Investment in Springpferde
Transcrição
Investment in Springpferde
TurnierSport Youngster aufbauen und mit guter Rendite verkaufen Investment in Springpferde Kunst, Immobilien, Oldtimer – Möglichkeiten zur Geldanlage gibt es reichlich. Ein noch junges Geschäftsmodell ist die Investition in Springpferde. Familie Krieg beschreitet mit ihrem frisch gegründeten Unternehmen Cavista einen neuen Weg, Geldgebern den Springsport schmackhaft zu machen und neue Fans für den Sport über die Hindernisse zu finden. S Geld verdienen mit Springpferden: Investitionen können sich schneller bezahlt machen als bei anderen „Luxusgütern“, wenn das Glück ein wenig mitspielt. Fotos: bluedesign & martinkay78 | fotolia.de chon vor Jahren saßen Andreas und Michael Krieg abends bei einem Glas Wein zusammen und sinnierten über die Zukunft des Springsports. Andreas Krieg (55) kennt das Metier in- und auswendig, bestritt früher selbst Nationenpreise für Deutschland, ist im Pferdehandel bestens vernetzt und genießt als Ausbilder junger Pferde einen guten Ruf. Heute freut er sich über seine erfolgreichen Kinder Leonie (18) und Niklas (21), die beide schon bei Europameisterschaften Medaillen sammelten und auf dem besten Weg sind, sich im internationalen Springsport zu behaupten. Andreas Kriegs drei Jahre älterer Bruder Michael ist zwar auch ein glühender Pferdefan, hat die beruflichen Weichen als studierter Betriebswirt und Unternehmensberater in der Finanzdienstleistungsbranche aber anders gestellt. Er arbeitet und lebt in München und am Starnberger See. Beide beobachten den Springsport ganz genau und stellen seit Jahren fest, dass der Markt rund um das Top-Springpferd immer enger wird. 18 PferdeSport International | 25.2015 Anzeige Foto: privat Der neue COMPACT. JETZT COMPACT FAHREN UND SPAREN. Gebaut, um zu bewegen: Ab sofort im neuen Design mit 7 Jahren Dauerhaftigkeitsgarantie* und attraktiven Einführungsangeboten. Unternehmensberater Michael Krieg ist der finanzielle Kopf des neuen Unternehmens Cavista. Foto: Karl-Heinz Frieler Compact Basic Compact Stall Compact Sport Andreas Krieg und sein Team kaufen die Pferde an und bilden sie bis zur schweren Klasse aus. Mehr Infos unter: „Die vielen neuen Nationen, die sich im Spitzensport bis hin zum olympischen Niveau behaupten, dazu die scheinbar unbegrenzten finanziellen Möglichkeiten insbesondere in der arabischen Welt haben dazu geführt, dass der Bedarf an sehr guten Springpferden extrem angestiegen ist. Das Angebot aber wird entsprechend immer knapper“, sagt Michael Krieg. Andreas Krieg sieht zudem das Problem, dass zu wenige gute Pferde in Deutschland bleiben. „Wir müssen auch sicherstellen, dass unsere Reiter und vor allem unsere besten jungen Talente langfristig über Pferde verfügen, die ihnen den Spitzensport ermöglichen. Sonst können wir das Niveau in Deutschland nicht halten.“ compact-fahren.de Crowdinvestment Dass die enorme Professionalisierung im Springsport mit immer neuen Formaten wie der Global Champions Tour Konsequenzen für den gesamten Springsport hat, ist zwar keine neue Erkenntnis, aber Antworten und Lösungen für die Zukunft zu finden, fällt nicht ganz leicht. Die Brüder Krieg versuchen es mit einem neuen Geschäftsmodell, Pferde zu sichern und zugleich Investoren für den 25.2015 | Mie t e n · Ka u f e n · Leasen *Gilt für die Aluminiumbodenkonstruktion und den Aluminiumwandauf bau der neuen Compact Modelle, nicht für das FahrzeugChassis (Einzelheiten entnehmen bitte Foto: JacquesSie Toffi den Böckmann-Garantiebedingungen). PferdeSport International 19 TurnierSport Springsport zu begeistern. Ihre Überlegungen mündeten in die Firma Cavisto, die als GmbH vor acht Wochen gegründet wurde. Geschäftsführer sind die beiden Kriegs. In Kürze tritt das junge Unternehmen an den Markt – im ersten Schritt mit Crowdfunding. Das in den USA kreierte Zauberwort (Crowd = Schwarm) umschreibt einen Prozess der Geldbeschaffung aus Kreisen von Privatleuten oder Firmen, die sich für eine Geschäftsidee begeistern können. In diesem Falle für Springpferde. Das Crowdinvestment, also die erfolgte Finanzierung einer Unternehmensgründung über viele einzelne Geldgeber, beschränkt zwar Privatpersonen (zu deren Schutz) auf ein paar Tausend Euro, manche Unternehmensformen hingegen können sich in jedweder Höhe beteiligen. Alles regelt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Andreas und Michael richten sich an zwei Zielgruppen: die Pferdeszene und Branchenfremde, die über einschlägige Internetplattformen auf das neue Crowdfunding und -investment aufmerksam gemacht werden. Die nötigen PR-Aktionen laufen im Januar an. Und so soll es in der Praxis aussehen: Cavista kauft junge Pferde, die viel Potenzial für den Spitzensport erkennen lassen. Dafür reisen Krieg und sein Team durchs Land und „scouten“. Auf der Kriegschen Reitanlage werden die Pferde zum Teil von den eigenen Bereitern Auch die 18-jährige Leonie Krieg tritt in die Fußstapfen ihres Vaters und Bruders und war schon auf EM-Ebene erfolgreich. Foto: Karl-Heinz Frieler Foto: Karl-Heinz Frieler Niklas Krieg (21) arbeitet seit zwei Jahren im elterlichen Unternehmen und kann bereits auf schöne Erfolge im internationalen Sport zurückblicken. ausgebildet und in den Turniersport gebracht oder erstklassigen Reitern zur weiteren Förderung bis hin zum internationalen Sport in Beritt gegeben. „Viele Springreiter brauchen keine vier- oder fünfjährigen Pferde, sondern fertige für 1,40 oder 1,45 Meter-Parcours. Diesen Markt wollen wir bedienen.“ 4,5 Prozent Rendite Einen Großteil des Geldes für den Kauf und jahrelange Ausbildung der Pferde beschaffen die Investoren. Und sie verdienen auch daran. Michael Krieg sichert ihnen eine jährliche Garantie-Rendite von 4,5 Prozent auf ihre Einlage zu – weit mehr, als jede Bank oder Sparkasse heutzutage geben kann. Wer sich mit größeren Summen als Gesellschafter bei Cavisto engagieren möchte, wird auch am Gewinn beteiligt. Und der kann enorm sein. „Wir kennen genügend Fälle, wo die Gewinnmarge bei über 1.000 Prozent liegt, wenn nämlich beispielsweise das recht preiswert eingekaufte fünfjährige Talent nach drei Jahren beim Verkauf 500.000 Euro bringt“, sagt Krieg. Dass nicht jeder Erwerb auch ein potenzielles Olympiapferd hervorbringen wird, ist den Kriegs natürlich klar, aber auch gute Pferde für den S-Springsport sind gefragt. Verletzungsbedingte Ausfälle oder eine enttäuschende Entwicklung eines einzelnen Pferdes sind betriebswirtschaftlich durchkalkuliert. Die Investition in den Pool von jungen Springpferden ist das Eine, die Begeisterung neuer Zielgruppen für den Sport das Andere. Andreas Krieg will die Geldgeber mit einem Servicepaket bei Laune halten: VIP-Tickets für ausgesuchte Turniere, regelmäßiges Monitoring der Cavisto-Pferde, Turnierkalender, wo das Cavisto-Bereiterteam startet und vieles mehr. „Wenn das Unternehmen erfolgreich angelaufen ist, kann man auch über eine Art Patenschaft nachdenken, dass sich Investoren ganz gezielt an ein bestimmtes Pferd binden und darüber eine neue Beziehung zum Springport aufbauen“, erwägt Michael Krieg. Organisch wachsen Vieles ist noch Zukunftsmusik, aber die beiden Brüder Krieg sind absolut überzeugt, dass sie mit diesem Geschäftsmodell erfolgreich sein werden. „Cavisto soll organisch wachsen, wir werden immer neue Ideen entwickeln. Wir müssen neben den Investoren auch einen langfristigen Sponsorenpool aufbauen, um geplante Förderkonzepte etwa im Bereich der Förderung junger Springreiter umzusetzen“, erläutert Michael Krieg. Und sein Bruder Andreas fügt hinzu: „Meine Kinder reiten ja jetzt, ich habe mit den Turnieren aufgehört. Nun kann ich mich voll und ganz auf unsere neue Firma konzentrieren.“ Man darf gespannt sein, wie sich das Projekt „Investment Springpferd“ am Markt durchsetzt und vielleicht sogar Nachahmer findet… Text: Susanne Hennig