Hobby 650 FSe
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Hobby 650 FSe
PROFITEST Hobby 650 FSe Von Juan J. Gamero S eit seiner Erstvorstellung im Jahre 1984 hat der Hobby 600 in der noch recht jungen Reisemobil-Modellgeschichte einen festen Platz. Immerhin hat sich der unverwechselbare, oft als Vater aller Teilintegrierten bezeichnete Hobby 600 aus Fockbek bei Rendsburg in SchleswigHolstein mittlerweile schon rund 7.500mal verkauft. Zum Erfolg des Bestsellers hat nicht zuletzt sein unverwechselbares Outfit beigetragen. In diesem Punkt macht auch unser Testwagen, das 6,78 Meter lange Hobby-Modell 650 FSe in der neuen D-Linie mit Alko-Tiefrahmenchassis, Möbeln in Erledekor, doppeltem Boden, Mittelsitzgruppe, Längsküche, Heckbett, offener Waschecke und Duschzelle mit Toilette keine Ausnahme. D as unverwechselbare Outfit anerkennt auch unser Profitester für den Fahrzeugbau, Karosseriebaumeister Rudi Stahl. „Der Wagen wirkt wie aus einem Guß“, konstatiert er, nachdem er den Hobby 650 FSe ausgiebig von allen Seiten begutachtet hat. „Das neue GfK-Dach dieser Variante wirkt dynamisch, ist perfekt angepaßt und mit zahlreichen stilistischen Mitteln wie seitliche Sicken über dem Fahrerhaus, einer sich elegant nach vorn verjüngenden, breiten Dachleiste mit integrierten Positionsleuchten und dritter Bremsleuchte sowie einem Heckspoiler und einer sehr schön integrierten Dachreling garniert“, zählt Stahl auf. Sehr gut gefallen ihm die blau umrahmten Hartal-Fenster mit ihren stu- 䊳 Seit 15 Jahren behauptet sich der Hobby 600 auf dem Markt. Der Profitest zeigt Stärken und Schwächen des Klassikers und klärt, was ihn so beliebt macht. PROFITEST Hobby 650 FSe Salonatmosphäre: Der Wohnbereich wirkt gediegen und elegant und bietet ausreichend Platz für Bordcrew und Gäste. Fotos: Wolfgang Falk Schlafabteil: Das 195 x 150/120 Zentimeter große Heckbett ist mit bequemem Lattenrost und darunter installiertem Stauraum ausgestattet. fenlos verstellbaren Fliegengittern, die in weißer Wagenfarbe gehaltenen Alu-Kantenprofile der Außenstauklappen sowie die mächtigen, nach außen gewölbten GfK-Heck-Kantenprofile der Kabine, mit denen die Fockbeker die leicht nach außen gewölbten, glatten AluSeitenwände mit der Rückwand des Fahrzeugs verbinden. „Ebenso gut gelungen“, führt Rudi Stahl weiter aus, „sind der mächtige GfKHeckstoßfänger, der robust genug ist, um leichte Stöße aufzufangen, die formschöne und in Wagenfarbe lackierte Heckleiter sowie die ebenfalls robust ausgefallenen GfK-Trittbretter an den Cockpittüren.“ Da passe ins Bild, so Stahl, daß Hobby auch den Frontspoiler passend zum unteren Wagenteil blau lackiert. „Obwohl die nach außen gewölbte Aufbautür mit einfachen Gummibändern und ohne Arretierungszapfen sowie Fliegengittertür auskommen muß“, schließt Stahl seinen Rundgang ab, „gebe ich diesem Reisemobil die Bestnote.“ D as Interieur mit den hellbraunen Möbeln charakterisiert Profitesterin Monika Schumacher mit „gediegen“, die auf zwei Personen ausgelegte Raumaufteilung als „offen und geräumig“. Besonders gut gefällt unserer Profitesterin die gleich links vom Eingang plazierte, 150 Zentimeter breite und 50 auf 78 Zentimeter tiefe Längsküche des Hobby 650. Sie ist mit Dreiflammkocher, Edelstahlspüle, ausreichend Arbeits- und Ablagefläche versehen und bietet dem mobilen Chefkoch zusätzlich einen 80-Liter-Kühlschrank, Geschirrschublade mit Besteckeinlage sowie einen bauchigen Vorratsunterschrank mit Wohnaufbau: Rudi Stahl, 35 Der Wagen wirkt wie aus einem Guß. 150 Zentimeter breiten und 71 Zentimeter hohen Heckstauraums, der sowohl über eine Stauklappe von außen als auch von innen über das bequem hochklappbare Heckbett zugänglich ist. P schwenkbaren und in der Höhe verstellbaren Körben. Dazu gibt es noch drei Hängeschränke über der Küche und einen ebenfalls nach außen gewölbten Überschrank mit Rolladentüren. „Die Küchen-Ausstattung ist ausgesprochen praxisgerecht konzipiert“, lobt Monika Schumacher. Zufrieden zeigt sie sich auch mit der gegenüber der Küche plazierten Viererdinette samt Hubtisch, aus der bei Bedarf mit wenigen Handgriffen ein 190 x 140 Zentimeter großes Doppelbett wird. An die Sitzgruppe schließt sich nach hinten ein geräumiger, 50 Zentimeter breiter Kleiderschrank an, mit dessen Dimensionen Frau Schumacher keine Probleme hat, wohl aber mit seiner mangelhaften Ausleuchtung. Positiv bewertet sie, daß sich das Heck des Probanden durch eine Faltjalousie vom Wohnraum abtrennen läßt. rofitester und Elektromeister Götz Locher, zuständig für die Bewertung der elektrischen Anlage, zeigt sich darüber erfreut, daß Hobby im 650 eine Spotleuchte über dem Eingangsbereich montiert. Danach wendet sich der Profitester den Lichtquellen im Fahrzeug zu und stellt fest, daß die Dinette und die Küche mit jeweils zwei, das Heckbett und die Waschecke mit drei Spotleuchten gut beleuchtet werden. Zufrieden diktiert er uns ins Testprotokoll, daß Wohnqualität: Monika Schumacher, 48 die Verlegung der Elektroleitungen zu den Leuchten und anderen Verbrauchern fachmännisch in Kabelkanälen durch„So ensteht ein geräumiger geführt ist. „Im Mittelgang Schlaftrakt“, erklärt unsere Pro- gibt es allerdings gar keine fitesterin, „der sich auf der Leuchte“, bemängelt Locher. rechten Seite aus einem 195 x „Hier fehlen mir Deckenleuch150/120 Zentimeter großen, ten, die den vorderen und hinlängs eingebauten Heckbett teren Wagentrakt samt Schränauf Lattenrost sowie einem da- ken erhellen können.“ Anlaß zur Kritik geben ihm vor plazierten, schmalen, aber mannshohen Bücherschrank auch die Deckenspots in der mit fünf Ablagefächern zu- Dusche. Denn die sind seiner sammensetzt. Dazu kommen Meinung nach nicht spritzwasauf der linken Seite der auf ei- sergeschützt und deswegen in nem 15 Zentimeter hohen Po- dieser exponierten Lage sicher dest aufgebaute Waschtisch nicht mit hoher Lebensdauer mit Wandspiegel und eine sich gesegnet. Auf Kritik stößt zudaran anschließende, wieder dem der Einbau des FI-Hauptauf Wohnraumniveau liegen- schutzschalters an der Rückde, 100 x 69 Zentimeter große wand der vorderen Sitzbank, Duschkabine mit Cassettentoi- direkt neben dem Fahrersitz. lette, Kunststoff-Wandschränk- „Der Schalter ist so plaziert, chen, Fenster und rundumver- daß ich ihn beim Durchgang zum Cockpit aus Versehen mit laufendem Duschvorhang. Zufrieden ist die Profiteste- dem Fuß ausgeschaltet habe“, 䊳 rin mit den Dimensionen des gibt Locher zu bedenken. Die Küchen-Ausstattung ist ausgesprochen praxisgerecht konzipiert. Die Konkurrenten Rapido Randonneur 770 F* PROFITEST Der Rapido Randonneur 770 F baut auf Fiat Ducato 18 auf und ist im Bug mit einer Vierersitzgruppe und gegenüber gelagerter Längsküche ausgestattet. Im Heck befinden sich außer einer Fernsehkommode und dem Kleiderschrank ein längs eingebautes Doppelbett und ein Längsbad mit separater Dusche. Basisfahrzeug: Fiat Ducato 18 mit 90 kW (122 PS)-Turbodieselmotor sowie Fünfganggetriebe auf Vorderachse. Maße und Gewichte: Zulässige Gesamtmasse: 3.850 kg, Leermasse mit Aufbau im fahrber. Zustand: 3.050 kg, Außenmaße (L x B x H): 667 x 223 x 275 cm, Radstand: 385 cm, Anhängelast (gebr./ungebr.): 1.600/750 kg. Aufbau: GfK-Sandwichkabine mit 28 mm Isolierung aus Styrofoam, Boden: 60 mm Isolierung aus , 3-mm-Innenboden mit PVC-Belag. Wohnraum: 510 x 210 x 190 cm, Sitzplätze mit/ohne Gurt: 4/2, davon mit Dreipunktgurt: 4; Bettenmaße: Heckbett: 190 x 133 cm, Dinette: 190 x 130 cm. Serienausstattung: Heizung: Truma C 3400, Herd: 3-flammig, Kühlschrank: 103 l, Zusatzbatterien: 1 x 90 Ah. Grundpreis: 95.900 Mark. Hymertramp 654* Der Hymertramp 654 rollt auf Fiat Ducato 18 mit Al-Ko-Tiefrahmenchassis und besitzt eine Viererdinette sowie eine Längsküche im vorderen Wagentrakt. Im Heck befinden sich ein längs eingebautes Doppelbett sowie ein Längsbad mit ausgelagertem Waschbecken. Basisfahrzeug: Fiat Ducato 18 mit Al-Ko-Tiefrahmenchassis und 90 kW (122 PS)-Turbodieselmotor sowie Fünfganggetriebe auf Vorderachse. Maße und Gewichte: Zulässige Gesamtmasse: 3.850 kg, Leermasse mit Aufbau im fahrber. Zustand: 3.100 kg, Außenmaße (L x B x H): 689 x 227 x 275 cm, Radstand: 385 cm, Anhängelast (gebr./ungebr.): 1.650/750 kg. Aufbau: Boden und Wände: Alu-Sandwichkabine mit 35 mm Isolierung aus PU-Schaum, Dach und Heck: GfK-Sandwich mit 40 mm Wandstärke. Wohnraum: Innenmaße (L x B x H): 565 x 212 x 198/188 cm, Sitzplätze mit/ohne Gurt: 4/2, davon mit Dreipunktgurt: 4; Bettenmaße: Heckbett: 195 x 136/118 cm, Dinette: 195 x 125 cm. Füllmengen: Kraftstoff: 80 l, Frischwasser: 140 l, Abwasser: 100 l, Boiler: 12,5 l, Fäkalientank: 20 l, Gasvorrat: 2 x 11 kg. Serienausstattung: Heizung: Truma C 6000, Herd: 3-flammig, Kühlschrank: 103 l, Zusatzbatterien: 1 x 75 Ah. Grundpreis: 98.990 Mark. Dethleffs H 6842 HG* Der Dethleffs H 6842 HG basiert auf Fiat Ducato 18 mit Tiefrahmenchassis und bietet eine Raumaufteilung, die sich aus einer Fernsehkommode, Viererdinette und Längsküche im Bug sowie einem längs eingebauten Heckbett und Längsbad zusammensetzt. Unter dem Bett bleibt außerdem Platz für eine Heckgarage. Basisfahrzeug: Fiat Ducato 18 mit Al-Ko Tiefrahmenchassis und 90 kW (122 PS)-Turbodieselmotor sowie Fünfganggetriebe auf Vorderachse. Maße und Gewichte: Zulässige Gesamtmasse: 3.500 kg, Leermasse mit Aufbau im fahrber. Zustand: 2.990 kg, Außenmaße (L x B x H): 680 x 223 x 284 cm, Radstand: 385 cm, Anhängelast (gebr./ungebr.): 1.750/750 kg. Aufbau: Dach und Wände: Alu-Sandwich mit 34 mm Hartschaum-Isolierung, Boden: 42 mm Isolierung aus Hartschaum, 7-mm-Innenboden mit PVC. *Alle Angaben laut Hersteller Basisfahrzeug: Fiat Ducato 14 Motor: Vierzylinder- Fahrwerk: vorne: Einzelradaufhängung mit Drehstabfedern, hinten: Starrachse mit Drehstabfedern. Bremsen vorne: Scheiben, hinten: Trommeln. Reifengröße: 215/75 R 16 C. Füllmengen: Kraftstoff: 80 l, Frischwasser: 110 l, Abwasser: 110 l, Boiler: 12,5 l, Fäkalien: 20 l, Gasvorrat: 2 x 11 kg. Maße und Gewichte: Zulässige Gesamtmasse: 3.400 kg, Leermasse mit Aufbau im fahrber. Zustand laut Hersteller: 2.920 kg, Außenmaße (L x B x H): 678 x 230 x 285 cm, Radstand: 392 cm. Anhängelast: gebremst: 1.600g, ungebremst: 750 kg. Wohnkabine: Dach . und Wände: GfK- und AluSandwichbauweise mit 27 mm Isolierung aus Styropor, Boden: 4-mm-Unterboden, 23 mm Isolierung aus Styropor und 6-mmInnenboden mit PVC-Belag. Innenmaße (L x B x H): 448 x 222 x 192 cm, Sitzplätze mit/ohne Gurt: 4/2, davon mit Dreipunktgurt: 4. Bettenmaße: Heckbett: 195 x 150/120 cm, Mittelsitzgruppe: 190 x 140 cm, Naßzelle (B x H x T): 69 x 190 x 100 cm, Kleiderschrank (B x H x T): 51 x 134 x 50 cm, Küchenblock (B x H x T): 150 x 90 x 50/78 cm. Serienausstattung: Heizung: Truma C 3402, Herd: 3-flammig, Kühlschrank: 103 l, Zusatzbatterien: 1 x 88 Ah. Radio-Cassette 640 Mark, ABS 1.392 Mark*. * Sonderausstattung im Testfahrzeug Grundpreis: Frischwasser: 117l, Abwasser: 100 l, Boiler: 12,5 l, Fäkalientank: 20 l, Gasvorrat: 2 x 11 kg. 95.300 Mark. Testwagenpreis: 97.330 Mark. Serienausstattung: Heizung: Truma Grundpreis: 91.500 Mark. RM-Ladetips zulässige Gesamtmasse Masse fahrbereiter Zustand + Beifahrer + 2 Passagiere + Frischwasser (110 l) + Gas (2 x 11 kg) + Boiler/Toilette/E-Kabel + 10 kg/Person (2/4 Pers.) + 10 kg/Meter Länge Norm Masse (2 Pers.) Rest-Zuladung (2 Pers.) Norm-Masse (4 Pers.) Rest-Zuladung (4 Pers.) Gesamtgewicht 3.400 kg 2.950 kg 75 kg 150 kg 80 kg 44 kg 32 kg 20/40 kg 68 kg 3.289 kg 111 kg 3.459 kg -59 kg Vorderachse* 1.690 kg 1.520 kg 56 kg 20 kg 36 kg 10 kg 1 kg 0 kg 0 kg 1.623 kg 67 kg 1.643 kg 47 kg Hinterachse* 1.900 kg 1.430 kg 19 kg 130 kg 64 kg 34 kg 31 kg 20/40 kg 68 kg 1.666 kg 234 kg 1.816 kg 84 kg nach EN 1646-2/* anteilige Achslasten errechnen sich nach dem Momentenschlüssel (Achslast = Einzelmasse x Hebelarm : Radstand) Hobby baut seinen 650 FSe auf Fiat Ducato 14 mit angeflanschtem Al-Ko-Tiefrahmenchassis. Das ergibt eine zulässige Gesamtmasse von 3.400 Kilogramm. Ist alles an Bord, was die Norm 1646-2 verlangt, können zwei Reisende noch weitere 111 Kilogramm Urlaubsutensilien verstauen. Wollen vier auf Reisen gehen, wäre der 650 FSe nach Norm um 59 Kilogramm überladen. Für diesen Fall müßte die Familie einiges zu Hause lassen oder den Frischwassertank nur zum Teil füllen. Die bessere Lösung: Gegen 2.300 Mark Aufpreis bietet Hobby den 650 FSe mit Ducato-Maxi-Triebkopf als 3,8-Tonner an. Beschleunigung: 0-50 km/h 0-80 km/h 0-100 km/h 7,2 s 17,8 s 24,5 s Elastizität: 50-80 km/h 50-100 km/h 12,8 s 20,4 s Höchstgeschwindigkeit (laut Kfz-Schein): Tachoabweichung: Tacho 50 km/h Tacho 80 km/h Tacho 100 km/h 140 km/h eff. 49 km/h eff. 78 km/h eff. 91 km/h Wendekreis: links rechts 14,8 m 14,8 m Innengeräusche: (Fahrerhaus) im Stand bei 80 km/h bei 100 km/h (im größten Gang) 55 dB(A) 67 dB(A) 72 dB(A) Testverbrauch: 10,1 l Kosten: Die Kosten wurden ermittelt in Zusammenarbeit mit der Dekra Feste Kosten: 169,12 Pf/km (Kfz-Steuer, Versicherung, Abschreibung) Variable Kosten: (Kraftstoff, Reifen, Reparatur, Wartung) Gesamtkosten: 34,27 Pf/km 203,39 Pf/km RM-Testkurs 1. Etappe: 30 km stadtnaher Verkehr: Fahrzeit: 41:20 min/Ø 43,6 km/h 2. Etappe: 29 km Landstraße: Fahrzeit: 28:50 min/Ø 60,3 km/h Sonderausstattung: Füllmengen: Kraftstoff: 80 l, C 3400, Herd: 3-flammig, Kühlschrank: 85 l, Zusatzbatterien: 1 x 75 Ah. Fahrleistungen: Turbodiesel, Hubraum: 2.800 cm3 , Leistung: 90 kW (122 PS) bei 3.600/min, maximales Drehmoment 285 Nm bei 1.800/min. Kraftübertragung: Fünfgang-Getriebe auf Vorderachse. Wohnraum: Innenmaße (L x B x H): 464 x 211 x 195 cm, Sitzplätze mit/ohne Gurt: 4/2, davon mit Dreipunktgurt: 4; Bettenmaße: Heckbett: 194 x 134 cm, Dinette: 190 x 130 cm. Meßergebnisse: mit Al-Ko-Tiefrahmenchassis. Füllmengen: Kraftstoff: 80 l, Frischwasser: 180 l, Abwasser: 100 l, Boiler: 12,5 l, Fäkalientank: 20 l, Gasvorrat: 2 x 11 kg. Hobby 650 FSe 3. Etappe: 42 km Autobahn: Fahrzeit: 24:20 min/Ø 103,6 km/h 4. Etappe: 49 km Landstraße: Fahrzeit: 52:00 min/Ø 56,5 km/h 5. Etappe: 30 km stadtnaher Verkehr: Fahrzeit: 42:40 min/Ø 42,2 km/h Steigungs-Strecke: 2,4 km Landstraße: Fahrzeit: 2:13 min/Ø 64,9 km/h REISE Vergleichspreis: MOBIL 95.600 Mark I N T E R N A T I O N A L (Grundpreis plus Vorfracht, TÜV, Kfz-Brief, Übergabe) Steigungs-Strecke: 5 km Autobahn: Fahrzeit: 2:50 min/Ø 106,0 km/h 䊳 Auch mit dem Einbau der Steckdosen ist Profitester Locher nicht ganz zufrieden. Zwar geht für ihn in Ordnung, daß über dem Waschtisch und an der hinteren Sitzbank je ein 230-Volt-Anschluß vorhanden ist. Auch an den beiden 230Volt-Steckern an der Küche hätte er nichts auszusetzen, wenn sie über und nicht auf der Arbeitsfläche installiert wären. „Sie liegen neben der Spüle. Selbst mit Abdeckung wird deshalb über kurz oder lang Wasser eintreten“, moniert er. „12-Volt-Anschlüsse suche ich hier ebenfalls vergebens. Außerdem wünschte ich mir bei einem Fahrzeug dieser Preisklasse eine Lampe im Heckstauraum“, fügt Götz Locher hinzu. Sehr gut gelöst findet er hingegen die Installation der Bordbatterie unter dem Fahrersitz und des Ladegeräts sowie des Sicherungskastens unter dem Beifahrergestühl. „Das ist eine mustergültige Lösung“, lobt er die Hobby-Macher. H einz Dieter Ruthardt, Profitester in Sachen Gas- und Wasseranlage, nimmt sich zuerst den Gasflaschenkasten vor und stellt fest, daß dessen Tür zu klein ausgefallen ist. „Um eine Flasche auswechseln zu können, muß man beide ausladen“, moniert er, „das ist unnötige Arbeit.“ Prinzipiell gut findet er die Idee, den Ablaßschieber für das Abwasser im Gasflaschenkasten einzubauen. „Aber auch hier machen sich die knappen Platzverhältnisse bemerkbar“, demonstriert er uns, „man kann den Schieber erst drehen, wenn man zuvor eine Gasflasche ausgeladen hat.“ Nach außen hin sei der Kasten ordnungsgemäß entlüftet, stellt Ruthardt des weiteren fest, zum Innenraum hin jedoch nicht genügend abgedichtet. „Hobby hat schlichtweg versäumt, die Fugen zwischen den Wänden mit Silikon abzudichten“, schließt Ruthardt die Kritik am Flaschenkasten des 650 FSe ab, PROFITEST Hobby 650 FSe Gas/Wasser: Heinz Dieter Ruthardt, 60 Der Gasflaschenkasten ist zum Innenraum hin nicht genügend abgedichtet. Elektrik: Götz Locher, 37 Mir fehlen die Deckenleuchten. „das ist absolut unzulässig.“ Positiv bewertet er hingegen den unter dem Gasflaschenkasten in der Außenwand sitzenden Gas-Außenanschluß, der zum Beispiel Grillen im Freien ermöglicht. Im Inneren verbucht Ruthardt auf der Haben-Seite, daß Hobby die jeweils 110 Liter fassenden Frisch- und Abwassertanks des Klassikers im beheizbaren, 12,5 Zentimeter flachen, doppelten Boden unterbringt, was den Hobby 650 FSe wintertauglich macht. Die beiden Tanks sind – zum Beispiel zum Reinigen – über zwei Serviceluken im Fußboden zugänglich. Wartungsfreundlich sind nach Meinung des Profitesters auch die in der vorderen Sitzbank installierte TrumaHeizung und die ShurfloDruckwasserpumpe eingebaut. „Die Gasabsperrhähne sitzen leicht erreichbar im Küchenunterschrank, die Gasund Wasserleitungen sind ordnungsgemäß verlegt und das Spül- und Waschbecken ist mit Syphon ausgerüstet“, listet Ruthardt auf, „einzig und allein die Plastikarmaturen an Spüle, Waschbecken und Dusche stören mich. Ich finde, dieses Fahrzeug hat etwas Besseres verdient als billige Plastikhähne. In ein Reisemobil dieser Preiskategorie gehören für mich unbedingt Metallarmaturen.“ chreinermeister Alfred Kiess, Profitester für den Innenausbau, zeigt sich über S Innenausbau: Alfred Kiess, 56 Die Möbel sind hervorragend eingepaßt. die gelungene Farb- und Formenharmonie des Hobby-Inneren erfreut. Besonders gefallen ihm die im unteren Bereich schön nach innen gewölbten, zweigeteilten Hängeschränke, die er gerade über der Küche für „sehr sinnvoll“ hält, weil sie dadurch „mehr Kopffreiheit beim Arbeiten an Herd, Spüle oder Arbeitsplatte“ bieten. Zufrieden ist Profitester Kiess auch mit den stabilen Metallbändern der oberen Hängeschränke, die gleichzeitig als Aufstellscheren fungieren, den Metalldruckschlössern der unteren Hängeschränke sowie der Verarbeitung der Möbel insgesamt. „Die Möbel sind sehr gut maschinell gefertigt und manuell nachbearbeitet“, bestätigt er, „außerdem sind sie hervorragend eingepaßt.“ Positiv bewertet Alfred Kiess die Tatsache, daß die Duschkabinentür des Hobby zwar mit einem Drehstangenschloß versehen ist, das jedoch nicht bis zum Boden reicht und deshalb ohne Metallschließzapfen im Türrahmen auskommt, der zum Zehenbrecher werden könnte. „Dafür ragt jedoch das Metallschließblech in Bauchhöhe hinein“, kritisiert der Profitester, „das hätte Hobby besser in den Tür䊳 rahmen integriert.“ PROFITEST Hobby 650 FSe Kaum Anlaß zur Kritik gibt der 650er beim Fahren. Hobby baut seinen Klassiker auf Fiat Ducato 14 mit dem 90 kW (122 PS) leistenden 2,8-LiterTurbodieselaggregat auf. Damit ist der Teilintegrierte bestens für den mobilen Alltag gerüstet. Das neue Kraftpaket von Fiat macht dank seines hohen Drehmoments selbst an langen Autobahnsteigungen nicht schlapp. Und auch an der Straßenlage gibt es dank Al-Ko-Tiefrahmenchassis und daraus resultierendem, niedrigem Fahrzeugschwerpunkt nichts auszusetzen. Nur das Handling des 6,78 Meter langen Teilintegrierten ist wegen seines langen Radstandes von 392 Zentimetern trotz leichtgängiger Servolenkung in engen Kurven schon mal problematisch. Zum Fahrkomfort tragen außer elektrischen Fensterhebern komfortable Pilotensitze von Isringhausen mit Armlehnen auf beiden Seiten bei. Allerdings sind die im Rücken sehr schmal geschnitten und so hoch montiert, daß der Blick vom Beifahrersitz aus durch den nichtgewischten Teil der Windschutzscheibe fällt. Erfreulich ist, daß der Hobby 650 trotz überwiegend strammer Fahrweise mit durchschnittlich nur 10,1 Litern Dieselkraftstoff pro hundert Kilometer auf unserer Teststrecke auskam. Eine wesentlich schlechtere Figur macht der Hobby in puncto Zuladekapazität. Nach der neuen Norm EN 1646-2 sieht es für eine Vierercrew dürftig aus. Sind der Kraftstoff-, der 110-Liter-Frischwassertank und der Boiler befüllt, die beiden Elfkilo-Gasflaschen und die Kabeltrommel an Bord, und sind die vorgeschriebenen 88 Kilogramm für die persönliche Ausrüstung eingeplant, bleiben zwei Personen 111 Kilo- Bordkombüse: Die Längsküche ist groß ausgefallen und komplett ausgerüstet. Schminkecke: Der Waschtisch ist aus dem Bad ausgelagert. Praktisch: das Bücherregal (links) und der Außenstauraum (unten). Sanitärraum: Die Duschkabine beherbergt die Cassettentoilette sowie Schränkchen und Ablagen. gramm Zuladungsreserve über Norm in dem 3,4-Tonner. Reisen noch zwei weitere Passagiere mit, reduziert sich dieser Wert gleich auf minus 59 Kilogramm. Allerdings: Hobby bietet seinen Klassiker gegen 2.300 Aufpreis auch mit Ducato-Maxi-Triebkopf und 3.800 Kilogramm zulässiger Gesamtmasse an. Wenn auch mit der Kon- sequenz, daß dann das Tempolimit von 80 km/h greift. Am Ende des Profitests wird klar, warum die mobile Legende trotz so mancher kleinerer Macken putzmunter wie eh und je ist. Der Hobby 650 FSe ist dank seines ausgefallenen Outfits fast schon ein Mobil mit Kultstatus, das angenehm auf der Straße auffällt und dabei dynamische Eleganz ausstrahlt, ohne seinen Besitzer als ausgeflippten Mobil-Freak erscheinen zu lassen. Dazu kommen seine inneren Werte, zu denen ein gelungener Zweier-Grundriß, solide Verarbeitung, eine komplette Ausstattung und viel Stauraum gehören. Derart gerüstet und mit mehr Zuladekapazität versehen ist er durchaus für weitere 䊳 15 Jahre gut. Vorbildlich: Die Geschirrkörbe sind schwenkbar und lassen sich in der Höhe verstellen. Truma-Heizung und SchufloDruckwasserpumpe sind wartungsfreundlich im vorderen Sitzkasten der Mittelsitzgruppe eingebaut. PROFITEST Hobby 650 FSe Wohnaufbau Moderne, glattwandige und hervorragend angepaßte GfK- und Alu-Kabine, in Wagenfarbe lackierte Kanten- und Klappenleisten, gut abgestimmte Seitenschweller- und Fensterrahmenfarben. Innenausbau Gelungener und robuster, bestens angepaßter und maschinell gefertigter Möbelbau, abgerundete Möbelkanten, robuste Metallbänder an Hängeschränken, schlecht verfugtes Bad. Wohnqualität Gute Raumaufteilung mit großem Raumangebot, komplette Ausstattung, praktische Details, gediegene Einrichtung, viel Stauraum. Geräte/Installation Winterfeste Wasseranlageninstallation, Gasflaschenkasten nicht zur Kabine abgedichtet, Elektroleitungen in Kabelkanälen verlegt, zahlreiche 230-VoltSteckdosen, kein 12-Volt-Anschluß. Fahrzeugtechnik Kräftiger, durchzugstarker Motor, leichtes Handling, gute Straßenlage, sicheres Fahrverhalten, großer Wendekreis. Die Wassertanks sitzen im doppelten Boden. Unbefriedigend: Preis/Leistung Solide Basis, gelungener Innenausbau, komplette Ausstattung, 1 Jahr Garantie auf den Innenausbau. Meine Meinung Der Hobby 650 FSe sieht nicht nur gut aus und hebt sich dank seines modischen Auftretens von der Masse ab. Er überzeugt trotz einiger Mängel durch seine inneren Werte und ist für ein komfortbewußtes, alleinreisendes Paar Juan J. Gamero zum Preis von 95.300 Mark ein solider Reisewagen mit gediegener Einrichtung, großzügiger Raumaufteilung, kompletter Ausstattung und reichlich Stauraum. Wegen der knappen Zuladekapazität für vier Personen sollte man ihn jedoch mit Maxi-Triebkopf ordern und die 2.300 Mark Aufpreis dafür in Kauf nehmen. Der Ablaßhahn für das Abwasser ist schwer zu erreichen. In der Zeitschrift REISEMOBIL INTERNATIONAL erhielt der Hobby 650 FSe für Wohnaufbau und Wohnqualität 夝夝夝夝夝 Der FI-Hauptschalter befindet sich in exponierter Lage im Durchgangsbereich von Cockpit zur Kabine. für Innenausbau, Geräte/Installation, Fahrzeugtechnik und Preis/Leistung 夝夝夝夝 Mai 1999