FGZ 52 - pro-bahn
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- Entwurf - PRO BAHN Hessen Fahrgastzeitung In fo r m a tio n e n v o n P R O B A H N fü r H e s s e n u n d R h e in -N e c k a r Nr. 52 September - Oktober 2005 Neue Arena-Strecke Mannheim S. 28 RegioTram in und um Kassel S. 9 Stillgelegte Strecke KorbachFrankenberg wird reaktiviert S. 14 PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 2 Titelfoto: Am 2. September wurde die SAP-Arena, die neue Eishockey- und Veranstaltungshalle im Osten Mannheims, eröffnet. Am gleichen Tag ging auch eine neue Stadtbahnstrecke zur Arena in Betrieb, die gleichzeitig auch das Mannheimer Messe gelände „Maimarkt“ erschließt. Einen regelmäßigen Linienbetrieb wird es auf der ca. 2,5 Kilometer langen Strecke aber nicht geben. Nur zu Veranstaltungen werden Züge der Linie 6 von Ludwigshafen-Rheingönnheim nach Mannheim-Neuostheim bis zur neuen Endhaltestelle „Rangierbahnhof“ an der DB-Strecke Mannheim – Heidelberg, wo eine Wendeschleife errichtet wurde, verlängert und bei Bedarf durch Verstärkungszüge ergänzt. Im kommenden Jahr soll die Strecke über den Stadtteil Neuhermsheim verlängert werden. (Foto: Wolfgang Brauer) Impressum Die Fahrgastzeitung PRO BAHN Hessen ist eine Informationszeitschrift des PRO BAHN Landesverbandes Hessen e.V. und der Regionalverbände Starkenburg e.V., Großraum Frankfurt am Main e.V., Rhein-Neckar und der PRO-BAHN-Mitglieder in Nord-, Mittel- und Osthessen. Die Fahrgastzeitung PRO BAHN Hessen erscheint sechsmal im Jahr zu folgenden Terminen: Januar, März, Mai, Juli, September und November. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe („Fahrgastzeitung PRO BAHN Hessen“) erlaubt. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Sie können die Fahrgastzeitung auch erhalten, wenn Sie nicht Mitglied bei PRO BAHN sind. Das Jahresabonnement kostet 7,50 EUR und beinhaltet die Zusendung von sechs Ausgaben der Fahrgastzeitung. Bitte bestellen Sie mit Angabe Ihrer Adresse beim Landesverband (Postfach 11 14 16, 60049 Frankfurt a.M.) unter Beifügung von 7,50 EUR in bar oder in Briefmarken. Die FGZ kann auch online unter www.pro-bahn.de/mittelhessen bestellt werden. Redaktion: Martin U. Schmidt (mus), Holger Kötting (hk), Stefan Grasshoff (sg), Wolfgang Brauer (wb), Helmut Lind (ld), Thomas Bayer (tb), Harald Nehr (hn). Alle anderen Artikel sind namentlich gekennzeichnet. V.i.S.d.P: mus, für die einzelnen RV: hk, sg, wb, ld, tb, hn. Redaktionsanschrift: Martin U. Schmidt, Küferstr. 30, 65931 Frankfurt am Main, Tel/Fax: (0 69) 37 56 24 88. E-Mail: [email protected] Schlussredaktion dieser Ausgabe: Wolfgang Brauer Regionalredaktionen: Nord- und Mittelhessen: Harald Nehr, E-Mail: [email protected] Osthessen: Thomas Bayer, Roter Weg 5, 36163 Poppenhausen, Tel./Fax: (0 66 58) 91 86 03. E-Mail: [email protected] Großraum Frankfurt: Vertretungweise Helmut Lind, Holzweg 17, 61440 Oberursel, Tel. (0 61 71) 46 28, E-Mail: [email protected] Starkenburg: Holger Kötting, Am Karlshof 12, 64287 Darmstadt, E-Mail: [email protected] Rhein-Neckar: Wolfgang Brauer, Brückenkopfstraße 6, 69120 Heidelberg, Tel. (0 62 21) 47 01 34, Fax (0 62 21) 41 10 34, E-Mail: [email protected] Redaktionsschluss für diese Ausgabe: 1. August 2005 (Heft September – Oktober 2005) Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 1. Oktober 2005 (Heft November – Dezember 2005) Die Fahrgastzeitung PRO BAHN Hessen ist auch online über www.pro-bahn.de/starkenburg erhältlich. PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 Inhalt dieser Ausgabe DB aktuell Mit Volldampf in die Service-Wüste.......................................................... 4 Hessen Hessische Landesbahn gut gerüstet für den Wettbewerb............................ 7 Nordhessen RegioTram auf altem Waldkappeler Gleis.................................................... 10 Ein Jahrhundert-Projekt in Vellmar...............................................................11 RegioTram lockte ausländische Fachleute an..................... ...........................12 Umbau des Bahnhofs Felsberg-Gensungen...................................................14 Lückenschluss Frankenberg – Korbach.........................................................15 Mittelhessen Sonderfahrten auf der Ohmtalbahn................................................................17 Neuer Steg am Marburger Hauptbahnhof......................................................18 Osthessen Umweltfreundlich die Rhön erkunden.......................................... ................20 Großraum Frankfurt am Main Schwarzer Montag für die Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn......................21 Der Flughafen-Bus 58.................................................................................. 23 Raub(ab)bau: Gleisanlagen verrotten........................................................... 25 Starkenburg Rail Estate ist pleite...................................................................................... 26 Odenwald-Werbung im Frankfurter Hauptbahnhof......................................27 Rhein-Neckar Stadtbahnstrecke zur SAP-Arena eröffnet.................................................... 28 Verkehrsverbund Rhein-Neckar soll wachsen.............................................. 29 VRN-Automaten mit neuen Funktionen....................................................... 29 Nachbar Rheinland-Pfalz Reaktivierung im Westerwald...................................................................... 31 Reisetipp Dampfnostalgie ab Frankfurt.......................... ..............................................33 PRO BAHN Adressen............................................................................................ 34 PRO BAHN Termine............................................................................. ................35 PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com 3 Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 4 DB aktuell Mit Volldampf in die Service-Wüste Kritische Anmerkungen von Harald Nehr Die DB AG scheint nun die Stufe 2 ihrer Einsparungsoffensive gezündet zu haben: Zunächst hat man den Geiz-ist-geil-Trieb der Kunden durch kostenlose Reservierungen beim Fahrkartenkauf am Automaten animiert. (Das klappt beim deutschen Verbraucher immer!). Damit wurden die Verkaufszahlen des elektronischen Kundenbetreuers sogleich spürbar in die Höhe getrieben (vgl. auch die FGZ 50). Das Ziel scheint jetzt erreicht. Und folgerichtig kosten Reservierungen am Automaten jetzt auch wieder Geld, und zwar 1,50 Euro pro Fahrt. Das ist immer noch die Hälfte des Schalterpreises, und obendrein gab es in der Übergangszeit nur äußerst spärliche oder gar keine Hinweise, dass Reservierungen am Automaten nun wieder etwas kosten. Wer die DB-Lektion aber noch nicht gelernt hat und trotz aller Umerziehungsversuche in diesen Tagen eine Fahrkarte am Schalter kaufen will, wird der Konsequenzen des eigenen Kaufverhaltens gewärtig: Hat man nämlich einmal eine „schwierigere“ Verbindung zu kaufen, einen Gutschein einzutauschen oder seine Lesebrille vergessen, erlebt man in der Schalterhalle sein blaues Wunder: Allerorten sind die Schlangen merklich länger geworden; die Wartezeiten sind teilweise ins Unerträgliche gestiegen. Am Bahnhof Zoo in Berlin sollte man es besser gar nicht erst versuchen, wenn man nicht 30 bis 45 Minuten Wartezeit mitbringt: Die „Berliner Zeitung“ vom 19. Juli 2005 titelte: „Erst warten, dann reisen“. Personelle Flexibilität in Großandrangszeiten, etwa dem Ferienbeginn, ist nur äußerst selten festzustellen. An vielen großen Bahnhöfen fehlen zudem jetzt die beliebten Expresskauf-Schalter (siehe FGZ 51). Den Unmut der Kunden, der sich in teils deftigen Kommentaren entlädt, hört man vielerorts. Jetzt spricht die Peitsche Doch der Ärger in der Warteschlange scheint beabsichtigt: Nach dem Zuckerbrot-Angebot der Umsonst-Reservierung folgt jetzt also Mehdorns Peitsche: Wer immer noch am Schalter kaufen will, dem wird's durch Personaleinsparungen vergällt. Stattdessen erklären DB-Manager im Wirtschaftsteil der Zeitung, welch großes Internet-Kundenpotenzial die Bahn noch erschließen will. Jetzt kann man nämlich auch mit EC-Karte im Internet Fahrscheine kaufen. Denn: Wer nur einmal seinen Fahrschein im Internet gekauft hat, bei dem sei der Damm gebrochen, so der „E-Commerce“-Leiter der DB, Reinhold Pohl. Für die Deutsche Bahn AG hat das den Vorteil, dass der Internet-Fahrkartenkäufer sogar noch die Betriebskosten mitzahlt: Es arbeitet nur noch ein DB-Zentralcomputer – den Rest zahlt der Kunde: Den Strom für den Heim-PC, die Gebühr für die Internetverbindung, den Ausdruck der Fahrkarte. Solche Kunden sind brave Kunden. PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 5 Alter Schalter: Die früheren „Schalterbeamten“ waren oft noch Alleskönner, weil sie das „System Bahn“ von Grund auf gelernt hatten. Für sie war es kein Problem, „von Hand“ selbst die kompliziertesten Fahrkarten zu erstellen. Das Foto zeigt Ernst Burk in der Fahrkartenausgabe im Bahnhof Niederwalgern am 27. Februar 1990, zwei Tage, bevor dieser Schalter für immer geschlossen wurde. (Foto: Tom Nickel) Hilflosigkeit am Bahnschalter – ein Teil des Kalküls? Aber: Muss man den Bahnkunden nicht ohnehin raten, jede Fahrt selbst zu planen, weil es am Schalter so oft schief geht? Die Studie der Stiftung Warentest legt dies nahe (siehe „test“, Heft 4/2005). Nur einer von 25 Schalterverkäufern hat den Testkunden demnach von sich aus die zeitlich und preislich günstigsten Varianten genannt. Der Grund für solche Beratungsmängel scheint zum einen die Überlastung der übrig gebliebenen Schalterangestellten zu sein - aus konzernstrategischen Gründen. Sie sind als letztes Glied in der DB-Hierarchie oft wirklich zu bedauern, denn sie bekommen den Ärger vieler Kunden zu spüren und können doch nichts dafür. Zweitens kommen derzeit noch Eingewöhnungsschwierigkeiten hinzu, da die DB seit kurzem eine neue, Windows-basierte Buchungssoftware eingeführt hat. Diese bereitet vielen Schalterangestellten noch arge Mühe und kostet mehr Zeit. Drittens aber ist es mit dem Wissen vieler, vor allem junger Schalterangestellter leider nicht mehr weit her. Auch von hessischen Bahnschaltern sind Pro Bahn-Berichte über mangelhafte und zu teure Fahrkartenverkäufe bekannt: Es wird von am Schalter ausgestellten „Zickzackverbindungen“ berichtet, die ein einziger Blick auf die „Übersichtskarte Personenverkehr“ als irrsinnig zu erkennen gibt. Dem Kunden wird die unbeabsichtigte „Preiserhöhung“ für seine gewohnte oder im Internet ausgesuchte Strecke manchmal gar nicht auffallen. Wer macht sich schon die Mühe, die Kürzel auf der Fahrkarte zu dechiffrieren, welche die vom Schalterangestellten mehr oder weniger kenntnisreich ausgewählte Route markieren? Und Gelegenheitskunden müssen sich blind auf die Auskunft am Schalter verlassen und sehen vielleicht deutsche Landschaften, die zwar schön sind, doch eigentlich gar nicht auf ihrer Strecke liegen müssten. PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com 6 Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 Die alten Zeiten sind vorbei Ein altgedienter Eisenbahner verriet bei einer Reklamation über eine zu teuer ausgestellte himmelschreiende Schlingerverbindung: „Die alten Zeiten sind halt vorbei: Wir mussten früher zur Übung noch feste mit Bleistift, Streckennetzplan und Kursbuch Verbindungen suchen. Da geht einem das System in Fleisch und Blut über. Heute gibt's das nicht mehr!“ Arme Bahnkunden, armselige Bahn! Möge die DB das oftmals zu viel gezahlte Geld doch als eine Spende betrachten – und es in die Schulung ihres Schalterpersonals investieren. Genauer gesagt: In die Wieterbildung derjenigen, die nach der Kürzungswelle übrigbleiben. Was lernen wir daraus? Erst im Internet oder Kursbuch nachsehen, was die bequemste oder günstigste Fahrmöglichkeit ist und dann am Schalter ausführlich die gewählte Route und Zugart beschreiben. Und zwar am besten mit Angabe von charakteristischen Unterwegsbahnhöfen, die dem Angestellten den rechten Weg weisen. Das klingt dann etwa so: „Einmal Marburg – Bad Staffelstein, und zwar über Assenheim, Retzbach-Zellingen, Oberhaid und Breitengüßbach.“ Und dann alles vorbuchstabieren. Oder gleich die selbstausgedruckte Verbindung aus dem Internet mitbringen. Oder doch gleich im Internet kaufen ...? (hn) Neue Zentren: Die modernen Reisezentren bieten zwar viel Computertechnik, doch viele der auf rasches Verkaufen gedrillten Mitarbeiter geraten regelmäßig in Panik, wenn der Computer die gewünschte Verbindung nicht ausspuckt. So ist es nicht möglich, Fahrkarten für Umwegverbindungen über mehr als einen Unterwegsbahnhof einzugeben. Viele Auslandsbahnhöfe sind im DB-System nicht vorhanden. Fahrkarten dorthin können in Deutschland nicht gelöst werden. Den Anschluss möge der Fahrgast bitte vor Ort lösen, bekommt der zahlende Fahrgast dann zu hören. Das ist besonders kundenfreundlich, wenn die Umsteigezeit nur fünf Minuten beträgt. Und bei Auslandsverbindungen über zwei Landesgrenzen versagt der DB-Computer regelmäßig. (Foto: DB AG) PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 7 Zug der TaunusBahn nach Grävenwiesbach. Die TaunusBahn ist eine Tochter der Hessischen Landesbahn (HLB (Foto: Hessische Landesbahn) Hessen HessenBahn und HessenBus Die Hessische Landesbahn ist gut gerüstet für den Wettbewerb Das hessische ÖPNV-Gesetz fordert im Zuge der europaweiten Ausschreibung von Verkehrsleistungen im Personennahverkehr die Trennung von Besteller und Leistungserbringer. Was bisher als Unternehmensstruktur bei der Hessischen Landesbahn mit ihren vier Töchtern und zahlreichen anderen Beteiligungen vorbildlich funktionierte, ist in Zukunft in dieser Form so nicht mehr zulässig. Die Hessische Landesbahn (HLB) ist die Muttergesellschaft der vier hessischen Privatbahnen, die es bereits vor der Bahnreform gab. Ab 1986 hat die HLB sukzessive Unternehmensverträge (Beherrschungsverträge) mit ihren Tochterunternehmen, der Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn AG (FKE), der ButzbachLicher Eisenbahn AG (BLE), der KasselNaumburger Eisenbahn AG (KNE) und der Hersfelder Eisenbahn AG (HEG) geschlossen, wobei die Leitung dieser Aktiengesellschaften der HLB übertragen wurde. Die Risiken der Geschäftstätigkeit PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com 8 Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 gingen im vollem Umfang auf die HLB über. Rückwirkend ab 1. Januar 2005 wurden unter dem Dach der HLB nun die operativen Gesellschaften HessenBahn und HessenBus gegründet. Eine dritte Gesellschaft übernimmt Aufgaben der Infrastruktur. Dieser werden, federführend durch die neue FKE, die aus steuerlichen Gründen aus einer Verschmelzung der (alten) FKE, der BLE, der KNE und der HEG hervorgeht, alle beweglichen und ortsgebundenen Güter übertragen. In dieser Schieneninfrastruktur-Gesellschaft werden somit die Mitarbeiter aller Töchter mit Altverträgen, alle Liegenschaften (Bahnhöfe, Werkstätten, Gleisanlagen, usw.) und alle Fahrzeuge (Triebwagen, Loks, Busse) aufgehen. Die Verluste aus den Geschäften der Infrastruktur-Gesellschaft trägt die HLB. Grund für diese organisatorische und steuerlich relevante Umstrukturierung sind auch die Vorgaben des 3. Gesetzes zur Änderung eisenbahnrechtlicher Vorschriften. Hierin wird u.a. vorgeschrieben, dass Unternehmen, die sowohl Eisenbahnverkehrsleistungen erbringen als auch Eisenbahnstrukturmaßnahmen betreiben, organisatorisch und handelsrechtlich nicht miteinander verflochten sein dürfen. Was den Busbereich betrifft, so geht man davon aus, dass sich HessenBus erfolgreich an den bis 2009 auszuschreibenden verschiedenen Linienbündeln im bishe- rigen Betriebsbereich und darüber hinaus auch im strategisch günstigen Umfeld beteiligen wird. Liegen bei den FKEBusbetrieben die Lohnkosten derzeit weit über 50 Prozent der Gesamtbetriebskosten, so geht man davon aus, dass bei einem Fahrerleasing oder durch einen abgesenkten Haustarif von HessenBus der Kostenfaktor Personal auf unter 40 % gedrückt werden kann. Die betagten Triebwagen VT 2E werden in zwei Etappen einem aufwändigen ReDesign unterzogen. Ab 2007 kommen zusätzlich 10 Neufahrzeuge auf der Königsteiner- und Taunus-Bahn zum Einsatz, die von der RMV-Tochter FAHMA angemietet werden. Dafür werden die unwirtschaftlichen VT 628/629 an eine noch nicht bekannt gegebene Bahngesellschaft ausgeliehen. Auch für den Bereich der Schiene gilt, dass das Personal von HessenBahn zu wesentlich günstigeren Konditionen beschäftigt werden kann als derzeit. Was den Main-Taunus-Kreis anbelangt, so hat sich die Lokale Nahverkehrsgesellschaft MTV in diesen Tagen von ihrem Aktienanteil an der Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn in Höhe von 33,8 Prozent, entsprechend einem Stammkapital in Höhe von 264.000 EURO (Umtauschwert 2.773 EURO) getrennt. Den Großteil der Aktien hat die HLB zurückgekauft, einen kleineren Teil erwirbt der Main-Taunus-Kreis, der bisher nur 0,1 Prozent Anteile an der FKE hatte. Somit sind auch hier die Voraussetzungen für eine saubere Trennung von Besteller und Leistungserbringer erfüllt und der MTV wird ein guter Batzen Geld in die leeren Kassen gespült. PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 Mit unguten Gefühlen betrachtet man allerdings im Main-Taunus-Kreis diese Entwicklung der Umwandlung von Traditionsunternehmen, die jahrzehntelang zur vollsten Zufriedenheit das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs bildeten. Die Bevölkerung im Liederbach- und Woogtal war immer ein bisschen stolz auf „ihre“ Königsteiner Eisenbahn und fühlte sich mit ihr über 100 Jahre eng verwurzelt und verbunden. Die Busbetriebe der FKE erzielten andererseits bei einer unlängst durchgeführten ersten Fahrgastbefragung der MTV allerbeste Noten (vgl. Fahrgastzeitung Nr. 51, Seite 12). Kann dieser hohe Qualitätsstandard, der maßgeblich auch zur Akzeptanz des 9 ÖPNV durch die Kunden beiträgt, auch dann gehalten werden, wenn zukünftig Personal zum Einsatz kommt, das weit unter dem Niveau entlohnt wird, zu dem in der hiesigen Region Putzfrauen beschäftigt werden? Was wird aus dem Traditionsunternehmen Butzbach-Licher Eisenbahn (BLE), fragten sich unlängst besorgt die Bewohner im Wetteraukreis? Peter Berking, Geschäftsführer der HLB und Vorstand der BLE konnte die Gemüter vorerst beruhigen, in dem er Anfang August in Butzbach anlässlich einer lokalen Pressekonferenz zusagte, über einen Erhalt des Namens der 100 Jahre alten Butzbach-Licher Eisenbahn noch einmal nachzudenken. (Wilfried Staub) Kommentar von Wilfried Staub Es darf die Frage erlaubt sein, ob eine Vergabe öffentlicher Verkehrsleistungen nach europaweitem Ausschreibungsrecht wirklich in jedem Fall das Non-Plus-Ultra darstellt. Wäre nicht eine Vergabe zu marktkonformen Bedingungen nicht der (zulässige) zweite und zudem vernünftigere Weg? Wenn in Zukunft Verkehre in Leihfahrzeugen durch Leiharbeiter von ortsfremden Subunternehmen „abgewickelt“ werden, darf zumindest die Frage erlaubt sein, wer letztlich hiervon profitiert. Dass Fremdfahrzeuge und -netze nicht mit derselben Sorgfalt gepflegt und gewartet werden, dürfte auf der Hand liegen, denn das Hauptinteresse der Unternehmen dürfte darin liegen, unter Hintanstellung aller sozialen Aspekte der Beschäftigten, mit der Brechstange Gewinne zu erzielen. Die drastisch verkürzte Abschreibung des Wagenmaterials zahlt sowieso der Steuerzahler. Ob die Gesamtkalkulation unter diesem Aspekt aufgeht, darf zumindest infrage gestellt werden. Auch Aspekte der Sicherheit als Ganzes, der Kundenfreundlichkeit und Kompetenz des Personals müssen hinterfragt werden dürfen. Negativbeispiele aus England, Schweden und auch hierzulande sind hinlänglich bekannt. Aber auch die erfreulichen Erfahrungen aus den Niederlanden sollen an dieser Stelle nicht verschwiegen werden. Wenn nach 2012 dann auch auf der Königsteiner-Bahn Züge von ARRIVA verkehren sollten, wird das allgemeine Geschrei groß sein. Warten wir ab, was da kommt und beobachten die Veränderungen im Interesse der Fahrgäste mit Argusaugen. PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 10 So soll es in Zukunft an der neuen RegioTram-Haltestelle am Kasseler Hauptbahnhof aussehen. (Zeichnung: KVG) Nordhessen Straßenbahn und RegioTram zum Teil auf altem Waldkappeler DB-Gleis Neue Wendeschleife in Hessisch Lichtenau Der Chef der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft (KVG), Rainer Meyfahrt, kündigte Anfang Juli an, dass ab Anfang 2006 zusätzlich zur Straßenbahn RegioTrams im Lossetal auf Tour gehen. Diese mit Hybridantrieb ausgestatten Fahrzeuge können sowohl auf elektrifizierter Strecke fahren als auch dort, wo die elektrische Oberleitung fehlt. Geplant ist der Einsatz am Morgen und am Abend im Berufsverkehr. Das alte Waldkappler DB-Gleis zwischen Niederkaufungen Bahnhof und Oberkaufungen Bahnhof ist nicht elektrifiziert. Wenn die RegioTram dieses Gleis benutzt, ergibt sich ein Zeitgewinn von acht Minuten gegenüber der Straßenbahn, die dazwischen auf einem Umweg noch drei Haltestellen anfährt. Nach Meyfahrts Auskunft sind etwa 300.000 Euro notwendig, um auf der alten Schienenstrecke Signaltechnik und Zugsicherung neu zu installieren und am Bahnhof Oberkaufungen ein neues Gleis anzulegen. PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 In Hessisch Lichtenau sind inzwischen die Bagger angerückt, um am Bürgerhaus eine Endhaltestelle der Lossetalbahn mit Wendeschleife zu errichten. Reiner Brandau, Projektleiter der Regionalbahn Kassel (RBK) ist zuversichtlich: Im Dezember 2005, zum Fahrplanwechsel, können schon die ersten Fahrgäste in den Wagen sitzen. 11 Wer den Hessentag 2006 im 400 m hoch gelegenen Lichtenau besuchen will, kann „nebenbei“ auf der Anreise von Kassel einen interessanten Schienenweg kennen lernen. Die Hessentagsstadt liegt auf der Wasserscheide zwischen Fulda und Werra nahe bei dem 750 m Hohen Meißner. (Hermann Hoffmann) Nordhessen Ein Jahrhundertprojekt in Vellmar Ausstellung im Rathaus zur neuen Straßenbahn In den letzten 10 Jahren wurden in den südöstlich von Kassel liegenden Gemeinden Baunatal und in Kaufungen Straßenbahnlinien neu eingerichtet, z.T. auf ehemaligen DB-Gleisen. Gegenüber dem früheren Busverkehr ist hier die Fahrgastzahl um 50 bis 80 Prozent gestiegen. Vorläufige Krönung wird die Verlängerung der Lossetalbahn bis Hessisch Lichtenau zum Hessentag 2006 sein. Auch andere Kasseler Umlandgemeinden zeigen ÖPNV-Flagge. So gab es im Rathaus der am Nordrand von Kassel liegenden Stadt Vellmar im Juli 2005 eine Ausstellung zur Linienführung einer neuen Straßenbahn. Nach den in der Ausstellung gezeigten Plänen soll eine 4,5 km lange Tramlinie von der jetzigen Endhaltestelle Holländische Straße in Kassel über sechs Haltestellen zur Endstation Vellmar Nord führen. Hier soll es einen Anschlussbus in Richtung Espenau und über 100 Parkand-Ride-Stellplätze im Innenbereich der Straßenbahn-Wendeschleife geben. Auch abschließbare Boxen für Fahrräder sind geplant. Bei der Haltestelle Triftstraße in Niedervellmar verkehrt die Tram im ungewohnten Linksverkehr. So kann die Haltestelle als Mittelbahnsteig abseits des Autoverkehrs angelegt werden. Die Bahn durchfährt die Stadt in sieben Minuten. Von Vellmar Nord bis zum Königsplatz in Kassel werden 20 Minuten benötigt. Auf die Stadt Vellmar kommen Baukosten in Höhe von rund 20 Millionen Euro zu. Bürgermeister Dirk Stochla (SPD) hofft auf Zuschüsse des Landes und des Bundes in Höhe von 85 Prozent der Gesamtkosten. Wenn auch die Stadtverordnetenversammlung zugestimmt hat, könnte im Mai 2006 der Bau begonnen werden und – so hofft man – zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007 abgeschlossen sein. Während – hoffentlich zum gleichen Termin – die Stadtteile Obervellmar und Vellmar West durch die RegioTram mit Kassel verbunden sind , wären dann Niedervellmar und Frommershausen durch die Straßenbahn erschlossen. (Hermann Hoffmann) PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 12 Am 12. August erfolgte der Spatenstich zum neuen Tiefbahnhof unter Kassels Hauptbahnhof. Auf dem Bild (v.l.n.r.;): Landrat des Landkreises Kassel, Dr. Udo Schlitzberger; Oberbürgermeister der Stadt Kassel, Bertram Hilgen; Landesministerium für Wirtschaft und Verkehr, Staatssekretär Bernd Abeln; Konzernbeauftragter der DB AG, Dr. Klaus Vornhusen; Bundesfinanzminister Hans Eichel; Vorstandsvorsitzender KVG, Andreas Helbig; Geschäftsführer NVV, Thomas Rabenmüller. (Foto: KVG) Nordhessen RegioTram lockte ausländische Fachleute an Der Bau des Kasseler Bahnhofstunnels hat Mitte August begonnen Die von ALSTOM hergestellten Triebwagen der nordhessischen RegioTram entwickeln sich zum Exportschlager. Ein Fahrzeug, das sowohl auf Eisenbahn- als auch auf Straßenbahnschienen rollen kann, wahlweise mit Diesel oder Strom angetrieben wird und dabei noch kostengünstig ist, das weckt Interesse in ganz Europa und jetzt auch in den USA. Mitte Juli konnte der Geschäftsführer des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV), Thomas Rabenmüller, 20 Nahverkehrsexperten aus den USA in Kassel begrüßen. Im Stadtgebiet von New York könnten 200 neue Fahrzeuge eingesetzt werden, wenn ein neuer Tunnel nach Manhattan gebaut ist. In der Millionenstadt Denver in Colorado fristet der ÖPNV mit bisher PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 drei Tramlinien ein Schattendasein. In den nächsten zwölf Jahren will die Stadt 4,7 Mrd. Dollar in eine 119 Meilen lange neue Strecke investieren. Heute werden von Denver Reginal Transportation District 280.000 Menschen am Tag transportiert. Diese Zahl soll sich verdoppeln. In der Stadt Denver wird die Bahn abgasfrei mit Strom angetrieben werden, auf den langen ländlichen Abschnitten mit dem wirtschaftlicheren Diesel. Geplant sei die Anschaffung von 100 Diesel-, 100 Strom- und 35 Hybridfahrzeugen. Zum Vergleich: Für den Raum Kassel wurden insgesamt 28 RegioTram-Fahrzeuge beschafft. Die USA haben einen riesigen Nachholbedarf im ÖPNV, Highways sind oft verstopft, Benzin wird teurer und die Luftverschmutzung nimmt stetig zu. Inzwischen geben sich Delegationen aus Polen, Tschechien, England, Norwegen, Frankreich, Belgien und Holland beim NVV die Klinke in die Hand. Im August kamen Besucher aus Malaysia, im September werden 60 Verkehrsexperten aus Frankreich erwartet, um sich die RegioTram anzuschauen. NVV-Chef Thomas Rebenmüller wundert das nicht: „Die RegioTram ist einfach ein kostengünstiger Weg, Regionen hochwertig mit ihren Zentren zu verknüpfen und die 13 Menschen ohne Umwege zu vielen kleinen Zielen in der Großstadt zu bringen.“ Leider erkennen verantwortliche Verkehrsplaner in der DB-Konzernleitung diese Entwicklung kaum. Für den Umbau des Kasseler Kulturbahnhofs und des Gleisvorfeldes werden die Entscheidungen hinausgezögert. Bahnsprecher Hartmut Lange betont, eine Straßenbahnhaltestelle in einem Bahnhof sei ein Novum. Rainer Meyfahrt, Chef der federführenden Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG), kritisiert: Die Bahn verlagert keine Entscheidungskompetenz auf die lokale Ebene. Alle Entscheidungen der Bereichsvorstände müssten noch einmal vom Gesamtvorstand abgesegnet werden. Das dauert. Zudem habe die RegioTram bei der Bahn nicht die Priorität, die man sich vor Ort wünsche. Trotzdem begann Mitte August der Bau des Tunnels unter dem Kulturbahnhof Kassel Hauptbahnhof. PRO BAHN hofft, dass die Bautrupps unter der Erde auf keine Überraschungen stoßen. Jede Verzögerung beim Einsatz der beschafften RegioTram-Wagen kostet den Steuerzahler viel Geld. (Hermann Hoffmann). ____________________ Wie das ZDF-Magazin „Frontal“ berichtete, hat die Pünktlichkeit der Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn Anfang Juli 2005 bei nur 75,9 Prozent gelegen. Mit anderen Worten: Fast jeder 4. Zug hatte mehr als 5 Minuten Verspätung; die anderen Züge hatten keine oder weniger als 5 Minuten Verspätung. Wie viele Züge tatsächlich zu der im Fahrplan angegebenen Zeit angekommen sind, ist nicht bekannt... (mus) PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 14 Nordhessen Umbau des Bahnhofs Felsberg-Gensungen verspricht attraktives Bild Station an der Main-Weser-Bahn südlich von Kassel wird modernisiert Bereits im April sprach – so die Melsunger Allgemeine vom 25. April 2005 – Felsbergs Bürgermeister Klaus Stiegel über seinen Bahnhof in humorig-kulinarischer Bildlichkeit von drei Klößen: Den ersten Kloß habe man schon im Mund: Der erste Bauabschnitt mit zwei Bahnsteigen sei abgeschlossen. Den zweiten Kloß habe man auf der Gabel: Das Geld für Unterführung und Rampen sei da. Und den dritten Kloß habe man auch schon anvisiert: Die Bahn will Bahnhofsgebäude und Restflächen an die Stadt Felsberg abgeben. Der aufgegabelte Kloß wird aber nicht sofort gegessen. Baubeginn für die Unterführung ist erst im Herbst, weil die Bahn bei laufendem Betrieb auf einer Hauptstrecke die Vorarbeiten zum Bau einer Unterführung nicht schneller durchführen kann. Ein Bahnhof sei die Visitenkarte der Stadt, sagte Ralf König, Leiter des Bahnhofsmanagements, "der erste und der letzte Eindruck bei einer Reise". Daher freue er sich „über den Kloß auf der Gabel“. Susanne Henckel vom Nordhessischen Verkehrsverbund erinnerte sich, dass sie seit 1996 regelmäßig nach Felsberg in den Schwalm-Eder-Kreis komme. Die Ein- und Aussteigezahlen am Bahnhof seien gering gewesen. Die wolle man steigern. Man hole den abgehängten Bahnhof wieder in die städtebauliche Mitte und setze nicht nur auf die Berufspendler, sondern auch auf die Freizeitnutzer. In der Tat wird der Bahnhof mit Rampen und Unterführung eine wichtige Verbindung zwischen den Stadtteilen Felsberg und Gensungen für Nicht-Motorisierte werden. Nach der Melsunger Allgemeinen vom 8. Juli 2005 liegen die Hauptarbeiten auf der Gensunger Seite. Die kurvige Rampe hat nicht mehr als sechs Prozent Steigung, damit sie auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden kann. Die beiden Rampen rechts und links der Bahngleise führen durch eine Haarnadelkurve zum neuen Tunnel unter der Main-WeserBahn. Sie sind auch für Fahrradfahrer und Kinderwagen geeignet. Für Fußgänger gibt es zusätzlich Treppen. Auf der Westseite führt der Rampenweg zu einer neuen Ederbrücke für Radfahrer und Fußgänger. Hier können ganz in Bahnhofsnähe sogar Boote eingesetzt werden. An der Poststraße in Gensungen ist eine Park-and-Ride-Anlage geplant. Auch auf der Westseite beim Bahnhofsgebäude gibt es Parkplätze. Die Kosten für Rampen und Unterführung sind mit 2,4 Millionen Euro veranschlagt, Land und Bund schießen 85% zu. Auch für die Brücke, die samt Rampen und Bootsanlegesteg zwischen 700 000 und 750 000 Euro kosten wird, wird die Stadt Felsberg nur etwa 30 Prozent selbst schultern müssen. Mit einer Förderung kalkuliert Bürgermeister Stiegel auch für die Parkand-Ride-Anlage. (Hermann Hoffmann) PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 15 Nordhessen Lückenschluss Frankenberg - Korbach Freie Bahn für Schienenstrecke zum Nationalpark Kellerwald - Edersee Die Reaktivierung der Bahnstrecke von Frankenberg nach Korbach ist auf den Weg gebracht. Am 10. August wurden nach langwierigen Verhandlungen in Frankfurt die Verträge zur Reaktivierung des brachliegenden Nord-Süd-Teilstückes der Kurhessenbahn unterzeichnet. Bei der Vertragsunterzeichnung dabei waren die Verantwortlichen von Bahn, Bund, Land Hessen und den Landkreisen, die gemeinsam mit den Kommunen die Finanzierung tragen: Bahn- chef Hartmut Mehdorn, Hessens Verkehrsminister Alois Rhiel, Kurhessenbahn-Geschäftsführer Joachim Kuhn, die beiden Landräte Helmut Eichenlaub (Waldeck-Frankenberg) und Robert Fischbach (Marburg-Biedenkopf), sowie Thomas Rabenmüller, Geschäftsführer des Nordhessischen Verkehrsverbunds. Der NVV hat als künftiger Besteller gleichzeitig einen Vertrag über die Verkehrsleistungen auf der Strecke abgeschlossen. Sonderfahrt zum Hessentag 1997 in Korbach, aufgenommen im Bahnhof Herzhausen unweit des Edersees. Schon bald könnten hier Sonderzüge fahren. (Foto: Holger Kötting) PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com 16 Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 Die Kurhessenbahn ist ein mittelständisch organisiertes Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG und betreibt bereits die Schienenstrecken Brilon Wald – Korbach – Kassel sowie Marburg – Erndtebrück und Marburg – Frankenberg. Sie hat bewiesen, wie ein solches Regionalnetz attraktiv, kostengünstig und effizient betrieben werden kann. Hans-Martin König, bei der DB-Tochter Kurhessenbahn für die Infrastrukturplanung zuständig, erläuterte die für das Projekt notwendigen Maßnahmen: Für rund 30 Millionen Euro werden Weichen und Gleiskörper zwischen Korbach und Frankenberg erneuert und mit neuer Sicherheits- und Signaltechnik versehen. Damit wird eine Streckengeschwindigkeit von 80 km/h möglich. Die alten mechanischen Stellwerke werden durch moderne Leit- und Sicherungstechnik ersetzt, wie sie sich auf der nördlichen Linie nach Brilon Wald bewährt hat. Auch Brücken und Tunnel werden grundlegend saniert. 40 Bahnübergänge werden beseitigt, weitere 30 mit neuen Sicherungen versehen. Vier Haltepunkte sind neu zu bauen, elf weitere erwarten eine Sanierung. Die Bahnsteige werden alle auf eine einheitliche Höhe von 55 cm gebracht. Weitere 20 Millionen Euro fließen in die Modernisierung des Abschnitts Cölbe – Frankenberg. Für 50 Millionen Euro sollen 30 Kilometer Schienenstrecke zwischen Korbach und Frankenberg reaktiviert und weitere 30 Kilometer von Frankenberg bis Cölbe an der Main-Weser-Bahn Kassel-Frankfurt nördlich von Marburg modernisiert werden. Zum Fahrplanwechsel 2008 sollen dort wieder durchgängig Züge rollen und Nordhessen wesentlich besser als bisher an das Rhein-Main-Gebiet anbinden. Der Streckenabschnitt Frankenberg Korbach wird seit 1987 nicht mehr im Personenverkehr befahren, seit 1992 ruht auch der Güterverkehr. Lediglich während des Hessentages im Juni 1997 wurde die Strecke mit überfüllten Sonderzügen befahren. König rechnet mit einer Zunahme von 180.000 Zugkilometern im Jahr. Die Fahrzeit von Korbach nach Marburg wird sich gegenüber den derzeitigen Linienbus-Fahrplänen um bis zu 45 Minuten verkürzen. Die Kurhessenbahn befördert auf ihrem Netz im nordwestlichen Hessen heute täglich etwa 7000 Menschen. Nach der Reaktivierung wird mit 9000 Fahrgästen gerechnet: ein Zuwachs von über 20 Prozent. Die Züge werden zwischen Marburg und Frankenberg im Stundentakt verkehren, zwischen Frankenberg und Korbach zweistündig. Durch den Lückenschluss sind die touristischen Ziele von Waldeck, Hessens Ferienregion Nummer 1, auf schnellem Weg vom Rhein-Main-Ballungsraum erreichbar. Die Ski- und Wanderhochburg Willingen an der Strecke Korbach – Brilon Wald soll davon ebenso profitieren wie der Nationalpark Kellerwald und der Edersee. Auch Touristen aus Nordrhein-Westfalen erreichen dann diese Ferienregion, die sich für umweltfreundlichen Radwandertourismus perfekt anbietet, auf der Schiene. Nachdem die Verträge jetzt unterzeichnet sich, geht es offenbar ganz schnell mit der Strecke Frankenberg – Korbach. Noch im September sollen die Gleise freigeschnitten werden. Der nordhessische Nationalpark Kellerwald könnte PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 dann schon im kommenden Jahr per Bahn erreichbar sein. „Denkbar sind ab 2006 Sonderfahrten über Frankenberg nach Herzhausen am Edersee,“ sagte der Sprecher der Kurhessenbahn, Hans- 17 Martin König. Noch vor Erneuerung der Schienen bis Ende 2008 seien schon Sonderfahrten möglich. (Hermann Hoffmann/hn/wb) Sonderfahrten zum Hessentag. VT 51 der Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn (FKE), der einen Teil der Sonderfahrten nach Korbach übernahm, erklimmt die Waldeckschen Höhen nach dem Verlassen des Edertals. Aufnahme zwischen Herzhausen und Itter am 26. Juni 1997 (Foto: Holger Kötting) Sonderfahrten auf der Ohmtalbahn Am 18. September 2005 wird es anlässlich des autofreien Sonntags Sonderfahrten auf der Ohmtalbahn von Kirchhain nach Niederofleiden geben. Züge der Kurhessenbahn, die einmal außerhalb ihres Kernnetzes fährt, sollen ab Marburg Hauptbahnhof um 10.45, 12.45, 14.45 und 16.45 Uhr abfahren, ab Kirchhain dann auf der eigentlichen Ohmtalbahn jeweils zur folgenden vollen Stunde. Ab Niederofleiden geht es um 11.22, 13.22, 15.22 und 17.22 Uhr zurück nach Marburg. Für die Gesamtstrecke gilt ein verbilligter RMV-Tarif: Marburg - Niederofleiden Preisstufe 4 statt 5 und zwischen Kirchhain und Niederofleiden Preisstufe 3 statt 4. Die Fahrkarten sind an diesem Tag auch im Zug erhältlich. Die Ohmtalbahn wird normalerweise nur im Güterverkehr betrieben, um Basalt aus einem Steinbruch bei Niederofleiden abzufahren. (wb) PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 18 Stegbaustelle im Marburger „Hauptbahnhof“ (Foto: Wolfgang Brauer) Mittelhessen Neuer Steg am Marburger Hauptbahnhof Endlich erste Stufe der lange geplanten Modernisierung Neue Zugangswege entstehen derzeit zu den Bahnsteigen am Marburger Hauptbahnhof. Der Grund: Der alte Fußgängersteg über die Gleise aus dem Jahr 1949 war derart marode, dass er abgebrochen werden musste. Bis Ende des Jahres entsteht an gleicher Stelle ein Neubau des „Ortenbergstegs“, das Foto zeigt die Bauarbeiten. Verzögert hatten sich die Arbeiten im Sommer allerdings, weil Bauarbeiter bei den Gründungarbeiten für einen Pfeiler auf einen alten Bunker aus dem 2. Weltkrieg stießen. Er musste erst teilweise mit Beton verfüllt werden. Im Gegensatz zum alten Steg, der die Bahnsteige lediglich überspannte, bekommt die neue Anlage auch zwei Wendeltreppen zu den Bahnsteigen. Das erspart den Fahrgästen aus und in Richtung Stadtteil Ortenberg den rund 150 Meter langen Umweg durch Bahnhofshalle und den Zugangstunnel zu den Bahnsteigen. Der Stadtteil Ortenberg ist ein großes PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 Wohngebiet, außerdem liegt dort das „Studentendorf“ mit Wohnheimen für über 4.000 Studenten. Der Wermutstropfen: Die Ursprünglich geplanten Aufzüge zu den Bahnsteigen wird es vorerst nicht geben. Die Stadt Marburg und die Deutsche Bahn AG konnten sich über die Finanzierung nicht einigen. Aufzüge wird es lediglich an den beiden Endpunkten des Steges geben. Allerdings soll der Einbau von Aufzügen zu den Bahnsteigen am neuen Steg nachträglich möglich sein. Einen Zeitplan dafür gibt es aber ebensowenig wie für weitere Baumaßnahmen in dem 1907 eröffneten Gebäude . Der neue Steg sowie bessere Zugänge zu den Bahnsteigen im Marburger Hauptbahnhof sind schon seit mehr als einem Jahrzehnt geplant, ebenso ein kompletter Umbau und eine Modernisierung des Bahnhofs. So wurde bereits 1995 der Vertrag mit dem langjährigen Pächter der Bahnhofsgaststätte mit der Begründung gekündigt, in Kürze würden die Umbauarbeiten beginnen. Doch nichts geschah. Lediglich in die ehemalige Gepäckabfertigung ist eine Bäckerei eingezogen. Im ehemaligen Bahnhofsrestaurant, in dem noch die bahnbezogene Wandbemalung zu besichtigen ist, werden jetzt Bücher feilgeboten. Ansonsten aber hat sich seit den frühen 60er Jahren, als die Kioske für Zeit- 19 schriften sowie Getränke- und Zigarettenverkauf erneuert wurden, wenig im Inneren der Bahnhofshalle getan. Obwohl die Universitätsstadt durch fast 18.000 Studenten und einen erheblichen Pendlerstrom ins Rhein-Main-Gebiet im Vergleich mit anderen Städten ihrer Größe überdurchschnittliche hohe Fahrgastzahlen aufweist, waren der Deutschen Bahn AG bei der Bahnhofsmodernisierung andere Städte bislang wichtiger. Allerdings lag es zum Teil wohl auch an den Kommunalpolitikern, die kein besonders großes Interesse an diesem Verkehrsmittel haben. „Hauptbahnhof“ wird der größte Marburger Bahnhof übrigens nur von den Bewohnern der Universitätsstadt und ihren Gästen ein wenig prahlerisch genannt. Auf den Bahnhofsschildern prangt nicht die Bezeichnung „Marburg Hbf“ sondern „Marburg (Lahn)“. Als die Stadt vor über 150 Jahren an das Bahnnetz angeschlossen wurde, wollte man so eine Verwechslung mit Marburg an der Drau (heute Maribor) verhindern, das damals zu Österreich-Ungarn gehörte. Neben „Marburg (Lahn)“ gibt es in der Stadt noch den Haltepunkt „Marburg Süd“ an der Main-Weser-Bahn in Richtung Frankfurt. Unweit „Marburg Süd“ existierte bis 1956 auch noch der Bahnhof der Marburger Kreisbahn als 3. Marburger Bahnhof. (Wolfgang Brauer) Das Busangebot im Landkreis Marburg-Biedenkopf wird zum Fahrplanwechsel neu geordnet. Den Zuschlag bei einer Ausschreibung der Linienbündel erhielt eine Bietergemeinschaft aus ortsansässigen Busunternehmern. (wb) PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 20 Osthessen Umweltfreundlich die Rhön erkunden Mit dem Hochrhönbus gute Anbindungen von Gersfeld zum Kreuzberg Noch bis zum 3. Oktober 2005 verkehrt an Sonn- und Feiertagen der „Hochrhönbus“ der Omnibusverkehr Franken GmbH (OVF). Die Linie 8260 verbindet die Rhönbahn am Endbahnhof Gersfeld (Rhön) mit drei Verbindungen direkt mit Bischofsheim, dem Kreuzberg und Fladungen. Bereits im achten Jahr bringt der Bus preisgünstig Ausflügler zu den schönsten Punkten der bayerischen Rhön und lädt zu einem stressfreien Ausflug ohne Auto in die unverwechselbare Landschaft des Biosphärenreservates Rhön ein. Sei es zu einem Ausflug ins Schwarze Moor, einem Besuch des Klosters Kreuzberg oder zu einer Radtour, denn die beiden Busse des Hochrhön-Busverkehrs führen einen Fahrradanhänger mit. Lohnenswert ist ebenfalls eine Wanderung in die Modellgemeinde Hausen, denn hier ist der Jahrhunderte alte Streuobstgürtel rund um das Dorf noch fast vollständig erhalten und deshalb hat man hier einen wunderschönen und in seiner Art wohl einmaligen Streuobstlehrpfad errichtet. Hier dreht sich alles rund um den Apfel, Birne, und Kirsche. Von Fulda bzw. Gersfeld startet der Hochrhönbus zum Kreuzberg und nach Fladungen: ab 10.10 Uhr, Gersfeld Bahnhof (Hochrhönbus), an 10.26 Uhr, Bischofsheim, an 10.37 Uhr, Kreuzberg, an 12.01 Uhr, Fladungen. Unterwegsstationen zwischen Bischofsheim und Fladungen sind u. a. Abzw. Holzberghof, Schornhecke, Abzw. Thüringer Hütte, Schwarzes Moor, Sennhütte. Von Fladungen geht es um 16.40 Uhr wieder zurück nach Bischofsheim (dort mit kurzer Wartezeit) und nach Gersfeld.(Ankunft 18.05 Uhr). Zum Kreuzberg startet der Hochrhönbus vom Bahnhof Gersfeld auch um 12.10 Uhr, 16.10 Uhr und um 18.10 Uhr. Vom Kreuzberg fährt der Hochrhönbus um 11.39 Uhr, 15.39 Uhr und um 17.37 Uhr direkt zum Bahnhof Gersfeld (dort mit Anschluss an die Rhönbahn nach Fulda) Für die Nutzung der gesamten Buslinie 8260 gilt der neue Wabentarif. Im Bus sind Einzelfahrscheine oder relationsbezogene Tageskarten und das BayernTicket erhältlich. Auch die BahnCard wird im Bus anerkannt. Die OVF hat speziell für den Hochrhönbusverkehr eine Farbbroschüre herausgegeben. Sie ist kostenlos im OVF Bad Neustadt und den örtlichen Tourist– Infos im Landkreis Fulda und RhönGrabfeld erhältlich. Weitere Infos (inkl. Fahrplan) zum Hochrhönbus und vielfältige Wander-, Radwander- und Ausflugstipps unter www.hochrhoenbus.de abrufbar oder bei der Omnibusverkehr Franken unter der Telefon-Nummer 0 9 77 1 / 62 62 - 0 erhältlich. (tb) PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 21 Zug der Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn (FKE) vor der Burg Königstein. (Foto Wilfried Straub) Großraum Frankfurt am Main Schwarzer Montag für die FrankfurtKönigsteiner Eisenbahn Fahrgäste halten die Qualität des Busverkehrs für überdurchschnittlich Am 25. Juli 2005 kam es bei einem Triebwagen der Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn, die vom Taunusort Königstein nach Frankfurt-Höchst und in den Hauptverkehrszeiten bis Frankfurt Hauptbahnhof fahren, zu einer folgenreichen Störung. Der Solozug der BR VT 2E V/S 11, planmäßige Abfahrt um 14:47 Uhr vom Hauptbahnhof Frankfurt nach Königstein, erhielt in Höhe des Abzweigs Mainzer Landstraße eine unerklärliche Zwangsbremsung. Nachdem der Trieb- fahrzeugführer dem Zug ab- und wieder aufgerüstet hatte, konnte die Fahrt zunächst fortgesetzt werden. Das Spiel wiederholte sich jedoch ein zweites Mal nach Passieren des Vorsignals von Frankfurt-Höchst. Der Lokführer reagierte blitzschnell und ließ den Zug ausrollen. Kurz vor dem Einfahrtsignal Frankfurt-Höchst kam die Einheit zum Stehen. Alle Versuche, den Treibwagen erneut zu starten, blieben PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com 22 Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 erfolglos. Bei beiden Störfällen wurden die 24 Fahrgäste durch den Triebfahrzeugführer in vorbildlicher Wiese über die Ursache und Folgen informiert. Der Lokführer René Lind traf auch eine - aus Sicht von PRO BAHN – richtige Entscheidung, in dem er die rechten Türen des Zuges öffnete, denn inzwischen wurde die Luft stickig und es herrschten in dem Gefäß an diesem Tropentag Temperaturen von weit über 40° C. Vor dem Öffnen der Türen wurden die Fahrgäste ausdrücklich ermahnt, den Zug auf keinen Fall zu verlassen. Während sich Lind weiterhin bemühte, den Zug wieder flott zu bekommen, überwandten die ersten Fahrgäste den Höhenunterschied von einem Meter bis zum Gleisbett und setzten sich, mehrere Ferngleise überschreitend, trotz erneutem Verbot in Richtung Bahnhof Höchst ab. Ein S-Bahnführer meldete kurz darauf der Leitzentrale „Personen im Gleisbereich“, worauf DB-Netz nichts anderes übrig blieb, als den gesamten Betrieb auf beiden Strecken zwischen Hauptbahnhof und Frankfurt-Höchst einzustellen. Betroffen von der Sperrung waren die S1, S2, RE 10, RE 20, SE 12 und auch RB 13. Erst nachdem der Bundesgrenzschutz die Strecken abgelaufen und freigegeben hatte, konnte der Betrieb nach zweistündiger Zwangsause wieder aufgenommen werden. Die Totalsperre hatte auch zur Folge, dass das Stellwerk Höchst der FrankfurtKönigsteiner Eisenbahn (FKE) keine Genehmigung zum Abschleppen des liegen gebliebenen Fahrzeugs erteilen konnte. Bereits 10 Minuten nach Eingang der Störungsmeldung, stand im Bahnhof Höchst ein Fahrzeug der FKE bereit, den in Sichtweite havarierten VT 2 in den Bahnhof Höchst zu schleppen. Aber selbst für diesen Abschleppvorgang musste erst die Streckenfreigabe vorliegen. Die Ursache der Störung konnte übrigens nie lokalisiert werden. In Königstein angekommen, verliefen die Tests aller fraglichen Bauteile negativ. Die Werkstatt vermutet nun, dass ein Überwachungsschutz wegen der extremen Hitze kurzzeitig hängen geblieben war. Vorsorglich wurden diese Bauteile aller Fahrzeuge der betagten Baureihe inzwischen ausgetauscht. Bei dem Fahrzeug mit der Nr. 11 traten zudem bis heute keine weiteren Störungen auf. PRO BAHN bewertet das Verhalten des Triebfahrzeugführers der FKE als vorbildlich. Dass sich einige Fahrgäste nicht an die strikte Anweisung im Zug zu verbleiben gehalten haben, kann man dem Lokführer nicht anlasten. Die Türen bei der brütendenden Hitze dieses Tages – wie oft genug schon bei den ICE’s vorgekommen – nicht zu öffnen und so für einen Luftaustausch zu sorgen, hätte mit Sicherheit zur Panik im Zug geführt und zur Folge haben können, dass es bei älteren Personen zu dauerhaften gesundheitlichen Schäden hätte kommen können. Auch dem Stellwerk ist kein unmittelbarer Vorwurf zu machen. Den Mitarbeitern waren in sofern die Hände gebunden, als sie Anweisungen „von oben“ ohne jeden Spielraum befolgen mussten. Der Vorfall zeigt aber auf, wie wichtig ein schlagkräftiges Krisenmanagement bei DB-Netz ist. Hätte man hier postwendend reagiert und eine Abschleppfahrt PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 „auf Sicht“ angeordnet, hätten zumindest die im Zug verbliebenen Fahrgäste nach spätestens einer halben Stunde aus ihrer Zwangslage befreit sein und die Reise mit einem Ersatzzug antreten können. 23 Ganz so dramatisch, wie sich der Vorfall tags darauf in der Tagespresse darstellte, war er auf jeden Fall aber nicht. (Wilfried Staub) Großraum Frankfurt am Main Flughafen-Bus 58 - eine schnelle Alternative Zum Frankfurter Flughafen ohne Umweg über den Hauptbahnhof Seit nunmehr zwei Jahren verbindet der RMV-Bus 58 (zunächst versuchsweise) als sogenannter Vorlaufbetrieb für die Regional-Tangente West (RTW) Eschborn, Sossenheim und Höchst direkt mit dem Frankfurter Flughafen. Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten, wie sie immer dann vorkommen, wenn Mitten in einer Fahrplanperiode Neuerungen vorgenommen und diese nicht ausreichend publiziert werden, wird die direkte Verbindung nunmehr immer besser von den Fahrgästen angenommen. Das hat die Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft traffiQ zu einer Angebotserweiterung ermutigt. Ab dem kleinen Fahrplanwechsel am 12. Juni 2005 wurde der Betrieb fast durchgängig vom Stundentakt auf einen Halbstundentakt verdichtet und es wurden – zumindest von Montag bis Freitag – in beiden Richtungen komfortable Übergangszeiten in Frankfurt-Höchst Bahnhof für Umsteiger aus dem Main-Taunus-Kreis, die mit der S2, der Königsteiner-Bahn und der Sodener Bahn ankommen bzw. weiterfahren, geschaffen. Gegenüber einer Fahrt über den Frankfurter Hauptbahnhof gelangt man so bis zu 15 Minuten schneller an sein Ziel. Der Flughafenbus bedient, auch das ist nicht hinreichend bekannt, morgens ab 5:22 Uhr auch das Tor Ost und die südlichen Zugänge zum Industriepark Höchst sowie – für Lufthanseaten und Beschäftigte im Cargocenter Nord und Lufthansa Cargo Center interessant – die Haltestelle „Lufthansabasis“ auf dem Flughafen. Bus der Linie 58 auf der Leuna-Brücke in Frankfurt-Höchst Hier ein Reisebeispiel ab Bad Soden am Taunus, das sich im Berufsverkehr halbstündlich wiederholt: mit der RB 13 ab Bad Soden um 7:14 von Gleis 1; Höchst an 7:23; weiter mit Bus 58 um 7:34; PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com 24 Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 Flughafen, Terminal 1, Ebene 1 an 7:54 Uhr. Aber Achtung: Reisende, die diese direkte Fahrtmöglichkeit zum ersten Mal nutzen, sollten wissen, dass sich die Abfahrtshaltestelle in Richtung Flughafen in der Leverkuserstraße befindet, also direkt gegenüber dem Haupteingang des Bahnhofs Höchst. Auf der Rückfahrt über Höchst beträgt die Gesamtfahrzeit ebenfalls nur 40 anstelle von 52 Minuten und man ist zudem nicht auf die verspätungsanfällige S3 angewiesen, was für Umsteiger in Bad Soden Richtung Neuenhain, Musikerviertel und Carlusbaum von Vorteil sein kann. Für Fahrgäste der S2 und der RB 12 ist der Zeitgewinn beim Umstieg in Höchst in beiden Richtungen zwar nicht so gravierend, dennoch bietet der Bus 58 eine echte Alternative zur Fahrt über den Frankfurter Hauptbahnhof. Besonders interessant ist der Bus für Einsteiger in Höchst. Für sie beträgt die reine Fahrtzeit zum Flughafen gerade einmal 20 Minuten (über Hauptbahnhof 29 bis 35 Minuten) und es entfällt das Umsteigen am Hauptbahnhof. Den Fahrplan der Buslinie 58 gibt es im handlichen Pocketformat unter www.traffiq.de > Linienfahrpläne, den der RB 13 (und vieler anderer Frankfurt berührender Verbindungen) kann man auf der Startseite von TraffiQ unter > Ihre Linie abrufen. (Wilfried Staub) Stichwort: Regionaltangente West (RTW) Die Regionaltangente West ist eine geplante Schnellbahn-Linie im Rhein-Main-Gebiet. Im Gegensatz zu den bereits existierenden S-Bahn-Linien im Großraum Frankfurt soll die RTW-Linie nicht durch die Frankfurter Innenstadt verlaufen, sondern den Westen Frankfurts umfahren. Dies würde eine direkte Verbindung zwischen den dichtbesiedelten Städten des Hochtaunuskreises, wie Bad Homburg und Oberursel, und dem Frankfurter Flughafen, dem Gewerbegebiet Eschborn Süd und Neu Isenburg schaffen. Das zeitaufwendige Umsteigen in der Frankfurter Innenstadt entfiele. Der Streckenverlauf der RTW ist deshalb so attraktiv, weil auf vielen Abschnitten bereits Gleiskörper existieren. Neue Gleise müssten nur zwischen Eschborn-Süd und Sulzbach sowie zwischen Höchst und dem Flughafen verlegt werden. Die Regionaltangente West ist eines der zentralen Verkehrsprojekte, die das Land Hessen in sein 10-Punkte-Programm für den Ausbau des Schienenetzes in der Region Rhein-Main aufgenommen hat. Es gibt allerdings mehrere Bürgerinitiativen, die sich gegen die Realisierung der Regionaltangente einsetzen. Im aktuellen Generalverkehrsplan der Stadt Frankfurt vom Oktober 2004 kommt die RTW nicht vor. Die Stadt Frankfurt steht dem Projekt ohnehin skeptisch gegenüber, da die Strecke in erster Linie dem Umland nutzen würde. Die SPD-Fraktion im Frankfurter Römer hat allerdings Widerstand angekündigt und möchte weiterhin am RTW-Konzept festhalten. (wb) PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 25 Großraum Frankfurt am Main Raub(ab)bau Immer mehr Gleisanlagen liegen brach oder werden zurückgebaut Diese Gleise sind nicht mehr mit den DB-Netz verbunden. So wie in Oberursel (Taunus) werden Ausweichgleise und sonstige Teile der Bahn-Infrastruktur, die - vom Steuerzahler finanziert - der DB zu treuen Händen überlassen wurden, einfach demontiert. In dieser Stadt ist der Bahnhof zum Haltepunkt „verkommen“. Er besteht also nur noch auch den beiden Hauptgleisen. Die ausgebauten, aber durchaus noch funktionsfähigen Signale und Weichenmotoren liegen seit Jahr und Tag herum, anstatt als mögliche Ersatzteile für andere Einsätze vorgehalten zu werden. (ld) (Foto: Helmut Lind) ___________________________________________ Personalia: Bei der Jahreshauptversammlung des PRO BAHN- Regionalverbandes Großraum Frankfurt trat der bisherige Vorsitzende Jochen Ridder aus beruflichen Gründen von seinem Amt zurück. Zum neuen Vorsitzenden für den Rest der Wahlperiode (bis 2006) wählte die Versammlung Helmut Lind (Foto). Der übrige Vorstand bleibt unverändert. PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com 26 Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 Starkenburg Rail Estate ist pleite Zukunft der Bahn-Immobilien ungewiss Es ist eine schillernde Geschichte, bei der es um viel Geld geht, vielleicht um Betrug und ganz sicher um viel unglückliches Immobilienmanagement. Und um Auswirkungen für die Bahnfahrer. Beispiel Südhessen: Für den brachliegenden Bahnhof in Bickenbach gab es bis vor kurzem noch große Pläne. Im Winter sollte das Gebäude wieder öffnen. Die Gesellschaft Rail Estate wollte die Station übernehmen, Fahrgäste sollten wieder Fahrkarten kaufen können und ein Reisebüro und Gastronomie einziehen. Doch daraus wird zunächst nichts mehr, denn gegen First Rail Estate und die Immobiliengesellschaft First Rail Property wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Dabei gab es noch bis vor kurzem große Pläne. Im Winter sollte das Gebäude wieder öffnen. Die Gesellschaft First Rail Estate wollte die Station übernehmen. Fahrgäste sollten wieder Tickets kaufen können, ein Reisebüro nebst Gastronomie sollte einziehen. All das lässt sich in Bickenbach zunächst nicht mehr verwirklichen, ebenso wie ein ähnliches Vorhaben in Zwingenberg. Denn gegen First Rail Estate und die Immobiliengesellschaft First Rail Property wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. First Rail hatte mit der Deutschen Bahn AG vertraglich vereinbart, mehr als 1.000 Bahnhöfe zu übernehmen und sie auszubauen. Gut 500 Bahnstationen über- nahm First Rail bereits, in einer zweiten Tranche sollten 517 weitere folgen. Dazu zählte nach Angaben der Bahn der Bickenbacher Bahnhof. Er wurde First Rail übertragen, die damit zunächst Besitzerin, aber nicht Eigentümerin wurde. Doch im Juli dieses Jahres platzte das Vorhaben. Die Bahn kündigte die Vereinbarung auf. Seither gehört die Bickenbacher Immobilie wieder der Bahn AG. Ähnlich sieht es in Zwingenberg aus. Auch der Bahnhof gehörte zur zweiten Tranche, den die Bahn an First Rail übertragen hatte. Auch er gehört jetzt wieder allein der Bahn AG. Das Bahnhofsgebäude steht seit zwei Jahren leer. Zur Aufwertung des Bahnhofsgeländes hat die Stadt auf dem Grundstück der Bahn rund 150 000 Euro in Parkplätze und Fahrradboxen investiert. Die Stadt könne die Immobilie aber nicht übernehmen, erklärte Zwingenbergs Bürgermeister Dieter Pullak (parteilos). Neben Bickenbach und Zwingenberg sind in Hessen auch Oestrich-Winkel, Wiesbaden-Schierstein, Weiskirchen im Kreis Offenbach und Niederroden betroffen. Betroffen sind neben den Fahrgästen auch 900 Fledermäuse im Dach der nicht mehr genutzten Odenwaldstation Mümling-Grumbach: Dort hatte Rail Estate vor, ein Dokumentationszentrum über fliegende Säugetiere zu errichten. (wb) PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 27 Starkenburg Odenwald-Werbung in Frankfurter Hbf Interessengemeinschaft Odenwald steht hinter der Bahn Eine hohe Werbewirkung für die Region Odenwald erwartet der Landrat des Odenwald-Kreises, Horst Schnur, wenn ab 11. Dezember 2005 die Züge der „Neuen Odenwald Bahn“ von Erbach bis in den Frankfurter Hauptbahnhof fahren werden. Die neuen Itino-Triebwagen tragen das Odenwald-Logo und den Slogan „Odenwald-Bahn ...einfach sagenhaft in Rhein-Main-Neckar“ an ihrer Außenwand und sollen so durch ihre stündliche Präsenz an zentraler Stelle im Frankfurter Hauptbahnhof mit seinen täglich 500.000 Reisenden für die südhessische Mittelgebirgsregion werben. Dies ist eine zentrale Aussage der diesjährigen Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft Odenwald e.V. (IGO) am 29. Juni 2005 in Reichelsheim/ Odenwald. Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft, Landrat Horst Schnur, stellte in seinem Tätigkeitsbericht die intensiven Bemühungen zur Verbesserung der Gesamtstruktur des Odenwaldes heraus. Im Bereich des Verkehrs verwies er auf die positive Entwicklung bei Anbindung und Erschließung des Odenwaldes auf Schiene und Straße, die von der IGO aktiv begleitet worden sei. Im Einzelnen erwähnte er die Vergabe der Nahverkehrsleistungen der „Neuen Odenwald-Bahn“ an die neuen Betreiber (Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH – VGF – und die Rurtal GmbH) im Januar 2005 und den Beginn der Bauarbeiten am Darmstädter Nordbahnhof zur Einrichtung einer Gleisverbindung der Odenwaldbahn und der Strecke in Richtung Frankfurt am Main Ende April 2005. Diese „Kurve“ ist Voraussetzung dafür, dass künftig der Odenwald von Frankfurt aus sowohl über Hanau, als auch über Darmstadt direkt erreichbar ist. Die Errichtung des Gleisanschlusses durch die Odenwald-Bahn-Infrastruktur GmbH (Omnibus- und Reiseunternehmen Wissmüller), an dem die Betriebswerkstatt für die Itino-Triebwagen entsteht, begrüßte Landrat Schnur, weil hier durch den wichtigen Bahnstandort im zentralen Odenwald neue Arbeitsplätze entstehen. Landrat Horst Schnur setzt sich auch weiterhin für eine schnelle Schaffung eines Übergangstarifs vom Odenwald (RMV-Gebiet) in den Bereich des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) ein, die bereits vom Geschäftsführers des Rhein-Main Verkehrsverbundes, Volker Sparmann, konkret zugesagt wurden. (Kurt-Michael Heß) Personalia: Im Juni 2005 hat der bisherige Vorsitzende des ProBahn Regionalverbandes Starkenburg e.V., Thomas Mroczek, erklärt, dass er sein Amt aus beruflichen Gründen nicht mehr wahrnehmen kann. Bis zur Neuwahl des gesamten, auf drei Jahre gewählten Vorstandes Anfang 2006 werden die Vorstandsgeschäfte vom stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Gottlob Gienger weitergeführt. PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 28 Rhein-Neckar Stadtbahnstrecke zur SAP-Arena eröffnet Mannheimer Bahnen verkehren nur bei Veranstaltungen Seit dem 2. September 2005 ist das Mannheimer Stadtbahnnetz um rund 2,5 Kilometer länger. An diesem Tag begann der Fahrbetrieb zur neuen Eishockeyund Veranstaltungshalle SAP-Arena im Osten Mannheims. Die Halle wurde von der Familie des Mitgründer des Softwarekonzerns SAP, Dietmar Hopp, finanziert. Die Investitionskosten werden in den nächsten 20 Jahren von der Stadt Mannheim an die Familie Hopp zurückbezahlt. Die Verkehrsinfrastruktur, wie die insgesamt 58 Millionen Euro teure Stadtbahnstrecke, muss von der Stadt Mannheim bezahlt werden. Nur bei Veranstaltungen werden die Stadtbahnen der Linie 6 vom normalen Endpunkt Neurostheim über die SAPArena bis zur Endhaltestelle Rangierbahnhof an der DB-Strecke Mannheim – Heidelberg verlängert. Genau zwei Stunden vor Veranstaltungsbeginn werden die Züge über den Regelweg hinaus bis zur Veranstaltungshalle fahren. Nach Abschluss von Konzerten, Eishockey- oder Handballspielen stehen Sonderbahnen für die Besucher an der Arena bereit. An den ersten Veranstaltungstagen lag das Interesse der Besucher an einer Fahrt mit Stadtbahnzügen zur SAP-Arena allerdings unter den Erwartungen der Verkehrsgesellschaft Rhein-Neckar-Verkehr (RNV). Der Zähler der RNV, der an der Haltestelle Neuostheim die Belegung aller Züge zählte, konnte bei den ersten Abendveranstaltungen nur bei jeweils einem Zug eine Überbelegung feststellen. In allen anderen Zügen war noch ausreichend Platz. Die Mehrzahl der Besucher kam mit Auto und S-Bahn. Stadtbahn vor der Arena (Foto: Wolfgang Brauer) Im kommenden Jahr soll die Strecke über den Stadtteil Neuhermsheim verlängert und so im Ringschluss zur Mannheimer Innenstadt zurückgeführt werden. Die Strecke ist umstritten, weil sie großzügig ausgebaut wurde, aber nur im Gelegenheitsverkehr bedient wird, während anderswo das Geld für dringend notwendige Investitionen in stark befahrene Strecken in Mannheim fehlt. (wb) PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 29 Rhein-Neckar Verkehrsverbund Rhein-Neckar soll wachsen Westpfalz-Verkehrsverbund will sich VRN anschließen Rechtzeitig zur Fußball-Weltmeisterschaft will sich der Westpfalz Verkehrsverbund (WVV) dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) anschließen. Ab 1. Juni 2006 soll es einen einheitlichen Verkehrsverbund von der Grenze zum Saarland bis an die bayerische Landesgrenze geben, der mit einer Fläche von fast 10.000 Quadratkilometern und mit nahezu drei Millionen Einwohnern im Verbundraum zu den größten Verkehrsverbünden in Deutschland zählen wird. Alle Fahrkartenangebote des VRN werden dann ab Mitte 2006 auch in der Westpfalz gültig sein. Davon ausgenommen werden aber teilweise noch die SemesterTickets und das MAXX-Ticket sein, die VRN-Verbundnetzkarte für Kinder und Jugendliche. Sie werden nur montags bis freitags ab 14 Uhr sowie samstags und an Sonn- und Feiertagen ganztägig in der Westpfalz gelten, weil das Land Rheinland-Pfalz und die Gebietskörperschaften die zusätzlichen Kosten nicht übernehmen wollen. (wb) Rhein-Neckar VRN-Automaten mit neuen Funktionen Probleme bei Fahrten mit DB-Zügen über die Verbundgrenzen Seit einiger Zeit sind viele VRN-Nahverkehrsautomaten mit einer ganzen Reihe zusätzlicher Funktionen versehen. So gibt es z.B. kombinierte VRN-/RMV-Automaten, die das gesamte Spektrum der VRN- und RMV-Fahrkarten abdecken. Außerdem enthalten diese z.B. das Baden-Württemberg- und das HessenLänder-Ticket sowie die am Automaten neu eingeführten Fahrscheine für Halbjahres- oder Jahreskarten-Inhaber für die Fahrten vom letzten VRN-Haltepunkt zu einem Haltepunkt in den benachbarten Verkehrsverbünden. Dies betrifft die Nachbar-Verkehrsverbünde RMV, WVV, KVV, RNN, VAB und HNV. Hier gab es Anfang des Jahres ziemlichen Ärger, als die DB die bisherige Kulanzregelung aufkündigte, dass man am DBFahrkartenschalter fern der Verbundgrenze bereits diese Fahrscheine erwerben konnte. Für mehrere Monate galt dann die Regel, dass ein VRN-(Halb) Jahreskarten-Inhaber mit NahverkehrsFahrziel außerhalb des VRN entweder am letzten Haltepunkt innerhalb des VRN zum Erwerb einer FortsetzungsFahrkarte aussteigen musste oder trotz gültiger VRN-Zeitkarte eine Fahrkarte für die Gesamtstrecke lösen musste. Inzwischen konnten Lösungen mit der DB für alle angrenzenden Verbünde gefunden werden, die sich in diesen Automaten-Fahrscheinen niederschlagen. Mit PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com 30 Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 der Taste „Fahrkarte zur Weiterfahrt Rhein-Neckar“ können von den elf letzten Bahn-Haltepunkten im VRNGebiet Fahrkarten zu drei bis sechs Zielorten in Nachbarverbünden gelöst werden. Eine weitere Neuerung ist die Möglichkeit, Fernverkehrs-Fahrkarten an diesen Automaten zu kaufen. Man gibt wie bisher sein Fahrziel ein (z.B. Frankfurt-Flughafen), bekommt dann den (Nahverkehrs-)Fahrpreis angezeigt und kann durch Drücken einer Taste „DB Fernverkehr“ sich den zugehörigen Fernverkehrs-Fahrpreis anzeigen lassen sowie natürlich den entsprechenden Fahrschein erwerben. Dies ist nur ein Auszug der zusätzlichen Funktionen der aufgerüsteten VRNAutomaten, die z.B. auch „Fahrkarten Anfangsstrecke“, Fahrrad-Fahrkarten, Tasten für „Hin- und Rückfahrt“, Zeitkarten-Wertmarken und vieles mehr umfassen. Während Automaten-Experten und ÖPNV-Profis sich sicherlich über die erweiterte Funktionalität freuen, wird der normale Benutzer erschlagen von einem Angebot, welches bestimmt viele rat- und hilflos zurücklässt. Aber das ist wohl der Preis dafür, wenn man jedem potentiellen Fahrgast ein für ihn attraktives Angebot machen will. So bleibt zu befürchten, dass erst das sog. elektronische Ticket (die automatische Ermittlung und Abbuchung des günstigsten Fahrpreises im nachhinein) – wenn es denn eines Tages in Deutschland flächendeckend kommen sollte – die Probleme einer immer differenzierteren Tarifstruktur lösen wird. Voraussetzung ist dann allerdings, dass die Software für das elektronische Ticket alle jeweils aktuellen Tarifangebote kennt und richtig auswertet – eine Herkulesaufgabe. (Michael Löwe) Rhein-Neckar Kurznachrichten Neuer Chef der S-Bahn Frank Klingenhöfer, bisher und von Anbeginn Chef der S-Bahn Rhein-Neckar und deshalb auch „Mister S-Bahn“ genannt, hat seinen Hut in Mannheim genommen und ist in die DB-Zentrale nach Berlin gegangen. Dort zeichnet er jetzt für die Strategie im Personenverkehr im Bahn-Konzern verantwortlich. Auf seinem Sessel nahm Andreas Schilling Platz aus Weinheim, bislang Sprecher der SBahn Stuttgart. Schilling wohnt seit seinem Studium in Mannheim und ist deshalb mit der Rhein-Neckar-Region auch persönlich verbunden. (wb) Fahrplanausdünnung bei der OEG Bis Ende September hat die Oberrheinische Eisenbahngesellschaft (OEG) ihren Fahrplan kurzfristig ausgedünnt. Seit dem 29. August entfallen montags bis freitags einzelne „nicht so stark frequentierte Verbindungen“ zwischen Heidelberg und Mannheim sowie in Gegenrichtung, wie es beschönigend in einer Pressemitteilung heißt. Zwischen 8 und 17 Uhr müssen OEG-Fahrgäste jetzt auf- PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 31 passen und den Fahrplan genau studieren, weil aus dem Zehn-Minuten-Takt teilweise ein Zwanzig-Minuten-Takt wird. Ein System, welche Züge ausfallen, ist für den Fahrgast aber nicht erkennbar, weil sich die Zugstreichungen offenbar nur an Umlaufplänen orientieren. (wb) rend der Bauarbeiten eingeschränkt bis zur jeweiligen Baustelle. Da jahrzehntelang Investitionen in Heidelberger Straßenbahnschienen unterblieben, muss nun fast das komplette Gleisnetz saniert werden und macht umfangreiche Streckensperrung nötig. (wb) OEG fährt Umleitung Grenzüberschreitende Tarifkooperation mit Frankreich Am 27. August wurde das erste Stück des Heidelberger Streckennetzes im nördlichen Stadtteil Handschuhsheim stillgelegt, weil es sanierungsbedürftig ist. Das hat zur Folge, dass die OEG-Züge aus und in Richtung Schriesheim an der Bergstraße in Heidelberg jetzt eine Umleitung fahren müssen und rund zehn Minuten länger unterwegs sind. Aus Richtung Norden müssen die Bahnen sogar am stark frequentierten ÖPNVKnoten „Bismarckplatz“ in Heidelberg kopfmachen, weil geeignete Umleitungsstrecken fehlen. Deshalb musste auch der Betrieb der Heidelberger Straßenbahnlinie 1 für die Dauer von zwei Jahren stillgelegt werden, da nicht ausreichend Gleiskapazitäten zur Verfügung stehen. Bis 2007 soll die 1,8 Kilometer lange Strecke komplett saniert sein. Erst dann wird die OEG auf ihren alten Fahrweg zurückkehren. Die Linie 3 verkehrt wäh- Seit dem 1. Juli 2005 gibt es eine grenzüberschreitende Tarifkooperation zwischen dem Verkehrsverbund RheinNeckar (VRN) und der Région Alsace. Zunächst befristet bis zum 30. Juni 2006 haben VRN-Kunden die Möglichkeit, über Wissembourg/Weißenburg mit einer neuen Anschlusstageskarte – dem TICKETPLUS Alsace – an Wochenenden und an Feiertagen in Deutschland das nördliche Elsass (Département BasRhin) auf den Schienenstrecken in der 2. Klasse zu bereisen. Das Ticket wird für VRN-Kunden angeboten, die ein Ticket 24 oder ein Ticket 24 PLUS der Preisstufe 6-7 oder eine Karte ab 60 besitzen. Die Anschlussfahrkarte kostet pro Person 5 Euro und für Gruppen bis zu fünf Personen 10 Euro.. Erhältlich ist das TICKETPLUS Alsace am Schalter im Bahnhof Weißenburg. (wb) Nachbar Rheinland-Pfalz Reaktivierung im Westerwald Altenkirchen – Selters von Westerwaldbahn übernommen Der seit 1999 stillgelegte Streckenabschnitt Raubach – Selters wird von der Westerwaldbahn übernommen. Am 3. August 2005 wurde ein Vertrag zwischen PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com 32 Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 der Westerwaldbahn und der DB Netz AG zur Übernahme der Infrastruktur der Strecke Altenkirchen – Selters unterzeichnet. Durch die Übernahme wird nicht nur der Weiterbetrieb auf dem stilllegungsgefährdeten Abschnitt Altenkirchen – Raumbach aufrechterhalten, sondern auch dafür gesorgt, dass die Westerwaldbahn den stillgelegten Streckenabschnitt Raunbach – Selters wieder reaktivieren kann. Durch die Wiederinbetriebnahme der Schienenverbindung in Richtung Norden kann beispielsweise der derzeitige Weg für Produkte der Firma Schütz auf der Schiene für einen Großteil der Transporte von rund 310 Kilometer auf rund 130 Kilometer reduziert werden. Allein hierdurch werden mehr als 150.000 Tonnen Stahl im Jahr nicht mehr auf überlasteten Straßen, sondern auf der umweltfreund- lichen Schiene transportiert. Mehr als 5.000 Lkw-Fahrten können so vermieden werden. Der Betrieb von Eisenbahnstrecken ohne regelmäßigen Personenverkehr ist in der Regel nicht kostendeckend. Deshalb hat das Land Rheinland-Pfalz das Projekt mit einem einmaligen Zuschuss von 650.000 Euro unterstützt. Der Abschnitt Raubach – Selters soll im Dezember 2005 wieder in Betrieb genommen werden. Seit 1994 wurden in Rheinland-Pfalz 94 Kilometer Schienenstrecken für den regulären Personenverkehr und weitere 94 Kilometer für den Ausflugsverkehr am Wochenende reaktiviert. In Hessen ist die für 2008 vorgesehene Reaktivierung des 30 Kilometer langen Abschnitts Korbach – Frankenberg die bislang einzig fest geplante Schienenreaktivierung. (wb) Die Fahrgastzeitung braucht Spenden! Die Fahrgastzeitung wird über die Mitgliedsbeiträge der PRO BAHN-Mitglieder in Hessen und im Rhein-Neckar-Raum finanziert. Wegen geänderter Aufteilung der Mitgliedsbeiträge zwischen dem PRO BAHN-Bundesverband und den Landesverbänden steht für die Fahrgastzeitung nicht mehr genügend Geld zur Verfügung. Wir sind deshalb dringend auf zusätzliche Spenden angewiesen, um die Fahrgastzeitung PRO BAHN Hessen weiterhin in der gewohnten Qualität und dem gewohnten Umfang herausgeben zu können. Wir bitten daher um Spenden auf folgende Konten (Spendenkonten): • Landesverband Hessen e.V.: Konto 695831-605 bei der Postbank Ffm (BLZ 500 100 60); Kontoinhaber Holger Kötting. Stichwort: Fahrgastzeitung • Landesverband Baden-Württemberg e.V.: Konto 2035261 bei der Volksbank Pforzheim (BLZ 666 900 00). Stichwort: Fahrgastzeitung Alle Spenden sind steuerlich absetzbar! PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 33 Reisetipp Dampfnostalgie ab Frankfurt am Main Noch vier Fahrten mit der 01 118 in diesem Jahr Beinahe wären die nachfolgend aufgeführten Fahrten durch die Konzernleitung der Deutschen Bahn AG gestrichen worden. In welcher Form das Nostalgieprogramm in 2006 fortgeführt werden kann, steht derzeit noch völlig in den Sternen. Deshalb sollten sich alle Dampflokfans die folgenden Termine schon einmal vormerken. Startbahnhof ist immer Frankfurt am Main Hbf. Zugteil mit Nebenbahndampflok weiter nach Bad Herrenalb (49 Euro). Sa 26.11.: Mit 01 118 zum Weihnachtsmarkt nach Limburg; hin über die Rheinstrecke, zurück über Idstein (39 Euro). So 27.11.: Mit 01 118 über Langen und Darmstadt zum Technik-Museum Sinsheim und alternativ zum Weihnachtsmarkt nach Bad Wimpfen (44 Euro). Sa 10.9.: Mit der 01 118 über Aschaffenburg nach Erfurt, zurück über Fulda (54 Euro). Sa 22.10.: Mit 01 118 nach Karlsruhe zur Ausstellung „Imperium Romanum“; ein Kartenbestellung über DER Reisebüro, Frankfurt am Main, Hbf Nordseite; Telefon 0 69 - 23 09 11 oder per e-Mail [email protected]. Onlinebuchung auch unter www.dbmuseum.de (Wilfried Staub) 01 118 – Das Zugpferd der Dampfnostalgie ab Frankfurt am Main am 13. August 2005 vor dem Sonderzug „Rhein in Flammen“ im Hbf Frankfurt. (Foto: Wilfried Staub) PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com 34 Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 PRO BAHN - Adressen PRO BAHN e.V. Bundesgeschäftsstelle Schwanthalerstraße 74 80336 München Tel. (0 89) 54 45 62 13 Fax (0 89) 54 45 62 14 www.pro-bahn.de PRO BAHN Landesverband Hessen e.V. Postfach 11 14 16 60049 Frankfurt a.M. www.pro-bahn.de/hessen Ansprechpartner für Radio und Fernsehen Dr. Martin Schmidt Tel./Fax (0 69) 37 56 24 88 tagsüber Tel. (0 69) 7 98 - 2 91 71 E-Mail: [email protected] PRO BAHN in Mittelhessen Harald Nehr Schießgärten 11 35398 Gießen Tel. (06 41) 9 60 99 80 E-Mail: [email protected] (Neu!) PRO BAHN in Nordhessen Folke Ebert Meisenweg 5 34212 Melsungen Tel. (0 56 61) 5 22 91 E-Mail: [email protected] PRO BAHN in Osthessen Thomas Bayer Roter Weg 5 36163 Poppenhausen Tel./Fax: (0 66 58) 91 86 03 E-Mail: thomas.bayer-poppenhausen @t-online.de PRO BAHN Regionalverband Großraum Frankfurt am Main e.V. Regionalvorsitzender Helmut Lind Holzweg 17 61440 Oberursel Tel. (0 61 71) 46 28 E-Mail: [email protected] PRO BAHN Regionalverband Starkenburg e.V. Dr. Gottlob Gienger Stellv. Regionalvorsitzender Berliner Straße 32 64807 Dieburg Tel. (0 61 71) 2 43 60 Fax (0 61 71) 8 17 60 E-Mail: [email protected] www.pro-bahn.de/starkenburg PRO BAHN Regionalverband Rhein-Neckar Regionalvorsitzender Michael Löwe Rosenbrunnenstraße 20 69469 Weinheim Tel. (0 62 01) 6 17 20 E-Mail: [email protected] www.pro-bahn.de/rhein-neckar Bankverbindung (Spendenkonten): Landesverband Hessen e.V.: Konto 695831-605 bei der Postbank Ffm (BLZ 500 100 60); Kontoinhaber Holger Kötting Landesverband Baden-Württemberg e.V.: Konto 2035261 bei der Volksbank Pforzheim (BLZ 666 900 00) Alle Spenden sind steuerlich absetzbar! PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 35 PRO BAHN - Termine Allgemeine Termine: Sa, 1.10. Redaktionsschluss der Fahrgastzeitung PRO BAHN Hessen, Heft NovemberDezember 2005. Bitte alle Beiträge an die Regionalredakteure schicken. PRO BAHN in Nordhessen: Jeden letzten Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr im VCD-Büro, Steinweg 21, Kassel PRO BAHN in Mittelhessen: Termine: Bitte bei Harald Nehr erfragen, E-Mail: [email protected] Regionalverband Großraum Frankfurt am Main e.V.: Mo, 10.10. 18.30 Uhr: Monatstreff des RV Frankfurt im Bürgerhaus Bornheim, Clubraum 3, Arnsburger Str. 24 – zu erreichen mit U4 und Bus 32 bis Station „Höhestraße“ Monatstreff ausnahmsweise am 2. Montag im Monat wegen Feiertag! Mo, 7.11. 18.30 Uhr: Monatstreff des RV Frankfurt im Bürgerhaus Griesheim, Raum 4 (direkt an der S-Bahn-Station Frankfurt-Griesheim) Regionalverband Starkenburg e.V.: Di, 27.9. 18.30 Uhr: Monatliches Arbeitstreffen des RV Starkenburg in der Vereinsgaststätte "Grün-Weiß" in der Waldkolonie (Dornheimer Weg 27, Darmstadt, 15 min Fußweg ab Hauptbahnhof oder mit Linie F bis Hst. Rodensteiner Weg). (18:30-19:00 Uhr: informeller Teil, 19:00 - 21:00 Uhr: Tagesordnung) Di, 25.10. 18.30 Uhr: Monatliches Arbeitstreffen des RV Starkenburg, siehe oben Regionalverband Rhein-Neckar Do, 15.9. 19.30 Uhr: Monatstreffen des RV Rhein-Neckar in der Hauptbahnhofsgaststätte Heidelberg Do, 20.10. 19.30 Uhr: Monatstreffen des RV Rhein-Neckar im Umweltzentrum Mannheim, Käfertaler Straße 162 Sonstige Termine: Mi 14.9. - 6. Deutscher Nahverkehrstag des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, LandFr 16.9. wirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz in Koblenz Mi, 5.10. 18.00 Uhr: ÖPNV-AG Darmstadt und Darmstadt-Dieburg. Grünes Büro, Lauteschlägerstr. 38, Darmstadt. HEAG-Linien H, K, Hst. Kopernikusplatz. Info: Rainer Schönenberg, B'90/GRÜNE KV Darmstadt-Dieburg, Tel. (0 61 54) 17 09. E-Mail [email protected] Do, 13.10. (Jeden 2. Do. des Monats), 20.00 Uhr: Arbeitstreffen der IG PRO SCHIENE Do, 10.11. Weschnitztal-Überwaldbahn, Gasthaus „Pfälzer Hof“, Wald-Michelbach, Kontakt: Sven Grahner, Tel./Fax (0 62 28) 4 80, E-Mail: [email protected] PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com 36 Fahrgastzeitung Nr. 52, September – Oktober 2005 An drei Stellen im Rhein-Neckar-Dreieck wird derzeit an Stadtbahn-Neubaustrecken gearbeitet: In Mannheims Osten zur SAP-Arena (siehe Titelseite), am „Alten Messplatz“ in Mannheim - dort entsteht ein Gleisdreieck für eine neue Verbindungsstrecke durch die „Schafweide“ (Bild oben, Blick in Richtung „Schafweide“) - und in Heidelberg werden Schienen zum größten Stadtteil Kirchheim gelegt (Bild unten). (Fotos: Wolfgang Brauer) PDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.fineprint.com