Dänischburg Die Waldhusener „Heynehoven“
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Dänischburg Die Waldhusener „Heynehoven“
Ausgabe 3 I 2013 Lübecks Stadtteilmagazin www.kuecknitz.info Bürgerinformationsblatt für Alt Kücknitz, Dänischburg, Dummersdorf, Herrenwyk, Pöppendorf, Rangenberg, Roter Hahn, Siems und Wallberg Leben im Grünen zwisc hen Weltkulturerbe und Os tseebad Dänischburg Der Weg zum Industrievorort von Lübeck Die Waldhusener „Heynehoven“ Ein vergessener Dorfgründungsversuch Editorial Inhalt Seite 3 Sternmarsch in Kücknitz Kücknitzer Hilfe für Flutopfer Seite 4/5/6 Dänischburg – der Weg vom Industrievorort von Lübeck Ulrich Meyenborg, 1. Vorsitzender Kücknitz (er)leben e.V. Liebe Kücknitzerinnen, liebe Kücknitzer, was hat Kücknitz mit der Wallhalbinsel zu tun? Wie in den anderen Lübecker Stadtteilen sind die Lübecker Wohnungsbaugesellschaften auch in Kücknitz dabei, die Bausubstanz der Wohnblocks der 5oer Jahre grundlegend zu sanieren bzw. durch Neubauten zu ersetzen. Der Lübecker Bauverein hat große Teile des Metallhüttenquartiers, das noch aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts stammt, saniert und mit einer umfangreichen Neubausiedlung (Wohnblocks und Reihenhäusern) im Bereich Silberstraße ergänzt. Auch die städtische Grundstücksgesellschaft Trave hat im Bereich Roter Hahn viele neue Wohneinheiten geschaffen und zuletzt in der Tannenstraße alte Wohnblocks durch moderne Einheiten ersetzt, die den Ansprüchen an ein barrierefreies und altersgerechtes Wohnen gerecht werden. Die Sanierungs- und Neubautätigkeit geht laufend weiter. Damit wird in unserem Stadtteil weiterer moderner und vor allem bezahlbarer Wohnraum geschaffen. Mit ihrer Tätigkeit erfüllen die Wohnungsbaugesellschaften also eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, die mit einer großen finanziellen Kraftanstrengung verbunden ist. Für die Verbesserung der Steuereinnahmen unserer Hansestadt und als ausgleichende Finanzquelle für die Wohnungsbaugesellschaften ist es aber gleichzeitig erforderlich, höherwertigen Wohnraum an anderer Stelle in der Stadt zu schaffen, um auf diese Weise die Abwanderung in die Randgemeinden Stockelsdorf, Bad Schwartau und Groß Grönau zu stoppen. Dies geschah in den letzten Jahren zwar an der Wallstraße und an der Falkenstraße, an der Stadtfreiheit und am Schanzenweg in Brandenbaum, aber der Umfang reicht bei weitem nicht aus. Es ist also völlig unverständlich, warum sich entscheidende Teile der Lübecker Bürgerschaft nun gegen ein bereits beschlossenes attraktives Neubaugebiet auf der nördlichen Wallhalbinsel (Kailine) wenden, zumal die entsprechenden Schuppen dort nicht unter Denkmalschutz stehen und auch nicht über eine entwicklungsfähige Bausubstanz verfügen. Eine gesunde Stadtentwicklung braucht beides: bezahlbaren Wohnraum für die Mehrheit der Menschen in unserer Stadt und Wohnungen für diejenigen, die sich teureren Wohnraum leisten können und wollen. Sie spülen einerseits über die Steuern Geld in die Stadtkasse und eröffnen andererseits den Wohnungsbaugesellschaften weiteren finanziellen Spielraum für die Sanierung der übrigen Stadtquartiere – auch in Kücknitz. Mit freundlichen Grüßen Ihr Ulrich Meyenborg 2 Kücknitz [er]leben 3/2013 Seite 6/7 Kinderbetreuung in Kücknitz Seite 8 Schabbat Schalom! Seite 9 Ein Kunstwerk für Kücknitz Seite 10/11 Die Waldhusener „Heynehoven“ Seite 12 Stadtwerke-Lübeck-Marathon Herbstfest mit Apfeltag Seite 13 KleingartenGlück Ehrenamt PopcOhr Weihnachtskonzert Seite 14/15 Aktuelles / Wunschbox / Leserbrief Rätsel / Öffnungszeiten Adressen / Termine Seite 16 Solarcity Kücknitz Titelfoto Ralf Lindenau Impressum Herausgeber: Kücknitz [er]leben e.V. 1. Vorsitzender: Ulrich Meyenborg (ViSdP); Redaktionsteam: Annika Dencker, Volker Harder, Anja Hötzsch, Ralf Lindenau, Karin Loos, Dagmar Posner-Noack, Oliver Prieur, Jörn Puhle, Isa Reher, Ulrik Schulmerich, Ina Tietjen. Anschrift: Kücknitz [er]leben, c/o „KirchenFORUM“ Alte Post, Straßenfeld 2, 23569 Lübeck Auflage: 9.000 Exemplare Internet: www.kuecknitz.info E-mail: [email protected] E-mail: [email protected] Herstellung: Druckhaus Menne, Lübeck Gedruckt auf Enviro Top aus 100% Altpapier Sternmarsch in Kücknitz Kücknitz aktuell A m 01.11.2013 findet um 18.00 Uhr wieder der große Sternmarsch in Kücknitz statt. Es geht von 4 Startpunkten mit Musikbegleitung über folgende Strecken zum Kirchplatz: 1. GS Rangenberg Rangenberg – Brunskroog – Kücknitzer Scheide – Kapellenkamp – Brunskroog – Schmaler Stieg – Lupinenweg – Josephstraße – ZIEL: KIRCHPLATZ 2. Wendehammer Schneidemühlstraße – Schneidemühlstraße – Westpreußenring – Pommernring – Buurdiekstr. – Schnitterweg - Kornweg. – Dummersdorfer Str. – Haferkoppel – Redderkoppel – Ziel: Kirchplatz 3. Kita Schatzinsel Kupferstr. - Kupferstr. – Erzstr. – Brennerstr. – Kokerstr, - Bäckereistr. – Eisenstr. – Kückn. Hauptstr. – Lupinenweg – Josephstraße – ZIEL: KIRCHPLATZ 4. Parkplatz SKY Markt Solmitzstr. – Kücknitzer Hauptstr. – Redderkoppel – Josephstraße Familie Sousa Matos beim Sternmarsch 2012 auf dem Kirchplatz. Kücknitzer Hilfe für die Flutopfer M it dem Spendenaufruf des Gemeinnützigen Vereins Kücknitz vom 18. Juni und dem Gemeinschaftshaus Rangenberg wurde eine Summe von 1.280 Euro eingenommen. Vielen Dank an alle Spender und besonders bei dem großzügigen Einzelspender. Die Befürchtung, dass die Geschädigten erst einmal in den Mühlen der Ver- waltung verarbeitet werden, hat sich wie bekannt bestätigt. Es wurden bisher mangels immer noch nicht vorhandenen Verwaltungsvorgaben keine staatlichen Mittel ausgezahlt (Bis auf 500,Euro Handgeld). Der GMVK, Vertreten vom 1. Vorsitzenden Georg Sewe, und Egon Wittky vom Gemeinschaftshaus Rangenberg haben die Spende am 5. September einer alleinstehenden Dame direkt zukommen lassen, die nach vorherigen Recherchen trotz teilweiser Versicherungsleistung einen großen Teil ihres Schadens selbst bewältigen muss. Die Freude war sehr groß, hilft es doch, ihr Elternhaus zu erhalten. Sie dankt allen Spendern sehr herzlich für die Hilfe. Kücknitz [er]leben 3/2013 3 Teil 1 Dänischburg der Weg zum Industrievorort von Lübeck N achdem 1226 Kaiser Friedrich II, der Enkel Barbarossas, Lübeck die Reichsfreiheit und umfassende Handelsrechte verliehen hatte, mussten die Lübecker diese Privilegien gegen den Dänenkönig Waldemar II verteidigen. Obwohl die Lübecker ihn gemeinsam mit den verbündeten norddeutschen Fürsten 1227 in der berühmten Schlacht bei Bornhöved besiegt hatten, gab sich Waldemar noch lange nicht geschlagen. 1234 ließ der Dänenkönig an der Trave eine Sperrburg errichten. An einer scharfen Biegung, wo das Wasser seicht und für Schiffe gefährlich war, versuchte er den Fluss zu sperren, um der Stadt ihre Lebensader abzudrücken, also den Handel über die Ostsee zu verhindern. Die Aktion war nicht erfolgreich. Die Belagerer wurden zum Abzug gezwun- 4 Kücknitz [er]leben 3/2013 gen, die Burg wurde geschleift, aber der Name Dänischburg blieb. Erst am Anfang des 20. Jahrhunderts rückte Dänischburg wieder in den Blickpunkt der Stadtgeschichte, als die Industrialisierung auch bei uns begann. Jahrhunderte hindurch war es nur der Name für eine Feldflur gewesen, später mit einem Krug und mit einer Hofstelle (Dänischburger Hof), eben dort wo die Dänen die Trave belagert hatten. Das Gebiet der Hofstelle gehörte zu Sereetz. Nur die Walkenkrugswiesen an der Trave zwischen der Mündung der Schwartau bei Alt-Lübeck und der Siemser Feldmark gehörten immer zum Lübecker Staatsgebiet. Das Sereetzer Gebiet (also auch die Hofstelle Dänischburg) gelangte schon 1250 in den Besitz des Lübecker St. Johannisklosters, dem auch Siems, Kück- nitz und Dummersdorf gehörte. Das Kloster verkaufte dann 1317 Sereetz mit der Dänischburger Hofstelle für 450 Mark Lübsch an der Lübecker Bischof Heinrich von Bockholt. Das Gebiet gehörte damit 500 Jahre lang dem Domkapitel. 1803 wurde von Napoleon das Deutsche Reich formal aufgelöst und neu aufgeteilt (Reichsdeputationshauptschluss). Gleichzeitig werden die kirchlichen Besitztümer und Hoheiten in weltliche Machtverhältnisse umgewandelt. Aus dem „Fürstbistum Lübeck“, das große Teile des heutigen Ostholsteins umfasste, wurde nun das „Fürstentum Lübeck“. Landesherr war nun der Herzog von Oldenburg, der seinen Stammsitz in Ostfriesland hatte. Die Hansestadt Lübeck blieb einschließlich ihrer Landgebiete dabei unangetastet. Bereits ein Jahr spä- ter, am 2. April 1804, fällt das Dänischburger Gebiet im Ausgleichungs- und Austauschvertrag (Indemnisations- und Permutationsrezess) zwischen dem Oldenburger Herzog und Lübeck an die Hansestadt. Schon zwei Jahre zuvor hatte man sich mit Zustimmung des Dänischen Königs über die übrigen Bereiche entlang der Trave bis Travemünde geeinigt: Siems, Herrenwyk, Kücknitz, Dummersdorf und Pöppendorf waren gemäß Vertrag vom 22. Januar 1802 zur Freien und Hansestadt Lübeck gekommen. Dieser Anschluss wurde allerdings erst 1806 vollzogen. Diese Dörfer hatten als „Außengebiete“ einen besonderen Status. So wurde Dänischburg erst 1913 offiziell in die Stadt eingemeindet. Die Grenzen zwischen Sereetz und Dänischburg waren an der Verkoppelung von 1802 orientiert und entsprechend verworren. Im Westen reichte Sereetz bis fast an die Trave. Im Norden war der Bereich am heutigen Grenzweg , damals „Auf dem Leim (Lehm)“genannt, bis an die Dänischburger Landstraße ebenfalls Sereetzer Gebiet, während im Osten der neue Dänischburger Hof mit seinen über 100 Hektar als Lübecker Gebiet bis an die Sereetzer Tannen heranreichte. Der Autobahnbau 1934 schaffte zwar eine künstliche Barriere, eine Landesgrenze bildete sie aber nicht. Erst eine kleine Neuordnung am Grenzweg und schließlich die Gebietsreform von 1972 sorgten zwischen Lübeck und Ostholstein für klare Verhältnisse. Als der Eigentümer des Dänischburger Hofes, Heinrich Friedrich Wilhelm Eggers 1901 einige Hektar seiner Flächen, einschließlich der Wohn- und Wirtschaftsgebäude ,die direkt an der Trave lagen, an die Schwefel- und Superphosphatfabrik verkaufte, verlegte er seine Hofanlage in das sogenannte Außenfeld. In der Nachfolge der Familie Eggers hatte der Hof danach viele Besitzer und Pächter: Von 1910 bis 1930 gehörte er Friedrich Meyer und seiner Ehefrau Emma. Danach war der Architekt Lange für ein Jahr Besitzer, 1931 wurde der Hof Vor 1930: Blick im Frühjahr nach Osten auf den Dänischburger Hof – vom Grenzweg/Langen Rehm aus Zur gleichen Zeit: Blick im Sommer nach Westen auf die Scheune der ehemaligen Sereetzer Mühle zwangsversteigert, den Zuschlag erhielt Arthur Müller aus Rio de Janeiro. Ab 1939 war die Hansestadt Lübeck bzw. das Deutsche Reich (Reichsjustizverwaltung) dann Eigentümer. Herbert von Armin und später dein Sohn Herb waren bis 1952 Pächter des Hofes. Nach der Einigung mit der Bundesvermögensverwaltung gehörte der Hof, der bereits seit 1953 der Justizvollzugsanstalt LübeckLauerhof als Außenstelle gedient hatte, ab 1962 dem Land Schleswig-Holstein. 1970 wurde die Nutzung durch das Gefängnis aufgegeben. Die Gebäude wurden verkauft und die Ländereien der Forstverwaltung Reinfeld zur Aufforstung übergeben. Sie gehören aber weiterhin zum Lübecker Stadtgebiet. Dort, wo heute die Autobahn verläuft, lagen bis in unser Jahrhundert hinein drei große Teiche, die für den Betrieb der Sereetzer Mühle aufgestaut wurden. Nach dem Autobahnbau ist nur der obere Teich am Tunnel Kiesweg/Bruhnstraße übrig geblieben. Die Mühle lag an der Sereetzer Mühlenstraße, gegenüber dem heutigen Netto-Markt. Die Mühlenstraße führte weiter auf den sogenannten Kies. Bog man vorher nach links ab, erreichte man Dänischburg. Die Trave war im 19. Jahrhundert mehrfach begradigt und vertieft worden. 1851 erfolgte der erste Travedurchstich bei Siems. In diesem Zusammenhang wird die Herrenfähre als moderne Kettenfähre eingerichtet. Der zweite Travedurchstich erfolgte 1879 bis 1883 vor Dänischburg. Damit waren zwei gefährliche Schleifen beseitigt und das Fahrwasser erheblich vertieft worden. Spätestens 80 Jahre nachdem die Hansestadt Lübeck Dänischburg übernahm, zahlte sich diese Maßnahme aus, denn die Eisenbahn nach Travemünde konnKücknitz [er]leben 3/2013 5 St. Michael te nun 1882 auf eigenem Hoheitsgebiet gebaut werden. Ihre Trasse verläuft zunächst im großen Bogen entlang der Trave (Walkenkrugswiesen), um dann über Dänischburger Gebiet in Richtung Waldhusen abzubiegen. Sie beförderte Güter und Personen. Der Bahnhof Dänischburg wurde zur Drehscheibe, als 1906 zusätzlich die Uferbahn nach Herrenwyk in Betrieb genommen wurde, um für die neuen Industriebetriebe entlang der Trave bis nach Herrenwyk Güter und Arbeitskräfte zu befördern. zwischen Dänischburg und Israelsdorf für die Allgemeinheit freigegeben. Zwar war schon 1770 der Wunsch nach einer solchen Fährverbindung laut geworden, aber erst 1833 wurde sie vom Rat der Stadt mit der Einschränkung genehmigt, dass der Besitzer des Dänischburger Hofes nur sich selbst und seine Hausleute übersetzen durfte, damit die kostenpflichtige Herrenfähre keine Konkurrenz bekam. Die Fährverbindung nach Israelsdorf wurde erst Ende der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts eingestellt. Mehr als fünfzig Jahre (seit der Mitte des 19. Der Bau der Lübeck-Travemünder Ei- Jahrhunderts) hatten konservative Kräfsenbahn war der Wendepunkt in der te der Lübecker Kaufmannschaft eine Entwicklung Dänischburgs: 1901 ver- fortschrittliche Industriepolitik der Stadt kaufte Heinrich Friedrich Wilhelm Eg- verhindert. Während überall in Deutschgers die Wohn-und Wirtschaftsgebäu- land schon lange große Industriebetriebe de seines direkt an der Trave gelegenen entstanden waren, hatte der Lübecker Dänischburger Hofes an die Schwefel- Senat eine solche Entwicklung lange säure- und Superphosphatfabrik (ab verhindert. Nun wurde im Eiltempo al1928 Guano-Werke und im Volksmund les nachgeholt. Die Lübecker Industrie„Schietfabrik“ genannt) und verleg- betriebe entlang der Trave wuchsen mit te seine Hofanlage ins Außenfeld in großer Geschwindigkeit. Nun wurden Richtung Sereetz. Der Verkauf weite- auch in Dänischburg Wohnungen für rer Ländereien an den Unternehmer das Führungspersonal und die Arbeiter Hahn (zum Bau einer Werft) scheiter- von Eisenbahn, Plattenfabrik und Guano te dann zwar, aber schon 1905 erwarb gebraucht. Werkssiedlungen und erste die Wandplatten und Tonwarenfabrik Privathäuser wurden gebaut. Es entstand Villeroy & Boch (im Volksmund „Plat- eine Infrastruktur mit Einzelhandelsten“ genannt) von ihm weitere Flächen. geschäften und Gastwirtschaften, die Schon 1906 nimmt die Fabrik ihren Be- weiteren Häuserbau nach sich zog. Die trieb auf; übrigens gleichzeitig mit dem erste Haus in Dänischburg waren das Hochofenwerk in Herrenwyk. Während große Mehrfamilienhaus Dänischburger die Wirtschaftsgebäude des Dänisch- Landstraße 76/Ecke Tannenstraße, das burger Hofs abgerissen wurden, waren von den Guano Werken gebaut wurde in den zwei Wohnhäusern bis 1910 und immer von sieben Familien benoch die Angestellten der Eisenbahn wohnt wurde. Das zweite Haus wurde untergebracht. Sie wurden aufgegeben 1908 von Friedrich Fiederici als Wohnund an ihrer Stelle das Verwaltungs- und Geschäftshaus in der Dänischburger und Wohngebäude der Superphosphat- Landstraße/Ecke Eggersstraße errichtet. fabrik errichtet: Eine hochherrschaftli- Er betrieb hier ein Lebensmittelgeschäft che Villa, die bis 1980 dort stand. (Kolonialwarenladen) und später auch eine Tankstelle. Friederici wurde auch Frauen und Männer aus Lübeck, Bad Postagent in Dänischburg. Zwischen Schwartau und Sereetz fanden nun diesen beiden Häusern bewohnte später Arbeit in den neuen Fabriken. Da- der Schiffbaumeister Christian Goldenmit sie auch zu Fuß ihren Arbeitsplatz baum die „Villa Anna“, die sich im Beschneller erreichen können wurden sitz der Werft „Travewerk der Gebrüder die Wege nach Sereetz, Siems und Bad Goedhardt AG“ in Siems befand, die Schwartau ausgebaut. Eine Brücke über von 1919 bis 1928 existierte. 1931 eröffdie kanalisierte Au (Kamelbrücke) bei nete der Ingenieur Hans Kasch in der Alt-Lübeck wurde aber erst 1922 mit Villa das „Gasthaus Dänischburg“. Die gebrauchten Eisenträgern aus Schlutup Guano Werke, Villeroy&Boch sowie die für 65.000 RM erstellt. Die Industrie- Eisenbahn hatten inzwischen entlang betriebe beteiligten sich mit 6.200 RM der Dänischburger Landstraße und am an den Kosten. Der Rest kam aus dem Schäferkamp und an der neu gewidmeHaushalt des Staates Lübeck. ten Saarlandstraße eine größere Zahl von Endlich wurde, 1902 nach dem Bau der Häusern mit Werkswohnungen für die ersten Herrenbrücke, nun auch die Fähre Mitarbeiter errichtet. Fortsetzung in der nächsten Ausgabe 6 Kücknitz [er]leben 3/2013 D ie Ev.-luth. Kindertagesstätte St. Michael in Lübeck-Rangenberg ist eine integrative, viergruppige Einrichtung. Das Angebot der Kita besteht aus einer Elementargruppe, einer integrativen Gruppe und zwei Familiengruppen. Wir betreuen Kinder je nach Betreuungsart von 7.30 bis 12.30, 14.00 Uhr bzw.16.00 Uhr. Freitags schließen wir um 14.00 Uhr. Stellt man sich die Frage „Warum die Kita St. Michel?“ – dann haben wir hier fünf gute Gründe: Naturpädagogik: Jedes unserer Kinder hat einen festen Platz in der Mäuse-, Fuchs-, Igel- oder Eichhörnchengruppe. Eben diese Tiere finden sich auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Dort liegt ein kleiner Wald, der viel Raum für Naturerfahrungen bietet und der durch den „Naturtag“ Bestandteil unseres Betreuungskonzepts ist. Jede Gruppe geht wenigstens einmal in der Woche in den Wald, denn wir sind neugierig wer im jahreszeitlichen Wandel dort anzutreffen ist, was dort wächst und alles zu beobachten ist. Religionsarbeit: Die Grundlage unserer Arbeit ist das christliche Menschenbild. Wir bieten Kindern die Möglichkeit, Toleranz für kulturelle und religiöse Unterschiede, für unterschiedliche Gruppierungen in unserer Gesellschaft, wie beeinträchtige Menschen, zu entwickeln. Mit den Kindern Religion zu leben bedeutet für uns den Versuch zu wagen, die Welt zu erklären. Unsere KiTa ist eingebunden in die Kirchengemeinde Kücknitz (http:// www.kirche-kuecknitz.de), Gemeindebezirk St. Michael/ St. Paulus. Wir werden betreut durch eine Pastorin der Kirchengemeinde, die uns in regelmäßigen Abständen besucht, mit uns kleine kitainterne Familiengottesdien- Teil 3 Kinderbetreuung in Kücknitz ste durchführt und uns bei religionspädagogischen Fragestellungen mit Rat und Tat zur Seite steht. Projektarbeit: Die Projektarbeit ist für lebensnahes Lernen in ganzheitlichen Zusammenhängen. Manche Projekte entstehen spontan, aus einem bestimmten Ereignis heraus. Manche unserer Projekte sind auf einen kurzen Zeitraum begrenzt, andere begleiten uns in Intervallen auch länger. Unsere Besonderheit an dieser Stelle ist die Lernwerkstatt für unsere Vorschulkinder. Diese treffen sich zweimal wöchentlich außerhalb ihrer eigentlichen Gruppen mit dem Ziel, für die nahende Grundschulzeit bestimmte Arbeitsprinzipien zu verinnerlichen und Erfahrungen mit Bildungsbereichen wie Mathematik, Schrift und Lesen, Naturwissenschaften, Technik, Bauen und Konstruieren, und Experimenten zu intensivieren. Wir möchten, dass die Kinder unserer Kita einen bestmöglichen Übergang zur Grundschule erleben. Die Kooperation mit den in Kücknitz ansässigen Grundschulen, insbesondere der Grundschule Rangenberg, ist uns daher sehr wichtig. In dieser benachbarten Grundschule bekommen die Schulanfängerkinder durch Besuchsvormittage Gelegenheit, ihre Schule zu besichtigen, erste Kontakte mit den Lehrkräften zu knüpfen und Vertrauen zu entwickeln. Seit 2010 besuchen die Vorschulkinder die Ein- schulungsfeier der neuen Erstklässler. Doch zu diesem Zeitpunkt ist die Grundschule Rangenberg ohnehin für jedes Kind vertrautes Terrain, denn alle Kinder ab dem dritten Lebensjahr turnen einmal wöchentlich in der Turnhalle der Grundschule. Für unsere Krippenkinder nutzen wir unseren kleinen Bewegungsraum direkt in der KiTa. Integration: Seit dem Jahr 1989 ist die heilpädagogische Arbeit ein fester Bestandteil des Gesamtkonzeptes unseres Hauses. Unsere Förderschwerpunkte sind der Abbau von Berührungsängsten, die soziale Eingliederung und Unterstützung des Entwicklungsverlaufes durch individuelle ganzheitliche Förderung auf pädagogischer und therapeutischer Basis. Dieser Integrationsprozess wird von allen MitarbeiterInnen getragen. Externe Therapeuten aus den Fachbereichen der Physiotherapie, Logopädie oder Psychologie unterstützen die integrative Arbeit durch regelmäßigen Austausch mit Eltern und Mitarbeiterinnen unseres Hauses. Dieses Zusammenwirken intensiviert die Förderarbeit und wirkt sich zum Wohle des Kindes aus. Elternarbeit: In unserer Arbeit möchten wir verantwortungsvoll und partnerschaftlich mit den Eltern zusammenarbeiten. „Eltern sind Spezialisten ihrer Kinder“ und durch ihr Wissen und den täglichen Umgang mit ihrem Kind steuern Sie wichtige Informationen zu unserer Arbeit bei. In Türund Angelgesprächen tauschen wir wichtige Informationen aus. Zeichnet sich ein größerer Gesprächsbedarf ab, vereinbaren wir gern Gesprächstermine. Entscheidungen über gemeinsame Vorgehensweisen werden immer so abgesprochen, dass sie für die Eltern und das Personal nachvollziehbar und transparent sind. Regelmäßig stattfindende Entwicklungsgespräche, Themenelternabende und eine alle zwei Jahre durchgeführte, anonyme Elternumfrage dienen der vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Eltern und Mitarbeitern unserer KiTa. Vielleicht sind Sie auf der Suche nach einem geeigneten Betreuungsplatz für Ihr Kind? Dann heißen wir Sie bei uns herzlich Willkommen! Vereinbaren Sie mit uns einen Termin unter der Telefonnummer 0451 396120 oder besuchen Sie uns im Internet unter http://www.kitawerk.de. Kontakt: Ev. Luth. Kindertagesstätte Bei den Tannen 28 · 23569 Lübeck Telefon: 0451 39 61 20 Email:[email protected] Leitung: Nadine Wiederhold Kücknitz [er]leben 3/2013 7 S o hört man es am Freitag in den Straßen Israels und Jerusalems und so begrüßten sich auch die Besucher und Gäste an einem Freitag im April in der Hüttenstraße in Kücknitz. Es ist der traditionelle Gruß bei der Begegnung von Israelis und Juden ab Freitagnachmittag bis Samstagabend, denn zum allwöchentlichen Feiertag wünscht man seinem Nachbarn, seinen Bekannten und Freunden einen Tag des Friedens. Der Sabbat (auf Deutsch: Schabbes) ist der heilige Tag der Woche. In der Bibel heißt es: „6 Tage sollst Du arbeiten, aber den siebten Tag sollst Du heiligen und Du sollst nicht arbeiten, sondern Gott ehren.“ Und da entsprechend jüdischen Auffassung jeder Tag am Vorabend beginnt (siehe Schöpfungsgeschichte: „… aus Abend und Morgen wurde der erste Tag.“) wird der große Feiertag der Woche mit einer feierlichen Zeremonie und einem festlichen Essen und Beisammensein begrüßt. Diese Feier des Sabbatabends (Erev Shabbat) war für alle Beteiligten: Gäste und Gastgeber, die deutschen in israelischen JugendAustauschpartner, die Helfer und Unterstützer, die zum Miterleben eingeladen waren, der absolute Höhepunkt der deutsch-israelischen Jugendbegegnung 2013 in unserem Stadtteil. Dabei gab es ein sehr reichhaltiges Programm rund um das Thema „Identität und Toleranz – Auf dem Weg zu einem erneuerten Verhältnis von Israelis und Deutschen.“ Kurz vor Ostern waren 11 junge Israelis mit ihren zwei Betreuerinnen nach Hamburg angereist, denn dort fand der erste Teil der Begegnung statt. Die Hamburger Jugendlichen waren be- 8 Kücknitz [er]leben 3/2013 Schabbat Schalom! reits ein Jahr zuvor in Ma’alot gewesen. Ma’alot ist eine sogenannte Entwicklungsstadt im Norden Israels. Diese Stadt mit inzwischen ca. 22.000 Einwohnern wurde erst Ende der sechziger Jahre (1957) gegründet, um die vielen Neueinwanderer aus Marokko, dem Iran, dem Libanon, Bulgarien, Rumänien und Russland aufzunehmen. Auf den Kulturschock der Großstadt Hamburg folgte dann sehr schnell der Kälteschock unseres sehr langen Winters. Und da die Jugendlichen nun auch noch während der jüdischen PassahFeiertage eingeflogen waren, folgte ein dritter Schock, nämlich dass man sich nicht wie in Israel an jeder Ecke mit koscheren (dem religiösen Reinheitsgebot entsprechenden) Lebensmitteln versorgen kann. Nach und nach wurden alle Schwierigkeiten überwunden, die bereits in Israel geschlossenen Freundschaften wieder aufgefrischt, auf Sightseeing und bei der Hafenrundfahrt neue Orte entdeckt und in inhaltlichen Workshops am Thema gearbeitet. Dann stand ein Ausflug nach Berlin auf dem Programm und dort trafen sich dann zum ersten Mal die Israelis mit den Lübecker Teilnehmenden. In den national gemischten Mehrbettzimmern wurden schnell erste Bekanntschaften geschlossen. Mit einem eingewanderten Israeli ging es dann auf Sightseeing-Wanderung durch das Zentrum von Berlin an kulturhistorische und geschichtliche Orte. Unser Guide war dabei immer wieder gefordert, in beide Richtungen und auf Deutsch und Neuhebräisch zu erklären, wie die unterschiedlichen Orte wohl auf die Angehörigen der anderen Nationalität wirkt. Für die Israelis war es sehr verwirrend zu sehen, dass in Berlin eine Mauer 28 Jahre eine unüberwindliche Trennung geschaffen hatte und dann einfach in sich zusammengebrochen war. Israel baut seit 2002 an einer Mauer, um sich vor den Palästinensern zu schützen… Nach drei Tagen Berlin-Programm fuhren die neuen Austauschpartner dann gemeinsam mit dem Bus nach Lübeck. Auch hier ging es wieder um deutschjüdische Geschichte, die sowohl anhand der „Stolpersteine“ in der Innenstadt als auch durch einen Besuch des Geschichtswerkstatt und des alten Kücknitzer Bahnhofs, von wo aus die „Exodus-Juden“ ins Pöppendorfer Internierungslager der britischen Armee gebracht wurden, anschaulich und lebendig wurde. Neben dem Stadtrundgang stand auch eine Empfang durch den stellvertretenden Stadtpräsidenten an. An einem anderen Tag gestalteten dann die Gastfamilien das Programm mit ihren Gästen. Aber auch der Spaß sollte nicht zu kurz kommen, so konnten sich alle Teilnehmenden an einem Bowling-Abend und bei einer selbstgestalteten Abschiedsparty im Jugendkeller des Kirchenforums austoben. Insgesamt war das Empfinden, dass die gemeinsame Zeit viel zu kurz war und so freuen sich alle auf ein Wiedersehen im Sommer 2014 in Israel. Und die Freude darüber, dass es ein sehr gelungenes Projekt und die Unterstützung durch mehrere Kücknitzer Organisationen wert war zeigte ich in einem bezeichnenden Ausspruch einer Israelin: „Wenn früher an Deutschland dachte, kam mir zuerst der Holocaust in den Sinn, nun nach dem Austausch, denke ich immer zuerst an meine deutschen Freunde. Ein Kunstwerk für Kücknitz mit Unterstützung des Bildhauers Guillermo Steinbrüggen D er Verein Kücknitz[er]leben arbeitet seit längerer Zeit daran, ein neues Kunstwerk für Kücknitz zu erstellen. Nun nimmt dieses Vorhaben der Arbeitsgruppe „Kücknitz soll schöner werden“ konkrete Formen an. Im Ziesenitz-Park (Ecke Solmitzstraße / alte Travemünder Allee) wurden vor zwei Jahren bei der großen Pflanzaktion auch an dieser Stelle bereits Blumenzwiebeln gepflanzt. Weitere Ideen für den schönen aber fast leeren Park sind eine kleine Streuobstwiese und ein Kunstwerk. Jetzt soll der Park mit einer Kunst hervorgehoben werden, die Kücknitzer Merkmale beinhaltet. Der Verein freut sich besonders darüber, dass er den Bildhauer Guillermo Steinbrüggen für das Projekt gewinnen konnte. In den Herbstferien gibt es eine Aktionswoche mit SchülerInnen. Am ersten Tag geht es um die Kücknitzer Geschichte. Hierzu gibt es einen Besuch in der Geschichtswerkstatt Herrenwyk und mit Dr. Wolfgang Muth werden die Standorte der Flender Werft sowie der Metallhütte angesehen. Des Weiteren werden ausgesuchte Standorte im Stadtteil aufgesucht, die bereits in der Broschüre „Kücknitz historisch“ oder dem archäologischen Wanderpfad in Waldhusen aufgeführt sind. Im Verlauf der Woche sollen die SchülerInnen eigene Ideen mit bildnerischen Mitteln, wie Zeichnungen, Ma- Kunstwerk1: Ein Motiv zur Veranschaulichung lereien und Konstruktionen aus Karton vorschlagen. Anschließend sollen die Entwürfe gemeinsam mit Guillermo Steinbrüggen zu einem zusammenhängenden Modell entwickelt werden. Während des Projektes lernen die SchülerInnen somit aus der eigenen Zeichnung oder Malerei ein Werk mit räumlicher Ausdehnung herzustellen, welches dann als Vorlage für das zweidimensionale Kunstwerk aus Metall im Park dienen soll. Es wird aus mehreren Teilen bestehen und soll, kombiniert mit Sitzgelegenheiten, den Aufenthaltscharakter im Park erhöhen. Es ist geplant das gesamte Kunstwerk im Mai nächsten Jahres aufzustellen. Hierfür würden wir uns wieder über die Mitarbeit der Kücknitzer/Innen freuen, denn die Flächen, auf denen die Objekte stehen sollen, müssen entsprechend hergerichtet werden. Kunstwerk2: Ein Kunstwerk aus mehreren Objekten Kücknitz [er]leben 3/2013 9 Die Waldhusener „Heynehoven“ Ein vergessener Dorfgründungsversuch D as Waldhusener Waldgebiet ist, wie die allermeisten Waldgebiete Schleswig-Holsteins, (namentlich seien hier nur die drei größeren Wälder Lübecks genannt, nämlich das Lauerholz, den Kannenbruch und Falkenhusen) ein in den letzten 250 Jahren wieder zusammen gewachsener Forst. 10 Kücknitz [er]leben 3/2013 Bereits als das St. Johannis Kloster zu Lübeck die beiden Dörfer Pöppendorf und Siems im Jahre 1336 von dem Grafen von Holstein kaufte, war der dazwischen liegende Wald schon zerrissen. Die entsprechende Kaufurkunde spricht von „Heynehoven“, also Waldhufen, mitten im Wald, die mit verkauft wurden. Diese Waldhufen wurden 1331 erstma- Hans Rathje Reimers (4. Okt. 2013) lig und 1336 letztmalig erwähnt. Damit wird wohl der Zeitpunkt des Beginns der Dorfgründung umrissen. Diese neue Siedlung ging aber in eine schlechte Zeit, denn 1350 brach die Pest über das Land herein. Die Menschen dieser Siedlung wurden wohl direkt oder indirekt ein Opfer dieser Seuche. Indirekt möglicherweise deshalb, weil der Lebensmittelmarkt wegen der Bevölkerungsverluste in der Stadt zusammenbrach und weil die teils entvölkerte Stadt bessere Lebensmöglichkeiten bot, sodass sich die Dorfgründer gezwungen sahen ihre Gründung wieder aufzugeben. Sie zogen, wenn sie überlebt hatten, in die Stadt. Die Lage der Wohn- und Wirtschaftsgebäude des „Heynehove-Dorfes“ ist sicher in der Nähe der „Forsthaus-Tränke" zu suchen, wahrscheinlich als Reihendorf am Pöppendorfer Stadtweg (Pöppendorfer Allee), wobei die Wegetrasse damals durchaus einen etwas anderen Verlauf gehabt haben kann. Heute steht das Forsthaus-Ensemble oberhalb des Kolkes, der damals die Viehtränke war. Die hölzernen Baulichkeiten der Neusiedler verschwanden bald aus dem Waldgebiet; die Rodungsflächen aber blieben bestehen. Nach einer Phase, in der das Kloster die Flächen in Eigenregie bewirtschaftet hat, erhielten die Pöppendorfer Bauern die Äcker 1685 gegen eine billige Pacht zur Nutzung. Sie nutzten diese aber sicher zunächst nur sehr sparsam als günstige Viehweide, sodass diese Flächen verheideten. Der heutige Forstortname „Heide“ erinnert noch an diesen Vorgang. Die ersten kartenmäßigen Darstellungen aus der Zeit um 1800 verzeichnen einen entwaldeten Korridor zwischen dem Kleinen und Großen Stüft, den beiden Waldresten. Die Karte von dem „Kammerkondukteur“ (= Feldmesser) Kaufmann von 1806, die leider durch die kriegsbedingten Auslagerungen großer Teile des Archiv-Materials verloren gegangen ist, aber aus dem erhaltenen Vermessungsregister rekonstruiert werden konnte, zeigt anschaulich diesen Zustand und den des damaligen Waldes. Holznutzungen, die das Kloster zumeist im Kahlschlagverfahren betrieb, führten zu weiteren Blößen im Walde. Die Forstortsnamen Stüft und Stübk, die noch heute für den größten Teil des Waldes gebräuchlich sind und der alte Name für den gesamten Waldhusener Waldkomplex „Stüv“ zeugen von dem Raubbau, denn diese Waldnamen bedeuten alle „das Gestutzte, das Abgehauene“. Eine übermäßig betriebene Waldweide mit Pferden, Rinder, Schweinen, Schafen und Ziegen, die von den umliegenden Dorfschaften wahrgenommen wurde, ließen auf diesen Blößen keinen neuen Baumwuchs hochkommen, sodass auch sie verheideten. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts setzten Gegenbestrebungen ein. Das Kloster stellte einen Holzvogt ein, erbaute ihm ein Haus und wies ihm eine kleine Ackerfläche zur Nutzung zu. 1765 wurde aus dem Holzvogt ein Förster, dem ein größeres Haus und mehr Land zustand. Diese nahm man, wie das des Holzvogtes, aus dem Pöppendorfer Pachtland. 1770 wurde dann das noch übrige Land der „Heynehoven“ im Zuge der Verkoppelung an die Pöppendorfer Bauern verteilt. Es blieb aber alles zunächst noch Ackerland. Von kleineren, früheren Flächenveränderungen abgesehen, verstand es das Kloster, sich zur Arrondierung seines Waldgutes in den Besitz des gesamten, den Pöppendorfern verbliebenen Ackerblockes zu setzen: • 1818 kaufte das Kloster von Hinrich Martin Henck 2 Koppeln am Großen Stüft • 1822 ertauschte sich das Kloster von Hans und Asmus Henck die 4 Koppeln am Kleinen Stüft (und trat dafür die nordwestlichen Stüffkoppeln vor Kleinensee ab) • 1850 ertauschte sich das Kloster von Hinrich Christoph Henck und Claus Hinrich Ehlers die restlichen Koppeln zwischen dem Vogtsrehmen und der Kreuzkamper Scheide (und trat dafür die am Hünengrab gelegenen südöstlichen Stüffkoppeln ab; das Waldhusener Hünengrab liegt seitdem mitten im Pöppendorfer Feld). Diese angekauften und ertauschten Flächen wurden jeweils nach dem Erwerb mit Nadelbäumen aufgeforstet. Das Försterdienstland, dem 1815 die auch dem Heynehoven-Bestand entstammende Kücknitzer Koppel angeschlossen worden war, wurde im wesentlichen 1883 aufgeforstet, nur die Wiese am Forsthaus bereits 1875, während die zweite Hälfte der Kücknitzer Koppel erst 1900 bepflanzt wurde. Damit war die die Forst zerschneidende Waldlücke durch Aufforstungen vollständig geschlossen und tritt heute nach ca. 550jährigem Bestand im Landschaftsbild nur noch dadurch in Erscheinung, dass diese ehemaligen „Heynehoven“-Flächen im Gegensatz zu den umgebenden alten Laubwaldflächen überwiegend Nadelbaumbestände tragen. Als letzten Rest ihres Besitzes in dem Forst verzichtete die Pöppendorfer Bauernschaft 1850 auf die Viehtrift zur Tränke und auf die Tränke selbst. Übrigens: Der Fichtenbestand auf der 1875 aufgeforsteten Wiese unterhalb des Forsthauses wurde 1962 Opfer des Sturmes, der auch die Hamburger Sturmflut verursachte. Die Fläche wurde wieder zu einer Wiese entwickelt. Schon Emanuel Geibel hat bei seinen häufigen Aufenthalten im Forsthaus aus seinen Fremdenzimmer im ersten Stock den bezaubernden Blick über diese Wiese genossen. Es ist der „Geibelblick“. Die „Geibel-Büste“ in seinem „Geibelzimmer“ ist heute noch so ausgerichtet, dass sie durch die Fenster auf diesen „Geibelblick“ schaut. Kücknitz [er]leben 3/2013 11 Herbstfest mit Apfeltag am Sonnabend 12. Oktober von 13-18 Uhr im Geschichtserlebnisraum/Bauspielplatz, Pommernring 58 Die historischen Gebäude und die Tiere können angeschaut, sowie verschiedenen wechselnden Handwerkern über die Schultern geschaut werden. Manfred Pfeifer ist mit seinen steinzeitlichen Arbeiten dauerhaft dabei. In diesem Jahr dreht sich auf dem kleinen Herbstfest alles Rund um den Apfel: der Pomologe Jens Meyer bestimmt von 14 - 18 Uhr Ihre Apfel- und Birnensorten. Hierzu sollten Sie 3-5 Früchte mitbringen. Erstmalig ist eine große Apfelpresse zu Besuch. Ab 100 kg Äpfel bekommen Sie noch am gleichen Tag den haltbaren Saft aus Ihren eigenen Früchten. Im Sommerhalbjahr bis Ende Oktober findet der KulturSAMSTAG im Geschichtserlebnisraum statt. 12 Kücknitz [er]leben 3/2013 Stadtwerke-Lübeck-Marathon A m Sonntag, 20.10.2013, ist es wieder soweit. Um 10:00 Uhr startet der Marathon in Lübeck vor dem Rathaus. Ausrichter ist der Lübecker Marathon e.V., der in Kücknitz beheimatet ist. Getreu dem Motto „Nach dem Lauf ist vor dem Lauf “ hat das 12köpfige Organisationsteam bereits nach dem Lauf 2012 mit den Vorbereitungen begonnen, die mittlerweile auf Hochtouren laufen. Rund 3000 Sportler nehmen an den verschiedenen Laufwettbewerben teil. Neben der Marathonstrecke können sich die Sportler für den Schülerlauf (2,1 km), den DAK-Familienlauf (4,2 km), den Volkslauf (10 km) und den Halbmarathon (21 km) anmelden. Alle Läufe finden auf den abgesperrten Straßen und Wegen statt. Der Wendekurs des Marathons ist sehr anspruchsvoll und führt die Sportler von der Innenstadt bis zur Strandpromenade in Travemünde. Dort befindet sich das Zwischenziel und die Läufer kehren auf der Strecke zurück. Um den Sportlern eine sichere Teilnahme zu gewährleisten sind zahlreiche Helfer dabei. Über 500 Freiwillige sperren am Sonntag die Strecke ab oder versorgen die Läufer mit Getränken und kleinen Snacks. Die Teilnehmer kommen aus der ganzen Welt. In diesem Jahr wird auch die Landesmeisterschaft Marathonlauf in die Veranstaltung eingebettet. Für viele Lübecker heißt es am Sonntag „Augen auf “. Einige gewohnte Fahrwege sind möglicherweise gesperrt oder es kommt zu Wartezeiten. In Rangenberg erfährt die Straße „Ünnerdörch“ eine Belebung. Es handelt sich um die Unterführung der B 75 und verbindet Rangenberg mit der Siedlung Wallberg. Viele Anwohner lernen am Sonntag diese Straße kennen. Die Streckenposten sind angewiesen die behördlichen Auflagen einzuhalten und die Sportler vor dem Zusammentreffen mit anderen Verkehrsteilnehmern zu schützen! Am Sonntag hat der Sport den Vorrang! Wir sind dankbar für die ehrenamtliche Unterstützung vieler Vereine und Organisationen sagt Ralf Mathias, 2. Vorsitzender des Lübecker Marathon e.V. Er ist zuständig für die Streckensicherung und Logistik. Unseren Posten wird es manchmal nicht leicht gemacht. Wir bemühen uns, die nötigen Absperrungen so kurz wie möglich zu halten. Die Strecke führt durch den Kieselgrund zur Solmitzstraße und dann weiter entlang der Travemünder Landstraße bis zum S-Kai. Dort geht es durch Ivendorf nach Travemünde bis zur Promenade und zurück. Die Läufer sind froh über jede Unterstützung. Wir versorgen die Sportler, so Ralf Mathias, aber die Läufer freuen sich über Anfeuerungen der Zuschauer. Die Kücknitzer können hautnah die Wende des Halbmarathons auf dem Sky-Parkplatz erleben. Viele Läufer berichten nach dem Lauf von ihren Erlebnissen auf der Strecke oder bleiben einfach mal an den Versorgungsständen oder bei Streckenposten stehen und unterhalten sich. Sie haben Kameras dabei und machen während ihres Laufes Erinnerungsfotos. Auch die Organisatoren tragen viele Bilder zusammen und haben ein Film-Team auf der Strecke. Bereits auf unserer Helfer-Party gibt es schon erste Aufnahmen zu sehen. Dort werden auch Eindrücke des Events ausgetauscht und neue Ideen für die kommende Veranstaltung gewonnen. Alle Informationen zu den Läufen und auch zu den erforderlichen Sperrungen finden Sie auf der Homepage www.stadtwerke-luebeck-marathon. de. Weitere Informationen zum Verein erhalten Sie unter www.hl-marathonverein.de. KleingartenGlück D er eine findet sein gärtnerisches Glück im Gemüsebeet, die andere hegt und pflegt ihre Blumenzier und ein Dritter liebt es, den Rasen im Zaum zu halten. Von allem etwas soll es sein in den unterschiedlichen Kleingärten, welche in Kücknitz auf 180.000 Quadratmetern in verschiedenen Stadtbezirken zu finden sind. Und so unterschiedlich wie die Menschen, die hier gärtnern, sehen auch die Parzellen aus. Bei den einen steht eine Hütte aus Stein, bei anderen aus buntem Holz. Einem Garten sieht man den Familientrubel mit Spielzeug und Schaukel an, andere Gärten sind Ruheräume für die älteren Gärtner. Sie sind Orte für die unterschiedlichen Bewohner unseres Stadtteils, Familie und Freunde. Eine Kleingartenkolonie ist von Nachbarschaft und Gemütlichkeit geprägt. Auch wenn einer Familie nicht viel Geld zur Verfügung steht, ist es eine tolle Möglichkeit, für nur etwa 15 Euro im Monat einen eigenen, großen Garten zu haben. Dort kann schon eine Menge Obst und Gemüse zur Selbstversorgung geerntet werden. Allen Gartennachbarn zusammen ist es wichtig, hier ihr zweites zuhause zu haben, sie verbringen ihre Freizeit gern in ihrem „Paradies mit Laube“. Alle wollen sehen, wie ihre Pflanzen wachsen und gedeihen und Leckeres aus dem eigenen Garten ernten. Dazu gehört: Gemüse und Kräuter zum richtigen Zeitpunkt aussäen, düngen und ernten. Obstgehölze pflanzen und schneiden. Für den Garten voller Farben und Blüten werden Stauden, Rosen, Zwiebelblumen gepflanzt und gepflegt. Neben der Arbeit wird miteinander gelebt und gefeiert! Eine lange Geschichte haben die Kleingärten hier bei uns im Stadtteil. Wie das Bild erahnen lässt, haben sicherlich schon Urgroßväter heutiger Kleingar- ten-Kinder an dem Aufbau der „Laube 7“ um das Jahr 1955 mitgewirkt. Der Kleingartenverein „Glück auf “ mit 215 Parzellen wurde im Winter 1948 gegründet. Diese Namenswahl kam nicht von Ungefähr, haben doch viele Menschen zu dieser Zeit auf der Hütte gearbeitet. 1952 wurde die Anlage 2 gegründet– der „Sonnenhügel“ mit 90 Parzellen. Schließlich liegt sie etwas dichter an der Sonne. Der „Eichengrund“ kam etwas später hinzu. 1953 folgten die Anlage am Wallberg und 1980 die Possehl-Anlage. Wie bekomme ich einen Kleingarten? • Kontakt: am besten mittwochs zwischen 18 und 20 Uhr zur Sprechstunde in der Laube 7 kommen, Tel. folgt noch, war falsch • Größe: ca. 400 m2 • Ausstattung: Wasseranschluss, Stromanschluss in der Nähe, günstiger Saal für ihr Fest (60-80 Leute), ab Januar 2014 Kneipenbetrieb • Kosten: jährlich zwischen 150 und 180 Euro (je nach Wasserverbrauch) • Auswahl zwischen unterschiedlichen Grundstücken Egal, welcher kulturelle Hintergrund, ob alt oder jung, mit oder ohne Kinder: jeder ist willkommen! Buchtipp: Lust auf Laube u. Liebstöckel Lübecker Kleingartengeschichte(n) Mit der Beauftragung der Kulturhistorikerin Dr. Karen Meyer-Rebentisch konnte die 100-jährige Geschichte der Lübecker Kleingärten untersucht und publiziert werden. Unter dem Titel „Lust auf Laube und Liebstöckel – Lübecker Kleingartengeschichte(n)“ erschien im Oktober 2010 die vom Verein „Grüner Kreis Lübeck e.V.“ herausgegebene Broschüre. Sie ist im Buchhandel für 7,80 € zu erwerben. Ehrenamt Axel Thielsen ist vom Amtsgericht Lübeck bestellter ehrenamtlicher Betreuer. Die Betreuungsstelle der Hansestadt Lübeck bat ihn um Hilfe, da er Kücknitzer ist. Im Zuge der demographischen Entwicklung ist ein steigender Bedarf an Betreuung für die immer älter werdende Gesellschaft notwendig. Aber auch kranke und behinderte Mitmenschen benötigen Hilfe. Betreuungskräfte übernehmen Aufgaben, die jenseits der Pflege anfallen und betreuen Menschen, um Ihnen ein würdiges Leben weiterhin zu ermöglichen. Sie begleiten zu Arztbesuchen oder helfen bei Behördengängen. Sie unterstützen bei alltäglichen Aufgaben wie Kochen oder Einkaufen und übernehmen die Begleitung in schwierigen Situationen. Für den Raum Kücknitz und Travemünde werden dringend weitere ehrenamtliche Betreuer wie Axel Thielsen gesucht. Wer kann helfen? Frau Teiting vom Betreuungsverein erreichen Sie unter 60 911 20. Die Geschäftsstelle hat montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Am Mittwoch zusätzlich von 14 bis 18 Uhr. Direkt vor Ort können Sie ebenfalls Kontakt aufnehmen mit Herrn Axel Thielsen unter 3981413. PopcOhr Weihnachtskonzert In diesem Jahr wird die Cellistin Sigrid Strehler der Special Guest sein. Die gebürtige Wuppertalerin begann bereits als Sechsjährige mit dem Cellospielen. An der Musikhochschule Freiburg im Breisgau studierte sie Cello als Hauptfach sowie Schulmusik und Germanistik. Von 1992 bis 1995 engagierte sie sich in der Jungen Deutschen Philharmonie. Seit 1995 ist sie Mitglied des Philharmonischen Orchesters der Hansestadt Lübeck. Mit dem Fidelio-Quartett erhielt sie 2002 den FürtwänglerFörderpreis des Vereins der Orchesterfreunde. Zu hören ist das Weihnachtskonzert unter der Leitung von Raphael De Vos am 14. Und 15. Dezember jeweils ab 17:00 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche. Kücknitz [er]leben 3/2013 13 Bauspielsplatz Roter Hahn: Di. – Fr. (13 – 18 Uhr) und nach Vereinbarung Bibliothek: Mo. (10 – 13 Uhr), Di., Mi., Fr. (14 – 18 Uhr) Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk: Fr. (14 – 17 Uhr), Sa. – So. (10 – 17 Uhr) JUZE: Mo. (14 – 20 Uhr), Di. (16 – 19 Uhr), Mi. (14 – 19 Uhr), Do., Fr. (15 – 20 Uhr), Sa. (15 – 18 Uhr),, So. (16 – 20 Uhr) Sozialladen Novi-Life: Mo./Di./Do./Fr. (9.00 – 17.00 Uhr) Mi. (9.00-12.00 Uhr) Nachbarschaftsbüro Tannenbergstraße: Mo. (14 – 16 Uhr) u.n. Vereinbarung Recyclinghof: Di., Do. (8 – 17 Uhr), Sa. (8 – 13:30 Uhr), hier gibt es auch gelbe Säcke Stadtteilbüro: Mo., Di. (8 – 14 Uhr), Do. (8 – 18 Uhr), Fr. (8 – 12 Uhr) Schwimmhalle Kücknitz: Mo. (13 – 16 Uhr) Di. (13 – 17 Uhr) Mi. (14 – 22 Uhr), (16 – 18 Uhr Kinderspielzeit) Do. (14 – 18 Uhr) Fr. (8 – 9 Uhr) (Frauenstunde), (9 – 22 Uhr) Sa. (8 – 20 Uhr) So. (8 – 18 Uhr) Während der Schulferien Schleswig Holsteins Mo.–Do. schon ab 8 Uhr geöffnet! Feiertags von 8 – 18 Uhr! Karfreitag ist die Halle geschlossen. Tunneltreff: Mi. (15 – 18 Uhr), Do. (16 – 19 Uhr) Wochenmarkt Kirchplatz: Fr. (8 – 13 Uhr) Leserbriefe Sehr gern lese ich das Blatt „Kücknitz [er] leben, doch die Ausgabe 1-2013 habe ich besonders gern gelesen. Sie sind der Erste der unserem Gewässer mit dem richtigen Namen bezeichnet, die Kücknitz.Danke. Alle Gewässer oder Orte mit der Endung „itz“ sind slawischen Ursprungs, z:B. Stecknitz, Wakenitz, Chemnitz,Ückeritz. Wir sollten uns zu unseren Vorfahren bekennen wie es auch unser Adel macht. Der Adel hat die slawischen Namen; wiez.B.: Rantzau (ehm. Rantzowe) und Reventlow behalten. Die Zuschrift Mortzfeldt hat mir nicht gefallen. Wenn Kritik, dann konstruktiv. Die Bezeichnung Flag heißt im Niederdeutsch Flecken oder Land. So sagt der Landwirt „datt is mien Flag“. Der Schriftsteller Rudolf Tarnow schreibt „ een wiede Flag“, ein weites Land. Ganz anders verhält es sich mit der „Flak“, Fliegerabwehrkanone. Doch nun zu meinem Anliegen. Ergänzend zu Ihren Erklärungen folgendes: Leider wurde Kücknitz in den Jahren von ca 1910 bis ca 1980 durch eine unterdimensionierte Kläranlage entwässert und diese nahezu ungeklärten Abwässer wurden in die Kücknitz geleitet. in dem beschriebenen Zeitraum war die Kücknitz eine stinkende Kloake! 1940 wurde die Kücknitz auf den letzten ca 400m verrohrt, doch dazu später. Die heutige Seelandstr. war ursprünglich ein Kiefernwaldweg, Schwarzer Weg genannt. Die Uferfläche der Trave wurde von der Herrenbrücke wurde auf ca 1500m zum Bau der Flenderwerke benutzt, die Fläche von Flender bis zur Seelandstr. war stark hügeliger Kiefernwald, dieser Hügel wurde von den Kalksandsteinwerken Evers&Co für die Kalksandsteinfertigung abgebaut. Die in östlicher Richtung liegende Fläche war eine tiefliegende Wiese in der auch die Wassermühle lag. 1940 wurde Flender Rüstungsbetrieb und sollte UBoote herstellen, das erforderte eine große Flächenerweiterung. Die Wassermühle wurde abgerissen, die Kücknitz verrohrt und die Fläche planiert. Nach dem Bombenangriff auf Lübeck mußte für die Belegschaft der Flenderwerft ein Luftschutzbunker erstellt werden, dies geschah in Stollenbauweise zwischen Seelandstraße und der Rangenbergvolksschule. Leider sind die 4 Eingänge und die 2 Lüftungsschächte zugeschüttet. Ihr HWF Wunschbox „Ich wünsche mir, daß im Naturschutzgebiet Herrenwyk zur Wasserseite Bänke und Sitzmöglichkeiten für Wanderer aufgestellt werden.“ Frau Sager, Anwohnerin Herrenwyk seit 1962 Sie haben noch Anregungen für unsere Rubrik? Melden Sie sich bei uns unter [email protected]. Schicken Sie uns gerne weitere Wünsche, damit wir wissen, was Sie interessiert! 14 Kücknitz [er]leben 3/2013 ? Kücknitz-Rätsel +++ Öffnungszeiten-Ticker +++ Lösen Sie unser Rätsel und schicken Ihre Lösung ein. Frau Dittel vom gleichnamigen Blumenhaus in der Solmitzstraße 28 stiftet einen Gutschein über 20 €. In diesem Bild haben sich drei Fehler eingeschlichen? Entdecken Sie diese? Senden Sie Ihre Lösungen wie gewohnt an Kücknitz(er)leben, c/o KirchenFORUM Alte Post, Straßenfeld 2, 23569 Lübeck oder per Mail an magazin@ kuecknitz.info. Tobias Meinke hat das Rätsel geknackt und freut sich über seinen Gewinn, einen 20,00€ Eis- Gutschein von der Eisdiele Venezia in der Kücknitzer Hauptstraße 7. KÜCKNITZ IM INTERNET Bauspielplatz Roter Hahn www.geschichtserlebnisraum.de Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde www.baptisten-kuecknitz.de Ev.-Luth. Kirchengemeinde Kücknitz www.kirche-kuecknitz.de Gemeinnütziger Verein Kücknitz e.V. www.gemeinnuetziger-verein-kuecknitz.de Jugendtreff Dänischburg [email protected] Jugendzentrum Kücknitz JUZE www.juzekuecknitz.de Kath. Kirchengemeinde St. Joseph Kücknitz www.sanktjoseph-sanktgeorg.de Lübecker Museum http://die-luebecker-museen.de Förderverein für Lübecker Industrieund Arbeiterkultur e.V. www.industrie-und-arbeiter-kultur.de Sozialladen Novi-Life www.faw.de/standorte/luebeck/sozialladennovi-life/ Förderverein „Kücknitzer Jugend“ e.V. www.kuecknitzer-jugend.de Sportvereine: www.tgrangenberg.de www.tsvdaenischburg.de www.tsvkuecknitz.de www.tsvsiems.de Wünschen Sie Ihre Termine in der nächsten Ausgabe bzw. auf unserer Internetseite ? Dann senden Sie diese bitte an: magazin@ kuecknitz.info. Diese erscheinen dann auch über den Gemeinnützigen Verein Kücknitz. Termine So. 13.10. + 19.10. I 10 Uhr „Ökologisches Wirtschaften vor langer Zeit“ Zweiteiliger Workshop für Kinder von 9 bis 12 Jahren. Teilnahmegebühr für beide Veranstaltungen 10,00 €; Anmeldung Tel. 301152; Industriemuseum Geschichtswerkstatt Mo. 14.10. I 18 - 20 Uhr Kücknitzer Kinoabend „Und wenn wir alle zusammen-ziehen“?; Nachbarschaftstreff Kücknitz, Silberstr. 1-3 Di. 15.10. I 14:30 - 15:30 Uhr Sitzgymnastik, Nachbarschaftstreff Kücknitz, Silberstr.; Beitrag 2,50 €, Anmeldung ist erforderlich Do. 17. + 31.10. I 16 - 18 Uhr Kreativgruppe – Basteln und Gestalten für Erwachsene; Nachbarschaftstreff Kücknitz, Silberstr. Do. 24.10. I 16 – 18 Uhr Arbeitslosen- und Sozialberatung; Nachbarschaftstreff Kücknitz, Silberstr. 1-3 Fr. 25.10. I 14 – 15:30 Uhr Computercafe; Nachbarschaftstreff Kücknitz, Silberstr. 1-3 Sa. 26. + So. 27.10. I 10 – 17 Uhr Geflügelausstellung RGZV „Industria“ im Gemeinschaftshaus Rangenberg; Rassegeflügelzuchtverein „Industria“ e. V. Sa. 26.10. I 16 – 18 Uhr Klöncafe bei Kaffee und Kuchen; Nachbarschaftstreff Kücknitz Silberstr. 1-3 So. 27.10. I 11:30 Uhr Eröffnung Sonderausstellung „Radios von gestern – 90 Jahre deutscher Rundfunk“; Eintritt: 3,00 €/ 1,50 €; Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk, Kokerstr. 1-3 So. 27.10. I 17 Uhr Kleines Kücknitzer Konzert Raphael De Vos (Bariton), Inessa Tsepkova (Klavier); Kirchengem. Kücknitz, KirchenFORUM Alte Post Mo. 28.10. I 15 Uhr „Solange Du da bist“, Filmkomödie (2005) mit Reese Witherspoon; Kirchengemeinde Kücknitz, Altentagesstätte, Dummersdorfer Str. 2 Di. 29.10. I 20 Uhr „Sluderkraam in‘t Treppenhuus“ Komödie, Aufführung der Niederdeutschen Bühne Lübeck im Trave Schulzentrum Kücknitz; Eintritt: 7,00 €; Gemeinnütziger Verein Kücknitz e. V. Fr. 01.11. I 15 – 17 Uhr Besuch des Industriemuseums Geschichtswerkstatt Herrenwyk, Eintritt: 3,00 €; Nachbarschaftstreff Kücknitz, Silberstr. 1-3; Fr. 01.11. I 18:00 Laternensternmarsch in Kücknitz von 4 Standpunkten: GS Rangenberg, Kita Schatzinsel , GS Roter Hahn, Sky Markt. Ziel ist der Kücknitzer Kirchplatz mit Abschlussfeuerwerk. Speisen und Getränke zu familenfreundlichen Preisen. GuteNacht-Geschichte um 20:00 Uhr in der St. Johannes Kirche; Förderverein „Kücknitzer Jugend“ e. V. Di. 05.11. I 20 Uhr Meditation im Pfarrhaus: „Wer still wird, hört mehr“; Kirchengem. Kücknitz, St. Johannes, Dummersdorfer Str. 2a Mi. 06.+ 20.11. 11 – 13 Uhr Wandern im Kücknitzer Landschaftsschutzgebiet (Anmeldung erf.); Nachbarschaftstreff Kücknitz, Silberstr. 1-3 Do. 07.11. I 15 Uhr Plattdeutscher Nachmittag mit Anna-Maria Hatton im Gemeinschaftshaus Rangenberg; Plattdeutscher Verein; Do. 07.11. I 19 Uhr BINGO Abend im Gemeinschaftshaus Rangenberg; ; Siedlergemeinschaft Rangenberg-Wallberg Do 07.11 I 19:30 Uhr Dummersdorfer Stammtisch im Haus der Feuerwehr, Wischhofweg; Interessengemeinschaft Dummersdorf Sa. 09.11. I 20:11 Uhr Sessionseröffnung der LÜKÜKA im Gemeinschaftshaus Rangenberg; Lübeck-Kücknitzer Karnevalsgesellschaft Di. 12.11. 15:30 – 17:30 Uhr Kücknitzer Bücherbörse; Nachbarschaftstreff Kücknitz, Silberstr. 1-3 Do. 14.. + 28.11. I 16 – 18 Uhr Kreativgruppe – Basten und Gestalten für Erwachsene; Nachbarschaftstreff Kücknitz, Silberstr. Fr. 15.11. I 19 Uhr 3. Kücknitzer WILDTAFEL im Gemeinschaftshaus Rangenberg; Gemeinnütziger Verein Kücknitz e. V. Sa.16.11. I 20:11 Uhr Sessionseröffnung der LRKG im Gemeinschaftshaus Rangenberg; Lübeck-Rangenberger Karnevalsgesellschaft So. 17.11 I 11:30 Uhr Gedenkfeier zum Volkstrauertag auf dem Waldhusener Friedhof; Gem. Verein Kücknitz e. V. Fr. 22.11. I 18:30 Uhr Frauenoase: Plätzchen backen in der Vorweihnachtszeit; Kirchengemeinde Kücknitz, KirchenFORUM Alte Post Sa. 30.11. I 10 – 18 Uhr Kücknitzer Adventsmarkt auf dem Kücknitzer Kirchplatz mit Aufstellung des Weihnachtsbaumes; Kirchengemeinde Kücknitz u. Gemeinn. Verein Kücknitz e. V. So.01.12.I 11 Uhr Familiensonntag: „Was blinkt und schimmert weihnachtlich“ Baumbehang aus Kupfer oder Zink; Gebühr: 1 Erw.r + Kinder: 12,00 €, 2 Erw. + Kinder 15,00 €; Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk, Kokerstr. 1-3 Do 05.12. I 18 Uhr Weihnachtsfeier des Plattdeutschen Vereins mit Grünkohlessen; Plattdeutscher Verein Sa. 07.12. I 10 bis 17 Uhr Adventsflohmarkt im KirchenFORUM; Kirchengem. Kücknitz, KirchenFORUM Alte Post, Straßen-feld 2 So. 08.12. I 17 Uhr Advents- und Weihnachtsmusik; Eintritt frei, Kollekte erbeten; Kirchengemeinde Kücknitz, St. Johannes Kirche, Kücknitzer Kirchplatz 6 Di. 10.12. I 9 – 14 Uhr Weihnachtsbäckerei für Kinder. Anmeldung erforderlich; Nachbarschaftstreff Kücknitz, Silberstr. Do. 12.12. I 16 – 18 Uhr Kreativgruppe – Basteln und Gestalten für Erwachsene; Nachbarschaftstreff Kücknitz, Silberstr. Sa. + So. 14.12 + 15.12. I 17 Uhr PopcOhr Weihnachtskonzert; Speciel Guest: Sigrid Strehler, Cello, Leitung und Keyboards: Raphael De Vos. Eintritt frei, Spende erbeten; Kirchengmeinde Kücknitz, Kirche Dreifaltigkeit, Schlesienring Di. 17.12. I ca. 9 - 17 Uhr Ausflug zum Lüneburger Weihnachtsmarkt/Salzmuseum; Nachbarschaftstreff Kücknitz, Silberstr. Do. 19.12. I 16 - 18 Uhr Arbeitslosen- und Sozialberatung; Nachbarschaftstreff Kücknitz, Silberstr. 1-3 Sa. 28.12. I 17 Uhr Weihnachtsmusik; Der St. Johannes Chor singt Chorsätze zur Weihnachtszeit; Eintritt frei, Kollekte erbeten; Kirchengemeinde Kücknitz St. Johannes Kirche, Kirchplatz 6 Mo. 30.12. I 19:30 Uhr Meditatives Singen zur Weihnachtszeit; Kirchengemeinde Kücknitz, Kirche Dreifaltigkeit, Schlesienring Di. 31.12. I 20:00 Uhr Silvesterparty im Gemeinschaftshaus Rangenberg mit DJ Andy. Eintritt: 12,50 €; SPD Ortsverein Kücknitz Kultursamstag Bauspielplatz: Sa., 05.10., 13 – 18 Uhr Färben und Verarbeiten von Wolle, Pfeilschuss und Bogenbau, Mittelalter-Mitmachküche Sa., 12.10., 13 – 18 Uhr Herbstfest und Apfeltag Sa., 19.10., 13 – 18 Uhr Zinnguss, Steinmetz an der Kirche Di. 03.12. I 15:30 – 17:30 Uhr Kücknitzer Bücherbörse; ; Nachbarschaftstreff Kücknitz, Silberstr. 1-3 Fr., 25.10., 15 – 18 Uhr Café für Anwohner und Interessierte, den Platz kennenlernen und in netter Atmosphäre mit Jung und Alt plauschen. Di. 05.11 I nachmittags Treff 60 Plus: „ Tanzen verwandelt“ - ein Nachmittag mit leichten Tänzen im Sitzen; Nachbarschaftstreff Kücknitz, Silberstr. 2-3 Mi. 04.12. 11 – 13 Uhr Wandern im Kücknitzer Landschaftsschutzgebiet. Anmel-dung erforderlich; Nachbarschaftstreff Kücknitz, Silberstr. 1-3 Sa., 26.10. Wolle spinnen, Mittelalter-Mitmachküche, Essbare Wildkräuter: Sammeln, Zubereiten und Probieren Di. 05.11. I 18 – 19:30 Uhr Bürgersprechstunde mit MdL Thomas Rother, MdBü Jörn Puhle und MdBü Jörg Hundertmark; Kirchengem. Kücknitz St. Paulus, Dänischburg Do. 05.12. Treff 60 PLUS – Freizeit und Geselligkeit im Gemeindehaus; Kirchengemeinde Kücknitz, St. Paulus, Dänischburg Fr., 29.11., 15 – 18 Uhr Café für Anwohner und Interessierte, den Platz kennenlernen und in netter Atmosphäre mit Jung und Alt plauschen. Kücknitz [er]leben 3/2013 15 Solarcity Kücknitz – ein Stadtteil auf dem Weg in die Zukunft Eine Serie zusammengestellt von Isa Reher D ie Aktion „Stromspar-Check Plus“ hat mittlerweile mehr als 100.000 Haushalte erreicht. Hartz-IV-Bezieher sparen jährlich 4 Millionen Euro Stromkosten und damit 14.000 Tonnen CO2 ein Der Stromspar-Check zeigt, wie viel Energie für Strom und Wärme und wie viel Wasser im Haushalt mit welchen Maßnahmen gespart werden kann. Im Durchschnitt werden mehr als 125 Euro erreicht. Auch Bezieher von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohngeld können mit einem Stromspar-Check ihre Energieund Wasserkosten um durchschnittlich 126 Euro pro Jahr senken. Einsparungen, die gerade für Menschen mit geringem Einkommen besonders wichtig sind. Wo bestellt man einen Stromspar-Check? Wer Energieberatung und Einbau von Energiespartechnik durch die Stromsparhelfer bekommen möchte, muss bei Heike Bruhns beim Caritasverband Lübeck anrufen und einen Stromspar-Check bestellen. Garantiert wird dabei, dass von den Stromsparhelfern keinerlei personenbezogene Daten an Dritte weitergegeben werden. Geschulte ehrenamtliche Stromsparhelfer sind auch in Lübeck im Einsatz. Sie ermitteln und analysieren den Energie- und Wasserverbrauch in Haushalten vor Ort, bauen kostenlos Energiesparartikel ein und geben Tipps zur Nutzung sowie zum energieeffizienten Verhalten. Die Stromsparhelfer kommen kostenlos Wer eine solche Beratung bestellt, reduziert mit neuen Energiesparlampen, schaltbaren Steckerleisten oder Zeitschaltuhren die Stromkosten um durchschnittlich 13 Prozent. Steigende Strompreise können so zumindest teilweise aufgefangen werden. 16 Kücknitz [er]leben 3/2013 Weiterhin sucht der Caritasverband Lübeck noch ehrenamtliche Mitstreiter, die Lust haben Haushalte bei der Einsparung von Nebenkosten zu beraten. Auch hier wenden Sie sich bitte an Frau Bruhns. Ansprechpartnerin: Stromspar-Check Plus in Lübeck Heike Bruhns (Caritasverband) Tel. 0451 - 79946-131 oder 79946- 01 (Empfang) [email protected]