Einführung von Klinischen Informationssystemen - toedtli
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Einführung von Klinischen Informationssystemen - toedtli
Einführung von klinischen InformationsSystemen (KIS) in Spitälern Jost Tödtli - 30. Januar 2014 - Zürich - PMI Zürich Inhaltsverzeichnis 1. Gesundheitswesen 4 - 19 2. eHealth Suisse 20 - 27 3. Spitalwesen 28 - 40 4. Spitalorganisation 41 - 51 5. Klinikinformationssysteme 52 - 77 6. Prozess-Beispiele 78 - 89 7. Projektmanagement 90 - 98 Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 2 von 100 Um was geht es eigentlich … http://www.youtube.com/watch?v=Eud3n6GOzYE Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 3 von 100 1. Gesundheitswesen Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 4 von 100 Das Gesundheitswesen ist national organisiert ! Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 5 von 100 Das bedeutet für die Industrie … • Starke Abhängigkeiten vom Gesetzgeber, welcher in kurzer Zeit grosse Änderungen macht, was oft grosse Software-Anpassungen nach sich zieht. • Es kann nicht wie in anderen Bereichen eine einzige Standardlösung weltweit ausgebreitet werden (gescheitert: Microsoft, Siemens u.a.) • Die Grösse der Unternehmen (Spitäler), verglichen mit Industrie-Kunden, ist klein • Die finanziellen Möglichkeiten der Spitäler sind sehr beschränkt • Die Spitäler sind nicht bereit entsprechend teure Entwicklungen zu zahlen • Speziell Schweiz: Lokal stark verwurzelte kleine IT-Systemanbieter gehen auf Kundenwünsche individuell ein und «produzieren» damit einzelne Insel(Kunden)Lösungen. Durch rote Zahlen gibt es die Anbieter teilweise nicht mehr oder sie werden von grösseren übernommen, grösstenteils nicht zum Vorteil der Kunden. Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 6 von 100 Allgemeine Zufriedenheit Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 7 von 100 Zufriedenheit - Warten auf Termin Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 8 von 100 Zufriedenheit - Warten auf Operation Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 9 von 100 Zufriedenheit - Antwortzeiten Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 10 von 100 Pro-Kopf Gesundheitsausgaben Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 11 von 100 Anteil Gesundheitsausgaben am BIP Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 12 von 100 Durchschnittliche Lebenserwartung Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 13 von 100 Ärztedichte pro 1’000 Einwohner Quelle: IW Köln/OECD 2013 Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 14 von 100 Ausgaben nach Leistungserbringern Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS), 2007 Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 15 von 100 Aufteilung der Gesundheitskosten nach Leistungen Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS), Interpharma 2010 Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 16 von 100 Finanzierungsregimes und -quellen Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS), Interpharma 2010 Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 17 von 100 Anzahl Erwerbstätige Mehr als jeder fünfzehnte Erwerbstätige arbeitet im Gesundheitssektor, das sind rund 327’000 Personen, inklusive Sozialwesen sind es sogar 584’000. Damit ist das Gesundheitswesen einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Schweiz. Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 18 von 100 -> Fazit Schweiz • Wir haben ein sehr gutes aber auch ein sehr teures Gesundheitswesen, welches wir uns (noch) leisten können • Es haben alle Bürger und Bürgerinnen einen gleich guten und schnellen Zugang zur bestmöglichen Behandlung • Durch die älter werdende und wachsende Bevölkerung wird der Pflegeaufwand und die Kosten weiter steigen • Die Effizienz muss allgemein erhöht werden • Die Hausarztmedizin muss mehr gefördert werden • Die IT gestützte Arbeit muss weiter gefördert werden. Wie soll eHealth (integrierte Versorgung) funktionieren, wenn gerade einmal 20% der Hausärzte ein elektronische Patientendossier führen ? • Der Föderalismus der Kantone hat Grenzen und muss deshalb sinnvoll miteinander koordiniert werden (Gesetzgebung, Spitalplanung/-finanzierung, usw.) Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 19 von 100 3. eHealth Suisse Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 20 von 100 Akteure im Gesundheitswesen Behörden Kantonale Gesundheitsdirektionen Zentrale Statistiken Gesundheitszentren Bundesamt für Gesundheit Häusliche Pflege Radiologien Psychiatrien Leistungserbringer intern Öffentliche Spitäler Bürger Private Spitäler Krankenversicherungen KVG, VVG Hausärzte & Spezialisten Laboratorien Pflegeheime Rehabilitation Leistungserbringer extern Apotheken Sozialversicherungen AHV, IV Unfall-Versicherungen UVG Sozialdienste Kostenträger Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 21 von 100 Integrierte Versorgung mit IT Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 22 von 100 eHealth Schweiz • 2007 wurde eine nationale eHealth-Strategie verabschiedet, u.a mit dem Ziel, für jede Bürgerin und jeden Bürger 2015 ein ePatientendossier zu haben • Für Patienten als auch Ärzte ist es freiwillig, ein ePatientendossier zu führen • Im Mai 2013 verabschiedete das Parlament die Grundlagen bezüglich des neuen Gesetzes zum nationalen elektronischen Patientendossier • Die IG eHealth berät seitens Industrie den Bund, die Kantone, die Gesundheitsdirektorenkonferenz GDK sowie die eHealth Suisse (Koordinationsorgan) • Kantonale Modellversuche werden gefördert, als Vorzeigeprojekte gelten „e-toile“ (Genf), „Rete Sanitaria“ (Tessin) und „Mercure“ (Waadt), aber auch grosse Aktivitäten sind in den Kantonen VS, SG, LU, ZH, AG, FR und BS vorhanden • Als erster Anwendungsfall soll das Projekt „eImpfdossier“ lanciert werden • eHealth-Massnahmen sind in die Strategie „Gesundheit 2020“ eingebettet Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 23 von 100 Nationale eHealth-Strategie 2007 Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 24 von 100 Kantonale eHealth-Modellversuche Stand 2012 Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 25 von 100 Gesundheit 2020 Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 26 von 100 Gesundheit 2020 eHealth: - Einführung und Förderung der eMedikation - Einführung und Förderung des ePatientendossiers - Digitale Unterstützung von Behandlungs- und Versorgungsprozessen Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 27 von 100 3. Spitalwesen Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 28 von 100 Komplexes Umfeld Spitäler, Kliniken, Heime, Rehabilitation, Psychiatrien, Spitex Politik, Behörden (Bund-KantoneGemeinden), Verbände, Stiftungen Medien, Daten- und Konsumentenschützer Patient, Bürger, Bürgerin Versicherungen (gesetzliche, private) Industrie, Pharma Hausärzte, Spezialisten, Apotheken, Laboratorien Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 29 von 100 Versorgungspyramide Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 30 von 100 Hauptkategorien Spezialkliniken Allgemeine Krankenhäuser Zentrumsversorgung Grundversorgung Psychiatrische Kliniken Rehabilitationskliniken Versorgungsniveau 1 Versorgungsniveau 3 Versorgungsniveau 1 Versorgungsniveau 4 Versorgungsniveau 2 = Universitätsspitäler Versorgungsniveau 2 Versorgungsniveau 5 Andere Spezialkliniken Rehabilitationskliniken Chirurgie Gynäkologie und Neonatologie Pädiatrie Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS), „Krankenhaustypologie“ Geriatrie Grundsätzliche Unterteilung nach „Allgemeinen Krankenhäusern“ und „Spezialkliniken“ aufgrund der Anzahl Leistungsstellen und der ausgewiesenen Pflegetage pro Leistungsstelle Div. Spezialkliniken Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 31 von 100 Allgemeine Krankenhaustypologie 2009 Typologie Öffentliche Spitäler Privatspitäler Betriebe stat. Fälle Betriebe stat. Fälle Allg. Spital Zentrumsversorgung Niveau 1 5 177’766 0 0 Allg. Spital Zentrumsversorgung Niveau 2 22 380’152 2 26’329 Allg. Spital Grundversorgung Niveau 3 17 133’786 5 40’755 Allg. Spital Grundversorgung Niveau 4 27 133’421 13 59’839 Allg. Spital Grundversorgung Niveau 5 22 34’743 16 29’590 Psychiatrische Klinik Niveau 1 25 46’662 2 1’540 Psychiatrische Klinik Niveau 2 20 8’007 12 4’342 Rehabilitationsklinik 26 29’009 27 27’068 Spezialklinik Chirurgie 3 17’516 26 31’711 Spezialklinik Gynäkologie, Neonatologie 0 0 6 4’699 Spezialklinik Pädiatrie 3 17’240 0 0 Spezialklinik Geriatrie 9 14’991 1 69 Spezialklinik Diverse 7 5’337 18 12’088 Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 32 von 100 Übersicht Schweizer Spitäler 2011 Spitäler für allgemeine Pflege Psychiatrische Kliniken Rehabilitationskliniken Andere Spezialkliniken TOTAL Anzahl Privatkliniken Betten Belegung KHD / BD 120 30,8 % 25’996 93 % 1.5 (2005: 152) (34.5 %) (25‘560) (87 %) (2.0) 49 5’868 92 % (64) (7‘867) (94 %) 43 62,1 % 3’298 87 % 2.3 (46) (48.7 %) (3‘696) (90 %) (2.5) 88 3’213 80 % (75) (4‘074) (86 %) 300 49,0 % (D: 33%) 38’373 91 % (D:77%) 3.8 / 2.5 (337) (42.3 %) (41‘197) (88 %) (4.5 / 2.3) Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) 1982: 462 Spitäler und Kliniken, 76‘300 Betten Legende: KHD = Krankenhaus-Dichte - Anzahl Spitäler pro 100'000 Einwohner BD = Betten-Dichte - Anzahl Betten pro 1'000 Einwohner Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich Verweildauer: 1982 -> 25,4 Tage 2011 -> 9,4 Tage (D: 7,7 Tage) toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 33 von 100 Andere Spezialkliniken (88) 29,3 % Reha-Kliniken (43) 15,3 % Spitäler für allgemeine Pflege (120) 40,0 % Psychiatrische Kliniken (49) 16,4 % Verteilung Schweizer Spitäler Andere Spezialkliniken Reha-Kliniken 8,4 % 8,6 % Psychiatrische Kliniken 15,3 % Verteilung Schweizer Spitalbetten Spitäler für allgemeine Pflege 67,7 % Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS), 2011 Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 34 von 100 Vergleich D-A-CH-L Land Krankenhäuser Betten Einwohner KHD BD Schweiz 300 38’373 8,0 Mio. 3,8 4,8 Österreich 268 51’960 8,4 Mio. 3,2 6,2 2’045 502’029 81,8 Mio. 2,5 6,1 12 2’721 0,51 Mio. 2,3 5,4 Deutschland Luxemburg Quelle 2013: Bundesamt für Statistik (BFS), Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), Österreichische Sozialversicherung (SV), STATEC (Luxemburg) Legende: KHD = Krankenhaus-Dichte - Anzahl Krankenhäuser pro 100'000 Einwohner BD = Betten-Dichte - Anzahl Betten pro 1'000 Einwohner Die Schweiz hat im Vergleich und Verhältnis die meisten Spitäler, jedoch am wenigsten Spitalbetten. Die stetige prozentuale Abnahme von Spitälern und Betten in DACH über die letzten sieben Jahre etwa gleich. Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 35 von 100 Entwicklung Spitäler und Aufenthalte Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 36 von 100 Aufenthaltsdauer im Spital Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 37 von 100 Todesursachen Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 38 von 100 Die Hoheit über das Gesundheitswesen und die Spitalplanung sowie Finanzierung/Investitionen liegt beim jeweiligen Kanton und nicht beim Bund ! stationär Vor 2012 (2007) Ab 2012 (neue Spitalfinanzierung) Abrechnung Tagespauschalen (Kosten) Fallpauschale SwissDRG (Leistungen) Defizitdeckung Defizitgarantie (Kosten) Ergebnisrisiko («freier Markt») SwissDRG-Baserate 2012 im Kanton Zürich: - Spitäler ohne Notfall CHF 9’280 - Geburtshäuser CHF 9’830 - Spitäler mit Notfall CHF 9’480 - Uniklinik Balgrist CHF 10’320 - Universitätsspital CHF 11’300 - Epilepsie-Zentrum CHF 13’850 - Kinderspital CHF 12’800 Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 39 von 100 Vom stat. Behandlungsfall zur DRG DRG = Diagnosis Related Groups Patientenklassifikationssystem Quelle: SwissDRG AG Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 40 von 100 4. Spitalorganisation Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 41 von 100 Klassische alte Spitalleitung • Sehr starke Aufteilung nach «Rollen» wie Ärzteschaft und Pflege • IT/EDV fehlte früher, heute gibt es einen CIO … • Ein CFO war früher lediglich «Buchhalter» mit wenig prospektiver Haltung Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 42 von 100 Wandel von der «öffentlicher Anstalt» zum modernen Kunden orientierten Unternehmen Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 43 von 100 Grundsätzliche Herausforderung • Wandel der Spital-Organisation von vertikaler («Königreiche») zu horizontaler (Prozess orientiert) Struktur Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 44 von 100 Organigramm LUKS Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 45 von 100 Organigramm USZ Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 46 von 100 Organigramm USB Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 47 von 100 Organigramm USB-ICT Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 48 von 100 Organisation ICT-USZ (ca. 100 MAs) Direktor ICT Bereichsleiter Bereichsleiter Bereichsleiter Bereichsleiter ICT Steuerung Projekte und Prozesse Applikationen und Services ICT-Operations Abteilungsleiter Abteilungsleiter ICT-Governance (IGO) Projekt- und Portfolio Management (PPM) Medizininformationssysteme und Services (MIS) Abteilungsleiter Abteilungsleiter Abteilungsleiter ICT-Architektur Management (IAM) USZ-Prozessmanagement (PZM) Medizinische Umsysteme und Services (MUS) Abteilungsleiter Abteilungsleiter ICT-Security & Risk Management (SRM) ICT-InnovationsManagement (INM) Abteilungsleiter Medizin Technik Systeme u. Services (MTS) Abteilungsleiter Abteilungsleiter ICT Service Desk (SD) Abteilungsleiter Client Infrastruktur (CI) Abteilungsleiter Systemtechnik (ST) Abteilungsleiter Abteilungsleiter Abteilungsleiter ICT-Planung, Controlling & IKS (CPI) SAP CCC, Admin. Systeme und Services Netzwerk und Telekommunikation (NT) Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 49 von 100 Personalstruktur in Spitälern 2010 Technische Dienste 2,5 % Admin. Personal 14,6 % Ärzteschaft 12,4 % Hausdienst 12,3 % Sozialdienst 1,2 % Medizinisch therapeutisches Personal 5,4 % Pflegepersonal 44,1 % Medizinisch technisches Personal 8,5 % 75% Frauen 32% Ausländerinnen und Ausländer 50% Teilzeit arbeitende Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich -> Pflegepersonal-Anteil ist 85% höher als der OECD-Durchschnitt ! toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 50 von 100 Medizinische Fachgebiete am USZ Anästhesiologie, Angiologie, Dermatologie, Endokrinologie, Ergotherapie, Gastroenterologie, Gefässchirurgie, Gynäkologie/Geburtshilfe, Herz- und Gefässchirurgie, Hämatologie, Immunologie, Infektiologie, Innere Medizin, Intensivmedizin, Kardiologie, Kieferchirurgie, Logopädie, Nephrologie, Neontalogie, Neurochirurgie, Neurologie, Neuroradiologie, Nuklearmedizin, Onkologie, Ophtalmologie, Orthopädie, Pharmakologie/Toxikologie, Physiotherapie, Pneumologie, Plastische Chirurgie, Psychiatrie, Radiologie, Radio-Onkologie, Reproduktions-Endokrinologie, Rheumatologie, Sozialdienste, Thoraxchirurgie, Transfusionsmedizin, Unfallchirurgie, Urologie, Viszeralchirurgie, Wiederherstellungschirurgie Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 51 von 100 5. Klinikinformationssystem Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 52 von 100 Generelle Anforderung Die richtige Information, zur richtigen Zeit für die richtige Person am richtigen Ort Tönt doch sehr einfach oder ? Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 53 von 100 IT-Systeme im Spital I PatientenAdministration Radiologie Fakturierung Abrechnung Human Ressource PersonaleinsatzPlanung Business Intelligence Archive (Bild, Universal usw.) Büro-Software Küche - Essen Geburtshilfe KIS - EPD Telefonie OP- und Bettenplanung Labor Radiologie Kardiologie Digitale Befundung Endoskopie Zahlreiche med. Speziallösungen Telefonie Anästhesie Intensivmedizin Telefonie Schnittstellen, Datenbanken Facility Management Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich Med. Geräte toedtli-consulting und weitere … 30. Januar 2014 - Seite 54 von 100 IT-Systeme im Spital II ADMIN Klinische Applikationen Betriebsführung EDV Klinische Arbeitsplatzsysteme und Subsysteme PatientenAdmin. PersonalEinsatzplanung Arztarbeitsplatz Telefonie Human Resources Datenbanken Medizinische Dokumentation OP- und Bettenplanung Finanz- / Rechnungswesen IT-Tools Pflegedokumentation Labor-Informationssystem Lagerbewirtschaftung Schnittstellen Briefschreibung Radiologie-Informationssystem Facility Management Kommunikation Verordnungswesen Bilder (Röntgen und andere) Business Intelligence Middleware Leistungsstellenmanagement Verpflegung (Küche) Projektmanagement Betriebssystem Leistungserfassung Anästhesie - Intensivmedizin … Basis-Software OP-Management Universal-Archiv und DMS Netzwerk Codierung / Medizincontrolling Digitale Befundung Intranet/Internet Qualitätssicherung Apothekensystem Spezielle Fachapplikationen … Abrechnung … Telefonie Eine Applikation kann, je nach Zuordnung, bei den Klinischen Arbeitsplatzsystemen, d.h. integriert oder als Subsystem aufgeführt werden Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting Portale Mobility … 30. Januar 2014 - Seite 55 von 100 Applikationslandschaft Beispiel KIS Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 56 von 100 KIS mit Umsystemen (vereinfacht) Patientenadministrations- und Abrechnungssystem Archivsysteme Spezialsysteme (Pathologie, Kardiologie usw.) LaborInformationssystem KIS mit Patientenakte Verordnungswesen mit Fieberkurve Termin-/Ressourcenmanagement RadiologieInformationssystem mit Röntgenbildern (PACS) Pflegedokumentation und -planung OP-Management Weitere Briefschreibung Leistungsstellenmanagement Leistungserfassung und Codierung Qualitätssicherung und weiteren Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 57 von 100 Was ist ein KIS (Wiki-Def.) ? Ein Krankenhausinformationssystem (KIS) ist die Klasse der Gesamtheit aller informationsverarbeitenden Systeme der Informationstechnik zur Erfassung, Bearbeitung und Weitergabe medizinischer und administrativer Daten im Krankenhaus. Zu KIS gehören Serverfunktionen, Arbeitsplatzfunktionen und mobile Funktionen der Datenbereitstellung. Im weiteren Sinn gehören zu den KIS auch konventionelle Methoden der papierenden Dokumentation und der Sprachkommunikation. Im Allgemeinen beschränkt man den Begriff heute eher auf die computerbasierten Komponenten des KIS. Der Begriff KIS wird auch verwendet, um alle weniger spezifischen Serverfunktionen eines Krankenhaus-Netzwerks zu bezeichnen und dieses von Spezialsystemen, wie dem Radiologie-Informationssystems (RIS), dem LaborInformationssystem (LIS), dem Intensivstations-Informationssystem (PDMS, IIS) usw. abzugrenzen. Bei Übernahmen aus dem angloamerikanischen Sprachgebrauch bezeichnet man KIS auch als HIS (Hospital Information System). Haben Sie das verstanden ? Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 58 von 100 KIS ist nicht gleich KIS ! • Dies wird unter Umständen in jedem Land anders interpretiert resp. definiert • DE: Krankenhausinformationssystem, CH: Klinikinformationssystem • Des weiteren: EPR: Electronic patient record, HIS: Hospital information system, CIS: Clinic information system usw. • In Deutschland gehört der administrative Teil zum KIS dazu, in der Schweiz nicht • In der Schweiz redet man besser von der «elektronischen Patientenakte», «elektronisches Patientendossier» o.ä. -> Die gesamte medizinisch relevante Dokumentation über einen Patienten und deren Fälle • In der Schweiz liegt der Fokus bei einem KIS, im Gegensatz zu Deutschland, auf der ärztlichen und pflegerischen Dokumentation und nicht bei der Abrechnung • Pflegebereich: Da in der Schweiz viel mehr Pflegepersonal arbeitet als im OECDDurchschnitt, haben diese eine grosse Lobby und ein entsprechend grosses Mitspracherecht. Darum ist dieser Software-Teil entsprechend wichtig. Den Pflegenden werden sehr viele Kompetenzen gegeben (Team Arzt-Pflege). Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 59 von 100 KIS-Module eines Systemanbieters Basisdatenmanagement Bettendisposition Patientenbezogene Leistungserfassung Stationsarbeitsplatz Stationsgrafik Fieberkurvenführung Arztbriefschreibung mit digitaler Sprachlösung (inkl. Spracherkennung und –steuerung) Medizinische Basisdokumentation Leistungsstellenmanagement Planungsbogen (Clinical Pathways) Termin- und Ressourcenverwaltung OP-Planung und -Dokumentation Pflegedokumentation Pflegeprozessunterstützung Integrierte Leistungserfassung in der Pflege Clinical Assessment Nursing Laboranforderung über HL7 Mikrobiologieanforderung über HL7 Dokumentenmanagementsystem (DMS) Fotodokumentation und Aufruf von PACS/DICOM-Bildern Formulardesigner und Abfragegenerator Qualitätssicherung DRG-Workplace Schnittstellen: HL7-SSST, ADT-IN, ADT-OUT, ORU-IN, DFT-OUT, Fremdprogrammaufruf Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 60 von 100 Monolith vs. «Best Of Breed» • Im Banken- (Avaloq, Finnova) und Krankenversicherungswesen (Syrius) hat sich «Best Of Breed» nicht durchgesetzt • Obwohl SOA usw. auf dem Papier optimal aussehen ist dies in der Praxis (noch) sehr unrealistisch in der Umsetzung • Wegen steigendem Kostendruck (Spitalfinanzierung, Investitionen, Wettbewerb) werden wieder Standardprodukte mit der Abdeckung von möglichst vielen Prozessschritten attraktiver • Viel weniger Schnittstellen und Datenredundanzen • Einheitliche Benutzeroberfläche • Ein einziger Ansprechpartner • Nachteil: Starke Abhängigkeit vom (einzigen) Systemlieferanten Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 61 von 100 Krankengeschichte - Patientenakte Papierakten -> Elektronisch Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 62 von 100 Pflegeplanung elektronisch Problem -> Ressource -> Ziel -> Massnahme Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 63 von 100 Stationsgrafik Magnettafel Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 64 von 100 Stationsgrafik elektronisch Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 65 von 100 Operationsplan Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 66 von 100 Fieberkurve/Kardex auf Papier Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 67 von 100 Fieberkurve/Kardex auf Papier Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 68 von 100 Elektronische Fieberkurve Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 69 von 100 Patienten Daten Management Systeme PDMS (Intensivmedizin/Anästhesie) Med. Geräte (CTG, EKG usw.) -> Papier Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich Med. Geräte -> KIS ? toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 70 von 100 Anästhesie auf Papier Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 71 von 100 Anästhesie elektronisch Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 72 von 100 Behandlung - Medikation • Pro Jahr sterben 700-1’700 Patientinnen und Patienten durch Behandlungsfehler, bei 2-8% aller Hospitalisationen finden vermeidbare Fehler auf. • 72% der über 65-jährigen Patientinnen und Patienten nehmen täglich 5 und mehr verschiedene Medikamente. • Hochrisikoprozess: Medikationsfehler haben viele Ursachen. • Entscheidungen zur Medikamenten-Verordnung setzen die Kenntnis Patienten spezifischer Faktoren voraus (Diagnosen, Organfunktion, Verträglichkeit, aktuelle Medikation). Die Qualitätssicherung der Arzneitherapie muss bei der Verordnung durch den Arzt erfolgen. • Einführung einer elektronischen Medikamenten-Verordnung mit Entscheidungsunterstützung erzielt signifikanten Qualitätszuwachs und Sicherheitsgewinn. Mit einfachen IT-Systemen wären 60-85% der Medikamentenfehler vermeidbar. • Es gibt viele organisatorische Möglichkeiten den Prozess sicherer zu gestalten. Häufige Fehlerquellen sind Dosierungsfehler, Medikamenten-Interaktionen missachtet, bekannte Allergien übersehen. Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 73 von 100 Medikamentenverordnung Papier Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 74 von 100 Elektronische Medi-Verordnung Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 75 von 100 Medikamenten-Interaktionsprüfung Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 76 von 100 Patientensicherheit • Ein grosser Teil der Behandlungsfehlern (speziell Medikamente) könnten durch einfache Verwendung von IT verhindert werden ! • Im Flugverkehr wird CIRS (Critical Incident Reporting System) international angewendet während es in Spitälern immer noch eine Seltenheit ist. Notfälle werden bezüglich Team-Kommunikation usw. sehr wenig geübt. • Es gibt zwar Bestimmungen bezüglich Patientensicherheit und Qualitätsmanagement jedoch nur sehr allgemein und rechtlich nicht klar definiert. Die meisten konkreten Qualitätssicherungs-Massnahmen werden freiwillig in Arbeitsgemeinschaften o.ä. gemacht. • Bei neuen Arbeitsgruppen von Regierung und Verbänden wird bei der Umsetzung das «Thema IT» sehr oft viel zu wenig (genau) berücksichtigt. • Jeder Kanton erfindet unabhängig vom anderen das gleiche wieder neu … • Der Datenschutz wird manchmal übertrieben und ist in der Praxis oft nicht umsetzbar. Obwohl bei Gesundheitsdaten schon speziell schützenswert sind, beispielsweise bei psychiatrischen Patienten, bei HIV oder VIP-Personen. Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 77 von 100 6. Prozess-Beispiele Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 78 von 100 Eines von vielen Herausforderungen -> Die selbe Person ist zweimal im IT-System vorhanden («Doublette»), beispielsweise Tödtli/Toedtli: • Im Administrativ- und Abrechnungs-System: -> 2 aufgeteilte Rechnungen, ärgerlich aber ohne grosse Konsequenzen • Medizinisches System: -> 2 aufgeteilte Krankendossiers/-akten Wichtige medizinische Informationen (Befunde, Allergien, Medikamente usw.) werden bei Behandlung u.U. nicht berücksichtigt (Patientensicherheit) ! -> Wie oft füllt man als Patient bei Spitaleintritt ein Eintrittsformular aus, obwohl man schon einmal im selben Spital vor kurzem Patient war ? -> Wie oft wird man als Patient im Spital das gleiche gefragt ? Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 79 von 100 Allgemeiner Behandlungsprozess Klinischer Behandlungsprozess Anmeldung Aufnahme Diagnose Behandlung Austritt Ressourcenmanagement Leistungserfassung, Codierung Med. Dokumentation (Ärzte, Pflege usw.) Berichtwesen LEP-Erfassung Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 80 von 100 Vom Akteur zentrierten zum Ablauf zentrierten System Strukturoptimierung Stations Management Labor Management mit Abbildung bestehender Prozesse in IT Ambulatorium Management OP Management Nachsorge Management Ressource, z.B. Arzt Ressourcen orientiert Apotheke Management Material Management Patienten Management Praxis Management Prozess orientiert Patienten Management Leistungsoptimierung Gesund chronisch stabil Ambulante Betreuung Ambulatorium Management Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich Notfall Radiologie Management Patienten Eintritt Untersuchung Arzt Management toedtli-consulting Radiologie Management Labor Management Diagnose Prognose Indikation Integration über Organisationsgrenzen, um den Workflow am Patient ausrichten zu können Apotheke Management Therapie Verlauf OP Management Material Management Austritt Nachuntersuch ambulante Betreuung Stations Management Nachsorge Management Chronisch stabil 30. Januar 2014 - Seite 81 von 100 Prozessbeispiele allgemein Zuweisung des Patienten Patientendossier anlegen Kostengutsprache anfordern Aufnahme des Patienten Terminplanung Aufnahmeprozess Administration Patienten wegleiten OP - Anmeldung Personal - Planung Geräte- und Instrumenten-Planung Betten - Disposition Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich OP - Planung OP-Planung und Betten-Disposition toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 82 von 100 Prozessbeispiel OP Aufnahme / Eintritt nüchtern Patient vorbereiten Einleitung Operation / Infiltration Ausleitung OP - Bericht erstellen Wachsaal / Ruhe nach OP Übergabe an Station Austritt Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 83 von 100 ARZT Medikamentenverabreichung Verordnung Verordnungen Stammdaten Beratung (optional) LagerManagement Artikel in KIS Kontraindikation Preis … Apotheke Decision Support Import Bestand Validierung Rückverfolgbarkeit Verbrauch Interaktion Medikamente PFLEGE Hausliste Medikation - Prozessübersicht Bestand Referenz Referenz Auftrag Management Zentrallager Logistik Referenz Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting Medikamenten Datenbank 30. Januar 2014 - Seite 84 von 100 Hämovigilanz - Projekthintergrund Bei den Swissmedic Inspektionen gab es Beanstandungen zur Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben betreffend Transfusionssicherheit (Hämovigilanz) von Blutprodukten. Dazu gehören: Erythrocytenkonzentrate (Ec) Fresh Frozen Plasma (FFP) Thrombocytenkonzentrate (Tc) Gefährdungspotential für Patienten ist hoch, da Verwechslung oder unsachgemässen Handhabung aufgrund der intakten ABO- und RhesusAntikörpern zu beispielsweise Infektionen führen kann Transfusionsreaktionen können auch bei einer korrekten Handhabung auftreten Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 85 von 100 Hämovigilanz (grober Sollprozess) Inkl. OP und Schnittstellen: Verordnung, Bestellung und Dokumentation von Blutprodukten Entwurf 19.8.11 Grobe Darstellung, wie der Prozess mit elektronischer Verordnung und Dokumentation laufen könnte/sollte (Soll-Prozess) Ärztl. Fachperson Pflegefachperson KIS Labor Nimmt dem Patienten 1. Testblut ab Dokumentiert Testblutabnah me im KISIM Nachbestellung innerhalb von 72h Input Blutbank Status Blutporduktbestellungen : - Bestellt - Zur Abholung bereit - Abgeholt - Verabreicht - Verworfen Abklärung durch Serge Rutschmann à HL7 Standard-Nachrichten möglich? Nein Verordnet Blutprodukt Auswahl Verordnung Blutprodukt inklusive Verordnung Testlabor Dokumentation Testblut KISIM Sendet Testblut an Blutbank System Output MOLIS Auftragseingang Status: Bestellt Wie erfährt die Blutbank vom Auftragseingang (Nacht) à Sucher? «Sound» Auftragseingang Info-Weg Neue Verordnung KISIM Verordnung an Pflege zur Blutgruppenbestimmung Bestellausgang an MOLIS über Schnittstelle Schnittstelle KISIM - MOLIS MOLIS Status: Testblut abgenommen Beschreibung Der Arzt verordnet eine Gabe Blutprodukt und gibt die relevanten Daten ein. An der Verordnung ist gleichzeitig die Verordnung für eine Testblutabnahme integriert. Das System prüft dabei, ob die letzte Blutgruppenbestimmung schon länger als 72 Stunden alt ist. Falls JA, neue Blutgruppenbestimmung. Die Bestellung wird über eine Schnittstelle zum Molis transportiert und wird dort als Bestelleingang verzeichnet. Bei dem Eingang einer neuen Anmeldung wird ein akustisches Signal wiedergegeben Für OP’s können Blutprodukte durch die Anästhesie /pflege vorbestellt werden. Aus dem eOP (rechtsklick Vorbestellung) aufgerufen werden können. Bestellung mit Angabe Menge und Blutgruppe Blut wird mit dem Transportdienst oder Rohrpost zur Blutbank gesendet BG schon bekannt Ende Nein Nimmt dem Patienten 2. Testblut ab Dokumentiert Testblutabnah me im KISIM Durch Pflege Sendet Testblut an Blutbank Ja Blutlabor Blutprodukt abholen und Badge und Blutprodukt im MOLIS ausscannen Aufruf Bestellung Molis Blut trifft in der Blutbank ein und wird entgegengenommen. Laborröchen wird eingescannt und der Bestellauftrag im MOLIS aufgerufen. Anschliessend durchführen der Blutgruppenbestimmung und Dokumentation im MOLIS Durchführen Blutgruppen Antikörpertests Dokumentation der Bluttests in MOLIS MOLIS Resultate der Bluttests werden vom MOLIS an KISIM übermittelt Blutprodukt Bestellung wird an MOLIS übermittelt Schnittstelle MOLIS - KISIM Die Resultate der Blutgruppenbestimmung werden über die Schnittstelle an das KISM gesendet Schnittstelle MOLIS - KISIM Blutprodukt mit Testblut gegentesten oder kontrollieren MOLIS Status: Zur Abholung bereit Blutprodukt bereitstellen und im MOLIS dokumentieren Schnittstelle MOLIS - KISIM Blutprodukt wird für den Patienten vorbereitet (Etikettierung für Zuordnung) und im Blutschrank bereitgestellt. Ein Status «Blutprodukt zur Abholung bereit» wird an das KISIM gesendet (inkl. Blutproduktenummer und Produktkennzeichnung (EK, FFP, TK) Blutprodukt wird durch die Pflegefachperson oder durch den Transportdienst in der Blutbank abgeholt. Bei der Abholung wird das Programm MOLIS mit der ID des Mitarbeiters aufgerufen. Anschliessend scannt die Pflegefachperson/ Transportdienst die Patientenkarte ein und ruft hierfür die Bestellung im MOLIS auf. Anschliessend wird das Blutprodukt für den Patienten eingescannt = Status «abgeholt» MOLIS Status: Abgeholt Blut sofort abgeben NEIN Blut ins dezentrale Lager geben (überwachter Kühlschrank) NEIN Wie viele Blutprodukte werden pro Jahr verworfen? Auswertung Molis? JA Blut verfallen oder nicht mehr benötigt MOLIS Status: Dezentral gelagert OP-Blutbestellung und Rückschub: Wie funktioniert dieser Prozess heute? Blut zurück an Blutbank geben Produktcheck? Dokumentation Produktenummer / Check Produktenummer? Testblut abnehmen (alle 72h) 2 Personen kontrollieren ob das Blutprodukt für den Patienten passt Einscannen des Blutproduktes im KISIM zum Patienten Testblut testen Schnittstelle MOLIS - KISIM Dieser Prozess muss noch besprochen werden MOLIS Status: Blutprodukt verworfen Schnittstelle MOLIS - KISIM Die Kontrolle der Übereinstimmung Blutprodukt und Patient kann optional mit Hilfe eines Scans (Patientenarmband – sobald verfügbar) und Blutprodukt durchgeführt werden. Dokumentation Blutprodukt vernichtet oder zurück in Blutbank Visieren der Kontrolle durch 2 Personen im KISIM Abgabe des Blutprodukts an den Patienten Blutprodukt mit Papierformular bestellen Im KIS durch Arzt Durch Pflege, meist ohne Unterschrift des Arztes KIS Papier Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich Blutprodukt mit Testblut vergleichen Blutlabor Bei Verfall werden die Blutprodukte zur Vernichtung in die Blutbank zurückgegeben. Die Blutbank vernichtet die Produkte und ein entsprechender Status wird dokumentiert Blutprodukt auf Verfall kontrollieren und ggf. vernichten Hinterlegung von CHOP-Codes für jeweiliges Blutprodukt in KISIM MOLIS Status: Blutprodukt verabreicht Schnittstelle MOLIS - KISIM Blutprodukt bereitstellen Blutprodukt abholen Blutlabor Durch Pflege Dokumentation auf Papierliste (EC/ TC) Labor Labor toedtli-consulting Durch Dokumentation der Gabe des Blutprodukts in KISIM wird ein Status an das Molis gesendet «Blutprodukt verabreicht». Ein entsprechender CHOP-Code wird in der zentralen Problemliste dokumentiert Bei Massentransfusionen muss die Möglichkeit eingerichtet werden, dass das Visum unabhängig vom eingeloggten User dokumentiert werden kann Ab z.B. 6 Transfusionen muss die Möglichkeit bestehen, mit 2 Visum für alle Blutprodukte einer Gabe zu dokumentieren Doku der Abgabe im KISIM Blut verordnen Testblutabnahme verordnen Wenn Blut dezentral gelagert wird, soll dies vermerkt werden, sodass ein Status im MOLIS ersichtlich ist. JA Blutprodukt abgeben Durch Pflege Dokumentation im KIS durch 2 Pflegende KIS Pflege gibt Beutelnummer via Scanner ein 30. Januar 2014 - Seite 86 von 100 Notfall - Manchester Triage Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 87 von 100 Briefschreibungs-Workflow Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 88 von 100 Digitales Diktieren - Briefschreibung Prozessablauf IST Diktiererin Prozessablauf SOLL Schreibkraft Diktiererin Schreibkraft Gleicher Aufwand bereitet das Bändchen vor diktiert den Bericht diktiert den Bericht zusätzlicher Prozess legt das Bändchen zur Patientenakte weniger Aufwand Holt die Bändchen ab bereitet das Bändchen zur Wiedergabe ruft die Arbeitsliste ab Soll Aufwand im Vergleich zum IST Aufwand: schreibt den Bericht schreibt den Bericht Diktiererin: Leicht reduziert (um ~5%) Schreibkraft: Signifikant reduziert (um ~15-20%) druckt und legt den Bericht ins Fach des Dikt. holt die Berichte aus dem Fach ab ruft die Berichte ab NEIN NEIN Fehler im Bericht? Fehler im Bericht? JA JA korrigiert auf dem Ausdruck unterschreibt den Bericht korrigiert am PC legt den Bericht ins Korekturenfach legt den Bericht ins Freigabefach gibt den Bericht frei Holt die Berichte ab und ordnet sie ruft die Arbeitsliste ab NEIN NEIN Korrektur? Druck? JA JA druckt und legt den Bericht ins Fach des Dikt. schreibt die Korrekturen druckt und legt den Bericht ins Fach des Dikt. holt die Berichte aus dem Fach ab unterschreibt die Berichte Soll Aufwand im Vergleich zum IST Aufwand (im „Papierlosen Betrieb“ würden die rot eingerahmten Prozesse entfallen): Diktiererin: Leicht reduziert (um ~10%) legt die Berichte ins Freigabefach Schreibkraft: Signifikant reduziert (um ~20-25%) Holt die Berichte ab und ordnet sie Ende Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich Ende toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 89 von 100 7. Projektmanagement Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 90 von 100 Entwicklung von KIS-Projekten von 1995 bis heute Eigenentwicklungen stossen an ihre Grenzen, erste KIS-Ausschreibungen mit umfangreichen Pflichtenheften Grosse Unzufriedenheit mit dem evaluierten KIS und dem Projekt, Spitäler evaluieren ihr zweites KIS «Vom Regen in die Traufe», das erste KIS war doch nicht so schlecht … Klassische Evaluationsverfahren und Ausschreibungsvorgehen versagen Nach erneuter Unzufriedenheit überlegen sich Spitäler, ob es auch andere (einfache) IT-Lösungen anstelle von KIS gibt (DMS, MS SharePoint, Lotus Notes usw.) Spitäler merken jetzt, dass es nicht nur auf die «vermeintlichen» Funktionalitäten der Software ankommt, sondern sie auch die Prozesse anpassen müssen 2012: Die Einführung von SwissDRG und der wachsende Kostendruck verlangen zwingend mehr IT-Unterstützung Heute: Welche Strategie soll man wählen: Monolithisches KIS oder «Best Of Breed» ? Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 91 von 100 Unterschiedliche Benutzergruppen Meistens noch unterteilt, Bsp. Arzt: - Unterassistent - Oberassistent - Oberarzt - Leitender Arzt Disposition - Chefarzt Ärzte div., Radiologen, Apotheker, Chirurgen, Psychiater Pflegende, Therapeuten, Sozialdienst KIS - EPA Patientenadministration, Med.Controller Schreibkräfte, Labor, MTRA ITAdministrator, Super-User Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 92 von 100 Die Einführung eines Klinikinformationssystems betrifft «sämtliche» Benutzergruppen und Prozesse in einem Spital ! Ein KIS-Projekt ist «nie» fertig (nur Phasen): «Zuerst die Pflicht, dann die Kür» (Eiskunstlaufen) Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 93 von 100 Projekthürden Spital seitig • «Falschen» Systempartner und System gewählt … Im Gegensatz zu anderen IT-Bereichen ist das medizinische System mit dem besten «Erfüllungsgrad» bei einer Ausschreibung nicht auch das beste … • Es werden keine entsprechend notwendigen Personalressourcen bereit gestellt, im Projekt und in der Applikationsbetreuung • Ungeeignete Projektorganisation, unrealistische Terminvorstellung, keine Entscheidungsverantwortung • Kein Vorprojekt für die Abklärung der genauen Bedürfnisse (Detailkonzept), eine KIS-Einführung ist keine Microsoft-Office Einführung ! • Klinikprozesse werden nicht angepasst und alles auf Papier soll 1:1 elektronisch abgebildet werden. Zu wenig Einbindung aller Benutzenden • Zu wenig System-/Projektabgrenzung resp. Aufteilung in Phasen, was gehört noch zum Projekt (und wie) und was nicht ? -> Einführung in einzelne realistische Phasen unterteilen, «Quick-Wins» fördern und alle Angestellten stets über Projektverlauf informieren («sale the project») Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 94 von 100 Projekthürden beim Systemanbieter • Zu viel versprochen oder Kunde hat das nicht richtig verstanden … • Zu wenige Ressourcen bei Umsetzung und ggf. bei Entwicklung • Zu wenig Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten (Kultur, Arbeitsweise, Gesetz usw.) • Vorschlag ungeeigneter Projektorganisation • IT-Modul anstatt Prozess bezogen •… Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 95 von 100 Projektorganisation (Beispiel) Lenkungsausschuss Projektleiter Spital Projektleiter Systemlieferant Interdisziplinäres Projektteam: Fachbereichvertreter Spital und Berater Systemlieferant Fachbereiche Spital resp. Psychiatrie Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 96 von 100 Projektvorgehen Beispiel Projektvorgehen allgemein KIS Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 97 von 100 KIS-Projektmanagement CH vs. DE • In der Schweiz trifft man sich oft «physisch» in gemeinsamen Teams • Es müssen immer alle Benutzergruppen einbezogen werden • Es wird von allen eine gewisse Flexibilität (terminlich, technisch) erwartet • Vom Schweizer Projektmanager wird erwartet, dass er auch fachliche Themen beurteilen kann und nicht nur reiner «Organisator und Administrator» ist • Stets Einbezug der notwendigen technischen (flexiblen) Schnittstellen • Mündliche Abmachungen gelten genauso wie schriftliche • Bei Problemen sitzt man gemeinsam an einen Tisch und alle versuchen Lösungs orientiert zu handeln. Wenn immer möglich ohne Anwälte und externe Berater, welche teilweise «zu wenig» an Lösungen interessiert sind • Den Schweizer Pflegenden werden sehr viele Kompetenzen gegeben (Team ArztPflege). Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 98 von 100 Ihr Kontakt Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 99 von 100 Ihr Kontakt Jost Tödtli Geschäftsinhaber toedtli-consulting Neudorfstrasse 56 CH-8820 Wädenswil Telefon 079 245 40 12 E-Mail [email protected] Web http://www.toedtli-consulting.com Einführung von KIS in Spitälern - PMI Zürich toedtli-consulting 30. Januar 2014 - Seite 100 von 100