TSV Eintracht 1920 Stadtallendorf
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TSV Eintracht 1920 Stadtallendorf
TSV Eintracht 1920 Stadtallendorf Integrationsarbeit durch und im Sport ist seit Jahrzehnten gelebte Realität im 1920 gegründeten TSV Eintracht Stadtallendorf. Durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges wurde Stadtallendorf zur größten Vertriebenensiedlung Hessens. Das so genannte Wirtschaftswunder brachte zudem viele „Fremdarbeiter“ mit ihren Familien in die Stadt. Der Verein ist seit 2007 Stützpunktverein im Programm „Integration durch Sport“. In allen Abteilungen (Badminton, Fußball, Handball, Judo, Leichtathletik, Schwimmen, Turnen und Volleyball) haben ca. 50 – 60% der Teilnehmer und Teilnehmerinnen Migrationshintergrund – dies entspricht in etwa auch dem prozentualen Anteil der Migranten und Migrantinnen an der Stadtbevölkerung. Gemäß dem Motto des Vereins „Eintracht ist Sport – Sport ist Eintracht“ sind die Kinder und Jugendlichen „von damals“ mittlerweile mit zu den tragenden Säulen der Vereinsarbeit geworden, da sie als Trainer, Übungsleiter oder in anderen verantwortlichen Funktionen die heute junge Generation anleiten und unterstützen. Vor diesem Hintergrund ist die Basis des Vereins die Kinder- und Jugendarbeit. Ein Schwerpunkt der Integrationsarbeit ist das Bemühen, eine ausschließlich aus muslimischen Mitbürgerinnen bestehende Mutter-Kind-Sportgruppe in das Vereinsleben zu integrieren. Diese Bevölkerungsgruppe verhielt sich zunächst sehr zurückhaltend gegenüber dem sportlichen Angebot. Die Installation einer offenen Sportgruppe - die durch die guten Kooperationen im Netzwerk mit dem Integrationsbeauftragten und den Familienbetreuerinnen des „VIP-School“ Programms gelang – als zunächst ganz niedrigschwelliges Angebot zeigte mit der Zeit Erfolg. Nach anfänglicher relativ zögerlicher und relativ unregelmäßiger Teilnahme wurde die Gruppe mit der Zeit konstant. Das Ziel des Vereins ist es, den unter einem sehr starken kulturellen Einfluss stehenden Frauen und Müttern einen guten Beistand zur Stärkung und Ausübung ihres sportlichen Betätigungspotentials zu geben und immer wieder neue Mütter mit ihren Kindern aus der Zielgruppe für eine Teilnahme an dem Bewegungsangebot zu gewinnen. Ganz nebenbei soll der Effekt der Selbstverständlichkeit einer eigenen sportlichen Betätigung sowohl bei den Frauen und jungen Müttern wie auch bei ihren Kindern und darüber hinaus, später in der Gemeinschaft mit anderen einheimischen Müttern und deren Kindern gestärkt werden. Durch die vielfältigen Kooperationsangebote mit Kindergärten und Schulen gelang es inzwischen eine Akrobatikgruppe ins Leben zu rufen und diese ins reguläre Vereinsangebot zu übernehmen. Ziel ist es für die Zukunft, dieses Angebot fortzuführen und weiter auszubauen. In 2012 soll weiterhin ein integratives, offenes Mädchensportangebot „Handball“ gestartet werden. DATEN/FAKTEN Einwohnerzahl der Stadt Vereinsgröße Anzahl der Abteilungen des Vereins Integrative Abteilungen (Sportarten) Anteil der Migrantinnen und Migranten Altersstruktur der Zielgruppe Herkunftsländer Ansprechpartner 21 600 2 170 8 Badminton, Fußball, Handball, Judo, Leichtathletik, Schwimmen, Turnen, Volleyball Ca. 50 – 60% 2 – 59 Jahre Kasachstan, Russische Förderation, Ukraine, Türkei, Italien Bernd Weitzel