Erfahrungsbericht Yasar University Izmir

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Erfahrungsbericht Yasar University Izmir
Erfahrungsbericht Yasar University Izmir
Sebastian Mauch
Vorbereitung
Die Bewerbung auf einen Erasmus Platz läuft komplett an der Universität Würzburg ab. Die
vorhandenen Kurse für das Ausfüllen des Learning Agreements waren alle auf der Yasar-Homepage
zu finden (weiter unten beschrieben). Nach der Nominierung für die Yasar University musste ich noch
das Prozedere der Gast Universität durchlaufen. Das gestaltete sich jedoch recht simpel. Ein Sprachtest
ist nicht abzulegen und Lebenslauf sowie weitere Formulare wie das Learning Agreement mussten
sowohl elektronisch als auch per Post an die Verantwortlichen in Izmir gesendet werden. Danach
bekam ich relativ zügig die Annahmebestätigung.
Im Anschluss an das Bewerbungsverfahren bekam ich noch weitere Informationen über den
Akademischen Kalender, sowie Allgemeine Informationen über die Universität und die Türkei. Die
jeweiligen Mentoren, die sich vor allem in der Anfangsphase intensiv darum bemühten einem bei allen
bürokratischen und sonstigen Herausforderungen zur Seite zu stehen, wurden ebenfalls zugewiesen.
Danach hieß es nur noch Wohnung suchen, Flug buchen und das Abenteuer starten.
Unterkunft
Die Wohnungssuche in Izmir ist im Vergleich zu Deutschland eher einfach zu bewältigen. Durch das
gut ausgebaute Metro- und Bussystem kann man in den verschiedensten Stadtteilen leben und die
Universität trotzdem relativ zügig erreichen. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten eine geeignete
„Bleibe“ zu finden. Die erste Möglichkeit wäre sich für einen Platz in den sogenannten „Halls of
residence“ (Uni-Wohnheim) zu bewerben. Diese liegt etwa 5 Gehminuten von der Universität entfernt
und bietet einen Wasch- und Putzservice, sowie ein alltägliches Frühstück im Preis inbegriffen.
Allerdings liegt die Miete bei 350€ und man bekommt dort am wenigsten von der Kultur mit.
Die zweite Möglichkeit ist, sich selbst nach einer Wohnung im voraus umzuschauen. Dies ist entweder
möglich über die Seite: http://erasmus.yasar.edu.tr/password/ (e-mail und code), auf der private
Wohnungen von der Uni angeboten werden. Außerdem kann man sich an das „International Office“
oder die Internationale Studenten Vereinigung „ESN Yasar“ wenden, die gerne zur Unterstützung bei
der Wohnungssuche bereit sind. Der beste und von mir empfohlene Weg ist jedoch, erst vor Ort nach
einer Wohnung zu suchen. Dafür einfach nach der Ankunft zur Universität gehen und sich an die
bereits erwähnten Einrichtungen wenden.
Studium an der Gasthochschule
Die private Yasar University mit rund 5000 Studenten ist stark an das amerikanische Bildungssystem
angelehnt.
Zum einen werden die Noten in Buchstaben vergeben (A, A-, B+ usw.) und zum anderen wird sehr
viel in den sogenannten „Student Clubs“ organisiert, welche die verschiedensten Sportarten und
andere Freizeitaktivitäten abdecken. Das Semester besteht aus 16 Wochen. In jedem Kurs ist eine
Zwischenprüfung und eine finale Prüfung sowie diverse Hausaufgaben und Hausarbeiten abzulegen.
Auch auf Anwesenheit wird geachtet und teilweise auch bewertet. Durch die überschaubare Größe des
Campus und durch das sehr gute Mentoren Programm trifft man immer wieder auf andere Erasmus
Studenten und kommt hier auch im Gegensatz zu anderen Universitäten ohne Probleme mit
einheimischen Studenten in Kontakt. Da die Universität erst 2004 gegründet wurde, ist das komplette
Universitätsgelände sehr komfortabel, neu und gleicht eher einem Hotel statt einer
Bildungseinrichtung.
Der Unterricht findet in Kursen mit jeweils bis zu 45 Studenten statt. Dabei gehen die Professoren
ohne weiteres auf die Fragen der Studenten ein und die Unterrichtssprache in allen Kursen ist
Englisch. Allerdings kann es sein, dass ab und zu wichtige Sachen für die türkischen Studenten in
Türkisch wiederholt werden. Das Kursangebot ist sehr breit angelegt und sehr vielfältig.
http://bologna.yasar.edu.tr/?page_id=52 ( Deparment auswählen, dann auf „Course structure
diagramm with credits)
Alltag und Freizeit
Izmir, eine 3,5 Millionen Stadt und die Perle der Ägäis wird auch als die westlichste Stadt des nahen
Ostens und gleichzeitig östlichste Stadt Europas bezeichnet. Genau das trifft auf das Leben in der
Metropole zu. Zum einen kann man die türkische Kultur hautnah erleben. Der Geruch des Kebabs und
des schwarzen Tees in den Straßen, das gegenseitige Unterbieten der Marktschreier, sowie der Klang
des Minerettengesangs lassen einen spüren, dass man inmitten einer anderen Kultur lebt. Doch
gleichzeitig kann man an der Einstellung, Kleidung und Lebensweise der Menschen erkennen, dass
man sich meiner Erfahrung nach in der modernsten Stadt der Türkei befindet. Mit Englisch wird man
im Alltag allerdings nicht sehr weit kommen, da auch ein Großteil der jungen Bevölkerung nicht
ausreichend oder gar kein Englisch spricht. Es funktioniert dennoch und mit ein paar
Grundkenntnissen in Türkisch geht alles viel einfacher und man bereitet den einheimischen Leute eine
Freude.
Izmir erstreckt sich entlang einer wunderschönen Bucht und liegt in optimaler Lage um die
verschiedensten Ziele zu besichtigen. Es ist eine Flugstunde von Istanbul und Ankara entfernt. In 60
Minuten befindet man sich im Urlaubsparadies Cesme oder Kusadasi und man kann mit den
komfortablen Reisebussen längere Trips ohne weiteres nach Pamukkale, Bursa, Ephesus, Troja oder
Pergamum bewältigen. Auch von der ESN Yasar werden verschieden Ausflüge und Veranstaltungen
wie Partys, Boottrips oder Weihnachtsfeiern veranstaltet.
Fazit
Nach Izmir in die Türkei zu gehen war das Beste was mir im Rahmen eines Auslandssemesters
passieren konnte. Die Türkei ist unter den teilnehmenden Ländern des Erasmus Programmes wohl das
Land mit der weit entferntesten Kultur. Man lernt vieles der eigenen Kultur mehr zu schätzen und
gleichzeitig kann man seinen Horizont enorm erweitern. Die Zeit an der Ägäis hat mich selbst zu
einem offeneren Menschen gemacht und mir Freunde beschert, die über den ganzen Globus verteilt
sind. Ich kann jedem empfehlen ein Auslandssemester in Izmir zu machen und die wahre moderne
Türkei kennenzulernen.
Für weitere Fragen stehe ich gerne via E-Mail zur Verfügung. [email protected]

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