Cubase Zone - Music Store
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workshop I Sequencer TEST SPECIAL MAGAZIN © PPVMEDIEN 2011 Cubase Zone SERVICE prAXIs MIDI-Dateien optimal verarbeiten MIDI-Files können Halion Sonic Se als Wiedergabeengine verwenden. A uch heute noch wird Cubase sehr oft eingesetzt, um Standard MIDIFiles zu bearbeiten und zu optimieren. Dabei bietet die aktuelle CubaseVersion viele Hilfen, besitzt aber auch einige Stolperfallen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie optimal mit MIDI-Files innerhalb von Cubase umgehen. Was ist ein MIDI-File? Musikstücke, die aus reinen MIDI-Daten bestehen, lassen sich in einem softwareunabhängigen Format namens Standard MIDI-File-Format (SMF) mit der Dateiendung „.mid“ abspeichern. Dabei werden alle MIDI-Noten, Steuerdaten und oft auch genormte Programmwechselbefehle für General MIDI-Klangerzeuger (GM) integriert, um ein MIDI-File direkt über ein GM-fähiges Keyboard mit den richtigen Sounds abspielen zu können. Fertige MIDI-Files von Songs aller Stilrichtungen gibt es in großer Zahl. Grundsätzlich liegen MIDI-Files in einem von zwei verschiedenen Formaten vor. Format 0 bedeutet, dass bis zu 16 MIDI-Kanäle in einer einzigen MIDI-Spur zusammengemischt sind. Dieses Format ist am kompatibelsten. Format 1 beinhaltet bis zu 16 separate MIDISpuren in einer Datei. Cubase kann beide Formate interpretieren. In vielen Fällen müssen die MIDI-Files noch den persönlichen Bedürfnissen angepasst werden. Vor allem hierbei ist Cubase eine große Hilfe. Der Liste-editor gibt einen detaillierten Überblick aller MIDI-events eines MIDI-Files. 100 KEYS 09/2011 Vor dem Import Bevor Sie ein MIDI-File importieren, sollten Sie in den Cubase-Programmeinstellungen unter MIDI MIDI-Datei Optionen beim Importieren folgende Punkte aktivieren: n „Erstes Lautstärke-/Panorama-Event extrahieren“ übernimmt beim Import die entsprechenden Lautstärke- und Panorama-Positionen eines MIDI-Instruments im Inspector. Dort lassen diese sich übersichtlicher editieren. n „Format 0 automatisch auflösen“ ist der wichtigste Punkt, da Sie hier festlegen, wie das MIDI-File von Cubase generell umgesetzt wird. Im Aufklappmenü „Ziel“ haben Sie folgende Optionen: „MIDI-Spuren“ importiert nur die reinen MIDI-Spuren und spaltet diese bei Bedarf auf bis zu 16 Einzelspuren auf. Diese MIDI-Spuren können Sie aus Cubase heraus an einen GM-Klangerzeuger zum Abhören leiten. „Instrumentenspuren“ erzeugt für jede im MIDI-File enthaltene Spur eine Instrumentenspur und lädt dort automatisch den Halion Sonic SE mit den entsprechenden Sounds zur direkten Wiedergabe. Nachteil: Es werden hierbei bis zu 16 Halion-Instanzen geöffnet. Vorteil: Sie können schnell Insert- und Sendeffekte und Equalizereinstellungen für jede Spur vornehmen. Wenn Sie ihren editierten Song wieder als MIDI-File exportieren möchten, sollten sie die dritte Option wählen: „Halion Sonic SE multi-timbral“. Hierbei wird nur ein Halion Sonic SE geöffnet und das MIDI-File auf verschiedene MIDI-Spuren importiert, welche automatisch dem Halion Sonic SE zugewiesen www.keys.de Sequencer I workshop © PPVMEDIEN 2011 n Um schnell alle Programmwechselbe- In den Programmeinstellungen von Cubase setzen Sie die Importvorgaben für MIDI-Files fest. Beim Exportieren von MIDI-Files gibt es einige Einstellungen zu beachten. werden. Diese Option ist sicherlich die flexibelste und ressourcenschonendste, weshalb es unsere erste Wahl ist. in der Spurliste und die Funktion „Ausgewählte Spuren entfernen“. n Nutzen Sie die MIDI-Parameter, um einzelne Spuren gezielt zu bearbeiten, z. B. zu transponieren. n Eine globale Transponierung erreichen Sie schnell mit der entsprechenden Funktion in der Infoleiste. Tipp: Setzen Sie vorher die Drumspur auf „Unabhängig“, damit diese nicht mit transponiert wird. Wählen Sie dann mit STRG+A alle Spuren aus und transponieren sie den gesamten Song nach Wunsch. n Wenn Sie alle MIDI-Controllerdaten löschen möchten, wählen Sie die gewünschte Spur (alternativ alle Spuren) an und kli- Import von MIDI-Files mit dem Halion Sonic SE Der eigentliche Import-Vorgang eines MIDI-Files ist sehr einfach: Ziehen Sie dieses per Drag & Drop in ein leeres Arrangement oder nutzen Sie die Funktion „MIDI-Datei ...“ unter „Importieren“ im Menü „Datei“. Beachten Sie, dass zwar die MIDI-Spuren relativ schnell entpackt werden, die Initialisierung von Halion Sonic SE und den Sounds aber einige Zeit in Anspruch nimmt, je nach Schnelligkeit Ihres Rechners und Ihrer Festplatte. Import von MIDI-Files mit Halion One In älteren Cubase-Versionen ist der Halion One der Standard-GM-Klangerzeuger. Wählen Sie hier in den Cubase-Einstellungen (wie oben beschrieben) „Auf Ins trumentenspuren importieren“. Der Importvorgang ist identisch mit dem Import beim Halion Sonic SE. Cubase erzeugt für jede Spur des MIDI-Files eine Instrumentenspur mit einem Halion One und dem entsprechenden GM-Sound. Bearbeiten von MIDI-Files In den meisten Fällen möchten Sie die MIDI-Daten der einzelnen Spuren editieren. Nachfolgend eine Auswahl der gängigsten Bearbeitungsmöglichkeiten: n Löschen Sie Spuren, welche Sie nicht benötigen, durch Rechtsklick auf die Spur www.keys.de fehle zu löschen, wählen Sie mit STRG+A alle MIDI-Parts aus und öffnen den ListenEditor. Klicken Sie dort ein Program-Change-Event an und wählen in der Filteranzeigen-Leiste unter „Anzeigen“ Event-Arten aus. Jetzt werden alle Program Changes alleine angezeigt. Löschen Sie diese und schalten danach wieder auf „Kein Fokus“ zurück. Program Changes sollten Sie auf keinen Fall löschen, wenn Sie den Song später noch als MIDI-File exportieren und anderen GM-Klangerzeugern zugänglich machen wollen. Übrigens: Möchten Sie von Grund auf selber ein MIDI-File erstellen, so sollten Sie hierzu den Halion Sonic SE manuell in den GM-Modus versetzen. Dafür aktivieren Sie in dessen „Options“-Menü einfach den General MIDI Mode-Schalter, der Ihnen die Standard-GM-Sounds sowie ein globales Reverb und einen Chorus-Effekt bietet. Vergessen Sie nicht, bei Bedarf Programm Changes für jede Spur manuell zu erzeugen. Exportieren von MIDI-Files Oft möchten Sie sicher einen bearbeiteten MIDI-Song wieder aus Cubase exportieren, um diesen beispielsweise über ein Keyboard bei einem Auftritt wiederzugeben. Für den Export-Vorgang gehen Sie bitte wie folgt vor: n Wählen Sie mit STRG+A alle MIDI-Parts des Songs aus und drücken dann die Taste „P“, um die Locatoren so automatisch an den Anfang und den Schluss Ihres Songs zu positionieren. n Öffnen Sie das Export-Menü über „Datei“ „Exportieren“ „MIDI-Datei“. n Geben Sie den gewünschten Namen des In vielen Fällen müssen MIDI-Files noch den persönlichen Bedürfnissen angepasst werden. Vor allem hierbei ist Cubase eine große Hilfe. cken im Menü „MIDI“ unter „Funktionen“ auf „Controller-Daten löschen“. Beachten Sie aber, dass Controller-Daten u. a. auch Lautstärke und Panorama von Instrumenten regeln. Löschen Sie diese Daten nur, wenn Sie vollkommen sicher sind, dass Sie herbei keinen wichtigen Songinformationen verlieren können. n Wenn Sie spezifische GM-Daten wie SMF-Events löschen möchten, finden Sie hierzu im Menü „MIDI“ unter LogicalPresets Added for Version 3 den Punkt „Delete SMF Events“. MIDI-Files sowie den Speicherort an. Bestätigen Sie Ihre Eingaben. n Bei den Export-Optionen sollten Sie „Als Typ 0 exportieren“ und „Bereich zwischen Locatoren exportieren“ anwählen, um bestmögliche Kompatibilität mit anderen Klangerzeugern zu gewährleisten. n Alternativ können Sie einen Songnamen für Typ 0 angeben. n Bestätigen Sie abschließend mit OK, der nachfolgende Exportvorgang dauert nur wenige Sekunden. K Holger Steinbrink KEYS 09/2011 101