Kleidung

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Kleidung
GEMEINDE
STETTLEN
Offene Jugendarbeit Ostermundigen / Stettlen-Vechigen
Kleidung
Kleider machen Leute. Bei Jugendlichen ist das Bedürfnis, sich über die Kleidung
auszudrücken intensiv: Sie wollen sexy sein, modebewusst sein, „in“ sein.
Eltern stehen im Zwiespalt zwischen nachgeben und entgegenhalten. „Darf meine Tochter
im knappen Top raus?“ „Ist das in Ordnung, wenn die Hose meines Sohnes unter seinem
Hintern hängt?“ Auch Lehrer und Lehrerinnen stehen des Öftern vor Jugendlichen und
fragen sich, ob das überhaupt noch schulkonform ist.
Es ist ein normales Bedürfnis der Jugendlichen, sich schick zu machen und herauszuputzen – und zu beobachten, wie sie auf die
Umgebung wirken. Die Jugendlichen wollen
über die Kleidung zeigen, „Ich bin wer! Ich
weiss was „in“ ist - ich selbst bin „in“. Sie
wollen sich aber auch mit dem eigenen Stil
deutlich von der Elterngeneration abgrenzen
oder damit ihre Zugehörigkeit zu einer Gruppe
(z.B. in der Musik: Hip-Hop, Punk, Gothic)
zeigen.
In der Pubertät nimmt der Einfluss der Gleichaltrigen zu. Die Jugendlichen sind vielfach
noch unsicher und suchen die Anerkennung
ihrer Freunde. Der Stellenwert in der Beliebtheits-Skala innerhalb der Clique wird häufig über die Kleidung gemessen. Zusätzlich
verstärkt wird der Druck von Gleichaltrigen in der Schule, wo quasi täglich eine Kleiderschau
stattfindet. „Habe ich jene Marken-Artikel, gehöre ich dazu, habe ich diese nicht, so werde
ich ausgeschlossen oder abgewertet.“
Sie, als LeserIn, haben sich, wenn Sie durch die Stadt gehen, sicher auch schon gefragt,
was für ein Geschäft früher anstelle des einen oder andern neuen Kleidergeschäfts wohl
war. Kleidergeschäfte, Boutiquen für sehr junge und junge Leute, Apotheken und
Handyshops definieren das heutige Strassenbild. Kinder und Jugendliche sind ganz klar ins
Visier der Werber geraten. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass bei Umfragen als
liebstes Hobby vieler junger Frauen das Einkaufen in der Stadt genannt wird.
Es ist wichtig zu wissen, dass sich die Jugendlichen in der Phase des Ausprobierens, des
Suchens, des Sich-Findens befinden. Jugendliche wollen vor allem Jugendliche
beeindrucken, von Gleichaltrigen erkannt und anerkannt werden. Wir Erwachsenen würden
oft gut daran tun, während dieser Zeit mehr in die Augen und Gesichter der Jugendlichen zu
schauen und ihnen damit zeigen, was wirklich wichtig ist und Bestand hat, statt unseren
Augenmerk auf ihre Kleidung zu haften.