des Welfischen Hauses
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des Welfischen Hauses
ln Erz geprägte G eschichte Linie Lüneburg Ernst August, 1692 -1698 M edail I e ohne Jahreszahl Vs.: "So kommen sie" (die Schätze des Etzbergbaues).Yor Landschaft mit Bergwerksanlagen und Schmelzhütten steht ein bärtiger Mann mit Holzbein, eine Mischung aus den Göttem Pluton und Saturn. Rs.: Ä'hnliche Gestalt mit Flügeln schüttet Münzen aus Füllhorn in einen Brunnen. "So verschwinden sie". Pluton, mit Füllhom, galt als Herrscher über die Schätze der Tiefe, Saturn zeigte das Goldene Zeitalter an. Titelfoto: B raun s c hw eig- Wo Wnb ütt Ludwig Rudolf, 17 31 el -17 35 Medaille 17 33 (von Peter Paul Werner, Nürnberg) "Aus llidrigkeiten Ruhm". Der Wilde Mann, eine Sagengestalt des Harzer Enbergbaues, hölt Tanne und den bekrönten, mit der Kette des Andreasordens behöngten Wappenschild. Dies ist die einzige Braunschweiger Medaille mit der auf Münzen häufg vorkommenden Darstellung des Wilden Mannes. (Rückseite: Büste) A 44 mm Die Hezöge von Braunschweig-Lüneburg entstammen einem der vornehmsten und ältesten deutschen Fürstengeschlechter, dessen gesicherte Stammreihe sich bis Graf Welt l. ft vor 825) zurückverfolgen läßt. Wohl der bekannteste Welfe, Heinrich der Löwe, unterlag seinem Vetter l(aiser Friederich Barbarossa und verlor 1180 die Heaogtümer Bayern und Sachsen. Aus dem restlichen welfischen Hausbesitz zwischen Elbe und Weser entstand 1235 das Heaogtum Braunschweig-Lüneburg. Zu den Besitzungen gehörte der Haa mit sei- nen reichen Silbergruben. Zahlreiche Münzen der Braunschweiger Heaögezeugen seit Heinrich dem Löwenvon ihrem Reichtum:sie sind wegen ihrerzum Teil sehr reizvollen und vielfältigen Darstellungen bei Sammlern sehr beliebt. Das 'Fenster in der Halle" widmete '1966 den Münzen der Hezöge von Braunschweig und Lüneburg seine 65. Ausstel- Weniger bekannt, aber nicht weniger reizvoll, sind die Medaillen derWelfen. Bei Medaillen handelt es sich um Kleinkunstwerke. die mit Münzen meist die Herstellungstechnik des Prägens und die Form gemein haben. Da sie jedoch nicht als Zahlungsmittel umlaufen müssen, unterliegen sie auch nicht den tech- nischen und ikonografischen Zwängen. lhr Relief kann stärker hervortreten, Bild- und Schriftgestaltung waren im Allgemeinen dem Künstler freigestellt. Die Medaillen Braunschweig-Lüneburgs dokumentieren auch privatere Bereiche des Herrscherhauses als die Münzen, z.B. Hochzeit, Geburt eines Nachfolgers, Einweihung einer Kirche oderTod. Besonders interessant sind die Portraits der nicht regierenden Herzöge und anderen Mitglieder der Familie, die nicht auf Münzen vertreten sind. Sie unterstreichen die Bedeutung und Souveränität des Fürstenhauses. lung. Medaillen der Linie Wolfenbüttel Heinrich Julius, I 589- I 61 3 Emblematische Medaille 1611 (von Heinrich Rappost) "Standhaft und aufrichtig". Salamander im Feuer, Symbol fi)r die Unverletzlichkeit der Reinheit. Geprägt anläßlich eines Streites mit Braunschweiger Edelleuten. Über den Medailleur ist fast nichts bekannt. Die Braunschweiger Geschichte ist außen- politisch nicht besonders ereignisreich. Schon im Mittelalter teilte sich das Herrscherhaus in mehrere Linien, die durch Erbschaft meist nach einigen Generationen wieder an die Stammhäuser zurückfielen. Nach Ernst dem Bekenner (1 521 -1 546), der 1 521 in seinen Landen die Reformation durchführte' sind vom numismatischen StandpunK bis zum 19. Jahrhundert zwei Hauptlinien interessant, die souverän und unabhängig voneinander herrschten: Das Neue Haus Braunschweig, aus dem seit 1 635 das Haus Eraunschweig-Wotfenbüttel entstammt, und das Haus Neu-LÜneburg. Beide Linien bekämpften sich gegenseitig protokollarisch und mit Intrigen, dennoch gab es regelmäßige Haus- konferenzen und Abstimmungen in außen- politischen Fragen. Auseinandersetzungen zwischen den Erben um den Herrschaftsanspruch waren in beiden Linien selten, zumal keine Erbverträge mit anderen Fürstenhäusern geschlossen wurden. Beim Aussterben einer Nebenlinie fiel sie automatisch an die Hauptlinien zurück. Es gab auch so gut wie keine kriegerischen Auseinandersetzungen mit anderen Ländern. Allerdings dienten vieleAngehörige der Braunschweiger Fürstenfamilie in anderen Staaten als Feldherren, sie befehligten Söldnerheere, z.B. im Namen von Friedrich dem Großen von Preußen oder sogar für die spa- nische Krone. Emblematische Medaille 1612 (von Heinrich Rappost) 'Die Wahrheit vertreibt die Lügen". An einem Tümpel steht eine brennende Ollampe (das Licht der wahrheit), zu der etliihe Frösche aufsehen. Frösche werden angeblich durch zum Schweigen gebracht. 4 Licht Friedrieh Ulrich, 161 3-1 634 Medaille 1615 auf die Belagerung der Stadt Braunschweig (von Heinrich Rappost) Rs.: "Entweder du beugst dich, oder du wirst gebrochen". Eiche wird von dem Namen Jehovas bestrahlt, im Hintergrund die Stadt Braunschweig. Sie weigerte sich schon zu Zeiten von Heinrich Julius, botsmtiJ3ig zu sein, deshalb wollte der junge Henog Friedrich Ulrich die Stadt mit Gewalt erobern. Ende Juli 1615 begann er die Belagerung und hattefast Erfolg, als die Städtischen unerwartet gröJ3ere Hilfe von den Hansestädten bekamen und der Herzog die Belagerung nach 3 Monaten auJheben muJlte. Im Frieden zu Steterburg am 21. Dezember besttitigte der Herzog die Freiheiten der Stadt, und sie erklärte sich zur Erbhuldigung bereit. Anton Ulrich. I 685 -1 7 I 4 Medaille o.J. (von Johann Geory Breuer) "Ich will gehen, wohin Du michfihrst". Das Welfenrofi wird von einer aus Wolken ragenden Hand nach links gffihx. Der schwedische Medailleur Breuer arbeitet 1674-1684 als :lIün:meister in Braunschweig, ab 1695 in Altonafiir Schweden und Dönemark. Medaille 1693 auf die Wiedereinrichtung der alten Münze zu Wolfenbüttel (von Christian Wermuth) "Die neue Münze in Wolfenbüttel errichtet im Monat Oktober 1693". Drei weibliche Gestalten, jeweils mit Füllhorn und Waage. Zwischen ihnen die Zeichenfir Silber, Gold und Bron:e ü b e r a ufge h ä uft e n M ü nze n. Die Darstellung der"DEAE MONETAE" auf der Medaille hat ihren Urspntng auf einerTessera (römische Marke) aus derZeit des Kaisers Augustus (27 v.Chr. - l4 n.Chr.) und auf Münzen des Kaisers Commodus (177-192 n.Chr.). Sie versinnbildlichen die drei Münzmetalle. Wermuth war wohl derfruchtbarste Medailleur des Barock und Rokoko, er prägte seine Medaillen meist in seiner eigenen Werkstatt in Gotha. 6 Rudolf August und Anton abich, gemeinsam 1685-1704 Symbolische Medaillle 1702 auf die brüderliche Eintracht Ys.: Zwei RAV Wrde ffi)r Celle (: und Hannover) yersuchen vergeblich, die geschlossenen, mit Rudolf August, Anton Ulrich) beschifteten Magdeburger Halbkugeln auseinandenurei/|en. Aus dichten Wolken, zu deren Seiten ein Band die Inschift NON VI (nicht durch Kraft ...) zeigt, zucken Blitze herab. Rs.: Auf einem Tisch liegen beide Häffien der geöffneten Kugel, am Ventil eine Hand. Das Nesselblatt und die Buchstaben HA stehenJilr Herzog Hans Adolf von Plön, den Schwiegersohnvon Rudolf August, und die Buchstaben auf den Fingernfir die Namen Greve, Seidensticker, v. Campen und Lautensack. Sie sollen versucht haben, die Eintracht der Herzöge zu stören. Am bewölkten Himmel zeigt ein Band die Aufschnft SED ARTE (... sondern durch List). Der physikalische Versuch des Magdeburger Ratshetn und Bütgermeisters Otto v. Guericke (1602-86) soll die Folgen von Eintracht bnl Zwietracht darstellen: Solange die Kugel luftleer ist, sind die Hölften nicht zu trennen, wenn aber eine "böse Hand" das Ventil öffnet,fallen die Htilften von selbst auseinander. Der Medailleur ist unbekannt. L udwig Ru tlolf, I 7 3 I - 1 7 J 5 Medaille 173I auf den Einzug des Heaogs in die stadt Braunschweis (von Bernhard Jutius Dedekind) "Braunschweig jubernd". Ansicht der befestigten stadt, darunter Medaiilon _ mit dem wappenlöwen. I73I traf HezogLudwigRudorf dem mit demTode seines vaters die unbeschrrinkte Henschaft über das Heaogtum wotfenbüttel zugefallen war, zur ütrrrii*, der Regierung in der Stadt Braunschweis ein. Dedekind arbeitete rz32-42 ars wardein und Münzmeiter in Braunschwetg. Elisabeth Christine, * 1691, f I7S0 Tochter des Henogs Ludwig Rudog vermähtt t70g mit Erzhenog Karr, dem zweiten sohn des Kaisers Leopold 1., als Kart Iil Gegenkönig in Spanien. Mutteräer Kaiserin Maria Theresia. Medaille I70Z auf ihre Reise nach Spanien. "Der Südwind ruft auf die hohe See.' (Wrlit, Aen. J.70). AVSTER ist möglicherweise ein Wortspiel mü AVSTRIA. Im Abschnitt: "Die Segel dem llind geöffiet am 19. Apfl 1707,,. Der Künstler ist nicht bekannt. I Frtedrich lYilhelm, I I 1 3 - I 8t s Fiel im Befreiungskrieg gegen die Franzosen bei euatrebras. Waterloo-Medaille I8l5 (von Carl Häseler). Brustbild in Uniformjacke und flacher Kappe. "Braunschweig seinen Kriegern, euatrebras und waterloo". Zum Andenken an die Teilnahme *'i;:T#'!r:;::r::,#,:'l?:l;::',y;:;;i: Medaillen der Linie Lüneburg, nach 1815 Königreich Hannover I Ernst August, I 692 -169t Medaille o.J., auf die Silbergruben des Harz (von Heinich Bonhorst) "Die goldene Unfruchtbarkeit des Hanes ... bereichert aus der Tiefe;. Landschaft mit Bergwerksanlagen: Förderwerk mit Fahrkunst, Füilhörner mit"Ez und Münzen. (Rückseite: Fortuna mit Seget) I Friedich wn Celle, 1636-1648 Medaille 1637 (von Henning Schlüterllsaak Henningk) Vs.: "Wie du, Friedich, Hezog des Friedens, einen liebenswerten Namenfihrst, so möge auf Erden der heimfi)hrende Friede deine Henschajl segnen". Äs.: "Fried ernehrt, Unfried verzehrf . l4 bekrönte Wappenschilde (Braunschv'eig, Eberstein, Oberdiepholz, Eberstein, Lutterberg, Unterdiepholz, Lohra, Reinstein, Klettenberg, Blankenburg, Hohnstein, Ober- und Niederbruchhausen, Hoya, Hombury und Lüneburg), innen die B raunschweiger Helmzier. Henning Schlüter arbeitete 1623 bis 1672 als Münzmeister in Goslar und Zellerfeld, er schnitt auch Stempel Jür Hessen, Darmstadt und Worms. Isaac Henningk, der die Rüclcseite dieser Medaille signierte, schnitt von ca. 1630 bis 1637 Stempel in Clausthal. 10 Georg llilhelm, in Calenberg 1648-1665, in Celle bis 1705 Medaille 1691 (von Anid Karlsteen) "Den Beständigen helfen die Sterne". Die bekrönte, pfauenfeder-besteckte Säule der Braunschweiger Helmzier mit aufgelegtem Stern. Die Stiule im Wappen war ursprünglich nichts weiter als ein mit einem ffiuenstofi geschmückter Schaft, an dem das springende RoJ3 "htingl". Diese Medaille entstand bei einem Besuch des schwedischen Hofmedailleurs Karlsteen. Jo hann Friedrich, 1 665 - 1 67 9 Medaille o.L (von Levin Zernemann) "Aus Beschwernis kommt Ruhm". Felsen, von Meer umtost, darauf Palme als Symbol des Reinen (brw. des Henogs). Zernemann war zeitweise Münzschneider in Clausthal und Braunschweis. '1 'l Ernst August, 1692-169t Als Lohnfir dem Kaiserhaus erwiesenen Hilfen errangte er 1692 die Kumürde. Medaille o.J., "Gut ist allein, was ehrenhaft ist". welfinroß gymtotlir aen nrÄg in Rennbahn. Sophia,*1630,f1714 1658 vermtihlt mit Ernst August. Medaille 1684 (von Anid Karlsteen) Vs.: "Geborene Prinzessin der Rheinplatz-. Rs.: "Ohne mich zu venuirren, nähere ich mich dem Ende". Von der Sonne bestrahlte Landschaft mit Schtoß. 1692 erhielten die Heaöge von Braun- erbte Georg l. von Braunschweig-Lüneburg schweig-LüneburgdieKurwürde; dasRecht, über seine Mutter, einer Enkelin des eng-den lGiserzu wählen, war jedoch nur noch lischen Königs Jakob l, die Ansprüche auf ein Ehrenamt, verbunden mit ritel, standes- den englischen Königsthron. Von 1714 bis erhöhung und anderen privilegien. 1710 1gg7, 1za Jahre langl regierten wetfen die wurde ihnen das Kuramt des Easchatzmei- aufstrebende britiscÄe Großmacnt, gleichsters verliehen. zeitig blieben sie in peronalunion Herrscher in Braunschweig_Lüneburg. Durch geschickteHeiratspolitikbestandeine Verflechtung des Hauses Braunschweig fast allen europäischen mit Fürstenhöfen, so mit Dänemark, den Niederlanden, Hessen, lm Wiener Kongress setzte Georg lV. lg15 durch, daß Bäunschweig-Lüneburg Brandenburg, Sachsen, England und sogar mit dem habsburgischen lGiserhaus. 1714 überrundet12 zum Königreich Hannover erhoben wurde. poli_ tisch hatte Lüneburg dadurch endgüttig das kleinere,aberältereFürstentumWolfenbüttel Infolge unterschiedlicher mußte 1 Erbregelungen die als Queen Victoria die Weltpolitik des 837 die Personalunion zwischen dem 19. Jh. maßgeblich mitgestaltete, während in Hannover ihr Onkel Ernst August zum König gekrönt wurde. englischen und hannoveranischen Königreich aufgehoben werden. Der englische Königsthron fiel an die Nichte Wilhelms lV., Georg Ludwig (in England Georg I), 1698-1727 Erbte 1714 als Urenkel Jakobs I. die englische Krone. Medaille 1707 auf die Übernahme des Oberbefehls über die Rheinarmee (von Philipp Heinrich Müller, Augsburg) "Er gibt der müden Welt die Möglichkeit, sich aufzuichten". Das trojanische ffird vor den Toren der Stadt. Medaille 1714 auf den Regierungsantritt in England (von Georg Wilhelm Vestner, Nümberg) "Ein Würdiger geht zu den Briten, die in einer anderen llelt leben". Auf einer Landkarte Westeuropas springt das llelfenrofi von IIANNOVER racft LONDEN (!), "Eine lMelt genügt nicht". 13 Die ersten Medaillen auf Braunschweiger Hezöge entstandenAnfang des 16. Jh., ihren Höhepunkt erreichte diese Art des Kleinkunstwerkes jedoch im 17. Jh., als die Herrscher absolutistisch regierten und die Stilepoche des Barock ihren Höhepunkt erreichte. lm Gegensatz zu vielen anderen Fürstenhäusern beschäft igten die Brau nschweiger keinen Hofmedailleur; vielmeh r bestellten sie Stempel für Medaillen bei namhaften Künstlern, z.B. bei Georg Wilhelm Vestner (1677-1740) in Nürnberg oder Phitipp Heinrich Müller (1654-1719) in Augsburg. Manchmal luden sie auch einen Medailleur ein und ließen ihn für einige Zeit am Hof arbeiten, wie 1684 und 1691 den schwedischen Hofmedailleur Arvid Karlsteen. Die vielen in Braunschweiger Museen noch erhaltenen Medaillenstempel zeigen, daß die Hezöge die Stempel oft enruarben, um die prägung in Georg II., 1727-1760 Angeblich liebte er sein Kuffirstentum mehr als sein englisches Königreich. Medaille 1734, auf die Anlage der Weserschleus e bei Hameln (von Ehrenreich HannibaD. ihren eigenen Münzstätten durchführen zu lassen. "Der Handel auf der Weser wurde wieder möglich gemacht". (Vs.: Büste) Hannibal, Schüler von Anid Karlsteen, arbeitete seit 1699/ür die Hezöge von Braunschweig, 1713 wurde er in C Iausthal Münzmeister. Der letzte König von Hannover, Georg V., kämpfte 1866 an der Seite österreichs um die Vorherrschaft in Deutschland. Nach der Niederlage wurde das Königreich von preußen annektiert, Georg ging nach österreich ins Exil. Sein Enkel heiratete Victoria Luise, Tochter des Kaisers Wilhelm ll. Er konnte als dessen Schwiegersohn 1913 nach dem Aussterben des Hauses Braunschweig-Wolfenbüttel (1884) die Nachfotge in diesem Heaogtum antreten, bis er im November 1918 abdanken mußte. Medaille 1845 auf die Geburt des Erbprinzen Ernst August (f I92J) (von Emil Schilling). Ansich der Stadt Celle mit dem SchloJJ. Die Medaille wurde angeblich von Celler Die braunschweigischen Lande galten seit früherZeit als reich, sowohl durch die Landwirtschaft als auch durch den Bergbau. Die Hazer Silbergruben sicherten den Heaögen ein ständiges Einkommen, mit dem die Hof- Bürgern gestiftet. haltung, ein Heer und verschiedene soziale. wissenschaftliche und künstlerische Engagements bezahlt werden konnten. Schilling war ca. 1844 bis 1865 in Berlin tätig, alle anderen Daten sind unbekannt. 14 meistens handelt es sich bei den offiziellen Prägungen dieserZeit um Preismedaillen und Verdienstauszeich nu n gen. Dr. Günther Brockmann, der die hiergezeigte Sammlung zusammengetragen und für die Ausstellu ng f reu ndl icherweise zu rVerf ügu ng gestellt hat, ist auch Verfasser des wichtigen zweibändigen Korpuswerkes "Die Medaillen der Welfen". Es bildet alle 1 150 bekannten braunschweigischen Medaillen ab, erläutert geschichtliche Hintergründe der Prägungen und übersetzt die Umschriften aus dem LateiTL nischen- Georg Wilhelm, * 1880, f 1912, infolge eines Aatounfalls Enkel des letzten regierenden Königs von Hannover, Georg V. Medaille 1912 auf seinen Tod (von Stephan Schwartz). B ru s tbi I d in ös t erreichis cher Haup tmannsu ni.fo rm m i t O rd e ns sp a nge. Schwartz war Professor an der Kunstgewerbeschule in Wien und besaJJ ein eigenes Atelier. Fast alle Medaillen entstanden in dieser Zeit alsAuftragsarbeit oderauf Wunsch des Herrscherhauses, sie besitzen dadurch einen Ernst August (Christian Georg), -1918 keit aus. Die meisten Braunschweiger Medaillen mit Titel oder Portrait blieben jedoch auch im Mit ihm wurde im Mittelalter erstmalig ein Wahzeichen dieser GröJJe und Artfrei 9. Jh. Auftragsarbeit des Herrscherhauses; auf einem städtischen Platz aufgestellt. sehr offiziellen Charakter. Erst im 18. Jh. begannen Medailleure in größerem Stil, auf eigene Rechnung Stempel zu schneiden und I 191 3 Obwohl der Prinz der königlichen hannoverschen Linie entstammte, konnte er nach der Heirat mit der preußischen Prinzessin Viktoria Luise, Tochter Kaiser l4/ilhelms IL, die Nachfolge in B raunschw eig-Wolfenbüttel antreten. Im November 1918 mußte er abdanken. 1953 auf Schloß Marienburg Medaille 1913 auf den Regierungsantritt (aus der Nürnberger Prögeanstalt von Christian Lauer). Der Bronzelöwe auf seinem Steinpfeiler wurde I166 von Heinrich dem Löwen als Symbol seiner Macht und Zeichen der diese oder die damit geprägten Stücke dem Heaog oder auch Privatpersonen anzubieten. Besonders ein Medailleur in Gotha, Chrlstian Wermuth, vertrieb 1699 bis 1739 viele seiner Eaeugnisse vorwiegend an private Interessenten durch Versenden gedruckter Listen. Einige dieser Volksmedaillen zeichnen sich nicht gerade durch besonders gelungene Entwürfe oder große Kunstfertig- f G 1 15 eri cht s s t ri u e erric ht e t. Ernst August, I I 37 -1 85 I Medaille 1845 auf die Ennnerung an die Gründung des königlichen Münzkabinetts 100 Jahre zuvor (von Georg Fritz) Vs.: "Unter der Regierung von Ernst August gedeiht die neue Zeit". Rs.: "Die Münzsammlung, einst im Besitz von Molanus und Böhmer, wurde vor 100 Jahren königlich". Bei seinem Tod hinterliefi Justus Christoph Böhmer, Abt des Klosters Loccum, eine umfangreiche, von seinem onkel und vorgänger, dem Abt Gerhard llalter Molanus, begonne Münzen- und Medaillensammlung. Die Erben beschlossen im Jahre 1745, die Sammlung durch eine Auktion zu vertiufiern. Der Versteigerungskatalog, das bekannte "Numophylacium Moleano-Boehmerianum", veranlafite König Georg III., die Teile der sammlung, die sein Haus betrafen, als Grundstock eines königlichen Münzkabinetts zu ent etbenIm Jahre l345feiertb das königliche Kabinett sein hundexjähriges Bestehen. Sein damaliger Direktor, der bekannte NumismatikerHermann Grote, soll die Anregung zu obiger Medaille gegeben haben. Neben dem Kölner Sammler Dr. Günther Brockmann trug auch Rolf Schneider aus Osnabrück zum Gelingen der Ausstellung bei. Diese Broschüre wird kostenlos abgegeben. Geldgesch ichtliche Sammlung Kreissparkasse Koln