Urlaub in unserer Partnergemeinde Gargnano Endlich war es so

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Urlaub in unserer Partnergemeinde Gargnano Endlich war es so
Urlaub in unserer Partnergemeinde Gargnano
Endlich war es so weit.
Wir hatten uns schon lange Zeit auf unsere Partnerschaftsgemeinde
Gargnano gefreut.
Seit August letzten Jahres, der Gründung unseres Vereins, beschäftigten wir
uns mit Gargnano bei der Organisation des Festes anlässlich der
Unterzeichnung des Partnervertrags, oder mit unserem Stand auf dem
Weihnachtsmarkt bzw. jetzt mit der Vorbereitung unseres diesjährigen
Dorffestes.
Da wurde es wirklich Zeit, einmal persönlich in Gargnano vorbeizuschauen.
Schon jenseits des Brenners war das kühle regnerische Wetter vorbei. Und wir
sahen erste Streifen blauen Himmels. Das Eintauchen in das mediterrane
Umfeld tut auch dem sonst üblicherweise sonnenverwöhnten Waakirchner gut.
Das Hotel Du Lac in einer kleinen ruhigen Seitenstraße direkt am See empfing
uns – jedenfalls aus Sicht meiner Frau – mit Romantik pur. Das war ganz in
meinem Sinne. Zumal meine Frau in dieser Woche mit mir ihren Geburtstag
feiern wollte.
Der Blick einerseits in die schneebedeckten Berge, andererseits aber auf den
offenen weiten See, tat der Seele einfach sehr gut.
Das Frühstück durfte direkt auf dem Balkon am See eingenommen werden
und eröffnete so den Tag nicht nur mit kräftigem Kaffee, sondern auch mit
diesem schönen weiten Blick über den See.
Lange Spaziergänge Richtung Villa Feltrinelli, vorbei an netten Pensionen,
runden das Bild ab. Der Blick auf dieses noch sehr ursprüngliche Dorf, ohne
die sonst oft störenden Bettenburgen, ist einfach sehr wohltuend.
Natürlicher Anlaufpunkt zum Abendessen sind die beiden kleinen Häfen, die
sich ihren ursprünglichen Charakter ohne „Jetset-Getue“ erhalten konnten.
Viel Glück hatten wir, dass die Villa Bettoni einen Tag der offenen Tür
veranstaltete, an dem wir den wunderschönen Garten kennen lernen durften.
Unser Führer, Herr Freese, erweckte den Garten mit seinen gründlich
recherchierten Berichten zum Leben.
Eine Einladung in eine durch ihn wunderbar renovierte Limonaia rundete den
Eindruck von Gargnano ab.
Man muss wissen, dass Gargnano früher, vor der Erfindung der
Ascorbinsäure, bis zu 20 Mio. Zitronen in alle Welt versandte. Dazu waren
aufwändig konstruierte quasi Gewächshäuser notwendig, die heute noch an
vielen Stellen erhalten sind und dem Ort ein besonderes Gepräge geben.
In die Villa Feltrinelli wollte man uns leider nicht einlassen. Auch nicht, als wir
uns als Bewohner der Partnergemeinde Waakirchen vorstellten. Wir kannten
noch nicht, das die Villa Feltrinelli öffnende Stichwort: „Wir würden gerne ein
Glas Prosecco auf Ihrer Terrasse genießen.“
Man kann die Villa, wenn man auf der rechten Seite zum Ufer des Sees
hinuntergeht, auch vom See aus sehen, und so einen schönen Eindruck
gewinnen.
Die Wege hinter dem Dorf, die es mannigfaltig gibt, kosteten schon etwas
Schweiß, sind dafür aber eher weniger frequentiert, und an vielen Stellen kann
man eine wunderschöne Aussicht über das Dorf und den See genießen.
Es gibt viele Geschichten, wie die von dem Schriftsteller D. H. Lawrence, der
1913 in Gargnano weilte. Dessen Leben bzw. Wiedergabe seiner Eindrücke
machte sich der Verein Comitato per Gargnano Storica (Verein zum Schutz
der kulturellen Identität Gargnanos) zur Aufgabe. Über den Aufenthalt von D.
H. Lawrence in Gargnano erschien eine sehr gut gemachte Broschüre.
Im Fremdenverkehrsamt wurden wir nett empfangen und konnten dem
Calendario entnehmen, dass eigentlich die ganzen Sommermonate über
lauter Highlights, und zwar nicht nur musikalische, sondern auch kulinarische
geboten werden.
Überhaupt hat uns das Essensangebot sehr überzeugt. Jedenfalls haben wir
uns kein einziges Mal – wie sonst vielleicht manchmal im Urlaub üblich – über
irgendeine Mahlzeit ärgern müssen.
Gargnano ist nicht nur eine Reise wert. Wir sind froh, dass wir nun als
Waakirchner mit diesem Ort so fest verbunden sind. Und wir sind ganz sicher,
dass wir diesen Ort wieder besuchen werden. Dann allerdings mit einigen
Worten mehr Italienisch im Gepäck als bei unserem ersten Besuch.
Waakirchen, 19. Juni 2013
Carsten Schramm