SHN Bericht orig Fabio Coltorti bei TONIOLO DECKT AUF in
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SHN Bericht orig Fabio Coltorti bei TONIOLO DECKT AUF in
MITTWOCH, 8. JUNI 2016 28 Sport Journal Das Ende mit Ansage: Der FC Biel ist insolvent FUSSBALL Der FC Biel ist offiziell Geschichte. Über den Seeländer Traditionsverein ist nach der Resignation von Präsident Carlo Häfeli am Dienstag der Konkurs eröffnet worden. Am Montag reagierte Präsident Carlo Häfeli auf den Entscheid des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV), dass der langjährige Challenge-LeagueClub in der nächsten Saison nicht in der Promotion League antreten darf. «Folgerichtig fehlt es an den Voraussetzungen einer Sanierung», schrieb Häfeli in einem Brief an das Regionalgericht Berner Jura-Seeland. Häfeli gibt damit im (hoffnungslosen) Kampf um eine Rettung des FC Biel auf. Er liess sich daraufhin von der Verhandlung mit dem Konkursrichter dispensieren. Das Fernbleiben hat für den Zürcher Anwalt womöglich Konsequenzen in Form einer Busse. Das Gericht warf Häfeli vor, sich bei der nun widerrufenen provisorischen Nachlassstundung durch die Berner Konkursverwalterin (Transliq) alles andere als kooperativ gezeigt zu haben. Den vor fast 120 Jahren gegründeten FC Biel drückt ein Schuldenberg von 300 000 Franken unbestrittenen und 500 000 Franken bestrittenen Forderungen. Dazu warten die Spieler noch immer auf die Januarlöhne. Die Adelbodner Curler trennen sich von ihrem Chef CURLING Mitten in der Qualifikationsphase für die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang trennen sich die Spitzencurler des CC Adelboden von Skip Sven Michel. Wie die Nachfolgeregelung aussieht, ist offen. Gegen aussen kommt die Meldung recht überraschend daher. Adelbodens Teammanager Christoph Zysset hält aber fest, dass die übrigen Mitglieder des Teams – der Ur-Adelbodner Simon Gempeler sowie die Brüder Marc und Enrico Pfister – in der Aufarbeitung der Saison und nach dem recht enttäuschenden Abschneiden an der WM in Basel (9. Platz unter 12 Nationen) überzeugt waren, dass sie mit Sven Michel in der mentalen Entwicklung und der Entwicklung einer besseren Dynamik nicht weiterkommen würden. Aus der derzeitigen Sicht ist es wahrscheinlich, dass Marc Pfister in der neuen Adelbodner Formation die Rollen des Skips und der Nummer 4 übernehmen wird. Verdoppelt In der NLB konnte Aufsteiger Buchthalen seine Punktezahl am Wochen ende verdoppeln. Korbball Seite 30 Vorfreude auf das sportliche Dessert Fabio Coltorti ist Profitorwart beim deutschen Bundesliga aufsteiger RB Leipzig. Jetzt war er bei einem Besuch in dem Kanton, in dem er vor 15 Jahren seine Fussball karriere begann. VON DANIEL F. KOCH FUSSBALL Fussballer sind es gewohnt, dass sie auf Bühnen auftreten. Nur sind diese Bühnen auf Rasen und mit lautstarker Umgebung. Darum war es für den 33-jährigen Krienser Fabio Coltori, der in Locarno geboren wurde, etwas Neues, auf einer anderen Art von Bühne aufzutreten. Eingeladen hatte ihn der bekannte Schaffhauser Kunstorganisator Beat Toniolo. Im Trotten theater in Neuhausen wurde die Montags-Late-Night-Show mit Publikum, «Toniolo deckt auf», aufgeführt. Als Gäste präsentierte der Gastgeber neben dem achtfachen Schweizer Nationaltorhüter Coltorti den bekannten TV-Journalisten mit Kultstatus und Grimme-Preisträger Marcel Reif sowie Schriftsteller Wolfgang Bortlik, auch er ein Fussballkenner und -liebhaber. «Beat Toniolo hat mich zur Kultur gebracht und ist in den zwei Jahren, in denen wir uns kennen, zu einem engen Freund geworden», erklärt der Bundesligatorwart sein aussergewöhnliches Interesse an der Kultur, die er in Leipzig auslebt, wo Coltorti beim Fussballclub RB Leipzig unter Vertrag steht und wo auch Toniolo arbeitet. Dort haben sich der Sportler und sein Freund, auch er mit sportlicher Vergangenheit, kennen- und schätzen gelernt. «Wir ticken beide gleich», sagt Coltorti. Der 1,97 Meter grosse Hüne hat nach seinem Primarlehrerstudium erstmals beim FCS voll auf Fussball gesetzt und hat heute 15 Jahre als Berufsfussballer hinter sich. «Zwei, drei Jahre möchte ich das schon noch geniessen», Sport am TV und Agenda Mittwoch, 8. Juni SRF zwei. 22.20 Fussballmagazin: Euro 2016 - Das Magazin. ORF 1. 22.00 Magazin: Uefa Euro 2016 Frankreich - Studio. SWR. 23.30 Doku: Ziemlich beste Gegner - Fussball in Deutschland und Frankreich. Kabel 1. 1.30 Fussball: Copa America. Brasilien - Haiti Sport 1. 18.55 Handball: Testspiel, Deutschland - Russland. 20.30 Basketball: BBL, Ulm - Bamberg. Eurosport. 11.00 Tennis: ATP-Turnier, in Stuttgart. 14.00 Tennis: ATP-Turnier, in Stuttgart. 16.00 Rad: Critérium du Dauphiné, 3. Etappe. 17.15 Tennis: ATP-Turnier, in Stuttgart. Eurosport 2. 16.00 Tennis: ATP-Turnier, in Stuttgart Sportagenda. Fussball, regional. 4. Liga, Gruppe 10: 19.45 FC Feuerthalen 2 - FC Thayngen 2 (Schwarzbrünneli). – Coca-Cola Junior League B. Gruppe 1: 20.00 FC Schaffhausen a - Red Star ZH a (Stadion Breite, Nord 1). Rad: 5. Mittwochabendrennen von Swiss Cycling Schaffhausen im Herblingertal mit Start und Ziel an der Solenberg strasse; Starts ab 18.00 Uhr. – Rad Bahn: Abendrennen in Zürich. Eine lustige Runde: Organisator Beat Toniolo, Fussballkommentator Marcel Reif, der frühere Schweizer Nationaltorhüter Fabio Coltorti mit Schriftsteller und Fussballexperte Wolfgang Bortlik im Trottentheater Neuhausen. pd-Bild Ilja Tschanen sagt Coltorti im Wissen darum, dass im Fussball alles immer schnell geht. Vorfreude auf die Bundesliga Doch die Jahre als Profi (FC Schaffhausen, Thun, GC, Racing Santander, Lausanne und heute in Leipzig) haben auch dafür gesorgt, dass der anerkannte Fangkünstler bei aller Alltagshektik, die das Fussballbusiness mit sich bringt, die Ruhe bewahren konnte. Darum freut sich Coltorti auf die letzte Phase seiner Fussballkarriere, die in der Bundesliga stattfinden wird. In der Weltmeisterliga mit seiner gigantischen Medienpräsenz, dem hohen gesellschaftlichen Stellenwert, dem Eventcharakter der Spiele und den vollen Stadien sowie den berühmten Gegenspieler. «Das möchte ich jetzt alles ganz bewusst geniessen», sagt der Familienvater, der unter der Woche in Ostdeutschland trainiert, dessen Fami- lie aber nach wie vor im spanischen Marbella lebt. Dort geht die siebenjährige Tochter zur Schule. Coltortis Gastspiel auf der Bühne des Trottentheaters war deshalb möglich geworden, weil die Saison für ihn und seine Kollegen erst Anfang Juli beginnt. 30 000 Zuschauer bei Heimspielen Dann wird auch in Leipzig die Bundesligaeuphorie richtig losgehen. Als Mann der ersten Stunde, nachdem der berühmte Brausehersteller aus Österreich als Geldgeber in der grössten Stadt Sachsens eingestiegen war, wurde Fabio Coltorti einst belächelt. Ein Topgoalie, der freiwillig in die Viertklassigkeit absteigt? Und dann bei einem Verein, der von Beginn weg von der neidischen Konkurrenz bei Auswärtsspielen beschimpft und bespuckt wurde? Wer macht denn so was? Doch Coltorti blieb unbeirrt. «Mich hat das Projekt fasziniert, und ich wollte mithelfen, es zu realisieren.» Es hat sich ausbezahlt. In den letzten vier Jahren hat der Club die Beletage erreicht. Der Zuschauerschnitt liegt heute bei 30 000 pro Heimspiel. Man ist dort angekommen, wo man hinwollte. «Dahinter steckt allerdings auch verdammt viel harte Arbeit. Aber nun können wir es geniessen», sagt Coltorti. Und wie sieht es mit der EM aus, die am Freitag beginnt? «Natürlich verfolge ich die Schweizer Spiele. Beim Rest der Partien bin ich eher passiv», gesteht Coltorti. Er geniesst seine freie Zeit und seine Besuche bei Kulturveranstaltungen. «Das bereichert mein Leben ungemein und macht den Kopf frei.» Und steigert dadurch die Lust auf den Fussball, in dem Coltorti noch einiges erreichen möchte. Noch ist der Hunger nicht gestillt. Die Vorfreude auf das sportliche Dessert ist gross. Nachgefragt «Hohe Erwartungen sind ein Kompliment» Luis Salom wird am Mittwoch beerdigt MOTORRAD Die Begräbniszeremonie für den am Freitag im Moto2-Training tödlich verunglückten Luis Salom findet bereits heute in der Kathedrale von Palma de Mallorca statt. Das gab die Familie des 24-jährigen Spaniers bekannt. Bis am Dienstag um 21 Uhr konnten sich die Freunde im Bestattungsinstitut Son Valentini in Palma de Mallorca bei einer Totenwache vom Unfallopfer verabschieden. Gute Stimmung Beim 24. Randen Bike Race waren die Teilnehmer trotz Schlamm und Regen zufrieden. Rad Seite 31 Breel Embolo Stürmertalent FUSSBALL Er ist erst 19-jährig, hat bereits 100 Profipartien bestritten und ist ein Versprechen für die Zukunft: Breel Embolo, EM-Debütant und noch immer in erster Linie unbekümmert. Wenige Tage vor der grössten Herausforderung seiner bisherigen Laufbahn spricht der Offensivkünstler des FC Basel über seine Entwicklung und den bevorstehenden Schritt ins Ausland. Der Basler Nachwuchschef Massimo Ceccaroni sagte Ihnen einst, wer im Zimmer Ordnung halte, habe auch Ordnung auf dem Platz. Wie schwierig ist es für Sie inzwischen, diesen simp len Ratschlag weiterhin umzusetzen? Breel Embolo: Es gelingt mir eigentlich weiterhin sehr gut, in einigermassen geordneten Bahnen zu leben. Ceccas Spruch gilt für mich nach wie vor. Schritt für Schritt, die Details richtig und eben ordentlich machen. Aber die Ansprüche werden immer grösser, die Zahl der Interessenten wächst. Ihr Programm neben dem Platz dürfte inzwischen unübersicht licher sein. Embolo: Allen recht machen kann ich es ohnehin nie. Nicht jeder kann oder soll mich gut finden. In der Regel begegne ich dem Druck mit einer gewissen Gelassenheit, hohe Erwartungen sind für mich ein Kompliment. Mein Weg muss bis anhin vielversprechend verlaufen sein. Nur dann erwarten die Leute ja etwas von einem. Mir gefällt es, vorn hinzustehen und Gas zu geben. Sich zu verstecken, ist für mich kein Ansatz. gen, ihn besser abzudecken. Ich kann, will und muss mich immer weiterentwickeln. Zu definieren wird auch Ihre Rolle im Nationalteam sein. Embolo: Ich halte es wie beim FCB – ich habe mich nur kurzzeitig zurückgehalten. Zu Beginn schnupperte ich rein, jetzt will ich bereits helfen. Mein Ziel ist ein Stammplatz. Wie lange der Weg sein wird, liegt letztlich an mir; ich muss einfach möglichst gut meinen Job machen. Das klingt noch immer nach der über aus unbeschwerten Haltung ihrer ersten Super-League-Tage. Hat sich seither denn nichts verändert? Embolo: Eine gewisse Lockerheit ist angeboren, die trainiert man sich nicht an. Aber klar, der Druck ist gestiegen. Die Gegner kennen mich, sie sind sehr gut vorbereitet, sie haben mich analysiert und lesen mein Spiel besser. Bisher pflegten Sie zu sagen, dass der Tag womöglich mal noch kommen könnte, an dem Sie nervös werden. Kommt er jetzt? Embolo: Ich weiss es nicht, zurzeit spüre ich vor allem eine grosse Vorfreude. Aber es ist nicht vorhersehbar, ich nehme zum ersten Mal an einem solchen Turnier teil. Die Emotionen dürften wohl alles übertreffen, was bisher war. Was hat das für Sie zu bedeuten? Embolo: Ich bin gezwungen, neue Lösungen zu finden. Das gelingt nicht immer. Gegen Saint-Etienne (Gelb-Rot im Sechzehntelfinal-Rückspiel der Europa League mit dem FCB) beispielsweise stiess ich an Grenzen und musste über die Bücher. Es liegt an mir, Fortschritte zu erzielen, den Ball mehr zu verlan- Was löste Ihr steiler Aufstieg in Ihrem engeren Umfeld aus? Registrieren die Verwandten in Kamerun die EM? Embolo: Sie freuen sich riesig. Im Quartier meiner Familie werden die Menschen die Spiele gemeinsam an den TV-Schirmen verfolgen. Mein Grossvater kann sich kaum mehr unbeobachtet bewegen. Sobald er das Haus verlässt, gibt es nur noch ein Thema: Breel und die EM. Und die Familie lässt Sie auch teilha ben am Interesse für Ihren Weg? Embolo: Wissen Sie, Kamerun ist ein klassisches Fussball-Land. Jeder diskutiert mit. Per Whatsapp bekomme ich Videosequenzen meiner Spiele zugestellt – Tipps inklusive. Sie machen Sprüche, leiden mit, kritisieren oder loben mich – wie Fans eben. In Kürze steht für Sie ein grosser Ent scheid an: der Schritt ins Ausland. Embolo: Der nächste Transfer wird viel verändern und meinen mittelfristigen Weg im Fussball entscheidend beeinflussen. Deshalb muss alles wohlüberlegt passieren. Diesen Entscheid muss ich letztlich selbst fällen. Wenn später etwas schiefgeht, trägt weder der Berater noch der Trainer die Verantwortung. Dann bin ich selber schuld. Sind Sie bereit? Embolo: Das ist die grosse Frage. Bin ich bereit? Ist es richtig oder falsch? Ich bin erst 19, habe mich in Basel aber in der zweiten Saison zum Leistungsträger entwickelt. Dem FCB verdanke ich sehr, sehr viel. Aber vielleicht sind nun neue Reizpunkte nötig für die Fortsetzung meiner Laufbahn. Interview Sven Schoch (sda)