Hobby 650 FSe

Transcrição

Hobby 650 FSe
PROFITEST
Hobby 650 FSe
Von Juan J. Gamero
S
eit seiner Erstvorstellung im Jahre
1984 hat der Hobby 600 in der noch
recht jungen Reisemobil-Modellgeschichte einen festen Platz. Immerhin hat sich
der unverwechselbare, oft als Vater aller
Teilintegrierten bezeichnete Hobby 600
aus Fockbek bei Rendsburg in SchleswigHolstein mittlerweile schon rund
7.500mal verkauft.
Zum Erfolg des Bestsellers hat
nicht zuletzt sein unverwechselbares Outfit beigetragen. In diesem Punkt macht auch unser Testwagen, das 6,78 Meter lange
Hobby-Modell 650 FSe in der
neuen D-Linie mit Alko-Tiefrahmenchassis, Möbeln in Erledekor, doppeltem Boden,
Mittelsitzgruppe, Längsküche,
Heckbett, offener Waschecke
und Duschzelle mit Toilette
keine Ausnahme.
D
as
unverwechselbare
Outfit anerkennt auch
unser Profitester für den Fahrzeugbau, Karosseriebaumeister Rudi Stahl. „Der Wagen
wirkt wie aus einem Guß“,
konstatiert er, nachdem er
den Hobby 650 FSe ausgiebig
von allen Seiten begutachtet
hat. „Das neue GfK-Dach dieser Variante wirkt dynamisch,
ist perfekt angepaßt und mit
zahlreichen stilistischen Mitteln
wie seitliche Sicken über dem
Fahrerhaus, einer sich elegant
nach vorn verjüngenden, breiten
Dachleiste mit integrierten Positionsleuchten und dritter Bremsleuchte sowie
einem Heckspoiler und einer sehr schön
integrierten Dachreling garniert“, zählt
Stahl auf.
Sehr gut gefallen ihm die blau umrahmten Hartal-Fenster mit ihren stu- 䊳
Seit 15 Jahren behauptet sich der Hobby 600 auf
dem Markt. Der Profitest zeigt Stärken und Schwächen
des Klassikers und klärt, was ihn so beliebt macht.
PROFITEST
Hobby 650 FSe
Salonatmosphäre: Der
Wohnbereich wirkt gediegen und elegant und
bietet ausreichend Platz
für Bordcrew und Gäste.
Fotos: Wolfgang Falk
Schlafabteil: Das 195 x
150/120 Zentimeter große Heckbett ist mit bequemem Lattenrost und
darunter installiertem
Stauraum ausgestattet.
fenlos verstellbaren Fliegengittern, die in weißer Wagenfarbe
gehaltenen Alu-Kantenprofile
der Außenstauklappen sowie
die mächtigen, nach außen gewölbten GfK-Heck-Kantenprofile der Kabine, mit denen die
Fockbeker die leicht nach außen gewölbten, glatten AluSeitenwände mit der Rückwand des Fahrzeugs verbinden. „Ebenso gut gelungen“,
führt Rudi Stahl weiter aus,
„sind der mächtige GfKHeckstoßfänger, der robust genug ist, um
leichte Stöße aufzufangen,
die
formschöne und in
Wagenfarbe lackierte
Heckleiter sowie die
ebenfalls robust ausgefallenen GfK-Trittbretter an den
Cockpittüren.“ Da passe ins
Bild, so Stahl, daß Hobby
auch den Frontspoiler passend zum unteren Wagenteil
blau lackiert. „Obwohl die
nach außen gewölbte Aufbautür mit einfachen Gummibändern und ohne Arretierungszapfen sowie Fliegengittertür
auskommen muß“, schließt
Stahl seinen Rundgang ab,
„gebe ich diesem Reisemobil
die Bestnote.“
D
as Interieur mit den hellbraunen Möbeln charakterisiert Profitesterin Monika
Schumacher mit „gediegen“,
die auf zwei Personen ausgelegte Raumaufteilung als „offen und geräumig“. Besonders
gut gefällt unserer Profitesterin
die gleich links vom Eingang
plazierte, 150 Zentimeter breite und 50 auf 78 Zentimeter
tiefe Längsküche des Hobby
650. Sie ist mit Dreiflammkocher, Edelstahlspüle, ausreichend Arbeits- und Ablagefläche versehen und bietet dem
mobilen Chefkoch zusätzlich
einen
80-Liter-Kühlschrank,
Geschirrschublade mit Besteckeinlage sowie einen bauchigen Vorratsunterschrank mit
Wohnaufbau:
Rudi Stahl, 35
Der Wagen
wirkt
wie aus
einem Guß.
150 Zentimeter breiten und 71
Zentimeter hohen Heckstauraums, der sowohl über eine
Stauklappe von außen als auch
von innen über das bequem
hochklappbare Heckbett zugänglich ist.
P
schwenkbaren
und in der Höhe
verstellbaren Körben.
Dazu gibt es noch drei
Hängeschränke über der Küche und einen ebenfalls nach
außen gewölbten Überschrank
mit Rolladentüren. „Die Küchen-Ausstattung ist ausgesprochen praxisgerecht konzipiert“, lobt Monika Schumacher.
Zufrieden zeigt sie sich
auch mit der gegenüber der
Küche plazierten Viererdinette
samt Hubtisch, aus der bei Bedarf mit wenigen Handgriffen
ein 190 x 140 Zentimeter großes Doppelbett wird.
An die Sitzgruppe schließt
sich nach hinten ein geräumiger, 50 Zentimeter breiter Kleiderschrank an, mit dessen Dimensionen Frau Schumacher
keine Probleme hat, wohl aber
mit seiner mangelhaften Ausleuchtung.
Positiv bewertet sie, daß
sich das Heck des Probanden
durch eine Faltjalousie vom
Wohnraum abtrennen läßt.
rofitester und Elektromeister Götz Locher, zuständig
für die Bewertung der elektrischen Anlage, zeigt sich darüber erfreut, daß Hobby im 650
eine Spotleuchte über dem
Eingangsbereich
montiert. Danach
wendet sich der
Profitester
den
Lichtquellen im
Fahrzeug zu und
stellt fest, daß die
Dinette und die
Küche mit jeweils
zwei, das Heckbett und die
Waschecke
mit
drei Spotleuchten
gut
beleuchtet
werden. Zufrieden
diktiert er uns ins
Testprotokoll, daß
Wohnqualität: Monika Schumacher, 48
die Verlegung der
Elektroleitungen
zu den Leuchten
und anderen Verbrauchern fachmännisch in Kabelkanälen durch„So ensteht ein geräumiger geführt ist. „Im Mittelgang
Schlaftrakt“, erklärt unsere Pro- gibt es allerdings gar keine
fitesterin, „der sich auf der Leuchte“, bemängelt Locher.
rechten Seite aus einem 195 x „Hier fehlen mir Deckenleuch150/120 Zentimeter großen, ten, die den vorderen und hinlängs eingebauten Heckbett teren Wagentrakt samt Schränauf Lattenrost sowie einem da- ken erhellen können.“
Anlaß zur Kritik geben ihm
vor plazierten, schmalen, aber
mannshohen Bücherschrank auch die Deckenspots in der
mit fünf Ablagefächern zu- Dusche. Denn die sind seiner
sammensetzt. Dazu kommen Meinung nach nicht spritzwasauf der linken Seite der auf ei- sergeschützt und deswegen in
nem 15 Zentimeter hohen Po- dieser exponierten Lage sicher
dest aufgebaute Waschtisch nicht mit hoher Lebensdauer
mit Wandspiegel und eine sich gesegnet. Auf Kritik stößt zudaran anschließende, wieder dem der Einbau des FI-Hauptauf Wohnraumniveau liegen- schutzschalters an der Rückde, 100 x 69 Zentimeter große wand der vorderen Sitzbank,
Duschkabine mit Cassettentoi- direkt neben dem Fahrersitz.
lette, Kunststoff-Wandschränk- „Der Schalter ist so plaziert,
chen, Fenster und rundumver- daß ich ihn beim Durchgang
zum Cockpit aus Versehen mit
laufendem Duschvorhang.
Zufrieden ist die Profiteste- dem Fuß ausgeschaltet habe“,
䊳
rin mit den Dimensionen des gibt Locher zu bedenken.
Die Küchen-Ausstattung
ist ausgesprochen
praxisgerecht konzipiert.
Die Konkurrenten
Rapido Randonneur 770 F*
PROFITEST
Der Rapido Randonneur 770 F baut auf Fiat Ducato 18 auf und ist im
Bug mit einer Vierersitzgruppe und gegenüber gelagerter Längsküche ausgestattet. Im Heck befinden sich außer einer Fernsehkommode und dem Kleiderschrank ein längs eingebautes Doppelbett
und ein Längsbad mit separater Dusche.
Basisfahrzeug: Fiat Ducato 18 mit 90
kW (122 PS)-Turbodieselmotor sowie
Fünfganggetriebe auf Vorderachse.
Maße und Gewichte: Zulässige
Gesamtmasse: 3.850 kg, Leermasse mit
Aufbau im fahrber. Zustand: 3.050 kg,
Außenmaße (L x B x H): 667 x 223 x 275
cm, Radstand: 385 cm, Anhängelast
(gebr./ungebr.): 1.600/750 kg.
Aufbau: GfK-Sandwichkabine mit
28 mm Isolierung aus Styrofoam,
Boden: 60 mm Isolierung aus ,
3-mm-Innenboden mit PVC-Belag.
Wohnraum: 510 x 210 x 190 cm, Sitzplätze mit/ohne Gurt: 4/2, davon mit
Dreipunktgurt: 4; Bettenmaße: Heckbett:
190 x 133 cm, Dinette: 190 x 130 cm.
Serienausstattung: Heizung: Truma
C 3400, Herd: 3-flammig, Kühlschrank:
103 l, Zusatzbatterien: 1 x 90 Ah.
Grundpreis: 95.900 Mark.
Hymertramp 654*
Der Hymertramp 654 rollt auf Fiat Ducato 18 mit Al-Ko-Tiefrahmenchassis und besitzt eine Viererdinette sowie eine Längsküche im
vorderen Wagentrakt. Im Heck befinden sich ein längs eingebautes
Doppelbett sowie ein Längsbad mit ausgelagertem Waschbecken.
Basisfahrzeug: Fiat Ducato 18
mit Al-Ko-Tiefrahmenchassis und 90 kW
(122 PS)-Turbodieselmotor sowie
Fünfganggetriebe auf Vorderachse.
Maße und Gewichte: Zulässige
Gesamtmasse: 3.850 kg, Leermasse mit
Aufbau im fahrber. Zustand: 3.100 kg,
Außenmaße (L x B x H): 689 x 227 x 275
cm, Radstand: 385 cm, Anhängelast
(gebr./ungebr.): 1.650/750 kg.
Aufbau: Boden und Wände: Alu-Sandwichkabine mit 35 mm Isolierung aus
PU-Schaum, Dach und Heck: GfK-Sandwich mit 40 mm Wandstärke.
Wohnraum: Innenmaße (L x B x H):
565 x 212 x 198/188 cm, Sitzplätze
mit/ohne Gurt: 4/2, davon mit Dreipunktgurt: 4; Bettenmaße: Heckbett: 195
x 136/118 cm, Dinette: 195 x 125 cm.
Füllmengen:
Kraftstoff: 80 l,
Frischwasser: 140 l, Abwasser: 100 l,
Boiler: 12,5 l, Fäkalientank: 20 l,
Gasvorrat: 2 x 11 kg.
Serienausstattung: Heizung: Truma
C 6000, Herd: 3-flammig, Kühlschrank:
103 l, Zusatzbatterien: 1 x 75 Ah.
Grundpreis: 98.990 Mark.
Dethleffs H 6842 HG*
Der Dethleffs H 6842 HG basiert auf Fiat Ducato 18 mit Tiefrahmenchassis und bietet eine Raumaufteilung, die sich aus einer
Fernsehkommode, Viererdinette und Längsküche im Bug sowie
einem längs eingebauten Heckbett und Längsbad zusammensetzt.
Unter dem Bett bleibt außerdem Platz für eine Heckgarage.
Basisfahrzeug: Fiat Ducato 18 mit
Al-Ko Tiefrahmenchassis und 90 kW
(122 PS)-Turbodieselmotor sowie Fünfganggetriebe auf Vorderachse.
Maße und Gewichte: Zulässige
Gesamtmasse: 3.500 kg, Leermasse mit
Aufbau im fahrber. Zustand: 2.990 kg,
Außenmaße (L x B x H): 680 x 223 x 284
cm, Radstand: 385 cm, Anhängelast
(gebr./ungebr.): 1.750/750 kg.
Aufbau: Dach und Wände: Alu-Sandwich mit 34 mm Hartschaum-Isolierung,
Boden: 42 mm Isolierung aus Hartschaum, 7-mm-Innenboden mit PVC.
*Alle Angaben laut Hersteller
Basisfahrzeug: Fiat Ducato 14
Motor: Vierzylinder-
Fahrwerk: vorne: Einzelradaufhängung mit Drehstabfedern, hinten: Starrachse mit Drehstabfedern. Bremsen
vorne: Scheiben, hinten: Trommeln.
Reifengröße: 215/75 R 16 C.
Füllmengen:
Kraftstoff: 80 l, Frischwasser: 110 l, Abwasser:
110 l, Boiler: 12,5 l, Fäkalien: 20 l,
Gasvorrat: 2 x 11 kg.
Maße und Gewichte:
Zulässige Gesamtmasse:
3.400 kg, Leermasse mit
Aufbau im fahrber. Zustand laut
Hersteller: 2.920 kg, Außenmaße
(L x B x H): 678 x 230 x 285 cm,
Radstand: 392 cm. Anhängelast: gebremst: 1.600g, ungebremst: 750 kg.
Wohnkabine: Dach
.
und Wände: GfK- und AluSandwichbauweise mit
27 mm Isolierung aus Styropor,
Boden: 4-mm-Unterboden, 23 mm
Isolierung aus Styropor und 6-mmInnenboden mit PVC-Belag. Innenmaße (L x B x H): 448 x 222 x 192 cm,
Sitzplätze mit/ohne Gurt: 4/2, davon
mit Dreipunktgurt: 4. Bettenmaße:
Heckbett: 195 x 150/120 cm, Mittelsitzgruppe: 190 x 140 cm, Naßzelle
(B x H x T): 69 x 190 x 100 cm,
Kleiderschrank (B x H x T): 51 x 134
x 50 cm, Küchenblock (B x H x T):
150 x 90 x 50/78 cm.
Serienausstattung:
Heizung: Truma C 3402,
Herd: 3-flammig,
Kühlschrank: 103 l, Zusatzbatterien:
1 x 88 Ah.
Radio-Cassette 640 Mark,
ABS 1.392 Mark*.
* Sonderausstattung im Testfahrzeug
Grundpreis:
Frischwasser: 117l, Abwasser: 100 l,
Boiler: 12,5 l, Fäkalientank: 20 l,
Gasvorrat: 2 x 11 kg.
95.300 Mark.
Testwagenpreis:
97.330 Mark.
Serienausstattung: Heizung: Truma
Grundpreis: 91.500 Mark.
RM-Ladetips
zulässige Gesamtmasse
Masse fahrbereiter Zustand
+ Beifahrer
+ 2 Passagiere
+ Frischwasser (110 l)
+ Gas (2 x 11 kg)
+ Boiler/Toilette/E-Kabel
+ 10 kg/Person (2/4 Pers.)
+ 10 kg/Meter Länge
Norm Masse (2 Pers.)
Rest-Zuladung (2 Pers.)
Norm-Masse (4 Pers.)
Rest-Zuladung (4 Pers.)
Gesamtgewicht
3.400 kg
2.950 kg
75 kg
150 kg
80 kg
44 kg
32 kg
20/40 kg
68 kg
3.289 kg
111 kg
3.459 kg
-59 kg
Vorderachse*
1.690 kg
1.520 kg
56 kg
20 kg
36 kg
10 kg
1 kg
0 kg
0 kg
1.623 kg
67 kg
1.643 kg
47 kg
Hinterachse*
1.900 kg
1.430 kg
19 kg
130 kg
64 kg
34 kg
31 kg
20/40 kg
68 kg
1.666 kg
234 kg
1.816 kg
84 kg
nach EN 1646-2/* anteilige Achslasten errechnen sich nach dem Momentenschlüssel
(Achslast = Einzelmasse x Hebelarm : Radstand)
Hobby baut seinen 650 FSe auf Fiat Ducato 14 mit angeflanschtem Al-Ko-Tiefrahmenchassis. Das ergibt eine zulässige
Gesamtmasse von 3.400 Kilogramm. Ist alles an Bord, was
die Norm 1646-2 verlangt, können zwei Reisende noch weitere
111 Kilogramm Urlaubsutensilien verstauen. Wollen vier auf
Reisen gehen, wäre der 650 FSe nach Norm um 59 Kilogramm
überladen. Für diesen Fall müßte die Familie einiges zu Hause
lassen oder den Frischwassertank nur zum Teil füllen. Die
bessere Lösung: Gegen 2.300 Mark Aufpreis bietet Hobby
den 650 FSe mit Ducato-Maxi-Triebkopf als 3,8-Tonner an.
Beschleunigung:
0-50 km/h
0-80 km/h
0-100 km/h
7,2 s
17,8 s
24,5 s
Elastizität:
50-80 km/h
50-100 km/h
12,8 s
20,4 s
Höchstgeschwindigkeit
(laut Kfz-Schein):
Tachoabweichung:
Tacho 50 km/h
Tacho 80 km/h
Tacho 100 km/h
140 km/h
eff. 49 km/h
eff. 78 km/h
eff. 91 km/h
Wendekreis:
links
rechts
14,8 m
14,8 m
Innengeräusche:
(Fahrerhaus) im Stand
bei 80 km/h
bei 100 km/h
(im größten Gang)
55 dB(A)
67 dB(A)
72 dB(A)
Testverbrauch:
10,1 l
Kosten:
Die Kosten wurden
ermittelt in Zusammenarbeit mit der Dekra
Feste Kosten:
169,12 Pf/km
(Kfz-Steuer, Versicherung,
Abschreibung)
Variable Kosten:
(Kraftstoff, Reifen,
Reparatur, Wartung)
Gesamtkosten:
34,27 Pf/km
203,39 Pf/km
RM-Testkurs
1. Etappe: 30 km stadtnaher Verkehr:
Fahrzeit: 41:20 min/Ø 43,6 km/h
2. Etappe: 29 km Landstraße:
Fahrzeit: 28:50 min/Ø 60,3 km/h
Sonderausstattung:
Füllmengen: Kraftstoff: 80 l,
C 3400, Herd: 3-flammig, Kühlschrank:
85 l, Zusatzbatterien: 1 x 75 Ah.
Fahrleistungen:
Turbodiesel, Hubraum:
2.800 cm3 , Leistung:
90 kW (122 PS) bei 3.600/min,
maximales Drehmoment 285 Nm bei
1.800/min. Kraftübertragung:
Fünfgang-Getriebe auf Vorderachse.
Wohnraum: Innenmaße (L x B x H):
464 x 211 x 195 cm, Sitzplätze mit/ohne
Gurt: 4/2, davon mit Dreipunktgurt: 4;
Bettenmaße: Heckbett: 194 x 134 cm,
Dinette: 190 x 130 cm.
Meßergebnisse:
mit Al-Ko-Tiefrahmenchassis.
Füllmengen: Kraftstoff: 80 l,
Frischwasser: 180 l, Abwasser: 100 l,
Boiler: 12,5 l, Fäkalientank: 20 l,
Gasvorrat: 2 x 11 kg.
Hobby 650 FSe
3. Etappe: 42 km Autobahn:
Fahrzeit: 24:20 min/Ø 103,6 km/h
4. Etappe: 49 km Landstraße:
Fahrzeit: 52:00 min/Ø 56,5 km/h
5. Etappe: 30 km stadtnaher Verkehr:
Fahrzeit: 42:40 min/Ø 42,2 km/h
Steigungs-Strecke: 2,4 km Landstraße:
Fahrzeit: 2:13 min/Ø 64,9 km/h
REISE Vergleichspreis:
MOBIL 95.600 Mark
I N T E R N A T I O N A L
(Grundpreis plus Vorfracht, TÜV,
Kfz-Brief, Übergabe)
Steigungs-Strecke: 5 km Autobahn:
Fahrzeit: 2:50 min/Ø 106,0 km/h
䊳
Auch mit dem Einbau der
Steckdosen ist Profitester Locher nicht ganz zufrieden.
Zwar geht für ihn in Ordnung,
daß über dem Waschtisch und
an der hinteren Sitzbank je ein
230-Volt-Anschluß vorhanden
ist. Auch an den beiden 230Volt-Steckern an der Küche
hätte er nichts auszusetzen,
wenn sie über und nicht auf
der Arbeitsfläche installiert wären. „Sie liegen neben der Spüle. Selbst mit Abdeckung wird
deshalb über kurz oder lang
Wasser eintreten“, moniert er.
„12-Volt-Anschlüsse suche ich
hier ebenfalls vergebens.
Außerdem wünschte ich mir
bei einem Fahrzeug dieser
Preisklasse eine Lampe im
Heckstauraum“, fügt Götz Locher hinzu.
Sehr gut gelöst findet er
hingegen die Installation der
Bordbatterie unter dem Fahrersitz und des Ladegeräts sowie
des Sicherungskastens unter
dem Beifahrergestühl. „Das ist
eine mustergültige Lösung“,
lobt er die Hobby-Macher.
H
einz Dieter Ruthardt, Profitester in Sachen Gas- und
Wasseranlage, nimmt sich zuerst den Gasflaschenkasten vor
und stellt fest, daß dessen Tür
zu klein ausgefallen ist. „Um eine Flasche auswechseln zu
können, muß man beide ausladen“, moniert er, „das ist unnötige Arbeit.“ Prinzipiell gut
findet er die Idee, den Ablaßschieber für das Abwasser im
Gasflaschenkasten einzubauen. „Aber auch hier machen
sich die knappen Platzverhältnisse bemerkbar“, demonstriert er uns, „man kann den
Schieber erst drehen, wenn
man zuvor eine Gasflasche ausgeladen hat.“ Nach außen hin
sei der Kasten ordnungsgemäß
entlüftet, stellt Ruthardt des
weiteren fest, zum Innenraum
hin jedoch nicht genügend abgedichtet.
„Hobby
hat
schlichtweg versäumt, die Fugen zwischen den Wänden mit
Silikon abzudichten“, schließt
Ruthardt die Kritik am Flaschenkasten des 650 FSe ab,
PROFITEST
Hobby 650 FSe
Gas/Wasser: Heinz Dieter Ruthardt, 60
Der Gasflaschenkasten
ist zum Innenraum hin nicht
genügend abgedichtet.
Elektrik: Götz Locher, 37
Mir fehlen die
Deckenleuchten.
„das ist absolut unzulässig.“
Positiv bewertet er hingegen
den unter dem Gasflaschenkasten in der Außenwand sitzenden Gas-Außenanschluß,
der zum Beispiel Grillen im
Freien ermöglicht.
Im Inneren verbucht Ruthardt auf der Haben-Seite, daß
Hobby die jeweils 110 Liter fassenden Frisch- und Abwassertanks des Klassikers im beheizbaren, 12,5 Zentimeter flachen, doppelten Boden unterbringt, was den Hobby 650
FSe wintertauglich macht. Die
beiden Tanks sind – zum Beispiel zum Reinigen – über zwei
Serviceluken im Fußboden zugänglich. Wartungsfreundlich
sind nach Meinung des Profitesters auch die in der vorderen Sitzbank installierte TrumaHeizung und die ShurfloDruckwasserpumpe
eingebaut.
„Die Gasabsperrhähne sitzen leicht erreichbar im Küchenunterschrank, die Gasund Wasserleitungen sind ordnungsgemäß verlegt und das
Spül- und Waschbecken ist mit
Syphon ausgerüstet“, listet
Ruthardt auf, „einzig und allein
die Plastikarmaturen an Spüle,
Waschbecken und Dusche stören mich. Ich finde, dieses
Fahrzeug hat etwas Besseres
verdient als billige Plastikhähne. In ein Reisemobil dieser
Preiskategorie gehören für
mich unbedingt Metallarmaturen.“
chreinermeister
Alfred
Kiess, Profitester für den
Innenausbau, zeigt sich über
S
Innenausbau:
Alfred Kiess, 56
Die Möbel
sind hervorragend
eingepaßt.
die gelungene Farb- und Formenharmonie des Hobby-Inneren erfreut.
Besonders gefallen ihm die
im unteren Bereich schön nach
innen gewölbten, zweigeteilten Hängeschränke, die er gerade über der Küche für „sehr
sinnvoll“ hält, weil sie dadurch
„mehr Kopffreiheit beim Arbeiten an Herd, Spüle oder Arbeitsplatte“ bieten.
Zufrieden ist Profitester
Kiess auch mit den stabilen
Metallbändern der oberen
Hängeschränke, die gleichzeitig als Aufstellscheren fungieren, den Metalldruckschlössern
der unteren Hängeschränke
sowie der Verarbeitung der
Möbel insgesamt. „Die Möbel
sind sehr gut maschinell gefertigt und manuell nachbearbeitet“, bestätigt er, „außerdem
sind sie hervorragend eingepaßt.“
Positiv bewertet Alfred
Kiess die Tatsache, daß die
Duschkabinentür des Hobby
zwar mit einem Drehstangenschloß versehen ist, das jedoch
nicht bis zum Boden reicht und
deshalb ohne Metallschließzapfen im Türrahmen auskommt, der zum Zehenbrecher werden könnte. „Dafür
ragt jedoch das Metallschließblech in Bauchhöhe hinein“,
kritisiert der Profitester, „das
hätte Hobby besser in den Tür䊳
rahmen integriert.“
PROFITEST
Hobby 650 FSe
Kaum Anlaß zur Kritik gibt
der 650er beim Fahren. Hobby
baut seinen Klassiker auf Fiat
Ducato 14 mit dem 90 kW
(122 PS) leistenden 2,8-LiterTurbodieselaggregat auf. Damit ist der Teilintegrierte bestens für den mobilen Alltag
gerüstet. Das neue Kraftpaket
von Fiat macht dank seines hohen Drehmoments selbst an
langen Autobahnsteigungen
nicht schlapp.
Und auch an der Straßenlage gibt es dank Al-Ko-Tiefrahmenchassis und daraus resultierendem, niedrigem Fahrzeugschwerpunkt nichts auszusetzen. Nur das Handling
des 6,78 Meter langen Teilintegrierten ist wegen seines langen Radstandes von 392 Zentimetern trotz leichtgängiger
Servolenkung in engen Kurven
schon mal problematisch.
Zum Fahrkomfort tragen
außer elektrischen Fensterhebern komfortable Pilotensitze
von Isringhausen mit Armlehnen auf beiden Seiten bei.
Allerdings sind die im Rücken
sehr schmal geschnitten und
so hoch montiert, daß der Blick
vom Beifahrersitz aus durch
den nichtgewischten Teil der
Windschutzscheibe fällt.
Erfreulich ist, daß der Hobby 650 trotz überwiegend
strammer
Fahrweise
mit
durchschnittlich nur 10,1 Litern Dieselkraftstoff pro hundert Kilometer auf unserer
Teststrecke auskam.
Eine wesentlich schlechtere Figur macht der Hobby in
puncto Zuladekapazität. Nach
der neuen Norm EN 1646-2
sieht es für eine Vierercrew
dürftig aus.
Sind der Kraftstoff-, der
110-Liter-Frischwassertank und
der Boiler befüllt, die beiden
Elfkilo-Gasflaschen und die Kabeltrommel an Bord, und sind
die vorgeschriebenen 88 Kilogramm für die persönliche
Ausrüstung eingeplant, bleiben zwei Personen 111 Kilo-
Bordkombüse:
Die Längsküche ist groß
ausgefallen und
komplett ausgerüstet.
Schminkecke:
Der Waschtisch
ist aus dem Bad
ausgelagert.
Praktisch: das
Bücherregal (links)
und der Außenstauraum (unten).
Sanitärraum: Die
Duschkabine beherbergt die Cassettentoilette sowie Schränkchen
und Ablagen.
gramm Zuladungsreserve über
Norm in dem 3,4-Tonner. Reisen noch zwei weitere Passagiere mit, reduziert sich dieser
Wert gleich auf minus 59 Kilogramm.
Allerdings: Hobby bietet
seinen Klassiker gegen 2.300
Aufpreis auch mit Ducato-Maxi-Triebkopf und 3.800 Kilogramm zulässiger Gesamtmasse an. Wenn auch mit der Kon-
sequenz, daß dann das Tempolimit von 80 km/h greift.
Am Ende des Profitests
wird klar, warum die mobile
Legende trotz so mancher kleinerer Macken putzmunter wie
eh und je ist. Der Hobby 650
FSe ist dank seines ausgefallenen Outfits fast schon ein Mobil mit Kultstatus, das angenehm auf der Straße auffällt
und dabei dynamische Eleganz
ausstrahlt, ohne seinen Besitzer
als ausgeflippten Mobil-Freak
erscheinen zu lassen. Dazu
kommen seine inneren Werte,
zu denen ein gelungener
Zweier-Grundriß, solide Verarbeitung, eine komplette Ausstattung und viel Stauraum gehören. Derart gerüstet und mit
mehr Zuladekapazität versehen ist er durchaus für weitere
䊳
15 Jahre gut.
Vorbildlich:
Die Geschirrkörbe sind
schwenkbar
und lassen
sich in der
Höhe verstellen.
Truma-Heizung und SchufloDruckwasserpumpe sind wartungsfreundlich im vorderen Sitzkasten
der Mittelsitzgruppe eingebaut.
PROFITEST
Hobby 650 FSe
Wohnaufbau
Moderne, glattwandige und hervorragend angepaßte GfK- und Alu-Kabine, in Wagenfarbe lackierte Kanten- und Klappenleisten, gut abgestimmte Seitenschweller- und Fensterrahmenfarben.
Innenausbau
Gelungener und robuster, bestens angepaßter
und maschinell gefertigter Möbelbau, abgerundete Möbelkanten, robuste
Metallbänder an Hängeschränken,
schlecht verfugtes Bad.
Wohnqualität
Gute Raumaufteilung mit großem Raumangebot,
komplette Ausstattung, praktische Details, gediegene
Einrichtung, viel Stauraum.
Geräte/Installation
Winterfeste Wasseranlageninstallation, Gasflaschenkasten nicht zur Kabine abgedichtet, Elektroleitungen in Kabelkanälen verlegt, zahlreiche 230-VoltSteckdosen, kein 12-Volt-Anschluß.
Fahrzeugtechnik
Kräftiger, durchzugstarker Motor, leichtes Handling,
gute Straßenlage, sicheres Fahrverhalten, großer
Wendekreis.
Die Wassertanks sitzen
im doppelten Boden.
Unbefriedigend:
Preis/Leistung
Solide Basis, gelungener Innenausbau, komplette
Ausstattung, 1 Jahr Garantie auf den Innenausbau.
Meine Meinung
Der Hobby 650 FSe sieht nicht
nur gut aus und hebt sich
dank seines modischen Auftretens von der Masse ab. Er
überzeugt trotz
einiger Mängel
durch seine
inneren Werte
und ist für ein
komfortbewußtes, alleinreisendes Paar Juan J. Gamero
zum Preis von
95.300 Mark ein solider
Reisewagen mit gediegener
Einrichtung, großzügiger
Raumaufteilung, kompletter
Ausstattung und reichlich
Stauraum. Wegen der
knappen Zuladekapazität für
vier Personen sollte man ihn
jedoch mit Maxi-Triebkopf
ordern und die 2.300 Mark
Aufpreis dafür in Kauf nehmen.
Der Ablaßhahn für das Abwasser
ist schwer zu erreichen.
In der Zeitschrift
REISEMOBIL INTERNATIONAL
erhielt der
Hobby
650 FSe
für Wohnaufbau
und Wohnqualität
夝夝夝夝夝
Der FI-Hauptschalter befindet sich
in exponierter Lage im Durchgangsbereich von Cockpit zur Kabine.
für Innenausbau,
Geräte/Installation,
Fahrzeugtechnik und
Preis/Leistung
夝夝夝夝
Mai 1999