Forstliche Mitteilungen 09/2012 - IG Bauen-Agrar

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Forstliche Mitteilungen 09/2012 - IG Bauen-Agrar
9/2012 • 65. Jahrgang
12/2011 • 64. Jahrgang – 1/2012 • 65. Jahrgang
Bildungsgerechtigkeit als Teil der zukünftigen Hochschulpolitik
Standpunkte zur Hochschule
www.igbau.de
www.igbau.de
Industriegewerkschaft
Bauen-Agrar-Umwelt
2
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
Inhalt
Impressum
Herausgeberin
Industriegewerkschaft
Bauen-Agrar-Umwelt
Olof-Palme-Straße 19
60439 Frankfurt am Main
Foto: Sebastian Bernhard, Pixelio
Ausgabe 9/2012
Umweltschutz
Foto: Rainer Kaupil, Pixelio
Seite 9
Gestaltung
Barbro Danz
IG Bauen-Agrar-Umwelt
Olof-Palme-Straße 19
60439 Frankfurt am Main
Telefon 069 95737-147
Fax
069 95737-139
E-Mail [email protected]
DGB
Seite 6 – 7
Redaktion
Paul-Rudolf Härle
(verantwortlicher Redakteur)
Am Bruch 12
34549 Edertal (Giflitz)
Telefon 05623 973064
Fax
05623 973065
E-Mail [email protected]
Manuskripte und redaktionelle Hinweise
nur an die Schriftleitung. Für unverlangt
eingegangene Manuskripte wird keine
Gewähr für Rücksendung oder Veröffentlichung übernommen.
Der Nachdruck von Texten ist, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der
Schriftleitung gestattet. Die mit Namenszeichen versehenen Beiträge geben nicht
immer die Meinung der IG BAU oder der
Schriftleitung wieder. Kürzungen der Artikel bleiben vorbehalten. Erfüllungsort und
Gerichtsstand ist Frankfurt am Main.
Foto: Michael Bührke, Pixelio
Die FM sind eine bundesweit verbreitete
Zeitschrift für die Beschäftigten in Forst
und Naturschutz im Organisationsbereich
der IG Bauen-Agrar-Umwelt.
Druck
alpha print medien AG
Kleyerstraße 3
64295 Darmstadt
Telefon 06151 8601-0
Fax
06151 8601-100
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Erscheinungsweise der FM: zehnmal im Jahr.
Der Verkaufspreis ist im Mitgliedsbeitrag
enthalten. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Bitte recyceln.
Anzeigen und Beihefter
PGH Media
Heinz-Joachim Hasenbank
Paul-Gerhardt-Straße 27
63457 Hanau
Telefon 06181 9397-28
Fax
06181 9397-29
E-Mail [email protected]
Anzeigenverwaltung
alpha print medien AG
Kleyerstraße 3
64295 Darmstadt
Telefon 06151 8601-326
Fax
06151 8601-300
E-Mail [email protected]
Anzeigenpreisliste Nr. 17
Anzeigenschluss: jeweils einen Monat
vor Erscheinen
Anschriftenänderung
IG Bauen-Agrar-Umwelt
Bundesvorstand – VB V
Referat Forstpolitik
Telefon 069 95737-301
Fax
069 95737-309
E-Mail [email protected]
Letzte Meldungen
Physiologischer Trainingseffekt
Wanderspaß statt Fitnessstress
Vertreter von IG BAU, BDF und dbb Tarifunion
trafen sich zum zweiten Mal
Personalnachhaltigkeit 2013
Aus den Regionen
• Baden-Württemberg
• Bayern
• Hessen
• Niedersachsen
4–5
8
10
11 – 13
14 – 17
18 – 19
20 – 21
Mitgliederwerbung
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Informationen
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Literatur
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Forstliche Mitteilungen • 9/2012
3
Foto: Kalle Meyer
Zur Sache
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Leserinnen und Leser,
der Zugang zu den Hochschulen ist, wie das Leitbild des Deutschen Gewerkschaftsbunds anmerkt, nach wie vor durch soziale
Ungleichheiten gekennzeichnet. Ungleichheiten entstehen
nicht erst an der Schwelle zur Hochschule, sie entwickeln sich
nicht allein auf der Grundlage unterschiedlicher individueller
Fähigkeiten und Begabungen von Kindern und Jugendlichen,
sondern im gesamten Verlauf des Erziehungs- und Bildungsprozesses. Bildungschancen sind ungleich verteilt und werden
ungleich genutzt – damit dürfen wir uns nicht abfinden.
Für die Ermutigung von Studienberechtigten aus einkommensschwachen und bildungsfernen Schichten zur Aufnahme eines
Studiums ist mit entscheidend, dass die Risiken des Studiums
kalkulierbar sind. Hierzu gehört, dass die Studiendauer
überschaubar bleibt und die Finanzierung nicht zu einer übermäßigen Verschuldung führt.
Alles Forderungen, die in einer Bildungsgesellschaft mit sozialer
Orientierung selbstverständlich sein sollten, aber noch längst
nicht zum Standard gehören. Daher legt hier der DGB als wichtige gesellschaftliche Kraft mit Recht den Finger in die Wunde
und stößt Entwicklungen – auch in Kooperation mit anderen
gesellschaftlichen Gruppen – immer wieder an. Auch aus Sicht
der IG BAU werden hier wichtige Impulse gesetzt, die es zu
unterstützen gilt.
Es grüßt sehr herzlich
Volker Diefenbach
Vorsitzender der Bundesvertretung
Forst und Naturschutz
Volker Diefenbach
4
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
+++
Letzte Meldungen
Buchtipp
Niedersachsen
Gerichte bestätigen
Qualifizierungstarifvertrag
Der Qualifizierungsfonds Forstwirtschaft
e. V. (QfF) wird finanziell durch Einzahlungen der Forstlichen Lohnunternehmen
getragen. Diese haben dann die Möglichkeit, Aus- und Fortbildungen vom QfF gefördert zu bekommen.
D
ieses Umlageverfahren mit dem Ziel,
das Qualifikationsniveau der Beschäftigten in dieser Branche zu erhöhen, basiert auf einem Tarifvertrag, der vom Niedersächsischen Sozialministerium für ‚allgemeinverbindlich‘ erklärt wurde. Damit
ist für alle Betriebe und Arbeitnehmer,
unabhängig von einer Gewerkschaftsoder Verbandszugehörigkeit, der Tarifvertrag anzuwenden.
Einige wenige Betriebe mochten diese
Verbindlichkeit in der Vergangenheit
nicht zu akzeptieren. Diese wurden jedoch (mit erheblichen Zusatzkosten für
den Rechtsstreit) durch die Arbeitsgerichte eines Besseren belehrt.
In bislang 15 Prozessen haben die Gerichte die Wirkung des Tarifvertrags ohne
Wenn und Aber bestätigt und Widersprüche zahlungsunwilliger Betriebe zurückgewiesen. Kein einziger Widerspruch war
erfolgreich.
Dieses Beispiel zeigt, dass allgemeinverbindliche Tarifverträge durchaus auch in
der Forstwirtschaft wirksam eingesetzt
werden können. Weitere solcher Regelungen würden dazu beitragen, die
Chancengleichheit der Betriebe zu verbessern.
䊏
Jürgen Kumm
+++
Ab 1. Juli gültig
Bio-Logo „Euro-Blatt“
Ob Schinken aus Spanien, Oliven aus
Griechenland oder Bohnen aus Frankreich – vom 1. Juli an gibt es nur noch ein
gültiges EU-Bio-Logo.
D
as Sternenblatt auf grünem Untergrund, das sogenannte „Euro-Blatt“,
ist dann verbindlich für alle vorverpack-
Michel Küthe und Wilfried Markel
Hessische Landesforstschule Schotten
Gründung, Entwicklung und Ende einer hessischen
Försterschule im Vogelsberg von 1922 bis 1982
20 x 21 cm, Softcover, gebunden, 200 Seiten.
Selbstverlag des BDF-Landesverband Hessen.
Zehn Euro einschließlich Versandkosten. Bezugsquelle: Gerhard Kunze, Am Raabgarten 4,
36304 Alsfeld (E-Mail: [email protected])
1. Auflage 2012.
Die Geschichte dieser bedeutenden hessischen
forstlichen Ausbildungsstätte wird in diesem
Buch von den beiden Autoren in sehr sorgfältiger Weise bearbeitet. Es enthält einen geschichtlichen Überblick der Forstschule von 1922 bis 1982,
50 Jahrgangsbilder mit den Namen der darauf abgebildeten Personen, eine
Ehrentafel für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Förster und ein vollständiges Namensregister aller 2000 Forstschülerinnen und Forstschüler einschließlich des mittleren Dienstes. Es ist eine Erinnerung und eine Fundgrube für alle hessischen Förster und sollte daher in keinem Bücherregal
fehlen. Zum Schluss eine sehr persönliche Aussage im Vorwort von Susanne Schwab, der Bürgermeisterin der Stadt Schotten: „Unsere Forstschule
ist den Menschen bis heute nicht nur ein Begriff, sondern bleibt uns ans
Herz gewachsen!“ Dem ist nichts hinzuzufügen – ich wünsche dem Buch
eine weite Verbreitung und seinen Lesern viel Freude beim Betrachten und
Erinnern!
䊏
Ortwin Vaupel
ten, ökologisch erzeugten Lebensmittel,
die in einem EU-Mitgliedsstaat hergestellt werden. Die zweijährige Übergangsfrist für bisherige rundgezackte
Bio-Gütesiegel läuft damit aus. „Wir hoffen, dass das EU-Logo in der weiteren
Entwicklung zu einem weithin anerkannten Zeichen
für die ökologische Lebensmittelerzeugung in der
ganzen EU wird
und Verbrauchern
Vertrauen gibt,
dass die Waren
den strengen EUVorschriften für
den ökologischen Landbau entsprechen,“ erklärte der EU-Kommissar für
Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Dacian Cioloş.
Alle Bio-Produkte, wie etwa Bio-Marmelade, Bio-Brot oder Bio-Öl, deren land-
wirtschaftliche Zutaten zu mindestens
95 Prozent aus Bio-Landwirtschaft stammen, müssen ab 1. Juli 2012 das „EuroBlatt“-Etikett tragen. Gültigkeit behalten
daneben auch die vielfältigen anderen
Öko-Siegel, etwa von Bioland, Demeter
oder Naturland, da sie den Mindestanforderungen der
EU-Verordnung
für den ökologischen Landbau
oder noch strengeren Kriterien entsprechen.
Der deutsche Designstudent Dušan
Milenković hat das
neu EU-Bio-Logo entworfen. Er gewann
2009 einen von der Kommission ausgerufenen Logo-Wettbewerb, an dem sich
über 3400 Kunst- und Designstudenten
䊏
beteiligten.
Europäische Kommission
Letzte Meldungen
+++
Sondergruppen-Reise
Immer weniger Vögel
auf europäischen Feldern
Höhepunkte
der Westtürkei
D
as hat eine aktuelle Studie der Vogelschutzorganisation BirdLife International ergeben, für die Daten aus 25 EU-Mitgliedstaaten ausgewertet wurden. Die Wissenschaftler berechneten einen sogenannten Agrarvogelindikator, der die Bestandsentwicklungen von insgesamt 37 europäischen Vogelarten zusammenfasst. Das Resultat: In den Jahren 1980 bis 2010 ist die
Zahl der Feldvögel um 52 Prozent zurückgegangen, wobei vor allem zuvor weitverbreitete Arten, wie Rebhuhn, Feldsperling
und Goldammer, betroffen waren. Das entspricht einem Verlust von 300 Millionen
Vögeln in dreißig Jahren. Nur bei sechs Arten, wie etwa der Dorngrasmücke, haben
sich die Bestände positiv entwickelt. Offenbar leiden die Vögel unter der zunehmenden Intensivierung der Landnutzung durch
den Menschen. Auch in Deutschland haben sich der Charakter der Agrarlandschaft
und das Landschaftsbild in den vergangenen Jahrzehnten verändert – weniger Grünland, mehr Maisanbau, weniger Kleinstrukturen, wie Hecken, Feldgehölze und Kleingewässer. Diese Entwicklung hat zu einem
Verlust der biologischen Vielfalt und damit
auch zu einem Rückgang der Vogelbestände geführt. Die Zahl der Brutvögel von
Äckern, Wiesen und Weiden ist deutlich gesunken, erklären der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN). So sind seit
1990 mehr als eine Million Feldlerchen verstummt. Der Bestand des Feldsperlings ist
um ein Drittel und der des Kiebitzes sogar
um zwei Drittel zurückgegangen.
Zahlreiche Initiativen in verschiedenen
Bundesländern arbeiten mit Landwirten
zusammen und legen auf Ackerflächen
sogenannte Lerchenfenster an, um dem
Rückgang entgegenzuwirken.
Weitere Informationen im Internet:
䊉 www.birdlife.org
䊉 www.bfn.de
䊏
Heike Kreutz, www.aid.de
5
Verein zur Förderung der Land- und Forstarbeiter e. V.
Rebhuhn, Feldsperling und Goldammer
In der Europäischen Union ist die Zahl
der Vögel in der Agrarlandschaft in den
vergangenen dreißig Jahren um die Hälfte
gesunken.
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
Reiseroute
1. Tag: Anreise nach Istanbul.
2. Tag: von Byzanz nach Istanbul.
3. Tag: byzantinisches Erbe.
4. Tag: Homer und das Trojanische
Pferd.
5. Tag: Pergamon.
6. Tag: Ephesus und Pamukkale.
7. Tag: Aphrodisias und Aphrodite.
8. Tag: Priene, Milet und Didyma.
9. Tag: Heimreise.
Termin und Preis
䊉 9. bis 17. März 2013.
䊉 pro Person im Doppelzimmer 699
Euro.
䊉 Einzelzimmerzuschlag 149 Euro.
Leistungen, die überzeugen
䊉 Flüge ab Frankfurt/Main mit Turkish Airlines in der EconomyClass bis Istanbul/ab Izmir über
Istanbul zurück nach Frankfurt
am Main.
䊉 Luftverkehrssteuer, Flughafenund Flugsicherheitsgebühren
(Stand: 05/12).
䊉 Transfers, Ausflüge/Besichtigungen in bequemen, landestypischen Reisebussen.
䊉 Acht Hotelübernachtungen (Bad
oder Dusche/WC).
䊉 Achtmal Frühstück, achtmal
Abendessen.
Ihr Gebeco-Mehr-Wert
䊉 Deutsch sprechende Gebeco Reiseleitung.
䊉 Zug zum Flug (2. Klasse).
Besichtigungsprogramm laut Reiseverlauf.
䊉 Hagia Sophia und Sultan-AhmetMoschee.
䊉 Eindrucksvoller Topkapi Palast.
䊉 Einzigartige Chora-Kirche.
䊉 Besuch der Kulturschätze Troja,
Pergamon und Ephesus.
䊉 Archäologisches Museum in Selcuk.
䊉 „Baumwollschloss“ Pamukkale.
䊉 Antike Bildhauerstadt Aphrodisias.
䊉 Besichtigung von Priene, Milet
und Didyma.
䊉 Eintrittsgelder.
䊉 Gebeco-Reiseinformationen.
䊉 Reiseliteratur.
Teilnehmerzahl mindestens 16 Personen.
Ihre Hotels
Ort
Nächte/Hotel
Landeskat.
Istanbul 2/Vicenza o. ä.
夹夹夹夹
Bursa
1/Holiday Inn o. ä. 夹夹夹夹夹
Ayvalik
1/Halic Park o. ä. 夹夹夹夹
Kuşadası 1/Sealight o. ä. 夹夹夹夹夹
Pamukkale 1/Colossae
Thermal o. ä.
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Kuşadası 2/Sealight o. ä. 夹夹夹夹夹
Veranstalter
Gebeco GmbH & Co KG, Holzkoppelweg 19, 24118 Kiel.
Hinweis
Es gelten die Reisebedingungen und
Hinweise der Gebeco GmbH.
Beratung und Buchung
VLF e.V., Ludwig-Erhard-Straße 8,
34131 Kassel,
Telefon 0561 9354110.
䊏
VLF
䊉
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Forstliche Mitteilungen • 9/2012
DGB
Standpunkte zur Hochschule der Zukunft
Sternberg: Bildungsgerechtigke
Die deutschen Hochschulen erleben zurzeit einen historischen Umbruch. Dominierendes Leitbild ist dabei ein wirtschaftsnahes Verständnis einer „deregulierten“, „entfesselten“ oder „unternehmerischen“
Hochschule. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat Professor Dr.
Dr. Thomas Sternberg, Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen
und kulturpolitischer Sprecher des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, um seinen Standpunkt zu diesem Thema gebeten:
„Chancengleichheit beim Zugang zu Bildungsgängen ist von grundlegender Bedeutung für die Beteiligungsgerechtigkeit
unserer Gesellschaft. Zugangsmöglichkeiten zu Bildungsgängen und die Chancen
auf formalen Bildungserfolg sind auch eine soziale Frage“, stellt die bildungspolitische Erklärung des Zentralkomitees der
deutschen Katholiken (ZdK) aus dem Jahr
2009 heraus. Der Zugang zu den Hochschulen ist, wie das Leitbild des Deutschen
Gewerkschaftsbunds anmerkt, nach wie
vor durch soziale Ungleichheiten gekennzeichnet. Ungleichheiten entstehen nicht
erst an der Schwelle zur Hochschule, sie
entwickeln sich nicht allein auf der Grundlage unterschiedlicher individueller Fähigkeiten und Begabungen von Kindern und
Jugendlichen, sondern im gesamten Ver-
Mehr zum Thema
Weitere Standpunkte sind
auf dem Internetauftritt des
DGB unter: www.dgb.de
(Themen/Bildung) zu finden. 䊏
lauf des Erziehungs- und Bildungsprozesses. Bildungschancen sind ungleich verteilt
und werden ungleich genutzt – damit dürfen wir uns nicht abfinden. Doch auch
wenn bereits die Chancen zum Erwerb der
Hochschulzugangsberechtigung je nach sozialer Herkunft variieren und viele Bildungsmaßnahmen zur individuellen Förderung deutlich früher ansetzen sollten,
darf dies keineswegs dazu führen, nicht
mehr nach einem möglichen Beitrag der
Hochschulpolitik zur Bildungsgerechtigkeit zu fragen. Eine ihrer zentralen Aufgaben ist es, junge Menschen unabhängig
von ihrer Herkunft zum Hochschulstudium zu ermutigen.
Die Studiendauer muss überschaubar bleiben, die Finanzierung darf nicht zu einer
übermäßigen Verschuldung führen.
Für die Ermutigung von Studienberechtigten aus einkommensschwachen und bildungsfernen Schichten zur Aufnahme eines Studiums ist mit entscheidend, dass die
Risiken des Studiums kalkulierbar sind.
Hierzu gehört, dass die Studiendauer überschaubar bleibt und die Finanzierung nicht
zu einer übermäßigen Verschuldung führt.
Insbesondere für diese Studierenden ist ein
kostenloser und leichter Zugang zu Beratungen in Fragen der Studienorganisation,
der Studienfinanzierung und zu psychosozialen Problemlagen für den Studienerfolg
wichtig. Es gehört zu den Grundaufgaben
der Hochschulen und der Studentenwerke,
Beratungsangebote im erforderlichen Ausmaß bereitzustellen.
Es bedarf einer Studienorganisation, die
den Abschluss des Studiums in Regelstudienzeit auch faktisch ermöglicht, sodass
nicht durch weitere Studiensemester hohe
Kosten entstehen. Die Abbrecherquote soll
durch qualifizierte Beratungs- und Begleitungsangebote nachhaltig gesenkt werden.
Studienabschlüsse müssen es Studierenden
ermöglichen, eine berufliche Tätigkeit ohne
ergänzende Hilfen oder Qualifikationsanforderungen, die weitere finanzielle Belastungen mit sich bringen, aufzunehmen.
Für die Bezieher von BAföG sind durch
Obergrenzen der Gesamtverschuldung die
DGB
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
7
it als Teil der Hochschulpolitik
Verantwortung für die
Förderung von Begabten aus bildungsfernen
oder einkommensschwachen Verhältnissen und ihre
Chancen zu nachhaltiger Hilfe
wahrnehmen.
Immer mehr Berufe der dualen Ausbildung
werden durch Akademisierung infrage gestellt. Vor allem die Berufe der Gesundheit
und der Erziehung stehen aktuell unter hohem Veränderungsdruck. Die Tendenz zur
akademischen Ausbildung in vielen Berufsfeldern im Bereich Technik, Wirtschaft und
Sozialwesen ist ambivalent: Einerseits ist
sie den stetig steigenden Anforderungen an
die Berufsausübung geschuldet. Andererseits schränkt sie zunehmend die Möglichkeiten der Berufswahl von Nicht-Abiturienten ein. Die hohe Qualität der dualen Be-
rufs- und Fachschulausbildung darf als eine
deutsche Besonderheit nicht durch das Raster internationaler Vergleichsstudien fallen.
Qualifikationswege und Aufstiegschancen
sind auch für klassische Berufsausbildungen und damit für Schulabgänger ohne
Hochschulzugangsberechtigung offenzuhalten. Darüber hinaus ist zu prüfen, welche nicht-klassischen Wege zum Hochschulzugang über eine Berufsausbildung
ausgebaut werden können. Möglichkeiten
des berufsbegleitenden Studiums sind zu
erweitern. Zugleich ist die Möglichkeit, einen Schulabschluss im Rahmen der kompensatorischen Grundbildung als Teil der
Weiterbildung nachzuholen, zu gewährleisten. Gerade dann, wenn wirtschaftliche Benachteiligungen und soziale Ungleichheit
wachsen, bedarf es vermehrter Anstrengungen für Bildungsgerechtigkeit.
䊏
Fotos: Sebastian Bernhard, BrandtMarke; Pixelio (2)
Kosten kalkulierbar und tragbar zu
machen.
Ein Hochschulstudium darf nicht
an den finanziellen Möglichkeiten der Studierenden und ihrer Eltern scheitern. Dem
BAföG kommt für die Ermutigung zum Studium eine zentrale Rolle
zu. Eine kontinuierliche Anpassung an die
Entwicklung der Lebenshaltungskosten ist
dabei zu gewährleisten. Studienbeiträge
sind sozialverträglich zu gestalten. Das ZdK
plädiert daher weiterhin für eine nachgelagerte und einkommensabhängige Beteiligung von Studierenden an den Kosten ihres
akademischen Studiums. Für die Bezieher
von BAföG sind durch Obergrenzen der
Gesamtverschuldung die Kosten kalkulierbar und tragbar zu machen. Die Begabtenförderungswerke müssen ihre besondere
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Forstliche Mitteilungen • 9/2012
Gesundheit
Physiologischer Trainingseffekt
Wanderspaß statt Fitnessstress
Im Jahresabstand werden derzeit wissenschaftliche
Symposien und Kongresse angekündigt, sogar in Hochglanzmedien findet man Beiträge über die wohltuenden
Wirkungen des Ausdauergehens. Dabei wird allerdings
nur das bestätigt, was Wanderer schon immer gewusst
haben. Auf Befragen geben drei Viertel von ihnen an,
sich nach einer Tour physisch, zwei Drittel psychisch
entspannter zu fühlen.
Foto: Martin Schwenninger
D
eutsche Mediziner führen diesen Effekt vorrangig auf physiologische Trainingseffekte zurück und empfehlen folglich ein zügiges Wandertempo oder regelmäßige Aufstiege. Physiotherapeuten raten unter der Überschrift „Gesundheitsswandern“ gar zu
gymnastischen Einlagen oder Fitnessübungen entlang der Strecke.
Gerade das Wandern liefert indes ein Beispiel dafür, wie die Gesundheit
auch ohne zwanghafte Trainingseinlagen von purer Freude am Gehen
profitieren kann. So finden sich in der medizinischen Forschung immer
mehr Indizien dafür, dass körperliche Aktivität das Wohlbefinden besonders dann fördert, wenn sie besonders ausdauernd ausgeübt wird.
Dann zeigt auch ein geringer Anstrengungsgrad, wie beim Wandern, auf
Dauer bemerkenswerte positive Wirkungen auf die Befindlichkeit.
Schnaufen und Stretchen schaden zwar nicht, müssen aber nicht sein,
insbesondere dann nicht, wenn sie einem als Pflichteinlage die Lust an
der Bewegung nehmen.
Beim Wandern kommt noch ein zweiter Effekt hinzu, der in seiner Bedeutung lange Zeit unterschätzt wurde: das natürliche Umfeld. Allein der
Umstand, dass man sich regelmäßig ins Grüne begibt, ja selbst schon der
bloße Sichtkontakt mit schöner Vegetation, tut Geist und Seele gut. Nach
Ausweis wissenschaftlicher Untersuchungen reicht es schon, wenn man
seinen tristen Arbeitsplatz begrünt oder aus dem Fenster ins Grüne schauen kann, um besser drauf zu sein. Wer in Städten die Möglichkeit hat, nahe Grünflächen aufzusuchen, wird im Mittel weniger krank und lebt länger als Menschen, die von der Natur abgeschnitten sind. Statistisch aufwendige Untersuchungen in Japan wie in den Niederlanden haben das
insbesondere für ältere Menschen belegt.
Allerdings: Natürliche Szenerien wirken nur, wenn wir sie als schön empfinden. Messbare Effekte auf Hormonspiegel sowie andere Stimmungsund Stressindikatoren konnten zum Beispiel bei offenen, aussichtsreichen Landschaften mit klaren Gewässern, waldumrahmten Wiesen und
breitkronigen Solitärbäumen nachgewiesen werden, während dichter,
unterholzreicher Wald keine Wirkung zeigte. Nach diesen Maßstäben
sind schöne Wanderwege, wie sie gegenwärtig überall in Deutschland neu
entstehen, zugleich auch gesunde Wanderwege.
Sie ermuntern nicht nur zum ausdauernden Wandern, sondern strahlen
mit ihrer Schönheit gewissermaßen bis in die Seele hinein – ohne Fitnessstress und Übungszwang.
Weitere Informationen im Internet unter: www.wanderforschung.de. 䊏
Rainer Brämer, Natursoziologe
Umweltschutz
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
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Nachhaltigkeitsrat sieht Deutschlands Verantwortung im Post-Rio-Prozess
Mageres Ergebnis des Erdgipfels
Die Vorsitzende des Rates für
Nachhaltige Entwicklung, Marlehn Thieme, hat das Ergebnis
des Erdgipfels in Rio als „mager“
bezeichnet. „Der Zustand der
Welt erfordert mehr Ehrgeiz, mehr
Kraft und mehr Engagement zur
nachhaltigen Entwicklung. Ein
deutlicheres Ergebnis wäre daher
wünschenswert gewesen.“
A
Fotos: Rainer Kaupil, Thorben Wengert; Pixelio (2)
ber es gibt auch so klare Handlungsaufträge“, fasst Thieme den
abschließenden Verhandlungstag
zusammen. Immerhin werde der
globale Umweltschutz gestärkt, ein Schritt
zum Aufbau von besseren UN-Institutionen zur Nachhaltigkeit gemacht, und die
Unternehmen würden eindringlich zu
mehr Nachhaltigkeit aufgefordert. Die verhandelnden Staaten hätten vereinbart, einen Fahrplan für konkrete Ziele zur nachhaltigen Entwicklung zu erarbeiten.
Am Wichtigsten von allem ist nach Marlehn Thieme aber die Aufforderung, aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissen-
schaft heraus zum Aufbau von Kompetenzen und Kapazitäten zur nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Hier könne und
müsse Deutschland jetzt vorangehen. „Das
Spielfeld ist da, nun sind die Spieler gefordert. Deutschland muss hier Akzente setzen.“
Rio 2012 ist ein klares Signal
Die Ergebnisse der Verhandlungen zum
UN-Nachhaltigkeitsgipfel bewertet Marlehn Thieme als einen Aufruf an uns selbst.
„Rio 2012 ist ein klares Signal, dass alle Akteure die Notwendigkeit sehen, eine nachhaltige Entwicklung einzuleiten und ihren
Teil dazu beizutragen.“
Rio sende zudem das Signal an die Industrieländer, mit Finanzmitteln,
Technologien und eigenem Einsatz eine nachhaltige Entwicklung auch global voranzutreiben. Konzepte und
Worte überzeugten nicht,
sondern Aktionen. Die Art
und Weise, wie die Brasilianer
das Verhandlungsergebnis
beeindruckend und ge-
Der UN-Nachhaltigkeitsgipfel fand im Juni in Rio de Janeiro statt.
gen alle Widerstände durchdrückten, werfe
ein Licht auf eine geänderte Machtkonstellation in der Welt. „Der Modus des Handelns ist geändert. Brasilien und China nehmen das Heft des Handelns in die Hand.
Europa hält nicht mit, weil man erst zu
spät zu einer ambitionierten Verhandlungslinie gefunden hat“, so Thieme. Die Europäische Nachhaltigkeitsstrategie sei viel zu
schwach. Viel beachtet würden dagegen
Deutschlands Energiewende und Ressourcenstrategie. Der Nachhaltigkeitsrat fordert
daher, dass die Bundesregierung sich noch
stärker in Europa engagieren muss, um der
globalen Nachhaltigkeit wirksame Impulse
zu geben.
䊏
RNE
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
Forst
Von links: Gerhard Tenkhoff, Markus Menneke, Michael Schmitt, Willi Russ, Harald Schaum, Hans Jacobs, Volker Diefenbach und Siegfried Rohs
Vertreter von IG BAU, BDF und dbb Tarifunion trafen sich zum zweiten Mal
Personalnachhaltigkeit 2013
Foto: HN E Eb
D
erswalde
Der BDF war vertreten
durch den Bundesvorsitzenden Hans Jacobs, Gerhard
Tenkhoff, Vorsitzender der
Forstwirtsvertretung, sowie
Markus Menneke, stellvertretender Bundesjugendvertreter. Will Russ als stellvertretender Vorsitzender und
Michael Hildebrandt als tarifpolitischer Referent verieser Einladung getraten die dbb Tarifunion.
folgt waren aufseiten
“,
en
ng
lu
ei
Sehr zügig konnte der Geder IG Bauen-Agraritt
M
„Forstliche
10
ite
sprächsfaden wieder aufUmwelt (IG BAU) das
Se
,
März 2012
genommen werden.
Bundesvorstandsmitglied HaIn Vorbereitung dieses Treffens hatte der
rald Schaum, der Vorsitzende
BDF Gedanken zur derzeitigen Situation
der Bundesvertretung Beamte, Angestellte
des Berufsbilds des Forstwirts erarbeitet. In
in Forst und Naturschutz, Volker Diefender Diskussion ergaben sich erste Aspekte
bach, der Vorsitzende der Bundesfachgrupeiner gemeinsamen Positionierung. Die depe Forstwirtschaft, Siegfried Rohs, sowie
mografische Entwicklung wirft schon heute
Michael Schmitt als tarifpolitischer Refeihre Schatten voraus, und die Reaktionen
rent.
Wie bei dem ersten
Treffen im Dezember
vergangenen Jahres
vereinbart, traf man
sich dieses Mal auf
Einladung der dbb Tarifunion in Berlin.
der forstlichen Arbeitgeber lassen derzeit
nicht erkennen, wie man mit dieser Entwicklung umzugehen gedenkt. Nach wie
vor sind nachhaltige Personalentwicklungspläne die absolute Ausnahme. Es bestand
Einigkeit, dass man sich in 2013 im Rahmen
der forstlichen Nachhaltigkeitskampagne
diesbezüglich klar positionieren müsse und
dieses möglichst gemeinsam.
Im weiteren Gespräch wurden auch in anderen forstpolitischen Themen Möglichkeiten einer verstärkten inhaltlichen Zusammenarbeit erörtert.
Es wurde vereinbart, dass man die kommenden Monate dazu nutzen wolle, eine
Vision/Position zur personellen Nachhaltigkeit ab 2013 zu entwickeln. Darüber hinaus wollen beide Gewerkschaften in Zukunft verstärkt aktuelle Themen auf die
Möglichkeit einer gemeinsamen Positionie䊏
rung hin überprüfen.
Hans Jacobs, Volker Diefenbach
Foto: Michael Hildebrandt, dbb-tarifunion
10
Baden-Württemberg
Aus den Regionen
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
11
Ergebnisse
Mitgliederumfrage im Forst
Von der Geburt der Idee bis zu
den Ergebnissen unserer Mitgliederumfrage unter den Forstbeschäftigten in Baden-Württemberg war es wahrlich nur ein kurzer Weg.
K
urz vor Weihnachten des Vorjahres
haben sich Kollegen der Landesvertretung in Forst und Naturschutz in
Baden-Württemberg über die wahrnehmbare Unzufriedenheit unserer Mitglieder Gedanken gemacht. Kurzerhand
wurde der Beschluss gefasst, eine Mitgliederumfrage durchzuführen. Eine Arbeitsgruppe wurde gebildet, die sich mit den
Themenstellungen der Umfrage auseinandersetzt. Der Zeitplan wurde festgelegt mit
dem Ziel, die Ergebnisse dieser Mitgliederumfrage auf der KWF-Tagung in Bopfingen
zu präsentieren. Letztlich sollte das Ergebnis der Umfrage auch Richtschnur weiteren
Handelns unserer Landesvertretung, des
Landesfachgruppenvorstands Forst und der
Fachgruppenvorstände Forst unserer vier
Bezirksverbände sein.
Es ist geschafft und alles so gelaufen wie geplant. Von 1050 angeschriebenen, noch im
Berufsleben stehenden IG BAU-Mitgliedern, haben sich 337 Mitglieder an unserer
Umfrage beteiligt. Die Rücklaufquote von
32,1 Prozent ist repräsentativ und ein tolles
Ergebnis. Vielen Dank an dieser Stelle bei
allen, die sich daran beteiligt haben.
erfolgte und hier keiner wieder zur Entschädigungszahlung und Eigengestellung zurück möchte – also mit der Komplettgestellung äußerst zufrieden sind. Die Stadt
Waldkirch ist jetzt gleichfalls zur Komplettgestellung übergegangen. Hierbei hat sich
gezeigt: Wenn der Personalrat und die Beschäftigten bei der Vorbereitung der Gestellung eingebunden sind, alle offene Fragen
im Vorfeld geklärt werden, bleiben alle die
Gewinner – der Arbeitgeber und die Beschäftigten.
Der arbeitstägliche Motorsägeneinsatz wurde von 75 Prozent der Beschäftigten mit
mehr als 60 Prozent angegeben. 31 Prozent
meinten immer noch, dass der arbeitstägliche Motorsägeneinsatz eher bei 70 Prozent
liegen würde, und 21 Prozent gaben an, er
liege eher darüber. Dieses Ergebnis zeigt,
auch wenn dies keine mathematisch errechneten und erfassten, sondern eher gefühlte
Werte sind, dass der arbeitstägliche Motorsägeneinsatz und damit der Anteil an
schwerer körperlicher Arbeit als äußerst
hoch eingeschätzt wird. Bei der Frage nach
der Gestellung von Dienstfahrzeugen für
die Revierleiter gab es eine Pattsituation. 53
Prozent der Revierleiter wollen die Gestellung, der Rest bevorzugt die Entschädigungszahlung. Interessanterweise unterstützen die übrigen Beschäftigten die Gestellung der Dienstfahrzeuge für die Revierleiter. 75 Prozent sprachen sich dafür aus.
Arbeitsschutzmanagement
Erhebliche Mängel, das offenbarte unsere
Mitgliederumfrage, gibt es im Arbeitsschutzmanagement. Bei 56 Prozent der Beschäftigten wurde die Risiko- und Gefährdungsbeurteilung durchgeführt. 21 Prozent
gaben an, dass diese nicht durchgeführt
wurde, und 23 Prozent meinten, dies sei nur
teilweise geschehen.
Ob die dort getroffenen Maßnahmen umgesetzt wurden, wollten wir ebenso wissen.
Hier meinten nur 46 Prozent, dass dies zutrifft, 13 Prozent verneinten diese Frage,
Spannend war die Fragestellung, und natürlich die Antworten dazu, nach der Gestellung der Motorsäge. So wollen 54 Prozent
beibehalten, dass die Motorsägenentschädigung gezahlt wird, 36 Prozent geben an,
dass die Motorsäge und der Sprit gestellt
werden sollen, und zehn Prozent meinen,
es solle nur der Kraftstoff gestellt werden.
Interessant dabei ist, dass bei sieben Prozent der Forstbeschäftigten bereits die
Komplettgestellung von Sprit, Öl und Säge
Grafik: LV Baden-Württemberg
Ergebnisse der Mitgliederumfrage
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
Aus den Regionen
Foto: Martin Schwenninger, Grafiken: LV Baden-Württemberg
12
und 41 Prozent der Beschäftigten gaben an,
dies sei nur teilweise geschehen.
Insgesamt ein schlechtes Bild im Arbeitsschutzmanagement, das es zukünftig zu
verbessern gilt. Der Anteil des arbeitstäglichen Motorsägeneinsatzes und die damit
verbundene schwere körperliche Arbeit sowie das Durchschnittsalter der Beschäftig-
ten nehmen zu. Grund genug, hier mehr als
nur umzudenken! Mit der Gesundheit und
dem Leben der Beschäftigten spielt man
nicht!
Bei der Frage nach den betrieblichen Kommunikationsmitteln (Intranet und E-Mail)
gaben 57 Prozent an, dass diese nicht vorhanden sind, um sich ausreichend infor-
mieren zu können. Hier war sehr augenscheinlich, dass die Revierleiter über ausgezeichnete Möglichkeiten verfügen, die
Forstwirtschaftsmeister schon über eingeschränkte Möglichkeiten und die Forstwirte
so gut wie gar keine Möglichkeiten haben,
sich über diese betrieblichen Kommunikationsmittel ausreichend informieren zu
können. Andererseits wünschen sich zwei
Drittel der Mitglieder diesen Zugang an Informations- und Kommunikationsmitteln.
Ein weiterer Fragenkomplex beschäftigte
sich mit der Nachhaltigkeit der Forstpolitik
in Baden-Württemberg. Diese Bewertung
erfolgte im Wesentlichen nach Schulnoten.
Dabei liegt der Schwerpunkt der Forstpolitik im Ländle eindeutig im ökonomischen
Bereich (D-Note von 1,98 und damit mit
Abstand die beste Benotung!). Ökologie
(D-Note: 3,22) und noch weitaus stärker der
Bereich Soziales (D-Note: 4,03) fallen weit
ab. Eine große Mehrheit unserer Mitglieder
ist für Flächenstilllegungen im Umfang von
fünf Prozent und unterstützt damit nicht
die im Koalitionsvertrag der Landesregierung vereinbarte Flächenstilllegung von
zehn Prozent. Mit der betrieblichen Ausstattung von UVV-Schleppern (D-Note:
3,09) scheint die Mehrheit zufrieden. Die
Baden-Württemberg
Eigenmechanisierung mit Tragschleppern,
Vollerntern, Rückeschleppern und Seilkranen fällt dagegen ab (D-Note: 3,49).
Für nicht mehr in der Holzernte Einsatzfähige gibt es keine alternativen Beschäftigungsangebote. Dies stellen 64 Prozent unserer Mitglieder fest.
In zentralen betrieblichen Themen der Planung, wie Forsteinrichtung (D-Note: 3,80)
und MAP (D-Note: 3,74), sind die Beschäftigten schlecht bis gar nicht informiert.
Wir haben in einem nächsten Komplex wissen wollen: Wie hat sich die Zufriedenheit
unserer Mitglieder seit der Verwaltungsreform in Baden-Württemberg entwickelt?
Auch hier waren Schulnoten zu vergeben.
Seit der letzten Verwaltungsreform haben
sich die Arbeitszufriedenheit (D-Note:
4,07), der Informationsfluss im Betrieb (DNote: 3,90), die beruflichen Perspektiven
(D-Note: 3,97), die Vertretung durch den
Personalrat (D-Note: 3,99) und die Wertschätzung des eigenen Berufsstands (D-Note: 4,07) eher verschlechtert. Geringfügig
verbessert haben sich lediglich die Fort- und
Weiterbildungsmöglichkeiten (D-Note:
3,33).
Trotz relativ hoher Unzufriedenheit sagen
dennoch 42 Prozent unserer Mitglieder auf
die Frage, welche organisatorische Form der
Forstverwaltung in Baden-Württemberg
aus der jetzigen persönlichen Arbeitssituation heraus die sinnvollste ist, alles so zu belassen, wie es ist (Anmerkung: Aus Angst,
eine neue Reform bringt noch mehr Verschlechterungen für den Einzelnen?).
Aus den Regionen
37 Prozent könnten sich aber auch vorstellen, Personal, Finanzen und Waldbesitz in
der Art zusammenzuführen, dass der
Staatswald an die Stadt- und Landkreise
übertragen wird. Interessanterweise gaben
fünf Prozent der Mitglieder zusätzlich an,
wieder zur Landesforstverwaltung zurück
zu wollen, obwohl danach nicht gefragt
wurde.
Positive Einschätzung
Insgesamt positiv eingeschätzt wurden die
Informationen der IG Bauen-Agrar-Umwelt. Hier gab es eine Durchschnittsnote
von 2,59. Bei der Frage nach der Informati-
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
13
onsform gab die Mehrheit an, auf Teilpersonalversammlungen, wo nur forstliche
Themen eine Rolle spielen, informiert werden zu wollen. Hingegen ist kaum Interesse
an abendlichen Veranstaltungen der Betriebs- oder Fachgruppe vorhanden. Weitaus mehr forstliche Themen aus der Region
sind in unserer Gewerkschaftszeitung „Der
Grundstein/Der Säemann“ erwünscht.
Auch wird unser seit 3/2012 erscheinender
Newsletter bei den Mitgliedern gut angenommen.
136 Kollegen haben zusätzlich zu den vorgegebenen Fragestellungen von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, weitere für sie
wichtige Themen zu benennen. Dabei wurden die Themenkomplexe, die mehr als
fünfmal benannt wurden, erfasst. Spitzenreiter war hier die verbesserungsbedürftige
Einkommenssituation (57-mal). Die völlig
unzureichende und nicht kostendeckende
MSE sowie Gesamtgestellung von MS,
Sprit und Öl (30-mal), der zunehmende
Leistungsdruck und die unzureichenden
Neueinstellungen (21-mal) sowie weitere
unter 20-mal benannte Themen waren unseren Kollegen besonders wichtig.
Insgesamt gesehen war die Mitgliederumfrage ein voller Erfolg. Hieraus lassen sich
einige Schlussfolgerungen für die weitere
Arbeit in unseren Gremien ableiten. Die
Herausforderungen nehmen wir an und jede/r ist im Herbst 2012 zu den Gewerkschaftswahlen herzlichst eingeladen, sich
hierbei aktiv einzubringen und zu beteiligen.
䊏
Frank Koch, Martin Schwenninger
14
Aus den Regionen
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
Landesvertretung
Gespräche im Landtag
D
abei waren für Bündnis 90/Die
Grünen MdL Dr. Cristian Magerl
(Vorsitzender Ausschuss für Umwelt und Gesundheit), MdL Adi
Sprinkart (stellvertretender Vorsitzender
Ausschuss ELF), für die CSU MdL Albert
Füracker (Vorsitzender Ausschuss ELF), für
die SPD MdL Maria Noichl (Mitglied Ausschuss ELF), MdL Reinhold Strobl (Mitglied Haushalts- und Finanzausschuss),
MdL Horst Arnold (Mitglied Ausschuss
ELF), MdL Anette Karl (Mitglied Ausschuss
ELF) und MdL Franz Maget (Vizepräsident
des bayerischen Landtags) und für die FW
MdL Dr. Leopold Herz (Mitglied Ausschuss ELF) und MdL Ulrike Müller (Mitglied Ausschuss ELF).
Vorbildliche Bewirtschaftung des Kommunalwalds
Angesichts der bereits spürbaren Folgen des
teilweisen Rückzugs der Forstverwaltung
aus der Betreuung des Kommunalwalds, so
kann beispielsweise die Betriebsausführung
im Körperschaftswald aufgrund des Personalabbaus nicht mehr überall übernommen
werden, ging es um die Frage, ob es auch zukünftig beim Erhalt der Vorbildlichkeit der
K-Waldbewirtschaftung bleibt, oder ob Tendenzen erkennbar sind, diese aufzuweichen.
Die Beschäftigten der Forstverwaltung leisten vorbildliche Arbeit. Wenn die Stellen
IG BAU- und DGB-Vertreter im Gespräch mit der SPD
abgezogen und durch private Anbieter ersetzt würden, wäre die Vorbildlichkeit gefährdet.
Vonseiten der Parteien gibt es keine Tendenzen zur Aufweichung dieser Vorgabe.
Die vorbildliche Bewirtschaftung des KWalds steht nicht zur Disposition. Der
Überzeugung unserer Gewerkschaft, dass
die Vorbildlichkeit nur mit entsprechendem Personal zu leisten ist, schlossen sich
sowohl die SPD als auch die Grünen und
die FW an.
Albert Füracker verwies auf die Regelungen
des sogenannten K-Wald-Paktes. Die kommunalen Waldbesitzer sind gesetzlich verpflichtet, ihren Wald vorbildlich zu bewirtschaften. Sie können das wie bisher entweder durch eigenes Personal, durch Dritte
oder im Rahmen der personellen Möglichkeiten durch die Forstbehörden durchfüh-
Fotos: Armin Amrehn
Im Juni und Juli fanden Gespräche
der LV Bayern mit Vertretern der
Landtagsfraktionen von CSU,
SPD, Grünen und Freien Wählern
statt.
Bayern
Aus den Regionen
im Nachhaltigkeitszentrum angestellt werden soll, ob das Personal dafür zusätzlich
eingestellt wird beziehungsweise wenn
nicht, woher es kommt.
Albert Füracker sagte, dass es derzeit keine
Probleme gibt, die erforderlichen Finanzmittel zur Verfügung stünden und Änderungen bei der Umsetzung der Planungen
für das Nachhaltigkeitszentrum nicht anstehen.
Adi Sprinkart
ren lassen. Der neue Pakt stellt Kommunen,
die die Waldbewirtschaftung nicht den
staatlichen Behörden übertragen, über eine
Festbetragsfinanzierung den Kommunen,
die weiterhin Verträge über die BL/BA mit
der Forstverwaltung haben, gleich.
Er sah einen Weg in der weiteren Sensibilisierung der Gemeinden für die Qualität der
Bewirtschaftung. Er verwies hierbei auf die
weiterhin bestehende Möglichkeit, Kommunen auf Fehler im Rahmen der Forstaufsicht und Beratung hinzuweisen. Unserer
Meinung nach bedeutet das aber kaum eine
Entlastung des staatlichen Personals. Der
Kontrollaufwand wird zunehmen. Außerdem wird eine Reaktion eines Amts auf
Fehler im K-Wald in Zukunft teilweise genauso arbeitsaufwendig sein wie die vorherige Planung im Rahmen der Betriebsleitung und -ausführung.
Nachhaltigkeitszentrum Steigerwald
Da die personelle Ausstattung des neuen
„Zentrum Nachhaltigkeit Wald“ im Steigerwald noch nicht geklärt ist, baten wir um
Aufklärung. Der Staat und die BaySF wollen sich mit je 300 000 Euro beteiligen, die
Restkosten sollen die Kommunen übernehmen. Das Zentrum soll mit fünf bis sieben
Stellen ausgestattet werden.
Wir wollen wissen, wie viele Stellen der
Forst dafür erbringen muss. Christian Magerl und Maria Noichl versprachen, nachzuhaken. Die Grünen haben dazu eine Anfrage gestellt, wie viel Personal mit welcher
Gehaltsgruppe und welcher Qualifikation
Doppelhaushalt 2013/14
Der anstehende Doppelhaushalt bringt die
Fortsetzung der Bergwaldoffensive, einer
Initiative zur Verbesserung des Zustands
unserer Bergwälder, die mit Mitteln für den
Klima- und Umweltschutz finanziert wird.
Derzeit gehen über 60 Prozent der Aufwendungen in den Wegebau.
Klar erkennbar ist somit, dass diesem ersten
Schritt der Erschließung der Bergwälder
weitere folgen müssen, um nicht lediglich
Wegebauförderung zu betreiben.
Als positive Änderungen im neuen Haushalt sind die Wiedereinführung der Leistungsprämie ab 2013 für besonders engagierte Mitarbeiter und die Verkürzung der
Wiederbesetzungssperre auf drei Monate
sowie die für das kommende Jahr angekündigte Gehaltserhöhung zu nennen. Auch
die derzeitige Absenkung der Eingangsbesoldung neu eingestellter Kolleginnen und
Kollegen wird wieder zurückgenommen.
Ausstattung der Reviere mit GPS-Geräten
Die Ausstattung der ÄELF mit eGMS-Geräten ist noch völlig unzureichend. Zwar sind
derzeit 151 Geräte im Einsatz, diese Geräte
sind für die Flächenermittlung in vielen Fällen notwendig. Da die Landwirtschaft demnächst mit neuen GPS-Geräten ausgestattet
wird, werden die 100 alten Topcon-Geräte
an den Forst weitergegeben. Derzeit wird
geprüft, wie viele dieser Geräte noch einsatzfähig sind. Auf jeden Fall wird die mangelhafte Situation in der Forstverwaltung
dadurch etwas entspannt. Eine dauerhafte
Lösung sehen wir aber nur in der Ausstattung aller Reviere mit GPS-Geräten. Nur
dadurch können bereitgestellte Fördermittel in den Waldumbau auch wirksam abfließen. Die FW wollen dazu eine Anfrage vorbereiten.
Schuldenabbau auf Kosten der Mitarbeiter?
Als Gewerkschaft interessiert uns insbesondere, wie viele Stellen seit 2005 nach Grup-
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
15
pen getrennt bereits eingespart wurden. Insgesamt wurden im Forstbereich 374,9 Stellen abgebaut, davon fallen auf die Arbeiter
(erst seit 2007 erfasst) 9,5 Stellen, auf die
Angestellten 143,23 Stellen, auf die Beamten der 4.QE (hD) 66,5 Stellen, die Beamten der 3.QE (gD) 141,87 Stellen, die Beamten der 2.QE (mD) 10,8 Stellen und die Beamten der 1.QE (eD) drei Stellen. Um zu
erfahren, wie hoch der Ist-Zustand in Prozent gegenüber den Einsparzielen 2019 jeweils in den einzelnen Gruppen/Qualifikationsebenen ist, haben wir die FW gebeten,
eine diesbezügliche Anfrage zu stellen.
So wurden etwa im Ministerium bis jetzt lediglich zwei Stellen abgebaut und die Anzahl an Beschäftigten per Abordnung von
den ÄELF an das StMELF von 31 auf 56 erhöht!
Eine Stellenmehrung, die aufgrund der Arbeitszeitverkürzung von 42 auf 40 Wochenstunden eine logische Konsequenz wäre,
wird es nicht geben. Die Beamtinnen und
Beamte sollen ihr Arbeitspensum künftig in
kürzerer Zeit erledigen. Die laufenden Stelleneinsparungen gehen weiter. Insgesamt
sind bei Forst und Landwirtschaft 800 Stellen abzubauen, derzeit noch 276 Stellen bis
2019. Trotz des immer größer werdenden
Aufgabenbereichs werden auch im Forstdienst noch weiter Stellen eingespart.
Durch den Abbau von WBV-Beratern und
der Reduktion von forstlichem Personal bei
den Ämtern sind auch WBVen und FBGs
betroffen, da Beratung zunehmend stärker
vom Waldbesitzer bezahlt werden soll.
Die zu erwartenden Folgen des Klimawan-
Dr. Leopold Herz
16
Aus den Regionen
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
dels bedürfen eines stärkeren personellen
Engagements der Forstverwaltung und der
BaySF. Damit würden sich zugesagte Haushaltsmittel in der waldbaulichen Förderung
besser an die Waldbesitzer bringen und die
waldbaulich sehr ambitionierten und notwendigen Ziele und Konzepte im Staatswald besser umsetzen lassen. Die Erstellung
der forstlichen Gutachten erfordert durch
die erstmalige Erstellung der einzelrevierweisen Aussagen in diesem Jahr deutlich
mehr Zeit.
In Zusammenhang mit der Jagd kritisierte
Maria Noichl die Erschwernisse, die bei der
Erstellung des Vegetationsgutachtens, auf
dessen Basis die Abschusspläne erstellt werden, bestehen.
Als störend bezeichnete sie die Einflussnahme Dritter auf die Ergebnisse.
Sie forderte unter anderem die Abschaffung
der Jagdabgabe, die von allen Jägern erhoben wird und die der Jagdverband ihrer
Meinung nach gegen die gesetzlichen Vorgaben der Regierung („Wald vor Wild“) einsetzt.
Dr. Cristian Magerl (links)
weiter? Außerdem gibt es zunehmend projektbezogene Zeitverträge in der Ernährungsberatung und auch bei Klimafachkräften in der forstlichen Beratung. Wie Zeitarbeitsverträge Engpässe bei Beratung ohne
Qualitätsverlust abdecken können, ist uns
allerdings nicht ersichtlich, da diese häufig
von Berufsanfängerinnen und Berufsanfängern angenommen werden, und relativ kurz
nach erfolgter Einarbeitung ein erneuter
Wechsel stattfindet.
Eine Befristung ist gerade für die jungen
Kolleginnen und Kollegen, die mit ihrer Lebensplanung am Anfang stehen, oft eine
schwierige Situation. Mit den Vertretern der
Grünen, der SPD und den FW besteht Einigkeit darüber, dass eine nachhaltige Politik solche Befristungen ausschließt. Die FW
wollen einen Antrag dazu einbringen.
Albert Füracker
Fotos: Armin Amrehn
Befristete Arbeitsverträge im Landwirtschafts- und Forstbereich.
Laut Albert Füracker sind derzeit Projektkräfte die einzige Möglichkeit, zusätzlich
Personal zu beschäftigen.
Aktuell sind beispielsweise 52 Kolleginnen
und Kollegen am StMELF als Energieberaterinnen und Energieberater mit einem
Zwei-Jahres-Vertrag angestellt. Wie geht es
2014 mit diesen Kolleginnen und Kollegen
Kapitalgedeckte Vorsorge der Beamten
Derzeit erfolgt keine Einzahlung bei der Beamtenversorgung. Ursprünglich war vorgesehen, 100 Millionen Euro pro Jahr als
Rücklagen bereitzustellen. 2013 soll wieder
damit begonnen werden, um den bis 2025
erwarteten Berg von Pensionierungen zu finanzieren.
Diese derzeit fehlende Bildung von Rücklagen für die Beamtenversorgung wird vor allem von der SPD als Fehler gesehen, da eine
Verlagerung der Lasten auf die nächste Generation zu befürchten ist.
Kritik an den Bayerischen Staatsforsten
Maria Noichl beklagte, dass innerhalb der
BaySf viele entscheidende Dinge, wie zum
Beispiel der Bau neuer Windräder oder die
ablehnende Haltung gegenüber Friedwäldern, ohne Einbindung der Beiratsmitglieder festgelegt werden. Die SPD-Abgeordnete sieht darin eine Entpolitisierung des
staatlichen Walds, bei der der Beirat nur
mehr als neutrale Masse wahrgenommen
wird. Ihrer Meinung nach sind grundsätzliche Entscheidungen Sache des Landtags als
gewählter Vertreter des Eigentümers des
Staatswalds.
Diese Geheimhaltung hat sich ihrer Meinung nach auch als falsch erwiesen, als man
in Sachen Douglasienpflanzung durch
mangelnde Öffentlichkeitsarbeit und Zurückhalten von Wissenschaftsergebnissen
und Planungen Greenpeace in die Hände
gespielt hat, anstatt die zum Teil falschen
Vorwürfe durch entsprechende Information schon im Vorfeld gar nicht erst aufkommen zu lassen. Um eine größere Transparenz bei wichtigen Entscheidungen zu erzielen, lautet die Forderung der SPD, mindestens zwei Landtagsvertreter im Aufsichtsrat zu beteiligen.
Wir wollen außerdem noch wissen, ob die
BaySF über die in der Forstreform festgelegten Personaleinsparungsverpflichtungen hinaus weiterhin Personal abbauen möchte,
um weiterhin hohe Gewinne zu erwirtschaften. Im Staatsvertrag steht drin, dass
eine schwarze Null erwirtschaftet werden
soll. Unser Wunsch an die FW, eine Anfrage dazu zu stellen.
䊏
LV Bayern
Bayern
Aus den Regionen
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
17
Einladung der Landesvertretung Bayern …
… zur Konferenz in Landshut
am Donnerstag, 18. Oktober, um zehn Uhr, in der
land- und forstwirtschaftlichen Sozialversicherung
NB/Opf., Dr. Georg-Heim-Allee 1, Landshut.
L
iebe Kolleginnen und Kollegen, beinahe vier Jahre ist es nun
her, dass der derzeitige Vorstand der IG BAU-Landesvertretung
in Bayern seine Arbeit aufgenommen hat. Da nach Ablauf der
Amtszeit der Vorstand neu gewählt werden muss, werden wir
dieses Jahr eine Urwahl abhalten. Das heißt, jedes Mitglied, das sich
zur Konferenz bis zum 1. Oktober anmeldet, ist automatisch stimmberechtigt. Aufgrund des dadurch zu erwartenden, erheblich größeren Teilnehmerkreises ist es leider nicht möglich, einen Fahrkostenzuschuss zu zahlen. Zum Austausch haben bereits hochrangige Gäste aus Politik und Wirtschaft zugesagt: Deine Teilnahme an der Konferenz wird die Wertschätzung unserer Arbeit in der IG BAU zum
Ausdruck bringen und uns für die kommenden vier Jahre stärken.
Nach über 30 Jahren im Vorstand – und davon zwölf Jahre Euer Vorsitzender – werde ich nicht mehr für den Vorstand kandidieren (ATZ).
Wir werden einen neuen Vorstand wählen. Deshalb bitte ich Euch alle, kommt nach Landshut und gestaltet die Zukunft mit.
䊏
Armin Amrehn
Tagesordnung:
Eröffnung und Begrüßung durch den amtierenden Vorsitzenden Armin Amrehn
10.15 Uhr Grußworte unserer Gäste
11 Uhr
Referent: Professor Heiner Flassbeck (Chef-Ökonom der
Welthandelsorganisation der UN) – „Die Globale Finanzkrise und ihre Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
und die Beschäftigten“
13 Uhr
Einladung zum gemeinsamen Mittagessen
10 Uhr
14 Uhr
16 Uhr
Interne Konferenz der LV Bayern
1. Wahl der Konferenzleitung/Wahlkommission
2. Rechenschaftsbericht des Vorstands
3. Wahlen der Vorstandsmitglieder und der Delegierten
für die Bundeskonferenz
4. Ausblick und künftige Aktivitäten der LV Bayern
5. Schlusswort eines Mitglieds der IG BAU
Ende der Konferenz, Kaffee und Kuchen vor der Heimfahrt
Programm
Eröffnung und Begrüßung durch Armin Amrehn
Alois Brandlmeier, Geschäftsführer LWF Landshut
䊉 MdL Adi Sprinkart, stellvertretender Ausschussvorsitzender (Grüne)
䊉 MdL Maria Noichl, Forstpolitische Sprecherin (SPD)
䊉 MdL Dr. Lepold Herz (FW)
䊉 MdL Heinrich Rudrof (CSU)
䊉 Dr. Rudolf Freidhager, Vorsitzender der Bayerische
Staatsforsten
䊉 Georg Windisch, Leiter der Forstverwaltung
䊉 Volker Diefenbach, IG BAU-Vorsitzender der Beamtinnen/Beamte und Angestelle in Forst und Naturschutz
11 Uhr
Referent: Professor Heiner Flassbeck (Chef-Ökonom der
Welthandelsorganisation der UN) –„Die Globale Finanzkrise und ihre Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und
die Beschäftigten“
12 Uhr
Diskussion
12.45 Uhr Mittagspause
13.45 Uhr Interne Konferenz der IG BAU, LV Bayern, mit Neuwahlen des Vorstands
15.45 Uhr Ende der Veranstaltung
10 Uhr
䊉

Anmeldung
Hiermit melde ich mich zur Konferenz der IG BAU, LV Bayern, in Landshut am Donnerstag, 18. Oktober 2012, an.
Anmeldung bitte an
Armin Amrehn
Kühler Grund 34
97271 Kleinrinderfeld
Fax
09366 990326
E-Mail [email protected]
Anmeldeschluss
1. Oktober 2012
Name, Vorname
Name, Vorname (des Partners)
Straße
PLZ, Ort
Telefon
www.igbau.de
E-Mail
Industriegewerkschaft
Bauen-Agrar-Umwelt
18
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
Aus den Regionen
Mitbestimmung
Personalratswahlen in Hessen:
B
eim Hauptpersonalrat des Ministeriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
standen insgesamt elf Sitze zur
Wahl. Die DGB-Liste erreichte davon neun
Sitze, davon wiederum die IG Bauen-AgrarUmwelt (IG BAU) acht Sitze. Der Beamtenbund beziehungsweise der BDF besetzen nur zwei beziehungsweise einen Sitz.
Von der IG BAU sind gewählt:
䊉
䊉
䊉
䊉
䊉
䊉
䊉
䊉
Volker Diefenbach
Gabriela Voll
Sonja Heidelhoff
Heidi Blume
Harry Trube
Helmut Ruckert
Erich Schmidt
Gerd Wehnes
Bei der Gruppe der Beamten erreichte die
Gewerkschaftsliste mit 68 Prozent der Stim-
Auszubildendenvertretung
men deutlich mehr als vor
ausgefallen. Die IG BAU
vier Jahren. Erstmals in der
stellt dort nunmehr drei der
Geschichte des Umweltmiinsgesamt fünf Mitglieder.
nisteriums stellen damit der
Der Beamtenbund und
DGB/die IG BAU drei der
BDF hatten bei dieser Wahl
vier Beamtenvertreter, ein
keinen Wahlvorschlag einschöner Erfolg
gereicht. Mit Lisa HorstDie Einschätzung der Lanmann als im Amt bestätigte
desvertretung, mit VolVorsitzende freuen wir uns
ker Diefenbach als Spitauf entsprechende Aktivitäzenkandidat ins Renten der jungen Personalräte.
nen zu gehen, wurde
Volker Diefenbach
Beim Gesamtpersonalrat
dadurch mehr als be(GPR) des Landesbetriebs
stätigt. Nach der Ära
H ESSEN-F ORST standen insgesamt 15 Sitze
Herbert Schneck wurde in der konstituierenden Sitzung Volker
zur Wahl. Sowohl bei der Gruppe Beamte
Diefenbach (IG BAU) zum Vorsitzenden
als auch bei der Gruppe Arbeitnehmer gab
des HPR gewählt, Ute Heyder (ver.di) und
es konkurrierende Vorschlagslisten der IG
Helmut Ruckert (IG BAU) zu StellvertreBAU und des BDF. Bei den Listenwahlen
tern.
erreichte die IG BAU insgesamt elf Sitze
Wehrmutstropfen der Hauptpersonalrats(73 Prozent).
wahlen ist aus Sicht der IG BAU der UmBei den Beamten erzielte die Liste der IG
stand, dass bei den Arbeitnehmern (AngeBAU leider nur 58 Prozent der Stimmen
stellte/Arbeitern) trotz 81 Prozent Stimund büßte damit im Vergleich zur letzten
menanteil ein Sitz an den BDF ging, was
Wahl etwas Boden ein. Allerdings besetzt
dem kollegialen Miteinander im Gremium
die IG BAU immerhin drei der insgesamt
allerdings keinen Abbruch tut.
fünf Beamtensitze im GPR.
Für die IG BAU sehr erfreulich ist auch das
Im Arbeitnehmerbereich (Angestellte/ArWahlergebnis bei der Hauptjugend- und
beiter) erreichte die Liste IG BAU 82 Pro-
Der neu gewählte Hauptpersonalrat, von links: Harry Trube, Erich Schmidt, Ulla Gaubatz (Geschäftsstelle), Volker Diefenbach (Vorsitzender),
Gaby Voll, Dr. Detmar Lehmann, Ute Heyder (stellvertretende Vorsitzende), Sonja Heideloff, Gerd Wehnes, Heidi Blume, Christoph Schulz,
Helmut Ruckert (stellvertretender Vorsitzender)
Fotos: HPR, HMUELV
Die Personalratswahlen vom Mai
dieses Jahres haben gewerkschaftlich wieder ein sehr gutes
Ergebnis gebracht.
Hessen
Aus den Regionen
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
19
wieder ein großer IG BAU-Erfolg
zent der Stimmen und stellt acht der zehn
Sitze. Insgesamt stellt die IG BAU damit
drei viertel der 15 GPR-Mitglieder. Die
sachorientierte und engagierte Arbeit des
GPR kann somit auch gemeinsam mit den
Kolleginnen und Kollegen des BDF – insofern sie es wollen – fortgesetzt werden.
Von der BAU sind gewählt:
䊉
䊉
䊉
䊉
䊉
䊉
䊉
䊉
䊉
䊉
䊉
Harry Trube
Claudia Mävers
Gudrun Hermann
Heinrich Lämmert
Jörg Winter
Helmut Ruckert
Michael Baier
Ralf Eiffler
Michael Weiss
Thomas Rohn
Kay Andresen
Harry Trube wurde wieder zum Vorsitzenden gewählt und wird in gewohnter Form
seine engagierte Arbeit fortsetzen. Ihm stehen mit Claudia Mävers und Helmut Ruckert sowie Jens Helberg (BDF) erfahrene
Mitstreiter als stellvertretende Vorsitzende
zur Seite.
Die IG BAU sagt Danke an Herbert Schneck
Nach über 20-jährigem Vorsitz des HPR im Umweltministerium ist Herbert Schneck nach der letzten PR-Wahl aus dem
Gremium ausgeschieden und zum 1. Juli in die Freistellungsphase der Altersteilzeit eingetreten.
wanzig Jahre Vorsitz eines HPR sind einsamer Rekord in
der hessischen Geschichte. Wenn man noch dazu berücksichtigt, dass Herbert als Bergmann eher aus einer
Herbert Schneck
fast exotisch kleinen Beschäftigtengruppe, ohne großes
Wählerpotenzial, kommt, wird deutlich, wie überzeugend
seine Leistung war, die immer wieder zu seiner Wiederwahl führte.
Herbert hat mit seiner ruhigen, ausgleichenden Art das Gremium geprägt und
zur engagierten Mitarbeit ermuntert. Als verlässlicher, fachkundiger Moderator
hat er Zeichen gesetzt und dem Gremium hohe Wertschätzung eingebracht. 䊏
Die IG BAU sagt Danke und wünscht alles Gute.
Z
Mit Jörg Winter, Kay-Norman Andresen,
Thomas Rohn und Michael Weis sind
gleich vier IG BAU-Kollegen erstmalig in
den GPR gewählt worden. Dies zeigt, dass
die IG BAU auch und gerade im Forstbereich personelle Reserven hat und über ein
großes Reservoir an engagierten Kolleginnen und Kollegen verfügt. Schön ist auch,
dass damit weitere Berufs- und Tätigkeits-
Die neu gewählte Hauptjugend- und Auszubildendenvertretung, von links: Vanessa-Nina
Krieg, Simon Horstmann, Lisa Horstmann (Vorsitzende), Jan Ludecke und Mohamed Boudou
(stellvertretender Vorsitzender)
gruppen in der Personalratsarbeit des GPR
abgedeckt werden. Im Bereich H ESSENF ORST wurde auch eine neue fünfköpfige
Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung gewählt. Da es seitens des BDF keinen Wahlvorschlag für dieses Gremium
gab, fand hier eine Personenwahl unter den
Kandidaten der IG BAU statt. Es wurden
drei Forstwirt-Azubis und zwei Mitglieder
aus dem Bereich Verwaltungsfachangestellte gewählt. Als einzigster Frau im Gremium
wurde Vanessa-Nina Krieg das Vertrauen ihrer männlichen Mitstreiter bereits bei ihrer
Wahl zur neuen Vorsitzenden zuteil.
Sehr erfreulich war die Wahlbeteiligung
von 76 Prozent bei der Wahl des HPR und
von sogar 86 Prozent bei der forstinternen
Wahl des Gesamtpersonalrats von H ESSENF ORST. Genauso erfreulich ist das anhaltend gute Abschneiden unserer Gewerkschaft bei den Wahlen. Es zeigt, dass die Beschäftigten realistisch einschätzen, was eine
beziehungsweise was welche Berufsvertretung leisten kann, und dass den handelnden Akteuren Sachverstand und konstruktive Arbeit zugetraut wird.
Die Akteure der IG BAU werden alles daransetzen, bei der Personalratsarbeit das in
sie gesetzte Vertrauen zu erfüllen.
䊏
IG BAU
20
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
Aus den Regionen
Meinungsaustausch über aktuelle Personalthemen
Die Identifikation muss
Grafik: LV Niedersachsen; Foto: Jochen Hansmann
Zum Stichwort Motivation
und Leistungsanreize hatte
der Geschäftsbereichsleiter
Erfreuliches zu vermelden:
Noch nie seien so viele Beförderungen nach A 11 ausgesprochen worden wie im
laufenden Jahr. Allerdings
sei der Stellenkegel damit
ausgeschöpft, sodass nur
noch Mitarbeiter, die in
den Ruhestand wechseln
oder auf andere Weise ausscheiden, einen entsprechenden Dienstposten frei
machen. Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter im Forstbereich sei mit
über 50 Jahren relativ hoch,
allerdings gingen in den
nächsten fünf Jahren zunächst weniger Kollegen in
den Ruhestand, danach
steige die Zahl dann deutlich an (siehe Grafik).
Es sei jedoch mit der Kammerspitze ein Personalkonzept erarbeitet worden, welches
auch in den nächsten Jahren circa fünf Beförderungen pro Jahr ermögliche.
Weitere finanzielle Leistungsanreize im Bereich der Vermarktung seien angedacht. Im
Bereich Dienstwagen stünden attraktive
Leasingverträge vor dem Abschluss, den
Mitarbeitern solle auch die private Mitbenutzung analog den Regelungen bei anderen Arbeitgebern gestattet sein.
Bei der Fortbildung der Mitarbeiter müsse
zielgerichteter vorgegangen werden, so werde künftig geprüft, ob gleich mehrere Mitarbeiter pro Forstamt zu einer Waldbauexkursion fahren müssten, auch müsse die
dienstliche Notwendigkeit erkennbar sein.
Aussagen machte Alteheld auch zum generellen Personalkonzept. Er habe sich für eine deutliche Erhöhung der Anwärterzahlen
ausgesprochen, denn es müsse gewährleistet sein, dass in den nächsten Jahren die am
besten ausgebildeten Förster und Försterinnen eingestellt werden. Rudolf Alteheld
Zu einem Meinungsaustausch
über aktuelle Personalthemen
trafen sich Vorstandsmitglieder
der Landesvertretung der IG BauenAgrar-Umwelt (IG BAU) mit dem
neuen Leiter des Geschäftsbereichs „Forst“ der Landwirtschaftskammer Niedersachsen,
Rudolf Alteheld.
I
m Vordergrund stand dabei naturgemäß
eine erste Bilanz nach einem Jahr Forstreform, die zu einer drastischen Verringerung der Forstämter geführt hatte.
Alteheld sagte dazu, dass er zunächst erschrocken gewesen sei, wie demotiviert viele
Mitarbeiter bei seiner Amtsübernahme gewesen seien und wie gering die Identifizierung mit ihrem Arbeitgeber ausgeprägt war.
Trotzdem sei er zufrieden gewesen mit dem
ersten Jahr angesichts der großen Menge an
Holz, die im Jahr 2011 im Bereich der Kam-
mer eingeschlagen und vermarktet worden
sei. Unbefriedigend seien die geringen Einnahmen aus dem Bereich der Förderung,
hier müsse eine sorgfältige Analyse erfolgen.
Neben der gestiegenen Förderbürokratie
und ausbleibenden Regelungen zur Behandlung der Mehrwertsteuer sei auch eine gewisse Sättigung des Markts zu beobachten.
Neue Geschäftsfelder ausloten
Daher sei es wichtig, auch neue Geschäftsfelder auszuloten. Zum Beispiel ein Rahmenvertrag mit der Bestattungsorganisation „Ruheforst“ oder die Vermarktung von
Naturdienstleistungen.
Ein weiteres Thema war der Einfluss der
Forstbetriebsgemeinschaften auf Personalentscheidungen. Angesprochen wurden
zwei konkrete Einzelfälle. Alteheld deutete
hier Lösungen an. Ausschlaggebend sei
nicht der Einfluss der Vorstände, gleichwohl
müsse man die Kundenzufriedenheit natürlich im Auge behalten.
Niedersachsen
Aus den Regionen
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
21
verbessert werden
sprach sich auch dafür aus, dass jedem
Forstamt ein Mitarbeiter zur Unterstützung, zum Beispiel in Krankheitsfällen, zur
Verfügung stehen müsse.
Ein offenes Gespräch
Abschließend betonte Rudolf Alteheld,
dass er sehr an einer guten Zusammenarbeit
mit den Berufsverbänden interessiert sei.
Unser Resümee: Ein offenes Gespräch, das
zur Klärung der Standpunkte beigetragen
hat. Zwischen Alteheld und der Landesvertretung gibt es durchaus Gemeinsamkeiten,
die in einer fruchtbaren Zusammenarbeit
münden können. Vonseiten der Landesvertretung wurden die Fehler der Vergangenheit und die Erwartungen an die zukünftige
Entwicklung deutlich formuliert. Trotz erfreulicher und hoffnungsvoller Aspekte dieses Gesprächs, stehen wir weiterhin sehr kritisch zu den radikalen Kürzungen in der
Kammerorganisation! Die Mitarbeiter waren ja auch nicht demotiviert, weil sie keine
Lust zum Arbeiten hatten, sondern weil die
Identifikation mit einer Landwirtschaftskammer fehlte, die ihren Mitarbeitern
kaum Perspektiven bot und bei der die Reorganisation teilweise unprofessionell und
unstrukturiert vorging. Es bleibt die Skepsis, ob man mit einer solch ausgedünnten
Struktur wirklich den künftigen Erfordernissen gewappnet ist und den Waldbesitzern weiterhin die nötige Unterstützung geben kann. Bezeichnend ist ja, dass der Geschäftsbereichsleiter trotz der festgestellten
Demotivation von einem erfolgreichen Geschäftsjahr sprechen konnte! Auch sind die
Zahlen des Forstbereichs, was den Kostendeckungsgrad angeht, im Gegensatz zu anderen Bereichen als sehr positiv anzusehen.
Hier wird die traditionell hohe Leistungsbereitschaft von Förstern ausgenutzt, um für
andere mit zu sparen!
Aber es bleibt auch Zuversicht: Nach beharrlichem Einsatz in Ausschüssen, Personalräten, et cetera, wurde endlich eine alte
Forderung der IG BAU erfüllt – die Aner-
Von links: Peter Martensen, Stephan Nachreiner,
Rudolf Alteheld
kennung der Bezirksförster – Dienstposten
nach A 11. Inzwischen werden auch Beförderungen durchgeführt, sodass wir zuversichtlich sind, dass in den nächsten Jahren
alle Kolleginnen und Kollegen befördert
sein werden. Auch, dass man sich generell
endlich mit einem Personalentwicklungskonzept beschäftigt, ist zu begrüßen. Und,
dass man sich nun nicht mehr ausschließlich mit der Ausgabeseite – und hier besonders mit den Personalkosten – befasst, sondern vor allem nach Möglichkeiten der Einnahmeverbesserung sucht, entspricht unseren generellen Forderungen nach zukunftsweisenden Erfolgskonzepten für Unternehmen und Verwaltungen.
Wichtigste gewerkschaftliche Forderung ist
zurzeit, dass nun nicht auch noch die Bezirksförster-Ebene mit Sparmaßnahmen
überzogen wird. Solange dies so ist, werden
wir die positiven Ansätze auch in den Kammergremien als Vertreter der Mitarbeiter
der Kammer unterstützen!
䊏
Jochen Hansmann
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
Mitgliederwerbung
Foto: Martin Schwenninger
22
Beitrittserklärung:1 Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur IG Bauen-Agrar-Umwelt
LV-Forst
Ausgefüllte Beitrittserklärung senden an: IG Bauen-Agrar-Umwelt, Bundesvorstand, VB VII, Olof-Palme-Straße 19, 60439 Frankfurt am Main
Landesvertretung der Beamtinnen/
Beamten und Angestellten in Forst
und Naturschutz
Bundesland
Vorname / Name
tätig als
Straße
Betrieb
PLZ, Ort
Telefon/Handy
E-Mail
䊐 dienstlich
䊐 privat
Nationalität
(D), (E), (F)
Geburtsdatum
䊐 E-Mail-Infodienst bitte an diese Adresse
Nur für Auszubildende/
Ausbildung beendet
beamtet
angestellt
gewerblich
䊐 dienstlich
䊐 privat
Tarif-Gehalt/Std.-Lohn Teilzeit/Wochenstd.
䊐 SMS-Infodienst bitte an diese Nummer
Monatsbeitrag von 2
Beitragszahlung beginnt am
Mit der Unterschrift erkenne ich die Satzung der IG Bauen-Agrar-Umwelt an. Gleichzeitig ermächtige ich die IG BAU bis auf Widerruf, die von mir zu entrichtenden
satzungsgemäßen Beiträge monatlich zulasten meines Kontos mittels Lastschrift einzuziehen.
Konto Nr.
BLZ
Ort und Datum, Unterschrift der / des Eintretenden
(Genauer Name und Bezeichnung der kontoführenden Bank)
Aufnehmende/r (bitte deutlich lesbar schreiben)
Die Daten werden nach den Vorschriften des Bundesdatenschutzgesetzes gespeichert
1 Bitte an die zuständige Landesvertretung der Beamtinnen/Beamten und Angestellten in Forst und Naturschutz zur Weiterleitung an den Bezirksverband senden.
2 Wird vom Bezirksverband eingetragen
www.igbau.de
Industriegewerkschaft
Bauen-Agrar-Umwelt
Informationen
„Rücksichtnahme
im Wald“
Der Wald muss viele Ansprüche erfüllen. Er ist unter anderem:
䊉 Wirtschaftsgrundlage für die
Waldeigentümer,
䊉 der Lebensraum für eine Vielzahl
von Pflanzen- und Tierarten und
䊉 der Erlebnis- und Erholungsraum für die Bevölkerung.
Diese Ansprüche kann der Wald nur
erfüllen, wenn sich alle gesellschaftlichen Gruppen auch weiterhin zur
gegenseitigen Rücksichtnahme im
Wald bekennen und dieses Prinzip
soweit wie nötig Eingang in das
Waldnetz findet. Auch künftig muss
der Wald ein überwiegend ruhiger,
störungsarmer Ort bleiben. Seine
flächendeckende Beunruhigung
muss vermieden werden.
Es ist außerordentlich erfreulich,
dass täglich viele Tausend Menschen die hessischen Wälder in ihrer
Freizeit aufsuchen, um dort zum
Beispiel:
䊉 zu wandern,
䊉 zu reiten,
䊉 Fahrrad- und Mountainbike zu
fahren,
䊉 zu fotografieren,
䊉 Tiere und Pflanzen zu beobachten oder
䊉 zu joggen.
Dort, wo im Laufe der Jahre die verschiedenen Erholungs-Ansprüche
untereinander oder zu ökologischen
und wirtschaftlichen Fragen in Konflikt geraten, muss eine Lenkung under dem Prinzip der „Rücksichtsnahme im Wald“ erfolgen. Vor einigen
Jahren wurden aus diesem Gedanken zum Beispiel die individuelle
Kennzeichnung von Reiterinnen
und Reitern und die Anlage spezieller Reitwege entwickelt.
Heute sehen wir in verschiedenen
Landesteilen einen schnell wachsenden Konflikt zwischen dem Mountainbikefahren und allen Formen
der stillen Erholung und deshalb die
Notwendigkeit für verbindliche Regelungen, die das Mountainbikefahren im Wald begrenzen. Dabei muss
der Grundsatz gelten, dass der Stärkere auf den Schwächeren Rücksicht
nimmt.
Traditionelle Fußpfade und schma-
le, speziell angelegte Wanderwege
sollten ausschließlich zu Fuß begangen werden. Insbesondere in
den Hanglagen der Mittelgebirge
kommt es auf diesen Wegen sonst
beim Begegnungsverkehr zwischen
Mountainbike und Fußgänger
zwangsläufig zu Gefahrensituationen.
Die Anlage spezieller Fahrstrecken
für den Mountainbike-Sport kann
eine Lösung des Problems darstellen, zumal mit der Anlage solcher
Strecken auch die Kostenträgerschaft für ihre Instandhaltung geklärt wäre. So ließe sich auch sicherstellen, dass ökologisch sensible
Waldbereiche geschont bleiben. 䊏
kenden Anspruch auf Nachzahlung
zum 1. August 2001.
Karlsruhe gab mit dem Urteil der
Verfassungsbeschwerde eines Bundesbeamten aus Hessen statt. Dieser
schloss im Jahr 2002 eine eingetragene Lebenspartnerschaft. Doch der
Familienzuschlag wurde ihm bis
2009 verweigert.
Erst seit 2011 gilt das Gesetz zur
Übertragung ehebezogener Regelungen im öffentlichen Dienstrecht
auf eingetragene Lebenspartnerschaften. Damit wurden verpartnerte Beamte, Richter, Soldaten sowie
Versorgungsempfänger des Bundes
bei Besoldung und versorgungsrechtlich ihren verheirateten Kolleginnen und Kollegen gleichgestellt.
Allerdings galt diese Gleichstellung
rückwirkend nur ab 1. Januar 2009.
Der DGB hatte diese Regelung als
„nicht europarechtskonform“ kritisiert und Nachbesserung gefordert.
Er bezog sich dabei auf ein Urteil des
europäischen Gerichtshofs, das den
Betroffenen seit Dezember 2003 das
gleiche Entgelt wie verheirateten
Paaren zubilligte.
䊏
DGB
Bioenergie
Foto: Freelancer0111, Pixelio
Resolution aus Hessen
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
Beamtenbesoldung
Lebenspartnerschaften
beim Familienzuschlag
nicht benachteiligen
Das Bundesverfassungsgericht hat
erneut die Rechte lesbischer und
schwuler Lebenspartner gestärkt.
Demnach verstößt die Ungleichbehandlung von Ehen und Lebenspartnerschaften beim Familienzuschlag
für Beamte gegen das Grundgesetz.
Beamte in eingetragenen Lebenspartnerschaften dürfen beim Familienzuschlag nicht schlechtergestellt
werden als ihre verheirateten Kolleginnen und Kollegen. Das entschied
das Bundesverfassungsgericht mit
Beschluss vom 1. August. Demnach
verstößt die Ungleichbehandlung
von Lebenspartnerschaft und Ehe
bereits seit 1. August 2001 gegen den
Gleichbehandlungsgrundsatz des
Grundgesetzes und ist damit verfassungswidrig. Beamte, die ihre Ansprüche frühzeitig geltend gemacht
hatten, haben nun einen rückwir-
Naturschützer kritisieren
Nebeneffekte
und Klimabilanz
In einem vom LNV-Vorstand einstimmig verabschiedeten Papier
setzt sich der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV)
sehr kritisch mit verschiedenen Arten der Bioenergienutzung auseinander.
„Die Kriterien der Nachhaltigkeit
werden hierbei nicht immer ausreichend erfüllt“, so der stellvertretende LNV-Vorsitzende Dr. Gerhard
Bronner. Energiepflanzenanbau
schädige die Artenvielfalt, führe zu
Übernutzung und trete in Konkurrenz zu Nahrungsmittelproduktion
und stofflichen Nutzungen. Zudem
würden Umweltbelastungen ins
Ausland verlagert.
Bestätigt sieht sich der LNV auch
durch eine unlängst veröffentlichte
Studie der Nationalen Akademie der
Wissenschaften „Leopoldina“, die
der Politik den Verzicht auf den weiteren Ausbau der Bioenergienutzung nahelegt. Sie legt offen, was die
wissenschaftlichen Beiräte für Landwirtschaft und Umwelt der Bundesregierung schon lange und ohne großen Erfolg empfohlen haben.
Bioenergie hat zwar viele Vorteile:
Sie kann fast überall erzeugt werden,
ist speicherbar und kann so Verbrauchsschwankungen ausgleichen.
Sie ist vielseitig und lässt sich als
23
Strom, Wärme und Kraftstoff nutzen. „Doch zunehmend werden ihre
Schattenseiten sichtbar“, so Bronner.
Aus Sicht des LNV tritt Bioenergie
in Konkurrenz zur landwirtschaftlichen Nahrungsproduktion, führt zu
erhöhten Agrarimporten, die zu Regenwaldrodung und Vertreibungen
führen können. Bioenergie ist mitverantwortlich für die Intensivierung und Monotonisierung der
Feldflur und tritt im Wald in Konkurrenz zu stofflicher Nutzung und
Biodiversitätszielen.
„Der LNV hat sich in der Vergangenheit für den Ausbau der Bioenergienutzung ausgesprochen, allerdings
auch auf ihre Grenzen hingewiesen.
Durch den nationalen und internationalen starken Anstieg der Bioenergienutzung sind diese Grenzen
bei etlichen Nutzungsformen erreicht oder überschritten“, so der
LNV-Vize Bronner.
Aus LNV-Sicht kann es heute kein
Ziel mehr sein, die Bioenergienutzung pauschal weiter auszubauen.
Vielmehr sollten weniger Mais und
Raps, dafür aber mehr Bioabfälle,
Landschaftspflegematerial und Biomasse aus mehrjährigen oder aus
dauerhaften Kulturen energetisch
genutzt werden.
Bisher stehen die Zeichen jedoch
weiterhin auf quantitativen Ausbau.
Bei einigen Nutzungsformen fordert
der LNV deshalb, die Notbremse zu
ziehen.
Die Position des LNV:
䊉 Ökologisch, wirtschaftlich und
gesellschaftlich ist es nicht sinnvoll, über Biogas oder durch Ölfruchtanbau Energie vom Acker
zu erzeugen, da dies zu Konkurrenz mit dem Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln und als
Folge zu verstärkten Importen
führt.
䊉 Noch schädlicher ist es, Bioenergie direkt in Form von Palmöl
oder Äthanol aus Zuckerrohr zu
importieren.
䊉 Energetische Holznutzung ist
nur in dem Umfang sinnvoll, wie
keine Konkurrenz zur stofflichen
Nutzung entsteht, den Waldböden nicht zu viel Nährstoffe entzogen werden und genug Totholz
im Wald verbleibt.
䊉 Wird die Bioenergienutzung auf
die ökologisch und ökonomisch
sinnvollen Pfade beschränkt, so
sind die Ausbauziele für Bioenergie der Bundesregierung und der
EU zu hoch gegriffen.
Ausführliche Position des LNV zur
nachhaltigen Bioenergienutzung:
www.lnv-bw.de/info/info12-04-bioner
gie.pdf.
䊏
LNV
24
Forstliche Mitteilungen • 9/2012
Ursula Breymayer und Bernd Ulrich
als Herausgeber
Unter Bäumen
Die Deutschen und der Wald
21 x 28 cm, gebunden, 320 Seiten,
duchgehend illustriert. 38 Euro. ISBN
978-3-942422-77-2. Sandstein Verlag, Dresden, 2011.
Die Ausstellung
unter dem gleichen Namen
im Deutschen
Historischen
Museum in
Berlin, das auch
die Herausgabe
diese Buchs veranlasst hat, ist zwar beendet. Die
außergewöhnliche Resonanz auf
diese Veranstaltung rechtfertigt es
aber, auf den gelungenen Ausstellungsband zu verweisen, in dem
renommierte Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen die besondere Beziehung unserer Landsleute zum Wald beleuchten und in
dem hervorragendes Bildmaterial
dokumentiert, dass der Wald
mehr als die Summe seiner Bäume ist.
䊏
Claus-Peter Lieckfeld
Tatort Wald
Georg Meister und sein Kampf für
unsere Wälder
14 x 22 cm, 2. Auflage, gebunden mit
Schutzumschlag, 272 Seiten, einige
Abbildungen. 22,99 Euro. ISBN 978-386489-012-3. Westend Verlag, Frankfurt, 2012.
Die zweite, komplett überarbeitete und bis in das
Jahr 2012 aktualisierte Neuauflage des Bestsellers
des hoch angesehenen Printjournalisten beschreibt spannend bis zur letzten
Seite die Lebensgeschichte des engagierten Forstmanns, Jahrgang
1929, Dr. Georg Meister. Als Sohn
eines Försters der Heeresforstverwaltung wurde er streng erzogen
und schon als Kind zum waidgerechten Jäger gemacht. Mehrfache
Ortswechsel führten ihn und seine
Familie in unterschiedlichste
Waldgebiete. Von der Ausbildung
zum gehobenen Forstdienst wechselte er in ein Hochstulstudium.
Als Einrichter im Schwarzwald
Buch-Tipps
und Bayern sowie durch Sonderaufgaben in der bayerischen Forstverwaltung geriet er immer stärker
in die Konflikte von Wald und
Wild und durchlebte persönlich
eine Metamorphose zum kritischen Jäger. Als Forstamtsleiter in
Reichenhall und als Vorbereiter
des Nationalparks Alpenpark
stand er mitten in dem Strudel
von Politik, Macht, Jagd und Wald,
ohne den konsequenten Weg zu
einer Lösung aus den Augen zu
verlieren. Mehrere Auszeichnungen würdigen sein Lebenswerk.
Ein Buch, das man lesen sollte. 䊏
meinsame Naturerleben, die Betrachtung unterschiedlichster Bilder im Wald, die Begegnung von
Wildnis und Zivilisation, die
Wahrnehmungen und die Frage,
wie man durch Förderung der
Fantasie, des Körpergefühls und
der Emotionalität der Naturentfremdung begegnen kann.
䊏
Bruno P. Kremer, Fritz Gosselck und
Klaus Janke
Dieter Apel
Landschaft und
Landnutzung
Vom richtigen Umgang mit begrenzten
Flächen
Reinhard Osteroth
15 x 21 cm, Paperback, 176 Seiten.
19,95 Euro. ISBN 978-3-86581-303-9.
oekom verlag, München, 2012.
Holz
der Artbeschreibung und der Lebensweise beste Grundlagen liefert und in die Westentasche passt.
Etwa 30 Seiten widmen sich den
allgemeinen Informationen, die
man bei diesem Thema gern auch
verarbeitet.
䊏
Erlebnis Küste
Naturkundliche Streifzüge an Nordund Ostsee
11 x 18 cm, Softcover mit transparentem Schutzeinband, 239 Seiten, 273
Abbildungen. 16,95 Euro. ISBN 978-3494-01500-2. Quelle & Meyer Verlag,
Wiebelsheim, 2012.
Was die Welt zusammenhält
17 x 22 cm, gebunden, 149 Seiten,
zahlreiche Abbildungen. 16,90 Euro.
ISBN 978-3-8270-5449-4. Bloomsbury
Verlag, Berlin, 2011.
Das ansprechend aufgemachte Buch
über einen
nachwachsenden Rohstoff
mit großer Zukunft liefert eine spannende
Entdeckungsreise vom urzeitlichen Hütten- und Werkzeugbau
über die Eigenschaften, das
Wachstum und die breite Verwendungspalette dieses Werkstoffs
vom Mittelalter bis in die Gegenwart und zur modernen Holzforschung. Ein empfehlenswertes Geschenk und eine anregende Gedankensammlung, wenn man mal
nach Stichworten sucht.
䊏
Der Landschaftsverbrauch in
Deutschland
schreitet ungebremst fort. Weil
aber die Erdoberfläche begrenzt ist und
die Landschaften weltweit unsere Lebensbasis
darstellen, sind Konzepte gefragt,
diesen Verbrauch zu begrenzen.
Der erfahrene Stadtplaner kümmert sich dabei um die Wald-,
Moor- und Landwirtschaftsflächen, Bereiche für die Sonnenenergie, Renaturierungs- und Rekultivierungsmöglichkeiten, die
Siedlungs- und Verkehrsflächen
sowie die Stadtentwicklung, die
Wechselwirkungen zwischen den
Wasserressourcen und der Landnutzung und formuliert Lösungsstrategien.
䊏
Klaus Richarz
Fledermäuse in ihren
Lebensräumen
Gerhard Trommer
Schön wild!
Warum wir und unsere Kinder Natur
und Wildnis brauchen
12 x 18 cm, Paperback, 191 Seiten.
12,95 Euro. ISBN 978-3-86581-295-7.
oekom verlag, München, 2012.
Der Autor möchte die Faszination der Wildnis
neu entdecken
und liefert dazu
eine Fülle von
Denkanstößen
und Tipps. Es
geht um das ge-
11 x 18 cm, Hardcover, 134 Seiten,
durchgehend illustriert. 16,95 Euro.
ISBN 978-3-494-01516-3. Quelle &
Meyer Verlag, Wiebelsheim, 2012.
Das Erkennen
und Bestimmen
sämtlicher in
Europa vorkommenden Fledermausarten ist das
Anliegen dieses
Kompaktführers,
der mit ausgezeichneten Fotos, Detailzeichnungen, Verbreitungskarten und reichlich Text zu den Ortungslauten,
Geologie, Flora
und Fauna gegliedert nach Strand
und Düne, Watt,
Salzmarsch, Bodden, Wiek und
Nehrung sowie
Felsen, Molen
und Hafenbecken
in Text und Bild attraktiv aufbereitet helfen dem naturkundlichen
interessierten Urlauber, in dieser
beliebten Ferienregion die Kostbarkeiten zu entdecken und Bestimmungssicherheit zu bekommen.
䊏
Hans-Heiner Bergmann
Vogelfedern an Nordund Ostsee
11 x 18 cm, Softcover mit transparentem Schutzeinband, 157 Seiten, 134
Abbildungen und zahlreiche Bildtafeln. 14,95 Euro. ISBN 978-3-49401492-0. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim, 2010.
Nirgendwo in
Deutschland gibt
es mehr Vogelfedern von mehr
Arten als an diesen Küsten. Dieses Taschenbuch
eröffnet dem
Fachmann wie
dem interessierten Laien den Zugang zu diesen Arten und ermöglicht genaue Bestimmungen.
䊏
Literaturkritik, wenn nicht anders bezeichnet:
Hermann-Josef Rapp, Reinhardshagen