Lebenszyklusorientierte Personalentwicklung
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Lebenszyklusorientierte Personalentwicklung
6. BIBB-Berufsbildungskongress Forum 3 Arbeitskreis 3.4 Lebenszyklusorientierte Personalentwicklung Prof. Dr. Anita Graf, Fachhochschule Nordwestschweiz, Institut für Personalmanagement und Organisation, CH-Olten 20. September 2011 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Verständnis: Definition Die lebenszyklusorientierte Personalentwicklung (PE) … • fokussiert auf die gezielte Entwicklung sämtlicher Mitarbeitenden eines Unternehmens während der gesamten Dauer ihrer Unternehmenszugehörigkeit. • orientiert sich bei der Wahl geeigneter PE-Massnahmen am individuellen Lebenszyklus eines Mitarbeiters/einer Mitarbeiterin. • Ist sowohl mitarbeitenden- als auch unternehmensorientiert ausgerichtet. 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Verständnis: Was bedeutet dies? 5 Teilzyklen: Biosozialer, familiärer, beruflicher, laufbahnbezogener & stellenbezogener Lebenszyklus Nicht nur Fokus auf einzelne Mitarbeitendengruppen oder Karrierephasen, sondern ganzheitliche Betrachtungsweise: Stellenbezogene und laufbahnbezogene Lebensphase ist entscheidend für die Bestimmung der notwendigen und geeigneten PE-Massnahmen ( systematisches Vorgehen). Relevante Parameter des biosozialen, familiären und beruflichen Lebenszyklus werden dabei entsprechend berücksichtigt. 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Verständnis: Was bedeutet dies? Keine altersselektive Personalentwicklung, sondern Förderung aller Altersgruppen. Nicht nur Förderung von Talenten („High Potentials“), sondern gezielte Förderung aller Mitarbeitenden. Ermöglichen aber auch Einfordern des lebenslangen Lernens, altersgerechtes Lernen, gezielter Erhalt der Arbeitsmarktfähigkeit ( z. B. mittels Arbeitsmarktportfolio). Etablierung lebenszyklusgerechter Karrieremodelle, z. B. Horizontale Karrieremodelle und -wege Berücksichtigung von Bogenkarrieren Teilzeit-Karrieren Karriere = Abfolge von Lernmöglichkeiten (Douglas T. Hall). 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Verständnis: Was bedeutet dies? Schaffen von Arbeits- und Lernbedingungen, die den Bedürfnissen und Potenzialen der verschiedenen Generationen entsprechen, z. B. Flexibilisierung der Arbeitszeit und des Übergangs in die nachberufliche Phase. Schaffen familienfreundlicher Strukturen, Förderung von Work Life Balance, Flexibilisierung des Arbeitsortes. Verbesserung der Arbeitsmöglichkeiten und -chancen für ältere Arbeitnehmende, intergenerative Zusammenarbeit, Wissenstransfer zwischen älteren und jüngeren Mitarbeitenden. Etablierung einer umfassenden betrieblichen Gesundheitsförderung (langfristiger Erhalt der Leistungsfähigkeit und -bereitschaft). 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Verständnis: Was bedeutet dies? Es geht somit um die: gezielte, systematische und langfristige Erhaltung und Förderung von Leistungsfähigkeit: Wissen, Qualifikationen, Kompetenzen, Gesundheit Leistungsbereitschaft: Motivation, Engagement, Freude, Identifikation Arbeitsmarktfähigkeit. … und aus Unternehmensperspektive weiter um die langfristige Sicherung der benötigten Humanressourcen resp. Kernkompetenzen im Unternehmen. 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Veränderung menschlicher Leistungsvoraussetzungen im Altersverlauf 1. Dem Defizitmodell folgend werden ältere Mitarbeitende vielfach als Problemgruppe angesehen. Unterstellt wird, dass Leistungsvermögen, Belastbarkeit, Flexibilität und Mobilitätsbereitschaft zurückgehen. 2. Verschiedene Studien zeigen, dass keine generalisierbaren Effekte des Alters auf die Leistungsvariablen ermittelt werden können. 3. Leistungsfähigkeit entwickelt sich individuell höchst unterschiedlich: Mit zunehmendem Alter sind grössere Leistungsunterschiede innerhalb einer Altersgruppe als zwischen verschiedenen Altersgruppen festzustellen. 4. Leistungsfähigkeit ist weniger vom kalendarischen Alter, als von der Arbeitsaufgabe, den Arbeitsbedingungen, der Qualifikation und der inneren Einstellung abhängig. 5. Bei den altersspezifischen Unterschieden im Leistungsverhalten handelt es sich nicht um eine allgemeine Leistungsverringerung, sondern vielmehr um eine Umschichtung innerhalb des Fähigkeits- und Leistungsprofils. Rading, 2008 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Stellenbezogener Lebenszyklus Stellenbezogener Lebenszyklus • Beinhaltet die Entwicklung von Mitarbeitenden vom Antritt einer neuen Stelle bis zum erneuten Stellenwechsel (resp. Austritt aus dem Unternehmen). • Ansatzpunkte für Personalentwicklung ergeben sich hinsichtlich der Erhaltung und Förderung von Leistungsfähigkeit, Leistungsbereitschaft und Arbeitsmarktfähigkeit. 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Stellenbezogener Lebenszyklus Leistung/ Potenzial Lernchancen und Herausforderungen? Professionalisierung Leistungsabfall infolge Über-/Unterforderung, Burnout, innere Kündigung etc. Routine? Interner Stellenwechsel, Austritt Stagnation? Einarbeitung in die Aufgabe Frühfluktuation? Phase der Einführung Phase des Wachstums Phase der Reife Phase der Wechsel/ Sättigung Austritt Graf, 2011 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf t Erhebung der stellenbezogenen Phase Phase der Einführung Phase des Wachstums Ich habe in den letzten Wochen / Monaten eine neue Stelle bzw. einen neuen Aufgabenbereich übernommen und befinde mich noch in der Einführungsphase. Meine derzeitige Stelle stellt mich immer wieder vor neue Herausforderungen. Die Anforderungen meiner derzeitigen Stelle entsprechen meinen Fähigkeiten. Ich kann mich innerhalb meiner derzeitigen Stelle weiter entwickeln. Ich kann mich innerhalb meiner derzeitigen Stelle kaum noch weiter entwickeln. Meine derzeitige Stelle bietet mir die Chance, immer wieder Neues dazu zu lernen. Phase der Reife Meine derzeitige Stelle bietet mir kaum noch die Möglichkeit, etwas dazu zu lernen. Phase der Sättigung Die Anforderungen meiner derzeitigen Stelle kann und/oder will ich zur Zeit nicht zu 100% erfüllen. Ich kann mich innerhalb meiner derzeitigen Stelle nicht mehr weiter entwickeln. Ich kann das Notwendige nicht dazu lernen. vgl. auch Rading, 2008; Graf, 2002 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf PE-Massnahmen stellenbezogener Lebenszyklus (Auswahl) Leistung Potenzial Job Enlargement, Job Enrichment, Spezialaufgaben: Entwicklung mit Ziel z. B. Mentor/in - in Funktion bleiben oder Aus- und - neue Funktion Weiterbildung - off-the-job - on-the-job Gezielte EinführungsProgramme Phase der Einführung Phase des Wachstums Phase der Reife Phase der Wechsel/ Sättigung Austritt 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf t Laufbahnbezogener Lebenszyklus Laufbahnbezogener Lebenszyklus • Beschreibt die Entwicklung von Mitarbeitenden vom Eintritt ins Unternehmen bis zum Austritt. • Setzt sich i.d.R. aus verschiedenen arbeitsplatzbezogenen Lebenszyklen zusammen und beschreibt die Laufbahn von Mitarbeitenden innerhalb der Organisation. Entwicklung t Laufbahnbezogener Lebenszyklus 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Stellenbezogene Lebenszyklen Laufbahnbezogener Lebenszyklus Leistung/ Potenzial Wachstum? Eintritt, betrieblicheSozialisation, innere Bindung Laufbahn/ Karriere "Misfit" Leistung, Qualifikation, Position KarrierePlateau? Interner Stellenwechsel Kündigung, Outplacement, (Früh-)Pensionierung Stagnation? FrühFluktuation? Phase der Einführung Phase des Wachstums Phase der Reife Phase der Sättigung 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Austritt t Graf, 2011 Erhebung der laufbahnbezogenen Phase Phase der Einführung Phase des Wachstums Phase der Reife Ich bin in den letzten Wochen / Monaten neu Ich erfülle die an mich gestellten Anforderungen. Ich erfülle die an mich gestellten Anforderungen. bei (Name des Unternehmens) eingetreten und befinde mich noch in der Einführungsphase. Meine berufliche Laufbahn bei (Name des Unternehmens) entwickelt sich. Den Höhepunkt meiner beruflichen Laufbahn bei (Name des Unternehmens) habe ich erreicht und befinde mich derzeit auf einem „Karriereplateau“. Ich habe die Möglichkeit, in der Hierarchie aufzusteigen: in den nächsten 1 - 2 Jahren in den nächsten 3 - 5 Jahren Phase der Sättigung In meiner derzeitigen beruflichen Phase bei (Name des Unternehmens) kann und/oder will ich keine 100% geben. Die jetzige Stelle ist nicht mehr die richtige Stelle für mich. Ich habe die Möglichkeit, mich auf der gleichen Hierarchieebene zu entwickeln, jedoch kann ich in der Hierarchie nicht mehr aufsteigen. vgl. auch Rading, 2008; Graf, 2002 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf PE-Massnahmen laufbahnbezogener Lebenszyklus (Auswahl) StandortLeistung/ Potenzial Gezielte Einführungsprogramme Phase der Einführung Laufbahnplanung, Talent Mgmt, Führungsausbildung, Mentoring bestimmung, Massnahmen horizontale zur Steigerung der Karriere, Leistung, neuer Erweiterung Tätigkeitsbereich Tätigkeits(intern oder bereich extern) Stagnation? Phase des Wachstums Phase der Reife 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Phase der Sättigung Austritt t Studie Rading • Diplomarbeit zum Thema „Lebenszyklusorientierte Personalentwicklung in Zeiten des demographischen Wandels“ Empirische Untersuchung mit dem Ziel, das Konzept zu validieren und Zusammenhänge mit personalstrategisch relevanten Variablen aufzuzeigen. • Empirische Untersuchung – Studie in international tätigem Rückversicherungsunternehmen in Deutschland (ist eine der führenden Rückversicherungsgruppen der Welt) – Befragung von 400 Mitarbeitenden (= ca. 50% der MA im Unternehmen) – Rücklaufquote 39% – N = 151 im Alter von 24 bis 58 Jahren – Durchschnittsalter: 40 Jahre, was Unternehmensdurchschnitt entspricht Rading, 2008 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Einige Erkenntnisse aus Studie Rading • Fluktuation Wechselabsicht nimmt zu, je weiter sich jemand Richtung Sättigungsphase bewegt. • Arbeitszufriedenheit Für beide Zyklen ergeben sich signifikante Zusammenhänge der Arbeitszufriedenheit mit den Phasen. Unzufriedenheit nimmt zu, je weiter sich jemand Richtung Sättigungsphase bewegt. Die Prognosekraft des Phasenkonzepts ist hinsichtlich der Arbeitszufriedenheit der Variable Alter als Prädiktor weit überlegen. • Führung Je weiter Mitarbeitende im stellen- und laufbahnbezogenen Lebenszyklus voranschreiten, desto weniger ausgeprägt werden die Führungsaspekte „Individuelle Berücksichtigung“, „Wertschätzung“ und „Lernförderung und Personalentwicklung wahrgenommen“. Die Wahrnehmung des Führungsverhaltens ist nicht vom Alter der Mitarbeitenden abhängig. Rading, 2008 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Einige Erkenntnisse aus Studie Rading • Personalentwicklung Einschätzung von Reichweite, Stellenwert und Nutzen von Personalentwicklung nimmt ab, je weiter Entwicklung in Richtung Sättigungsphase voranschreitet. Hinderungsgrund an PE-Massnahmen teilzunehmen ist vor allem die mangelnde Bedarfsorientierung bei den in der Reife- und Sättigungsphase befindlichen Mitarbeitenden. • Allgemeines Stellenbezogene Phase hat meist grösseren Einfluss als laufbahnbezogene Phase. Prognosekraft des Phasenmodells ist der des Alters als Indikator weit überlegen erkennbar an der niedrigen Varianzaufklärung, die das Alter leisten kann. Rading, 2008 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Lebenszyklusorientierte PE: Weitere ausgewählte Massnahmen • Personalpolitik Alternsgerechte Personalpolitik Primat „Erhalt Arbeitsmarktfähigkeit“ Förderung aller Mitarbeitenden etc. • Unternehmenskultur-Entwicklung Förderung Kultur der Wertschätzung Kultur, die Autonomie fördert und soziale Unterstützung stärkt Leben der Führungsgrundsätze etc. • Führungsausbildung Sensibilisierung hinsichtlich Wertschätzung, Vorurteilen, Ressourcenmanagement etc. Angebot an Coachings • Förderung älterer Mitarbeitenden Generationsübergreifende Teams Übernahme lebensphasengerechter Aufgaben etc. • Laufbahnwege Alternative Laufbahnmodelle • Management by Objectives Adäquates Zielniveau Balance Anforderungen – Ressourcen Faire Bonuszuteilung etc. • Gesundheitsmanagement Auf betrieblicher Ebene und Führungsebene Auf Verhältnis- und Verhaltensebene • Förderung SelbstmanagementKompetenz Persönliches Gesundheits- und Stressmanagement Förderung der Selbsterkenntnis Angebot an Standortbestimmungen etc. 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Diskussion 1. Wie würden Sie vorgehen, wenn Sie das Konzept der lebenszyklusorientierten PE in Ihrem Unternehmen einführen/realisieren möchten? 2. Wo sehen Sie die grössten Chancen und Potenziale der lebenszyklusorientierten PE? 3. Wo sehen Sie Hindernisse/Probleme/ Herausforderungen? 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Literatur • GRAF, A.: Lebenszyklusorientierte PE als Ausgangspunkt für den Erhalt der Arbeitsmarktfähigkeit. In: SEYFRIED, B. (Hrsg.): Ältere Beschäftigte: Zu jung, um alt zu sein. Konzepte – Forschungsergebnisse – Instrumente, Bundesinstitut für Berufsbildung BIBB, Bonn 2011, S. 93-105. • GRAF, A.: Standortbestimmung – Kernelement einer lebenszyklusorientierten Personalentwicklung. In: ZÖLCH, M. u.a. (Hrsg.). Fit für den demografischen Wandel? Ergebnisse, Instrumente, Ansätze guter Praxis. Bern, Stuttgart, Wien 2009, S. 197-218. • GRAF, A.: Lebenszyklusorientierte Personalentwicklung. Ein Ansatz für die Erhaltung und Förderung von Leistungsfähigkeit und -bereitschaft während des gesamten betrieblichen Lebenszyklus. Bern, Stuttgart, Wien 2002. • RADING, J.: Lebenszyklusorientierte Personalentwicklung in Zeiten des demografischen Wandels. Eine empirische Untersuchung mit dem Ziel, das Konzept zu validieren und Zusammenhänge mit personalstrategisch relevanten Variablen aufzuzeigen. Diplomarbeit: Freie Universität Berlin, Fachbereich Erziehungswissenschaften und Psychologie. Berlin 2008. 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Kontakt Prof. Dr. Anita Graf Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Wirtschaft, Institut für Personalmanagement und Organisation Riggenbachstrasse 16 CH-4600 Olten +41 79 261 00 37; [email protected] 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Anhang 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Laufbahnbezogener Lebenszyklus Phasen Mögliche laufbahnbezogene PE-Massnahmen Einführungsphase Gezielte Einführungsprogramme für den Erwerb der benötigten fachlichen, methodischen, sozialen und personalen Kompetenzen Gezielte Massnahmen zur Integration der Mitarbeitenden in die Unternehmenskultur, Förderung des Networkings Wachstumsphase Regelmässige Karriere- und Laufbahnplanung Mitgliedschaft in High Potential Pools und damit Förderung im Rahmen von spezifischen Aktivitäten (Action Learning, Think Tank, Diskussion mit Geschäftsleitungsmitgliedern, Networking-Programme etc.) Gezieltes Vorbereitungsprogramm als Nachfolgekandidat/in für die Übernahme einer Schüsselposition (z. B. mittels Job Rotation, Stellvertretung, Auslandeinsatz) Führungsausbildungsprogramme auf allen Ebenen Fachausbildungen mit Fokus auf die weitere Karriereentwicklung (z.B. Nachdiplomstudium, MBA, Fachausweise) Mentoring-Programme Projektarbeit (Leitung oder Mitarbeit, im selben Bereich oder bereichsübergreifend) Job Rotation (einmalig oder als Abfolge) Auslandeinsatz (mehrere Monate oder Jahre) Graf, 2011 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Laufbahnbezogener Lebenszyklus Phasen Mögliche laufbahnbezogene PE-Massnahmen Reifephase Standortbestimmung (mind. alle 3–5 Jahre) Laufbahnberatung Förderung horizontaler Karriereschritte Perspektivenwechsel/Job Rotation/Stage-Programme: mehrwöchige, mehrmonatige oder mehrjährige Einsätze in anderen Bereichen innerhalb und/oder ausserhalb des Unternehmens Förderung durch Erweiterung des aktuellen Tätigkeitsbereichs (Schaffen von Lernchancen): Job Enrichment, Job Enlargement, Mitarbeit in Projekten, Gremien und Qualitätszirkeln, Einsatz als Supervisor/in, Lehrer/in, Berater/in oder Mentor/in, Vertretung des Unternehmens gegen aussen etc. Unterstützung bei Umschulungsmassnahmen Flexible/gleitende Pensionierung Vorbereitungsprogramme auf die Pensionierung Sättigungsphase Gezielte Massnahmen zur Steigerung der Leistung Unterstützung bei der Suche eines neuen Tätigkeitsbereichs extern (Outplacement) oder intern (auch Berücksichtigung der Möglichkeit eines Downward Movement) Graf, 2011 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Laufbahnbezogener Lebenszyklus Phasen Mögliche laufbahnbezogene PE-Massnahmen Übergreifend Überprüfen der Arbeitsmarktfähigkeit Einschätzung des laufbahnbezogenen Entwicklungspotenzials (für Fach-, Führungs-, Projektlaufbahn) Vereinbarung individueller Entwicklungsziele Fach- oder führungsbezogene Coachings Sensibilisierung für die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens, Motivation zur Weiterbildung Förderung älterer Mitarbeitenden Graf, 2011 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Stellenbezogener Lebenszyklus Phasen Mögliche stellenbezogene PE-Massnahmen Einführungsphase Einführungsprogramme Wachstumsphase Fach- und persönlichkeitsbezogene Aus- und Weiterbildungen off-the-job, z. B.: – Besuch von Kongressen – berufsbezogene Weiterbildungen – Erwerb eines Fachausweises – Erweiterung der interkulturellen Kompetenzen durch Sprachkurse Trainee-Programme Fach- und persönlichkeitsbezogene Aus- und Weiterbildungen on-the-job, z. B.: – Modell-Lernen/Lernen von Vorbildern – Coaching durch Seniors – Teammitglieder oder Vorgesetzte, – Suche von „Übungsfeldern“ (z. B. Halten von Präsentationen) – gezielte Erweiterung des Wissens über die Organisation – Verbesserung der persönlichen Effizienz mittels Analyse der eigenen Arbeitsorganisation – Aufbau eines Netzwerks für die Verbesserung der Einflussnahme Graf, 2011 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Stellenbezogener Lebenszyklus Phasen Mögliche stellenbezogene PE-Massnahmen Reifephase Job Enlargement, Job Enrichment Stellvertretungen Mitarbeit in Projekten, Gremien und Qualitätszirkeln Einsatz als Supervisor/in, Lehrer/in, Berater/in, Mentor/in Übernahme von Spezialaufgaben, z. B.: – Organisation spezieller Anlässe – Betreuung besonders wichtiger Kund/innen – Repräsentationsaufgaben – Übernahme von Verantwortung für den Know-how-Transfer innerhalb des Teams oder abteilungsübergreifend – Einbringen besonderer Kenntnisse, die für das Team nützlich sind etc. Sättigungsphase Entwicklung mit Ziel „in der aktuellen Funktion bleiben zu können“: – Veränderung des Aufgaben- und/oder Kundenportfolios – Erwerb der fehlenden Kompetenzen durch gezielte Weiterbildung – Reduktion der Arbeitszeit: Teilzeitarbeit oder gleitende Pensionierung – Gesundheitsfördernde Massnahmen – Coaching durch externe oder interne Fachkräfte Entwicklung mit Ziel „neue Funktion übernehmen“: – Interner Stellenwechsel – auf gleich bleibender oder tiefer liegender hierarchischer Ebene (Downward Movement) – Outplacement: Unterstützung bei der Stellensuche extern Graf, 2011 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf Stellenbezogener Lebenszyklus Phasen Mögliche stellenbezogene PE-Massnahmen Übergreifend Leistungs- und Kompetenzbeurteilung Strukturiertes Mitarbeitendengespräch Regelmässiges Feedback hinsichtlich Leistung und Verhalten Förderung von Selbstmanagement, Aktivierung von Ressourcen Nutzung des Wissens und der Erfahrung älterer Mitarbeitenden Förderung generationsübergreifender Zusammenarbeit Graf, 2011 6. BIBB-Berufsbildungskongress 2011, Forum 3, Arbeitskreis 3.4, Prof. Dr. Anit a Graf