Druck - forumcivique.org

Transcrição

Druck - forumcivique.org
FRANKREICH Suicide@work:Tod am
Arbeitsplatz
Von Pascale Bourgeois, eingestellt am 21.11.2007
Jedeseinem
Selbstmorde
Jeden
Nach
Christian
Jahr
Tag
nimmt
setzen
Bericht
wurden
erläutert:
sich
inder
lange
Frankreich
inin
Weltgesundheitsorganisation
Frankreich
Zeit unterschätzt,
zwischen
ein Mensch
10.000
vorauf
allem
und
dem
(WHO)
12.000
weil
Arbeitsplatz
Suizid
belegt
Menschen
(der
Frankreich
das
Abt
ihrem
Leben!
Desjardin
Leben
einen
Im Angesicht
erfand
traurigen
ein Ende,
im dritten
eines
17.
140.000
Jahrhundert
Selbstmordes
Platz
bishinter
200.000
ein der
Wort,
fragt
begehen
Ukraine
das
mansich
sich
undvom
oft:
den
Selbstmordepidemien
Suizid
beiLarose
der
Arbeit
französischen
Unternehmen
Selbstmordversuche.
«Wie
USA
bei
konnte
Depressionen,
er/sie
Eine
weit
die
Art
kommen?»
durch
vondie
Freitod
Arbeit
Aber
beschäftigt
die
ausgelöst
Geste,mich
werden.
sich
zurzeit
vor Auch
seinen
besonders,
den
Arbeitskollegen
Führungskräften
zweifellos
umzubringen,
aufgrund
derstürzt
Unternehmen
des
zwingt
aktuellen
mich
bleibt
Zeitgeschehens:
noch
dasinnicht
stärker
erspart.
zum
derDurch
«Arbeit
ist
dort,
sui
caedere
wososie
erhalten
wird,
immer
stärker
sinnentleert.
Der
Entzug
der Arbeit
das
Individuum
Verwirrung
und
lateinischen
Suizid
Nachdenken.
die
Abgrenzung
am Brutale
Arbeitsplatz.
Wie
zukommt
anderen
man
Angestellten,
an
Punkt,
deren
dieRechte
Arbeit
so
im
stark
Endeffekt
überzubewerten,
verteidigt
dass
werden,
man
sich
und
eher
einer
selbst
Politik
zerstört,
der
Demütigung
als
diese
undistdes
«sich
töten»
ableitet)
ein Tabu
für den
Christen
darstellt,
da Gott
fürMenschliche
sie
derbesser
einzige
ist,lösen
der das
Leben
zurücknehmen
kann.
Die
Religion
auf
Isolation.
Wirtschaftsstrategien
abstrahieren
alles
und
nicht
abreißende
Tragödien
aus.
(?) Arbeit
Psychische
aufzugeben?
Stress
leiden
auch
Welche
sie
Art
unter
vonverschwunden?
dem
Demütigung
Druck,
der
und
durch
Gewalt
Rentabilität
muss ein
und
Mensch
Wettbewerb
erlittenDurkheim
entsteht.
haben, um
Anonymität,
in dem Moment,
Mangel
in
an
dem
Austausch,
er
sichinumbringt,
ständige
seine
dem Rückzug.
Ist das
Tabu
Der
französische
Soziologe
Emile
untersuchte
schon
1897
die
soziologischen
Notlagen,
Gewalt,
Vandalismus,
Brandstiftung,
Freiheitsberaubung
sowie
suizidäre
Tendenzen
säumen
den
Weg
die
Abgründe,
Privatsphäre
Umstrukturierung
der sozialen
umunendlich
die
Verhältnisse,
Schuldigen,
Stress,
die Arbeitgeber
Konkurrenz
und
unter
Unternehmen,
denvon
Arbeiter-Innen
anzuklagen?
Angestellten
Selbstmord
und
am Arbeitsplatz
Entlassungen
ist
sind
ein neues
die
Ursachen
desaufzugeben,
Suizids
- einer
persönlichen
Handlung,
die
dennoch
innun
einen
Kontext
eingeschrieben
ist. Durkheim
in
denen keine
Perspektive
mehr
gegeben
scheint.
Angesichts
einer
ansozialen
reinund
beruflich
orientierten
Zukunft,
können
Phänomen.
Hauptgründe
Früher,
für
arbeitsausgelöste
so
erklärt
der
Psychiater
Suizide.
Christophe
Dejours,
spricht
von
Selbstmord
aufgrund
mangelnder
sozialer
Ordnung
(Anomie
*).
Familien und Paare ihre Schutzfunktion (gegenüber äußeren Einflüssen) nicht mehr wahrnehmen. Durch die Abwesenheit von
«betraf
«Dass
jemand
das
ausschließlich
unterIdentifikationsmustern
seiner verschuldete
Arbeit leidet, Landwirte,
istreduziert
weder neu
bei
noch
denen
sich der
Arbeit
Früher
gab
des
es jedoch
sonstigen
einen
Lebens
Ausgleich
deckten.
durch
Davon
die
anderen
möglichen
sich
dasaußergewöhnlich.
Leben
aufOrt
dieder
Firma,
dieund
geschlossen
wird.»
abgesehen
starke
Solidarität
(?) fanden
innerhalb
Selbstmorde
der Arbeiterschaft,
nur im privaten
die dabei
Bereich
half,
statt.
demEs
Druck
war daher
standzuhalten.»
schwer nachzuweisen, dass die Arbeit ein Grund
Durkheim
hat
demzufolge
Christophe
fügt
dafür hätte
sein
können.»
FürRecht
Michelbehalten
Debout,und
Psychiater
und Dejours
Präsident
derhinzu:
Vereinigung für Selbstmordprävention
«Die
Menschen stehen
der
Willkür sehr einsamingegenüber.
Beziehungen
sind
neuerdings verseucht
von
«verschlechtern
sich die
Arbeitsbedingungen
dem Maße,(?)
da Freundschaftliche
Druck, Aggressionen,
Verfolgung
und(?)
Entlassungen
zunehmen.»
Strategiespielen,
Vertrauensbeziehungen
bis in
den privaten
Bereich
«Durch
die Angst
ihre ruinieren.»
Arbeit zu verlieren»
Solche Situationendie
können
Auslöser für einen Suizid
sein.
Wie
Dominique
Méda,
der darüber
Buch geschrieben
hat, sollten
wir folgende Fragen stellen: Warum wird unser Platz in der
, erläutert
Christian
Larose
von der ein
Wirtschaftlichen
und sozialen
Beratungsstelle,
Gesellschaft
so
stark
von
der
Arbeit
bestimmt,
so
dass
der
Einzelne,
der
keine
Arbeit hat,
darunter
leidet
und glaubt,
keine soziale
«akzeptieren mehr Menschen als früher psychischen Druck.»Druck und
Depression
werden
einer
Kündigung
vorgezogen.
Existenz mehr zu haben und warum jene, die Arbeit haben, bereit sind, ihre Selbstachtung zu opfern und Demütigungen hinzunehmen, um
diese zu behalten. So sehr, dass man sich eben eher das Leben nimmt, als sich vorzustellen, ohne Arbeit zu leben.
Selbst wenn man es schafft, die Gründe zu begreifen, warum ein Mensch sich auf seiner Arbeitsstelle das Leben nimmt, wie können die
Suizidserien der letzten Monate erklärt werden? Werfen wir einen Blick auf die Selbstmordserie, die mehrere französische Unternehmen
betrifft: Im AKW der französischen Energiebetriebe in Chinon gab es vier Suizide in zwei Jahren, davon drei innerhalb von sechs Monaten.
Bei Renault Guyancourt gab es drei Selbstmorde in zwei Jahren sowie einen Selbstmordversuch. Ein Techniker wurde leblos auf seiner
Arbeitsstelle aufgefunden, ein Ingenieur sprang vor den Augen seiner Kollegen aus dem 5. Stock. Bei Peugeot- Citroen sind es 5
Selbstmorde in nur drei Monaten. Im Februar tötete sich ein 31-jähriger Angestellter und hinterließ einen Brief, in dem er den seelischen
Druck und die Arbeitsbedingungen beschreibt. Im April erhängte sich ein Angestellter in Mühlhausen in einem technischen Labor. Im Mai
nahmen sich dort drei Arbeiter das Leben. Im Juli beging ein Arbeiter in der Fabrik Selbstmord. Die Polizei schloss auf persönliche
Hintergründe. Eine Angestellte aus Areva stürzte sich am 18. Juli aus dem 7. Stock des Firmensitzes. Ein weiterer Angestellter beging im
Epidemiologin und Leiterin des Projektes «Stress am Arbeitsplatz» am nationalen Institut für Forschung und Sicherheit erklärt die
Selbstmordserien:
«Der Suizid erscheint als Lösung, sobald ein Kollege ihn verwirklicht. Dieses Phänomen der Ansteckung kann die serienweisen
Suizide erklären.»
Der Psychiater Christophe Dejours unterstreicht,
«dass die Vorgänge auf allen Ebenen vertuscht werden. (?) Die Tatsache, dass das Unternehmen nicht reagiert, kann bedeuten,
dass der Verstorbene nicht wichtig genug war und dass selbst ein Suizid nicht wichtig genug ist, um die Arbeit zu
unterbrechen. Und in diesem Fall ist es nicht selten, dass ein Selbstmord auf einen anderen folgt.»
Verantwortung der Unternehmen?
In Frankreich bringen sich jährlich 400 Menschen auf ihren Arbeitsstellen um. «Manche Opfer hinterlassen einen Brief, (?) andere
begehen den Suizid vor den Augen ihrer Kollegen. Sie klagen die Firmen an, (?) ihr Ton ist voll Wut, Scham und Resignation.»
(Christophe Dejours). Man kann sich also fragen, ob die Unternehmen zur Verantwortung gezogen werden können, oder ob sie sich
wieder einmal hinter der systemimminenten globalen Gewalt verstecken, um den Fragen nach Präventionsmaßnahmen und
Reparationsleistungen auszuweichen. Das französische Arbeitsrecht müsste dringend geändert werden, um die Unternehmen stärker in die
Pflicht zu nehmen, denn momentan sind die Schadenersatzzahlungen lächerlich und eine medizinische Betreuung existiert faktisch nicht.
Daher kann man das Urteil des Obersten Gerichtshofes nur begrüßen, das in diese Richtung ging: Das Arbeitsrecht verpflichtet demnach
die Unternehmer, die Berufsrisiken, auch die psychosozialen, abzuschätzen. Jean-Pierre Soubrier, Experte auf diesem Gebiet für die WHO,
versteht arbeitsausgelöste Suizide «als diejenigen, die auf der Arbeitsstelle stattfinden, bzw. solche, die von einem eindeutigen Brief
begleitet werden.» Von diesen Fällen abgesehen können die Firmen erklären, dass der Suizid auf familiäre oder soziale Schwierigkeiten
zurückzuführen sei. Doch das Oberste Gericht stellt dies in einem Urteil vom 22. Juli 2007 in Frage, in welchem der Selbstmordversuch
eines Angestellten bei sich zu Hause als Arbeitsunfall verstanden wird. Der Angestellte hatte während einer Krankschreibung aufgrund
depressiver Störungen in seiner Wohnung einen Selbstmordversuch begangen. Das Oberste Gericht bestätigte das Urteil unter Berufung
auf den Artikel L.411-1 des Sozialgesetzbuches. Ein Unternehmer, der seiner Pflicht nicht nachkommt, über die psychische Gesundheit
und die Würde seiner Angestellten zu wachen, begeht durch diese Unterlassung unentschuldbare Fehler und kann zur Haftung
herangezogen werden. Durch dieses Urteil stellt sich das Oberste Gericht eindeutig auf die Seite des Angestellten und fordert
vorbeugende Betreuung vom Unternehmer.
? und der Gewerkschaften
Ich bin wie die meisten von Ihnen davon überzeugt, dass die Verhältnisse in den Unternehmen in sich selbst die Bedingungen für die
Entfremdung des Menschen tragen - ausgelöst durch die Hierarchisierung, das Problem des Geldes usw. Da die Lohnarbeit aber
sicherlich nicht so bald abgeschafft wird, begrüße ich die Bemühungen gewisser Gewerkschafter. Selbst wenn man die
Gewerkschaftszentralen beschuldigen kann, das Räderwerk des Systems, welches uns kaputt macht, noch zu ölen, so sind die Funktionäre
an der Basis oftmals Männer und Frauen, die viel Zeit und Energie investieren, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Sie leisten der
erhöhten Flexibilisierung und der zunehmenden Prekarisierung Widerstand, aber sie verlieren oft den Mut, weil die Zustimmung schwindet
und die Gewerkschaft von ihren Mitgliedern zu einem reinen Serviceschalter reduziert wird.
Zur Prävention seelischer Probleme schlagen die Gewerkschafter folgende Wege vor: Zum einen soll dem Mobbing am Arbeitsplatz ein
Ende gesetzt werden. Ein Artikel wurde diesbezüglich 2002 mit dem neuen Arbeitsrecht eingeführt. Es gibt eine ganze Bandbreite möglicher
Sanktionen gegen seelische und sexuelle Belästigungen, die von einem Jahr Gefängnisstrafe bis zu einer Geldstrafe von 15.000 Euro
reichen. Weiters gibt es den Vorschlag, eine obligatorische Berufsausbildung einzuführen, damit sich die Arbeiter im Fall des
Arbeitsverlustes wieder in den Arbeitsmarkt einfügen können. Ein wichtiges Element für den Schutz der ArbeiterInnen und Angestellten ist
auch der Ausschuss für Hygiene, Sicherheit und Arbeitsbedingungen in jedem Unternehmen.
«Gewerkschaftliche Aktivitäten sind unverzichtbar, um den Respekt vor den Menschen bei der Arbeit zu erkämpfen. Das gilt auch
für Aktionen, die sich auf Gewalt bei der Arbeit und seelische Belastungen beziehen.»
Eine andere Idee ist es, die Betriebsärzte zu rehabilitieren, unter der Bedingung, ihnen ihre Autonomie zurück zu geben, um Menschen mit
seelischen Störungen oder bei Belästigungen zur Seite zu stehen, bevor sie den unumstößlichen Akt des Selbstmordes begehen. Lange Zeit
wurden Betriebsärzte als die Spione der Führungskräfte der Unternehmen angesehen, obwohl sie die ersten waren, die auf das Problem der
seelischen Belastungen aufmerksam machten. Auch wenn ihre Interventionsmöglichkeiten begrenzt sind, so können sie in Extremfällen den
Angestellten der Belastung entziehen. Leiter von Human RessourcesAbteilungen (Personaldirektoren) könnten eine verbeugende Funktion ausüben, da sie über Teile des Privatlebens der Angestellten
informiert sind und daher wissen, was einen Angestellten aus der Bahn werfen kann. Ich glaube zwar an die philanthropische Berufung
mancher Ärzte, bin jedoch skeptisch, was das Vertrauen eines Angestellten zu seinem Personaldirektor betrifft.
Und Marx dabei?
Die Gewerkschafter bedauern die Schwäche gemeinsamer Organisation. Man kann sich letztendlich fragen, ob eine härtere,
offensichtlichere Rückkehr zum alten Klassenkampf, in dem sich Arbeiter und Führungskräfte gegenüber stehen, dazu führen würde, dass die
Angestellten die Gewalt weniger verinnerlichen und sich nicht mehr für ihre Situation schuldig fühlen. Diese Verhärtung existiert. Der
Selbstmord ist zum Glück nicht das einzige Mittel revoltierender Arbeiter. Es gibt noch Streiks, Besetzungen von Fabriken und
Beschlagnahmungen. Trotzdem hört man momentan öfter von Angestellten, die Hand an sich legen, statt aufzubegehren.
Es lässt sich nicht leugnen, dass die Kraft, sich kollektiv zu organisieren, schwindet und Durkheim, der dies schon vor mehr als einem
Jahrhundert prophezeite und auf das Abreißen sozialer Bindungen schob, hatte damit Recht. Früher wurde über die Härte der
Arbeitsbedingungen im Rahmen der Gewerkschaft mit den Arbeitern gesprochen, die ein starkes Klassenbewusstsein und ein hohes
Organisationsniveau hatten, und die Schuldigen für dieses schwere Leben wurden als der ausbeutende Fabrikbesitzer und der
profitierende Kapitalist identifiziert. Heute ist das Klassenbewusstsein enorm geschwächt, und selbst wenn es sich noch in einigen
Fabriken erhält, so verliert es seinen Wert in den Unternehmen des Tertiärsektors. Der Individualismus triumphiert über gemeinschaftliche
Organisationsformen. Und die so von einander isolierten Angestellten suchen in individuellen Schemata Wege, das Leiden zu vertuschen
und sich mit Hilfe von Therapien besser an den Stress, die Prekarisierung und Erniedrigung anzupassen. Und welcher Psychotherapeut
kann heute reinen Gewissens seinem Patienten raten zu kündigen, wo er doch weiß, welche Rolle die Arbeit bei der Integration, der
Identifikation und der Anerkennung in der Gesellschaft spielt?
Die leitenden Angestellten und Führungskräfte, die man gerne auf dieselbe Ebene stellt wie die «Unterdrücker», werden zwar besser
entlohnt und ziehen einen großen Nutzen aus ihrem höherem Prestige, was sie schließlich auch zu Klassenfeinden macht. Sie sind nichts
desto trotz genauso von der kapitalistischen Logik betroffen. Genau so wie Männer Frauen unterdrücken können und dabei selbst durch das
patriarchalische und sexistische System, das sie in ihrer Rolle einsperrt, entfremdet sind, so stehen Chefs und Abteilungsleiter, die
andere Angestellte demütigen und unter Druck setzen, oft selbst als Opfer eines internationalen Firmenchefs oder des unbarmherzigen
Profitgottes da. Ich habe nicht mehr Sympathie für den unterdrückenden Chef als für einen gewalttätigen Ehemann, aber ich möchte festhalten,
dass der eine wie der andere Marionetten eines bereits vorgefertigten Systems sind, das ihnen kleine Privilegien bietet, um sie besser zu
kontrollieren. Eine andere Schwäche der Theorie des Klassenkampfes ist, dass sie die Lohnarbeit an sich nicht in Frage stellt. Im
Marxismus der ersten Stunde findet man noch den Begriff der Diktatur des Proletariats, die von selbstverwalteten Fabriken ausgeht. Aber
die Selbstverwaltung wurde von den meisten Gewerkschaften sofort nach Gründung der Sozialistischen Internationale vergessen.
Provisorische Schlussfolgerung
Die Schwierigkeit des Verstehens und der Analyse des Phänomens Selbstmord am Arbeitsplatz erhöht sich für diejenigen unter uns, die aus
der Erwerbsarbeit ausgestiegen sind. Wir könnten das Leid der Menschen zu schnell beiseite schieben, die sich durch die Identifikation mit
ihrer Arbeit haben blenden lassen. Die Erwerbsarbeiter, die sich umgebracht haben, waren keine Revolutionäre und wie Christophe
Dejours unterstreicht: «diese Personen waren oftmals sehr eifrig (?), sie haben viel in das Unternehmen investiert.»
Man kann auch angesichts der Vorschläge von Juristen und Gewerkschaftern lachen, wie sie meinen,
dem Leid bei der Arbeit beikommen zu können. Doch es ist notwendig, schnell zu reagieren und sich mit den Opfern (selbst den
freiwilligen) solidarisch zu verhalten.
Das sind also meine Überlegungen zur Arbeitswelt. Ohne noch viel weiter zu gehen, würde ich gerne noch anmerken, dass die Menschen in
allen Bereichen, nicht nur bei der Lohnarbeit, psychischem Druck ausgesetzt sein können. Offensichtlich gleiten menschliche
Beziehungen, wenn man nicht genug aufpasst, oft in Machtspiele und psychische Gewalt ab. Dort, wo diese Beziehungen nicht durch
Verträge geregelt sind, kann es auch schwer sein, zu reagieren.
Darum, Deserteure der Erwerbsarbeit, Aktivisten, Mitglieder von Kollektiven, fügt eine neue Aufgabe zu den alten hinzu: Die Arbeit an uns
selbst und die gemeinsame Anstrengung für weniger gewalttätige menschliche Beziehungen, für den Respekt der Unversehrtheit und der
Entfaltungsmöglichkeit für jede(n) von uns.
*Durkheim definiert Anomie als Situation, in der Verwirrung über soziale und/oder moralische Normen herrscht, diese unklar oder nicht
vorhanden sind.
Dies führt nach Durkheim zu abweichendem Verhalten. Emile Durkheim, «Die Selbsttötung, 1897»
Original Author:
Pascale Bourgeois
Quellen-URL (abgerufen am 2017-01-20 18:31): http://www.forumcivique.org/de/artikel/frankreich-suicideworktod-am-arbe
France:
Hameau de St-Hippolyte
F-O4300 Limans
Tel.: +33-492-73 05 98
[email protected]
Schweiz/Suisse:
St. Johanns-Vorstadt 13
Postfach, CH-4004 Basel
Tel.: +41-61-262 01 11
Fax: +41-61-262 02 46
PC/CCP 40-8523-5
[email protected]
Österreich:
Lobnik 16
A-9135 Bad Eisenkappel/
?elezna Kapla
Tel.: +43-42 38-87 05
Fax: +43-42 38-87 05 4
[email protected]
Deutschland:
Hof Ulenkrug
Stubbendorf 68
17159 Dargun
Tel.: +49-399 59-20 329
Fax: +49-399 59-20 399
[email protected]
Ukraina | ???????:
vul. Borkanyuka 97
90440 Nizhne Selishche
Khust, Zakarpattia
Fax: +380-31 42-512 20
[email protected]
Rumânia:
Joachim Cotaru
str. Bisericii 234
557168 Hosman (SB)
Tel./Fax +40-269-583 153
[email protected]

Documentos relacionados