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Kennst du das …? Gedichte Aus der Klasse B12 Ta Berufliche Oberschule Kempten 1 Anfang 2 Kennst du das Gefühl, wenn du am Anfang bist, Neuer Mut, du Optimist. Hochmotiviert sein, das Vorhaben durchzustehen, Sofort muss es losgehen. Kennst du es wohl? Jetzt! Jetzt möchtest du beginnen. Keine Zeit soll mehr verrinnen. Kennst du den Willen am Ausgangspunkt? Alles kannst du schaffen, Wirst dich immer wieder aufraffen. Nullpunkt. Kennst du es wohl? Jetzt! Jetzt möchtest du starten. Kannst es kaum noch erwarten. Kennst du den neuen Tatendrang? Den immer lauter werdenden Impulsgesang? Die Beine kannst du kaum noch stillhalten, Möchtest dich endlich entfalten. Kennst du es wohl? Wundervoll! Jetzt! Jetzt geht es los. Ahnungslos. Kevin Richter 3 Kennst du die Stadt? Kennst du die Stadt, wo die Pegidas blühn? Diese Leute, die Montag für Montag durch die Straßen ziehn, diese Leute mit ihren rechten Gesten? Diese Stadt heißt Dresden. Christoph Kögel Samstagabend 4 Halb vier (Ein Gleiches) In allen Clubs Ist Ruh. In allen Pubs Trankest du Kaum ein Bier. Die Betrunkenen speien im Walde, warte nur, balde ist´s morgens halb vier. Marco Wachter Samstagabend Es war, als hätt‘ der Abend Kein Ende mehr geseh’n Die Gesellschaft war sehr fragend Sie würden wohl bald geh‘n. Jeder in der Hand ein Bier Getrunken wurd‘ recht viel Der eine zehn, der andere vier Was war denn das Ziel? Die Stimmung war recht heiter Die Leute gut gelaunt Es ging heut‘ wohl noch ewig weiter Das hat mich echt erstaunt. Ich sah dort noch kein Ende Weshalb ich aufgebracht Lautstark und mit Hände Dem Tag ein End‘ gemacht. Stefan Bischlager 5 Das süße Paar Wir sitzen hier zu dritt am Tisch und einer fühlt sich ziemlich frisch. Er sah die Frau, die ihn begeistert. Mal sehen, ob der diese Aufgabe meistert. Sie sah und winkte ihn zu sich hinüber, sofort ging es drunter und drüber. Man hörte sie nun ständig lachen, offensichtlich ließen sie es ziemlich krachen. Seine Freunde bestellten sich nur kurz ein Bier, im nächsten Moment war das süße Paar nicht mehr hier. Das wunderte die Freunde nicht, denn der eine war schon ziemlich dicht. Die ALTE zählte 70 Jahr, ob das wohl seine Zukunft war? Matthias Steffen Samstagabend Ein normaler Tag am Ende der Woche trifft sich die Generation der Partyepoche abends vereinbart im laut schallenden Club. Laune steigernd von Schluck zu Schluck. Die Stimmung steigt, die Hemmung sinkt, die jungen Frauen, größtenteils übergeschminkt, von betrunkenen Männern angemacht, feiern alle bis tief in die Nacht. Später dann, morgens um vier, trinkt auch der letzte zu Ende sein Bier. Im Taxi nach Haus bis kurz vor die Tür zahlt er vom restlichen Geld die Gebühr. 6 Er zieht sich aus und im Bett angekommen, sieht er alles nur noch verschwommen. Der nächste Tag, er weiß nichts mehr, das Aufstehen fällt ihm auch sehr schwer, die Bilder im Kopf noch nicht entdeckt, was soll man sagen, Blackout perfekt. Johannes Häringer Samstagabend (Trauer) Samstagabend, noch zu früh, sitzt man da, ohne Gefühl. Wartet, bis der Schatten kommt und der Tag langsam verstummt. Dies ist die Zeit, wo der erwacht, der tagsüber nur nachgedacht. Die Zeit vergeht und bleibt doch stehen, bis jedermann lässt sich’s gut gehen. Gewiss ist nun und jeder weiß, der Lebensfluss dreht seinen Kreis. Und achtet man auf keine Zeichen, so ist der nächste Tag nicht zu erreichen. Florian Theyerl 7 Nachtleben Der Abend beginnt, die Zeit verrinnt, Den Ersten bestellt, auf Vollgas gestellt. Jetzt geht es los, nix los ohne Moos, Schnell auf die Bank, ab jetzt wird’s krank. Getanzt wird nicht viel, Spaß ist das Ziel, mehr Alk muss her, Fahrer haben‘s schwer. Dann wird gekotzt, von Mädels geglotzt, Es ist vorbei, nachts um drei. Alexander Rist 8 Jahreszeiten Im Kreis Der Himmel ist blau, die Sonne scheint, die Farben gehen gegen grau, ich bin froh, dass es sich reimt. Anfänglich war alles grün, dann wurde alles bunt, doch langsam komm´ die Müh’n, denn im Winter – da geht’s rund. Man braucht eine dicke Jacke, sowie warme Mützen, denn sonst wird’s kalt – so ‘ne Kacke! Dafür ham´ wir aber keine Pfützen. Der Schnee muss fort, mit Schaufel und Salz, das grenzt an Mord! Nun trink´ ich erst mal Malz. Bastian Vetter 9 Die Schönheit Im Winter ist es zu sehen, im Sommer wird es vergehen. Es funkelt und schimmert, in der Ferne es flimmert. Er wird gehasst oder geliebt, das kommt darauf an, wie man´s sieht. Wenn er vergeht, siehst du den Klee. Wer hätt‘s gedacht, es geht um den Schnee. Franz Schienhammer 10 Schule & andere Arbeit Matura Kaum war die Lehre abgeschlossen hatte ich für mich beschlossen Schichten? Nein danke ich will mehr erstmal muss das Abi her An der BOS angekommen hat es auch schon bald begonnen von der Stoffmenge erschlagen sieht man erste schon versagen doch lernt man alles Stück für Stück Macht man sich lieber nicht verrückt und die Hoffnung kehrt zurück Es fühlt sich wie ein Crash-Kurs an schon muss man an die Prüfung ran und obwohl man alles kann ist der Körper voll mit Angst Schon ist die Matura mein Maschinenbau das soll es sein am Anfang noch sehr wohlgesinnt Bis alles von vorn beginnt Daniel Kunz 11 Die Arbeit, die mich einst verführt Dunkel war’s, der Mond schien helle, als ich aufstand nicht sehr schnelle. Unlust plagte mein Gemüt. Die Augen waren noch sehr schwer, ich musste gehen, doch ging‘s nicht mehr. Die Freude ist schon lang verblüht, doch ging ich los, der weg war weit und nicht allzu schnell verging die Zeit. Schon nach einem kurzen Augenblick, wird die Ader auf dem Kopf sehr dick. Ich wollte gehen, wollte es nie wieder sehen und kann es heute nicht verstehen, wie ich meine Zeit verbrachte, obwohl ich diesen Ort so hasste. Der Tag wird spät, die Nacht bricht an und die Scheiße fängt von vorne an. Waldemar Schnur 12 Schulalltag In der Früh’ um sieben geht’s los. Ans Bein, da kommt die Hos’. Dann geht’s ins Klassenzimmer, ab Juli komm ich nimmer. Die Köpfe rauchen, am Freitag wieder saufen. Das Wissen muss rein ins Gehirn, das steht auf jeder Stirn. Es geht nach Haus’, da gibt’s ‘nen feinen Schmaus. In der Nacht musst du ruhen, da kannst du noch so buhen. Thomas Eberle Das qualvolle Jahr Nun steh ich auf, es ist sechs Uhr früh Lauf ins Bad, denn es verlangt sehr viel müh Zieh mich an, und steig ins Auto Fahr schneller als erlaubt, wow, das ist mein Motto Geh rein ins Klassenzimmer Setz mich hin, und will nimmer Fünf Monate, dann ist Schluss Ich bin froh, wenn ich nicht mehr muss Mehmet Altin 13 Die letzten Sekunden Schon Jahre lag er da Und schaut aus dem Fenster. Der Schnee fiel, wie kalt es draußen doch war. Es fehlt ihm, das Grüne, die Luft und die Vogelnester. Jeden Tag das gleiche Ritual: „Guten Morgen, Herr Schmidt, wie geht es uns heute?“ Jedes Mal eine körperliche Qual. Er fragt sich jeden Tag erneut: „Was sind das für Leute?“ Doch eines Tages war es ihm zu viel. Er merkt etwas Befreiendes – er kam zur Ruh‘, Seine Glieder wurden schwerer, er macht seine Augen zu. Er sah ein Licht und war am Ziel. Pascal Prestel Die Schulaufgabe Heute ist es wieder soweit, eine Schulaufgabe steht bereit. Im Fach Mathematik werden heute die Vektoren zum Hit. Die Schüler sind am Sich-Beraten über mögliche Fragen. Doch wie es meistens so ist, wird wieder gefragt irgendein Mist. Welch ein Glück, nun ist es geschafft, doch viele haben wohl wieder nix gerafft. Es wird geflucht, der Hass ist groß, die Schulaufgabe war alles andere als harmlos. Doch auch egal, Freitagabend ist nah, da wird der Frust versenkt an der Bar. So ist es üblich, so wird es bleiben, bis auf ewig in alle Zeiten. Johannes Börmann 14 2015 Alle ham‘ ‘nen Job – Jeder studiert, Joachim Herrmann ist schockiert. Alle machen sich bereit fürs Management, Die Müllabfuhr steht still, Denn der Chef macht nur, was er will. Die Hochschulen sind voll, ohne Studiengebühren studiert’s sich doch so toll. Vom Bordstein zur Skyline, Von der Don-Bosco-Schule zum Master; Die Lösung heißt Desaster. Keiner ist mehr auf dem Bau, Alle machen nur auf schlau. Es machen so wenig blau wie noch nie. Jeder gibt den Ton an, Doch niemand an die Arbeit ran. Alle stehen auf der Liste, Aber keiner geht mehr wählen. Wie soll das nur enden? Florian Zwick 15 Allerlei Ein guter Rat Weil das meine Hausaufgabe ist Hoffe ich das wird kein Mist Ein Gedicht soll ich schreiben Und dabei noch fröhlich bleiben Da ich das noch nie gemacht habe Fehlt mir die Übung und die Gabe Einen Einfall wünsch ich mir Aber davor erst ein Bier Jetzt läuft es von allein Jetzt noch eine Flasche Wein Nun fehlt nur noch das Ende Auch hier gibt‘s keine Wende Die Moral von dem Gedicht Bier und Wein verträgt sich nicht Darum ein Appell zum Schluss Das ist das einzige was man wissen muss Alexander Hartmann 16 Ein Spiel Alle warten gespannt an des Feldes Rand auf die ersten Schritte in die Spielfeld-Mitte. Nun ist`s soweit, die Anspannung steigt; der Wille zu triumphieren übersteigt die Angst zu verlieren. Die ersten Bewegungen von Spieler und Ball, Schreie des Trainers durch Publikums Schall; Das Spiel geht hin und her, jeder weiß, er möchte mehr. Ganz nah vor Gegners Kasten, die Abwehrspieler beginnen zu hasten; der Schuss so stark wie nie zuvor, erfuhr auch der Schlussmann in seinem Tor. Die Führung bis zum Schluss gehalten, die Meinungen vieler gespalten; nur uns ist das egal, wir halten den Pokal! Christoph Ostheimer 17 Der Schokokuchen Oh Schokokuchen du bist so fein, ohne dich will ich nicht sein. Ich möchte dich in allem ehren, um dich jetzt zu verzehren. Im Ofen bist du geboren, gebacken aus Mutters Hand. Zum Nachtisch auserkoren, ummantelt mit schokoladenem Gewand. Auf dem Tische thront der Kuchen. Nun werde ich ein Stück versuchen, das Warten hat sich gelohnt. Oh Schokokuchen, nun bist du mein, ohne dich will ich nicht sein. Ich werde dich in allem ehren um dich nochmal zu begehren. Robin Schneller Der Wecker Sonntagabend: Ich schalte ihn ein, ohne darüber glücklich zu sein. Ich lege mich in mein Gemach und falle zugleich in den Schlaf. Nach geraumer Zeit ist es dann auch so weit! Langsam, er erwacht, beginnend mit einem Höllenkrach. 18 Ächzend nach meinen Armen muss ich mich erbarmen, aus dem Bette robben, um das Getöse zu stoppen. Ich schaue ihn an, sehr zuwider, lege mich ins Bette nieder. Fünf - zehn Minuten kein Problem, red ich mir ein, wirst schon sehen. Erneut, er alarmiert, reißt mich aus dem Gedöse. Fasse es nicht, werde böse, falle ich ihm ins Gesicht, keine Sekunde, exekutiert. Jetzt wird für immer Ruhe sein, ich endgültig wach, durch die Dunkelheit ein heller Schein, Montagmorgen, dass ich nicht lach!! Der Sinn meines Gedichts: Der Wecker ist ein armer Wicht. Er wird beschumpfen, geschlagen, auch zerstört. Ist es das, was ihm gebührt? Er tut nur, was ihm aufgetragen, ohne auch nur einmal zu versagen! Felix Gadringer 19 Und so weiter … Michael Pohl 20 Mehmet Altin Stefan Bischlager Börmann Johannes Thomas Eberle Felix Gadringer Johannes Häringer Alexander Hartmann Christoph Kögel Daniel Kunz Christoph Ostheimer Pascal Pester Kevin Richter Alexander Rist Franz Schienhammer Robin Schneller Waldemar Schnur Matthias Steffen Florian Theyerl Bastian Vetter Marco Wachter Florian Zwick Fotos: Michael Pohl, Bastian Vetter (Porträts) Kempten 2015 © Alle Rechte bei den Autoren 21