Joschka Fischer (Joseph Martin Fischer)

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Joschka Fischer (Joseph Martin Fischer)
Joschka Fischer (Joseph Martin Fischer)
erhält den Ehrenpreis des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2009 für seine herausragende Rolle bei der
Umsetzung grüner Visionen in Realpolitik.
Joschka Fischer (Jahrgang 1948) wurde 1982 Mitglied der Grünen. Von 1983 bis 1985 und von 1994 bis
2006 war er Mitglied des Bundestages. 1985 wurde er zum Minister für Umwelt und Energie in Hessen
ernannt und fungierte nach einer Unterbrechung von 1991 bis 1994 als stellvertretender Ministerpräsident
und Minister für Umwelt und Bundesangelegenheiten. Von 1994 bis 1998 war Fischer Sprecher der
Bundestagsfraktion seiner Partei. Von 1998 bis 2005 bekleidete Joschka Fischer das Amt des
Bundesaußenministers und war Stellvertreter des Bundeskanzlers. Heute arbeitet Fischer als Berater in
politischen und Nachhaltigkeitsfragen u.a. für RWE und BMW.
Schon kurz nach seinem Eintritt in die Partei der Grünen zählte Fischer zu den tonangebenden Mitgliedern des
realpolitischen Parteiflügels; mit Übernahme eines Ministeramtes in Hessen wurde er bundesweit das erste
Kabinettsmitglied der Grünen. Seine Vereidigung in Turnschuhen, Jeans und Sportsakko sorgte für Aufsehen.
In seine beiden Amtszeiten in Hessen fielen heftige umweltpolitische Debatten (zumeist um das Thema
Kernkraft) und wichtige Weichenstellungen, die das ökologische Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit
schärften. Immer wieder entfachte Fischer innerparteiliche Diskussionen, die vielfach zu neuen Positionen der
Partei führten. Joschka Fischer sorgte entscheidend dafür, dass seine Partei an Profil und politischem
Gestaltungswillen gewann, und führte sie 1998 in die Regierungsverantwortung. Zahlreiche wegweisende
Entscheidungen der rot-grünen Koalition trugen fortan die Handschrift der Grünen. Ökologische
Überzeugungen wurden Kompass für Realpolitik. Fischer war Vizekanzler und Außenminister im Kabinett der
rot-grünen Koalition. In diesem Amt erwarb er auf dem internationalen Parkett den Ruf eines verlässlichen
Verhandlungspartners und begabten Krisenmanagers; hervorzuheben ist sein Einsatz für die deutschisraelische Verständigung und den Friedensprozess im Nahen Osten. In Deutschland wurde er über Jahre zum
beliebtesten Politiker gewählt.

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