Das Kunstprojekt in Jena
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Das Kunstprojekt in Jena
Themenabende 23.05.2013 // 19 Uhr // Ricarda-Huch-Haus Anders in Deutschland. Mit Urmila Goel und Eren Güvercin 10.07.2013 // 19 Uhr // Zur Rosen Zivilcourage - Aber wie? Mit Frauke Büttner und Wolfgang Volkmer 26.09.2013 // 19 Uhr // Ricarda-Huch-Haus Sprachen der Intoleranz. Mit Manfred Consten und Thorsten Hindrichs 10.10.2013 // 19 Uhr // Stadtkirche St. Michael Zufluchtsort Deutschland? Mit Mareike Metzler und Tom Ndindah 14.10.2013 // 19 Uhr // Ricarda-Huch-Haus Künstlerische (Gegen-) Strategien. Mit Sandra Umathum und Verena Krieger Filmreihe 22.10.13 // 19:30 Uhr // Schillerhof Freaks (USA 1932), Regie: Tod Browning 12.11.13 // 19:30 Uhr // Schillerhof Infam (USA 1961), Regie: William Wyler 26.11.13 // 19:30 Uhr // Schillerhof Angst essen Seele auf (D 1973), Regie: Rainer Werner Fassbinder BrandSchutz ist ein Gemeinschaftsprojekt des Lehrstuhls für Kunstgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des Jenaer Kunstvereins e.V. D a s Ku ns t p ro j e k t i n J en a 20.06.2013 // 19 Uhr // Ricarda-Huch-Haus Wie entsteht Täterschaft? Mit Landolf Scherzer und Heike Radvan Lehrstuhl für Kunstgeschichte Mehr Informationen: www.brandschutz.uni-jena.de Kontakt Prof. Dr. Verena Krieger Lehrstuhl für Kunstgeschichte Kunsthistorisches Seminar und Kustodie der Friedrich-Schiller-Universität Jena Fürstengraben 18, 07743 Jena E-Mail: [email protected] BrandSchutz wird unterstützt von: 10.12.13 // 19:30 Uhr // Schillerhof Philadelphia (USA 1993), Regie: Jonathan Demme 17.12.13 // 19:30 Uhr // Schillerhof Hass (La Haine) (F 1995), Regie: Matthieu Kassovitz 14.01.14 // 19:30 Uhr // Schillerhof Dogville (DK, S, F, NL 2003), Regie: Lars von Trier 21.01.14 // 18:00 Uhr // Schillerhof Der Schläfer (D 2005), Regie: Benjamin Heisenberg Anschließend Gespräch mit dem Regisseur 04.02.14 // 19:30 Uhr // Schillerhof Schwarz auf Weiß (D 2007), Regie: Günter Wallraff BRAND SCHUTZ Was ist BrandSchutz? BrandSchutz // Die Kunstausstellung BrandSchutz ist ein innovatives Kunstprojekt, das eine neue Perspektive auf das Problem des Rechtsextremismus eröffnen will. Wie aktuelle Forschungen belegen, liegen die Ursachen für das Erstarken rechtsextremer Tendenzen vor allem in der Mitte der Gesellschaft: Mentalitäten der Intoleranz wie Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus, sexuelle Diskriminierung, sozialer Hass und autoritäres Denken sind in erschreckendem Maße verbreitet. Hier setzt das Projekt BrandSchutz an, indem es Gegenwartskunst präsentiert, die sich solchen Ressentiments auf differenzierte Weise nähert. Gerade die bürgerliche Mitte soll damit angesprochen und zum Nachdenken angeregt werden. Im Zentrum von BrandSchutz steht die Kunstausstellung, die am 21. September 2013 eröffnet wird. An verschiedenen Orten im Jenaer Stadtzentrum werden künstlerische Arbeiten gezeigt, die intolerante Tendenzen in der Mitte der Gesellschaft mit den ganz eigenen Mitteln der Kunst zur Sprache bringen. Hinzu kommen zwei Kunstprojekte im öffentlichen Raum: Im diesjährigen FrommannschenSkulpturenGarten wird die Klanginstallation The Two Sisters der renommierten Soundkünstlerin Susan Philipsz präsentiert und die Künstlerinnen Andrea Knobloch und Ute Vorkoeper verwirklichen an der Glasfassade des Stadtspeichers zusammen mit Jenaer Bürger/innen ihr preisgekröntes Kunstprojekt Raum für grenzwertige Mitteilungen. BrandSchutz wird durch ein intensives Bildungsprogramm begleitet. Angeboten werden Führungen und Workshops für Jugendliche und Erwachsene. Themenabende bieten Gelegenheit, mit Experten aus Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft darüber zu diskutieren, wie Intoleranz entsteht und wie man sich dagegen stellen kann. Eine Filmreihe zeigt Filme unterschiedlicher Genres und Entstehungszeiten, die verschiedene Facetten von Intoleranz und Gewalt thematisieren. Kunst bietet neue Formen der Ansprache, andere und ungewohnte Perspektiven, neue Angebote zur Auseinandersetzung. So bildet die Kunstausstellung das Herz des BrandSchutz-Projektes. Sie versammelt aktuelle künstlerische Positionen deutscher und internationaler Künstlerinnen und Künstler, die sich auf subtile oder provokante, ironische oder emotional berührende Weise dem Thema intoleranter Mentalitäten in der Mitte der Gesellschaft nähern. Gezeigt werden Werke unterschiedlicher Gattungen und Medien, vom Ölgemälde bis zum Video, von der Fotografie bis zur Installation. Sie werden an verschiedenen Orten in der Stadt präsentiert, die leicht und meist kostenlos zugänglich sind, so unter anderem: Stadtspeicher, Göhre, Altes Rathaus, Stadtkirche Sankt Michael, Sparkasse, Villa Rosenthal und Romantikerhaus. Die Kunst soll zu den Menschen kommen und nicht umgekehrt – man soll gewissermaßen über sie „stolpern“! Ziel der Ausstellung ist das nachhaltige Sensibilisieren der Öffentlichkeit. Die Kunstwerke wurden in einem Projektseminar unter Leitung von Prof. Dr. Verena Krieger und gemeinsam mit dem Kunstverein ausgewählt. Die Studierenden der Kunstgeschichte sind auch an der Konzeption und Durchführung der Kunstvermittlung beteiligt. Die Namen der beteiligten Künstlerinnen und Künstler werden im September bekannt gegeben. Eröffnung: Samstag, 21. September 2013, 11 Uhr (Altes Rathaus) Ausstellungsdauer: 22.9. bis 17.11.2013 Kontakt Kunstvermittlung: [email protected] Stadtspeicher-Fassade // Raum für grenzwertige Mitteilungen Im Rahmen von BrandSchutz wird die spektakuläre Glasfassade des Stadtspeichers künstlerisch „bespielt“. Aus über 100 Entwürfen hat eine Expertenjury den Vorschlag von Andrea Knobloch und Ute Vorkoeper prämiert, die im Stadtspeicher einen Raum für grenzwertige Mitteilungen einrichten werden. „Es reicht nicht aus, Toleranz als Heilmittel gegen Intoleranz zu behaupten“, meinen die Künstlerinnen. Stattdessen möchten sie Raum geben für eine öffentlich sichtbare Debatte über die verborgenen oder unbewussten Grenzen der eigenen Toleranz. Sie laden die Jenaer Bürgerinnen und Bürger ein, ihre persönlichen Toleranzgrenzen in Workshops im eigens dafür eingerichteten Werkstattraum oder im Internet zu formulieren. Ausgewählte Mitteilungen werden von den Künstlerinnen so zusammengestellt, dass ein poetisches Zusammenspiel aus einander überlagernden, ergänzenden oder auch widersprechenden Botschaften entsteht. Diese werden in von den Künstlerinnen choreografierten Performances mittels großer Buchstaben in der Glasfassade platziert. Ein wirkungsvolles Schattenspiel entsteht, das bei der Eröffnung sowie an sechs weiteren Performance-Tagen zu beobachten ist. Die Schlussbotschaft bleibt jeweils für eine Woche stehen. Alle Teilnahmeinteressierten sind herzlich eingeladen, sich bei den Künstlerinnen zu melden: [email protected] Eröffnung: Donnerstag, 3. Oktober 2013, 19 Uhr Performances: 10.10., 17.10., 24.10., 7.11. und 14.11. jeweils 18:30 Uhr FrommannscherSkulpturenGarten // The Two Sisters Auch der Skulpturengarten im Frommannschen Anwesen steht in diesem Jahr unter dem Motto BrandSchutz. Präsentiert wird ein Audiokunstwerk der international bekannten Soundkünstlerin Susan Philipsz, das sich mit Intoleranz auf einer grundsätzlichen Ebene befasst. Die Ballade The Wind and the Rain erzählt davon, wie eine Schwester die andere aus Eifersucht ertränkt und ein Mann aus deren Überresten eine Geige baut, die stets nur das traurige Lied ihrer Entstehung zu spielen vermag. Diese Erzählung bildet eine Art Urszenario menschlicher Konflikte und reflektiert zugleich die Rolle menschlicher Kultur bei der Erinnerung und Bewältigung von Gewalt und Hass. Für die Installation hat die Künstlerin fünf verschiedene Klangspuren eingerichtet, in denen sich zwei Versionen der Ballade mit dem disharmonischen Dreiklang melancholischer Geigentöne vermischen. Susan Philipsz (geb. 1965 in Glasgow, lebt und arbeitet in Berlin) wurde 2010 mit dem renommierten Turner Prize ausgezeichnet und war 2012 Teilnehmerin bei der 13. Documenta in Kassel. Eröffnung: Dienstag, 4. Juni 2013, 19 Uhr Ausstellungsdauer: 5.6. bis 14.7.2013 Artist Lecture: Mittwoch, 19.6.2013, 18 Uhr (ThULB)