Pierre Richard - meine

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Pierre Richard - meine
Pierre Richard
Pierre Richard (* 16. August 1934 in Valenciennes, Frankreich; eigentlich: Pierre Richard
Maurice Charles Léopold Defays) ist ein französischer Schauspieler und Komiker. Nachdem ihm
1972 als „großer Blonder mit dem schwarzen Schuh“ der internationale Durchbruch gelungen war,
spielte er in vielen Komödien die Rolle des sympathisch-zerstreuten Tollpatsches. Bis in die späten
1980er-Jahre zählte er zu den erfolgreichsten europäischen Filmkomikern.
Nach der Schauspielschule erhielt er zunächst einige
kleine Zusagen in verschiedenen Kabaretts und an der
Pariser Oper. Seine erste Filmrolle bekam er 1959 in
„Heures chaudes“.
In Yves Roberts „Alexander, der Lebenskünstler“ wurde
sein komödiantisches Talent entdeckt. Die Rolle des
harmlosen, zerstreuten und stets Mitleid erregenden
Normalbürgers schien ihm auf den Leib geschrieben.
Seinen Durchbruch feierte er 1970 mit seinem Regiedebüt
„Der Zerstreute“, in dem er auch die Hauptrolle spielte.
Internationalen Ruhm erntete er schließlich 1972 als „Der
große Blonde mit dem schwarzen Schuh“. Der in
Frankreich zuerst wenig beachtete Film wurde von Rainer
Brandt leicht umgeschnitten und sehr frei synchronisiert.
Der große Erfolg des Films in Deutschland machte Pierre
Richard in seinem Heimatland Frankreich erst populär und
ermöglichte seine internationale Karriere. In dieser
Verwechslungskomödie von Yves Robert spielte er einen
zerstreuten Geiger, der ungewollt ins Visier von
Geheimdiensten gerät. Seitdem wurde die Tollpatschigkeit
sein Markenzeichen. An der Seite von Gérard Depardieu in
„Ein Tolpatsch kommt selten allein“, „Zwei irre Spaßvögel“
und „Zwei irre Typen auf der Flucht“ schlossen sich
weitere große Erfolge in den 1980er-Jahren an. In
späteren Jahren versuchte er zunehmend, das Image des
Tollpatsches abzulegen und ernste Rollen zu übernehmen.
Dies zeigte er unter anderem in Nana Djordjadzes
Tragikomödie „Die Rezepte eines verliebten Kochs“ von
1996, in der er einen stillen Restaurantbesitzer spielte,
dessen Liebe zu einer georgischen Prinzessin durch die
Wirren der Oktoberrevolution unerfüllt blieben.
Ebenso 2000 in Djordjadzes „27 Missing Kisses“ und als tragischer Wandermusiker in „Das Findelkind“.
Richard wurde bis auf wenige Ausnahmen von Harry Wüstenhagen synchronisiert, seit dem Tod Wüstenhagens
1999 hat er wechselnde Synchronsprecher.
Privates
Richard betreibt das Weingut Château Bel Évêque in der südfranzösischen Stadt Gruissan.
Seine beiden Söhne sind Musiker: Olivier ist der Saxophonist des Duos Blues trottoir und Christophe ist
Kontrabassist. Die Brüder komponierten den Soundtrack für den Film „Droit dans le mur“ ihres Vaters, in
welchem Richard neben der Hauptrolle auch die Regie und das Drehbuch übernahm. Sein Enkel Arthur Defays
ist Model.
Filme
1959: Schwüle Stunden (Heures chaudes)
1967: Alexander, der Lebenskünstler (Alexandre le bienheureux)
1970: Teresa
1970: Der Zerstreute (Le distrait) – auch Regie und Drehbuch
1971: Balduin, der Sonntagsfahrer (Sur un arbre perché)
1971: Alfred, die Knallerbse (Les malheurs d’Alfred) – auch Regie und Drehbuch
1972: Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh (Le grand blond avec une chaussure noire)
1973: Ich weiß von nichts und sage alles (Je sais rien mais je dirais tout) – auch Regie und Drehbuch
1973: Der Blonde mit dem blauen Auge (Juliette et Juliette)
1973: La raison du plus fou
1974: Die Schiffbrüchigen der Schildkröteninsel (Les naufragés de l'île de la tortue)
1974: Der große Blonde kehrt zurück (Le retour du grand blond)
1974: Der lange Blonde mit den roten Haaren (La moutarde me monte au nez)
1974: Eine Wolke zwischen den Zähnen (Un nuage entre les dents)
1975: Der Tolpatsch mit dem sechsten Sinn (La course à l’échalote) – auch Drehbuch
1975: Trop c'est trop
1976: Ein Tolpatsch auf Abwegen (On aura tout vu)
1976: Das Spielzeug (Le jouet)
1978: Der Sanfte mit den schnellen Beinen (La carapate)
1978: Ich bin schüchtern, aber in Behandlung (auch: … und jetzt das Ganze noch mal von vorn) (Je suis
timide mais je me soigne) – auch Regie und Drehbuch
1979: Zwei Kamele auf einem Pferd (C'est pas moi, c'est lui) – auch Regie und Drehbuch
1980: Der Regenschirmmörder (Le Coup du parapluie)
1981: Der Hornochse und sein Zugpferd (auch: Ein Tolpatsch kommt selten allein) (La chèvre)
1983: Zwei irre Spaßvögel (Les Compères)
1983: Un chien dans un jeu de quilles
1984: Der Zwilling (Le jumeau)
1985: Meilensteine des Lebens (Tranches de vie)
1985: Les Rois du gag
1986: Zwei irre Typen auf der Flucht (auch: Die Flüchtigen) (Les fugitifs)
1987: Der große Blonde auf Freiersfüßen (A gauche en sortant de l’ascenseur)
1988: Mange clous
1988: À gauche en sortant de l'ascenseur
1990: Bienvenue à bord!
1990: Bettkarriere (Promotion canapé)
1990: On peut toujours rêver – auch Regie und Drehbuch
1992: Vieille canaille
1993: La Cavale des fous – auch Drehbuch
1994: La partie d'echecs
1996: 1001 Rezepte eines verliebten Kochs (Le mille et une recettes d’un cuisiner amoureux)
1998: Droit dans le mur – auch Regie und Drehbuch
2000: 27 Missing Kisses
2000: Das Findelkind (Sans famille)
2000: Drogenszenen (Scénario sur la drogue)
2003: Robinson Crusoe (L'île de Robinson)
2003: Mariées mais pas trop
2005: Derives
2006: Die Schlange (Le Serpent)
2008: Paris, Paris – Monsieur Pigoil auf dem Weg zum Glück (Faubourg 36)
2009: Willkommen in Saint-Simone-du-Nord (Le Bonheur de Pierre)
2011: Und wenn wir alle zusammenziehen? (Et si on vivait tous ensemble?)