertrockenhaus, zwei Wecker, ein englisches Gewächshaus, einen modernen Wiener Schlitten, eine Wollkrempel- und eine
Wollkämmmaschine, eine Feuerspritze, eine Wasserpresse und eine
Orphica zeigen.- Kirchner 2761; Lipperheide Zb 7; Kirchner, Dt.
Zeitschriftenwesen S. 235.
385 KEGEL, Carl August Ludolph, Der Handel in
Hamburg. Als Grundlage einer praktischen Darstellung
des gegenwärtigen allgemeinen Handels-Systems. Bd 1
(alles Erschienene ?). Hamburg, Auf Kosten des Verfassers, 1806. 8 Bl., 432 S., 8 Bl. (Inhaltsverzeichnis). Halblederband der Zeit. Kl.-4to. (beschabt und besonders an
Ecken und Kapitalen stärker bestoßen, Rücken oben am
vorderen Gelenk repariert, Stempel verso Titel). € 240,–
Erste Ausgabe. - Handelslehrbuch des Hamburger Erbschafts- und
Fallitenbuchhalters C. A. L. Kegel über alle zum Handel notwendigen
Kenntnisse, vermittelt am Beispiel Hamburgs. Denn: "Hamburg ist
eine Schule des Handels; es giebt keinen Handels-Zweig, der hier
nicht in der Ausführung statt fände" (Vorwort). - U. a. mit einer praktisch-kaufmännischen Rechenkunst, über Kommissionshandel, Hilfsgeschäfte, Assekuranzen, die Handlungslage von Hamburg, die Warenlager der Stadt, die Gelder in Hamburg, See- und Binnenschiffahrt,
Fischerei, u.a.m. - Im Anhang Maß- und Währungstabellen, Münzver-
55
gleiche, Kaufbedingungen für verschiedene Waren in Hamburg und
der Zoll daselbst. - Katalog d. Commerbibl. 1864, 513; Schröder
III,546; Krieg, MNE Nachtrag S. 111 erwähnt einen zweiten Band
(287 S.), der für uns aber sonst nicht nachzuweisen war.
386 KLEWIZ, Wilhelm Anton (Hrsg.), Steuerverfassung im Herzogthum Magdeburg. Aus öffentlichen Quellen. 2 Bde (in 1 Bd). Berlin u. Leipzig, H. A. Rottmann,
1797. Titel, 30 (von 32), 102 S., 1 Bl., 27 gefaltete Tabellen (Statistische Nachrichten. Beilagen 106 bis 132); 8,
174 S., 1 Bl. Halblederband der Zeit mit 2 farbigen Rückenschildern und dekorativer Rückenvergoldung (Rücken an den Seiten minimal klebspurig, Bibliotheksschild, handschriftliche Signatur, Titel beidseitig mit
Bibliotheksstempel, 1 (leeres ?) Blatt hinter dem Titel
entfernt).
€ 140,–
Teil 1 - für die Hand des Gelehrten, Statistikers und Staatsmannes beschreibt und würdigt die magdeburgische Steuerverfassung und
zieht Vergleiche zu den Steuerordnungen in Halberstadt, West- und
Südpreußen und in der Kurmark. Teil 2 - gedacht für den preußischen
Kaufmann - enthält die Vorschriften des magdeburgischen Steuerwesens.- Wilhelm Anton Klewiz (1760 - 1838) war zweiter Kammerdirektor in Magdeburg, bevor er in Berlin eine steile Karriere begann, die
1817 in der Ernennung zum preußischen Finanzminister gipfelte.Siehe ADB XVI,181.
387 KNIGHT, Charles, Kapital und Arbeit, mit Inbegriff der Ergebnisse der Maschinerie. Aus dem Englischen von T. Roth. Stuttgart, Expedition der Wochenbände, 1847. Kl.-8vo. 222 S. Einfacher Pappband der
Zeit (Stempel auf Titel und letzter Seite).
€ 150,–
Erste deutsche Ausgabe von "Capital and Labour, Including the
Results of Machinery" (1845). Der Verlag gab die "Wochenbände für
das geistige und materielle Wohl des deutschen Volkes" heraus.
388 KOENIGK, Johann Christian, Der Stadt Leipzig
Wechsel-Ordnung, mit nöthigen und nützlichen Anmerckungen versehen, wobey auch ein Anhang zu befinden,
welcher nicht nur das so genannte Leipzigische MarcktRescript... sondern auch unterschiedene WechselOrdnungen von andern Plätzen... darstellet. Leipzig,
Kloß, 1712. 4to. 114 S., 1 Bl., 301 S., 1 Bl. Halbpergamentband der Zeit.
€ 600,–
Humpert 5762; Kress S.2589. - Zweiter Druck der Leipziger Wechselordnung von 1682, herausgegeben zusammen mit anderen, vor 1712
erlassenen einschlägigen kursächsischen Verordnungen und einer
Auswahl auswärtiger Wechselordnungen. - Die Leipziger Wechselordnung ist, anders als ihr Name nahelegen mag, kein von der Stadt
Leipzig erlassenes, sondern ein landesherrliches Gesetz für die in der
Stadt Leipzig abgehaltenen Messen. Sie ist das erste, das Wechselrecht umfassend normierende Gesetz des Kurfürstentum Sachsen
gewesen und hat, ungeachtet späterer Ergänzungen und Änderungen,
bis zur Einführung der Allgemeinen Deutschen Wechselordnung von
1849 Bestand gehabt, als man sich des Wechselinstruments längst
auch außerhalb von Messeplätzen bediente und das Wechselrecht
längst flächendeckende Geltung erlangt hatte. Unter den mitabgedruckten älteren kursächsischen Verordnungen hervorzuheben sind
die Leipzigischen Markt-Reskripte von 1621 und 1660, in denen schon
von Wechselgeschäften die Rede ist, und der Decisiv-Befehl wegen der
Wechsel-Briefe von 1669. Unter den im Anschluß daran abgedruckten
auswärtigen Wechselordnungen finden sich die meisten wichtigeren
aus dem Reich und auch einige aus dem weiteren Europa. Zu den
ersteren gehören Des Heiligen Römischen Reichs Wechselordnung
von 1654 sowie die Wechselordnung für Hamburg (1603), Bozen
(Fsm. Tirol, 1648, 1663), Lübeck (1662), Augsburg (1665), Frankfurt
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
am Main (1666, 1676), Breslau (Hzm. Schlesien, 1672), Köln (1675),
Braunschweig (Hzm. Braunschweig-Lüneburg, 1686), Naumburg
(Hochstift, 1693), Altenburg (Fsm., 1697), Magdeburg (Hzm., 1703)
und Kurbrandenburg (1709). Die revidierte Hamburger Wechselordnung von 1711 wurde nicht mehr aufgenommen, ebenso fehlt naturgemäß die erste Wiener Wechselordnung von 1717. Mit den Wechselordnungen des Hzm. Preussen (1684) und für Danzig (Kgr. Polen,
1701) sind schließlich auch die beiden außerhalb des Reichsgebiets
erlassenen deutschen Wechselordnungen vertreten. Das sonstige
Europa ist mit einem Auszug aus der französischen Ordonnance du
commerce von 1673 sowie den Wechselgesetzen für Lyon (1667) und
Amsterdam (s. a.), jeweils in deutscher Übersetzung, präsent. Diese
Ausgabe der Leipziger Wechselordnung ist daher eine zwar nicht
vollständige, aber für den deutschen Bereich repräsentative Wechselrechtssammlung ihrer Zeit, also der Zeit um 1700. - Deckeloberkanten
und Ecken stark bestoßen und mit Fehlstellen, berieben.
389 LASSALLE, Ferdinand, Herr Bastiat-Schulze
von Delitzsch, der ökonomische Julian, oder: Capital und
Arbeit. Berlin, Schlingmann, 1864. IX, 269 S. Hlwd der
Zeit (Einband etwas fleckig).
€ 100,–
Andreas, A.87. Erste Ausgabe von Lassalles
ökonomischem
Hauptwerk;
Stammhammer I, 126, 10; Borst 2911. Erste Ausgabe von Lasalles ökonomischem Hauptwerk, als Gegenschrift zu
Schulze-Delitzschs "Capitel zu einem
deutschen Arbeiter-Katechismus" verfaßt. - Die französischen NationalWerkstätten von 1848 und Antwort für
Herrn Professor Rau.
390 LEBLANC, V., Walter de
SAINT-ANGE, Atlas zu Leblanc
und Walter's practischer Eisenhüttenkunde. 63 Tafeln, wovon
32 zum ERSTEN und 31 zum
ZWEITEN Theil gehören (und
Tafeln zu dem Supplementband
sowie zu Band III) in 1 Bd. Weimar, B. Fr. Voigt, (etwa 1840).
Quer-Folio (ca. 42 : 55 cm). Titel,
(I.:) 32 Tafeln, (II.:) 30 (statt 31)
Tafeln, (Suppl.:) 20 Tafeln, (III.:)
95 (statt 97) Tafeln in Strichlithographie. Halblederband der
Zeit mit goldgeprägtem Rücken416
schild (Kante etwas beschabt und
bestoßen, Titel und die nächsten Blätter etwas stärker
braunfleckig, leichte senkrechte Knickspur in Tafelmitte,
einige Gebrauchsspuren; es fehlen die Tafeln I,29 sowie
III,40 und 58.
€ 750,–
Imposantes technisches Tafelwerk mit 177 (statt 180) lithographierten
Tafeln. Sie zeigen Röst- und Hochöfen, geneigte Ebenen, Gebläse,
Regulatoren, die Einrichtungen einer Hammerhütte, Hammer und
Walzwerke, Dampfmaschinen, Poch- und Waschwerke, ErzAufbereitungsanlagen, Holz- und Koksöfen, Lufterhitzungsapparate,
Förmerei und Giesserei, Puddel- und Schweissöfen, Blechwalzwerke,
die Eisenbahn-Schienen-Fabrikation, Walzdrehbänke, das Hüttenwerk
Decazeville, die Walzhütte zu Alais und zu Decazeville, die Hütten zu
Creuzot, zu Vierzon, zu Abainville und in Belgien, die Walzhütte zu
Königshütte in Oberschlesien u.a.- Heinsius IX/1,547 u. X/1,215.
56
391 LÖHMANN, Friedrich, Handbuch für juridische
und staatswirthschaftliche Rechnungen zum Gebrauch für
alle Classen von Staats-Beamten, Juristen, Cameralisten,
Theilnehmer am Assecuranz- und Bankgeschäften, so
wie für jeden Liebhaber der Rechenkunst. Nebst Dreizehn Bogen Tabellen über die höhere InteressenBerechnung, so wie den wahren Betrag der Zinsen im
Laufe des Jahres, oder zwischen zwei festgesetzten Zinszahlungs-Terminen. Leipzig, J. A. Barth, 1829. Gr.-8vo.
56, 392, 208 S., 4 Falttabellen. Ppbd der Zeit (Rückenbezug oben unauffällig ergänzt, alter Besitzvermerk, vereinzelt gering braunfleckig).
€ 180,–
Erste Ausgabe.- Wichtiges Werk zur Investitionsrechnung als Teilgebiet der Betriebswirtschaftslehre. Zugleich setzt Löhmann die Tradition der juridischen Rechenkunst (mathesis forensis)fort, die sich seit
der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im kameralistischen Schrifttum
entwickelt hatte. Friedrich Löhmann (1787 - 1835) setzte sich u.a. mit
einer seit 1824 im Königreich Sachsen geltenden Regelung auseinander, nach der Abschlag bei vorzeitiger Zahlung einer Schuld nach
dem Leibnizschen Verfahren zu berechnen
sei. In sorgfältigen Analysen und kritischen
Anmerkungen stellt er dar, daß die in den
früheren Lehrbücher oft falsch oder kritiklos dargestellte Leibnizsche Rechnung
häufig zum Nachteil des Zahlungspflichtigen ausschlug, weil die darin formulierten
Voraussetzungen der Realität nicht entsprachen. Darum schlägt Löhmann eine
neue praktikablere und gerechtere Regelung vor. Seine besondere Bedeutung als
investitionstheoretische Schrift erhält das
Handbuch durch die sorgfältigen Analysen
der Voraussetzungen der Kapitalwertrechnung und die Betonung darauf, welche
Anwendungsvoraussetzungen dem Investitionsrechnungskalküls
zugrundegelegt
werden müssen.- Humpert 12462; NDB
XV,38.
392 MARTIN, C. F., Les tables
de Martin, ou le régulateur universel des calculs en parties doubles.
Paris, chez l'auteur, 1817. 843 S.
Mit 3 Falttabellen, 1 Schablone als
Beilage. Lederband der Zeit mit
Rückenvergoldung (Einband fleckig und bestoßen, hinteres Gelenk
mit Einriss und Wurmfraß, Buchblock teilweise mit Nässerand, 1 Falttabelle mit Randläsuren).
€ 180,–
Umfangreiches Tabellenwerk zur Umrechnung sämtlicher Maße und
Gewichte aus den traditionellen Einheiten sämtlicher Länder in das
neue dezimale Meter-Kilogramm-System und v. v., ebenso zur Umrechnung zwischen den Währungen verschiedener Handelsplätze. Die
in einer Tasche des vorderen Innendeckels beiliegende Schablone
wird auf die Tabellen gelegt und gestattet das unmittelbare Ablesen
des Ergebnisses. Ohne die auf dem Titel erwähnte zusätzliche Schablone in Metall-Ausführung. - Kurelac/Herkov II, 709; Kress S 5948.
393 MARX, Karl, Das Kapital. Kritik der politischen
Oekonomie. 3 Bände (in 4). Hamburg, Meissner 1867/97,
Nachdruck Keip, 1983. Grüne Halblederbände. € 850,–
Reprint zum Jubiläum der Erstausgabe anläßlich des 100. Todestag
von Karl Marx, Exemplar No. 75 aus einer Auflage von 200. - 1. Der
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
Produktionsprocess des Kapitals (1867). 2. Der Cirkulationsprocess
des Kapitals (1885). 3. Der Gesammtprocess der kapitalistischen
Produktion. 2 Teile (1894).
394 MATSCHOSS, Conrad, Männer der Technik. Ein
biographisches Handbuch. Berlin, VDI-Verlag, 1925.
4to. 12, 306 S. mit Porträtzeichnungen im Text. Blauer
Halblederband mit Rückenvergoldung (etwas berieben
und minimal bestoßen).
€ 120,–
Originalausgabe! Pioniere der Technik in einer Sammlung komprimierter Biographien. Das Nachschlagewerk erschien zur Eröffnung
des Deutschen Museums und ist dessen Begründer Oskar von Miller
gewidmet.- Vorblatt mit montiertem Foto des Berliner VDI-Gebäudes
und gestochener Widmung für Generaldirektor Max Krone, der 1927
aus dem Vorstand des VDI ausschied. Eigenhändig unterzeichnet vom
Autor Conrad Matschoss, von G. de Thierry, W. Lippart, den Herren
Wendt, Griessmann, Soden u.a.
395 MEYER, Moritz, Beiträge zur genaueren Kenntniss des Eisenhüttenwesens in Schweden. Berlin, G.
Reimer, 1829. 8, 350 S., 1 Bl. (Errata), 5 lithographierte,
gefaltete Tafeln, 2 Falttabellen. Halblederband der Zeit
mit Rückenschild (gering berieben, bestoßen, Einriß im
Rücken ausgebessert, 2 Tafeln stockfleckig).
€ 280,–
Erste Ausgabe.- Darstellung des schwedischen Bergwesens. Teil 1
über "Äussere Verhältnisse des Eisenhüttenwesens in Schweden", Teil
2 über "Die Fabrikation auf den Hütten".- Unter den Tafeln 2 mehrfach gefaltete kolorierte Karten: Schweden, mit Angabe aller Hochöfen, und die Dannemora Gruben. Drei mehrfach gefaltete Tafeln
zeigen Querschnitte von Hochöfen.- Engelmann, Bibl. mech.-tech.
247; Poggendorff II, 137.
396 MISCHLER, Peter, Das deutsche Eisenhüttengewerbe vom Standpunkte der Staatswirthschaft. Mit
Benutzung amtlicher Quellen. 2 Bde. Stuttgart, Cotta,
1852-1854. 16, 607 S. und 8. 400 S., zusammen 7 gefaltete Tabellen (3 lithographiert). Ppbde der Zeit mit aufgezogenen OUmschlägen (Einbände jeweils minimal
feuchtrandig und mit schwacher Klebespur am Rücken,
untere Ecken von Bd 2 gestaucht, Bd 1 anfangs am Falz
mit kleinem Nässerand).
€ 280,–
Erste Ausgabe dieser ehrgeizigen volkswissenschaftlichen Darstellung, der ersten großen Arbeit des Autors. Hervorgegangen aus dem
wirtschaftlichen Kampf Schutzzoll gegen Freihandelsprinzip, ist
Mischlers Werk eine streng empirische Untersuchung, fußend auf
eigenen Beobachtungen in den wichtigsten Hüttenwerken Deutschland, Großbritanniens, Belgien und Österreichs und aus regem Gedanken- und Informationsaustausch mit zahlreichen Industriellen. Es
steht "in der volkwirthschaftlichen Litteratur einzig da".- ADB XXII,5.
397 MURATORI, Ludovico, Gedanken über die Abschaffung des Bettelns und Verpflegung der Armen. (Aus
dem Italienischen) uebersetzt und vermehrt von Peter
Obladen. Wien, o. V., 1783. 8 Bl., 104 S. Schlichter Ppbd
der Zeit (Einband fleckig und stellenweise beschabt, etwas braunfleckig).
€ 220,–
Wiener Nachdruck (?) der deutschen Ausgabe eines Nebenwerkes des
Priesters und großen italienischen Gelehrten Ludovico Muratori
(1672 - 1750), der u.a. Konservator der Ambrosiana zu Mailand, dann
Bibliothekar und Archivar in Modena und Autor vornehmlich bedeutender historischer Werke war. Über Bettelei, Almosen, Arbeits- und
Armenhäuser, Verpflegung der Hausarmen und Armen etc.- Hensius
II,1112 (nennt zwei Ausgaben: Augsburg (Kummer, Leipzig), 1780
und Innsbruck, Wagner, 1783).
57
398 NECKER, Jacques, Manuscrits. Publiés par sa
fille (Germaine de Stael-Holstein, née Necker). 2 Teile in
1 Bd. Genf, J. J. Paschoud, an XIII (= 1804). 2 Bl., 354
S., 1 Bl.; 153, (1) S. Halbledeband der Zeit mit Rückenvergoldung.
€ 350,–
Erste Ausgabe einer von Madame de Stael herausgegebenen Sammlung kleiner Schriften ihres Vaters Jacques Necker (1732 - 1804),
dessen zweite Absetzung als französischer Finanzminister den Sturm
auf die Bastille auslöste.- Den ersten Teil der "Manuscrits" bildet die
biographische Abhandlung "Du caractère de Mr. Necker et de sa vie
privée" von Madame de Stael, im zweiten sind u.a. seine berühmte
Schrift "Sur la législation et le commerce de grains" und viele kurze
essayartige Texte und "Esquisse de pensées" abgedruckt, u.a. zur
Zeitgeschichte (Robespierre), Oekonomie und Finanzen, Literatur und
Mode, , aber auch Themen wie: die zweite Heirat, das Alter, Selbstvertrauen, Geiz u.a.m.- Den in den "Manuscrits" am Schluß abgedruckten Text "Suites funestes d'une seule faute" (das ist die Antwort
auf eine Kritik gegen Mme de Staels "Delphine") bezeichnet die
Schriftstellerin als von ihrem Vater stammend; er gilt aber nahezu
sicher als von Mme de Stael selber verfaßt.- Schönes, breitrandiges
Exemplar. - Martin/Walter III, 25784; Monglond VI, 1157 f; Tourneux
24567.
399 Nürnberg:
Eines
HOCH-EDLEN
UND
HOCHWEISEN RATHS Des Heil. Röm. Reichs-Stadt
Nürnberg neu-revidirte Banko-Ordnung. (Nürnberg, o.
Verlag, 1721). 84 S. (von ?), in losen gefalteten Bogen
(gebräunt und gering angestaubt).
€ 55,–
Es fehlt der Anhang (vermutlich das"Decretum was bey Schliessung
der Banco Publico und wann sonst allda nicht geschrieben wird, zu
observiren ist, betreffend" vom October 1722).
400 PEUST,Otto, Lauro VIADAS, Mexico und die
Landarbeiter-Frage, Deutsche Ausgabe des Werkes Mexico y el problema obrero rural. (und Viadas:) Die Frage
des Kleingrundbesitzes. Deutsche Ausgabe des Werkes
El problema de la Pequena propriedad. Mexico, Foemento Ministrium, 1912. 247 S., 2 gefaltete Tabellen. Originalbroschur (angestaubt, Rücken mit kleinen Fehlstellen)
€ 150,–
Haupttitel: Volkswirtschaftlich-gesellschaftliche Studien der GeneralAckerbaudirektion im Formento Ministerium, Mexico. Auf dem Titelblatt eine handschriftliche Widmung der beiden Autoren an Achille
Loria, Professor in Torino / Turin.
401 PFEIFFER, Johann Friedrich von, Lehrbegrif
sämtlicher oeconomischer und Cameralwissenschaften. 4
Bde. Mannheim, Schwan, 1773-78. Gr.-8vo. Zeitgenössische Halbpergamenteinbände, (Bd 1 neu in Halbpergament gebunden).
€ 1.800,–
Erste Ausgabe, eines von Pfeiffers beiden Hauptwerken (Band 1 in
neuer, erweiterter Ausgabe). Gilt als typisch und vorbildhaft für den
deutschen Merkantilismus in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
gelten. Pfeiffer war ein führender Anhänger Justis. Sein "Lehrbegrif"
war derart populär, das man bei anderer Gelegenheit meist nur vom
Verfasser des Lehrbegriffs sprach. Mit seinem ersten Hauptwerk
strebte er keinen theoretischen Wurf an, sondern schuf ein auf Erfahrung beruhendes Kompendium über Stand und Möglichkeiten der
Landwirtschaft und des Gewerbes in den deutschen Staaten. Man
könnte "in dem Werk eine auf der Erfahrung sich gründende Technologie der gesamten Landwirtschaft, des Gewerbes und der Verwaltung
- jeweils im weitesten Sinne des Wortes - ... sehen" (Napp-Zinn). Es
wäre aber falsch, Pfeiffer insgesamt als Empiriker und Technologen
abzutun, wie seine spätere theoretische Arbeit zeigte. Inama-Sternegg
(ADB) bezeichnet ihn als "einen der bedeutendsten und vielleicht am
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
58
meisten charakteristischen Vertreter der spezifisch deutschen Kameralwissenschaft.
schriftliche Notiz auf Vorsatz, Seiten 529/530 von Bd 2
nach S. VI eingebunden).
€ 150,–
402 PRITTWITZ, Moriz v., Theorie der Steuern und
Zölle. Mit besonderer Beziehung auf Preussen und den
deutschen Zollverein. Stuttgart, Cotta, 1842. 511 S. Ppbd
der Zeit.
€ 220,–
Einzige Ausgabe.
Humbert, Kameralwissenschaften, 12104. Das Werk sei angeregt
worden durch das reiche statistische Material, das er in J. G. Hoffmann's Lehre von den Steuern habe finden und nutzen können. Hoffmann war einer der wichtigsten deutschen Nationalökonomen mit
Schwerpunkt auf Statistik. (Vgl. NDB IX, 399). Prittwitz wiederum
war Autor von "Die Kunst reich zu werden" (1840) und einer Volkswirtschaftslehre (1846).
403 RANKE, Johannes, Beiträge zur physischen
Anthropologie der Bayern. Aus den Beiträgen zur Anthropologie und Urgeschichte Bayerns. München, Th. Riedel, 1883. 4to. 9, (3), 168 S., 1 Bl., 296 S., zusammen 16
lithographierte Tafeln (incl. gefaltetes Diagramm), 2
gefaltete Kartenskizzen (je 48 x 35 cm). OHlwdbd (begriffen und angestaubt, Kapitale gering, Ecken und Kanten
stärker gestaucht, fliegender Vorsatz vorn entfernt, Papier
gebräunt und vereinzelt etwas angestaubt).
€ 100,–
Sonderdruck aus der 1877 - 1913 erschienenen Zeitschrift "Beiträge
zur Anthropologie und Urgeschichte Bayerns". Ein zweiter Band
erschien erst 1892.- Enthält die Abteilungen (Abschnitte): Die Schädel
der altbayerischen Landbevölkerung - Ethnologische Kraniologie der
Bayern - Körpergröße der bayeriscen Militärpflichtigen.- Johannes
Ranke (1836 - 1916), Schüler von Virchow und J. Liebig, arbeitete
zunächst auf dem Gebiet der Physiologie zu, bis er sich ab 1876 der
Anthropologie zuwandte. In seinen zahlreichen Beiträgen zur Anthropologie Altbayerns arbeitete er vor allem auf dem Feld der Kraniologie und zog hier auch soziale Bedingungen und Umweltfaktoren zur
Theoriebildung heran. Er war ein energischer Gegner rassenbiologischer Ansätze wie bei Gobineau und Chamberlain und erlangte internationalen Ruf auf dem Gebiete der wissenschaftlichen Anthropologie.- NDB XXI,142f.
404 (RATZEBURG, J. Th. Chr.) Die Waldverderbniss oder dauernder Schade, welcher durch Insektenfrass,
Schälen, Schlagen und Verbeissen an lebenden Waldbäumen entsteht. 2 Bde. Berlin, Nicolai, 1866-1868. 4to.
8 (von10), 298 S. und 14 (von 16), 464 S. Mit einigen
Textholzschnitten, zusammen 56, teils farbig gedruckte
lithographische Tafeln und 5 (4 kolorierte) Kupfertafeln.
Moderne Hlwdbde (berieben, innen insgesamt etwas,
einige Lagen und mehrere Tafeln stärker stockfleckig, es
fehlen beide Titelblätter).
€ 280,–
Erste Ausgabe. - Erschien als Ergänzungswerk zu Ratzeburgs Werk
"Die Forst-Insecten" (1837 - 1852). Es beschreibt die Schädigung der
Bäume durch Insektenfraß und Wildschaden. Behandelt werden hier
Äußeres, Anatomie, Physiologie und Pathologie Verzweigungs- und
Verwallungsfehler der häufigsten in Deutschland vorkommenden
Nadel- und Laubbäume; Bd 2 enthält noch einen entomologischen
Anhang als Nachtrag zu den "Forst-Insecten". - Mantel I, 421 f; Nissen ZBI 3310.
405 REICHE, Samuel Gottfried, Handbuch der Rechenkunst für Lehrer, Kaufleute und alle Geschäftsmänner, welche eine gründliche und vollständige Belehrung
über die Arithmetik suchen. 2 Bde (in 1) (alles Erschienene). Breslau, Korn, 1803. XVI, 238, XIV, 530 S. Einfacher Ppbd (Stempel auf Titel, leicht bestoßen, hand-
406 TOALDO, Joseph (d.i. GIUSEPPE), Witterungslehre für den Feldbau. Aus dem Italienischen übersetzt
von Johann Gottlieb Steudel. 3. Auflage. Berlin, Himburg, 1786. 128, 29 S. Halblederband der Zeit (etwas
fleckig, Kapitale leicht lädiert, Titel alt gestempelt).
€ 160,–
Eine von der K. Societät der Wissenschaften zu Montpellier gekrönte
Preisschrift (Titel). Zunächst beobachtet Toaldo den Einfluß verschiedener Wetterphänomene auf das Wachstum der Pflanzen, im zweiten
Teil zieht er daraus praktische Folgerungen für Wettervorhersagen,
die für die Landwirtschaft relevant sind. Im Anhang ein Witterungskalender, der Wetterbeobachtungen über 50 Jahre verzeichnet.- Poggendorff II, 1113.
407 WEBER, Friedrich Benedict, Handbuch der
Staatswirthschaftlichen Statistik und Verwaltungskunde
der Preußischen Monarchie. Breslau, Max, 1840. XII,
835 S. Halbleder der Zeit (mit Rückentitel und Rückenvergoldung) (Gelenke an Kapitalen angeplatzt, Kanten
etwas berieben).
€ 360,–
Erste Ausgabe. - Friedrich Benedict Weber (1774-1848) war Professor der Cameralwissenschaften in Frankfurt/Oder und Breslau. Enthält Kapitel über Land, Grund und Boden; Das Volk, die Nation,
die Bewohner Preußens, Die Kulturverhältnisse, Die Verwaltung des
Staates. - Bibliotheks-Schild auf Innendeckel, Stempel auf Titel, gering
fleckig.
8. Naturwissenschaften, Technik, Mathematik, Medizin
408 ACTA ERUDITORUM anno (1719 et 1720)
publicata. 2 Jahrgänge in 1 Bd. Leipzig, J. Gross u.a.,
1719 - 1720. 3 Bl., 540 S., 19 Bl., 5 Kupfertafeln; 1 Bl.,
549, (1) S., 24 Bl., 4 gefaltete Kupfertafeln. Ppbd der
Zeit. Kl.-4to. (etwas bestoßen, Rückensignatur, braunfleckig).
€ 550,–
Enthält u.a. Rezensionen zur Herausgabe des Briefwechsels von J.
Kepler, über J. M. Hases Dissertatio physico-mathematica "de tubis
Stentoreis" (vulgo: Flüstertüten), A. van Leeuwenhoeks fortgesetzte
mikroskopische Untersuchungen (Continuatio mirandorum arcanorum naturae), Chr. Wolffs "Ratio praelectionum in universam philosophiam", über zwei Werke zur Rechtsgeschichte von B. Struve und
Chr. G. Hoffmann, Chr. Thomasius' "Delineatio juris civilis"; ferner
drei Beiträge von Johann (I) Bernoulli.- Jahrgang 1720 mit ausführlichen Rezensionen u.a. zur deutschen Ausgabe des Leibniz-ClarkeBriefwechsels, über Chr. Wolffs "Vernünftige Gedanken von Gott, der
Welt und der Seele", J. G. Eckharts (Eccard) "Leges Francorum
Salicae et Ripuariorum" und dessen "Observatio de numis Attilae
Hunnorum regis", Peter Kolbs Reise an das Kap der Guten Hoffnung
("Capo de Bonne Esperance"), A. v. Leeuwenhoeks "Epistolae super
compluribus arcanis naturae" sowie mathematische Abhandlungen
von Chr. Goldbach (Cantor III, 387) und den beiden Vettern Nicolaus
(I) und Nicolaus (II) aus der zweiten Generation der BernoulliFamilie (Cantor III, 473).
409 ARNEMANN, Justus, Einleitung in die Arzneimittelkunde. Göttingen, Vandenhoek u. Ruprecht, 1797.
10, 502 S. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung
und goldgeprägtem Rückenschild (gering berieben und
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
bestoßen, Vorsatz mit Besitzvermerken von alter Hand,
Titel mit 2 dicken Bibliotheksstempeln, dadurch etwas
Textverlust).
€ 220,–
Erste Ausgabe der medizinischen Warenkunde. Enthält zunächst eine
allgemeine Übersicht über rohe und
zubereitete Arzneimittel aus dem
Pflanzen-, Tier- und Mineralreich der Vollständigkeit halber werden
auch Pflanzen angeführt, die "völlig
entbehrlich und überflüssig sind"; in
der zweiten Abteilung sind kurz die
zusammengesetzten
officinellen
Arzneimittel vom Balsam über die
Mixtur bis zur Tinktur erläutert.
Justus
Arnemann
(1763-1806)
lehrte Medizin in Göttingen, später
in Hamburg. Bekannt u.a. durch
seine Verdienste in der experimentellen Physiologie und Pathologie,
war er auch ein fleißiger Verfasser
geschätzter Fachschriften und Herausgeber mehrerer medizinischer
Journale, denen allerdings meist
keine lange Lebensdauer beschieden
war.- Schröder I, S. 94,15;
Hirsch/Hüb. I,207 (unter: Einleitung in die medizinische Warenkunde).
410 BAEYER,
Johann
476
Jakob (Hrsg.), Die Verbindungen der preussischen und russischen Dreiecksketten
bei Thorn und Tarnowitz. Ausgeführt von der trigonometrischen Abtheilung des Generalstabes. Berlin, F.
Dümmler, 1857. 4to. 16 S., 1 Bl., 442 S., 4 lithographischen Tafeln. Neuer Lwdbd mit goldgeprägtem Rückenschild (die ersten und letzten 3 Blätter geringfügig braunfleckig, Stempel auf Titel und Tafelrückseite). € 360,–
Joh. Jac. Baeyer (1794 - 1885) war seit 1831 Mitarbeiter Bessels an
der historischen ostpreußischen Gradmesssung gewesen. 1835 trat er
selbst an die Spitze der trigonometrischen Abteilung des preußischen
Generalstabes. In dieser Stellung leitete er wichtige Vermessungsarbeiten, initiierte die Mitteleuropäische (später: Europäische) Gradmessung und veranlaßte die Gründung des Geodätischen Instituts in
Berlin. "Durch seine planvollen und vorbildlichen Arbeiten und seine
große organisatorische Begabung ist es Baeyer gelungen, der deutschen Geodäsie in der damaligen, bis zum ersten Weltkrieg reichenden Epoche eine Vorrangstellung zu verschaffen" (NDB 1, 537). Poggendorff III, 60.
411 BARY, A. de, Morphologie und Physiologie der
Pilze, Flechten und Myxomyceten. Leipzig, W. Engelmann, 1866. 12, 316 S. mit 101 Textholzschnitten, 1
gefaltete Kupfertafel. Moderner Ppbd (anfangs gering
stockfleckig, Stempel auf Titel).
€ 280,–
Erste Ausgabe.- "Eine meisterhafte Zusammenfassung seiner mycologischen Forschungen und damit zugleich ein Bild des damaligen
Standes dieses Wissensgebietes" (ADB XLVI, 227). Anton Heinrich de
Bary "war der bedeutendste Mykologe seiner Zeit" (NDB I, 616). Er
erkannte als erster die Flechtensymbiose, entdeckte die Sexualität der
Pilze, entdeckte die Apogamie der durch ihren Generationswechsel
festgelegten Farne u.a.- Selten.
412 Bernoulli: ACTA ERUDITORUM anno (1722)
publicata. Leipzig, J. Gross u. a., 1722. Kl.-4to. 1 Bl.,
59
571 (recte 523, 1) S., 13 (statt 17) Bl., 5 teils gefaltete
Kupfertafeln, 1 Falttabelle. Halbpergamentband der Zeit
(Titel angestaubt und mit Stempel auf Rückseite, S. 8
etwas angeschmutzt und mit hinterlegtem Einriss im unteren Rand, Paginierung springt
von 136 auf 187, S. 344/45
doppelt paginiert, 4 Bl. des
Registers fehlen, fehlende Bl. in
Kopie beiliegend).
€ 300,–
U.a. mit zwei Originalbeiträgen von
Johann (I) Bernoulli; Rezensionen und
Referate von vier Schriften Emanuel
Swedenborgs (Prodomus principiorum
rerum naturalium; Nova observata et
inventa circa ferrum et ignem et praecipue circa naturam ignis elementarem; Miscellanea observata; Methodus
nova inveniendi longitudines locorum
terra marique ope Lunae); ferner
Rezensionen über Chr. Wolffs 'Vernünftige Gedanken von dem gesellschaftlichen Leben der Menschen', N.
H. Gundlings Schrift über den Brautkauf, die Mitgift und sog. Morgengabe
nach deutschem Recht und über die
'Elementa linguae Tanguticae, quibus
etiam utuntur Tartari Tibetani ... incolae regni Bengalae ad Gangem, ex
Museo Maturini Veyssiere La Croze.
413 BERTHELOT, Marcellin, Archéologie et histoire
des sciences. Paris, Gauthier-Villars, 1906. 4to. 2 Bl., 377
S. mit einigen Abbildungen. Ppbd der Zeit (mit hinten
eingebundenem OUmschlag) (Einband fleckig und etwas
beschabt, einige Bleistiftanstreichungen).
€ 220,–
Mémoires de l'Académie des Sciences de l'Institut de France 49 2ème
série). - Erste Ausgabe.- "Ces recherches et études font suite à mes
livres antérieurs sur les "Origines de l'Alchimie", et de la Chimie, sur
l'histoire de la Chimie et des Sciences et arts connexes dans l'antiquité
et au moyen age (...) - il m'a paru utile de réunir les travaux originaux
que j'ai poursuivis depuis lors, dans la meme direction générale, pour
servir à la connaissance des Sciences et des industries d'autrefois"
(Introduction).- Vergleiche DSB II,63 ff.
414 BERZELIUS, Jöns Jacob, Lehrbuch der Chemie.
Nach der zweiten schwedischen Original-Ausgabe und
nach den vom Verfasser mitgetheilten zahlreichen Zusätzen übersetzt und bearbeitet von K. A. Blöde (Bd 2: K.
Palmstedt, Bd 3: Fr. Wöhler). Bde 1 - 3 (von 4) = 6 Abteilungen in 4 Bdn. Dresden, Arnoldische Buchhandlung,
1820-1827. Zusammen etwa 3000 S. Mit 5 Kupfertafeln.
Ppbde der Zeit (Stempel auf Vorsatz oder Titel). € 600,–
Erste deutsche Ausgabe des klassischen Werkes (zuerst schwedisch
1808-1818 in drei Bänden, dann 1817-1830 in 6 Bdn). - Band 1 wurde
durch zahlreiche Mitteilungen von Berzelius an den ihm befreundeten
Übersetzer so sehr erweitert, dass die deutsche Ausgabe dieses Band
als neue Original-Ausgabe gilt. Danach stoppte Berzelius zunächst
die weitere Übersetzung, um die nachfolgenden Bände vor ihrer
Übersetzung ins Deutsche einer gründlichen Umarbeitung zu unterziehen. - Bde 1 und 2: Anorganische Chemie; Bd 3/1: Die organische
Chemie im allgemeinen nebst einer einleitenden Übersicht der allgemeinen Erscheinungen der chemischen Verwandtschaft; Bd 3/2: Die
Pflanzenstoffe. - Ohne Band 4/1-2 (Lehrbuch der Thierchemie; Chemische Operationen und Geräthschaften nebst Erklärung chemischer
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
Kunstwörter in alphabetischer Ordnung). - Vgl. Poggendorff I, 173
(Berzelius) u. I, 213 (Blöde); Ferchl 42.
415 BOCKENHEIMER, Philipp, Atlas chirurgischer
Krankheitsbilder in ihrer Verwertung für Diagnose und
Therapie für praktische Ärzte und Studierende. Berlin
und Wien, Urban & Schwarzenberg, 1908. 4to. 12, 452,
S., 1 Bl. Mit 120 farbigen Tafeln. Neuer Lwdbd (Stempel
und Rasuren auf dem Titel).
€ 240,–
Erste Ausgabe. 1910/11 erschien noch eine zweite verbesserte Auflage in 12 Lieferungen.
416 CARNOT, Sadi, Réflexions sur la puissance motrice du feu et sur les machines propres à développer cette
puissance. Paris, Gauthier-Villars, 1878. 4 Bl., 102 S., 1
Bl. Mit lithographiertem Titelportrait auf aufgewalztem
China, 14 Textfiguren und 1 Faksimile. Neuer Halblederband mit marmoriertem dreiseitigem Schnitt und dem
montierten goldgeprägten Rücken des Originaleinbandes.
4to.
€ 4.800,–
Zweite Ausgabe der einzigen Veröffentlichung von Sadi Carnot, in der
er grundlegende Gesetze der Thermodynamik vorwegnahm. Die von
seinem Bruder Hippolyte herausgegebene zweite Ausgabe enthält den
Text, biographische Notizen und einen Anhang mit Ausführungen aus
dem Nachlass (S. 89 - 102). "These notes anticipated nearly all of the
groundwork for the first law of thermodynamics. They remained undiscovered and unpublished until 1878, however" (DSB). - Poggendorff III, 238; DSB III, 84; PMM 285 (EA von 1824); Roberts/Trent
64, Dibner 155. - Gering stockfleckig, teilweise mit kleinem Feuchtigkeitsrand im Kopfsteg
417 CARUS, Carl Gustav, Symbolik der menschlichen Gestalt. Ein Handbuch zur Menschenkenntniß.
Leipzig, Brockhaus, 1853. 14, 371 S. mit 150 Figuren.
Lwdbd der Zeit (Einband wasserfleckig, die ersten 8
Blätter mit Nässespur, hinteres Gelenk gelockert). € 80,–
Erste Ausgabe.- Zaunick 48 a.- Versuch einer umfassenden systematischen Ausdruckspsychologie. Das Werk geriet schnell in Vergessenheit und wurde erst zu Beginn unseres Jahrhunderts von L. Klages
wiederentdeckt und von Th. Lessing neu herausgegeben.
418 DIETERICHS, Joachim Fr. Chr., Zucht der
Vollblut- und Landpferde, so wie unserer Hausthiere
überhaupt, nebst Belehrungen über die Krankheiten der
Pferde und Füllen und über die Geburtshülfe derselben.
Dritte gänzlich umgearbeitete Auflage. Berlin, Amelang,
1842. 16, 328 S. Lwdbd der Zeit mit Rückenvergoldung
(berieben, Vorsatz mit altem Namenszug, etwa 40 Seiten
am Anfang und am Schluß mit leichtem Wasserrand).
€ 150,–
Letzte Ausgabe. Dieterichs (1792-1858) wirkte als erfolgreicher Tierarzt in Berlin.- Huth 143; Schrader 105 f.
419 DOMBROWSKI, Raoul von, Das Reh. Ein monographischer Beitrag zur Jagdsoziologie. Wien, J.
Klemm, 1876. 4to. 4 Bl., 91, (5) S., 15 lithographierte
Tafeln. Farbig illustrierter OKart. (Rücken passend überklebt, vereinzelt minimal fingerfleckig).
€ 240,–
Erste Ausgabe. - Nissen, ZBI 1236.
420 DOPPLER, Christian, Versuch einer analytischen Behandlung beliebig begrenzter und zusammengesetzter Linien, Flächen und Körper; nebst einer Anwen-
60
dung davon auf verschiedene Probleme der Geometrie
descriptive und Perspective. Prag, G. Haase Söhne, 1839.
4to. 1 Bl., 78 S., 3 lithographierte Falt-Tafeln. Etwas
späterer Hlwdbd (leicht bestoßen und berieben, senkrechter Bruch im Vorderdeckel stabilisiert, eine Ecke gestaucht, mit Rückensignatur, Vordergelenk gelockert,
Bibliotheksstempel auf Titel, Papier gebräunt und stellenweise stärker stockfleckig (u. a. Tafeln), Tafel 3 verso
mit Kleberest).
€ 300,–
Erste Separatausgabe von Dopplers Frühwerk "Aus den Abhandlungen der königl(ich) böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften"
(Titelvermerk). - Untersuchung zur Geometrie von dem österreichischen Mathematiker und Physiker (1803-1853). Größte Bedeutung
erlangte Dopplers spätere Entdeckung des nach ihm benannten Doppler-Effekts bei Wellenvorgängen in der Akustik und Astronomie. NDB IV, 77; Kayser VII, 225; Poggendorff I, 594 (nennt 1841); vgl.
Wurzbach III,370ff.
421 EULER, Leonhard, Vollständige Anleitung zur
niedern und höhern Algebra, nach der französischen
Ausgabe des Herrn de la Grange mit Anmerkungen und
Zusätzen herausgegeben von Johann Philipp Grüson. 2
Teile in 1 Bd. Berlin, Nauk, 1796-1797. 6 Bl., 312 S. mit
gestochener Titelvignette; 5 Bl., 403 (1) S. Ppbd der Zeit
(fleckig und etwas bestoßen, Rücken mit ähnlichem Papier überklebt, kleiner alter Stempel auf Titel). € 280,–
Eulers Algebra war zuerst 1770 auf Deutsch erschienen. Da diese St.
Petersburger Ausgabe längst vergriffen war, besorgte Grüson die
vorliegende Neuausgabe, bei der er den Eulerschen Text nicht nur von
Druckfehlern reinigte, sondern auch im Interesse der Deutlichkeit
stilistisch überarbeitete und mit eigenen Zusätzen in kleinerer Schrift
ergänzte. Seine als dritter Teil angekündigte Übersetzung der Zusätze
Lagranges zur französischen Ausgabe ist nicht erschienen.- Poggendorff I, 690.
422 HABRECHT, Isaac, Planiglobium coeleste ac
terrestre. Argentorati quondam, nunc opera Johannis
Christophori Sturmii Norimbergae, emendatius, auctius
ac universalius editum, prostat apud Paulum Fürsten,
technobibliopolam Norimbergensem. Nürnberg, Gerhard,
(1666). 1 Tafel, 2 Bll., 320 S. Mit 13 (von 14) gefalteten
Tafeln. Arg bestoßener Pappband der Zeit ohne Rücken
(Tafeln geknittert, Buchblock und Tafeln mit vereinzelten
Wurmspuren).
€ 450,–
Poggendorf I, 984. Es handelt sich bereits um die dritte Bearbeitung
durch Sturm, vorher 1650 und 1662. Die ersten beiden Tafeln zeigen
eine Wiedergabe des Himmels mit Zeichnung der Sternzeichen, danach schematische Zeichnungen der Hemisphäre, etc.- Fehlende Tafel
V als Kopie beiliegend.
423 JESSEN, Johannes von, De sanguine, vena secta,
dimisso judicium. Notis & castigationibus ad hodierna &
vera Artis Medicae principia accomodatum â Jacobo
Pancratio Brunone. Nürnberg, M. & J. Fr. Endter, 1668.
12mo. 12 Bl., 264 S., 12 Bl. Neuer Ppbd mit goldgeprägtem Rückenschild (unterer Rand durchgehend etwas
stockfleckig).
€ 290,–
Abhandlung über das Blut und den Aderlass. Johannes Jessen (v.
Jessensky, 1566 - 1621) war Professor in Prag und Leibarzt der Kaiser Rudolf II. und Matthias. Bei Ausbruch des 30jährigen Krieges
stellte er sich entschieden auf Seiten der böhmischen Stände, wurde
von den Österreichern gefangen genommen und enthauptet. "Seine
Schriften sind klar und präzise geschrieben und dokumentieren ein
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
großes Maß an Scharfsinn" (Hirsch/Hüb.). Die laut Vorrede zuerst
1618 in Prag erschienene Schrift wurde hier von dem Altdorfer Mediziner J. P. Bruno mit Anmerkungen versehen und erneut herausgegeben. - Krivatsy 6216; VD17 23:275392W.
424 JUNCKER, Johannes, Conspectus Therapiae
specialis, tabulis CXXXVIII omnes primarios morbos
methodo Stahliana tractandos; exhibens: Quarta vice
editus, et notis passim illustratus, cum indice satis locuplete et praefatione Excell. Stahlii. Halle, Waisenhaus,
1750. 4to. 20, 1032 S., 66 Bl. Halbpergamentband der
Zeit (bestoßen und teils stärker fleckig, innen gebräunt,
Bibl.-Stempel auf Titel, letzte Lagen mit winzigen Sengspuren im Unterrand).
€ 380,–
Vierte und letzte Ausgabe des tabellarisch angeordneten Kompendiums der medizischen Therapien (zuerst 1701 erschinenen), das wie die
anderen Publikationen Junckers vor allem Bearbeitungen der medizinischen und chemischen Theorien Georg Ernst Stahls, des Schöpfers
der Lehre des Animismus darstellt. Johannes Juncker (1679 - 1759)
gilt als derjenige Apostel Stahls, der mit seinen Schriften am meisten
zur Verbreitung der Theorien des großen Systematikers beitrug.Hirsch/Hüb. III,471.
425 KLÖDEN, K. F., Beiträge zur mineralogischen
und geognostischen Kenntniß der Mark Brandenburg.
Stücke 1-5 (von 10) in 1 Bd. Berlin, W. Dieterici u. G. C.
Nauck, (1828 - 1832). 108 S.; 119 S.; 1 Bl., 131 S.; 96 S.;
1 Bl., 90 S. Späterer Hlwdbd mit handschriftlichem Rückentitel (etwas beschabt und fleckig, teilweise gebräunt
und vereinzelt braunfleckig).
€ 220,–
Erste Ausgabe.- Die Beiträge zur Mineralogie und Geologie Brandenburgs waren 1828-1837 das "Programm zur Prüfung der Zöglinge
der Gewerbschule". Als erster Direktor leitete Klöden (1786-1856),
"ein Altmeister brandenburgischer Natur- und Geschichtskunde,
sowie Schöpfer der ersten Gewerbeschule im preußischen Staate"
(ADB), die neue Berliner Lehranstalt, nach deren Modell auch in
anderen Landesteilen Bürger- und Gewerbeschulen bzw. Realgymnasien entstanden. Klödens "Beiträge" führten u. a. zur Entdeckung der
Braunkohlenlager bei Fürstenwalde, aus denen Berlin dann lange Zeit
seinen Brennstoffbedarf deckte.- ADB XVI, 206. Cf. NDB XII, 107 f.
426 KOBERT, Rudolf (Hrsg.), Historische Studien
aus dem Pharmakologischen Institute der Kaiserlichen
Universität Dorpat. 5 Bde. Halle/S., Tausch & Grosse,
1889-1896. 4to. Zusammen über 1500 S. OBroschuren
(angestaubt, unaufgeschnitten, innen etwas gebräunt,
Umschläge vereinzelt mit geringen Läsuren, 2 Bde mit
geringen Wasserfleckchen, einer minimal nagespurig,
Buchblock von Bd 3 hinter S. 64 gebrochen). € 180,–
Vollständige Ausgabe der Reihe.- Der Medizinhistoriker Rudolf Kobert wollte "einige dunkle Punkte auf dem Gebiet (der Medizingeschichte) mit der pharmakologischen Fackel beleuchten". Zu den so in
Licht gerückten Themen gehörten u.a.: die Geschichte des Mutterkorns, pharmakologische Kenntnisse in Hippokrates' Schriften, russische Volksheilmittel aus dem Pflanzenreiche, Bittermittel, Bryonia
alba, die pharmakologischen Grundsätze des Abu Mansur Muwaffak
bin Ali Harawi (erstmals nach dem Urtext übersetzt), die Volksmedizin verschiedener russischer Völker und der Letten, das Rezeptbuch
des Scribonius Largus in einer ersten deutschen Teilübersetzung, der
Kwass, die Geschichte des Bieres, die normale und pathologische
Anatomie. Beiträger waren neben dem Herausgeber u.a. W. Demitsch,
Wladimir Ramm, Abraham Mankowsky, A. Grünfeld, Abdul-Chalig
Achundow, A. A. von Henrici, J. Alksnis, L. Kazenelson. Bd 3 mit
einem Verzeichnis der medizinischen Schriften, die die medizinische
Fakultät zu Dorpat seit ihrer Gründung publiziert hat.
61
427 KOCH, Robert, Die Aetiologie der Tuberculose.
(Nach einem in der physiologischen Gesellschaft zu Berlin am 24. März cr. gehaltenen Vortrage. (In:) Berliner
Klinische Wochenschrift. 19. Jahrgang Nr. 15. Berlin,
Hirschwald, 1882. 4to. S. 221 - 230. Hlwd der Zeit (Einband etwas beschabt und gelockert, Rücken am Fuß ausgebessert).
€ 800,–
Erste Ausgabe. - "A triumph in science and in medicine, Koch isolated
and identified the tubercle bacillus, establishing the infectious nature
of the disease and opened the way to combat one of the worst
scourges of mankind. Using body fluids and blood serum as host,
Koch was able to cause anthrax and tubercular organisms to grow
outside the body" (Dibner). - DSB VII, 423; Sparrow 45; PMM 366
(c); Heirs of Hippocrates 2054; Dibner 134; Garrison/Morton 2331.
428 KOPP, Hermann, Geschichte der Chemie. 4 in 2
Bdn. Braunschweig, Fr. Vieweg, 1843 - 1847. Zusammen
etwa 1750 S., 4 gestochene Porträt-Tafeln. Neue Lwdbde
(Bd 1 anfangs mit schmaler Nässespur im Unterrand,
durchgehend etwas stockfleckig, wenige Blätter stärker
gebräunt, Bibliotheksstempel).
€ 220,–
Erste Ausgabe.- Standardwerk der Chemiegeschichtsschreibung.Poggendorff I, 1304.
429 LACROIX, Silvestre Fr., Handbuch der Differential- und Integral-Rechnung. Nach der 2. durchgesehenen
und verbesserten Original-Ausgabe aus dem Französischen übersetzt von C. F. Bethke. Berlin, Realschulbuchhandlung, 1817. 16, 582 S., 5 Kupfer. Neuerer Hlwdbd.
€ 240,–
Erste deutsche Ausgabe.- 1797/98 hatte Lacroix seinen berühmten
Traité du calcul différentiel et du calcul intégral (2 Bde) veröffentlicht. Als Grundlage für seine Vorlesungen an der Pariser École
polytechnique verfasste er daraus den einbändigen Auszug: Traité
élémentaire du calcul etc. (zuerst 1802). "A work of enduring popularity, it was translated into English and German" (DSB VII, 550).- Nicht
bei Poggendorff u. Fromm. - S. 455 und 457 mit hinterlegtem Einriss,
Titel angestaubt und mit ausgestrichenem Namenszug, vereinzelte
Marginalien.
430 LAENNEC, Rene Theophile Hyacinthe, De
l'auscultation médiate, ou traité du diagnostic des maladies des poumons et du coeur, fondé principalement sur
ce nouveau moyen d'exploration. 2 Bde (in 1 Bd). Paris,
J. A. Brosson et J. S. Chaudé, 1819. 42 (statt 48), 456 S.,
4 Bl.; 16, 472 S. Mit 4 doppelblatt-großen Kupfertafeln.
Pappband im Stil der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildchen (Teil 1 ohne den Vor- und Haupttitel (und 1
Widmungsblatt?), Haupttitel von Teil 2 vor Teil 1 gebunden und gestempelt, durchgehend etwas braunfleckig, bis
S. 112 mit Nässerand, S. 287 mit wieder angesetztem
Randabriss ohne Textverlust, Buchblock von Teil 2 im
Außenrand etwas gestaucht).
€ 1.200,–
Erste Ausgabe, erster Druck. - Heirs of Hippocrates 1364: "His invention of the stethoscope was the most important advance in physical
diagnosis between Auenbrugger's introduction of percussion in 1761
and Roentgen's discovery of X-rays in 1895". - Garrison/M 2673:
"The publication of this book revolutionized the study of disease of the
thoracic organs"; PMM 280; Dibner 129; Norman Library 1253. Die Paginierung in unserem Exemplar beginnt mit S. (VII), was bedeuten würde, dass 3 Blätter fehlen. Nach der bei Norman exakt an-
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
gegebenen Lagen-Kollation fehlen jedoch nur der Vor- und Haupttitel. Demnach wären S. V/VI in der Paginierung übersprungen worden.
431 LAGRANGE, Joseph-Louis, Traité de la résolution des équations numeriques de tous les degrés. Paris,
Bachelier, 1826. 4to. 28, 314 S., 1 Bl. Halblederband der
Zeit (Rücken unter Verwendung des alten Rückens und
Vorsätze erneuert, Stempel auf Titelrückseite). € 450,–
Lagranges Abhandlung war zuerst 1798 und in 2. Auflage 1808 erschienen. Im selben Jahr veröffentlichte Louis Poinsot im Magasin
encyclopédique seine "remarkable analysis" (DSB XI, 61). Sie fand
die volle Zustimmung Lagranges und wurde daher der vorliegenden
Ausgabe als Einleitung vorangestellt.- Poggendorff I, 1344.
432 LEONHARD, Karl Cäsar von, Bedeutung und
Stand der Mineralogie. Eine Abhandlung in der zur Feier
des Allerhöchsten Namenfestes Seiner Majestät des Königs am 12. Okt. 1816 gehaltenen öffentlichen Versammlung der Akademie der Wissenschaften zu München.
Frankfurt/Main, J. C. Hermann, 1816. 4to. 1 Bl., 111 S.
OUmschlag mit gestochener floraler und figürlicher Bordüre (Umschlag braunfleckig und mit einigen kleinen
Einrissen und Fehlstellen am Rand, durchgehend teils
stärker braunfleckig).
€ 400,–
Erste und einzige Ausgabe.- Der bedeutende Mineraloge Karl Cäsar
v. Leonhard war 1815 an die Akademie in München berufen worden,
wo "er sich mit einer begeisterten Rede 'Über Bedeutung und Stand
der Mineralogie' (eigentlich Geognosie im Sinne der damals noch
herrschenden Wernerschen Schule) einführte" (ADB 18, 309).- Selten.- Poggendorff I, 1427 (irrig: 1817).
433 LEYSER, E., Die Malz- und Bierbereitung. Ein
Lehr- und Nachschlagebuch. 11te Auflage. 3 Bde (in 4).
Stuttgart, Max Waag, 1910. Zusammen über 1400 S. mit
über 250 Textabbildungen, 18 Tafeln (davon 3 farbig).
OHlwdbde. Gr.-8vo. (berieben, jeweils mit Exlibris, Papier gering gebräunt, vereinzelt minimal fingerfleckig).
€ 200,–
1. Bedingungen, Rohstoffe, Technik der Bierbrauerei.- Bierfabrikation
im engeren Sinne: Malzbereitung.- 2.1. Biertechnik.- Gärungsprozeß.2.2. Lage und Bau der Keller. Natureiskühlung und künstliche Kühlung.- 3. Chemische, biologische und maschinentechnische Betriebskontrolle.- 1913 erschien noch ein 4. Band.
434 LIEBIG, Justus von, Die Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie. 8. Auflage. 2 in
1 Bd. Braunschweig, Fr. Vieweg, 1865. 41, (1), 156, 469,
(1) und 11 (recte: 17), (1), 511, (3) S. Halbleder der Zeit
(Rücken berieben, anfangs etwas braunfleckig). € 180,–
Ausgabe letzter Hand, mit einer neuen Vorrede, die Erkenntnisse aus
der Bewirtschaftung des Hohenheimer Gutes und neue Entwicklungen
in der Landwirtschaft skizziert.- 1. Der chemische Proceß der Ernährung der Vegetabilien.- 2. Die Naturgesetze des Feldbaues.- Paolini
722 (andere Paginierung).
435 MARX, Karl Friedrich Heinrich, Erinnerungen
an England. 1841. Braunschweig, Meyer, 1842. 16, 302
S., 1 Bl. Halbleder der Zeit mit Rückentitel und goldgeprägtem Supralibros (Gelenke beschabt, Deckel teils
etwas verblaßt, Titel verso gestempelt).
€ 160,–
Erste Ausgabe.- Englandbeschreibung des Medizinhistorikers und
Theoretikers der ärztlichen Ethik. Das Hauptaugenmerk gilt, eingebettet in die Beobachtung der britischen Kultur, dem Medizinalwesen:
Über soziale Bedingungen für Gesundheit und Krankheit, Einrichtun-
62
gen und Ausbildungsverlauf im Studium, Charakteristika des Ärztestands, vorherrschende Heilmethoden, Verhältnisse in Hospitälern
und Besserungsanstalten.- Marx, der 1822-1877 in Göttingen Medizin
lehrte, hat mit dem Postulat, für angehende Ärzte das Philosophikum
durch eine naturwissenschaftliche Propädeutik zu ersetzen, den Arzttyp der folgenden Generationen entscheidend geprägt.- Engelmann,
Bibl. geogr. 483; Hirsch/Hüb. IV,105.
436 Mathematik: SAMMELBAND mit 25 Beiträgen
deutscher und internationaler Wissenschaftler zur Mathematik mit dem Schwerpunkt Folgen und Reihen. Darunter zahlreiche Akademieschriften (in Auszügen und
Sonderdrucken) und Widmungsexemplare. Verschiedene
Orte, und Verlage, 1856 - 1901. Einfacher Hlwdbd. 4to.
(Einband etwas berieben, Rückensignatur, die einzelnen
Veröffentlichungen in unterschiedlichen Formaten, teils
gebräunt, gering fleckig, wenige Anmerkungen). € 900,–
1. HARTIG, E., Tafel der Umfangsgeschwindigkeiten pro Secunde,
berechnet aus Durchmesser und Umdrehungszahl pro Minute. 84 S.
(Mit einer Widmung von Ernst Hartig, einem der führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der mechanischen Technologie, an Prof.
Lösche.); 2. SIMON, Heinrich, Die harmonische Reihe. Ein Beitrag
zur algebraischen Analysis. Dissertation Halle-Wittenberg 1886. 2
Bl., 44 S; 3. SCHEIBNER, W., Ueber die asymptotischen Werthe der
Coefficienten in den nach der mittleren Anomalie vorgenommenen
Entwickelungen. (Aus den Sitzungsberichten der Kön. Sächs. Gesellschaft der Wissenschaften. Mathematisch-physische Classe.) 1 Bl., S.
41 - 76 (Mit einer Widmung Wilhelm Scheibners an den Dresdener
Professor der Mathematik Axel Harnack.); 4. SCHLÖMILCH, O.,
Ueber Reihenentwickelungen für gewisse hyperelliptische Integrale.
(ibid); 5. GENOCCHI, A., Intorno ad alcune serie. 34 S. (Mit einer
Widmung des Verfassers; Poggendorff III, 506.); 6. BEAU, O., Untersuchungen auf dem Gebiete der trigonometrischen Reihen und der
fourierschen Integrale. Diss. Halle-Wittenberg 1884. 83, (1) S., 1 Bl.;
7. NEUMANN, Carl, Ueber die Entwickelung einer Function mit
imaginärem Argument nach den Kugelfunctionen erster und zweiter
Art. 14 S. (Mit einer Widmung des Verfassers an den Mathematiker
Ernst Eduar Kummer; Poggendorff III, 963 irrig 1861.); 8. LAISANT, C., A., Note sur le planimètre de M. Amsler. S. 386 - 398 m. 6
Abbildungen; 9. DERS., Théorèmes sur les nombres premiers. 2 Bl.;
10. DERS., Un problème d'arithmétrique. 5 Bl.; 11. BRODÉN, T.,
Noch einmal die Gylden'sche Wahrscheinlichkeitsfrage. 11 S. ("Übereicht vom Verfasser".); 12. DERS., Bemerkungen über Mengenlehre
und Wahrscheinlichkeitstheorie, durch eine Schrift des Herrn A.
Wiman veranlasst. 23 S. (Mit dem Stempel des dänischen Mathematikers Julius Petersen, der sich als einer der ersten mit der Graphentheorie beschäftigte.); 13. PIZZETTI, P., Sur le calcul du résultat
d'un système d'observations directes. 36 S.; 14. CESÁRO, E., Remarques sur une question de probabilités. S. 233 - 255, (1); 15. SCHLÖMILCH, O., Ueber bedingt-convergirende Reihen. 2 Bl.; 16. CATALAN, E., Note sur une série double. 4 S. (Poggendorff III, 246.); 17.
DERUYTS, J., Sur certains développements en séries. 4 Bl.; 18.
CATALAN, E., Sur un cas particulier de la formule du binome. 2 S.;
19. REUSCH, Ueber die Summen ... und Verwandtes. 3 Bl., 1 lithograph. Tafel. (Mit einer Widmung des Verfassers an Carl Neumann.);
20. Ueber gewisse Reihen, welche in getrennten Convergenzgebieten
verschiedene, willkürlich vorgeschriebene Functionen darstellen. 4
Bl. (Mit einer Widmung von Alfred Pringsheim, dem Schwiegervater
von Thomas Mann, an den Mathematiker Axel Harnack. "Pringsheim
was the most consequent follower of Weierstrass" (DSB XI, S. 149);
vgl. NDB XX, 725; Poggendorff III, 1071.); 21. FRIESACH, K., Über
Reihenentwickelungen. 8 Bl. (Poggendorff III, 477.); 22. BJÖRLING,
C. F. E., Om nagra definita integralers användning till uttryck för
seriesummor och differential-eqvationers solution. 1 Bl., 47 S.; 23.
STONE, Ormond, A quasi proof of the arithmetical mean. 2 Bl. (Poggendorff III, 1301.); 24. GRÜNWALD, V., Saggio di aritmetica non
decimale con applicazioni di calcolo duodecimale e trigesimale a
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
problemi sui numeri complessi. 1 Bl., 69, (1) S., 1 Bl.; 25. BES, K.,
Théorie générale de l'élimination, d'après la méthode Bezout, suivant
un nouveau procédé. 4 Bl., 121 S.
437 Mathematik: MÉMOIRES de la classe des
sciences mathématiques et physiques de l'Institut Impérial de France. Année 1812. 2 Teile in 1 Bd. Paris, F.
Didot, 1814. 4to. 2 Bl., 371 S.; 2 Bl., 288, 132 S. Mit
zusammen 3 mehrfach gefalteten Kupfertafeln. Neuer
Ppbd (anfangs und am Ende etwas braunfleckig, Stempel
auf Titel).
€ 460,–
Teil 1 enthält J. B. Biots 'Mémoire sur un nouveau genre d'oscillation
que les molécules de la lumière éprouvent en traversant certains
cristaux'. Teil 2 besteht aus mehreren Einzelbeiträgen u.a. von Biot
(Sur une nouvelle application de la théorie des oscillations de la
lumière), Gay-Lussac (Sur l'iode) und Poisson (Sur les surfaces élastiques). Im Anhang die Jahres-Rechenschaftsberichte der beiden
Sekretäre Delambre für die mathematische Sektion und Cuvier für die
naturwissenschaftliche Sektion. Hierin eingeschlossen die ausführliche Würdigung von Leben und Werk der beiden kurz nacheinander
verstorbenen Akademiker E. L. Malus und des großen Lagrange (S. 27
- 80). - Brunet III, 1597; Graesse I, 10.
438 MEDICINISCHE
UNTERHALTUNGSBIBLIOTHEK oder Collectiv-Blätter von heiterem und
ernstem Colorite für alte und junge Aerzte. Band 1 - 6
(von 10) in 2 Bdn. Leipzig, W. Engelmann, 1838-1841.
Zusammen etwa 1160 S. Mit 6 lithographischen Porträttafeln. Lwdbde der Zeit (berieben, Ecken bestoßen, etwas
braunfleckig, Einband von Bd 1 mit Nässeschaden und
anfangs etwas sporfleckig, hinterer Vorsatz von Bd 2
entfernt).
€ 160,–
Etwas unregelmäßig erschienene Reihe mit unterhaltenden und belehrenden Beiträgen für die Mußestunden des Arztes. Jeder Band enthält
folgende Rubriken: 1. Charakteristiken von Ärzten aller Zeit (hierzu
u.a. Porträts von Paracelsus, A. v. Haller, J. Chr. Reil, van Swieten
und Vesal); 2. Novellen, Skizzen und Poesien von ärztlichem Interesse; 3. Fragmente zur ärztlichen Lebenspolitik (vom Umgang mit Patienten, das ärztliche Honorar etc.); 4. Medizinische Länder-, Völkerund Städtekunde; 5. Aphorismen, Maximen und Sentenzen, 6. Curiosa
und Anekdoten.- Selten.- Waller 14248; Engelmann Bibl. medica 593.
439 MEISSNER, Paul Traugott, Die Heitzung mit
erwärmter Luft, durch eine neue Erfindung anwendbar
gemacht, und als das wohlfeilste, bequemste, der Gesundheit zuträglichste, und zugleich die Feuersgefahr am
meisten entfernende Mittel zur Erwärmung größerer oder
mehrerer Räume, als: der öffentlichen Gebäude, der Herrschaftswohnungen, Fabriken etc. etc. dargestellt. Zweite,
sehr vermehrte, und bis auf die Anleutung zur Erwärmung selbst der kleinsten Wohnungen und zur zweckmäßigen Einrichung der Trockenanstalten etc. erweiterte
Auflage. Wien, C. Gerold, 1823. 22, 143, (1) S., 1 Falttabelle, 20 lithographierte Falttafeln. Späterer Hlwdbd mit
eingebundener Originalbroschur (innen etwas gebräunt,
mehrere Bibliotheksstempel).
€ 280,–
Stark erweiterte 2. , vorletzte Ausgabe.- P. T. Meißner war Professor
für technische Chemie und Gründungsmitglied der Technischen
Hochschule (Polytechnikum) Wien. Er entdeckte "die physikalischen
Gesetze, nach denen die Kanäle für die Luftheizung zu konstruieren
sind, und bewirkte hierdurch einen wesentlichen Fortschritt gegenüber den bisher angewendeten Systemen. Ihm namentlich ist es zuzu-
63
schreiben, daß die Luftheizung lange Zeit als die beste Art der Zentralheizung gegolten hat" (Darmstaedter 343).- Poggendorff II,106.
440 MORGAGNI, Giovanni Battista, Adversaria
anatomica omnia. (Quorum tria posteriora nunc primùm
prodeunt). Opus nunc vere absolutum. 6 Teile (in 1 Bd).
Leiden, J. A. Langerak, 1723. Kl.-4to. 31 S., 4 Bl., 53 S.;
3 Bl., 103 S.; 2 Bl.,111 S.; 8 Bl., 91 S.; 4 Bl., 124 S.; 4
Bl., 136 S. Mit gestochenem Titelporträt, gestochener
Titelvignette und 11 ausklappbaren Kupfertafeln. Neuer
Halblederband im Stil der Zeit (durchgehend etwas
braunfleckig, Vortitel angeschmutzt, Stempel auf Titel).
€ 850,–
Erste Leidener Ausgabe, zuerst vollständig mit allen sechs Abhandlungen Padua 1719 erschienen. "The Adversaria anatomia prima is a
series of researches on fine anatomy conducted according to the
tradition established by Malpighi... Morgagni's profoundly inquiring
intellect is apparent in even this early work. Despite the modesty of its
title - "Notes on anatomy" - Morgagni's book actually records a whole
succession of discoveries regarding minute organic mechanisms,
including the glands of the trachea, of the male urethra and of the
female genitals. These represent new contributions to the mechanical
interpretation of the structure of the organism, as do the descriptions
contained in Morgagni's five subsequent Adversaria". - (DSB). - Blake
312; Heirs of Hippocrates 790; DSB IX, 511.
441 MURCHISON, Roderick Impey, Edouard de
VERNEUIL, Alexander von KEYSERLING, The geology of Russia in Europe and the Ural Mountains. Bd 1
(von 2). London, John Murray u. Paris, P. Bertrand,
1845. 4to. 24 S., 40 num. Bl., 700 S. mit zahlreichen
Textholzschnitten, 2 Blatt Postscript, 1 gestochenes
Widmungsblatt mit Medaillendarstellung, 14 lithographierte Tondrucktafeln, 5 mehrfach gefalteten kolorierten
Profiltafeln, 1 (von 2) mehrfach gefalteten kolorierten
Karten. Leinenband der Zeit.
€ 1.200,–
Early report on 2 geological excursions by Murchison. The second
volume was published later in French language.
Erste Ausgabe des ersten Bandes (der zweite wurde in französischer
Sprache publiziert und enthält die paläontologischen Ergebnisse), der
die geologischen Erkenntnisse zweier Rußland-Expeditionen Murchisons enthält. Dazu gehören Entdeckung, Einordnung und Benennung
der erdgeschichtlichen Formationen des Paläozoikums: Silur, Devon
und Perm.- Enthält u.a. die Kapitel: Silurian rocks of Scandinavia Silurian rocks of Russia - Devonina, or old red system - Carboniferous system - Permian system - Permian rocks of the north on the
rivers Dwina and Pinega - Jurassic or oolitic systems - Cretaceous
system - Tertiary deposits - North Ural of the Miners - Scandinavic
drift and erratic blocks in Russia.- DSB IX,584. - Einband bestoßen,
mehrere Bibliotheksstempel, innen gebräunt und teils braunfleckig,
Karte mit geklebtem Einriß, ohne die 2. Karte.
442 NICANDER, Colophonius, Nikandru theriaka kai
Alexipharmaka. Nicandri theriaca et alexipharmaca. Joannes Gorrhaeus Latinis versibus reddidit, Italicis vero
qui nunc primum in lucem prodeunt Ant. Mar. Salvinius.
Accedunt variantes codicum lectiones, selectae adnotationes, et Graeca EUTECNI Sophistae metaphrasis ex
codicibus mediceae ... descripta ac nondum edita curante
Ang. Mar. Bandinio. Florentiae, Officina Moyckiana,
1764. 4 Bl., 376 S. Leder der Zeit.
€ 1.800,–
Edition zweier medizinischer Abhandlungen der griechischen Antike
von Nicandros, begleitet von Euteknios’ metaphrasis, und lateinischen
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Annotationen zu Nicandros durch den französischen MedizinerHumanisten de Gorris aus dem 16. Jahrhundert. Die lateinische und
italienische Übertragung in Versform stammt von Antonio Maria
Salvini. Der Herausgeber Angelo Maria Bandini war u.a. Autor von
"Catalogvs Codicvm Graecorvm Bibliothecae Lavrentianae" (1764).
Seine Edition von Nicandros aus Kolophon (s. Pauly/Wissowa Band
33/1936, Sp. 250ff) und Teilen von Euteknios, (RE Bd. 11/1907, Sp.
1492) greift auf die Vorarbeiten von Jean de Gorris (seine NicanderAusgabe Paris 1543).
Critical edition of two medical treatises of an antique author, Nicandros, made by Angelo Maria Bandini (1726 - 1803), librarian and
bibliophile collector and specialist of Italian art. The book contains
Nicandri’s Theriaca and Alexipharmaca in Greek, Roman and Italian
together with Johannes Gorrhaeus’ (de Gorri) numerous annotations
and Euteknios metaphrasis in Greek text. - Gering fleckig, Kapitale
leicht bestoßen, Stempel auf Titelrückseite, Exlibris auf Vorsatz.
443 PLANCK, Max, Vorlesungen über die Theorie
der Wärmestrahlung. Leipzig, J. A. Barth, 1906. 8, 222
S., 1 Bl. Verlagsanzeigen. OBroschur (unbeschnittenes,
teilweise unaufgeschnittenes Exemplar).
€ 120,–
Erste Ausgabe.- Zusammenfassende Darstellung seiner vor zehn
Jahren begonnenen Untersuchungen zur Wärmestrahlung, die ihn zur
Formulierung der zunächst vorsichtig so genannten "Quantenhypothese" geführt hatten.- Akademie Nr. 69.
444 PREISS, Balthasar, Die klimatischen Verhältnisse des Warmbrunner Thales und deren Einfluss auf Gesundheit und Krankheit. Breslau, Gosohorsky, 1843. 4 S.,
1 Bl., 159 S. OPpbd mit floraler Rücken- und Deckelvergoldung und floraler Blindprägung (Ecken und Kanten
etwas bestoßen, Titel und Stege etwas gebräunt). € 200,–
Einzige Ausgabe. Mit einer Widmung des Verfassers an einen Kollegen.- Der Warmbrunner Badearzt geht auf die Topographie und die
physisch-geographische Lage des Warmbrunner Tales ein, auf die
geognostische und organische Beschaffenheit des Bodens und untersucht die besonderen athmosphärischen Verhältnisse des Tales. Seine
Untersuchung bezieht sich auf das große Hirschberger Tal, von dem
das Warmbrunner nur einen Teil bildet.
445 RZIHA, Franz, Lehrbuch der gesammten Tunnelbaukunst. 2 Bde. Berlin, Ernst u. Korn, 1867. 4to. 3 Bl., 4
S., 1 Bl., 715 (statt 723), (1) S. und 12, 868 S. Mit zusammen 652 Textholzschnitten, 7 (1 chromolithographische) Tafeln und 1 gefaltete Tabelle. Halblederbände der
Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel (Einbände etwas
fleckig und beschabt, leicht gebräunt und fast durchgängig etwas braunfleckig, Bd 1 fehlen S. 551 - 558, Bd 2
teilweise mit schwachem Feuchtigkeitsrand). € 160,–
Erste Ausgabe.- Hauptwerk von Franz von Rziha, "durch das dieser
Wissenszweig eigentlich erst begründet und aus dem Stande des bloßen Handwerks emporgehoben wurde" (Matschoss, Männer der Technik, S. 236).- Band 1 behandelt "die Arbeiten der bergmännischen
Gewinnung", "die Förderung der Berge" und "die bergmännische
Zimmerungslehre", Band 2 "die Tunnel-Holzbausysteme", "die Tunnelmauerung", die von Rziha entwickelten "Tunnel-Eisenbausysteme",
"Brüche bei Tunnelbauten", "allgemeine Anlagen und Vorkehrungen",
"Projektirung und Ausführung der Tunnelbauten" und "die Baukosten".- Fehlen einige Seiten aus den "Erfahrungen über bergmännische
und Tage-Förderung.- Poggendorff III,1157; Kat. Bergakademie
Freiberg 570.
446 SCHRÖDINGER, E., Abhandlungen zur Wellenmechanik. Leipzig, Barth, 1927. IX, 169 S. Mit 12
64
Figuren. OBroschur (mit Randläsuren, Rücken unterlegt,
unbeschnitten).
€ 220,–
Darunter "Quantisierung als Eigenwertproblem" und "Der stetige
Übergang von der Mikro- zur Makromechanik". - Roller/Goodman II,
414.
447 SCHWEITZER, Johann Heinrich (hier: SVICERUS),
Compendium
physicae
AristotelicoCartesianae. Methodo erotematica in usum Tyronum
adornatum. Adjecta est ad calcem ontosophia Claubergiana in theoremata & axiomata. Editio secunda auctior
& emendatior. Basel, J. Ph. Richter, 1691. 12mo. 3 Bl.,
246 S., 3 Bl.; 40 S. Neuer Pappband mit goldgeprägtem
Rückenschild (erste Blätter etwas fleckig, sonst nur gering gebräunt, 2 schwache verwischte Bibl.-Stempel).
€ 230,–
Frühe Ausgabe des populären Kompendiums. In Frage und Antwort
erklärt der Philosoph und Theologe Johann Heinrich Schweitzer
(1644 - 1705) die aristotelisch-cartesianische Philosophie. Das Buch zuerst 1685 in Amsterdam publiziert - wurde in den folgenden Jahren
noch mehrfach aufgelegt. Im Anhang die Ontologie des Cartesianers
und Mitbegründers der deutschen Sprachphilosophie, Johann Clauberg (1622 - 1665), in kurzer Zusammenfassung. - Jöcher IV,932f
(unter Suicer); Poggendorff II,1049 (dito).
448 SPRENGEL, Karl, Kritische Uebersicht des Zustandes der Arzneykunde in dem letzten Jahrzehend.
Halle, J. J. Gebauer, 1801. 12, 547 S. Ppbd der Zeit (beschabt und bestoßen, Rücken mit Klebespur und Ergänzungen am Rückenschild, innen gebräunt, Titel mit mehreren, teils kräftigen Stempeln).
€ 260,–
Erste Ausgabe.- Eine kritische Revision der gesamten medizinischen
Literatur des ausgehenden 18. Jahrhunderts, jeweils zu den Gebieten
Anatomie und Physiologie, Pathologie, Chirurgie und Geburtshilfe,
Therapie und Materia medica, Öffentliche und populäre Medizin.Kurt Polykarp Joachim Sprengel (1766 - 1833) gilt mit seinem "Versuch einer pragmatischen Geschichte der Arzneikunde" als der eigentliche Begründer der Medizinhistorie in Deutschland (vgl. Hirsch/Hüb.
V, 374).- Lesky 626; Waller 15002.
449 STRUMPF, F. L., Systematisches Handbuch der
Arzneimittellehre. 2 Bde. Berlin, Enslin, 1848 - 1855. 16,
1108 und 1023, (1) S. Halblederbände der Zeit (beschabt,
angestaubt, stellenweise braunfleckig)
€ 340,–
Nicht bei Schelenz und Adlung/Urdang; Ferchl führt lediglich einen
anderen Titel dieses Autors an.- Sehr selten.
450 SULZER, Johann Georg, Kurzer Begriff aller
Wißenschaften und andern Theile der Gelehrsamkeit,
worin jeder nach seinem Inhalt, Nuzen und Vollkommenheit kürzlich beschrieben wird. 2. ganz veränderte
und sehr vermehrte Auflage. Leipzig, Langenheim, 1759.
240 S. Neuer Pappband mit goldgeprägtem Rückenschild.
€ 270,–
Zweite Auflage der gedrängten Wissenschaftskunde, die 1745 von dem
damals 25jährigen Sulzer herausgegeben worden war. Als der Verleger eine Neuauflage dieser Sulzerschen "Jugendarbeit" wünschte,
nahm der Autor sie wieder vor und kam zu dem Entschluß, "alles
nieder zu reissen und aus den Materialien mit dem Zusaz von neuen
und bessern ein neuers und etwas festeres Werk zu verfertigen". Philologie, Geschichte, Kunst, Mathematik, Physik, Philosophie, Rechtsgelehrsamkeit, Theologie werden in 268 Paragraphen vorgestellt. Bereits 1760 erschien die dritte Auflage. - Jördens IV,775.
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451 VOGT, Gottlob Heinrich, Der eingeschlichene
nun aber wieder ausgemertzte Dritte Theil des Menschen
Nebst angehängter Quelle Vieler Irrthümer, nemlich der
Lehre von denen Temperamenten. Darinnen denn auch
die besten und bindigsten Beweißgründe von denen 2.
Theilen des Menschen, ingleichen der Unterscheid des
Lebens des Menschen oder Thiere, und des verworffenen
Welt-Geistes und Harmonia Praestabil. vorkommen.
Leipzig, August Martini, 1732. 40 S. Neue marmorierte
Broschur (innen gebräunt und durchgehend schwach
wasserrandig).
€ 180,–
Erste und wohl einzige Ausgabe der Schrift zu der Streitfrage, aus
wieviel Teilen der Mensch bestehe. Der Mediziner Gottlob Heinrich
Vogt (bekannt ist noch seine Schrift "Kurtzes Bedencken von denen
acten-mäßigen Relationen wegen derer Vampiren oder Menschenund Vieh-Aussaugern" (1732)) gibt gleich im Vorwort bekannt: es
sind drei. Zank und Streit ergäben sich nur durch die uneinheitliche
Benennung des dritten Teils. Galens Lehre von den vier Temperamenten lehnt er ab.
9. Varia: Bäder, Eherecht, Frauen, Fremde Länder, etc
452 Amerika: COLE, George Watson, A catalogue
of books relating to the discovery and early history of
North and South America, forming a part of the library of
E. D. Church. (Nachdruck der Ausgabe New York 1907).
5 Bde. New York, Smith, 1951. Gr.-8vo. Insgesamt etwa
2650 S. Mit zahlreichen Abbildungen. OLwd. € 320,–
Nachdruck dieses wichtigen Referenzwerkes zur Entdeckungsgeschichte der Neuen Welt. Verzeichnet sind 1385 ausführlich annotierte
Werke aus den Jahren 1482 - 1884.
453 Amerika: CRONAU, Rudolf, Amerika. Die Geschichte seiner Entdeckung von der ältesten bis auf die
neueste Zeit. Eine Festschrift zur 400jährigen Jubelfeier
der Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus. 2
Bde. Leipzig, Abel & Müller, 1892. 4to. 8, 480 S. u. 6,
531 S. mit zusammen 500 Textillustrationen, 45 Tafeln
sowie 37 Karten und Pläne im Text und auf teils farbigen
Tafeln. Neue Leinwandbände mit alten Rückenschildern
(Titel und jeweils 2 Textseiten mit Bibliotheksstempel,
gelegentlich braunfleckig, vereinzelt minimal fingerfleckig).
€ 300,–
U.a. über: Entdeckungen vor Columbus, Columbus' Nachfolger, Cortez und die Eroberung von Mexiko, weitere Entdeckungszüge der
Spanier in Südamerika, die Entdeckungen der Franzosen, Niederländer und Engländer in Amerika, Entdeckungen im arktischen Polargebiet, die Erschließung des fernen Westens und Alaskas.- In Band 2
eingebunden: ein eigenhändiger, zweiseitiger Brief Cronaus vom 25.
April 1922 aus Aurora, Illinois. Der Brief richtet sich an einen nicht
namentlich genannten Adressaten, der Cronau wohl nach guten Abbildungen indianischen Lebens gefragt hatte. Cronau erwähnt die
Indianerzeichnungen Karl Bodmers und ein mehrbändiges Folio-Werk
mit Indianer-Fotografien.
454 Amerika: DEPONS (d. i. PONS, Fr. R. J. de),
Reise in den östlichen Teil von Terrafirma in SüdAmerika, unternommen in den Jahren 1801, 1802, 1803
und 1804. Aus dem Französischen übersetzt von Chr.
65
Weyland. Berlin, Vossische Buchhandlung, 1808. 2 Bl.,
394 S. Ppbd der Zeit (Rücken gebräunt, ohne die Karte).
€ 120,–
Magazin von merkwürdigen neuen Reisebeschreibungen, 29 = Neues
Magazin, 5. - Der erste gründliche Reisebericht über das heutige
Venezuela und das angrenzende (Spanisch-) Guayana. Der Druckvermerk am Ende ist von 1807 datiert. Erschien gleichzeitig unter dem
Titel 'Historisch-geographisch-statistische Nachrichten von der General-Hauptmannschaft Caracas etc.' als Band 34 der Weimarer 'Bibliothek der neuesten Reisebeschreibungen'.- Sabin 19645; Palau 70510.
455 Bäder: BECHER, David, Neue Abhandlungen
über das Karlsbad. 2. umgearbeitete und verbesserte
Ausgabe. Leipzig, S. L. Crusius, 1789. 8 Bl., 538 S., 1
Bl. Mit gestochener Titelvignette und 3 mehrfach gefalteten Kupfertafeln, darunter ein Plan von Karlsbad. Ppbd
der Zeit (Einband etwas fleckig und bestoßen, handschriftliche Signatur auf Vorderdeckel, etwas gebräunt
und stockfleckig, ab S. 490 Feuchtigkeitsrand im Seitensteg, fehlt das Titelportrait).
€ 250,–
Ausgabe mit 3 Kupfertafeln (außer Titelportrait, das hier leider - wie
häufig - fehlt); es sind auch Exemplare mit 5 Kupfertafeln (plus Porträt) bekannt.- David Becher (1725 - 1792) war Arzt in seiner Vaterstadt Karlsbad und hat sich durch die Neuen Abhandlungen "große
Verdienste um das Aufblühen dieses Curortes erworben" (Hirsch/H.).
1772 zuerst erschienen, "zu welcher Zeit die höchst wichtige Lehre
von der fixen Luft oder der Luftsäure ganz unbekannt war, konnte
Becher erst in der 2. Auflage seines Werkes die wahre Natur des
Mineralwassers beschreiben. Das Buch zerfällt in 3 große Abhandlungen: 1. Untersuchung der Karlsbader warmen Quellen nach den
Gründen der Scheidekunst und Naturlehre (= chemische Analyse des
Wassers). 2. Natürliche Geschichte der Karlsbader warmen Quellen.
3. Von der Wirkung des Karlsbades in Krankheiten.- Lesky 50 u.
Engelmann, Bibl. medico-chirurgica 42 (beide mit 3 Tafeln); Blake
37; Ruppert 5309 (danach hat Goethe mit der ersten Ausgabe gearbeitet).
456 Bäder: CHOMEL, Jacques-Francois, Traité des
eaux minerales bains et douches de Vichy, avec un discours préliminaire sur les eaux minérales en général.
Auquel on a joint des observations sur la plupart des eaux
minérales de France par (Samuel Cottereau) Du Clos.
Imprimé à Clermont-Ferrant, Briasson, 1737. 5 Bl., 109,
(1) S., 4 Bl., 348 S., 2 Bl., 1 Wappenkupfer und 1 gefaltete gestochene Ansicht von Vichy. Hübscher Lederband
der Zeit mit Rückenschild, Rücken- und Stehkantenvergoldung.
€ 250,–
Zweite, um die Tafeln erweiterte Ausgabe.- Du Clos'allgemeine Beobachtungen berücksichtigen besonders das Thermalwesen in der
Auvergne, und hier insbesondere die Stadt Bourbon-l'Archambault
und den Mont-d'Or. Daneben berichtet er aus der Provence, der
Normandie, der Lorraine, der Touraine, dem Anjou und anderen
Gebieten.- Jacques-Francois Chomel war von 1716 bis 1739 Badearzt
in Vichy und beschreibt die Stadt und ihre Brunnen, analysiert das
Wasser, stellt Überlegungen an, ob ein Transport der Heilkraft des
Wassers schaden könne u.a.- Quérard II, 194; Hoefer X, 370; Blake
88 (für die erste Ausgabe). - Einband etwas bestoßen, Kapitale abgestoßen, vorderes Außengelenk angeplatzt, kurze Notizen auf den ersten
weißen Blättern, mehrfach gestempelt
457 Bäder: MAUTHNER (v. Mauthstein), Ludwig
Wilhelm, Die Heilkräfte des kalten Wasserstrahls. Mit
einem Rückblick auf die Geschichte und mit besonderer
Rücksicht auf das Staubregenbad und kalte Baeder.
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
Wien, A. Strauß Witwe, 1837. 14, 420 S., 1 Bl. Mit gestochenem Titelkupfer, gestochenem Titel mit Titelvignette und 3 gefalteten Kupfertafeln. Moderner Hlwdbd
(die ersten Seiten gering stockfleckig).
€ 300,–
Einzige Ausgabe.- "Aecht wissenschaftlicher Geist, tüchtige Kenntniß
der Physiologie und Pathologie, gute Beobachtung, Schärfe der Bestimmung der Anzeigen und Gegenanzeigen, lebendige Darstellung
und fleißige Forschung" (Bernhard Hirschel in: Hygriatica).- Mit
gründlichen Beschreibungen von Art und Wirkung verschiedener
kalter Bäder - bei Fallbädern wirkt das Wasser von einer gewissen
Höhe und Entfernung aus fallend auf den Körper ein - und Vorschriften zu deren Gebrauch. Die Kupfer zeigen das Innere eines römischen
Bades, einen Staubbad-Apparat, Vorrichtungen zu Bädern mit Wasser
von verschiedener Temperatur, Badeschränke u.a.- Mauthner war
Pädiater in Wien, gründete ein Institut zur Behandlung armer kranker
Kinder und eröffnete 1844 die erste Kinderklinik, in der auch Hebammen und Kinderpflegerinnen ausgebildet wurden. Neben seiner
praktischen Tätigkeit veröffentlichte er zahlreiche Schriften auf verschiedenen medizinischen Gebieten (vgl. Hirsch/Hübotter).- Lesky
427; Engelmann, Bibl. medico-chirurgica 363; Wurzbach XVII 256 ff.
458 Bäder: REUSS, Franz Ambros, Anleitung zum
Gebrauche des Egerbrunnens, oder Franzensbades. Prag
und Leipzig, Albrecht, 1794. 4 Bl., 96 S., 2 Bl. Titel mit
gestochener Vignette. Ppbd der Zeit mit zwei farbigen
Rückenschildchen (etwas berieben, Titel mit kleinem
Namens-Stempel).
€ 360,–
Erste Ausgabe.- Für Kurgäste verfaßter Auszug aus "ChemischMedizinische Beschreibung des Kaiser Franzenbades oder Egerbrunnens" (Prag 1794). Reuß (1761-1830) beschäftigte sich in mehreren
Werken mit Heilbädern wie Teplitz, Bilin, Liebwerda und Marienbad.Blake 379; Hirsch/Hüb. IV, 778 (ungenau).- Angebunden: I. MÜLLER, Friedrich Wilhelm, Ueber einige Schoenheiten von Carlsbaad!
nach Gesner bearbeitet, nebst einigen Gedichten. Prag, Diesbach,
1792. 16 Bl. Mit 3 Holzschnitt-Vignetten.- Erste Ausgabe.- II. NEHR,
Joh. Jos., Beschreibung der mineralischen Quellen zu Marienbad auf
der Stiftsherrschaft Tepl nahe bei dem Dorfe Auschowitz. Karlsbad,
Frankieck, 1813. 6 Bl., 84 S., 1 gefaltete Tabelle (etwas stockfleckig).Erste Ausgabe.- Nehr (1757-1829) war der Gründer des Kurortes
Marienbad.- Des weiteren angebunden ein Fragment: DAMM, Fr.
und B. MITTERBACHER, Untersuchung des GißhüblerSauerbrunns sonst sogenannten Buchsäuerlings in Böhmen. Wien
1798. S. (1-4) u. 13-58.
459 Bäder: DIE WICHTIGSTEN BÄDER EUROPAS. Zur Empfehlung der Bäder für Gesunde und Kranke. Berlin, Flittner, 1820. Gestochenes Frontispiz, gestochener Titel, 10, 314 S., 2 Bl. OKart. (Rücken bestoßen
und im Gelenk etwas eingerissen, etwas gebräunt und
braunfleckig, unbeschnitten).
€ 180,–
Die Schrift ist dem Berliner Ober-Medizinal-Rat und Stadtphysicus
Georg Adolph WELPER (1762 - 1842) als einem Förderer des Badewesens gewidmet, abgebildet auf dem Frontispiz. Die Titelvignette
zeigt eine Ansicht der Welperschen Badeanstalt. Enthält eine kurze
Geschichte des Badens, eine Untersuchung zur Wirkung des Badens
im Allgemeinen und Speziellen, verschiedener Arten des Badens und
ihrer Wirkung auf bestimmte Krankheiten. Im Einzelnen erwähnt
werden unter anderen die deutschen Mineralbäder Baden bei Wien,
das Mennersdorfer Bad, Gastein, Teplitz, Karlsbad, Heilbrunn, Flinsberg, Landeck, Wiesbaden, Aachen und Spa.
460 Bäder: ZEDLITZ(-NEUKIRCH), L. von, Balneographisches statistisch-historisches Hand- und Wörterbuch oder die Heilquellen und Gesundbrunnen
Deutschlands, der Schweiz, Ungarns etc; ihre Lage, Be-
66
sitzer, Einrichtungen, Eigenthümlichkeiten, Wirkungen
etc. Leipzig, Reichenbach, 1834. 2 Bl., 556 S. OPpbd
(Einband berieben und etwas bestoßen, Rücken unten mit
Fehlstelle, Spiegel und Vorsatz etwas fleckig und mit
Stempel, sonst stellenweise leicht stockfleckig und mit
einzelnen kleinen Läsuren).
€ 600,–
Einzige Ausgabe des seltenen Bäder-Lexikons, das zugleich Reisehandbuch ist. Aufgeführt und beschrieben werden die vorzüglichsten,
aber auch eine Vielzahl unbekannter kleinerer Badeorte in Mittel- und
Südeuropa, so die Bäder Kroatiens, Sloweniens, Siebenbürgens,
Frankreichs, der Niederlande sowie einige Seebäder der benachbarten Küsten außerhalb Deutschlands. Im Anhang finden sich Hinweise
zur Anreise und ein Verzeichnis der besten Hotels Deutschlands sowie
Anmerkungen zu den verschiedenen Arten von künstlichen Bädern, zu
ihrem Gebrauch und ihrer Wirkung.- Zu Leopold von ZedlitzNeukirch vgl. Wurzbach LIX, 260 f. u. ADB XLIV, 748 f; Zischka 197;
Koner, Gelehrtes Berlin IV, 372.
461 Beaumarchais: (BERGASSE, N.), Mémoire sur
une question d'adultere, de séduction et de diffamation,
pour le Sieur Kornman; contre la dame Kornman, son
epouse, le Sieur Daudet de Jossan, le Sieur PierreAugustin Caron de Beaumarchais, et M. Le Noir, conseiller d'etat, et ancien lieutenant-général de police. A la
suite duquel sont les pièces justificatives, et autres qui ont
été imprimées jusqu'a ce jour. O.O.u.Dr. (wohl Paris),
1787. 4to. 2 Bl., 112, 47, (1) S. Hübscher Ppbd der Zeit
mit Kleisterpapier bezogen (etwas bestoßen, gering
braunfleckig).
€ 350,–
Seltene erste Ausgabe der Hauptschrift in der "Affaire Kornmann",
die zunächst nichts war als eine alltägliche Ehebruchsgeschichte, bis
sich Beaumarchais "als Akt idealer Humanität" in die leidige Angelegenheit einmischte und sich auf die Seite der des Ehebruchs beschuldigten und von der Polizei eingesperrten Ehefrau stellte. Gegen
Beaumarchais als den gefährlichsten Gegner des Bankiers Kornmann
wendet nun der scharfzüngige Advokat Bergasse, ein Parteigänger
Messmer's, seine Anklageschrift, die damit sofort auf großes Interesse
stieß, gesteigert noch durch eingestreute Reflexionen über die Schäden und Willkür der Polizeiverwaltung und andere gesellschaftspolitisch hochbrisante Themen. Zudem erschien die Schrift kurz vor der
Premiere von Beaumarchais' Oper "Tatare", als alle Welt sowieso auf
den Dichter blickte. Umso enttäuschender fiel Beaumarchais' kleinmütige Rechtfertigung und seine weitere Verstrickung in der Affaire
aus.- Angebunden: 1. MEMOIRE DU SIEUR KORNMANN, en
réponse au mémoire du Sieur de Beaumarchais. (Paris, Lottin, 1787).
4to. 38 S.- 2. OBSERVATIONS DU SIEUR KORNMANN, en réponse au mémoire de M. Lenoir. Paris, de l'Imprimerie Polytype,
1787. 4to. Drucktitel, 42 S.- In beiden Schriften legt Kornmann weiteres Material zu seiner Verteidigung vor.- Cioranescu I, 10611, 10612
u. 10615; Bettelheim, Beaumarchais, S. 522 ff.
462 Blumen: DEUTSCHES MAGAZIN für Gartenund Blumenkunde. Zeitschrift für Garten- und Blumenfreunde und Gärtner. Herausgegeben und redigirt von
Wilhelm Neubert. Jge 1874, 1876, 1878 und 1879. Zusammen 4 Bde. Stuttgart, Weise, 1874-1882. 4to. Zusammen über 1500 S. mit 103 xylographischen Textabbildungen (davon 1 farbig), 1 xylographische Tafel, 47
(von 48) meist chromolithographischen Tafeln (davon 4
doppelblattgroß). Spätere Hlwdbde unter Verwendung
der alten, goldgeprägten Lederrücken (berieben, Papier
leicht randgebräunt, 1. Jg: anfangs etwas braunfleckig,1
Farbtafel fehlend).
€ 280,–
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
Insgesamt guterhaltenes Exemplar dieser interessanten und vielseitigen Gartenzeitschrift. Neben Aufsätzen zu allen erdenklichen gärtnerischen Problemen enthielt sie einen "Frag- und Antwort-Kasten",
Ausstellungs-Berichte, Katalog-Empfehlungen und Literatur-Berichte.
Das "Deutsche Magazin" erschien seit 1847. Ab dem 35. Jahrgang
1882 wurde es umbenannt in "Illustrierte Monatshefte für die GesamtInteressen des Gartenbaues" und herausgegeben von Max Kolb und J.
E. Weiss.
463 Bodoni: BROOKS, H. C., Compendiosa bibliografia di Editione Bodoniane. Florenz, Barbèra, 1927.
4to. 8 Bl., 357, (3) S. mit zahlreichen Abbildungen und
Faksimiles im Text und auf Tafeln. OPpbd (mit
OUmschlag) (Umschlag etwas gebräunt und mit kleinen
Randläsuren; unbeschnitten und vereinzelt minimal
braunfleckig).
€ 220,–
Eins von numerierten 700 Exemplaren der illustrierten Bibliographie
der Bodoni-Drucke; mit 1416 Einträgen.
464 Brasilien: LANGE, Henry, Südbrasilien. Die
Provinzen Sao Pedro do Rio Grande do Sul und Santa
Catharina mit Rücksicht auf die Deutsche Colonisation.
Berlin, Allgemeine Verlags-Agentur, 1882. 10, 166 S.
Mit 5 photographischen Lichtdrucktafeln von Martin
Dienstbach, 2 gefalteten farbigen Karten und einigen
Textholzstichen. Hlwdbd der Zeit mit Rückentitel (mehrere Bibliotheksstempel).
€ 360,–
Erste Ausgabe.- Landeskundliche Beschreibung der südlichen Provinzen Brasiliens: Topographie, Klima, Bevölkerung, Wirtschaft, Verkehrswesen. Im Anhang die Brasilianische Verfassung und verschiedene gesetzliche Bestimmungen.- Dinse 711. Cf. Borba de Moraes I,
455 (Ed. 1888). Nicht bei Koppel, Bosch.
465 Duell: ALLGEMEINES KÖNIGL. PREUSSISCHES EDICT, Wegen des Todtschlages, Wie auch
Wieder den Mißbrauch Der Rencontres. Berlin, Chr.
Süßmilch, 1718. 4to. 4 Bl. Rückenbroschur (handschriftliche kleine Inventarnummer auf Titel).
€ 110,–
Ein Edikt des jungen Soldatenkönigs zur Verhinderung bzw. Verminderung von Gewaltverbrechen, vor allem aber zur Eindämmung der
zu Mord und Totschlag oftmals mißbrauchten Duelle (Rencontres)
(der Mörder schützte dann einen Fall von Notwehr vor). Deshalb
sollten Duelle nunmehr genau untersucht und festgestellt werden, ob
eventuell gezielte Provokationen zum Kampf geführt hätten. – Papier
etwas gebräunt.
466 Eherecht: MÜLLER, Johann Joachim, Das
Dispensations-Recht in verbotenen Ehen Der ChurFürsten und Stände, wie auch andern unmittelbaren
Reichs-Gliedern, samt allerseits Unterthanen, Papistischund Protestantischer Religion, wem selbiges im Heiligen
Römischen Reiche, vor und nach der Reformation Lutheri zugestanden, nach denen Natürlichen, und Göttlichen,
wie auch Völcker- und Menschlichen Rechten. Jena, J.
Bielcke, 1706. Kl.-4to. 39 Bl., 243 (recte 239, 1) S., 29
Bl. Neuer Ppbd (teilweise mit schwacher Nässespur im
Außenrand, vereinzelte Bleistiftanstreichungen, Paginierung springt nach S. 86 und 112, das Errata-Bl. am
Schluss verkehrt herum eingeheftet).
€ 200,–
Behandelt die Fragen: 1. Nach welchen Rechten einige Ehen verboten
sind; 2. An welche leges connubiales die Reichsfürsten und deren
Untertanen gebunden sind; 3. Von welchen Ehe-Verboten Dispens
erteilt werden kann und 4. Wem dann das Dispensations-Recht zu-
67
steht. - Gewissermaßen ein Vortrab zu den gründlichen reichsrechtlichen Arbeiten des Hzgl. Weimarischen Archivars Johann Joachim
Müller (gest. 1731, vgl. Pütter I, 323), worin er zeigen will, dass die
römischen Päpste dem "Römischen Reichs-Adler ... hohe kayserliche
Majestäts-Rechte und unter diesen besonders das Jus circa sacra
abzureißen sich angemaßet" (Vorbericht).
467 Eherecht: RENUSSON, Philippe de, Traité de la
communauté de biens, entre l'homme et la femme
conjoints par mariage. Nouvelle Edition, corrigée et
augmentée. Paris, 1723. 784 S. Neuer Pappband. € 260,–
Hoefer 42,4. Fortsetzung des Titels: "Et de la continuation de communauté après de décès de l'un des conjoints, lorsque les survivamt
demeure en viduité, ou qu'il se remarie. Où sont traités les droits
communs et particuliers des conjoints et des enfans du premier et
second lits." - Die Gütergemeinschaft zwischen Ehegatten sei eine der
wichtigstens Materien des französischen Rechts.
468 Eisenbahn: BROSIUS, J., R. KOCH, Die Schule
des Lokomotivführers. 12. bzw. (Bd 3:) 11. vermehrte
Auflage, bearbeitet von Max Brosius. 3 Bde. Wiesbaden,
J. F. Bergmann, 1907-1909. Zusammen etwa 1500 S. Mit
1150 Textabbildungen und 13 (davon 12 mehrfach gefaltete) Tafeln. Illustrierte OLwdbde (Bd 2 etwas angestaubt
und berieben, Bd 3 abweichend in Bibl.-Hlwd und mit
Stempel auf Titel).
€ 240,–
1. Der Lokomotivkessel und seine Armatur.- 2. Die Maschine und der
Wagen sowie die neuesten Bremsvorrichtungen.- 3. Der Fahrdienst.
469 Eisenbahn: Die EISENBAHN-TECHNIK DER
GEGENWART. Herausgegeben von Barkhausen u. a. 3.
umgearbeitete Auflage. Bd 1, Abschnitt 1, Teil 1: Die
Lokomotiven. 1. Hälfte und 2. Hälfte, 1. (einzige) Lfg (in
2 Bdn). Berlin und Wiesbaden, Kreidel, 1912-1920. 4to.
16, 1179 S. (durchgehend paginiert), 40, 30 S. tabellarischer Anhang. Mit zusammen 1380 Textabbildungen, 22
doppelblattgroßen lithographischen Tafeln. OBroschur
(unbeschnitten, gebräunt, letzte Lagen lose) und
OHlwdbd (letzterer etwas berieben, Kanten bestoßen,
kleine Läsur am Rücken sorgfältig geklebt).
€ 220,–
Der erste Halbband (Die Lokomotiven, 574 S.) und die erste Lieferung
des 2. Halbbandes (Heissdampflokomotiven mit einfacher Dehnung
des Dampfes) wurden mit acht Jahren Zeitabstand ausgeliefert. Weitere Teile der 3. Auflage sind nicht mehr erschienen.
470 England: ALLOM, Thomas, Wanderungen im
Norden von England mit Ansichten der Landsee- und
Gebirg-Gegenden der Grafschaften Westmorland, Cumberland, Durham und Northumberland. Mit historischen
und topographischen Beschreibungen (von Th. Rose) in
der teutschen ... Sprache ... v. James Edwin Stahlschmidt.
(Stahlstichtitel:) Westmorland, Cumberland, Durham and
Northumberland. Illustrated from original drawings by
Thomas Allom etc. With historical and topographical
descriptions by Thomas Rose. London, Fisher, Fisher and
Jackson u. Berlin, Asher, 1834 (Stahlstichtitel: 1833).
4to. 76 S., 1 gestochener Titel mit großer topographischer
Vignette in Stahlstich, 72 Ansichten (je Bild ca. 10 : 15
cm) auf 36 Tafeln. Lwdbd der Zeit mit reicher Rückenvergoldung, goldgeprägtem Deckeltitel und allseitigem
Goldschnitt (etwas berieben, Deckelkanten erneuert, vor-
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
deres Innengelenk genäht, vereinzelt etwas stärker, sonst
leicht braun- und fingerfleckig).
€ 280,–
Mit schönen Ansichten von Carlisle, Durham, Newcastle-upon-Tyne,
Kendal, Sunderland, Keswick, Morpeth, Applesby, dem Windermere
Lake, Levin's Hall, Ravensworth Castle, der Scotswood Bridge u.a.
471 Frauen: BUCHER, Samuel Friedrich, Antiquitates Hebraicae et Graecae selectae, seu de velatis Hebraiorum ac Graecorum feminis, Vulgo: Vom verdeckten
Frauenzimmer der Hebraeer und Griechen. Bautzen, David Richter, 1717. Kl.-8vo. 210 S., 8 Bl. Pappband der
Zeit (beschabt, an Ecken, Kapitalen und Gelenke bestoßen).
€ 375,–
Zweite Ausgabe dieser Sammlung von Texten der alten Schriftsteller
und aus zeitgenössischen Reisebeschreibungen zur Verschleierung
von Frauenzimmern, überwiegend also über Hochzeitsbräuche, auch
bei Russen, Livländern, Armeniern u.a. Die erste Ausgabe war 1715
unter dem Titel ""De velato Hebraeorum gynecaeo"" in Wittenberg
erschienen (s. Meusel I, 633).- Angebunden: BUCHER,S. Fr., Antiquitates Hebraicae et Graecae selectae seu De conclusis Hebraeorum
ac Graecorum feminis, vulgo: Vom verschloßnem (!) Frauenzimmer
der Hebraeer und Griechen. 2 in 1 Bd. Bautzen, Richter, 1717. 210 S.,
8 Bl.- Zweite Ausgabe der Textsammlung zum orientalischen Harem.
Die erste Ausgabe erschien 1716 in Wittenberg als ""De concluso
Hebraeroum gynaecaeo"".
472 Frauen: HOFFMANN, Conrad Philipp. Schediasma litterarium de insignioribus puerperii temporibus,
sive, Von Sechs-Wöcherinnen. Königsberg und Leipzig,
J. Ph. Haas, 1723. Kl.-4to. 96 S. Neuer Pappband
(gleichmäßig leicht gebräunt, Titel angestaubt und etwas
fleckig).
€ 180,–
Über die Zeiten des Kindbetts vor, während und nach der Geburt,
soweit sie für Mutter oder Kind juristisch relevant sind: Legitimität,
Haftverschonung, Primogenitur, Kindstötung, Beschneidung, Taufe,
Enthaltsamkeit nach der Geburt etc. Mit zahlreichen deutschsprachigen Zitaten und einer dreiseitigen deutschen Reimerzählung (S. 58 60) von einer Frau in Württemberg, die mehrfach Zwillinge und Drillinge und so insgesamt 53 Kinder geboren haben soll.- Hayn/Got. III,
316; Hayn, Bibl. gynaecol. 53; Wellcome III, 283; Blake 216.
473 Frauen: LENZ, Carl Gotthold, Geschichte der
Weiber im heroischen Zeitalter. Hannover, Helwing,
1790. 232 S. mit gestochener Titelvignette v. D. Chodowiecki. Pappband der Zeit (gering fleckig, minimal bestoßen, Stempel auf Titel, vereinzelt gering braunfleckig).
€ 270,–
Erste und einzige Ausgabe in einem breitrandigen Exemplar auf besserem Papier, auf dem Vorsatz mit handschriftlicher Notiz von alter
Hand: "Ein Geschenk des Herrn Buchhändlers Göschen".- Carl Gotthold Lenz, leitender Redakteur der in Gotha erscheinenden Nationalzeitung der Deutschen, Mitarbeiter an Wielands Teutschem Merkur
und der Allgemeinen Deutschen Bibliothek, arbeitete als Philologe
vor allem auf dem Gebiet der älteren Kulturgeschichte. Die vorliegende Schrift, übrigens durchgehend in gemäßigter Kleinschreibung,
stützt sich quellenmäßig auf Homer und Hesiod. Aber "auch die mythen von den göttern und dem götterleben habe ich nicht unbenutzt
gelassen, da die sterblichen weiber die vorbilder waren, nach denen
man die unsterblichen bildete" (S. 8).- Hayn/Got. IV, 142; Engelmann,
Chodowiecki 627.-.
474 Frauen: UZANNE, Octave, La femme à Paris.
Nos contemporaines. Notes successives sur les Parisiennes de ce temps dans leurs divers milieux, états et conditions. Illustrations de Pierre Vidal. Paris, May et Motte-
68
roz, 1894. 1 Bl., kolorierter. Titel in Original-Radierung,
Drucktitel mit kolorierter Vignette, 6, 328 S. Mit zahlreichen Abbildungen, davon über 110 handkoloriert, 19
handkolorierte Original-Radierungen v. F. Massé nach
Pierre Vidal, 3 Bl. Farbig illustrierter JugendstilOUmschlag (von Leon Rudnicki) in illustrierter, reich
bestickter Seiden-Mappe. 4to. (Mappe gering fleckig, die
Seide an den Rändern etwas ausgefranst, vereinzelt gering fleckig, unbeschnitten, fehlende 2 Blatt (S. 109 112) in Farbkopie ersetzt).
€ 300,–
Hübsches Exemplar in der seltenen Mappe der ausführlichen Kulturgeschichte der Pariserin, in der neben den Radierungen auch über
100 Textillustrationen von dem Pariser Coloristen Albert Charpentier
handkoloriert wurden. - In nur kleiner Auflage erschienen und auf
geblümtem Japan gedruckt. - Enthält die vier Haupt-Teile: 1. Physiologie de la contemporaine (La Parisienne contemporaine - Le nu
moderne - La toilette à Paris) - 2. La femme à Paris... (Géographie de
la femme à Paris - Les domestiques - Les ouvrières - Les marchandes
- Les dames d'administrations - Femmes artistes - Les femmes de
théatre - Les femmes de sport - La Bourgeoisie Parisienne). - 3. La
femme hors des lois morales (La basse prostitution - Prostitution
bourgeoise et clandestine - Les Phrynés modernes). - 4. Psychologie
de la contemporaine (Fille, femme et mère).
475 Gastrosophie: BRILLAT-SAVARIN, Jean Anthelme, Physiologie du gout, ou méditations de gastronomie transcendante; ouvrage théorique, historique et a
l'ordre du jour. Dedié aux gastronomes parisiens par un
professor (i. a. Brillat-Savarin). Édition précédée d'une
notice (sur l'auteur) par M. le Baron Richerand; suivie de
La Gastronomie, poème en quattre chants, par Berchoux.
Paris, Charpentier, 1840. 2 Bl., 455, (1) S. Halblederband
der Zeit mit schlichter Rückenvergoldung (Rücken unterlegt und neu aufgezogen, Vorsätze leimschattig, Ex
Libris, etwas braunfleckig).
€ 220,–
Frühe Ausgabe von Brillat-Savarins geistreichem Standardwerk der
Gastrosophie. - Vicaire 117; vgl. Oberlé 153.
476 Grönland: CRANZ, David, Historie von Grönland enthaltend Die Beschreibung des Landes und der
Einwohner etc. insbesondere die Geschichte der dortigen
Mission der Evangelischen Brüder zu Neu-Herrnhut und
Lichtenfels (und:) Fortsetzung der Historie von Grönland
insbesonderheit der Missions-Geschichte der Evangelischen Brüder zu Neu-Herrnhut und Lichtenfels von 1763
bis 1768 nebst beträchtlichen Zusätzen und Anmerkungen zur natürlichen Geschichte. 3 Teile und 1 Supplement (in zusammen 2 Bdn). Barby/Leipzig,
Ebers/Weidmann, 1765/70. 18 Bl. mit zweifarbigem Titel, 1126 (von 1132) S., 13 Bl. Register, 2 gefaltete, gestochene Grönland-Karten, 6 gefaltete Kupfertafeln und 6
Bl., 360 S., 6 Bl. Register. Ppbde der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild.
€ 1.800,–
First edition of one of the earliest works on Greenland. Cranz was a
missionary for the Moravian Church. The book does not only describe
his missionary work but also the Inuit and their way of life, zoology,
botany and geology of Greenland.
Vollständige erste Ausgabe mit dem meist fehlenden Fortsetzungsband. - Berühmte frühe Beschreibung von Grönland und "neben der
Beschreibung des H. Egede (das) vollständigstes Gemälde von Grönland im 18. Jahrhundert" (Henze), gleichzeitig die erste Missionsge-
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schichte der Brüdergemeine, und zwar die Geschichte der beiden
Missionsstationen Neu-Herrnhut und Godhaab. Cranzens "Historie"
zeichnet sich durch "feine vielseitige Beobachtungen" (Henze) aus. Sie
"verbreitet sich über die Lage und Beschaffenheit des Landes, über
Meer und Luft, Steinarten und Gewächse, über Bildung und Natur des
Treibeises, der Eisberge wie auch des Treibholzes...; seine geologischen und botanischen Mitteilungen Mitteilungen sind... deutlicher
und vollständiger als die seiner Vorgänger; seine weitläufigen ethnologischen Schilderungen brachtengleichfalls manches Neue" (Henze)
über die Lebensgewohnheiten und Glaubensvorstellungen der Eskimos. Man erfährt auch viel über die Geschichte Grönlands. Die Kupfer zeigen u. a. ein "Grönland-Haus", Kleidung und Lebensweise der
Eskimos, ihre Jagdgeräte, ihre Kajaks und Ansichten der beiden
Missionsstationen; die Karten bilden "Nova Groenlandia" sowie "die
West-Küste von Grönland vom Bals Revier bis an die Eis Blinke ab".
Mit ausführlichen Registern. - David Cranz (1723-1777) war Schreiber beim Grafen Zinzendorf, Redakteur der "Gemein-Nachrichten"
der Brüdergemeine sowie Prediger in Rixdorf und Gnadenfrei. Seine
Grönland-Reise hat er nach seinem seinem Theologiestudium im
Auftrage der Brüdergemeine unternommen, deren allgemeines Wirken, besonders aber deren Missionstätigkeit durch Cranzens Veröffentlichung erst in weiteren Kreisen bekannt wurde. - Chavanne 5631;
Sabin 17413-14; Henze I,751. - Hauptband erste Lagen und 3 Tafeln
teils stärker, sonst nur gering feuchtfleckig, die fehlenden S. 10171022 durch Fotokopien ersetzt; Supplement-Band im Format minimal
kleiner, berieben.
477 Haiti: CANDLER, John, Brief notices of Hayti:
with its condition, resources, and prospects. London, Th.
Ward, 1842. 8, 175 S. Blauer Lwdbd der Zeit mit vergoldetem Rückentitel (unaufgeschnitten, Rücken verblichen,
Vordergelenk angebrochen).
€ 200,–
Seltene erste Ausgabe.- Der protestantische Missionar John Candler
(1787 - 1869) wollte seine Darstellung mit einer kurzen Geschichte
Haitis einleiten. Er fand aber in den entsprechenden Arbeiten englischer und französischer Autoren so unterschiedliche und widersprüchliche Angaben und verzichtete auf den historischen Prolog. In
seinen "Notices" berichtet der Geistliche u.a. über die Abschaffung
der Sklaverei auf den Westindischen Inseln, Port-au-Prince, Rechtssystem und Gefängnisse, Verfassung, Künste, Kirche, Armee, Wirtschaft, den Karneval in der Hauptstadt, Zuckerplantaten, Destillen,
die Polizei, Arbeitsmöglichkeiten, Gesundheitszustand und Physiognomie der Eingeborenen u.v.m.
478 Handwerk: SCHAUPLATZ der Künste und
Handwerke. Übersetzt und mit Anmerkungen herausgegeben von Daniel Gottfried Schreber. Band 6. Leipzig
und Königsberg, J. J. Kanter, 1767. Kl.-4to. 6 Bl., 348 S.,
8 Bl. Mit 19 mehrfach gefalteten Kupfertafeln. Halblederband der Zeit (Kanten beschabt, Ecken und Kapitale
bestoßen, Vorsätze braunfleckig, Stempel auf Titel und
Tafelrückseiten).
€ 240,–
Erste deutsche Ausgabe.- Enthält: DU HAMEL DU MONCEAU, Die
Tuchfrisierkunst; LALANDE, Die Kunst, Saffianleder zu bereiten;
DERS., Die Kunst, Leder auf ungarische Art zu bereiten; DERS., Die
Kunst des Weißgerbers; NOLLET, Die Hutmacherkunst; DU HAMEL DU MONCEAU, Die Kunst des Dachdeckers.- Innen frisches
Exemplar.
479 Humboldt:
COTTA,
Bernhard,
Julius
SCHALLER, Briefe über Alexander von Humboldt's
Kosmos. Ein Commentar zu diesem Werke für gebildete
Laien. Band 1 - 3 (= 4 Teile) in 3 Bdn. Leipzig, T. O.
Weigel, 1848 - 1852. Zusammen über 1300 S. mit zahlreichen xylographischen Abbildungen und Karten im
69
Text, 1 gefaltete Tabelle, 21, teils gefaltete lithographierte Tafeln (1 farbig), 2 mehrfach gefaltete, kolorierte gestochene Sternenkarten, 1 gefaltete gestochene Mondkarte. Neue Ppbde mit goldgeprägten Rückenschildchen
(Stempel auf den Titeln, teilweise etwas braunfleckig,
vereinzelt mit schmalem Nässerand, kleinen Einrissen an
den Falttafeln unterlegt).
€ 220,–
Erste Ausgabe des Kommentarwerkes zu Band 1 - 3 von Humboldts
unvollendetem Hauptwerk "Kosmos". In großartiger Überschau entwirft Humboldt ein Gesamt-"Gemählde der Natur", in dem alle - auch
die neuesten - Forschungen zwar berücksichtigt, aber nicht ausdrücklich näher erörtert werden. Hier setzen die "Briefe" an, indem sie parallel zum "Kosmos" und in derselben Ordnung - dem Leser spezielle Forschungsergebnisse in leicht verständlicher Form zugänglich
machen. Das Kommentarwerk war mit Band 3 zunächst abgeschlossen - bis 1851 waren auch erst die ersten drei Bände des "Kosmos"
erschienen -, doch mit Erscheinen des vierten Bandes vom "Kosmos"
1858 lebte das Unternehmen "Briefe zum Kosmos" wieder auf: 1859
erschien der vierte und letzte Band, 1860 noch ein Supplement-Band,
in dem W. C. Wittwer "Alexander von Humboldt(s) wissenschaftliches
Leben und Wirken" darstellt.- Goed. VI,263,29.
480 Jagd: DELIUS, Hans, Das Jagdrecht in der gerichtlichen Praxis. Entscheidungen der ordentlichen Gerichte einschl. Strafgerichte und der Verwaltungsgerichte
in systematischer Anordnung nebst Erläurerungen. Band
1 (in 2 Teilen). Berlin, Vahlen, 1930/34. VIII, 202; X,
197 S. OLwd.
€ 60,–
Einzige Ausgabe. Teil 2 bearbeitet von Waldemar Lobe. – Alter Stempel auf Titel und Einband.
481 Juwelen: JEFFRIES, David, Abhandlung von
den Demanten und Perlen, worinnen ihr Vorzug nebst
den Regeln ihren wahren Werth zu bestimmen, untersuchet, die rechte Methode sie zu schneiden gezeiget... Aus
dem Englischen und Französischen übersetzt. Danzig, G.
M. Knoch, 1756. 6 Bl., 106, 24 S., 10 gefaltete Kupfertafeln. Halbpergamentband der Zeit (Rücken fleckig, Deckelbezüge mit alten Papieren erneuert, Titel lose und mit
Besitzvermerken, Widmungsblatt mit Eckausriß unten
und Textverlust, Papier gebräunt und teils etwas fleckig,
S. 1-32 verbunden, Tafeln etwas knickfaltig). € 550,–
Erste deutsche Ausgabe der Abhandlung von dem englischen Juwelier
David Jeffries. Mit einer Tabelle zur Berechnung der Kosten beim
Schneiden verschieden großer und schwerer Diamanten sowie der
Preise für Perlen nach Größe und Gewicht. Erschien zuerst 1751 (auf
Englisch), dann 1753 in französischer Sprache (vgl. Brunet III,526:
"Ouvrage estimé, et qui devient rare").
482 Kleidung: GIAFFERRI, Paul Louis de, Histoire
du costume masculin Francais de l'an 420 à l'an 1870. La
Gaule - Le Moyen-Age - La Renaissance - Louis XIII. Louis XIV. - Louis XV. - Louis XVI. - La Révolution L'Empire - Le Second Empire. Paris, Editions Nilsson,
1927. Folio.99 (von 100) Tafeln mit Pochoir-Kolorit und
40 Blatt Texte lose in 10 kolorierten Papier-Mappen.
Alles zusammen in goldgeprägter OLwd-Mappe mit
Schließbändern und montierter kolorierter Deckelillustration (Lwd-Mappe berieben und teils fleckig, Außengelenke angeplatzt, innen gebräunt und teils angestaubt,
vereinzelt minimal feuchtrandig, es fehlt Tafel 10 aus
Heft 6.).
€ 420,–
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
Mappe mit ansprechenden Darstellungen französischer Männermode
von der gallo-römischen Zeit bis zum Seconde Empire. Die Tafeln
zeigen Alltags- und Festkleidung, Mäntel, Hüte, Gürtel und Schilde,
Ärmelformen, Hemden, Westen, Stoffe Stickereien, Schuhe und Accessoires sowie Schmuck, von verschiedenen Illustratoren gestaltet und
mit leuchtendem Pochoir-Kolorit versehen.- Colas I,1244.
483 Kleidung: MARTIN, Charles, The civil costume
of England, from the conquest to the present time. Drawn
from tapestries, monumental effigies, illuminates manuscripts, portraits, etc. Etched by Leopold Martin. London,
H. G. Bohn, 1842. Illustrierter Titel in Originalradierung,
Drucktitel, 4 Bl., 60 (statt 61) radierte Kostümbilder.
Geprägter OLwdbd mit Rückentitel in Goldpressung.
Gr.-.4to. (leicht berieben, Vorsätze erneuert, unbeschnitten, gering fleckig; es fehlt Tafel 2 "William I."). € 280,–
Erste Ausgabe einer Kostümgeschichte Englands von dem Londoner
Bildnismaler Charles Martin, der u. a. auch W. Turner protraitiert
hat. - Lipperheide Gca 40; Colas 1995; Hiler 572.
484 Kleidung: PLANCHÉ, James Robinson, A Cyclopaedia of Costume or Dictionary of Dress, including
notices of contemporaneous fashions on the continent;
and a general chronological history of the costumes of the
principal countries of Europe, from the commencement
of the Christian era to the accession of George III. 2 Bde.
London, Chatto and Windus, 1876 - 1879. 4to. 6 S., 1
Bl., 527, (1) u. 11, (3), 448 S. mit vielen Textillustrationen, meist in Holzstich, zusammen 23 (statt 24) Tafeln in
Chromolithographie (incl. 2 Frontispize), zus. 40 (recte
42) lithographierte Tafeln mit zahlreichen Darstellungen,
meist in braunem Liniendruck; 2 Kupfertafeln und 1
aquarellierte Federzeichnung des 18. Jahrhunderts sowie
einige Fotoabbildungen als Beilagen. Rote Originalhalblederbände mit reicher Rückenvergoldung (in Band 1
fehlt eine Farbtafel, dafür sind die Tafeln in Strichlithographie Nr. XVI und XXII doppelt gezählt; Tafel XXIII
hinter Tafel XXIV eingebunden)
€ 280,–
Erste Ausgabe.- Während Band 1 dieses umfassenden Werkes zu
Kostüm und Mode ein Wörterbuch von "Abacot" bis "Zatayn" enthält,
beinhaltet Band 2 eine ausführliche und - wie das Wörterbuch - reich
bebilderte Geschichte der Mode von der Spätantike bis Ende des 18.
Jahrhunderts.- Lipperheide Ad 47; Hiller 714; Colas 2404.- Die
beiden beigegebenen Kupfer zeigen "The female conoiseur" (publ. by
M. Darly 1772) und ebenfalls aus dieser Zeit "A marcarony at a sale
of pictures" (Brandoin inv. - Grigmion sculp. Publ. by R. Sayer). Die
aquarellierte Federzeichnung zeigt einen Edelmann aus der Zeit
Heinrich IV. von Frankreich. - Bd 1 mit neuen Vorsätzen, Bd 2 vorderes Innengelenk stabilisiert, leichte Gebrauchsspuren). – Kanten und
Ecken etwas beschabt, Deckel etwas fleckig.
485 Kochbuch: VOLLSTÄNDIGES KOCHBUCH,
oder Anweisung allerley Speisen auf abwechselnde und
schmackhafte Art zuzubereiten. Neue, ganz umgearbeitete, vermehrte und verbesserte Auflage. Bern, Haller,
1830. 2 Bl., 268 S. Späterer Hlwdbd mit den alten Deckeln (Deckel etwas berieben und bestoßen, teils leicht
braunfleckig).
€ 180,–
Seltenes Berner Regionalkochbuch mit Rezepten für "Suppen, Zugemüse, Saaßen, Fische und Fleischspeisen, Pastetenzeug, Entremets,
Backwerk, Confitures, Liqueurs u.a.m." (Titel). Am Ende eine Eintei-
70
lung der Gerichte nach Jahreszeiten.- Weiss 4012. Nicht bei
Horn/Arndt etc.
486 Kuwait: DICKSON, H. R. P., Kuwait and her
neighbours. Edited for publication by Clifford Witting.
London, Allen & Unwin, 1956. Gr.-8vo. 627, (1) S. mit
zahlreichen Abbildungen und Karten im Text und auf
Tafeln (8 davon in hinterer Kartenlasche). OLwd. € 180,–
Erste Ausgabe des umfassenden Porträts von Kuwait, Saudi-Arabien
und Irak. Mit dem kuwaitischen König Ib'n Saud war Dickson über 30
Jahre lang befreundet gewesen, das bedeutete neben den in langjährigen Aufenthalten gemachten Beobachtungen Zugang zu weiteren
wertvollen Informationen aus erster Hand. "Kuwait and her neighbours" enthält u.a. Porträts der Al Saud und der Wahabis, einen
genauen Bericht der 'Ikhwan-Rebellion von 1929/30 und eine vollständige Geschichte Kuwaits (seit 1742, dem Aufstieg des Wahabismus).
487 Liebe: FLITTNER, Chr. G., Die Feyer der Liebe.
Aus einer Handschrift des Oberpriesters zu Paphos. Zwey
Theile in 1 Bd. Berlin, bei Oehmigke dem Jüngern, 1795.
Altkoloriertes Titelkupfer, gestochener Titel mit altkolorierter Vignette (beides von Daniel Chodowiecki), 14,
178 S.; 232 S. Halblederband der Zeit mit 2 farbigen
Rückenschildern und Rückenvergoldung und eingebundener illustrierter lithographierter OBroschur (Kanten
beschabt, Rückenschilder mit Fehlstellen, Kopf etwas
bestoßen, Innendeckel vorn mit Tinten- und Rasurspuren,
innen nur gering gebräunt und vereinzelt leicht braunfleckig).
€ 450,–
Erste Ausgabe, hier auf besserem Papier, mit handkolorierten Kupfern Daniel Chodowieckis und dem seltenen Original-Umschlag.Behandelt die Verlobungs- und Hochzeitszeremonien der verschiedenen Völker von den Sachsen bis zu den Chinesen, und von den Lappen
bis zu den Indianern in Nordamerika. U.a. über Bettsprung, Witwenverbrennung in Indien, die befremdlichen Brautwerbungssitten der
Kamtschadalen u.a.m. Erschienen auch als Band 7 - 8 in Flittners
"Gynäologie oder über Jungfernschaft, Beischlaf und Ehe".Hayn/Gotendorf II,254; Engelmann 770-771; Bauer 1795-1796.
488 Nordwest-Passage: ELLIS, Henry, Voyage à la
Baye de Hudson, fait en 1746 & 1747, par les navires le
Dobbs-Galley & la California, pour la découverte d'un
passage au Nord-Ouest; avec une description éxacte de la
côte; un abrégé de l'histoire naturelle du pays ... Traduit
de l'anglois (par Sellius), & augmenté de quelques remarques. Leiden, E. Luzac, 1750. 28, 413, (1) S., 3 Bl.
Verlagsanzeigen. Mit gestochener Titelvignette, 1 mehrfach gefalteten Kupferkarte und 9 Faltkupfern. Neuer
Halblederband im Stil der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild (Stempel auf Titel).
€ 500,–
Henry Ellis nahm 1746/47 an der Expedition von W. Moor zur Auffindung einer nordwestlichen Durchfahrt im Bereich der Hudson-Bai
teil. "Er ist der Chronist der Reise, deren wichtigste Entdeckung die
von ihm so benannte Chesterfield-Einfahrt war" (Henze II, 163). Das
ebenso bedeutende negative Resultat der Reise war die Erkenntnis,
dass die Hudson-Bai geschlossen und die weitere Suche nach einer
Durchfahrt von hier aus vergeblich ist. Im ersten Teil (bis S. 128) ein
ausführlicher Bericht über die früheren Versuche zur Auffindung der
Nordwestpassage. Die Kupfertafeln meist mit zoologischen und
enthnographischen Abbildungen (u.a. Pelikan, See-Einhorn, Wal,
Seelöwe, Eisbär sowie Eskimos mit Gegenständen ihrer materiellen
Kultur). - Sabin 22312; Cox II, 8; Leclerc 717.
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
489 Obst: Der OBSTBAU IN WORT UND BILD
mit besonderer Berücksichtigung der im rheinhessischen
Obstsortiment empfohlenen Obstsorten. Herausgegeben
vom landwirtschaftlichen Verein für die Provinz Rheinhessen. (Vorwort von O. Lichtenstein und Dr. Ziegenbein). Wiesbaden, Bechtold & Comp., 1907. 4to. 142 S.
mit 71 Textabbildungen, 52 Chromolitho-Tafeln. Farbig
illustrierte OKart. mit Lwd-Rücken (gebräunt, fleckig
und mit mehreren Knickfalten, Vorderdeckel und Textseiten stärker wasserfleckig, Papier auch gebräunt, Tafeln
gut).
€ 350,–
Stellt in Wort und Bild die 49 Obstsorten vor, die als "Rheinhessisches
Obstsortiment" bekannt wurde. Es begann mit 12 Apfel- und 10 Birnensorten, die Anfang der 1890er Jahre erstmals zum Massenanbau in
Rheinhessen empfohlen wurden. Bis zum Erscheinen des 1902 vom
rheinhessischen Landwirtschaftsverein beschlossenen Katalogs vergingen 5 Jahre. Er enthielt nun aber nicht nur die Kernobst-, sondern
auch sämtliche Steinobst- sowie Quittensorten in Wort und Bild. Text
von zwei Wein- und Obstbaulehrern namens Pfeiffer; mit einleitenden
Kapiteln über den Ostbaum und seine Pflege und das Obst und seine
Verwertung.
490 Ostindien: JACKSON, John, Tagebuch einer im
Jahre 1797 unternommenen Landreise aus Ostindien nach
Europa, auf einem wenig besuchten und wenig bekannten
Wege, durch die asiatische und europäische Türkey, Siebenbürgen, Ungarn und Teutschland. Aus dem Englischen auszugsweise übersetzt (von Fh. F. Ehrmann).
Weimar, Landes-Industrie-Comptoir, 1803. 14 S., 1 Bl.,
188 S., 1 Bl. Mit 1 gefalteten Kupferkarte. Neuer Pappband.
€ 250,–
Bibliothek der neuesten und wichtigsten Reisebeschreibungen, 8/2. Die Originalausgabe dieses Berichts erschien 1799 in London. Auch
als Auszug interessant, weil hier die erste Beschreibung einer Landreiseroute von Ostindien nach Europa vorliegt, die über Bagdad,
durch Assyrien, Armenien und Anatolien führt, und nicht über die
sonst übliche Strecke Basrah - Große Wüste - Aleppo - Konstantinopel.- Engelmann S. 101; vgl. Cox I, 239 (engl. Ausgabe 1799). - Innen
nur vereinzelt stärker braunfleckig, Bibliotheksstempel auf S. 188 und
verso Karte, diese mit hinterlegtem Einriß sowie am Falz verstärkt,
ohne den Reihentitel.
491 Photographie: JOURNAL für Malerei und Bildende Kunst, oder Mittheilungen der neuesten Erfahrungen und Verbesserungen in allen Zweigen der Malerei,
der Bildhauerei, Daguerreotypie (Photographie), der Farbenkunde und Farbenchemie und der in diesen Fächern
einschlagenden Bibliographie. Herausgegeben v. A. W.
Hertel. Band 2 (= 6 Hefte in 1 Bd). Weimar, B. F. Voigt,
1847. 4to. 4, 188 S., 2 lithographierte Tafeln. Neuer
Pappband (etwas braunfleckig, Oberkante durchgehend
braunrandig, etwas multschig und teilweise mit Japanpapier stabilisiert).
€ 240,–
Von diesem "Journal erschienen bis 1856 nur 30 Hefte in 5 Bänden.Vorliegender Band enthält bemerkenswerte Aufsätze zur jungen Photographie: Über Messung des Lichtes, Bereitung eines photographischen Papiers, die Praxis der Daguerreotypie (Schleifen neuer Platten, Absieden der Platten, Schleifen gebrauchter Platten, Jodiren,
beschleunigende Substanzen, Behandlung der Platten in der Camera
obscura, den Quecksilber-Apparat, Waschen mit unterschweflichsaurem Natron, Vergoldung etc.), über "Daguerrebilder, Daguerreotypie,
Photographie, Heliographie etc.", die Talbotypie (Kalotypie), Iritypie,
neue Anwendung der Photographie, neues Photoskop (Lichtmesser)
71
u.a. Ferner enthält der Band Aufsätze über "Instrumente zum Copiren
von Musterzeichnungen", über Stereochromie, "Nebelbilder des Prof.
Döbler", metallene Schreib- und Zeichenfedern, über "Hüser's Verfahren, Facsimiles zu nehmen", über "Balsam-Wachsmalerei", "über
die Haut-Malerei (skin-paint) des Herrn Page", über Galvanoplastik
und Galvanographie, über Glyphographie und Chemietypie, über
Schmelzmalerei und Glasätzkunst, über Farben- und Materialkunde,
über das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald etc.- Kirchner
II,10112.
492 Reiterei: BISMARK, Friedrich Wilhelm von,
System der Reuterei. Vom Verfasser der Vorlesungen
über die Taktik der Reuterei. Berlin und Posen, E. S.
Mittler, 1822. Kl.- 8vo. 6 S., 1 Bl., 282 S. OPpbd mit
lithographierter Deckel- und Rückenillustration (berieben, Kanten mit kleinen Läsuren, Rückendeckel mit kleinen Wurmlöchlein, Stempel auf Titelrückseite, gelegentlich etwas braunfleckig).
€ 180,–
Erste Ausgabe.- Holzmann/Boh. IV,4333.
493 Reiterei: (GROEBEN, G. D. von der). Abhandlung von den Thurnieren, besonders denen Deutschen.
Nebst einem Vorschlage, diese festlichen Aufzüge und
Uebungen zum Gebrauch der Reuterey zu erneuern, und
der heutigen Kriegsverfassung gemäß einzurichten. Breslau, W. G. Korn, 1772. 12 Bl., 126 S., 1 Bl. weiß. Umschlag der Zeit (Umschlag eingerissen und mit Randläsuren, durchgehend etwas gebräunt und teils stärker braunfleckig, wenige Blätter mit leichten Randläsuren teils
etwas eselsohrig, unaufgeschnitten).
€ 300,–
Erste Ausgabe.- Georg Dietrich von der Groeben (1725 - 1797) war
preußischer Generalleutnant der Kavallerie, Militärschriftsteller und
Begründer der ältesten kriegswissenschaftlichen Zeitung in Europa. In
vorliegender Abhandlung gibt er eine Definition des Turniers und
beschreibt dessen Geschichte. Dabei arbeitet er heraus, inwiefern das
Turnierwesen in modifizierter Form in einer modernen Armee des 18.
Jahrhunderts noch immer eine Schule der Reiterei sein kann.- Meusel
IV,375; Holzmann/Bohatta I,313; Lipperheide Tb 13; Jähns 1813.
494 Romane: WESSENBERG, Ignaz Heinrich Carl
von, Ueber den sittlichen Einfluß der Romane. Ein Versuch. Konstanz, W. Wallis, 1826. 188 S., 2 Bl. Kart. der
Zeit (unbeschnitten, Stempel auf dem Innendeckel, minimal braunfleckig).
€ 225,–
Erste Ausgabe.- Wessenberg, einer der klarsichtigen, liberalen Geister aus der Umgebung Dalbergs, Präsident und später Verweser des
Bistums Konstanz, nimmt sich ernsthaft des vieldiskutierten Themas
der "Romanwut" oder "Romankrankheit" an und kommt zu bemerkenswerten Einsichten in Theorie und Funktion der Romane, über ihre
ästhetische und sittliche Beurteilung etc. Blankenburg, Claudius und
Jean Paul sind seine Gewährsmänner; von den vielen Romanen jener
romanreichen Zeit kennt Wessenberg von Richardson bis Hoffmann,
von Voltaire bis Casanova das Wichtigste und auch manch Entlegenes.- Goed. VI,362,26.
495 SACHSENGRÜN. Culturgeschichtliche Zeitschrift aus sämmtlichen Landen Sächsischen Stammes,
herausgegeben von G. Klemm, A. B. Richard u. E. Gottwald. (Jg 1 =) Nr 1/1. Oct. 1860 - 24/15. Sept. 1861 in 1
Bd. Dresden, Türk, 1860-1861. 4to. 5, 276 S. m. zahlreichen, teils ganzseitigen Textholzschnitten, 26 lithographische Tafeln (meist Tonlithographie), davon 4 doppelblattgroß. Späterer Hlwdbd (beschabt und bestoßen, Rü-
L:\AASimonQ\Kat631\Fertig\631C.doc
cken fleckig, innen gebräunt und braunfleckig, viele Tafeln stärker).
€ 600,–
Vollständiger erster Jahrgang von nur zwei erschienenen (der zweite
Jahrgang umfaßte lediglich noch sechs Hefte) der ambitionierten,
reich illustrierten Zeitschrift. Sie enthält Curiosa (wie die Miszelle
über eine Kautschukfrau oder über Jungfrauenstipendien), Kulturhistorisches (u.a. über das Jagd- und Forstwesen in Thüringen, sächsisches Studentenleben im 16. Jahrhundert oder die Festlichkeiten der
sächsischen Bergknappen), historische Porträts von Herzögen und
Gelehrten und Berichte über wichtige Bauwerke: Kloster Buch, die
Burgen und Schlösser Altschönfels, Dresdener Markgrafenschloß,
Fröhliche Wiederkehr, Gnandstein, Mildenstein, Nossen, Ranis, Reinhardtsbrunn, Schwarzenburg, Waldenburg, Waltershausen, Wechselburg; die Albertsbahn. Mit stadthistorischen Beiträgen über Bautzen,
Dresden, Erfurt, Freiberg, Gera, Jena, Merseburg, Querfurt, Weimar,
Leipzig und Zittau, Auszügen aus alten Chroniken, Verordnungen und
Zeitungsartikeln, außerdem mit Beiträgen über Hexen und Hexenprozesse, Hofnarren, ein Nonnengespenst, das Postwesen, Gasthöfe und
Reisen im Sachsen des 16. Jahrhunderts, zur Geschichte der Tapetenwirkerei am Dresdner Hof und mit einem längeren Artikel über den
Zoologischen Garten zu Dresden.- Kirchner 7504.
496 Schmuck: RUDOLPH, A., Die edlen Metalle und
Schmucksteine, oder die Gold- und Silberarbeiter-,
Scheide- und Probirkunst, Decimal- und Vermischungsrechnung, Münz- und Edelsteinkunde. Ein praktisches
Handbuch für Juweliere, Gold- und Silberarbeiter. Dritte
vermehrte, ... umgearbeitete Auflage. Breslau, VerlagsComptoir, 1859. 3 Bl., 175 S., 1 Bl. Mit 1 lithographiertenTafel und 37 Tabellen im Text. Neuer Ppbd mit montiertem Originalumschlag (leicht berieben und fleckig,
am Anfang gebräunt, mit winzigem Papierdurchbruch
und kleinen Randläsuren, unbeschnitten).
€ 180,–
Münz- und Edelsteinkunde, die in 2 Abt. Metalle und Schmucksteine
behandelt: Neben Gold, Silber u. a., die hinsichtlich ihrer Anwendung,
Bearbeitung, Analyse und Prüfung beschrieben werden, werden die
Schmucksteine nach Familien klassifiziert und in bezug auf Härtegrad, Eigenschaften, Fehler und Schleifformen untersucht. Die Tabellen mit Gold- und Silberwerten, die Tafeln mit Schleifformen.
497 Schmuck: RÜCKLIN, Rudolf, Das Schmuckbuch. Unter Mitwirkung von A. Waag bearbeitet und
herausgegeben. 2 Bde (Text- und Tafelband). Leipzig, E.
A. Seemann, 1901. 4to. 12, 264 S. mit 241 Textabbildungen und 4 S., 200 Tafeln mit vielen gezeichneten
Schmuckstücken. OLwdbde mit illustrierten Außentiteln
(Rücken und Vorsätze erneuert, alte Rückenbezüge wieder aufgezogen, 1 S. mit kleinem Tintenfleck). € 450,–
Grossh. Kunstgewerbeschule Pforzheim. - Originalausgabe dieses
Standardwerkes zur Schmuckherstellung und zur Geschichte des
Schmuckes.
498 Schweden: HARLEMANN, C., Reise durch einige Schwedische Provinzen. Leipzig, G. Kiesewetter,
1751. 144 S., 2 Kupfertafeln. Ppbd der Zeit mit handschriftlichem Rückenschild (bestoßen, Innengelenk vorne
angeplatzt, Titel beidseitig gestempelt).
€ 200,–
Erste gekürzte deutsche Ausgabe.- Im gleichen Jahr erschien auch
eine vollständige Übersetzung des zweibändigen schwedischen Originals (Stockholm 1749-1751).- Reiseschilderungen aus Südschweden:
Bemerkungen zu Handel, Landwirtschaft, Gewerbe und Bevölkerung.Die mehrfach gefalteten Kupfer zeigen die Schleusenprojekte Trollhättan und landwirtschaftliches Gerät.- Griep/Luber 568.
72
499 Vögel: BECHSTEIN, Ludwig, Neue Naturgeschichte der Stubenvögel. Ein Lehrgedicht. Hannover,
Hahn, 1846. 368, VII S. Ppbd der Zeit (mit verblasster
Deckel- und Rückenprägung.
€ 200,–
Mit farbigen Initialen zu den einzelnen Gedichten. - Papier sehr sauber. – Stempel auf Titelrückseite.
500 Wein: BERSCH, Josef, Praxis der Weinbereitung.
Handbuch für Weinproduzenten, Kellermeister und
Weinhändler. Berlin, Parey, 1889. XVI, 779 S. Mit 306
Textabbildungen. Original Leineneinband mit farbiger
Deckelprägung (Rücken mit 3 papiernen Bibliotheksschildern; Titel verstempelt, Stempel aufVorsatz).€ 150,–
73
INDEX
Abtretungsverbot
303
Adelung, J. Chr.
54
Adrian, J. Valentino
132
Agrikultur
434
Akademiker
12
Algebra
421
Allom, Thomas
470
Altenberg, Peter
56
Alterthum
15, 65
Amerika
18, 452, 453, 454
Ammon, Otto
368
Anatomie
440
Andachtsbuch
36
André, Christian Carl
1
Annaei Lucani
359
Anonym
370
Anschütz, Gerhard
306
Anthropologie
368, 403
Antisemitismus
5
Apologie
50
Arbeitsvertrag
289
Archäologie
413
Argens, J. B.
112
Aristotelisch-cartes. Phil.
447
Arme
397
Arnauld, A.
2
Arndt
3, 4, 113, 115, 178, 369
Arnemann, Justus
409
Arzneikunde
448
Arzneimittel
409, 449
Assignaten
370
Asterius
362
Augspurgische Confession
16
August Wilhelm von Preussen 206
Baden
368
Bäder
455ff
Baeyer, Johann J.
410
Bahr, Hermann
5
Bahrdt, Carl Fr.
6
Baleke, Jakob H.
307
Bamberg
116, 117
Baratier
72
Barbeyraccium
230
Bardili, B.
260
Baron
107
Bary, A. de
411
Basel
118
Battonn, Johann G.
129
Bauer, Bruno
308
Bauern
380
Baumeister
57, 97
Bayard
179
Bayern
309, 403
Beaumarchais
461
Becher, David
455
Bechstein, Joh. M.
1
Bechstein, Ludwig
499
Becker, Rud. Z.
310
Benzenberg, Joh. Fr.
371
Bergasse, N.
461
Bergk, Johann A.
226
Bergkunde
383
Berglexikon
325
Bergrecht
291
Berlepsch, Fr. L. v.
372
Bernoulli
412
Bersch, Josef
500
Berthelot, Marcellin
413
Berzelius, Jöns J.
414
Besitz
280
Betteln
397
Betussi
58
Biber, Eduard
7
Biedenfeld
120
Biener, Chr. Gottlieb
311
Bier
382, 433
Biesmann, Casparo
8
Bildteppiche
103
Biron Prinz v. Curland, C.
228
Bismark, F. W. v.
492
Bloch, Ernst
9
Blumblacher, Chr.
229
Blumen
462
Bluntschli, Johann Caspar
312
Blut
423
Boccaccio, Giovanni
58
Bock, Elfried
93
Bockenheimer, Philipp
415
Bode, Gerhard
232
Bodmer
99
Bodoni
463
Boehme, Johann Gottlob
313
Böhme, Jacob
10
Böhmen
134
Böhmer, Justus Henning
373
Bolingbroke, (Henry St. John) 11
Bolzano, Bernard
12, 13
Börne, Ludwig
59, 60
Börse
379
Bossert, H. Th.
61
Bourrienne, L. A. F. de.
151
Branchu, Balthasar
230
Brandenburg
293
Brasilien
464
Braunschweig
159, 175
Briefsteller
376
Brillat-Savarin, J. Anth.
475
Bronzen
147
Brooks, H. C.
463
Brosius, J.
468
Bucher, Samuel Friedr.
471
Buchholz, P. F. Fr.
179
Buchner, August
62, 63
Buchwesen
176
Bülow-Cummerow, E. v.
374
Bürger
73
Bürgerliches Gesetzbuch
286
Bürgerliches Recht
257
Burmann, Caspar
172
Büsch, Johann G.
375, 376, 377
Butziger, Gustav
320
Cabet, Etienne
314
Calenberg
372
Calvin
33
Cameralwissenschaft
401
Candler, John
477
Carl V.
255
Carlyle, Thomas
64
Carnot, Sadi,
416
Carus, Carl Gustav
417
Cathérine, Impératrice
119
Challie, (L.) de
120
Chamisso, Adelbert von
104
Chemie
414, 428, 434
Chirurgie
415
Chomel, Jacques-Francois
456
Christ, J. Fr.
65, 315
Civilprocess
263
Clark, Richard
66
Cole, George Watson
452
Colli
316
Confusion
258
Conring, Hermann
232, 316
Constitutional History
156
Cotta, Bernhard
479
Cottle, Amos Simon
67
Cousin, Victor
14
Covarruvias a Leyva, D.
233
Cramer, Friedrich
15
Cranz, David
476
Cronau, Rudolf
453
Crusenstolpe, M. J. v.
121
Cyprian, Ernst Salomon
16
D’Argens
207
Dach, Simon
63
Dähnert, Johann Carl
122
Dänemark
127
Daru, Pierre Antoine
123
Dauerschuld
269
De veritate religionis
27
Delille, Jacques
68
Delius, Hans
480
Demmin, August
124
Depons
454
Despotismus
310
Deutschheim
78
Diagnostik
430
Dickson, H. R. P.
486
Diderot
64
Diesselhorst, Malte
180
Dieterichs, J. Fr. Chr.
418
Differential-/Integralrechnung 429
Diodor
17
Divinität
26
Dohm, Chr. W. v. 181, 182, 183
Dombrowski, Raoul von
419
Dommes, H.
139
Doppler, Christian
420
Doris de Bourges, Ch.
153
Dorpat
426
Dreiecksketten
410
Dresser, Matthaeus
125
Droit des gens
149
Ducret, Siegfried
69
Duell
465
Dulon, Rudolph
18
Dürlinger, J.
163
Eccard, Johann Georg
126, 408
Eck, Ernst
234
Edda
67
Eherecht
242, 466, 467
Ehrmann, Theophil Fr.
127
Eichendorff, Joseph von
70
Eigentumsvorbehalt
287
Eiselein
111
Eisenbahn
468, 469
Eisenhüttenwesen
395, 396
Eisenmann, Joseph Anton
116
74
Ellis, Henry
488
Eltern
39
Emser Congreß
28
Engelmann, Woldemar
235
England
156, 435, 470
Enteignungsrecht
261
Epimenides
38
Erbrecht
264, 295
Ermessensspielraum
238
Ernst der Fromme v. Sachsen 236
Estor, Johann George
128
Euler, Leonhard
421
Europa
360
Eutecnios
442
Ewald, H. J. L.
20
Fahne, Anton
317
Feind, Bartholdi
136
Ferber, Carl Wilhelm
378
Ferdinand, Herzog von
Braunschweig
217
Fichard, Johann
130
Fichte, J. G.
21, 22, 23
Fideikommiss
278
Fikentscher, Wolfgang
237
Finanzwesen
372
Flaccus, Aulus Persius
83
Flechten
411
Fleming, Paul
63
Flittner, Chr. G.
487
Fontane, Theodor
71
Formey, J. H. S.
72
Fotografie
491
Frankfurt/Main
129, 130
Franklin, Benjamin
73
Frankreich
317
Franz II
327
Frauen
471ff
Frege, Ludwig
131
Freier, J. C.
184
Freiheitskrieg
158
Frey, Julius
226
Friedberg, Emil
318
Friedrich der Große
173
Friedrich II. Preussen
185ff.
Friedrich Wilhelm III.
143
Fries, Jakob Friedrich
23, 24
Friesische Rechtsquellen
277
Fritsch, Theodor
379
Frommann, Johann Andreas 238
Fueßli
110
Funke, C. Ph.
184
Fürsten
4
Fürstenbund
183
Gallia
328
Garamppi
28
Garve, Christian
380
Gastrosophie
475
Gaupp, Ernst Theodor
239
Gefängnis-Systeme
228
Geier, Ehrenfried
240
Gelehrte
22
Gelehrte Rechtsprechung
294
Genocchi, A.
436
Geologie
441
Geometrie
420
Georg der Erste
159
Gerard, Abbé
51
Gerhard, Paul
63
Gerichtsverfassung
247
Gericke, Johann Werner
Gerland, Heinrich B.
Gesellschaft
Gesenius, Wilhelm
Gesneri
Gessner, Salomon
Gewerbe
Giafferri, P. L. de
Giesen, Dieter
Giessen
Gläser
Gläubiger
Gmelin, Chr. G.
God save the King
Goethe
Goldast von Haiminsfeld
285
241
46
74
43
75
371
482
242
132
138
243
243
66
64
134
319
Goldene Bulle
345
Gönner, N. Th.
244
Görres, Joseph v.
133
Gothen
348
Gottes Sohn
32
Göttingen
372
Grandville
320
Graser, J. B.
26
Griesinger, Carl Theodor
76
Grimm, Jacob,
77
Groeben, G. D. v. d.
493
Grohmann, Will
57
Grönland
476
Gronovius
172, 321
Grosshoffinger A. J.
343
Grotius, Hermann
321
Grotius, Hugo
27
Grünhagen, C.
135
Gümel, Johann Georg
78
Gute Beyspiele
20
Gutsherr
380
Haas, Nikolaus
117
Habrecht, Isaac
422
Haftung des Verkäufers
273
Hagedorn, Fr. von
79
Hagestoltzen-Recht
285
Haiden, Thomas J. v.
28
Haiti
477
Haller, Albrecht v.
322
Hälschner, Hugo
246
Hamburg 136, 137, 138, 323, 385
Hamilton, Andrew
210
Handel
371, 381, 385
Handlung
375
Handschriften
142
Handwerk
478
Hänel
86
Hanovre
364
Harlemann, C.
498
Hartenstein
31
Hartig, E.
436
Harzburg
139
Haugwitz
51
Hauser, Robert
247
Hauswirthschaft
1
Hebraicae
471
Heck, Philipp
248
Heeren, Arnold H. L.
140, 381
Hegel
29, 30
Heiliges Römisches Reich
319
Heine, Heinrich
80
Heineccius, Johann M.
141
Heinel, Eduard
211
Heizung
439
Herbart, J. Fr.
31
Herder, J. G. v.
32
Hermann, Hermann Julius
142
Hermbstädt, Siegesmund Fr. 382
Herrnhut
476
Hertzberg, Ewald F. von
212
Herzen
119
Hess, David
81
Hess, Heinrich Ludwig von
323
Hessen-Rheinfels
37
Hill, David Jayne
324
Hippel, Th. G. v.
143
His, Rudolf
249
Hoe (von Hoenegg), M.
33
Hoffmann von Fallersleben
82
Hoffmann, Conrad Philipp
472
Hohenthal, P. Fr. v.
313
Höherer Unterricht
52
Hommel
43
Huber
51
Hübner, Johann
325
Humboldt
479
Hüttenkunde
383
Ibanez de Segovia
130
Icarie
314
Institutionen
272
Internationales Privatrecht
284
Isländisches Rechtsbuch
245
Italien
235
Ith, Johann
34
Jackson, John
490
Jacobsen, Friedrich Johann
250
Jagd
480
Janowka, Petro
251
Jastrow, Hermann
252
Jeffries, David
481
Jekelfalussy, Josef v.
144
Jessen, Johannes von
423
Jesu
19, 25, 29, 32
Juncker, Johannes
424
Juvenal, Junius
83
Juwelen
481
Kaiserl. Machtvollkommenheit 311
Kanzley
329
Kapital
387, 393
Karlsruhe
145
Kassel
146
Kaunitz-Rietberg
28
Kavallerie
221
Kegel, Carl August Ludolph 385
Keller, Franz
41
Kepler
408
Keyserling, A. von
441
Kirche
318, 349
Kirchenrecht
251
Klau, Friedrich
157
Kleidung
482, 483, 484
Klenner, Albert
253
Klewiz, Wilhelm Anton
386
Klibanski, Hermann O.
254
Klima
444
Klöden, K. F.
425
Klotz, Chr. A.
88
Klüber, J. Ludwig
326
Kluge, Kurt
147
Knight, Charles
387
Kobert, Rudolf
426
75
Koch, Johann Christoph
255
Koch, Robert
427
Kochbuch
485
Koenigk, Johann Christian
388
Kohler, Josef
256, 257
Königthum und Landstände 213
Köpke, Balthasar
35
Kopp, Hermann
428
Krankheit
444
Kretschmar, Paul
258
Krieger, J. Chr. K.
146
Kriegseroberung
347
Kriegsverfassung
331
Kriegswaffen
124
Kriegswesen
168
Kropatscheck, J.
327
Krügelstein, Fr.
155
Kunstgewerbe
61
Kursachsen
259
Kurtaxe
256
Kuwait
486
Lacroix, Silvestre Fr.
429
Laennec, R. Th. H.
430
Laet, Johannes de
328
Lagrange, Joseph-Louis
431
Lancizolle, C. W. v.
213
Lanckisch, Michael von
36
Lange, Eduard
214
Lange, Henry
464
Langwerth von Simmern
145
Lanzi, Luigi
84
Lapide, Pacificus
316
Lassalle, Ferdinand
85, 389
Laube, Heinrich
86
Lauterbach, W. A.
260
Lavater, Johann Kaspar
87
Laveaux, J. Ch.Th. de
215
Layer, Max
261
Leblanc, V.
390
Lehmann-Hartleben, Karl
147
Lehrgedicht
68
Leibniz
37, 41, 230
Leipzig
174, 388
Lengenfelder, J. N.
329
Lenz, Carl Gotthold
473
Leonhard, K. C. v.
432
Lessing, G. E. 88, 89, 90, 91, 92
Lettres juives
112
Leucht, Chr.
330
Leuckfeld, Johann Georg
141
Lexicon hebraicum
49
Leyser, E.
433
Lichtenfels
476
Liebe
487
Liebig, Justus von
434
Listz, Franz v.
262
Lloyd, Henry
216
Loen, August v.
331
Löhmann, Friedrich
391
Lomeier, Johannes
38
Lossius, Kaspar Friedrich
39
Lotze, Hermann
40
Lübtow, Ulrich von
264
Ludewig, Johann Peter
148
Ludovici, Jacob Friedrich
263
Lullin de Chateauvieux
154
Lünig, Johann Christian
332
Lüttich
182
Machiavelli, Nicolai
316
Magdeburg
386
Malchus, C. A. v.
333
Malerei
491
Manufaktur
384
Maria Paulowna
102
Martens, G. Fr. de
149
Martin, C. F.
392
Martin, Charles
483
Marx, K. Fr. H.
435
Marx, Karl
393
Maße und Gewichte
392
Massenbach, Chr. 217, 218, 334
Mathematik
270, 431, 436, 437
Matschoss, Conrad
394
Mauthner, L. W.
457
Mecklenburg
307
Medizinische Therapie
424
Meissner, Paul Traugott
439
Menschenerziehung
26
Menzel, A.
93
Metaphysik
24
Mexico
400
Meyer, Moritz
395
Michels, Robert
335
Mikrokosmos
40
Miller
108
Mineralogie
425, 432
Mirabeau
219
Mischler, Peter
396
Mittelalter
239, 249, 292
Mittermaier, C. J. A.
265, 266
Mode
384
Montblank
96
Montesquieu, Ch. L. de
337
Morell, Charles
94
Morgagni, G. B.
440
Morhof, Daniel Georg
150
Moser, Fr. K. v.
338, 339
Möser, Justus
336
Mozart, Leopold
95
Müller, Johann Joachim
466
Müller, Peter
340
Müller, Wilhelm Christian
96
Müller, J. v.
97
Müllers Arnold
180
Münchmeyer, Michael
267
Münter, J. C. E.
268
Muratori, Ludovico
397
Murbacher Hymnen
77
Murchison, R. I.
441
Nachdruck
301
Napoleon 151, 152, 153, 154, 231
Natorp, B. Chr. L.
42
Necker, Jacques
398
Nelson, Leonard
341
Neumann, Carl
436
Neüw Testament Jesu
25
Neyfeld, Carl
342
Nicander
442
Nicole, P.
2
Niederlande
166
Nieupoort, W. H.
43
Nordsee
96
Nordwest-Passage
488
Normann, H.
343
Norwegen
127
Nürnberg
399
Obergericht
267, 271
Obst
489
Öffentlicher Unterricht
14
Ohrdruf
155
Oldenburger, Ph. A.
344
Olenschlager, J. D. v.
345
Opitz, Martin
99
Oppeln-Bronikowki
209
Österreich
332
Ostindien
490
Otto, Walter F.
44
Pandectarum
260
Pandekten
288
Panis-Briefe
361
Papiergeld
374
Paracelsus
438
Paris
474
Paschke, Marian
269
Patriotismus
335
Peinliche Gerichtsordnung
255
Perthes, Clemens Theodor
346
Pestalozzi
7, 34
Peust, Otto
400
Pfeffinger, J. Fr.
276
Pfeiffer, Burkhard Wilhelm
347
Pfeiffer, J. Fr. v.
401
Pharmakologie
426
Phoenicie
74
Physiologie
475
Piccolomini, Ennea Silvio
348
Pilze
411
Planché, James Robinson
484
Planck, Max
443
Planiglobium
422
Platon
45, 47
Poesie
62
Poet
70
Polack, J. Fr.
270
Polen
342
Polnisch-Russischer Krieg
167
Pommern
122, 369
Pons, Fr. R. J. de
454
Porzellan
69
Prawda Russkaja
297
Preiss, Balthasar
444
Preuss, Johann D. E.
220
Preussen
148, 271, 378
Prittwitz, Moriz v.
402
Process-Ordnung
236, 259
Proudhon, P.-J.
349
Prozessrecht
262, 284
Prusse
364
Puchta, G. Fr.
272
Puissance motrice du feu
416
Rabel, Ernst
273
Ranke, Johannes
403
Ranke, Leopold von
222
Ratzeburg, J. Th. Chr.
404
Raumer, Friedrich von
101
Rechenkunst
405
Rechtsgeschichte
304
Redekunst
62
Reformation
131
Regenten
339
Reh
419
Rehberg, August Wilhelm
350
Reibstein, Ernst
274
Reiche, Samuel Gottfried
405
Reichenbach
91
Reichshofrath
6
Reichsstände
352
76
Reichsverweser
367
Reinhard, Philipp Christian
46
Reinhold
23
Reiterei
492, 493
Religion
29
Renaissance
142
Renusson, Philippe de
467
Reuss
170
Reuss, Franz Ambros
458
Reuss, Jeremias Friedrich
351
Reval
157
Revolution
133, 308
Reyher, Samuel
275
Rheinsberg
210
Riccius, Chr. G.
276
Richter, Friedrich
158
Richter, Joseph
223
Richthofen, Karl von
277
Ridley
94
Rimius, Heinrich
159
Ritterorden
128
Rive, J. Chr. H.
278
Rom
165
Romane
494
Rosstauscher Recht
268
Rostock
160, 161
Roth, Johann Richard
352
Rousseau, Jean-Jacques
353
Rücklin, Rudolf
497
Rudolph, A.
496
Ruge, Arnold
47
Rügen
122, 369
Russisches Zivilrecht
254
Russland
169, 297
Rziha, Franz
445
Sachsen
55, 170, 236, 358, 495
Sachsenspiegel
248, 292
Saeftel, Friedrich
162
Salmasius, Claudius
354
Salzburg
163, 164
Santo Domingo
165
Sartori, Joseph von
279
Savigny, Fr. C. v.
280
Schaller, Julius
479
Scharschmidt, C.
355
Scheerbart
107
Scheibner, W.
436
Scheid
126
Schelling, Fr. W. J.
23, 48
Schiedsgerichtsbarkeit
281
Schiller, Fr. von
64, 102, 166
Schlesien
135
Schleswig-Holstein
162
Schlosser, Peter
281
Schmauss, Johann Jacob
356
Schmidt, Eberhard
282
Schmidtlein, Ph. V.
283
Schmincke
134
Schmitt, Carl
357
Schmuck
496, 497
Schnitzer, Adolf F.
284
Schottelius, J. G.
285
Schreber, D. G.
358
Schrödinger, E.
446
Schubert, Werner
286
Schuldrecht
305
Schule
18
Schulze-Delitzsch
389
Schütte, Marie
103
Schwarzburg
170
Schweden
127, 498
Schweitzer, Joh. Heinrich
447
Schweri, Erhard
247
Seckendorff, Veit L. v.
359
Seerecht
250
Serick, Rolf
287
Seuffert, Johann Adam
288
Sieyes, Emmanuel Joseph
360
Simon, Heinrich
436
Simonis, Johann
49
Sinzheimer, Hugo
289
Sommerlatt, C. v.
167
Sonnenfels, Joseph von
290
Sophokles
89
Span, Sebastian
291
Spangenberg, A. G.
53
Spangenberg, Ernst
292
Speckter
104
Spengler, Oswald
341
Sperch
98
Spinoza
41
Spittler, Heinrich Anton
361
Spreng, Johann Jakob
118
Sprengel, Karl
448
Staatsrecht 306, 312, 340, 346, 359
Staatsverwaltung
290, 333, 350
Staatswirtschaft
407
Stadlinger, Leo I. von
168
Stael-Holstein
398
Stahr, Adolf
105
Standesherr
365
Stella, Johannes
362
Steuern
386, 402
Stolberg, Friedrich L. zu 45, 106
Stölzel, Adolf
293, 294
Strafgesetz
244, 283
Strafprozess
266, 282, 299
Strafrecht 241, 246, 249, 296, 300
Strafverfahren
265
Strohal, Emil
295
Strube, D. G.
363
Strumpf, F. L.
449
Struve, B. G.
113
Stübel
63
Sturm, Leonhard Christoph
97
Sulzer, Johann Georg
450
Symbolik
417
Taut, Bruno
107
Technik
394
Temperament
451
Tettau, Ernst v.
169
Teutscher Bund
326
Thaulow, Gustav
30
Theologia mystica
35
Theosophie
10
Tholuck, August
50
Thoma, Richard,
306
Thomasius, Christian
51, 408
Thucellius, Cassandro
330
Tieck, Ludwig
109
Tittmann, Carl August
296
Toaldo, Joseph
406
Tobien, E. S.
297
Toland, John
364
Tötung auf Verlangen
253
Treutler, Hieronymus
298
Tuberkulose
427
Tunnelbaukunst
445
Tutzschmann, M. M.
170
Uffelii, J.
233
Ullmann, Emanuel
299
Ulm
171
Uneheliche Kinder
252
Ungarn
144, 309, 343
Ural
441
Utopie
9
Utrecht
172
Uzanne, Octave
474
Vargha, Julius
300
Veit, (Moritz)
301
Venedey, Jacob
173
Venise
123
Verbannung
11
Verdross, Alfred
302
Verfassung
357
Verneuil, Edouard de
441
Verwaltung
407
Violinschule
95
Vögel
499
Vogel, Johann Jacob
174
Vogt, Gottlob Heinrich
451
Volckmann, K. D.
373
Völkerrecht
274, 302, 347
Volksvertretung
351
Vollblutpferd
418
Vollgraff, Carl
365
Voltaire
64
Vormundschaft
229
Vulteius
298
Wachler, Ludwig
52
Wagner, Eberhard
303
Wahrsagerkunst
341
Wald
404
Walter, Ferdinand
304
Wärmestrahlung
443
Weber, Fr. Ben.
407
Wechselordnung
388
Weiber
473
Wein
500
Weisheit des Ostens
44
Wellenmechanik
446
Wernsdorf
100
Wessenberg, I. H. C. v.
494
West, Th(eodor)
224
Westfälischer Friede
363
Winckelmann, J. J.
110, 111
Wissenschaft
450
Witterung
406
Wöchnerin
472
Wolf, Ernst
305
Wolff, Chr.
408, 412
World organization
324
Wucher
379
Württemberg
168
Würzburg
177
Zedlitz(-Neukirch), L. von
460
Zeitungsleser
355
Zeune
65
Zimmermann, Johann Georg 225
Zincke, J. J.
65, 315
Zinsen
391
Zinzendorf
53
Zöpfl, Heinrich
366
Zwackh, Franz Xaver
367
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