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MARIENHAUS
Ausgabe 2 · April 2016
Echo
Träger investiert 9,5 Millionen Euro in den Altenheim-Neubau
Marienhaus Ethik-Koordinatoren unterstützen Senioreneinrichtungen
Windeck-Dattenfeld Kölner Klinikclowns begeistern Bewohner des Hauses
Morbach
2
MARIENHAUS
AUS DEM INHALT
Echo
4
Hochwald-Saar
Gemeinsam wollen Hermeskeil, Lebach,
Losheim und Wadern Zukunft gewinnen
6
Aufsichtsrat
Für den Vorsitzenden Hansgünter Oberrecht
ist der Aufsichtsrat Sparringspartner für die
Geschäftsführung
8
Morbach, Alten- und Pflegeheim St. Anna
Altenheim-Neubau auf den Weg gebracht –
der Träger investiert 9,5 Millionen Euro
9
10
11
12
14
St. Rodalben, St. Elisabeth-Krankenhaus
Dem Menschen auf der Zielgeraden seines
Lebens gerecht werden – Palliativstation
eingerichtet
eGMAV
Bei der Vollversammlung der eGMAV ging es
nicht zuletzt um die Stärkung des Wir-Gefühls
– denn: Zukunft braucht Herkunft
Saarlouis-Dillingen,
Marienhaus Klinikum
Dr. Bernhard Menges als Chefarzt der Klinik
für Innere Medizin I am Standort Saarlouis
eingeführt
Marienhaus Unternehmensgruppe
Seit Anfang des Jahres können die Senioreneinrichtungen und Hospize auf die Unterstützung
durch Ethik-Koordinatoren bauen
St. Wendel & Ottweiler
Gerd Leins feierlich verabschiedet – erster
Kaufmännischer Direktor des Verbundes
Saar-Ost ist Thomas Gärtner
2/2016
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Neuwied, Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth
Mit einem Clip wird das Blut im Herzen
wieder in die richtige Richtung gelenkt
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Oberwesel, Loreley-Kliniken
und Seniorenzentrum
Der Kolping-Förderverein Krankenhaus und
Seniorenzentrum Oberwesel e.V. feierte seinen
25. Geburtstag
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Menschen im Unternehmen
In der Marienhaus Unternehmensgruppe
arbeiten 64 ausländische Ordensschwestern
aus zehn Gemeinschaften
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Neuwied, Rheinisches Bildungszentrum
Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler diskutierte mit Schülerinnen und Schülern
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Hermeskeil, St. Josef-Krankenhaus
Dr. Varto Seeid gibt Patienten mit Schulterproblemen ihre Lebensqualität zurück
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Polch, St. Stephanus Seniorenzentrum
Der Circus Hallygally brachte Bewohnerinnen
und Bewohner zum Lachen und Staunen
30
Neuwied, Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth
Die Prothese wird für jeden Patienten mit einem
ausgedehnten Aortenaneuryma maßgefertigt
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Lebach, Verbundschule
Bei der Neuordnung der Pflegeausbildung
führt kein Weg an der Generalistik vorbei
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Bitburg, Marienhaus Klinikum Eifel
Zertifizierung bestätigt hohe Qualitätsstandards
bei der Knie- und Hüftgelenksendoprothetik
16
Bonn, Gemeinschaftskrankenhaus
Als Alterstraumazentrum zertifiziert –
Hand in Hand zum Wohle des älteren Patienten
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Neuerburg, Gesundheitszentrum
Symbolischer Startschuss für das
Gesundheitszentrum in Neuerburg
Bad Neuenahr-Ahrweiler,
Krankenhaus Maria Hilf
Patienten mit Leberzirrhose – schonender
Eingriff steigert die Lebensqualität
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Neustadt an der WeinstraSSe,
Krankenhaus Hetzelstift
Mit dem Grundstückskauf werden die Weichen
für die Zukunft des Hauses gestellt
Neustadt an der WeinstraSSe,
Krankenhaus Hetzelstift
Der Freundes- und Förderkreis feierte
sein 20-jähriges Bestehen
44
Windeck-Dattenfeld,
Seniorenzentrum St. Josef
Kölner Klinikclowns begeistern die
Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses
19
20
Saarlouis-Dillingen,
Marienhaus Klinikum
„Der demenzkranke Mensch soll sich bei
uns sicher und gut aufgehoben fühlen“
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Völklingen, Alten- und
Pflegeheim St. Josef
Schüler aus Frankreich gestalten einen Nachmittag
für und mit den Bewohnern des Hauses
16
22
44
Redaktionsschluss dieser Ausgabe
war der 30. März 2016.
Titelfoto: Das SpaceCurl erinnert an
ein Rhönrad, Seite 37
MARIENHAUS
fürwahr, das Projekt hat eine lange Vorgeschichte. Über die Absicht des Trägers,
in der Hochwald-Region gemeinsam mit
der ctt einen Krankenhaus-Verbund zu
bilden, um so die medizinische Versorgung im ländlichen Raum sicherzustellen und gleichzeitig die Arbeitsplätze der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig zu sichern, haben wir im Marienhaus-Echo erstmals im Sommer 2007
berichtet. Aber gut Ding‘ braucht bekanntlich Weile: Seit dem 1. März bilden
die Krankenhäuser in Hermeskeil, Lebach,
Losheim und Wadern den Klinikverbund
Hochwald-Saar. Und das Projekt sei heute
„so weit, wie wir noch nie waren“, unterstrich Geschäftsführer Dr. Günter Merschbächer bei den Mitarbeiterversammlungen Anfang März. Die vier Einrichtungen
sollen (auch wenn es tiefgreifende Veränderungen geben wird) erhalten bleiben
und auf der Grundlage eines zukunftsorientierten Medizinkonzeptes weiterentwickelt werden. Dafür wollen die beiden
Träger in den kommenden Jahren an den
vier Standorten über 30 Millionen Euro in
Bau- und Sanierungsarbeiten investieren.
– So weit im Telegrammstil die wichtigsten Fakten. Auf der folgenden Doppelseite
erfahren Sie alles Wissenswerte über den
Klinikverbund Hochwald-Saar. Gemeinsam wollen sie Zukunft gewinnen ist unser
Beitrag überschrieben.
Der neue Aufsichtsrat der Unternehmensgruppe hat sich vor gut einem Jahr
konstituiert. An der Spitze des obersten
Kontrollgremiums steht mit Hansgünter
Oberrecht ein Mann, der den Gesundheitsbereich aus seiner langjährigen beruflichen Arbeit als Wirtschaftsprüfer
sehr gut, die Waldbreitbacher Franziskanerinnen und die Marienhaus Unternehmensgruppe bis zu seiner Berufung aber
eigentlich gar nicht kannte. Deshalb investiert er auch viel Zeit, nimmt bemerkenswert viele Termine wahr, um mit den
Menschen ins Gespräch zu kommen und
so zu erfahren, wie dieses Unternehmen
tickt. Und er hat sehr rasch festgestellt,
woran es in Waldbreitbach manchmal
hapert: Das Unternehmen müsse stringenter, verbindlicher und schneller werden, fordert Hansgünter Oberrecht und
Echo
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zeitnah an einen Tisch, moderieren die
Gesprächsrunde und sorgen dafür, dass in
Ruhe (und gerade die fehlt oftmals im
Alltag) alle Optionen durchgespielt und
letztendlich eine Handlungsempfehlung
erarbeitet werden. – Die Arbeit der EthikKoordinatoren stellen wir auf den Seiten
12 und 13 vor. Die Ethik-Koordinatoren
haben keine Aktien im Spiel ist dieser BeiAuch beim nächsten Thema könnten wir trag überschrieben.
wieder das Sprichwort zitieren, das wir
schon beim Klinikverbund Hochwald- Was wäre unsere Gesellschaft ohne bürSaar bemüht haben: Gut Ding braucht gerschaftliches Engagement? Ohne all die
Weile. Denn auch der Altenheim-Neubau Frauen und Männer, die sich in Vereinen
in Morbach beschäftigt den Träger schon und Verbänden, in Kirchen und Parteien
eine Reihe von Jahre. Ausgerechnet an oder halt eben auch in Fördervereinen
Aschermittwoch (an dem Tag also, an von Krankenhäusern und/oder Seniorendem für die Karnevalisten alles vorbei ist) einrichtungen ehrenamtlich für die gute
fiel mit dem Aufstellen des Bauschildes Sache engagieren? Unsere Gesellschaft
der symbolische Startschuss für den Neu- wäre sicherlich um vieles ärmer. Die Einbau des Altenheimes, das nach seiner Fer- richtungen (selbstverständlich aber auch
tigstellung Ende kommenden Jahres über der Träger) wissen sehr genau, was sie an
90 Plätze für die vollstationäre und die den Fördervereinen haben, die sie finanziKurzzeitpflege verfügen und zusätzlich ell und ideell unterstützen und fördern
acht integrierte Plätze für die Tagespflege und die oft genug auch ein wichtiges
anbieten wird. Auf Seite 8 stellen wir Ih- und wertvolles Bindeglied in Gemeinde
nen die Pläne vor. – Auch in Neustadt an respektive Stadt hinein sind. Und die
der Weinstraße hat der Träger mit dem Einrichtungen und mit ihnen der Träger
Kauf des 11.000 qm großen Nachbar- sagen auch öffentlich und vernehmbar
grundstücks die Weichen für die Zukunft Danke, wenn beispielsweise der Koldes Hetzelstiftes gestellt. Mit dem Neu- ping-Förderverein Krankenhaus und Sebau soll das Neustädter Klinikum baulich niorenzentrum Oberwesel e.V. seinen
und technisch auf den neuesten Stand 25. Geburtstag oder der Freundes- und
gebracht werden. Wenn alles nach Plan Förderkreis des Krankenhauses Hetzelläuft, können noch im Jahre 2018 die Bag- stift sein 20-jähriges Bestehen feiern. –
ger anrücken. Mehr dazu auf Seite 19.
Dem schließen wir uns auf den Seiten
23 und 39 gerne an.
Das Konzept zur Bearbeitung ethischer
Fragestellungen in den Senioreneinrich- Es gäbe noch so viele Beiträge, die wir Ihtungen und Hospizen hatten die Marien- nen in dieser Ausgabe ans Herz legen
haus Stiftung und die Hildegard-Stiftung wollten – von der Vollversammlung der
bereits im Herbst 2014 beschlossen. Ein eGMAV bis zu den Klinikclowns in Winwichtiger Baustein bei der Implementie- deck-Dattenfeld. Auf alle Fälle wünschen
rung dieses Konzeptes sind die Ethik-Ko- wir Ihnen wie immer viel Spaß bei der
ordinatoren. Neun Mitarbeiterinnen und Lektüre.
Mitarbeiter aus den Senioreneinrichtungen und Hospizen der großen Trägerfamilie sind für diese Aufgabe geschult wor- Ihr
den und stehen seit Anfang des Jahres als
Ansprechpartner zur Verfügung. An sie
können sich die Einrichtungen wenden,
wenn sie bei ethischen Fragestellungen
Hilfe gebrauchen. Die Ethik-Koordinatoren holen (kurz gesagt) alle Beteiligten
legt damit den Finger in eine Waldbreitbacher Wunde. – Dass er in dieser Zeit natürlich auch eine Menge Positives beobachtet hat, das können Sie auf den Seiten
6 und 7 nachlesen. Hansgünter Oberrecht
sieht übrigens den Aufsichtsrat als Sparringspartner für die Geschäftsführung.
Wenn das keine Ansage ist.
3
4
Gemeinsam wollen sie Zukunft gewinnen
Die Krankenhäuser in Hermeskeil, Lebach, Losheim und Wadern bilden
seit dem 1. März den Klinikverbund Hochwald-Saar
Waldbreitbach. Das Projekt hat ohne
Frage eine lange Vorgeschichte, heute allerdings „sind wir so weit, wie wir noch
nie waren“. Geschäftsführer Dr. Günter
Merschbächer machte bei den Mitarbeiterversammlungen Anfang März deutlich, dass der Klinikverbund HochwaldSaar für die Krankenhäuser in Hermeskeil,
Lebach, Losheim und Wadern die Chance
auf eine „gute Zukunft für alle vier
Standorte“ bietet. Merschbächer stellte sich zusammen mit seinem Kollegen
Dr. Klaus-Peter Reimund und den Mitgliedern des Verbunddirektoriums den
Fragen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Hermeskeil, Wadern (hier
waren auch die Kollegen aus Losheim
mit dabei) und Lebach – wohl wissend,
dass, wenn man (wie in diesem Falle) relativ früh informiert, man immer Gefahr läuft, einige und womöglich ausgerechnet die Fragen, die den Mitarbeitern
besonders unter den Nägeln brennen,
offen lassen zu müssen. Das gilt hier
ganz besonders: Das Konzept muss bis
ins Detail ausgearbeitet und abgestimmt sein, bevor es öffentlich wird;
denn „wir haben nur noch einen Schuss
frei, und der muss sitzen“, brachte es
Das St. Josef-Krankenhaus in Hermeskeil, …
dende Schritt getan: Seit dem 1. März arbeiten die vier Kliniken als Klinikverbund
Hochwald-Saar zusammen. Das trägerübergreifende Zukunftskonzept, das auf
einer einheitlichen Medizinstrategie aufbaut, ist wirtschaftlich tragfähig, so betonten Merschbächer und Reimund.
Prof. Dr. Gunther Lauven ist der Verbunddirektor des Klinikverbundes Hochwald-Saar.
Günter Merschbächer sehr anschaulich
auf den Punkt.
Bereits im Sommer letzten Jahres hatten
die Vorstände der Marienhaus Stiftung
und der Hildegard-Stiftung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den KlinikStandorten Hermeskeil, Lebach, Losheim
und Wadern darüber informiert, dass
man die vier Einrichtungen auf der Grundlage eines zukunftsorientierten Medizinkonzeptes weiterentwickeln und damit
zu einer weiterhin guten Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum beitragen
wolle. Nun ist der nächste und entschei-
Welche medizinischen Leistungen an welchem Standort angeboten werden sollen,
ist letztlich noch nicht entschieden. Allerdings wird es an allen Standorten zu Veränderungen kommen. Der Sorge, dass
dies gleichbedeutend sei mit dem Abbau
von Betten und Leistungen, begegneten
die beiden Geschäftsführer mit dem Hinweis, dass durchaus auch neue Angebote
möglich seien. Auf alle Fälle wollen die
Träger in den kommenden Jahren (bis
etwa 2020) an den vier Standorten über
30 Millionen Euro in Bau- und Sanierungsarbeiten investieren.
Der Klinikverbund Hochwald-Saar wird
von einem Direktorium mit Verbunddirektor Prof. Dr. Gunther Lauven an der
Spitze geleitet. Lauven, der lange Jahre
für die Marienhaus Unternehmensgruppe tätig war, den Klinik-Verbund
…die Marienhauskliniken St. Elisabeth Wadern – St. Josef Losheim
am See, …
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die Zukunft zu sichern, wird man deshalb ein gemeinsames Personalmanagement aufbauen. So appellierten
denn auch die beiden Geschäftsführer
und die Mitglieder des Verbunddirektoriums an die Mitarbeiter, sich gerade
auch jetzt im Rahmen des Veränderungsprozesses möglichst flexibel zu
zeigen. Dass sie das können, haben viele
von ihnen bereits in den zurücklie… und das Caritas-Krankenhaus Lebach arbeiten jetzt als Klinikverbund Hochwald-Saar
genden
Jahren bewiesen.
zusammen.
im Kreis Ahrweiler mit gegründet und
in dieser Zeit auch die Stabsstelle Unternehmensentwicklung geleitet hat,
war in den letzten gut vier Jahren Geschäftsführer der Kosmas und Damian
GmbH, die das Bistum Essen und die St.
Elisabeth GmbH 2011 gemeinsam gegründet hatten, um die katholischen
Krankenhäuser im Bistum Essen zu unterstützen und in eine gute Zukunft zu
führen. Anfang 2016 ist er in den Trägerverbund zurückgekehrt.
Einrichtungsleitungen an den vier Stand- Der Klinikverbund Hochwald-Saar ist ein
orten zusammenarbeiten.
Projekt, das Trägergrenzen und Ländergrenzen überwindet. Denn das CaritasAuch wenn alle Standorte erhalten blei- Krankenhaus in Lebach ist eine Einrichtung
ben, so wird es gleichwohl zu tiefgrei- der cusanus trägergesellschaft trier mbH
fenden Veränderungen kommen. Um und das St. Josef-Krankenhaus in Hermesdie Arbeitsplätze zu erhalten und für keil gehört geografisch zu Rheinland-Pfalz.
Dem Verbunddirektorium gehören weiterhin an Annette Münster-Weber als Verbundoberin, Dr. Jan-Holger Holtschmit als
Ärztlicher Verbunddirektor, Peter Joecken
als Verbundpflegedirektor (sein Stellvertreter ist Raimund Westrich) sowie Christoph Wagner als Kaufmännischer Ver- Die Mitarbeiterversammlungen Anfang März – unser Bild entstand in Wadern – waren sehr
bunddirektor. Sie werden eng mit den gut besucht.
Fotos: hf
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Aufsichtsrat als Sparringspartner für die Geschäftsführung
Hansgünter Oberrecht ist seit gut einem Jahr Vorsitzender des Aufsichtsrates der Marienhaus
Unternehmensgruppe – ein Gespräch über Google, mehr Verbindlichkeit und einen guten Dreiklang
Koblenz/Waldbreitbach. Als Schwester
M. Basina Kloos ihn irgendwann im Herbst
2014 fragte, ob er Mitglied im Aufsichtsrat der Marienhaus Unternehmensgruppe
werden wolle, war Hansgünter Oberrecht
doch etwas überrascht. Denn persönlich
kannten sich die beiden bis dato nicht. Seine Frage, wie sie denn auf ihn gekommen sei, habe die damalige Vorsitzende
des Vorstandes der Marienhaus Stiftung
mit entwaffnender Offenheit beantwortet und gesagt: ‚Ich habe Sie gegoogelt‘. Schwester M. Basina, so erzählt der
66-Jährige weiter, habe diese Anfrage zu
einem strategisch günstigen Zeitpunkt
platziert: Denn Hansgünter Oberrecht
ging Anfang 2015 nach 40 Jahren als
Steuerberater und Wirtschaftsprüfer in
den Diensten der Verhülsdonk & Partner GmbH in den wohlverdienten Ruhestand. Und seine Frau, so sagt er mit einem breiten Lächeln, habe ihm zugeraten,
diese Aufgabe anzunehmen. Womöglich
befürchtete sie, dass er zu Hause mit sich
nicht so recht was anzufangen wisse. So
hat er damals spontan zugesagt.
An berufliche Arbeit anknüpfen
Die Waldbreitbacher Franziskanerinnen
und die Marienhaus Unternehmensgruppe
kannte Hansgünter Oberrecht damals
zwar noch nicht, im Gesundheitsbereich
war er gleichwohl zu Hause, hatte er doch
als Wirtschaftsprüfer Krankenhäuser und
ihre Träger viele Jahre lang beraten. So
„konnte ich an meine berufliche Arbeit anknüpfen – jetzt allerdings auf der anderen
Seite des Schreibtisches“, bringt er es sehr
anschaulich auf den Punkt. Um Marienhaus schneller und besser kennenzulernen,
investiert er viel Zeit, nimmt möglichst viele Termine wahr, um mit den Menschen ins
Gespräch zu kommen und zu erfahren, wie
dieses Unternehmen tickt.
Hansgünter Oberrecht ist Vorsitzender des Aufsichtsrates der Marienhaus Unternehmensgruppe.
Foto: hf
350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Als geschäftsführender Gesellschafter
hat Oberrecht in den letzten Jahren die
Koblenzer Niederlassung geleitet. Und
schwärmt davon, wie interessant doch
die Arbeit als Wirtschaftsprüfer sei.
Dort werde man fast jede Stunde mit
einem neuen Problem konfrontiert und
müsse deshalb vor allem eines sein: flexibel.
(Was in Waldbreitbach übrigens
In Bochum hat Oberrecht, der gebürtig
aus Mendig in der Eifel stammt, Be- auch nicht schaden kann).
triebswirtschaft studiert und ist dann
„mehr durch Zufall“ wieder nach Koblenz gekommen und bei Verhülsdonk & Kein einfaches Unternehmen
Partner als Wirtschaftsprüfer angefangen. War das Unternehmen damals Auch wenn er erst seit einem guten Jahr
noch sehr überschaubar, so ist es heute dem Aufsichtsrat angehört (dass man
bundesweit tätig und beschäftigt rund ihm das Amt des Vorsitzenden anvertrau-
en wollte, haben ihm Schwester M. Basina und Dr. Heinz-Jürgen Scheid im zweiten Gespräch eröffnet), hat er rasch
festgestellt, dass „Marienhaus kein einfaches Unternehmen“ ist und auch eine
ganze Reihe von Baustellen hat, die dringend und vor allem konsequent bearbeitet werden müssten. „Wir müssen stringenter und verbindlicher werden“, sagt er
und legt damit den Finger in eine Waldbreitbacher Wunde: die oftmals mangelnde Verbindlichkeit. Es könne nicht
sein, dass Beschlüsse nicht umgesetzt
würden und stattdessen drei Monate
später wieder auf der Tagesordnung stünden. „Wir müssen schneller werden“, sagt
Hansgünter Oberrecht, „und weniger Zeit
in Sitzungen und die Herstellung von Po-
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werpoint-Folien investieren (Stichwort: nicht betriebsbedingten Kündigungen standen haben, bringen sich und ihr
death by powerpoint).“
das Wort reden. Im Gegenteil. Es reiche, Know-how engagiert mit ein. Weniger
die natürliche Fluktuation auszunutzen. als Ratgeber („auch Ratschläge sind
Schläge“) denn als Sparringspartner für
An betriebswirtschaftlichen
die Geschäftsführung. Weswegen es in
Grundsätzen orientieren
Ein guter Dreiklang
den Sitzungen des Aufsichtsrates auch
neben der Analyse der aktuellen Zahlen
Und er fordert ein Weiteres: Auch ein Stiftungsvorstand, Aufsichtsrat und auch immer um ein Schwerpunktthema
kirchliches Unternehmen müsse sich an Geschäftsführung – das kann für das wie das Risk-Management oder Combetriebswirtschaftlichen Grundsätzen Unternehmen ein guter Dreiklang wer- pliance-Regeln oder leistungsorientierorientieren und Gewinne erzielen, um den, ist Oberrecht überzeugt. Die Un- te Bezahlung von Führungskräften geht.
die notwendigen Investitionen tätigen ternehmensgruppe sei bei den beiden
zu können. Dabei gehe es überhaupt Holding-Geschäftsführern Dr. Heinz-Jür- Apropos Mitarbeiter. Hansgünter Obernicht um Gewinnmaximierung, son- gen Scheid und Dr. Günter Merschbächer recht sagt, er habe in Waldbreitbach nur
dern schlicht darum, Redundanzen ab- „in guten Händen“, die beiden machten „sehr gute, freundliche und engagierte
zubauen und Synergien zu heben. Es einen prima Job. Die Schwestern im Stif- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kengebe, gerade auch im administrativen tungsvorstand seien die Garanten dafür, nengelernt“. Das sei ein absolutes Pfund,
Bereich, zahlreiche Aufgaben, die (ohne dass die Christlichkeit nicht zu kurz oder mit dem das Unternehmen wuchern
dass es zu einem Qualitätsverlust käme) gar unter die Räder komme. Und die Mit- könne. Wenn man dieses Engagement
zentral organisiert werden könnten. glieder des Aufsichtsrates, die in ihren noch gezielter kanalisieren könne … – die
„Da liegt bares Geld auf der Straße“, so jeweiligen Berufen ihren Mann bezie- herausfordernde Arbeit im Aufsichtsrat
Oberrecht. Damit will er überhaupt hungsweise Frau stehen respektive ge- macht ihm merklich Spaß.
Neues Who is Who erschienen
Waldbreitbach. Zwischen der 15. und
der 16. Auflage liegen fast exakt sechs
Jahre und vor allem die grundlegende
Um- und Neustrukturierung der gesamten Trägerschaft. Weil die nun weitestgehend abgeschlossen ist und die neuen
Strukturen auch sauber abbildbar sind,
hat sich die Redaktion an die Neuauflage des Who is Who gewagt. Und
so erscheint Mitte April die mittlerweile
16. Auflage des Who is Who in der Marienhaus Unternehmensgruppe. Dieser
praktische Wegweiser durch die Trägerorganisation bietet auf mehr als 250
Seiten wie gewohnt in kompakter und
übersichtlicher Form die wichtigsten
Informationen aus Stiftung, Holding,
GmbHs und allen Einrichtungen. Der Leser findet Namen und Funktionen, Telefon- und Telefaxnummern sowie die
E-Mail-Adressen (fast) aller Ansprechpartner auf Trägerebene sowie (und das
füllt die mit Abstand meisten Seiten) aus
sämtlichen Krankenhäusern, Alten- und
Pflegeheimen, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, Hospizen und weiteren
Einrichtungen.
Die 16. Auflage wartet darüber hinaus
aber auch mit einigen Neuerungen auf.
Ins Auge fällt natürlich sofort das neue
Format – es ist quadratisch und damit
praktisch und gut, um eine Schokoladen-
Werbung zu bemühen. Eine deutliche
Verbesserung stellt auch das Namensregister dar, das wir auf Wunsch vieler Nutzer ergänzt haben. Und weil jedes Who is
Who meist schon am Tage der Auslieferung aus der Druckerei überholt ist (nichts
ist in unserer Trägerschaft ja bekanntlich
so beständig wie der Wandel), gibt’s das
Who is Who auch im Intranet. Da können
die Einrichtungen ihre Daten jederzeit aktualisieren; und wir werden das für die
Trägerseiten tun. Versprochen.
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Who is Who
in der Marienhaus Unternehmensgruppe
16. überarbeitete Auflage
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Symbolischer Startschuss für den Altenheim-Neubau
Marienhaus Unternehmensgruppe investiert 9,5 Millionen Euro –
90 Plätze und acht Plätze in der Tagespflege – gut anderthalb Jahre Bauzeit
Morbach. Anfang Februar wurden die Rodungsarbeiten durchgeführt, an Aschermittwoch nun fiel mit dem Aufstellen
des Bauschildes der symbolische Startschuss für den Neubau des Morbacher
Altenheims. Alexander Schuhler, der zuständige Geschäftsführer der Marienhaus Unternehmensgruppe, und Morbachs Bürgermeister Andreas Hackethal
zeigten sich beide gleichermaßen erfreut
wie erleichtert, dass dieses Projekt nun
endlich realisiert werden kann. Direkt neben dem jetzigen Alten- und Pflegeheim
St. Anna entsteht (auch der Name wird
neu sein) das Marienhaus Seniorenzentrum St. Anna. Es wird über 90 Plätze für
die vollstationäre und die Kurzzeitpflege
verfügen und zusätzlich acht integrierte
Plätze für die Tagespflege anbieten. Die
Baukosten, in denen auch die Kosten für
den anschließenden Abriss des jetzigen
Hauses enthalten sind, sind mit 9,5 Millionen Euro veranschlagt. Die Ausschreibung der einzelnen Gewerke laufen derzeit. Bei ihr sollen Firmen aus der Region
in besonderer Weise berücksichtigt werden. Baubeginn, so Alexander Schuhler,
soll unmittelbar nach Pfingsten sein. Die
Bauzeit ist mit gut anderthalb Jahren veranschlagt, so dass (wenn alles planmäßig
läuft) Ende 2017 der Neubau fertiggestellt und bezogen werden kann.
Sobald die Bewohner in den Neubau umgezogen sind, wird das alte Gebäude abgerissen
werden.
Fotos: hf
Bewohner konzipiert, die an einer demenziellen Veränderung erkrankt sind.
Um dem häufig großen Bewegungsdrang dieser Menschen entgegenzukommen, entsteht deshalb im Außenbereich auch ein geschützter Garten, in
Bürgermeister Andreas Hackethal und
Ortsvorsteher Georg Schuh betonten,
wie wichtig das Neubauprojekt für Morbach ist und lobten die Zusammenarbeit mit der Marienhaus Unternehmensgruppe. Dieses partnerschaftliche
Miteinander ist, das bestätigte auch
Alexander Schuhler, außergewöhnlich
und nicht selbstverständlich. Vor diesem Hintergrund und angesichts des
demografischen Wandels hofft Andreas Hackethal auch, dass der Neubau des
Seniorenzentrums nicht das letzte (gemeinsame) Projekt in Morbach ist.
Im Marienhaus Seniorenzentrum St.
Anna wird es 66 Einzelzimmer und zwölf
Zwei-Bett-Zimmer geben. Alle Bewohnerzimmer verfügen über ein eigenes
Duschbad und sind behindertenfreundlich gestaltet. Die 90 Pflegeplätze verteilen sich auf drei Etagen. Der Wohnbereich im Erdgeschoss ist speziell für
Das Bauschild zeigt: Hier entsteht das Marienhaus Seniorenzentrum St. Anna. Darüber
freuen sich (von rechts) Morbachs Bürgermeister Andreas Hackethal, Ortsvorsteher Georg
Schuh, Geschäftsführer Alexander Schuhler
sowie Einrichtungsleiter Wolfgang Berg und
Pflegedienstleiterin Annette Leiendecker.
dem sich die Bewohner frei bewegen
können.
In jedem der drei Wohnbereiche gibt es
einen großen Aufenthaltsbereich mit einer Küche. Auf den Bau einer zentralen
Küche verzichtet das Haus ganz bewusst.
„Unsere Mitarbeiterinnen aus Küche
und Hauswirtschaft sind in den Wohnbereichen präsent, beziehen die Bewohnerinnen und Bewohner in ihre Arbeit
mit ein und gestalten so den Alltag der
alten Menschen ganz wesentlich mit“,
beschreibt Einrichtungsleiter Wolfgang
Berg das Konzept. Neben diesem großzügigen Aufenthaltsbereich gibt es in
den beiden Obergeschossen jeweils drei
kleinere Gruppen- beziehungsweise offene Aufenthaltsräume, die auch thematisch gestaltet werden sollen. Im Erdgeschoss sind es zwei, denn hier gibt es
noch ein großzügiges Wellnessbad.
Dem dreigeschossigen Gebäude ist ein
eingeschossiger Bau vorgelagert. Hier
finden sich der Eingangsbereich des
Hauses, mehrere Büroräume, der Friseursalon, ein großer Mehrzweckraum
und eine kleine Kapelle. Dank mobiler
Trennwände kann die Veranstaltungsfläche sehr flexibel genutzt werden. – Und
bei Bedarf könnte dieser eingeschossige
Bau auch aufgestockt werden.
MARIENHAUS
Dem Menschen auf der Zielgeraden
seines Lebens gerecht werden
Das St. Elisabeth-Krankenhaus in Rodalben hat eine Palliativstation eingerichtet – eine Übergangslösung mit sechs Betten
Rodalben. Zugegeben, es ist im Moment
noch eine Übergangslösung; aber bis der
Anbau in ein paar Jahren fertig sein wird
und dort entsprechende Räumlichkeiten
zur Verfügung stehen werden, wollten
Chefarzt Dr. Thomas Jäger und sein Team
nicht warten. Deshalb hat man kurzerhand einen kleinen Teil der Inneren Station umgewidmet und in diesem Bereich
„mit vereinten Kräften“, so Thomas Jäger,
eine Palliativstation mit sechs Betten eingerichtet. Obwohl man nicht groß Werbung für das neue Angebot des St. Elisabeth-Krankenhauses gemacht hat, sind
seit der Eröffnung Mitte Januar in der Regel alle Betten der Palliativstation belegt.
Die Nachfrage ist groß. „Das zeigt uns,
dass ein solches Angebot für schwerstkranke Menschen in unserer Region einfach gefehlt hat“, sagt der Chefarzt der
Inneren Abteilung.
Menschen, die auf eine Palliativstation
kommen, leiden an einer unheilbaren
Krankheit in einem fortgeschrittenen
Stadium. An eine Heilung ist nicht mehr
zu denken. Hier nun kommt die Palliativmedizin ins Spiel. Ihr Ziel ist es, Symptome zu bekämpfen, die mit der Krankheit
einhergehen. „Indem wir ihm seine
Schmerzen oder seine Atemnot lindern
oder seine Ängste nehmen, geben wir
dem Patienten auch ein Stück Lebensqualität zurück“, sagt Dr. Thomas Jäger,
der auch Palliativmediziner ist.
Um diese anspruchsvolle Arbeit leisten
und die Patienten ganzheitlich begleiten
und betreuen zu können, arbeiten auf
der Palliativstation die verschiedensten
Berufsgruppen Hand in Hand. Zum multiprofessionellen Team gehören Ärzte
und Pflegekräfte, die sich für die Arbeit
speziell weitergebildet haben, Seelsorger
und Ordensschwestern, eine Psychologin, Physiotherapeuten und Sozialarbeiter. „Wir tun gemeinsam alles, um den
Menschen auf der Zielgeraden ihres Lebens mit ihren Wünschen und Bedürfnissen ganzheitlich gerecht zu werden“,
sagt Dr. Thomas Jäger. Und es wäre
schön, fügt er hinzu, wenn sich Menschen fänden, die sich ehrenamtlich auf
der Palliativstation engagieren.
Die kleine Palliativstation des Rodalber
Krankenhauses verfügt über vier wohnlich gestaltete Zimmer; zwei von ihnen
können als Zwei-Bett-Zimmer genutzt
werden. Daneben gibt es eine kleine
Küche und einen Aufenthaltsraum. Und
wenn jetzt im Frühjahr die Temperaturen wieder steigen und die Natur erwacht, dann will man auch den Außenbereich so herrichten, damit Patienten
und Angehörige an die frische Luft gehen und diese genießen können. – Auch
das ist für viele ein Stück Lebensqualität.
Echo
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Vorstand der LAG Hospiz
Saarland bestätigt
Saarbrücken. Bei der Mitgliederversammlung der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG)
Hospiz Saarland, die Ende Januar stattfand,
wurden sämtliche Vorstandsmitglieder in
ihrem Amt bestätigt. So bleibt Paul Herrlein, der Geschäftsführer des St. Jakobus
Hospizes, Vorsitzender der LAG. Sein Stellvertreter ist weiterhin Klaus Aurnhammer,
der als Seelsorger auf der Palliativstation
des Marienhaus Klinikums Saarlouis arbeitet. Auch Winfried Schäfer, der Geschäftsführer des Hospizes Emmaus in St. Wendel,
gehört dem siebenköpfigen Vorstand an.
In Expertenbeirat berufen
Berlin/Waldbreitbach. Dr. Michael Masanneck, der Geschäftsführer der Marienhaus
MVZ GmbH und Prokurist der Marienhaus
Kliniken GmbH, ist von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe in den zehnköpfigen Expertenbeirat des Innovationsausschusses berufen worden. Der Expertenbeirat, der sich Mitte Januar in Berlin
zu seiner konstituierenden Sitzung traf,
unterstützt den Innovationsausschuss beim
gemeinsamen Bundesausschuss bei der
Durchführung der Förderung aus dem Innovationsfonds. Der Innovationsfonds wurde
im vergangenen Jahr mit dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz eingerichtet. Er dient
dazu, neue Versorgungsformen und die Versorgungsforschung in den Jahren 2016 bis
2019 mit jährlich 300 Mio. Euro zu fördern.
In den Beirat des KKVD gewählt
Freiburg. Die Stifterversammlung der Stiftung Bildung im Katholischen Krankenhausverband Deutschlands (KKVD) wählte bei ihrer Sitzung Mitte Februar in Freiburg Christa
Garvert und Dr. Martin Bier für die nächsten
vier Jahre erneut in ihren Beirat. Christa Garvert, die lange Jahre Geschäftsführerin und
Aufsichtsratsvorsitzende der Marienhaus
Unternehmensgruppe war, ist heute Mitglied im Beirat der Marienhaus Stiftung. Dr.
Martin Bier ist Chefarzt der Anästhesie und
Intensivmedizin im Marienkrankenhaus St.
Wendel und in der Marienhausklinik Ottweiler. Hier ist er auch Ärztlicher Direktor. Die
Stiftung Bildung ist innerhalb des KKVD eine
Bildungseinrichtung für Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des Managements und für
den Führungskräftenachwuchs. Die Aufgabe des Stiftungsbeirates ist es, die Richtlinien
für die Verwendung der Stiftungsmittel festSie kümmern sich um schwerstkranke Patienten auf der neuen Palliativsttation des St. Elisa- zulegen. Darüber hinaus berät er über die Inbeth-Krankenhauses: Dr. Thomas Jäger (6. von rechts) und sein Team.
Foto: red halte der Fort- und Weiterbildungsangebote.
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Zukunft braucht Herkunft
Bei der Vollversammlung der eGMAV ging es gleichermaßen um die Stärkung des Wir-Gefühls
wie darum, das Unternehmen fit für die anstehenden Herausforderungen zu machen
Waldbreitbach. War es Zufall, dass Schwester Edith-Maria Magar, die Generaloberin
der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, in
ihrem Impuls die Verbindungslinien zwischen dem Orden und dem Unternehmen
aufzeigte und die gelebte Kultur eines Miteinanders beschwor, das von Vertrauen
und gegenseitiger Wertschätzung geprägt
ist. Und dass wenige Minuten später Dr.
Heinz-Jürgen Scheid in seinem Bericht als
Vorsitzender des Vorstandes der Marienhaus Stiftung als eines von zwei vorrangigen Unternehmenszielen für das Jahr 2016
die Stärkung des Wir-Gefühls nannte?
Wohl eher nicht; denn dass nach dem
Rückzug des Ordens aus der Trägerverantwortung und im Zuge der Neu- und Umstrukturierungen der letzten fünf Jahre (die
scheinen ja nun weitgehend abgeschlossen zu sein) das Wir-Gefühl Schaden genommen hat beziehungsweise wie wichtig
es gerade in Umbruchzeiten ist, sich seiner
Herkunft zu versichern, um die Herausforderungen der Zukunft hoffnungsvoll und
optimistisch angehen zu können, das ist
den Verantwortlichen im Unternehmen
durchaus bewusst. Und deshalb war es sicher auch klug und weitsichtig, dieses Signal bei der Vollversammlung der eGMAV
zu setzen, die Ende Februar auf dem Waldbreitbacher Klosterberg und damit dort
stattfand, von wo das Unternehmen Marienhaus einmal seinen Ausgang genommen hat.
von Bitburg über Morbach und Neustadt an der Weinstraße bis nach Saarlouis, um nur einige zu nennen.
Der Verkauf der Reha-Klinik Schwertbad in
Aachen und des Ökumenischen Verbundkrankenhauses in Trier – bei beiden Transaktionen hatte die Sicherung der Arbeitsplätze höchste Priorität – waren im zurückliegenden Jahr weitere Meilensteine
auf dem Weg der Konsolidierung. Ein weiterer ist Anfang März mit der Bildung des
Klinikverbundes Hochwald-Saar (dazu unser Bericht auf Seite 4 dieser Ausgabe) hinzu gekommen. Bleibt als weitere große
Herausforderung die Integration der ctt
in die Marienhaus Unternehmensgruppe.
Chancen und Risiken werden derzeit im
Rahmen einer Due Diligence untersucht.
Die Ergebnisse dieser sorgfältigen Prüfung
Zukunft braucht Herkunft, so hatte Gene- (nichts anderes bedeutet due diligence)
raloberin Schwester Edith-Maria Magar ihren werden im Sommer erwartet.
Impuls überschrieben.
Fotos: hf
Herausforderungen fit zu machen. Waren 2013 und 2014 für die Marienhaus
Unternehmensgruppe schwierige Jahre,
so sei 2015 wirtschaftlich schon ein
besseres Jahr gewesen, aber noch nicht
gut genug. Das Unternehmen müsse
schwarze Zahlen schreiben, um die anstehenden Investitionen schultern zu
können – und die reichen geographisch
Wie es mittlerweile Tradition ist, standen die Berichte von Geschäftsführern
und Sparten-Verantwortlichen über die
Arbeit in den jeweiligen GmbHs und Unternehmensbereiche im Mittelpunkt der
eGMAV-Vollversammlung. Wie ein roter
Faden aber zog sich ein Gedanke (auch
wenn‘s ein wenig pathetisch klingt)
durch den Tag: Wir gehören alle zu einer
Marienhaus-Familie.
Den Tagungsort hatte die eGMAV mit
ihrer Vorsitzenden Sonja Petit an der
Spitze bewusst gewählt; denn der Mitarbeiterschaft ist es durchaus wichtig,
die Verbundenheit zur Ordensgemeinschaft der Waldbreitbacher Franziskanerinnen auch nach der Überführung
der Einrichtungen in die Marienhaus
Stiftung zu pflegen und die Kontakte zu
erhalten. Nicht aus einem Gefühl falsch
verstandener Nostalgie heraus, sondern weil man weiß (so war übrigens
auch der Impuls von Schwester EdithMaria überschrieben), dass Zukunft
Herkunft gebraucht.
Aber: Was bleiben will, muss sich ändern. Deshalb arbeitet der Träger auch
sehr konzentriert daran, wie Heinz-Jürgen Scheid in seinem Bericht aufzeigte, Die eGMAV-Vollversammlung im Rosa Flesch - Tagungszentrum war mit rund 90 Teildas Unternehmen für die anstehenden nehmerinnen und Teilnehmern gut besucht.
MARIENHAUS
Echo
2/2016
Die Entscheidung ist dem Träger nicht schwer gefallen
Dr. Bernhard Menges als Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I
des Marienhaus Klinikums am Standort Saarlouis feierlich eingeführt
Saarlouis. Nicht nur für Dr. Bernhard Menges war es ein großer Tag, ein besonderer
war es auch für Ulla Herber-Meier, die
Kaufmännische Direktorin des Marienhaus Klinikums. Denn sie hatte, wie sie es
in ihrer Begrüßung sagte, Dr. Bernhard
Menges schon einmal als Chefarzt willkommen geheißen. Das war 2003, als er
die Leitung der Inneren Abteilung im
Krankenhaus in Dillingen übernahm. Zwischenzeitlich haben die Kliniken in Saarlouis und Dillingen fusioniert und Dr.
Menges ist seit Dezember letzten Jahres
auch Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I am Standort Saarlouis. Und es war
ein zweites Mal an Ulla Herber-Meier, ihn
als Chefarzt zu begrüßen. Bei der feierlichen Einführung Anfang Februar waren
es die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann, Geschäftsführer
Impressum
MARIENHAUS
Echo 2/2016
Die Mitarbeiterzeitung der
Marienhaus Unternehmensgruppe
Margaretha-Flesch-Straße 5
56588 Waldbreitbach
Dr. Klaus-Peter Reimund und der Ärztliche
Direktor Dr. Michael Kunz, die in ihren Ansprachen deutlich machten, welch gleichermaßen fachlich wie menschlich ausgezeichneter Mensch Bernhard Menges
ist; und welche Herausforderungen auf
ihn warten. – Menges ist in Saarlouis
Nachfolger von Dr. Matthias Harloff, der
diese Abteilung aufgebaut und mehr als
25 Jahre umsichtig geleitet hat und Ende
November in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist.
Spektrum beispielsweise im Bereich der
nicht-invasiven Kardiologie oder der Pneumologie deutlich erweitern können.
Über Frankfurt und Speyer kam Menges
im April 2000 (Reimund nannte dies
„eine glückliche Fügung“) in das damalige Caritas-Krankenhaus in Dillingen. Zusammen mit Dr. Renate Keck führt er
seit April 2003 als Chefarzt die Innere
Abteilung in Dillingen. Und diese Abteilung ist eine der wenigen im Träger, wo
das Kollegialsystem auch tatsächlich
Bernhard Menges hat in Mainz Medizin funktioniert.
studiert und sein Praktisches Jahr im
Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier Wer (siehe oben) fachlich top ist und
absolviert. Seinen Zivildienst leistete er auch menschlich gute Noten bekommt
anschließend als Arzt im Kemperhof in und Interdisziplinarität und Kollegialität
Koblenz. Die Arbeit dort, so Dr. Klaus- lebt, der ist natürlich für höhere Weihen
Peter Reimund in seiner Ansprache, sei prädestiniert. Und deshalb, so Reimund
für Menges berufliche Karriere „gleich- weiter, „mussten wir (ehrlich gesagt)
sam eine Weichenstellung“ gewesen. auch nicht lange überlegen, als wir zu
Bei Prof. Erwin Seifert habe er als Zivil- entscheiden hatten, wem wir in der
dienstleistender und dann als Assis- Nachfolge von Herrn Dr. Harloff die Leitenzarzt viel gelernt und die Gastroen- tung der Klinik für Innere Medizin I in
terologie zu einem seiner Schwerpunkte Saarlouis anvertrauen“. – In Saarlouis hat
entwickeln können. Mit dem Träger Bernhard Menges eine gut aufgestellte
erstmals näher in Kontakt kam Bernhard Abteilung vorgefunden, aber „auch in
Menges 1992, als er als Oberarzt in die In- Dillingen müssen wir uns nicht verstenere Abteilung im Krankenhaus Hetzel- cken“, wie er es selber formulierte. Die
stift in Neustadt an der Weinstraße wech- Voraussetzungen für eine erfolgreiche
selte. Hier, so Reimund, habe Menges sein Zukunft könnten schlechter sein…
Telefon:02638 925-140
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Redaktion:Heribert Frieling (Leitung)
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Andrea Schulze
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Layout:Christian Belz
Danuta Laude
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Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier
Dr. Bernhard Menges (3. von rechts) wurde Anfang Februar feierlich in sein Amt als Chefarzt der
Klinik für Innere Medizin I am Standort Saarlouis eingeführt. Unser Bild zeigt ihn zusammen
mit (von rechts) Geschäftsführer Dr. Klaus-Peter Reimund, der Kaufmännischen Direktorin Ulla
Herber-Meier, Krankenhausoberin Sabine Ruppert-Fürstos, dem Ärztlichen Direktor Dr. Michael
Kunz und Pflegedirektor Rudolf Krasenbrink.
Foto: hf
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Die Ethik-Koordinatoren haben keine Aktien im Spiel
Seit Anfang des Jahres können die Senioreneinrichtungen und Hospize der Marienhaus Stiftung
und der Hildegard-Stiftung auf die Unterstützung durch Ethik-Koordinatoren bauen
die Chance, berufsgruppen-übergreifend
Themen in Ruhe und in einem geschützten Raum zu erörtern. Dabei, so betonen
Kunz und Hahmann unisono, müssten
alle zu Wort kommen, und am Ende einer solchen Gesprächsrunde (sie dauert
in der Regel zwischen 60 und 90 Minuten) sollte eine konkrete Handlungsempfehlung stehen. Wobei auch das allen
Beteiligten von vornherein klar sein
muss: Es gibt nicht immer den Königsweg; aber auch pragmatische Lösungen
können sehr hilfreich sein.
Ethische Fallbesprechungen bieten die Chance, berufsgruppen-übergreifend Themen in Ruhe
und in einem geschützten Raum zu erörtern, sagt Markus Hahmann (Mitte).
Foto: hf
Waldbreitbach. Alice Kunz kann sich
noch sehr gut an den Fall erinnern: Die
alte Dame war multimorbid, zudem demenzkrank – und in der Einrichtung waren alle Beteiligten zunehmend unsicher,
was für die bald 90-Jährige wohl das Beste sei. Sollte die lebenswichtige Behandlung, die sehr belastend war, fortgeführt
werden, obwohl eine Heilung ausgeschlossen war? Und wie könnte man erreichen, dass die alte Dame, auch wenn
diese Behandlung abgebrochen werden
sollte, möglichst schmerzfrei die ihr
noch verbleibenden Tage, Wochen oder
Monate in Würde verbringen könnte? –
Das Unbehagen, die Fragen und Zweifel
bei all denen, die am Pflegeprozess beteiligt waren, waren schließlich so groß,
dass die Einrichtungsleitung Alice Kunz
bat, mit ihnen eine ethische Fallbesprechung durchzuführen und diese zu mo-
Beispielsweise wie in dem Fall eines Bewohners – Markus Hahmann erinnert sich
noch sehr gut an ihn –, der psychisch
krank und verhaltensauffällig war und
durch seine übergriffige Art den Frieden
im Haus massiv störte. Hier galt es, so erzählt er, abzuwägen zwischen dem Selbstbestimmungsrecht des Bewohners auf
der einen und der Fürsorgepflicht des
Hauses gegenüber seinen Mitarbeitern
und allen anderen Bewohnern auf der anderen Seite. Als dann selbst gestandene
Mitarbeiterinnen sich weigerten, sein
Zimmer zu betreten, blieb der Einrichtung
nichts anderes, als den Vertrag des Bewohners zu kündigen.
derieren. Alice Kunz ist nicht nur Heimleiterin des Alten- und Pflegeheimes St.
Sebastian in Nunkirchen, sondern auch
eine von neun Ethik-Koordinatoren. Diese sind Anfang des Jahres von den Vorständen der Marienhaus Stiftung und
der Hildegard-Stiftung berufen worden
und sollen den Einrichtungen bei ethischen Fragestellungen und Problemen
helfen. Wobei, das betont Alice Kunz
mehrfach, „wir neutral sind und die Aufgaben eines Moderators haben“.
Kernauftrag des Trägers
In einem geschützten Raum
Das unterstreicht auch Markus Hahmann,
der die beiden Altenheime in Gebhardshain und Wissen leitet und ebenfalls zu
den Ethik-Koordinatoren gehört. Ethische Fallbesprechungen bieten für ihn
Im Herbst 2014 haben die Marienhaus
Stiftung und die Hildegard-Stiftung das
Konzept zur Implementierung hospizlicher Kultur und palliativer Kompetenz
in den Senioreneinrichtungen sowie das
Konzept zur Bearbeitung ethischer Fragestellungen in den Senioreneinrichtungen und Hospizen beider Stiftungen
Dies sind die neun Ethik-Koordinatoren:
Region Rheinland-Pfalz Mitte
Region NRW / Rheinland-Pfalz Nord
Region Saarland / Rheinland-Pfalz
Martin Bongertz, Sozialdienst des St. Fran- West
ziskus Seniorenzentrums in Sankt Augustin; Alice Kunz, Heimleiterin des Alten- und PfleMarkus Sauer, Heimleiter des Alten- und Christiane Dommach, stellvertretende Pfle- geheimes St. Sebastian in Nunkirchen;
Pflegeheimes Marienstift in Mendig; und
gedienstleiterin des Franziskus-Hospizes in Thomas Löffler, Pflegedienstleiter des Hospizes Emmaus in St. Wendel; und
Nicole Taskesen, Sozialdienst des Senioren- Hochdahl; und
Verena Krings-Ax, Hospizfachkraft im Ambulanten Hospiz Neuwied;
heimes St. Maria-Josef in Ahrweiler.
Markus Hahmann, Heim- und Pflegedienst- Nina Zeuner, Pflegedienstleiterin des Altenleiter des Alten- und Pflegeheimes St. Vin- hilfezentrums St. Martin in Schiffweiler.
zenzhaus in Gebhardshain.
MARIENHAUS
beschlossen und in Kraft gesetzt. Beides Themen, die – so formulierten es
damals Schwester M. Basina Kloos und
Schwester Marianne Meyer – zum Kernauftrag der Senioreneinrichtungen und
des gesamten Trägers zählen.
An vorhandene Strukturen anknüpfen
Bei diesen Konzepten knüpften die beiden
Träger an die bereits vorhandenen Instrumente und Strukturen in der Marienhaus
Unternehmensgruppe beziehungsweise
der cusanus trägergesellschaft trier (ctt)
bewusst an, so Georg Beule von der Stabsstelle Ethik. Und in der ctt gibt es eben
schon seit einigen Jahren Ethik-Koordinatoren, an die sich die Einrichtungen wenden können, wenn sie bei ethischen Fragestellungen Hilfe gebrauchen.
Rund um das Thema Ernährung
Die meisten ethischen Fallbesprechungen, die Markus Hahmann bisher mode-
riert hat (pro Quartal sind es in der Regel
zwei bis drei), kreisen um das Thema Ernährung. (Wobei die Themenvielfalt natürlich viel größer ist). Was beispielsweise tun, wenn etwa ein demenzkranker
Bewohner die Lippen zusammenkneift
und so Essen und Trinken konsequent
verweigert? Tut er so seinen mutmaßlichen Willen kund? Oder ist das ein Reflex, weil er sich unwohl, bedrängt, bedroht oder was auch immer fühlt? Wenn
dann auch noch keine oder nur eine Patientenverfügung vorliegt, die für die Situation nicht zutreffend ist, und sich die
Angehörigen womöglich auch nicht einig sind, dann ist guter Rat teuer. Der
Ethik-Koordinator, der aus einer anderen
Einrichtung der Trägerfamilie kommt
und damit „keine Aktien im Spiel hat“, so
Markus Hahmann, holt zeitnah alle Beteiligten an einen Tisch. Hier werden
dann in Ruhe alle Optionen durchgespielt. „Im Alltag bleibt das Gespräch ja
leider oftmals auf der Strecke“, sagt Alice
Kunz. Die Handlungsempfehlung, die am
Ende des Gespräches steht, ist (wie der
Name schon sagt) nicht bindend, aber in
Echo
2/2016
der Regel für die, die eine Entscheidung
treffen müssen, sehr hilfreich.
Würde wahren
Unterstützung für ihre Arbeit bekommen
die neun Ethik-Koordinatoren – pro Geschäftsführungs-Region je drei, wobei
zwei aus dem Altenhilfe- und einer aus
dem Hospizbereich kommen – natürlich
auch seitens der Träger. Sie haben die Koordinatoren geschult und bieten ihnen
regelhaft die Möglichkeit der Fortbildung. Darüber hinaus beinhaltet das
Konzept zur Bearbeitung ethischer Fragestellungen auch ein detailliertes Arbeitsschema für die Durchführung einer ethischen Fallbesprechung. Dieser Standard
sei ein sehr hilfreiches Instrument, sagt
Alice Kunz. Zweimal im Jahr reflektieren
die Ethik-Koordinatoren zudem ihre Erfahrungen mit Georg Beule. – Die Träger
tun wirklich eine Menge, damit alle Beteiligten – Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter – ihre Würde und ihre moralischen Werte wahren können.
Die Teilnehmer fühlen sich gut gewappnet für die Zukunft
Waldbreitbach. Als Christ Zeugnis in die
Welt zu geben, das wird in einer säkularisierten Welt zunehmend schwerer. Das gilt
natürlich auch und besonders für Führungskräfte in einem Krankenhaus oder
Unternehmen, das sich christlich nennt.
Ihnen das persönliche Rüstzeug dafür mitzugeben, dass sie den Auftrag und die Intention des Trägers überzeugt und überzeugend nach innen wie nach außen
vertreten und kommunizieren können, das
ist das Ziel der berufsbegleitenden zweijährigen Weiterbildung Kompetenz und Geist.
Sie wird seit Jahren von der trägereigenen
Edith-Stein-Akademie in Zusammenarbeit
mit der Stiftung Bildung im Katholischen
Krankenhausverband Deutschland angeboten. Der sechste Kurs, der im Januar
2014 gestartet war, fand Ende Februar im
Forum Antoniuskirche auf dem Waldbreitbacher Klosterberg seinen Abschluss.
Hermeskeil, und Marion Christian, der Geschäftsführerin und Pflegedirektorin aus
den Loreley-Kliniken, die dort auch die
Aufgaben der Oberin wahrnimmt, zwei
Führungskräfte aus der Trägerschaft –
fühlen sich gut gewappnet für die Zukunft. Der Instrumentenkoffer ist prall
gefüllt und sie können es kaum noch erDie Teilnehmer – unter ihnen mit Gertrud warten, wie es Dr. Burkhard Pfeiffer für
Wittich, der stellvertretenden Pflegedi- die Teilnehmer sehr anschaulich formurektorin aus dem St. Josef-Krankenhaus in lierte, „ausgewildert“ zu werden.
tiert und auf manche Zumutung einlassen müssen. Diese Zeit müsse man sich
nehmen, so Kursleiter Jürgen Steffes-Ollig, denn Veränderungen im Verhalten
müssten organisch wachsen, wenn sie
nachhaltig sein sollen, und das gehe halt
nicht von heute auf morgen.
Vier Teilnehmerinnen und sieben Teilnehmer unterschiedlichster Professionen
(Ärzte, Kaufleute, Pflegedirektoren) aus
katholischen Trägerschaften haben sich
gemeinsam auf den Weg gemacht und in Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Kompetenz und Geist zusammen mit ihren
den zweieinhalb Jahren viel Zeit inves- Kursleitern.
Foto: hf
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Er war ein „stets verlässlicher und loyaler Partner“
St. Wendel und Ottweiler verabschiedeten Gerd Leins –
erster Kaufmännischer Direktor des Verbundes Saar-Ost ist Thomas Gärtner
Ottweiler. Der Abschied fiel ihm sichtlich schwer. Aber wer will es ihm nach
so langer Zeit auch verdenken? Nach 28
Jahren in Diensten des Marienkrankenhauses St. Wendel und (seit 2008) auch
der Marienhausklinik Ottweiler wurde
Gerd Leins Anfang März als Kaufmännischer Direktor feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Dr. Heinz-Jürgen
Scheid, der Vorsitzende des Vorstandes
der Marienhaus Stiftung, und Geschäftsführer Dr. Klaus-Peter Reimund
dankten dem 65-Jährigen in der Feierstunde im Schlosstheater von Ottweiler
für sein engagiertes und erfolgreiches
Wirken zum Wohle der beiden Kliniken
und der ganzen Unternehmensgruppe.
Für Gerd Leins sei der Träger nicht nur
Arbeitgeber, sondern auch so etwas wie
Heimat gewesen. – Nachfolger von
Gerd Leins in St. Wendel und Ottweiler
ist seit Anfang März Thomas Gärtner.
Zusammen mit der Marienhausklinik St.
Josef Kohlhof, hier ist Gärtner bereits
seit Herbst 2005 Kaufmännischer Direktor, bilden die drei Häuser den Verbund Saar-Ost.
Nach 28 Jahren in Diensten des Marienkrankenhauses St. Wendel und (seit 2008) auch der
Marienhausklinik Ottweiler wurde Gerd Leins (2. von rechts) Anfang März als
Kaufmännischer Direktor feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger ist seit
Anfang März Thomas Gärtner (Mitte). Unser Bild zeigt die beiden zusammen mit Schwester
M. Basina Kloos, Geschäftsführer Dr. Klaus-Peter Reimund (2. von links) und Dr. HeinzJürgen Scheid, dem Vorsitzenden des Vorstandes der Marienhaus Stiftung.
erst Assistent, dann stellvertretender
Kaufmännischer Direktor und überGerd Leins, so zeichnete Heinz-Jürgen nahm 1995 die kaufmännische Leitung
Scheid seinen Lebensweg nach, kam im der Fachklinik für Geriatrische RehabiliFebruar 1988 nach St. Wendel, war zu- tation. 2003 zum Kaufmännischen Di-
rektor des Marienkrankenhauses berufen, übernahm er diese Aufgabe im
April 2008 auch in der Marienhausklinik
Ottweiler. Die Gemeinnützige Klinikgesellschaft des Landkreises Neunkirchen
(KLN), zu dem das Kreiskrankenhaus in
Ottweiler und die Kinderklinik auf dem
Kohlhof gehörten, hatte die Marienhaus GmbH just zu dem Zeitpunkt erworben. – Ottweiler, so Dr. Scheid, sei
ein Paradebeispiel dafür, dass auch ein
kleines Krankenhaus wirtschaftlich erfolgreich sein könne.
Gerd Leins war und ist ein Mann der
klaren Worte, für den diplomatischen
Dienst also nicht unbedingt prädestiniert (höchstens für die Geheimdiplomatie, wie es Dr. Martin Bier, der Ärztliche
Direktor aus Ottweiler, in seinem launigen Grußwort nannte). Ein Mann der klaren Worte, authentisch und damit nicht
immer ganz pflegeleicht. Aber genau solche Menschen brauche das Unternehmen, so Heinz-Jürgen Scheid; Menschen,
die einen Standpunkt haben und diesen
auch vertreten; die einer auch kontroversen Diskussion nicht aus dem Weg geObwohl erst Mitte 40, zählt Thomas Gärtner (rechts) nach den Worten von Dr. Klaus-Peter hen, weil es ihnen um die Sache und
Reimund zu den erfahrenen Kaufmännischen Direktoren in der Trägerschaft.
Fotos: hf nicht um die eigene Profilierung geht.
MARIENHAUS
Echo
2/2016
Bei den Borromäerinnen in guten Händen
Der Träger verabschiedet sich von den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Trier-Ehrang
Menschen wie Gerd Leins eben, die ein
„stets verlässlicher und loyaler Partner“,
sind, wie Klaus-Peter Reimund ergänzte.
Anfang März hat Gerd Leins den Staffelstab an Thomas Gärtner weitergegeben. Und auch wenn dieser gerade einmal Mitte 40 ist, „zählen Sie in unserer
Trägerschaft schon zu den erfahrenen
Kaufmännischen Direktoren“, so Dr. Reimund. Im Oktober 2001 kam Gärtner
als stellvertretender Kaufmännischer
Direktor in das St. Josef-Krankenhaus
Neunkirchen und wurde dort vier Jahre
später Kaufmännischer Direktor. Diese
Aufgaben bekam er 2008 nach der
Übernahme der KLN durch die Marienhaus GmbH auch für die Kinderklinik
auf dem Kohlhof übertragen. Die Fusion
der beiden Häuser fand im Januar 2011
ihren sichtbaren Abschluss mit dem
Umzug in den Neubau auf dem Kohlhof.
Thomas Gärtner, so Reimund weiter, sei
also sturmerprobt und zudem ein überzeugter Teamplayer.
Auch wenn es in Neunkirchen, Ottweiler und St. Wendel Führungskräfte gibt,
die an mehreren Standorten verantwortliche Aufgaben wahrnehmen, so
ist Thomas Gärtner der einzige, der Verantwortung für alle drei Standorte
trägt. Die drei Kliniken sollen weiter zusammenwachsen und für die Menschen
in den Landkreisen Neunkirchen und St.
Wendel langfristig eine medizinische
Versorgung auf hohem Niveau sicherstellen.
Dafür, so Geschäftsführer Reimund, seien die Rahmenbedingungen gut. Denn
die drei Häuser stehen wirtschaftlich
gut da und haben das medizinische
Leistungsspektrum auch bereits weitgehend aufeinander abgestimmt. In St.
Wendel wolle man als Ergänzung zur
Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation eine Akutgeriatrie ansiedeln; und
„eine Gerontopsychiatrie würde uns
auch gut zu Gesichte stehen“. – Es gibt
also noch einiges zu tun für Thomas
Gärtner, den Kaufmännischen Direktor
des Verbundes Saar-Ost …
Trier-Ehrang. Als unmittelbar vor Weihnachten die Verträge unterschrieben
wurden, die die Übernahme des Ökumenischen Verbundkrankenhauses Trier
(ÖVK) durch das Klinikum Mutterhaus
der Borromäerinnen besiegelten, da war
irgendwie weder Zeit noch Gelegenheit,
dass sich der Träger von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im (ehemaligen) Marienkrankenhaus in Trier-Ehrang
verabschiedete. Weil das Marienkrankenhaus aber eine gut 120 Jahre währende Waldbreitbacher Geschichte hat, war
klar, dass dieser Abschied nachgeholt
werden würde. Schließlich, so formulierte es Dr. Günter Merschbächer für den
Vorstand der Marienhaus Stiftung und
die Geschäftsführung der Marienhaus
Holding, habe man „das Bedürfnis, vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
Danke zu sagen“ und wolle zugleich „bitten für die Zukunft und Weiterentwicklung der Einrichtungen und damit für die
sichere Zukunft vieler Menschen“. – Der
Einladung zum Abschieds- und Dankgottesdienst Mitte März war allerdings nur
eine Handvoll Mitarbeiter gefolgt. Womöglich hatten die meisten von ihnen
das Kapitel Waldbreitbach für sich schon
vorher geschlossen.
ersten vier Schwestern aus Waldbreitbach nach Ehrang und wurden dort von
Dr. Fritz Mühlenbrock im Namen der Ärzteschaft als „Engel der Barmherzigkeit“
begrüßt. Sie begannen sofort mit der
ambulanten Krankenpflege, eröffneten
eine Kleinkinderverwahrschule und eine
Nähschule und richteten für Mädchen,
die in den Fabriken am Ort arbeiteten,
Schlafplätze ein. Nachdem das alte
Pfarrhaus, in dem die Schwestern lebten
und auch Kranke pflegten, zu klein geworden war, wurde 1902 mit dem Bau
des Marienkrankenhauses begonnen.
Das Haus in der August-Antz-Straße 22
(hier befindet sich das Krankenhaus auch
heute noch) wurde am 3. Oktober 1903
eingesegnet und bezogen.
Der Zusammenschluss mit dem Elisabethkrankenhaus in der Trierer Innenstadt
zum ersten Ökumenischen Verbundkrankenhaus in Rheinland-Pfalz im Jahre
2010 brachte zwar viele Veränderungen,
aber nicht unbedingt den erhofften
wirtschaftlichen Erfolg. Bei den Borromäerinnen, die seit 1849 in Trier wirken, weiß der Träger nach den Worten
von Dr. Heinz-Jürgen Scheid, dem Vorsitzenden des Vorstandes der Marienhaus
Stiftung, beide Standorte in guten HänDabei reicht die gemeinsame Geschichte den. Und diese gute Perspektive gibt
bis ins ausgehende 19. Jahrhundert zu- auch den Mitarbeiterinnen und Mitarrück: Am 20. Oktober 1895 kamen die beitern Sicherheit für ihre Zukunft.
Schwester M. Scholastika Theissen vom Vorstand der Marienhaus Stiftung, Geschäftsführer
Dr. Günter Merschbächer, Dr. Peter Westrich, seit Anfang der 1990-er Jahre Chefarzt der Inneren Abteilung in Ehrang, Gabriela Ostermann, lange Jahre Pflegedirektorin in Ehrang, Schwester M. Elisabeth Mues, die Generaloberin der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Karl Borromäus, Jakob Gerard, der langjährige Vorsitzende des Fördervereins, und Dr. Heinz-Jürgen
Scheid, der Vorsitzende des Vorstandes der Marienhaus Stiftung (von links).
Foto: hf
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„Wir arbeiten Hand in Hand, damit unsere Patienten
das Krankenhaus wieder gesund verlassen können“
Das Gemeinschaftskrankenhaus Bonn ist zertifiziertes Alterstraumazentrum
nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)
Bonn (as). Schon seit mehr als fünf Jahren arbeiten die Unfallchirurgen und die
Geriater des Gemeinschaftskrankenhauses eng zusammen, um alte Menschen
gemeinsam zu behandeln, die nach einem Unfall ins Krankenhaus eingeliefert
werden. „Diese hervorragende Zusammenarbeit haben wir uns jetzt nach den
Kriterien der Deutschen Gesellschaft für
Unfallchirurgie zertifizieren lassen“, so
Dr. Jochen Müller-Stromberg, der Chefarzt der Allgemeinen Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin, und Frank
Otten, der Chefarzt der Geriatrie. Beide
sind stolz darauf, die äußerst anspruchsvolle Zertifizierung zum Alterstraumazentrum DGU Mitte Februar mit Bravour
bestanden zu haben. „Derzeit gibt es in
Deutschland lediglich 34 Häuser, die diese Auszeichnung der DGU führen dürfen“, so Dr. Müller-Stromberg. Mit dem
Zertifikat wurde dem Haus bestätigt,
dass alte Menschen hier ganz besonders
gut aufgehoben sind.
Dr. Jochen Müller-Stromberg, der Chefarzt der Allgemeinen Orthopädie, Unfallchirurgie und
Sportmedizin (rechts), und Frank Otten, der Chefarzt der Geriatrie, freuen sich über die
erfolgreiche Zertifizierung als Alterstraumazentrum DGU. Foto: as
überzeugt, dass die alten Menschen so
deutlich besser versorgt werden können,
Bei jedem älteren Patienten, der mit einer als wenn ein Geriater lediglich bei Bedarf
Verletzung wie einem Oberschenkelhals- konsiliarisch, also beratend zur Behandbruch eingeliefert wird, führen die Pfle- lung hinzugezogen wird.
genden ein Screening durch. Mit Hilfe einiger weniger Fragen erkennen sie, ob der Schon bei der ersten Visite der alterstrauverletzte Patient trotz seines hohen Al- matologischen Patienten ist der Geriater
ters fit und gesund ist oder ob er beson- anwesend. Er prüft vor allem auch die
dere Fürsorge benötigt, weil er zum Bei- Versorgung der Patienten mit Medikaspiel unter Vorerkrankungen oder einer menten und in enger Zusammenarbeit
bestehenden Demenz leidet. Mit Hilfe mit den Anästhesisten die schmerzthedes Screening sieht das Pflegepersonal rapeutischen Maßnahmen, bei denen
auch, ob ein Patient sturzgefährdet ist unbedingt das hohe Lebensalter, die
oder die Gefahr besteht, dass er einen De- Vorerkrankungen und die akute Verletkubitus (eine chronische Wunde) oder ein zungssituation berücksichtigt werden
Delir entwickelt. Das ist ein akuter Ver- müssen. „Dadurch senken wir die Gewirrtheitszustand, in den gerade ältere fahr, dass ein Patient ein Delir beMenschen nach einer OP oder Medika- kommt“, so Frank Otten, der für das gementengabe geraten können. Stellt das samte Personal der Unfallchirurgie
Pflegepersonal bei der Aufnahme eine regelmäßig innerbetriebliche Fortbilbesondere Gefährdung fest, dann wird dungen zu unterschiedlichen geriatrider Patient alterstraumatologisch behan- schen Themen anbietet. „Unsere Mitardelt. Das bedeutet, bei ihnen wird direkt beiter sind sehr interessiert“, freut er
der Facharzt für Geriatrie in die Behand- sich. Sie werden informiert über die Risilung mit einbezogen. „Dass in unserer un- ken, denen die alten Patienten durch ihre
fallchirurgischen Abteilung ein Geriater Verletzung und den deshalb notwendizum behandelnden Ärzteteam gehört, ist gen Krankenhausaufenthalt ausgesetzt
etwas ganz Besonderes und ein Allein- sind. Darüber hinaus werden sie sensibilistellungsmerkmal“, betont Dr. Müller- siert für die Bedürfnisse der Patienten
Stromberg. Beide Chefärzte sind davon und sind in der Lage, spezielle Symptome
einzuordnen und ernst zu nehmen. Sie
achten darauf, dass ein Patient nicht
stürzt, dass er ausreichend isst und genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Die frühe
Mobilisation der Patienten – oft schon
am ersten Tag nach der Operation – verhindert die Entstehung chronischer Wunden und hilft ihnen wieder auf die Beine
zu kommen. „Für die gute Versorgung
alterstraumatologischer Patienten sind
qualifiziertes Personal und die enge Zusammenarbeit von Unfallchirurgen, Geriatern und Anästhesisten die beste Voraussetzung“, so Otten.
Und so wundert es nicht, dass viele Patienten das Gemeinschaftskrankenhaus
nach der Behandlung ihrer Verletzung in
einem guten gesundheitlichen Zustand
verlassen. Auch von den Ärzten der Rehakliniken, in denen die Patienten nach
ihrer Operation weiterbehandelt werden,
erhalten die beiden Chefärzte immer wieder positive Rückmeldungen. Den Patienten gehe es meist schon wieder erstaunlich gut, wenn sie in Rehakliniken verlegt
werden. Und das ist genau das Ziel, das Jochen Müller-Stromberg und Frank Otten
verfolgen: „Wir arbeiten Hand in Hand,
damit unsere Patienten das Krankenhaus
wieder gesund verlassen können.“
MARIENHAUS
Echo
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Eine hervorragende Ergänzung des Hospizteams
Morbach (as). „Es ist eine hochanspruchsvolle Arbeit, für die Sie sich entschieden
haben“, begrüßte Christoph Drolshagen,
der Leiter der Marienhaus Hospize Birgit
Steinmetz. Ende Januar wurde die Hospizfachkraft im Rahmen einer Feierstunde in
ihre neue Aufgabe im Ambulanten Hospiz Morbach eingeführt. Die examinierte
Altenpflegerin und Palliativ-Care-Fachkraft
ist eine hervorragende Ergänzung des
Hospizteams, weiß Wolfgang Berg, der
Vorsitzende des Christlichen Hospizvereins Morbach e.V. Als Einrichtungsleiter
des Alten- und Pflegeheims St. Anna Morbach kennt er Birgit Steinmetz seit Jahren
als besonders einfühlsame und liebevolle
Mitarbeiterin und kompetente Wohnbereichsleiterin. „In unserem Alten- und
Wolfgang Berg, der Vorsitzende des Christlichen Hospizvereins Morbach e.V. (links), und
Christoph Drolshagen, der Leiter der Marienhaus Hospize (rechts), begrüßten Birgit Steinmetz als
neue Hospizfachkraft des Ambulanten Hospizes Morbach (2. von links). Mit auf dem Bild ihre
Kolleginnen Alexandra Thomas (Mitte) und Michaela Paulus (2. von rechts), die derzeit Maria
Löber vertritt.
Foto: as
Pflegeheim werden Sie eine große Lücke
hinterlassen“, weiß er.
Ihre Ausbildung zur Altenpflegerin hat
Birgit Steinmetz 2002 in Trier im MutterRosa-Altenzentrum absolviert. Nach ihrem Examen wechselte sie ins Altenund Pflegeheim St. Anna. Während ihrer
Weiterbildung zur Palliativ-Care-Fachkraft
entstand der Wunsch, sich hauptamtlich
Schwerstkranken und Sterbenden zu widmen. Sie freut sich auf ihren neuen Tätigkeitsbereich im Ambulanten Hospiz, „für
die Sie beste Voraussetzungen mitbringen“, so Berg. „Wir trauen Ihnen zu, dass
Sie zusammen mit Ihren Kolleginnen Alexandra Thomas und Maria Löber eine
gute Wegbegleiterin für die Schwerstkranken und Sterbenden und ihre Angehörigen, aber auch für die zahlreichen ehrenamtlichen Hospizbegleiter sind.“
Im Rahmen der Feierstunde wurde auch
Michaela Paulus begrüßt. Die Hospizfachkraft wird Maria Löber vertreten,
die für einige Monate ausfällt.
EHREN. SACHE.
Die Versicherer im Raum der Kirchen
unterstützen kirchliche Verbände in
der Flüchtlingshilfe. Ganzheitlich und
langfristig.
wir konkrete Projekte, wie „Migranten und Flüchtlinge in Berlin willkommen heißen“ des Caritasverbandes
für das Erzbistum Berlin e.V..
Frank-Michael Schumacher:
Als Unternehmen mit christlichen
Wurzeln wollen wir uns derzeit in
der Flüchtlingsfrage nicht nur ganz
klar positionieren, sondern vor allem
unsere Partner im kirchlichen Bereich
unterstützen. Und zwar ganzheitlich
und langfristig. Deshalb unterstützen
Auf der anderen Seite stärken wir
den ehrenamtlichen Helfern den Rücken – mit entsprechendem Versicherungsschutz für ihre Tätigkeit. Denn
ohne die vielen Menschen, die sich
engagieren und anderen in Not helfen, geht es nicht – nicht jetzt und
nicht in Zukunft.
Wir sind für Sie da.
Versicherer im Raum der Kirchen
Frank-Michael Schumacher, Filialdirektion Rheinland
Telefon 0221 17915449
[email protected]
www.vrk.de/ehrensache
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18
Patienten gewinnen mehr Lebenszeit
Krankenhaus Maria Hilf bietet Patienten mit Leberzirrhose die Anlage eines TIPSS an
– schonender Eingriff steigert die Lebensqualität
Bad Neuenahr-Ahrweiler (as). „Patienten,
die unter einer Leberzirrhose leiden, können wir jetzt im Krankenhaus Maria Hilf
noch besser helfen“, freuen sich Prof. Dr.
Jörg Heller und Dr. Felix Schoth. Die beiden Chefärzte – Heller leitet die Abteilung für Innere Medizin/Gastroenterologie und Schoth die Abteilung für
Diagnostische und Interventionelle Radiologie – bieten ihren Patienten einen
sogenannten TIPSS, einen transjugulären intrahepatischen portosystemischen Stent-Shunt, an. Dahinter verbirgt
sich eine künstlich geschaffene Verbindung zwischen der Pfortader und der Lebervene. Mit Hilfe dieses für den Patienten schonenden Eingriffs können einige
gravierende, zum Teil sogar lebensbedrohliche Symptome der Leberzirrhose
wie Ösophagusvarizen (Krampfadern in
der Speiseröhre) oder ein Aszites (Bauchwasser) behandelt werden.
Durch die Pfortader fließt das Blut mit
den Nährstoffen vom Darm in die Leber,
dem wichtigsten Verdauungs- und
Stoffwechselorgan des Körpers, wo die
Nährstoffe verarbeitet, gespeichert,
umgewandelt oder abgebaut werden.
Zusätzlich filtert die Leber Giftstoffe aus
dem Blut. Über die Lebervene verlässt das
Blut die Leber wieder, um in Richtung
Herz zu fließen. Bei einer Leberzirrhose
ist die Leber vernarbt. Die Leberzellen
sterben ab, es bilden sich knotige Veränderungen und Bindegewebe, so dass das
Organ nicht mehr richtig durchblutet
wird. Dadurch staut sich das Blut in der
Pfortader vor der Leber, und der Druck in
diesem Blutgefäß erhöht sich stark. Daraus entstehen Komplikationen wie
Krampfadern in der Speiseröhre, die bluten können, oder einen sogenannten Aszites, bei dem sich Wasser im Bauchraum
sammelt. Darüber hinaus können die Patienten ein hepatorenales Syndrom entwickeln, ein Nierenversagen also, das
seine Ursache in der fortgeschrittenen
Leberzirrhose hat. „Daran starb vermutlich Ludwig van Beethoven“, berichtet
Prof. Heller.
Dr. Schoth führt die Anlage eines TIPSS
unter Durchleuchtung in der Angiographie-Einheit durch. Die Patienten erhalten eine leichte Narkose. Durch die Hals-
Prof. Dr. Jörg Heller, der Chefarzt der Inneren Medizin/Gastroenterologie (links), und Dr. Felix
Schoth, der Chefarzt der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie, demonstrieren
am Monitor in der Angiografie-Einheit, die Anlage eines TIPSS bei fortgeschrittener
Leberzirrhose.
Foto: as
vene gelangt er mit einem Katheter über
das Herz zur Lebervene. Von dort bahnt
er sich einen Weg durch das vernarbte
Lebergewebe zur Pfortader. Dieser Eingriff wird mit Ultraschall und Durchleuchtung überwacht. Nach der erfolgreichen Punktion dieses Gefäßes, wird
die Verbindung mit einem speziell für
diese Intervention entwickelten Stent
stabilisiert. Das ist ein mit einer Kunststoffschicht ausgekleidetes, sechs bis
zehn Zentimeter langes Drahtröhrchen,
das dafür sorgt, dass diese neu geschaffene Verbindung offen bleibt.
Das Blut, das wegen des vernarbten Gewebes nur erschwert durch die Leber fließen konnte, gelangt jetzt durch die neue
Verbindung an der Leber vorbei direkt in
die Lebervene und von dort zurück zum
Herzen. Daraufhin sinkt der Druck in der
Pfortader. Hatte der Patient einen Aszites, so kann sich dieser jetzt zurückbilden,
auch ein hepatorenales Syndrom bessert
sich normalerweise. Da mit dem Druck in
der Pfortader auch der Druck auf die Venen in der Speiseröhre sinkt, bilden
auch diese sich zurück. Auch kann Dr.
Schoth bei diesem Eingriff oft gleichzeitig Krampfadern der Speiseröhre verschließen. „Vor allem bei Patienten mit
hohem Blutungsrisiko nehme ich diese
Verödung vor“, berichtet Dr. Schoth. Er
führt mit Hilfe des Katheters sogenannte
Coils in die Krampfadern ein. Das sind
kleine Metallspiralen, die in die Gefäße
geschoben werden und diese dauerhaft
verschließen und damit die Gefahr einer
erneuten Blutung weiter reduzieren.
Dieser technisch sehr aufwändige Eingriff, der in der Trägerschaft derzeit nur
im Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr durchgeführt wird, ist für die Patienten schonend und bietet ihnen eine große
Entlastung. „Ihre Lebensqualität steigt
und sie gewinnen mehr Lebenszeit“, weiß
Prof. Dr. Heller.
MARIENHAUS
Echo
2/2016
Mit Grundstückskauf Weichen für die
Zukunft des Hetzelstiftes gestellt
Neustadt an der Weinstraße. Die Marienhaus Kliniken GmbH stellt die Weichen für
die Zukunft des Krankenhauses Hetzelstift und hat dafür Mitte Februar von der
Stadt das Nachbargrundstück gekauft.
Auf diesem 11.000 qm großen Gelände –
der Kaufpreis liegt bei zwei Millionen Euro
– soll ein Neubau zur Erweiterung des
Krankenhauses entstehen. Das ist auch
dringend erforderlich; denn das Hetzelstift (errichtet zwischen 1963 und 1968)
ist in die Jahre gekommen. Mit dem Neubau soll das Neustädter Klinikum baulich
und technisch auf den neuesten Stand
gebracht werden. Dank einer hochmodernen Infrastruktur können Prozesse optimiert werden, was Patienten wie Mitarbeitern gleichermaßen zugute kommt.
Die Planungen für den Neubau, in dem
beispielsweise auch die Zentrale Not-
aufnahme und die Intensivstation Platz
finden werden, sind in vollem Gange.
Wenn jetzt auch noch die Gespräche
mit dem Land über die Bereitstellung
von Fördermitteln für diese Baumaßnahme zügig abgeschlossen werden,
könnten im Idealfall noch im Jahre 2018
die Bagger für den Neubau anrücken,
skizziert Marienhaus-Geschäftsführer Dr.
Klaus-Peter Reimund den ehrgeizigen
Zeitplan. Wieviel der Neubau kosten wird,
das wird sich erst sagen lassen, wenn die
Planungen abgeschlossen sind.
Mit seinen 11.000 qm ist das jetzt erworbene Grundstück übrigens so groß,
dass es auch in Zukunft Möglichkeiten
zur weiteren baulichen Entwicklung des
Krankenhauses bietet.
Neben dem jetzigen Bettenhaus wird der
Neubau zur Erweiterung des Krankenhauses
Hetzelstift entstehen.
Foto: hf
Zwei Aufgaben, „die wir Ihnen beide zutrauen“
Hermeskeil. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Hochwald-Altenzentrum St.
Klara wurde Marion Schronen Ende Januar
als neue Koordinatorin des Ambulanten
Hospizes in ihr Amt eingeführt. Sie ist
Nachfolgerin von Margarethe KleinAbend, die das Hospiz Ende letzten Jahres
verlassen hat. Marion Schronen wird die
ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Ambulanten Hospizes be-
gleiten und zusammen mit dem Hospizverein Hochwald e.V. die Bildungsarbeit
gestalten. Zwei Aufgaben, „die wir Ihnen
beide zutrauen“, wie es Christoph Drolshagen, der Leiter der Marienhaus Hospize, in
seiner kurzen Begrüßung formulierte. Neben diesem personellen Wechsel hat es
auch Veränderungen in der Trägerschaft
gegeben. Alleiniger Träger des Ambulanten Hospizes Hochwald ist nun die Marienhaus Unternehmensgruppe. Sie weiß den
Hospizverein Hochwald e.V. aber weiterhin
als Kooperationspartner an seiner Seite.
Marion Schronen hat Erziehungswissenschaften und Theologie studiert und
schon zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn „erste Schritte in der Hospizarbeit
getan“, so Drolshagen. Diese Erfahrungen haben sie so geprägt, dass sie sich
nach Jahren in der Jugendhilfe und Familienberatung jetzt wieder der Hospizarbeit widmet. An ihr, so sagt sie, schätzt
sie die Tiefe und Intensität gerade auch
der menschlichen Begegnung. – Anfang
des Jahres hat sie ihre Arbeit aufgenomHießen Marion Schronen (Mitte) als neue Koordinatorin des Ambulanten Hospizes Hochwald men, „und ich komme abends zufrieden
herzlich willkommen: Christoph Drolshagen, der Leiter der Marienhaus Hospize, und ihre nach Hause“. Wünschen wir Marion
Kollegin Alexandra Schlickel.
Foto: hf Schronen, dass dies so bleibt.
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„Der demenzkranke Mensch soll sich
bei uns sicher und gut aufgehoben fühlen“
Das Marienhaus Klinikum Saarlouis - Dillingen kümmert
sich ganz besonders um demenziell erkrankte Patienten
Saarlouis. „OP gelungen, Patient verwirrt“
– so war Ende Februar ein Beitrag in der
Wochenzeitung DIE ZEIT überschrieben.
Martin Spiewak ging darin der Frage nach,
wie es sich verhindern lässt, dass ein älterer Mensch, der etwa wegen einer Hüft-OP
im Krankenhaus stationär behandelt werden musste, nach Hause entlassen wird,
sich dort aber nicht mehr zurechtfindet,
weil er völlig desorientiert und verwirrt ist.
Auch wenn dies schon allein wegen der demografischen Entwicklung ein zunehmend drängendes Problem wird, so haben
viele Kliniken in Deutschland noch kein
Konzept für den Umgang mit demenzkranken Menschen, so Spiewaks Fazit.
beiter für den Umgang mit Demenzkranken zu sensibilisieren. Beispielsweise auch dafür, welche Medikamente
den Verwirrtheitszustand des Patienten negativ beeinflussen können. Parallel findet wöchentlich eine Praxisbegleitung durch eine Fachaltenpflegerin für
Psychiatrie aus dem St. Nikolaus Hospital in Wallerfangen, einer Fachklinik
für Psychiatrie, Psychotherapie und
Geriatrie, statt. „Dadurch verstetigen
wir das Wissen bei unseren Mitarbeitern, fördern das Verständnis für die demenzkranken Menschen und ihre Angehörigen und erreichen ein einheitliches
Vorgehen in der Pflege“, so Ellen Lösch.
Zu den wenigen Kliniken, die ein solches Konzept haben und sich ganz
besonders um demenziell erkrankte Patienten kümmern, gehört das Marienhaus Klinikum Saarlouis - Dillingen.
Schon im Rahmen des Modellprojektes
Demenz im Krankenhaus, das im Herbst
2011 von der Arbeitsgemeinschaft der
katholischen Krankenhäuser im Saarland aufgelegt und vom Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft in
Saarbrücken wissenschaftlich begleitet
wurde, „haben wir festgestellt, dass sich
bei einem älteren Patienten die Symptome seiner Demenz nicht verstärken
müssen, wenn er kompetent und angemessen betreut und versorgt wird“, sagt
die stellvertretende Pflegedirektorin und
Projektleiterin Ellen Lösch. Und weil das
Klinikum in den drei Jahren Projektarbeit so positive Erfahrungen gemacht
hat, tut das Klinikum weiterhin eine
Menge dafür (obwohl es dieses Engagement aus eigener Tasche finanzieren
muss), um seine Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter zu schulen und auf diesem
Wege für den Umgang mit diesen in
der Regel älteren und oft auch multimorbiden Patienten zu sensibilisieren.
„Der demenzkranke Mensch soll sich
bei uns sicher und gut aufgehoben fühlen“, sagt Ellen Lösch.
Schon bei der Aufnahme setzt das Marienhaus Klinikum darauf, dass alle Patienten ab 70 Jahren nach einheitlichen Kriterien überprüft werden. Dafür gibt es
standardisierte Dokumentationsbögen.
Das ist sehr hilfreich in den Fällen, bei denen die Diagnose Demenz sicher ist oder
vieles darauf hindeutet, dass der ältere
Mensch an einer Demenz erkrankt ist.
Deshalb hat für alle Mitarbeiter aus der
Pflege (ausgenommen war nur die Pädiatrie) eine zweijährige Basisschulung
stattgefunden. Ziel war es, die Mitar-
Stationsleiterin Steffi Weiskopf (links) von der Inneren Station und Ellen Lösch, die stellvertretende Pflegedirektorin, wissen, wie wichtig es für einen demenzkranken Patienten ist, dass
er sich im Krankenhaus sicher und gut aufgehoben fühlt. Auch Bilderbücher aus der Demenzkiste
können dabei gute Dienste leisten.
Foto: hf
Aber es gibt eben auch die Patienten, bei
denen die Symptome erstmals im Krankenhaus sichtbar werden oder diejenigen, die, weil sie aus ihrem gewohnten
Umfeld gerissen werden und sich im
Krankenhaus hilflos und verloren fühlen,
akut in einen Verwirrtheitszustand geraten (das Risiko, bei einem Krankenhausaufenthalt so ein Delir zu erleiden, ist
fünffach erhöht). Da muss jeder Mitarbeiter hochgradig sensibilisiert sein und
versuchen, ganz besonders rücksichtsvoll und behutsam mit dem betroffenen
Patienten umzugehen und zu kommunizieren. Schließlich soll sich der Patient
wohl fühlen und vor allem keine Angst
entwickeln.
Dabei helfen oft schon Kleinigkeiten. So
fragen die Mitarbeiter bei der Pflegeanamnese nach dem Lebensthema des
Patienten. Das kann der Beruf oder ein
Hobby sein – egal, aber es erleichtert
oftmals den Zugang zum Patienten.
Oder für Menschen, die mit Messer und
Gabel nicht mehr zurecht kommen oder
MARIENHAUS
auch verlernt haben, ganze Mahlzeiten
zu essen, bietet die Küche des Hauses
Fingerfood an. Auf den Stationen gibt
es Demenzkisten oder Aktivitätsboxen.
Darin sind beispielsweise Bilderbücher,
die den Kranken wieder eintauchen lassen in die Zeit, als er noch jung und voller Tatendrang war.
gens in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft und der Arbeitsgemeinschaft der
katholischen Krankenhäuser im Saarland. Wenn die Bewerbung erfolgreich
ist, kann das Klinikum zusätzliche Be-
Echo
2/2016
treuungskräfte einsetzen. Die werden
vom Caritasverband ausgebildet und
können helfen, den demenzkranken Patienten Sicherheit und Orientierung zu
geben. Damit es am Ende nicht heißt
„OP gelungen, Patient verwirrt“.
All diese Puzzlesteine (und viele andere,
die noch in der Planung sind; Ideen
nämlich gibt es genug) sollen helfen,
dass bei älteren Patienten weniger
Komplikationen auftreten (etwa Sturz
oder Delir) und die Erkrankung, wegen
der er stationär aufgenommen wurde,
möglichst ungestört behandelt werden
kann. Denn es geht nicht an, dass Patienten „kränker nach Hause gehen als
sie gekommen sind“, so Ellen Lösch.
Vor wenigen Wochen hat sich das Marienhaus Klinikum Saarlouis - Dillingen für das
Projekt „Sektorenübergreifender Einsatz
von Betreuungskräften an der Schnittstelle von Krankenhaus und ambulanter Weil normales Essen demenzkranke Patienten oftmals vor Probleme stellt, bietet die Küche
Foto: red
Versorgung“ beworben. Auch das übri- des Marienhaus Klinikums ihnen spezielles Fingerfood.
In die Grundlagen des Qualitätsmanagements eingeführt
Träger bildet Qualitätsmanagementbeauftragte in der Altenhilfe aus
Koblenz (as). Als Qualitätsmanagementbeauftragte wollen sie sich dafür einsetzen,
dass Prozesse ordentlich strukturiert werden, dass sie mitarbeiterfreundlich sind
und vor allem dass die Bewohner ihrer Alten- und Pflegeeinrichtungen davon profi-
tieren. So beschrieben die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer der zweiten trägereigenen
Weiterqualifikation zum Qualitätsmanagementbeauftragten (QMB) in der Altenhilfe, die sich Anfang Februar in Koblenz
zum Abschluss ihrer Fortbildung trafen,
ihre zukünftigen Aufgaben. Seit September letzten Jahres wurden sie an fünf Tagen von Andrea Tokarski, der Leiterin der
AG Qualitätsmanagement, in insgesamt
vier Modulen in die Grundlagen des Qualitätsmanagements eingeführt; sie lernten das Qualitätsmanagementsystem
QKA kennen (QKA steht für Qualitätskatalog für die katholischen Einrichtungen
in der stationären Altenhilfe), beschäftigten sich mit dem Thema QM und Nachhaltigkeit; und wurden mit Begehungen
und Audits vertraut gemacht.
Für die Zukunft hat Andrea Tokarski die
Vision, dass sich jeder QMB auf ein Thema
aus dem QKA spezialisiert und sich darin
besonders qualifiziert. Als Experten für
spezielle Bereiche können sie dann in anderen Einrichtungen des Trägers Audits
durchführen und Kollegen schulen. „Davon profitieren Sie alle, denn sie können
sich gegenseitig unterstützen“, betont
Andrea Tokarski. Die Einrichtungen werAndrea Tokarski, die Leiterin der AG Qualitätsmanagement (rechts), war für die trägereigene den davon profitieren, und das komme
Ausbildung zum Qualitätsmanagementbeauftragten verantwortlich. Foto: as vor allem den Bewohnern zu Gute.
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22
Mit einem Clip wird das Blut im Herzen
wieder in die richtige Richtung gelenkt
Marienhaus Klinikum St. Elisabeth: Dr. Burkhard Hügl wendet ein schonendes und
sicheres Verfahren an, um Patienten mit schwerer Mitralklappeninsuffizienz zu helfen
und schiebt von dort einen flexiblen
Führungskatheter bis in den linken Vorhof des Herzens. Über diesen Katheter
bringt Hügl den Mitralklappen-Clip, den
er mit einer kleinen Wäscheklammer
vergleicht, in den Vorhof und schiebt
ihn in die linke Herzkammer. Dort öffnet er den Clip – er hat dann die Form
eines weit geöffneten V – und kann mit
den Ärmchen die beiden so genannten
Segel der Mitralklappe einfangen. Wenn
er den Clip schließt, sind die Kanten der
Segel in der Mitte miteinander verbunden. Rechts und links davon bleibt je
eine Öffnung, durch die das Blut hindurchströmen kann. Wenn sich der
Herzmuskel zusammenzieht, um das
Blut in den Körper zu pumpen, dann
kann sich die Mitralklappe jetzt wieder
vollständig schließen und ist so in der
Lage, den Blutfluss im Herzen in die
richtige Richtung zu lenken.
Dr. Burkhard Hügl, der Chefarzt der Kardiologie/Rhythmologie (links), bereitet den Mitraclip
für den Eingriff vor. Ihm zur Seite steht Oberarzt Dr. Björn Buchter.
Foto: ao
Neuwied (as). Dr. Burkhard Hügl, der
Chefarzt der Kardiologie/Rhythmologie,
ist begeistert, wenn er von den Ergebnissen der ersten Eingriffe berichtet, bei denen er Patienten einen so genannten
Mitraclip eingesetzt hat. Denn den Patienten geht es erheblich besser und sie
haben deutlich weniger Luftnot. Seit
wenigen Wochen behandelt Dr. Hügl
Patienten, die unter einer schweren Mitralklappeninsuffizienz leiden, mit Hilfe
eines hochmodernen, minimalinvasiven
Verfahrens. Bei ihnen schließt die Mitralklappe, das ist die Herzklappe, die wie
ein Ventil den linken Vorhof von der linken Herzkammer trennt, nicht mehr
richtig. Dieser Herzklappenfehler, von
dem vor allem ältere Menschen betroffen sind, führt zu starken Beschwerden:
Die Patienten leiden unter großer Luftnot, weil der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.
Denn das sauerstoffreiche Blut, das von
der Lunge über den linken Vorhof in die
linke Herzkammer gelangt, um von dort
in den Körper gepumpt zu werden,
strömt – wenn sich der Herzmuskel zu-
sammenzieht – zurück in die Lunge,
denn die Mitralklappe nimmt ihre Funktion als Ventil nicht mehr wahr.
Lassen sich die Symptome dieser Erkrankung nicht mehr ausreichend mit Medikamenten lindern, muss die Herzklappe
operiert werden. Dazu ist jedoch die Öffnung des Brustkorbs notwendig. Die Patienten werden dafür an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen, da das
Herz für diesen Eingriff still gelegt werden muss. „Das ist sehr belastend“, weiß
Dr. Hügl. „Und ich kenne zahlreiche ältere Patienten, für die eine solche Operation nicht in Frage kommt, weil sie zu riskant für sie ist“. Ihnen kann er jetzt eine
Therapie anbieten, deren Herzstück der
Mitraclip ist, eine etwa ein Zentimeter
große Klammer, die an den Rändern der
beiden Herzklappensegel befestigt wird
und dafür sorgt, dass sich die Klappe
wieder vollständig schließt.
Den Eingriff führt Dr. Hügl in enger Zusammenarbeit mit Oberärztin Zdravena
Doneva durch, die das schlagende Herz
des Patienten mit 3D-Ultraschall durch
die Speiseröhre ergänzend zur Röntgendurchleuchtung so darstellt, dass Hügl in
Echtzeit genau kontrollieren kann, ob der
Clip, der im Herzen verbleibt, richtig sitzt.
Dabei überprüft er den Blutfluss und korrigiert die Position des Clips so lange, bis
dieser für den bestmöglichen Verschluss
der Mitralklappe sorgt und gleichzeitig
noch genügend Blut durchlässt.
Die Entscheidung, ob dieser Eingriff bei
einem Patienten durchgeführt wird, fällt
das sogenannte Heart-Team. Ihm gehören neben Dr. Hügl und Zdravena Doneva eine Herzchirurgin der Klinik für Herz-,
Thorax- und Gefäßchirurgie der Uniklinik
Mainz und ein Anästhesist an. Gemeinsam prüfen sie, ob ein Patient alle Voraussetzungen für diesen Eingriff erfüllt.
Dabei geht es vor allem darum, dass der
Gesundheitszustand des Patienten eine
Operation am offenen Herzen nicht
mehr zulässt. Dr. Hügl freut sich sehr,
dass er diesen Patienten jetzt helfen
Dr. Hügl führt den Eingriff im Herzka- kann. Sie haben nach dem Eingriff keine
theterlabor unter Vollnarkose durch. Er Luftnot mehr, und das wirkt sich deutlegt einen Zugang in einer Leistenvene lich auf ihre Lebensqualität aus.
MARIENHAUS
Echo
2/2016
„Ohne Mutter Rosa und Vater Kolping
wären wir heute nicht hier!“
Der Kolping-Förderverein Krankenhaus und Seniorenzentrum
Oberwesel e.V. feierte seinen 25. Geburtstag
Oberwesel. Die Gründung des Fördervereins am 21. Januar 1991 sei „eine der
wichtigsten Entscheidungen für die Zukunft unserer Stadt“ gewesen, unterstrich Jürgen Port. „Vorausschauende
Mitglieder der Kolpingfamilie“, so erinnerte Oberwesels Stadtbürgermeister,
der für die Gesellschafter der Krankenhaus GmbH St. Goar-Oberwesel sprach,
hätten sich bereits in den Jahren zuvor
für den Erhalt des Krankenhauses in
Oberwesel engagiert und seien von
Schwester M. Basina Kloos, der damaligen Generaloberin der Waldbreitbacher
Franziskanerinnen, ermuntert worden,
einen Förderverein zu gründen. – Der
Kolping-Förderverein Krankenhaus und
Seniorenzentrum Oberwesel e.V. feierte
(natürlich auf den Tag genau am 21. Januar) seinen 25. Geburtstag und wurde
bei dieser Gelegenheit mit Komplimenten geradezu überschüttet.
ist ein wichtiger Schritt zur langfristigen
Sicherung der wohnortnahen medizinischen Versorgung in der Region und trägt
damit wesentlich zum Erhalt der rund
350 Arbeitsplätze bei – sei mit ein Verdienst des Fördervereins; „denn wenn wir
nicht so starken Rückenwind aus der Bevölkerung hätten und man in Mainz nicht
sehen würde, wie stark die Loreley-Kliniken hier am Mittelrhein verankert sind –
wer weiß, wie die Entscheidung dann womöglich ausgefallen wäre“, unterstrich
Christa Garvert.
Der Förderverein, an dessen Spitze seit
25 Jahren Michael Brahm als Vorsitzender und Gerda Brager als seine Stellvertreterin stehen, hat sich aus der Kolpingfamilie entwickelt und dokumentiert
dies auch in seinem Namen. Adolph Kolping und Mutter Rosa, die Gründerin der
Waldbreitbacher Franziskanerinnen, passen übrigens gut zueinander: Beide kaChrista Garvert, die für die Marienhaus men sie aus ärmlichen Verhältnissen,
Unternehmensgruppe sprach, hob in ihrer beide erkannten sie die Nöte ihrer Zeit,
kurzen Ansprache auf das bürgerschaftli- die aus der Industrialisierung resultierche Engagement ab, ohne das „unsere Gesellschaft um vieles ärmer“ wäre. Deshalb
„sind wir auch froh und dankbar, dass es
Vereine wie den Kolping-Förderverein
Krankenhaus und Seniorenzentrum Oberwesel e.V. gibt, die unsere Einrichtungen
tatkräftig unterstützen und fördern“, betonte sie. Der Förderverein, so Garvert
weiter, habe sich von Anfang an für die
Errichtung eines Seniorenzentrums stark
gemacht. „Und es ist sicher nicht übertrieben, wenn ich sage, dass es ohne den Förderverein das Seniorenzentrum zumindest so rasch nicht gegeben hätte“.
ten, und beide handelten, krempelten
die Ärmel hoch, um die Lebensverhältnisse der Menschen zu verbessern. Und
ihr Leben und ihre Gedanken wirken bis
heute fort. – Das brachte Michael Brahm
in seiner Begrüßung auf den Punkt, als er
sagte: „Ohne Mutter Rosa und Vater Kolping wären wir heute nicht hier!“
Und während normalerweise das Geburtstagskind Geschenke bekommt, war es hier
der Förderverein, der Geschenke verteilte:
Einen Spendenscheck über 25.000 Euro
(für jedes Jahr 1.000 Euro) überreichten
Michael Brahm und Gerda Brager an die
Verantwortlichen der Krankenhaus GmbH.
Die hat dafür, wie Dr. Matthias Psczolla,
der langjährige Chefarzt der Konservativen Orthopädie und Geschäftsführer,
der zwischenzeitlich in den Kreis der
Gesellschafter aufgerückt ist, erläuterte, ein modernes und leistungsstarkes
Ultraschallgerät angeschafft, mit dem
die Loreley-Kliniken ihre diagnostischen
und therapeutischen Möglichkeiten deutlich verbessern.
Der Förderverein unterstützt die Einrichtungen nicht nur finanziell, er ist vor
allem auch ein wichtiges und wertvolles
Bindeglied in die Gemeinde und Stadt
hinein. Mit den regelmäßigen Vortragsveranstaltungen und den Veranstaltungen mit den und für die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums „ermöglichen und fördern Sie Begegnung“, sagte Christa Garvert.
Michael Brahm (rechts) und Gerda Brager (4. von rechts) überreichten einen Spendenscheck
Auch die (geplante) Zusammenführung über 25.000 Euro. Mit diesem Geld haben die Loreley-Kliniken ein modernes und
Foto: hf
beider Klinik-Standorte in Oberwesel – sie leistungsstarkes Ultraschallgerät angeschafft.
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24
Sie verkünden Gottes Güte im Wort und
in der Tat oder einfach mit ihrem Da-Sein
In der Marienhaus Unternehmensgruppe arbeiten 64 ausländische
Ordensschwestern aus zehn Gemeinschaften – ein Besuch in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Bad Neuenahr-Ahrweiler. Ihre Gemeinschaft ist noch jung. 1957 gegründet,
zählt die Congregation Missionary Sisters of St. Therese of Infant Jesus mittlerweile 250 Schwestern. Und die Gemeinschaft wächst: Sie hat derzeit allein
30 Aspirantinnen und Novizinnen, erzählt Schwester Jelshy Jacob lächelnd.
Zahlen, von denen Orden in Deutschland
und der ganzen so genannten Ersten
Welt nur träumen können. Während Gemeinschaften hierzulande aufgrund von
Überalterung und Nachwuchsmangel
Filialen aufgeben müssen, ihre segensreiche Arbeit für die Menschen vielerorts
nicht mehr fortsetzen können und damit
auch immer mehr aus der öffentlichen
Wahrnehmung verschwinden, sieht es
gerade bei vielen indischen Gemeinschaften (noch) ganz anders aus. Sie
schicken ihre Schwestern hinaus in alle
Welt – vorzugsweise nach Deutschland,
wo sie sich im sozial-caritativen Bereich
engagieren. Allein in den Einrichtungen
der Marienhaus Unternehmensgruppe
arbeiten 63 ausländische Ordensschwestern aus zehn Gemeinschaften.
In Bad Neuenahr-Ahrweiler sind es derzeit elf aus drei Gemeinschaften – neben
den Missionsschwestern der hl. Theresia
vom Kinde Jesus (Congregation Missionary Sisters of St. Therese of Infant Jesus) sind dies die Schwestern der Anbetung des Allerheiligsten (Sisters of the
Adoration of the Blessed Sacrament)
und die Schwestern der Herz-Jesu-Gemeinschaft (Sacred Heart Congregation). Sie arbeiten im Krankenhaus Maria
Hilf und leben nebenan im Personalwohnheim. Natürlich jede Gemeinschaft
für sich in ihrem eigenen Konvent. Aber
„wir haben auch viele Gemeinsamkeiten
und Berührungspunkte“, sagt Schwester
Reji Vazhakalayil.
Sie gehört zur Gemeinschaft der Anbetungsschwestern und kam bereits 1992
nach Deutschland, absolvierte im Gerolsteiner St. Elisabeth-Krankenhaus ein Praktikum, anschließend im Adenauer St. Josef-Krankenhaus ihre Krankenpflege-Ausbildung. Dort arbeitete sie, bis sie 2003 ihr
Medizinstudium in Mainz begann. „Ich
wollte mehr“, sagt sie schlicht und ergrei-
Schwester Jelshy Jacob gehört zu den Missionsschwestern der hl.
Theresia vom Kinde Jesus. Die Gemeinschaft ist jung und wächst.
fend zu dieser Entscheidung. Während
des Studiums hat sie im Konvent ihrer Gemeinschaft in Kiedrich gewohnt und dort
halbtags in der Psychiatrie gearbeitet.
Schwester Reji, die wie (fast) alle indischen
Ordensfrauen im Bundesstaat Kerala aufgewachsen ist, hat in Saarbrücken ihren
Facharzt für Innere Medizin gemacht und
arbeitet seit Jahresbeginn als Assistenzärztin in der Abteilung für Akutgeriatrie
und Frührehabilitation.
Anders als es der Name vermuten lässt,
sind die Schwestern der Anbetung des
Allerheiligsten kein klassisch kontemplativer Orden. Schwester Reji und ihre Mitschwester Schwester Mercy sagen zwar,
dass ihr Charisma die Anbetung sei und
sie ihre Kraft eben aus dieser Anbetung
und der heiligen Messe schöpfen, fügen
aber im gleichen Atemzug an, dass sie
Gottes Güte im Wort und in der Tat oder
einfach mit ihrem Da-Sein verkünden. So
arbeiten viele ihrer Mitschwestern (die
Gemeinschaft, die in 19 Provinzen aufgeteilt ist und weltweit über 5.000 Mitglieder zählt, hat allein in Deutschland
Die moderne Technik erleichtert es den Schwestern (im Bild
Schwester Mercy), engen Kontakt zu ihrer Heimat zu halten.
MARIENHAUS
Echo
2/2016
Es ist schon eine internationale Truppe, die im Krankenhaus Maria Hilf auf der Akutgeriatrie arbeitet: Schwester Josin Varikattu, Schwester
Alphonsa Nirappel, Schwester Reji Vazhakalayil, Juliana Cupi und Valdrin Cervadiku (von links).
Fotos: hf
mehr als 100 Schwestern in Gestellung) in
Schule oder Kindergarten, leisten Sozialarbeit oder sind in der Kranken- oder Altenpflege tätig.
So wie Schwester Mercy Puthenpurayil,
die vor 20 Jahren nach Deutschland kam.
Ihre Ausbildung in der Krankenpflege
hatte sie noch in Indien gemacht. Nach
einem Abstecher ins Alten- und Pflegeheim St. Josef in Völklingen kehrte sie
2001 nach Bad Neuenahr zurück und arbeitet seitdem auf der Kardiologie. Mit
ihrem Beruf und ihrer Berufung „bin ich
zufrieden“, sagt sie. Wenn sie etwas vermisst, dann sind es ihre Mitschwestern
und ihre Familie. Wobei natürlich auch
die Schwestern davon profitieren, dass
die Welt näher zusammengerückt ist
und sie so leichter Kontakt zu ihren Familien halten können. Gleichwohl ist der
Heimaturlaub alle zwei Jahre etwas ganz
Besonderes für sie.
Deutschland im Wege standen. Insbesondere die Vereinigung der Ordensoberinnen Deutschlands, deren Generalsekretärin einige Jahre Schwester M. Basina Kloos
war, und die Vereinigung Katholischer
Orden zur Förderung internationaler Solidarität. – In dieser Tradition steht auch
das Institut für Ordensdienstleistungen,
das die Marienhaus Stiftung 2012 ins Leben gerufen hat. Auf dessen Know-how
können auch ausländische Gemeinschaften zurückgreifen. – Aber zurück nach Bad
Neuenahr.
Deutschland ist für Schwester Alphonsa
Nirappel seit 1996 (zweite) Heimat. Fast
die Hälfte ihres Lebens hat sie hier verbracht. Die 42-Jährige hat in Rheydt Krankenpflege gelernt, war unter anderem im
Hildegardis-Krankenhaus in Mainz tätig
und lebt und arbeitet seit 2008 in Bad
Neuenahr. Die Ordensfrau aus der HerzJesu-Gemeinschaft arbeitet zusammen
mit einer Mitschwester (die beiden anderen Herz-Jesu-Schwestern sind auf der
Chirurgischen und der Wahlleistungsstation tätig) auf der Geriatrie. Dass Ordensschwestern gerade dort eingesetzt werden, wo ältere und zumeist multimorbide
Patienten betreut werden, findet sie ausgesprochen gut; denn das „gibt den alten
Menschen Sicherheit“, sagt sie.
Die ersten indischen Ordensschwestern
kamen bereits in den 1970-er Jahren nach
Deutschland, um in der Kranken- oder Altenpflege zu arbeiten. Ihre Gestellungsverträge waren und sind für ihre Gemeinschaften eine wichtige Einnahmequelle,
um so deren vielfältige Arbeit auf dem
indischen Subkontinent mit zu finanzieren. Die deutschen Ordensgemeinschaften haben viel getan, um die bürokrati- Die jüngste der indischen Ordensschwesschen Hürden aus dem Weg zu räumen, tern in Bad Neuenahr ist mit 35 Jahren
die einer Arbeit indischer Schwestern in Schwester Jelshy. Sie ist vor knapp sechs
Jahren nach Deutschland gekommen und
hat vor einem Jahr ihre Ausbildung in der
Krankenpflege abgeschlossen. Seit Jahresbeginn ist sie auf der Gefäßchirurgischen Station tätig. Ihre Gemeinschaft ist
(siehe oben) jung und wächst und deckt
in Indien ein breites Spektrum sozialer Arbeit ab – von Kindergärten und Schulen
über Kinderheime bis hin zu Krankenhäusern und Altenheimen. Trotzdem hat sie
sich entschieden, nach Deutschland zu
gehen.
Ihr Einsatz hier in Deutschland ist zeitlich nicht befristet. Natürlich, das sagen
die Vier, werden sie irgendwann auch in
ihre indische Heimat zurückkehren. Bis
es so weit ist, wird allerdings noch viel
Wasser die Ahr hinuntergelaufen sein …
In der Trägerschaft arbeiten etwa 13.800
Frauen und Männer. Unter ihnen sind viele, die nicht in Deutschland geboren wurden oder deren Eltern als Fremde hierher
gekommen sind. Wie sie ihren Weg gegangen sind, der sie beruflich in die Marienhaus Unternehmensgruppe geführt
hat, das wollen wir exemplarisch nachzeichnen. Schwester Reji Vazhakalayil,
Schwester Mercy Puthenpurayil, Schwester Alphonsa Nirappel und Schwester
Jelshy Jacob haben uns ihre Geschichte
für das Marienhaus-Echo erzählt.
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Generalistik: „Die Richtung stimmt“
Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler besuchte das Rheinische Bildungszentrum
rund um die Landespflegekammer. Natürlich sei es gut, wenn jetzt auch die
Pflege eine schlagkräftige berufsständische Vertretung bekomme. Trotzdem
müsse sie sich unter den Pflegenden im
Lande auch mehr und stärker Gehör verschaffen, so die angehenden Pflegekräfte. Auch, um junge Menschen zu bewegen, eine Pflegeausbildung zu machen.
Um den wachsenden Bedarf an qualifizierten Pflegekräften decken zu können,
reicht gezielte Nachwuchswerbung aber
nicht aus. Hier muss auch einiges getan
werden, um die Arbeitsbedingungen und
damit auch die Verweildauer der in den
Gesundheits- und Pflegeberufen Tätigen
zu verbessern, so Sabine Bätzing-Lichtenthäler, um so motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Berufsfeld
zu halten. Und dabei, so die Ministerin, ist
das Rheinische Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen der Marienhaus Kliniken GmbH für uns „im Bereich
der Ausbildung ein verlässlicher Partner
und trägt mit seiner quantitativ und
qualitativ hochwertigen PflegeausbilAufgrund des demografischen Wandels Eine Menge Informationsbedarf sahen dung zur Fachkräftesicherung in Rheinund der damit einhergehenden steigen- die Schülerinnen und Schüler auch noch land-Pfalz bei.“
Neuwied. Der Bedarf an qualifizierten
Pflegekräften wächst, zudem befindet
sich die Ausbildung derzeit im Umbruch
(Stichwort Generalistische Ausbildung),
und Rheinland-Pfalz ist das erste Bundesland, in dem sich die Pflegenden in einer
Landespflegekammer organisiert haben,
um so dem Beruf eine Stimme zu geben.
Da war es für Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler naheliegend,
dass sie zum Start der Woche der Ausbildung Anfang März im Rheinischen Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen in Neuwied Station machte,
um mit Schülerinnen und Schülern ihre
Ausbildungssituation zu diskutieren. – Im
Rheinischen Bildungszentrum hat die
Marienhaus Unternehmensgruppe ihre
Aktivitäten in der Aus- und Weiterbildung
im nördlichen Rheinland-Pfalz gebündelt
und bietet hier neben der Gesundheitsund (Kinder-)Krankenpflege auch die Ausbildungen zum Operationstechnischen
Assistenten und zum Medizinisch-Technischen Radiologieassistenten an.
den Zahl von älteren und pflegebedürftigen Menschen macht die Umstellung
der Pflegeausbildung hin zur Generalistik (sie soll die Ausbildung in der Krankenpflege, der Kinderkrankenpflege und
der Altenpflege in einem Ausbildungsgang zusammenführen) nach Ansicht
von Sabine Bätzing-Lichtenthäler durchaus Sinn. „Die Richtung stimmt“, so die
Ministerin. Weil dieser Umbruch in der
Pflegeausbildung jedoch einen Paradigmenwechsel bedeute, dürfe gleichwohl
nichts übers Knie gebrochen werden. –
Das sahen die Schülerinnen und Schüler
ähnlich. Und fragten sich, ob die Altenpflege nicht der Leidtragende dieses
Umbruchs sein könne, weil für den Einstieg hier bisher ein qualifizierter Hauptschulabschluss reicht. (Dass die Altenpflege durch die Generalistik hinten
rüber fallen könnte, diese Befürchtung
hat sich in der Verbundschule in Lebach,
die drei Jahre lang die Generalistik als
Modellprojekt erprobt hat, übrigens
nicht bestätigt).
Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (3. von rechts) besuchte das Rheinische Bildungszentrum in Neuwied und diskutierte
mit Schülerinnen und Schülern ihre Ausbildungssituation. Mit dabei auch Geschäftsführer Dr. Günter Merschbächer (rechts), Peter Schmitz,
der Leiter des Rheinischen Bildungszentrums (2. von rechts), und Schulleiterin Sabine Flick (5. von links).
Foto: hf
MARIENHAUS
Echo
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„Die Operation hat mir meine
Lebensqualität zurückgegeben“
St. Josef-Krankenhaus: Dr. Varto Seeid ist spezialisiert auf Schulteroperationen aller Schweregrade
Hermeskeil (as). „Ich habe zu Dr. Seeid
großes Vertrauen“, dieser Satz fällt an
diesem Nachmittag Mitte März im Konferenzsaal des St. Josef-Krankenhauses
mehrfach. Acht ehemalige Patienten, die
alle von Dr. Seeid an der Schulter operiert wurden, sind zusammengekommen, um über ihre Erfahrungen zu berichten. Dr. Varto Seeid ist Oberarzt der
Orthopädie, Unfallchirurgie und Allgemeinchirurgie und leitet die Schulterchirurgie. Seit 2009 ist Seeid, der, wie er
sagt, aus dem irakischen Teil Kurdistans
stammt, am St. Josef-Krankenhaus tätig
und versorgt zusammen mit seinem
Team pro Jahr mehr als 200 Patienten
mit Schultererkrankungen aus einem
Einzugsgebiet, das weit über Hermeskeil
hinausgeht.
„Eine gesunde Arzt-Patienten-Beziehung
ist die Voraussetzung für eine gute Behandlung“, davon ist Dr. Varto Seeid
überzeugt. Deshalb nimmt er sich viel
Zeit für die intensive Aufklärung. Ihm ist
es wichtig, dass seine Patienten die Anatomie der Schulter verstehen und wissen, welche Erkrankung oder Verletzung
sie haben. Vor der Operation bespricht er
mit ihnen seinen Operationsplan. „Ich
habe aber immer einen Plan B und C in
der Tasche. Auch darüber informiere ich
meine Patienten vor dem Eingriff“, so
Seeid. Denn oft ergeben sich während
der Operation Befunde, die er bei den
Voruntersuchungen nicht sehen konnte.
Und so kommt es immer wieder vor, dass
er eine OP, die er arthroskopisch, also minimalinvasiv, begonnen hat, offen weiterführen muss. „Erst wenn ich mit der
Kamera das Gelenk von innen sehe, kann
ich wirklich beurteilen, wie ich operiere“,
berichtet Seeid.
„Es gibt keinen Standardpatienten“, betont Dr. Seeid. Jede Behandlung sei individuell auf den jeweiligen Patienten und
seine Erkrankung zugeschnitten. So
wandte er bei dem über 70-jährigen
Werner Koch, der nach einem Sturz eine
völlig zerstörte Schulter hatte, eine Operationsmethode an, die eigentlich für
jüngere Patienten empfohlen wird. Bei
Werner Koch war es aber genau das richtige Verfahren, sechs Wochen nach dem
Eingriff kann er den Arm gut heben und
hat kaum noch Einschränkungen. Ganz
wichtig sei dabei die Krankengymnastik
gewesen. „Sie tut weh, hilft aber, um den
Arm wieder voll benutzen zu können“,
sagen alle schulteroperierten Patienten
unisono. Sie haben das Training zu Hause
weitergeführt, oft mit Tränen in den Augen, weil es schmerzhaft war. Aber die
Erfolge zeigen, dass sich die Mühen gelohnt haben.
Gabriela Götz beispielsweise hat auch
ihre Geige als Trainingsgerät eingesetzt.
Sechs Wochen nach der OP hat sie ihr Instrument wieder gespielt. Auch sie hatte
anfangs Schmerzen. Heute kann sie ihren Arm wieder vollständig und schmerzfrei bewegen.
Günter Zilch ist davon überzeugt, dass ein
großer Teil der Genesung Kopfsache ist.
„Ich muss wieder gesund werden wollen“,
so Zilch, bei dem nach einem Sturz die Rotatorenmanschette zerstört war. Das sind
die Muskeln, die dafür sorgen, dass das
Schultergelenk stabilisiert und der Gelenkkopf des Oberarmknochens in der
Gelenkpfanne des Schulterblattes gehalten wird. Vor zweieinhalb Jahren hat Dr.
Seeid ihn operiert. Zilch gibt zu, dass das
Training in den ersten Wochen nach der
OP mühsam und schmerzhaft war. „Als
ich dann das erst Mal wieder meine Hand
zum Kopf heben konnte, war das wie
Weihnachten“, sagt er. Inzwischen geht er
wieder mit Axt und Kettensäge in den
Wald und macht Holz.
Thorsten Asselborn hatte sich bei einem
Unfall alle Muskeln und Sehnen in der
Schulter abgerissen und konnte seinen
linken Arm nicht mehr benutzen. Obwohl
die OP erst zwei Monate zurück liegt, hat
er es dank intensiver Krankengymnastik
geschafft, in dieser kurzen Zeit wieder in
seinen Beruf als Aufzugbauer zurückzukehren. Dafür ist er Dr. Seeid, seinem gesamten Team und der physiotherapeutischen Abteilung im Haus ausgesprochen
dankbar. Auch Jürgen Gehendges ist wieder in seinem Beruf als Kunststoffformgeber tätig. Ihm hat Dr. Seeid eine sogenannte inverse Schulterendoprothese eingesetzt, denn sein Gelenk war durch Arthrose so stark geschädigt, dass er seinen
Arm nur noch unter großen Schmerzen
bewegen konnte. Lange hatte er mit der
Operation gewartet. Zu groß war die Sorge, anschließend nicht mehr arbeiten zu
können. „Jetzt weiß ich aber, ich hätte viel
Sie alle wurden von Dr. Varto Seeid, dem Oberarzt der Orthopädie, Unfallchirurgie und früher kommen sollen“, so Gehendges.
Allgemeinchirurgie und Leiter der Schulterchirurgie (2. von rechts), an der Schulter operiert „Die Operation hat mir meine Lebensquaund freuen sich, dass sie ihre Arme schmerzfrei bewegen können. Foto: as lität zurückgegeben.“
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Hallygally mit Rosalie und Lulu
St. Stephanus Seniorenzentrum: Der Circus Hallygally brachte
Bewohnerinnen und Bewohner zum Lachen und Staunen
Polch (fs). Kurzerhand verwandelte sich
Mitte Januar die Cafeteria des St. Stephanus Seniorenzentrums in eine Zirkus-Manege. Da, wo vorher Tische und
Stühle das Bild bestimmten, leuchtete
eine blau-rote Plane in der Mitte des
Raums. Bunte Stühle, eine rot-weiße
Holzwand sowie ein geheimnisvoller
schwarzer Kasten und zahlreiche weitere spannende Requisiten im Hintergrund machten auf die Vorstellung
neugierig. Der Circus Hallygally (ein Familiencircus aus Zell an der Mosel, nicht
zu verwechseln mit der Fernsehshow)
hatte sich angekündigt, um Bewohnerinnen und Bewohner einen Nachmittag lang zum Lachen und zum Staunen
zu bringen. Die Idee hatte eine Mitarbeiterin, und sie fand in Einrichtungsleiter Christof Tinten einen begeister-
ten Unterstützer. Und weil geteilte
Freude immer doppelte Freude ist, hatte das Haus spontan die Vorschulkinder
des benachbarten Kindergartens St.
Georg eingeladen, dabei zu sein.
So umringten rund 30 Bewohnerinnen
und Bewohner sowie 14 Kinder die kleine Manege, als Zirkusdirektorin Alexandra das Publikum begrüßte. Ihr nicht von
der Seite weichend hatte das Minischwein Rosalie direkt zu Beginn seinen Auftritt. Auf ein Zeichen der Direktorin (und Dank versteckter Leckereien)
entrollte das kluge Tier eine dicke Teppichrolle oder balancierte auf einer wackeligen Wippe. Dass Rosalie auch Slalom durch die Beine der Direktorin laufen
konnte, sorgte für große Augen bei Alt
und Jung. Eigentlich sollte das Schwein-
chen tierische Unterstützung durch
Hund Charlie erhalten, der fiel jedoch
wegen einer Beinverletzung aus. Stattdessen begeisterte der weiße Kater Simba die Zuschauer: Eine dressierte Hauskatze, die springt und läuft, wann und
wohin man ihr sagt, ist in jedem Fall eine
Seltenheit. Zudem ließ er sich nach der
Vorstellung ausgiebig von allen Zuschauern streicheln. Deutliches Schnurren bewies, dass er das Kraulen durch viele
Hände sichtlich genoss. Und Freudentränen in den Augen mancher Bewohner
bewies, wieviel Freude Simba den Senioren machte.
Der Circus Hallygally besteht seit 15
Jahren. „Wir treten meistens in Seniorenheimen oder Kindergärten auf, auch
auf Stadtfesten sind wir mit unserer
Der älteste von vier Circus-Kindern Fernando balancierte bis zu sieben Holzstühle nur auf seinem Kinn.
Fotos: fs
MARIENHAUS
Von der aufregenden Messerwerfer-Show, war eine Zuschauerin
überzeugt, werde sie in der Nacht wahrscheinlich noch träumen.
Bühnenshow dabei“, erzählt Mutter
und Direktorin Alexandra Finckh. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren
vier Kindern (die Finckhs sind eine Circusfamilie in der 8. Generation) steht
sie so oft wie möglich in der Manege.
Der kleine Alessio ist noch keine zwei
Jahre alt. Aber auch er hat schon seine
eigene kleine Artistennummer, in der er
sich (nur an den Fußgelenken gehalten)
hoch über den Kopf seines ältesten Bruders Fernando aufrecht hält. Fernando
ist außerdem ein beeindruckender Messerwerfer und Jongleur (das sogar mit
brennenden Feuerfackeln) und balan-
Echo
2/2016
Nach der Vorstellung ließ sich Circus-Kater Simba ausgiebig von allen
Zuschauern streicheln.
ciert sieben Holzstühle nur auf seinem wilde Sprünge mit seinem Lasso vollKinn. (Seine drei jüngeren Brüder treten führte, oder ein Zauberer, der Direktorin
bereits jetzt in seine Fußstapfen.)
Alexandra auf geheimnisvolle Weise verschwinden ließ.
Aber ein Circus wäre kein Circus ohne einen Clown, der die Vorstellung gehörig „Es war so schön, da wird einem ganz
durcheinander bringt. Im St. Stephanus warm ums Herz“, zeigte sich eine BewohSeniorenzentrum führte Clown Lulu die nerin am Ende der Vorstellung gerührt
Direktorin an der Nase herum, fing mit über den abwechslungsreichen Nachmiteinem hörbaren Knall unsichtbare Bälle tag und sprach damit dem Publikum allauf und brachte mit seinen Blödeleien gemein aus der Seele. Auch wenn sie
die Zuschauer immer wieder herzhaft von der aufregenden Messerwerfer-Show
zum Lachen. Zwischendurch wurde aus wahrscheinlich träumen werde, wolle sie
Lulu, hinter dem sich Circus-Vater Stefan jederzeit wieder bei so einer schönen Cirverbarg, auch einmal ein Cowboy, der cus-Vorstellung dabei sein.
E-Mail-Kodex für die Trägerschaft
Verantwortlichen der Marienhaus Unternehmensgruppe beobachtet: Die Kommunikation und das Miteinander drohen
Schaden zu nehmen, auch und gerade
wegen der Flut von Mails, mit denen jeder
von uns tagtäglich zu kämpfen hat. Um
dem wirksam entgegenzuwirken, hat
man einen E-Mail-Kodex entwickelt, der
Ende Januar in die Einrichtungen verteilt
worden ist und deren Inhalt und Intention die Führungskräfte ihren Mitarbeitern
vermitteln sollen.
Nicht-Erreichbarkeit zu. „Versenden, bearbeiten und beantworten Sie Mails an
Wochenenden und Feiertagen nur in
dringenden Notfällen“, lautet die erste
Faustregel. Wobei man „im Urlaub“ gerne noch ergänzen möchte. Kapitel 2 des
E-Mail-Kodex ist ein Plädoyer für das
persönliche Gespräch; denn Mails & Co.
können dies oftmals nicht ersetzen.
Und Kapitel 3 schließlich fordert die
Mitarbeiter auf (und nennt dafür eine
Reihe von Regeln), auf eine Mail so viel
Sorgfalt zu verwenden wie (früher) auf
Diese Empfehlungen der Marienhaus einen Brief.
Unternehmensgruppe zum Umgang mit
E-Mails, so der offizielle Titel, gestehen Allein das dürfte verhindern, dass aus
Was Tim Bendzko in seinem Ohrwurm (so heißt es in Kapitel 1) jedem Mitar- den 148 schlappe 148.713 Mails werden,
treffend beschreibt, das haben auch die beiter das Recht auf Feierabend oder wie Tim Bendzko es besingt…
Waldbreitbach. Wenn der Singer-Songwriter Tim Bendzko Nur noch kurz die
Welt retten will, dann sind es im gleichnamigen Hit aus dem Jahre 2011 noch 148
Mails, die er kurz checken muss, bevor er
Zeit für einen ihm eigentlich wichtigen
Menschen hat. Eine Ausrede sicherlich,
um diesen zu vertrösten. Aber irgendwie
doch bezeichnend, dass das Mail-Postfach offensichtlich mehr Aufmerksamkeit
verdient als Partner, Freund oder Kollege.
Und ein Indiz dafür, dass die Kommunikation untereinander zu verkümmern droht,
weil für das persönliche Gespräch immer
weniger Zeit bleibt.
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Die Prothese wird für jeden Patienten maßgefertigt
Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied: Dr. Franz-Josef Theis bietet Patienten mit
ausgedehnten Aortenaneurysmen sichere und schonende Behandlungsmethoden an
Neuwied (as). „Seit Jahren sind wir schon
Aortenzentrum“, freut sich Dr. Franz-Josef
Theis. Pro Jahr operieren der Chefarzt der
Gefäßchirurgie des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth und sein Team rund 60
Patienten, bei denen die Bauch- und/oder
die Brustschlagader krankhaft erweitert
sind. Diese sogenannten Aneurysmen
sind Aussackungen der Hauptschlagader.
Wenn diese einen Durchmesser von fünf
Zentimetern und mehr erreichen, steigt
das Risiko, dass sie platzen. Und das führt
zu lebensgefährlichen inneren Blutungen.
„Wenn ein Aneurysma rechtzeitig diagnostiziert wird, kann es behandelt werden“, so Dr. Theis. Dem Patienten wird
operativ eine Gefäßprothese in die erweiterte Hauptschlagader eingesetzt. Das
Blut fließt dann durch die Prothese, und
die Schlagader kann nicht mehr platzen.
„Bei 90 Prozent der Patienten führen wir
diesen Eingriff endovasculär durch“, berichtet Dr. Theis. Das ist eine schonende
minimalinvasive Operationsmethode, die
zur Sicherheit der Patienten unter Röntgenkontrolle durchgeführt wird und bei
der die Gefäßchirurgen immer eng mit
den Radiologen zusammenarbeiten. Über
die beiden Leistenarterien legen die Gefäßchirurgen einen Zugang. Dort führen
sie unter anderem einen flexiblen Draht
ein und schieben über diesen sogenannten Führungsdraht die Prothese zum Aneurysma. Mit Hilfe eines Ballonkatheters
wird sie aufgedehnt und mit Häkchen
oberhalb und unterhalb des erweiterten
Gefäßabschnittes in der gesunden Gefäßwand verankert.
Damit die Prothese richtig fest sitzt und
das Blut nicht mehr in die erweiterte Aorta fließen kann, benötigt man rund anderthalb Zentimeter gesunde Gefäßwand
zwischen dem Aneurysma und den Arterien, die von der Hauptschlagader zu den
wichtigen Bauchorganen wie Nieren, Magen und Darm führen. Denn in diesem
Gefäßabschnitt wird die Prothese befestigt. Bei Patienten, bei denen dieser Abschnitt zu kurz ist oder das Aneurysma
sogar in die Bereiche reicht, in denen die
Organarterien die Hauptschlagader verlassen, „setzen wir spezielle maßgefertigte Prothesen ein“, erläutert Dr. Theis. Diese Prothesen haben entweder Öffnungen
genau an den Stellen, an denen die abgehenden Arterien ansetzen (gefensterte
Prothesen), oder Ärmchen (gebranchte
Prothesen), die in die Arterien hineinreichen und dort an den Gefäßwänden verankert werden. Das Blut fließt danach nur
noch durch die Prothese. „So können wir
auch Patienten behandeln, deren Aneurysma bis in den Brustkorb reicht“, freut
sich Dr. Theis.
Da bei jedem Menschen die Schlagader
anders geformt ist und die Organarterien
anders ansetzen, werden die Prothesen
maßgefertigt. Deshalb wird zuvor eine
Dünnschnitt-Computertomographie des
Aneurysmas erstellt. Im Abstand von ein
bis zwei Millimetern werden Aufnahmen
gemacht, aus denen ein dreidimensionales Modell errechnet wird. Daraus kann
die passgenaue Prothese gefertigt werden, die auch bei Patienten mit ausgedehnten Aneurysmen, die bis in den
Brustkorb reichen, in der Regel endovasculär eingesetzt werden.
Darüber hinaus bietet Dr. Theis für Patienten mit ausgedehnten Aneurysmen,
die sich über die Bauch- und Brustschlagader erstrecken, das sogenannte
Octopus-Verfahren an. Dafür sind zwei
Eingriffe erforderlich. Zuerst legen die
Gefäßchirurgen in einer offenen BypassOperation von einem gesunden Teil der
Hauptschlagader aus, zum Beispiel von
der Beckenschlagader, einen verzweigten Bypass zu den wichtigen Organarterien. Nach einigen Tagen, wenn der Patient sich erholt hat, bringen sie endovasculär die Prothese ein, die den Blutstrom in das Aneurysma verhindert. Die
Prothese benötigt keine Seitenäste oder
Fenster, denn die Organe werden über
die zuvor gelegten Bypässe mit frischem
Blut versorgt.
Welcher Eingriff für den jeweiligen Patienten der richtige ist, entscheiden die Gefäßchirurgen nach umfangreichen Voruntersuchungen. „Wir bieten ihnen je
nach Erkrankung ein individuelles Behandlungskonzept an“, so Dr. Theis. Nach
einem minimalinvasiven Eingriff sind die
Patienten in der Regel nach fünf bis sieben Tagen fit und können das Krankenhaus wieder verlassen. „Auch das zeigt,
Dr. Franz-Josef Theis, der Chefarzt der Gefäßchirurgie, operiert rund 90 Prozent der Patienten, wie sicher und schonend diese moderderen Bauch- und/oder Brustschlagader krankhaft erweitert sind, minimalinvasiv.
Foto: hf nen Verfahren sind“, so Dr. Theis.
MARIENHAUS
Echo
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Erst gerodet, dann rezertifiziert
Die Zentralapotheke in Neuwied war 1997 die erste Einrichtung des Trägers, die nach der DIN 9001
zertifiziert wurde – erneut rezertifiziert
9001 zertifizieren ließ. Das war gleichermaßen spannend wie anspruchsvoll, wie
sich Horst Göbel erinnert, weil es damals
auch galt, die vier Apotheken mit ihren
Abläufen und Gewohnheiten zu synchronisieren und die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören. Das ist auch weitgehend gelungen; nicht zuletzt dadurch, dass „wir
Mitarbeiter zu internen Auditoren ausgebildet haben“, so Stephan Mundanjohl.
Indem man Prozesse und Abläufe intern
regelmäßig auf den Prüfstand stellt, „verhindern wir, dass QM langweilig und dröge wird“, ergänzt Horst Göbel. Was ihm
Stephan Mundanjohl (rechts) und Horst Göbel freuen sich über die Rezertifizierung der noch wichtig ist: „Wir sind bemüht, den
Zentralapotheke.
Foto: hf Arbeitsschutz und die Arbeitssicherheit in
unser QM-System zu integrieren“.
zierung
„nur
die
Vorgaben
und
Formulare,
Neuwied. Auch wenn es für die Zentralapotheke mittlerweile so etwas wie die von der DIN und dem Gesetzgeber Die Zentralapotheke beliefert mit ihren 60
Routine ist, so ist die neuerliche Rezertifi- vorgeschrieben sind, zugrunde gelegt“, er- Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von
zierung nach Din 9001:2008 doch etwas läutert Horst Göbel. Und das mit Erfolg. ihren vier Standorten aus neben den träBesonderes. Denn, so betonen es Stephan Die externen Prüfer der International gereigenen Kliniken (dazu zählen auch die
Mundanjohl und Horst Göbel, dem Zerti- Certification Group haben der Zent- Beteiligungsgesellschaften) noch weitere
fizierungsverfahren voran ging eine (wie ralapotheke in Neuwied mit den ange- zehn Krankenhäuser. Ein Qualitätsmanasie es nennen) „Brandrodung“. Mundan- schlossenen Krankenhausapotheken in gement-System zu haben, dazu ist die
johl leitet die Zentralapotheke, Horst Gö- Bitburg, Saarlouis und Neustadt an der Zentralapotheke verpflichtet. Die Zertifibel ist der (so die korrekte Bezeichnung) Weinstraße bescheinigt, dass sie ein Ma- zierung ist freiwillig, „aber unsere Kunden
Systemverantwortliche für das Qualitäts- nagementsystem anwendet, das dem verlangen sie“, so Stephan Mundanjohl.
management-System. Alles, was sich im DIN ISO 9001:2008 Standard entspricht.
Laufe der Jahre beispielsweise an RegeKein Problem für die Zentralapotheke –
lungen, Anweisungen oder Formblättern Die Zentralapotheke in Neuwied war obwohl die DIN 9001:2008 bereits durch
angesammelt hatte, hat man vor vier Jah- 1997 die erste Einrichtung des Trägers die Version 2015 abgelöst worden ist. Es
ren bewusst beiseite geschoben (also ge- und eine der ersten Krankenhausapothe- steht also schon wieder die nächste Rorodet) und hat bei der aktuellen Rezertifi- ken in Deutschland, die sich nach DIN dungsaktion ins Haus…
Mit der goldenen
Ehrennadel ausgezeichnet
Berlin. Auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und
Orthopädische Chirurgie (dgooc) in Berlin
wurde Dr. Matthias Psczolla (Mitte), der
langjährige Chefarzt des Muskuloskeletalen Zentrums der Loreley-Kliniken St. GoarOberwesel, mit der goldenen Ehrennadel
ausgezeichnet. Die Goldene Ehrennadel
wird Personen in Würdigung ihrer außerordentlichen Verdienste um die Entwicklung
und Förderung der Orthopädie und Orthopädischen Chirurgie verliehen. Matthias
Psczolla erhielt die Auszeichnung, weil er
sich zeit seines Berufslebens nachhaltig für
Foto: Starface
den Erhalt der stationären konservativen
Orthopädie eingesetzt hat. Psczolla, der
Gründungsmitglied der „Arbeitsgemeinschaft der nicht operativen orthopädischen manualmedizinischen Akutkrankenhäuser“ (ANOA) ist, ist heute Geschäfts-
führer des ANOA e.V. – Die Ehrung nahmen
der Präsident der dgooc, Prof. Dr. Rüdiger
Krauspe (links) und Generalsekretär Prof.
Dr. Bernd Kladny (rechts) im Rahmen der
Festveranstaltung vor.
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Bei der Neuordnung der Pflegeausbildung
führt kein Weg an der Generalistik vorbei
Die Verbundschule in Lebach hat die Generalistische Ausbildung im Rahmen
eines Modellprojektes getestet und für gut befunden – ein Besuch
Lebach. Nicole Ciolek und Fabienne Denter haben, wie sie sich erinnern, erst im
Rahmen des Auswahlverfahrens gehört,
dass die Verbundschule auch die Generalistische Ausbildung anbietet und sie damit die Chance hatten, innerhalb von dreieinhalb Jahren drei Abschlüsse zu machen
– nämlich den in der Gesundheits- und
Krankenpflege, in der Gesundheits- und
Kinderkrankenpflege und in der Altenpflege. Und weil ihre „Neugier gesiegt hat“,
wie es Fabienne Denter formuliert, haben
sich die beiden entschieden, mitzumachen bei dem Modellprojekt Generalistische Ausbildung, das die Verbundschule in
Lebach in den Jahren 2010 bis 2016 durchgeführt hat. Auch wenn der letzte Kurs, zu
dem Nicole Ciolek und Fabienne Denter
gehören, erst Ende März die Ausbildung
abgeschlossen hat und damit die endgültige Evaluation noch aussteht, so sind
Schulleiter Roland Schaefer und seine Mitstreiter davon überzeugt, dass bei der
Neuordnung der Pflegeausbildung, die
derzeit bundesweit kontrovers diskutiert
wird, kein Weg an der Generalistik vorbeiführt; denn allein schon wegen des demografischen Wandels „werden wir in Zukunft mehr Generalisten mit einem
breiten Fundus an Kompetenzen als Spezialisten in der Pflege gebrauchen“, ist Roland Schaefer überzeugt.
Diesen Herausforderungen kann man nur
gerecht werden, wenn man Abschied
nimmt von Ausbildungsgängen, die sich
an den unterschiedlichen Altersphasen
des Menschen orientieren. „Gesundheitsund Krankenpfleger benötigen mehr und
mehr gerontologisches und geriatrisches
Wissen und gleichzeitig Altenpfleger zunehmend medizinische Kompetenzen, um
im Alltag bestehen zu können“, sagt Birgit
Buschlinger, die als Kursleiterin Nicole Ciolek und Fabienne Denter begleitet hat.
Deshalb machen sich auch alle (Bildungs)Verantwortlichen in der Marienhaus Unternehmensgruppe für die Generalistische Ausbildung stark und wissen sich
mit ihrem Votum in guter Gesellschaft;
denn beispielsweise auch Karl-Josef Laumann, der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, und die Christlichen Krankenhäuser in Deutschland plädieren für
die Generalistik, auch mit dem Argument, sie mache die Ausbildung durchlässiger und damit auch attraktiver für
junge Leute.
zutrauten“ und die sich „auch gar nicht
vorstellen konnten, dass wir überall mit
der gleichen Hingabe dabei sind“, berichten sie über ihre Erfahrungen. – Vielleicht hängt das damit zusammen, dass
viele Leute bei der Vorstellung skeptisch
die Stirn runzeln, wie es denn sein kann,
dass man in der Generalistik nach dreieinhalb Jahren drei Abschlüsse in der Tasche hat, wo doch jede Ausbildung für
sich allein schon drei Jahre dauert.
Generalistik also als Ausbildung light? –
Natürlich nicht, sagen Michael Schwenk
und Susanne Groß. Die beiden Pflegepädagogen, die die ersten zwei GeneralistikKurse begleitet und an dem Curriculum
dafür maßgeblich mitgearbeitet haben,
verweisen auf die vielen inhaltlichen Überschneidungen der drei Ausbildungen. Die
Generalistik biete eine umfassende Grundausbildung, die die Basiskompetenzen der
Pflege in allen Lebensphasen berücksichtige, sagen sie. Und auf diesem soliden Fundament ließen sich dann auch eine Vielzahl von Spezialisierungen aufsetzen. Nur
wenn man die Auszubildenden in allen
denkbaren Handlungsfeldern qualifiziere,
würden sie das nötige Rüstzeug bekommen, um die verschiedenen Versorgungssysteme – vom Krankenhaus über die ambulante Pflege, das Altenheim bis hin zur
palliativen und hospizlichen Begleitung –
stärker miteinander zu vernetzen.
Davon haben Nicole Ciolek und Fabienne
Denter bei ihren praktischen Einsätzen
im Krankenhaus, im Altenheim und in
der Pädiatrie nicht unbedingt was gespürt. Im Arbeitsalltag auf der Station
haben sie vielmehr oft Kolleginnen und
Die gesellschaftlichen Rahmenbedingun- Kollegen getroffen, „die uns nicht so viel
gen ändern sich grundlegend: Die Menschen werden immer älter, viele von ihnen aber sind multimorbid, leiden also
an mehreren Krankheiten. Im Krankenhaus hat sich parallel dazu die durchschnittliche Verweildauer drastisch verkürzt. Eigentlich wäre der ältere Mensch
auf ein familiäres, häusliches Netzwerk
angewiesen, das ihn in einer solchen Situation auffängt und trägt. Aber auch
die familiären Strukturen und Netze
werden selbst im ländlichen Raum immer grobmaschiger. Entsprechend größer wird der Bedarf an professioneller
Pflege. Und bei dieser Zustandsbeschreibung haben wir noch mit keinem Wort
auf die rasant wachsende Zahl demenziell veränderter Menschen abgehoben,
die einer besonderen medizinischen und Nicole Ciolek (links) und Fabienne Denter haben Ende März ihre dreieinhalbjährige
Ausbildung an der Verbundschule in Lebach erfolgreich abgeschlossen.
pflegerischen Versorgung bedürfen.
MARIENHAUS
Echo
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Da gibt es auch noch eine ganze Menge zu
tun, wie Fabienne Denter bei ihren praktischen Einsätzen festgestellt hat. So hat sie
im Altenheim beobachtet, dass die Kolleginnen dort sich für viele Dinge (Verbände
wechseln oder Katheter legen) externe Hilfe holen, die im Krankenhaus eine examinierte Pflegekraft selbstständig erledigt.
Gleichzeitig ist sie dankbar, im Altenheim
hautnah mitbekommen zu haben, was
Biographiearbeit ausmacht und bedeutet;
diese Erfahrung hätte sie im Krankenhausalltag eher weniger machen können.
Nach ihrem Examen hatten die beiden
die Qual der Wahl. Nicole Ciolek hat sich
dafür entschieden, im OP zu arbeiten;
Fabienne Denter für die Intensivstation.
Aber sie kann sich sehr gut vorstellen,
später einmal beispielsweise auch mit
demenzkranken Menschen zu arbeiten.
Die Generalistische Ausbildung eröffnet
ihr dazu alle Möglichkeiten.
Michael Schwenk (links), Susanne Groß (2. von links) und Birgit Buschlinger (2. von rechts)
haben als Kursleiter die Schülerinnen und Schüler wie Nicole Ciolek und Fabienne Denter (3.
und 4. von links) begleitet. Sie alle sind wie Schulleiter Roland Schaefer (rechts) von der
Generalistischen Ausbildung überzeugt.
Fotos: hf
Sie stehen für Lebensbegleitung bis zuletzt
Morbach. Eigentlich leben sie die Kooperation schon seit 2011, und das vorbildlich. Das Ambulante Hospiz Morbach und
das Alten- und Pflegeheim St. Anna haben von Anfang an die Zusammenarbeit
gesucht, damit schwerstkranke und sterbende Menschen auch im Alten- und
Pflegeheim auf ihrem letzten Stück Lebensweg bestmöglich begleitet und damit bis zuletzt ein Leben in Würde führen
können. Ende März nun unterzeichneten
Wolfgang Berg, Annelie Haas und Christoph Drolshagen die Vereinbarung, die
diese Kooperation nun auch auf eine vertragliche Basis stellt. Während Drolshagen, der Leiter der Marienhaus Hospize,
dies für das Ambulante Hospiz Morbach
tat, unterzeichneten Annelie Haas und
Wolfgang Berg für den Christlichen Hospizverein Morbach. Wobei Wolfgang Berg
zugleich auch das Alten- und Pflegeheim
St. Anna leitet.
Das Ambulante Hospiz begleitet Menschen dort, wo sie leben – also auch in
einer Senioreneinrichtung. Und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier sind
froh, dass ehrenamtliche Hospiz-Mitarbeiter ins Haus kommen und sie bei der
Betreuung und Begleitung unterstützen. Im normalen Alltag bleibt dafür
nämlich oft genug nicht ausreichend
Zeit, und die Mitarbeiter haben deshalb
manchmal das Gefühl, dass sie dem
Sterbenden nicht gerecht werden können. Deshalb sind die ehrenamtlichen
Hospiz-Mitarbeiter auch „eine Hilfe für
uns und werden von unseren Mitarbeitern mit offenen Armen begrüßt“, sagt
Wolfgang Berg.
Die ehrenamtlichen Hospiz-Mitarbeiter
werden auf ihren Einsatz im Alten- und
Pflegeheim St. Anna gezielt vorbereitet
und von den hauptamtlichen Hospizfachkräften begleitet. Ihre Ansprechpartnerin im Haus ist Pflegedienstleiterin Annette Leiendecker. – Man hat der
Kooperation also einen festen Rahmen
Unter den Augen der Hospizfachkräfte Michaela Paulus, Alexandra Thomas und Birgit und eine vertragliche Grundlage gegeSteinmetz (von links) unterzeichneten Christoph Drolshagen, Wolfgang Berg und Annelie Haas ben, obwohl sie seit Jahren eigentlich
die Kooperationsvereinbarung.
Foto: hf schon vorbildlich funktioniert.
33
34
Die „Karibik“ liegt an der Wied
Margaretha-Flesch-Haus: Eine Sonnensimulationsanlage entführt
Bewohnerinnen und Bewohner an trüben Tagen in die Südsee
Hausen (fs). Die Treppe hoch und dann
gleich links. Der Weg in die Karibik ist ganz
leicht. Zumindest im Margaretha-FleschHaus. Die Senioreneinrichtung hat als erstes Alten- und Pflegeheim in RheinlandPfalz eine Sonnensimulationsanlage installiert. Ein ehemaliger Aufenthaltsraum
wurde dafür liebevoll in ein „Südsee-Zimmer“ mit Cocktail-Bar und bequemen Liegestühlen umgestaltet. In einer kleinen
Feierstunde wurde die Anlage Mitte März
offiziell in Betrieb genommen. In der „Karibik“ (so nennt man im Margaretha-FleschHaus dieses besondere Zimmer) können
nun jeden Tag bis zu 15 Bewohnerinnen
und Bewohner gleichzeitig unter Palmen
das Licht und die Wärme eines Urlaubstages am Strand genießen, sanftem Meeresrauschen lauschen und sich einen fruchtigen Cocktail schmecken lassen.
ausgeglichener, einfach entspannt und
glücklich – etwas Besseres kann ich mir für
unsere Bewohner gar nicht wünschen“, ist
Kron von der neuen Anlage überzeugt.
Auch seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind eingeladen, in der „Karibik“
immer Mal wieder etwas für ihre Gesundheit zu tun.
Die Anlage, die von einer schwedischen
Firma stammt, besteht aus drei an der Decke installierten Strahlern sowie einem
System, das unterschiedliche Hintergrundgeräusche wie Wellen oder Vogelgezwitscher abspielt. In Deutschland ist
der Simulator bisher vor allem in WellnessEinrichtungen im Einsatz. Senioreneinrichtungen in den Niederlanden aber haben schon seit Jahren den positiven Effekt
auch für sich entdeckt. Besonders demenziell veränderte Menschen profitieren von
dem Licht. Erfahrungen zeigen, dass sie
weniger ängstlich oder aggressiv sind,
Weglauftendenzen lassen nach. Und bei
Menschen, die gegen Depressionen Medikamente nehmen, kann teilweise sogar
die Dosierung reduziert werden. Alles in
allem genug Gründe für Kron, so vielen
Menschen wie möglich regelmäßig einen
Ausflug in die „Karibik“ zu ermöglichen.
„Wie wichtig Sonnenlicht für das Gemüt
ist, merkt jeder von uns, wenn der Frühling
länger auf sich warten lässt“, erklärt Einrichtungsleiter Frank-Ulrich Kron. Sonnenlicht hilft dem Körper, wichtige Vitamine
herzustellen. Regelmäßiges Sonnenbaden
stärkt das Immunsystem, die Wärme lindert zudem Schmerzen in verspannten
Muskeln oder steifen Gliedern. Gleichzeitig bringt das Licht den Blutkreislauf in
Schwung. „Nach nur einer Stunde in unserer ‚Karibik‘ fühlt man sich unabhängig von In der Sonne sitzen und sich wärmen lassen – das ist jetzt Alltag für die Menschen im
Foto: fs
der Jahreszeit oder dem Wetter wacher, Margaretha-Flesch-Haus, freut sich Einrichtungsleiter Frank-Ulrich Kron (Mitte).
Landespflegekammer: Sandra Postel
zur Vizepräsidentin gewählt
Mainz. Die Vertreterversammlung der
Landespflegekammer hat Anfang März
Dr. Markus Mai aus Trier zum ersten Präsidenten der rheinland-pfälzischen Pflegekammer gewählt. Zu seiner Stellvertreterin und Vizepräsidentin wählten die
Mitglieder Sandra Postel. Sie leitet in
der Marienhaus Unternehmensgruppe
die Stabsstelle Pflege und Fachaufsicht
Schulen. Von den sieben weiteren Mitgliedern des Vorstandes arbeiten zwei
ebenfalls für die Trägerschaft: Hans-Josef Börsch leitet die Stabsstelle Freiwilli-
gendienste und ist Mitglied der GMAV
der ctt mbH; Angelika Broda leitet und
koordiniert im Marienhaus Klinikum
Bendorf-Neuwied-Waldbreitbach den
Praxisanleiterkreis und das Wundmanagement und unterrichtet im Rheinischen Bildungszentrum in Neuwied. –
Weiterhin wurden Andrea Bergsträßer,
Karim Elkhawaga, Esther Ehrenstein, Renate Herzer und Christa Wollstädter in
den Vorstand gewählt. Alle drei Pflegeberufe sind, wie es die Hauptsatzung
verlangt, im Vorstand vertreten.
Neben der Wahl des Vorstandes haben die
Mitglieder der Vertreterversammlung unter anderem die Ausschüsse für Satzungsrecht, zur Erarbeitung einer Beitragsordnung sowie für Finanzen und Finanzprüfung bestellt. Die von der Vertreterversammlung im Rahmen der vorangegangenen Sitzung eingesetzte Arbeitsgruppe
Beitrag stellte erste Eckpunkte für die
künftige Beitragsordnung vor. – Die Landespflegekammer nimmt die beruflichen,
wirtschaftlichen und sozialen Belange aller Pflegenden in Rheinland-Pfalz wahr.
MARIENHAUS
Echo
2/2016
Als Endoprothetikzentrum zertifiziert
Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg: Zertifizierung bestätigt hohe
Qualitätsstandards bei der Knie- und Hüftgelenksendoprothetik
Bitburg (as). Auch wenn es im vergangenen Jahr viel Arbeit für die gesamte Abteilung bedeutet hat, ist Dr. Bert Laux,
der Chefarzt der Unfall- und Gelenkchirurgie des Marienhaus Klinikums Eifel in
Bitburg, von dem anspruchsvollen Zertifizierungsverfahren der Initiative EndoCert der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
überzeugt. „Wir haben jeden Behandlungsschritt, alle Abläufe und Prozesse,
die beim Einsatz eines künstlichen Knieoder Hüftgelenks notwendig sind, kritisch hinterfragt und auf den Prüfstand
gestellt“, berichtet er. Der Aufwand hat
sich gelohnt: Die Abteilung hat die Anerkennung als Endoprothetikzentrum mit
Bravour bestanden und Ende Januar das
Zertifikat erhalten.
Mit der Zertifizierung verbunden sind
hohe Qualitätsstandards für die Versorgung der Patienten mit Knie- und Hüftendoprothesen. So ist beispielsweise eine
Voraussetzung für die Anerkennung als
Endoprothetikzentrum, dass es sogenannte Hauptoperateure gibt, die bestimmte Anforderungen erfüllen müssen. Jeweils einer dieser Ärzte – in
Bitburg sind das Dr. Laux und Oberarzt
Dr. Christian Wesoly – muss bei jeder
Knie- oder Hüftgelenks-Operation anwesend sein. So können die Patienten
sicher sein, dass sie immer von einem
Chirurgen mit größter Erfahrung operiert werden.
Darüber hinaus ist jeder einzelne Behandlungsschritt genau beschrieben
und es gibt klare Vorgaben, an denen
sich die Operateure, Therapeuten und
Pflegekräfte orientieren. Es ist zum Beispiel festgelegt, wie beweglich das ersetzte Gelenk nach der Operation sein
soll. Auch die Dauer der Operationen ist
genau vorgegeben. Bei jedem Patienten, der zur Operation ins Haus kommt,
werden alle Behandlungsschritte genau
dokumentiert. Der Dokumentationsaufwand steigt dadurch. „Aber auch
das dient der Sicherheit der Patienten,
und wenn sie die Klinik verlassen, können wir den gesamten Behandlungsverlauf nachvollziehen“, so Laux.
Die Behandlung in einem Endoprothetikzentrum ist immer interdisziplinär
angelegt. Alle am Behandlungsprozess
beteiligten Mitarbeiter – Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten und Mitarbeiter im Qualitätsmanagement – wurden im Rahmen der Zertifizierung
geschult und müssen auch weiterhin an
Fort- und Weiterbildungen teilnehmen.
Darüber hinaus finden regelmäßig Konferenzen und Besprechungen aller Kooperationspartner statt. Das dient neben dem Informationsaustausch auch
der Weiterentwicklung der Endoprothetik. Denn mit der Zertifizierung habe die
Abteilung zwar einen großen Schritt
getan, „wir arbeiten aber kontinuierlich
weiter an der Verbesserung unserer
Qualität“, betont Laux.
Alle zertifizierten Endoprothetikzentren
müssen jede eingesetzte Prothese an
das Deutsche Endoprothesenregister
melden. Hier werden sämtliche Daten,
auch eventuell auftretende Komplikationen, gesammelt und ausgewertet.
„Das dient in erster Linie der Qualitätssicherung und -verbesserung bei der
Implantation von Knie- und Hüftgelenksendoprothesen“, so Dr. Laux. Endoprothesenregister gibt es schon seit
einigen Jahren beispielsweise in den
skandinavischen Ländern und Australien. Gravierende Komplikationen beim
Einsatz bestimmter Implantate in der
Hüftendoprothetik konnten durch die
Registrierung der Daten aufgedeckt
werden.
Schon in einem Jahr steht eine erneute
Überprüfung durch qualifizierte Fachexperten an und die Abteilung und alle
Kooperationspartner müssen sich erneut an den Qualitätskriterien messen
lassen. Für Dr. Laux und sein Team ist
das allerdings kein Problem. „Denn ich
finde es gut, wenn wir unsere Arbeit regelmäßig kritisch hinterfragen, nur so
kann man professionelle, perfekte Leistung
bieten, und das ist für unsere PatiDie beiden Hauptoperateure des Endoprothetikzentrums: Chefarzt Dr. Bert Laux und Oberarzt
Dr. Christian Wesoly (rechts).
Foto: red enten wichtig“ sagt er.
35
36
Symbolischer Startschuss für das
Gesundheitszentrum Neuerburg
Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler besuchte Neuerburg
Neuerburg. Bei ihrem Besuch Mitte Januar in Neuerburg informierte sich Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler über den aktuellen Entwicklungsstand des Gesundheitszentrums und
konnte einen durchweg positiven Eindruck mit nach Mainz nehmen. Wie Geschäftsführer Dr. Günter Merschbächer
berichtete, sind die entscheidenden Weichenstellungen zur Umwandlung des
Krankenhausstandortes Neuerburg in ein
Gesundheitszentrum erfolgt. So werden
sich auch die Kostenträger am Aufbau
und Betrieb des Gesundheitszentrums in
maßgeblicher Form beteiligen. Die Frage
dieser Kostenbeteiligung war lange Zeit
offen gewesen. Somit konnten Sabine
Bätzing-Lichtenthäler und Günter Merschbächer gleichsam den symbolischen
Startschuss für das Gesundheitszentrum
geben. – Eine weitere Hürde ist zwischenzeitlich aus dem Weg geräumt,
denn die Marienhaus Unternehmensgruppe und die Stadt Neuerburg haben
sich auf einen neuen Überlassungsvertrag für das Gebäude verständigt.
die Vorarbeiten für den Umbau sind abgeschlossen; sie wurden größtenteils in
Eigenleistung erbracht. – Die eigentliche
Bauzeit ist mit sechs bis acht Monaten
veranschlagt, so dass das neue Gesundheitszentrum noch in diesem Jahr seine
Arbeit aufnehmen kann.
Im Erdgeschoss wird Dr. Ingvo Müller, der
bis zur Schließung des Krankenhauses
als chirurgischer Belegarzt im Krankenhaus tätig war, weiterhin seine chirurgische Facharztpraxis betreiben. Daneben
entsteht Raum für vier Praxen. Gespräche mit Interessenten laufen. Neu sind
sechs so genannte Übernachtungsbetten. Die sind für Patienten bestimmt, die
über Nacht betreut und überwacht werden müssen. Dieses Angebot kann von
allen Ärzten des Gesundheitszentrums
genutzt werden.
Die Pflegeeinrichtung für Menschen in der
Phase F bleibt Teil des Gesundheitszentrums, zieht allerdings vom Erdgeschoss in
die erste Etage um. Hier werden Menschen mit neurologischen Krankheitsbildern (beispielsweise Wachkoma-Patienten) betreut, die einer Langzeit-Rehabilitation und intensiver Pflege bedürfen.
Das Gesundheitszentrum wird im
Haupthaus des bisherigen Krankenhauses und in der alten Rettungswache angesiedelt. Der Bauantrag für den Umbau
ist mittlerweile gestellt, die meisten Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (3. von rechts) informierte sich über
Ausschreibungen für die unterschiedli- den aktuellen Entwicklungsstand des Gesundheitszentrums und konnte einen durchweg
chen Gewerke sind bereits erfolgt. Und positiven Eindruck mit nach Mainz nehmen.
Foto: hf
DAS MARIENHAUS KLINIKUM IM KREIS AHRWEILER UND
DAS ALTEN- UND PFLEGEHEIM ST. ANNA VERANSTALTEN:
Marienhaus Cup
und Spaßolympiade 2016
Samstag, 18. Juni 2016 | 10.00 Uhr
Apollinaris Stadion | Kreuzstr. 110 · 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Anmeldung der Teams unter: [email protected]
MARIENHAUS
Echo
37
2/2016
Das SpaceCurl erinnert an ein Rhönrad
Neuwied. Auf den ersten Blick erinnert es
an ein Rhönrad – dieses altehrwürdige
Sportgerät aus zwei Reifen, die durch
Sprossen miteinander verbunden sind.
Das SpaceCurl, das seit wenigen Monaten
die Trainings- und Therapiemöglichkeiten
der Reha Rhein-Wied in Neuwied nochmals erweitert, ist dabei ursprünglich für
Jet-Piloten und Astronauten konzipiert
worden. Es ermöglicht ein intensives Training des Gleichgewichts, der Körperhaltung, der dynamischen Stabilität und der
Reaktionsfähigkeit und eignet sich für Patienten mit neurologischen Krankheitsbildern genauso wie für Patienten mit orthopädisch-chirurgischen Erkrankungen.
Dank der drei Ringe, die frei im Raum beweglich sind, ist das Trainingsgerät maximal flexibel und kann ganz individuell an
die Bedürfnisse respektive das Leistungsvermögen des Patienten angepasst werden. Gerade für Patienten mit halbseitigen Lähmungs- oder Wahrnehmungsstörungen ist das SpaceCurl eine wertvolle Hilfe beim Gleichgewichts- und Wahrnehmungstraining. Und auch wer das Gerät allein zur sportlichen Fitness nutzt,
kommt bei diesem einmaligen, aber auch
anspruchsvollen Bewegungserlebnis voll
auf seine Kosten.
Apropos Kosten: Das SpaceCurl, das für
die Reha-Rhein Wied nach den Worten ihres Therapeutischen Direktors Johannes
Zielinski ein weiteres AlleinstellungsmerkPhysiotherapeut Philippe Sonnet demonstriert, welche Trainingsmöglichkeiten das mal ist, kostet immerhin soviel wie ein
SpaceCurl bietet. Foto: hf kleinerer Pkw.
Birgit E. Schmid – Abschied aus der Trägerschaft
Waldbreitbach. Vor fast zehn Jahren kam
sie aus Innsbruck nach Bad NeuenahrAhrweiler, um im Oktober 2006 erste
weltliche Oberin des Marienhaus Klinikums im Kreis Ahrweiler zu werden. Sie
kümmerte sich anschließend für den Träger um die Hochschulentwicklung und
übernahm im Rahmen der Umstrukturierung der Trägerschaft 2012 die Leitung
der Marienhaus Akademie, in der sämtliche Aktivitäten des Unternehmens in der
Aus-, Fort- und Weiterbildung gebündelt
und zentral koordiniert werden sollen.
Ende Februar hat Dr. Birgit E. Schmid die
Marienhaus Unternehmensgruppe verlassen. An der Fachhochschule Vorarlberg
in Dornbirn wird die promovierte Psychologin, deren Schwerpunkt die Arbeitsund Organisationspsychologie ist, die Leitung des Personalwesens übernehmen
und in der Lehre tätig sein. Es sind familiäre Gründe, die Schmid in ihre österreichi-
sche Heimat zurückkehren lassen. – Die
Leitung der Marienhaus Bildung hat Anfang April Josef Grandjean übernommen.
Er bleibt in Personalunion Leiter der Edith-
Stein-Akademie. Sandra Postel, die Leiterin der Stabsstelle Pflege, wurde ebenfalls
Anfang April mit der Leitung der Bildungszentren und Fachschulen betraut.
Dr. Birgit E. Schmid hat den Träger Ende Februar verlassen.
Foto: hf
38
Selbsthilfegruppen – die vierte Säule
der Gesundheitsversorgung
Nachmittag der Selbsthilfe im Marienhaus Klinikum St. Antonius
Waldbreitbach. Selbsthilfegruppen sind
ein wichtiger Baustein in der ambulanten
Versorgung psychisch kranker Menschen.
Sie komplettieren den Reigen an Angeboten, leisten ganz direkte Hilfe, fördern ein
spezielles Wir-Gefühl und sind so etwas
wie „eine andere Form der Prävention“, so
Prof. Dr. Jörg Degenhardt. Deshalb freute
sich der Chefarzt der Klinik für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik des
Marienhaus Klinikums St. Antonius auch
über die große Resonanz, die der „Nachmittag der Selbsthilfe“ erlebte, der Ende
Januar in der Klinik auf dem Waldbreitbacher Klosterberg stattfand.
Der „Nachmittag der Selbsthilfe“ – im vergangenen Sommer bei einer gemeinsamen Sitzung mit der Psychiatriekoordinationsstelle des Landkreises und der NEKIS
vom Sozialdienst der Klinik vorgeschlagen
und deshalb auch von Anette Baldus und
ihren Kolleginnen und Kollegen organisiert und moderiert – sollte dazu dienen,
die Zusammenarbeit all derer, die sich um
psychisch Kranke und ihre Angehörigen
kümmern, zu verbessern – und das durch
Austausch, Information und Netzwerken,
so Achim Hallerbach, der 1. Beigeordnete
des Landkreises Neuwied. Das ist in der
Stadt und im Landkreis Neuwied eine sehr
dankbare Aufgabe, denn, so Jens Arbeiter
von der Neuwieder Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (NEKIS), hier gibt
es rund 100 Selbsthilfegruppen. Aber
auch denen bereitet der demografische
Wandel vielfach zunehmend Probleme.
Allein vor diesem Hintergrund braucht es
Veranstaltungen wie den „Nachmittag
der Selbsthilfe“, damit die Selbsthilfegruppen mit ihrem niederschwelligen
Hilfsangebot für Betroffene und ihre AnDer „Nachmittag der Selbsthilfe“ im Marienhaus Klinikum St. Antonius (links im Bild Chefarzt Prof. gehörigen stark und als vierte Säule der
Dr. Jörg Degenhardt) fand große Resonanz.
Foto: hf Gesundheitsversorgung erhalten bleiben.
Neues Fahrzeug für das St. Jakobus Hospiz
Saarbrücken. Ende Februar stellte der
Förderverein dem ambulanten Hospizdienst St. Jakobus Hospiz ein neues
Fahrzeug zur Verfügung. Der Hyundai
i30 steht Gertrud Kiefer, die seit September letzten Jahres die Hospizleitung
wahrnimmt, zur Verfügung. Das Fahrzeug wird ihr helfen, die Arbeiten im
Hospiz Saarbrücken mit seinen Teams
in Homburg, Neunkirchen und Heiligenwald (besser) koordinieren zu können.
Hierfür ist das 15.000 Euro teure Auto,
dessen Finanzierung der Förderverein
komplett übernommen hat, sicherlich
sehr gut geeignet.
Das St. Jakobus Hospiz ist eine ambulante Hospiz- und Palliativeinrichtung, die
seit mehr als 20 Jahren Versorgungsangebote für schwerstkranke und sterbende Menschen entwickelt und vorhält.
Derzeit betreuen rund 90 haupt- und
150 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in mehreren qualifizierten Teams schwerkranke Kinder,
Jugendliche und Erwachsene.
Rita Waschbüsch, die Vorsitzende des Fördervereins (links), und ihr Stellvertreter Jürgen
Hudalla (rechts) überreichten Hospizleiterin
Gertrud Kiefer und Geschäftsführer Paul
Herrlein das neue Fahrzeug. Foto: red
MARIENHAUS
Echo
2/2016
Dank für tatkräftige Unterstützung und Förderung
Der Freundes- und Förderkreis des Krankenhauses Hetzelstift feierte sein 20-jähriges Bestehen
Neustadt an der Weinstraße. Was wäre
unsere Gesellschaft ohne bürgerschaftliches Engagement? Ohne all die Frauen
und Männer, die sich in Vereinen und
Verbänden, in Kirchen und Parteien
oder auch spontan (wie aktuell bei der
Aufnahme und Integration Hunderttausender von Flüchtlingen geschehen)
ehrenamtlich für eine gute Sache engagieren? Die Antwort auf diese eher rhetorische Frage gab Geschäftsführer Dr.
Klaus-Peter Reimund selbst: „Unsere
Gesellschaft wäre um vieles ärmer und
die Atmosphäre im Land und das Zusammenleben der Menschen sicher um
einiges kühler und distanzierter.“ Deshalb sei man froh, dass es „Vereine wie
den Freundes- und Förderkreis des Krankenhauses Hetzelstift gibt, die unsere
Einrichtungen tatkräftig unterstützen
und fördern“. Der Verein tut dies seit
nunmehr 20 Jahren. Grund genug, ihm
für sein Engagement auch öffentlich
einmal zu danken. Das taten Geschäftsführung und Direktorium Mitte März
mit einer Feierstunde. Krankenhausoberin Maria Heine nannte die Arbeit des
Vereins eine 20-jährige „Erntedank-Geschichte“ und unterstrich, dass durch
seine finanzielle Unterstützung viele
spannende Projekte erst möglich geworden seien.
Die Gründung des Vereins ging auf die
Initiative von Dr. Wolfgang Brix und Dr.
Maria Hery zurück. Wolfgang Brix hatte
schon als Oberbürgermeister der Stadt
die Verhandlungen mit der Marienhaus
GmbH zur Übernahme des Krankenhauses (das war 1981) geführt. Maria Hery
hat das Hetzelstift als Chefärztin der
Anästhesie und als Ärztliche Direktorin
über viele Jahre mit geprägt. Beide
machten sich für die Gründung stark,
weil sie überzeugt waren, dass ein Krankenhaus Freunde und Förderer an seiner
Seite braucht, die helfen, die Einrichtung in der Stadt bestmöglich zu vernetzen und zu verankern. So ist der
Freundes- und Förderkreis ein wichtiges
und wertvolles Bindeglied in die Gemeinde und Stadt hinein.
Dabei setzt der Verein, der aktuell 130
Mitglieder zählt, personell auf Kontinuität. Henning Miehe als Vorsitzender
und Willy Jäger als sein Stellvertreter
leiten die Geschicke des Vereins schon
seit Mai 2000. Schatzmeister Edmund
Fahrnschon wurde schon bei der Gründungsversammlung am 25. Oktober
1996 zum Schatzmeister gewählt und
kümmert sich seither um die Finanzen.
Den Dreien wünschte Klaus-Peter Reimund „weiterhin den langen Atem,
den man für ein solches Engagement
Der Vorstand des Freundes- und Förderkreises des Krankenhauses Hetzelstift: Vorsitzender braucht, und gleichzeitig immer wieder
Henning Miehe, Schatzmeister Edmund Fahrnschon und der stellvertretende Vorsitzende Willy auch neue Mitstreiter, die bereit sind,
Jäger (von rechts).
Foto: hf diesen Weg mit Ihnen zu gehen.“
In Pfronten geht es regelmäßig um
gefäßchirurgische Nahttechniken
Neuwied. Gefäßchirurgische Nahttechniken sind in nahezu allen chirurgischen
Bereichen wichtig. Denn auch bei vermeintlich leichteren Operationen kann
es ungewollt zu Verletzungen von Gefäßen kommen, die rasch und sicher therapiert werden müssen. Um das zu erlernen respektive seine Fähigkeiten auf
diesem Gebiet zu verbessern, gibt es
seit Jahren den Allgäuer Workshop, den
Dr. Franz-Josef Theis, der Chefarzt der
Klinik für Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie des Marienhaus Klinikums
St. Elisabeth Neuwied, zusammen mit
weiteren Chefarzt-Kollegen aus dem
Klinikum in Pfronten im Allgäu veranstaltet. Bei der neunten Auflage dieser
Veranstaltung, die Ende Februar statt-
fand, wurde der praktische Teil noch um
den Bereich der Erstversorgung kleinerer traumatischer Gefäß- und Nervenverletzungen erweitert. Um eine individuelle Betreuung gewährleisten zu
können, ist die Teilnehmerzahl auf 20
Personen beschränkt. Dafür ist die Veranstaltung mit der höchstmöglichen
Zahl von 36 Punkten zertifiziert.
39
Wir gratulieren!
40
25-jähriges Dienstjubiläum
Anacleto Agoncillo Marienkrankenhaus
Flörsheim am Main
Petra Bach Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Sylvia Becker Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Henrike Beier Katholisches Klinikum Mainz
Olga Bergen Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
Neuwied
Silvia Krätzmann Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Sandra Sesterhenn Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Meike Krause Krankenhaus Hetzelstift
Neustadt/Weinstraße
Sonja Simon Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
Neuwied
Ursula Kröll Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
Neuwied
Cornelia Sleziona-Gerard Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Michaela Kuhn Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Iwona Spannagl Katholisches Klinikum Mainz
Elvira Kullmann-Bauer Krankenhaus Hetzelstift
Neustadt/Weinstraße
Michael Lampert Krankenhaus Hetzelstift
Berit Bertram Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neustadt/Weinstraße
Neuwied
Ruth Lauermann Marienkrankenhaus
Ute Böckler Brohltal-Klinik St. Josef Burgbrohl
St. Wendel
Roswitha Brakonier Marienhaus Klinikum Eifel
Heidi Leonhard St. Josef-Krankenhaus
Gerolstein
Hermeskeil
Carmen Brill Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Thomas Löffler Hospiz Emmaus St. Wendel
Manuel Maisel St. Josef-Krankenhaus
Birgit Brinschwitz Marienhauskliniken
Hermeskeil
St. Elisabeth Wadern – St. Josef Losheim am See
Beate Martin Marienhaus Klinikum
Gaby Buch Katholisches Klinikum Mainz
Saarlouis - Dillingen
Corinna Christmann Marienkrankenhaus
Christine Matal St. Josef-Krankenhaus
St. Wendel
Hermeskeil
Sabine Conrad Krankenhaus Hetzelstift
Neustadt/Weinstraße
Monika Daum Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Jutta Eisenbart Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Suse Ester Marienkrankenhaus
Flörsheim am Main
Christine Fakesch Krankenhaus Hetzelstift
Neustadt/Weinstraße
Hannelore Freiberger Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Dr. Paul-Werner Frisch Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Brigitte Gerber Marienhausklinik St. Josef
Kohlhof Neunkirchen
Fred Gies Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Gisela Graf Marienhaus Unternehmensgruppe
Corinna Grosch Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Renate Gwiosda Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Simone Hensel Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Norbert Horper Marienhaus Klinikum Eifel
Bitburg
Beate Jochum Marienhausklinik St. Josef
Kohlhof Neunkirchen
Roswitha Junges Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Regina Kaminski Marienhaus Klinikum St. Josef
Bendorf
Gudrun Kauffeldt Marienhaus Klinikum Eifel
Bitburg
Ursula Kniejski Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Stefanie Krämer Marienhausklinik St. Josef
Kohlhof Neunkirchen
Kirsten Stark Krankenhaus Hetzelstift
Neustadt/Weinstraße
Silke Steffens Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Roswitha Stein Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Hildegard Steinbach Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Rainer Strobel Marienhaus Klinikum
St. Antonius Waldbreitbach
Siegfried Surges Marienhaus Klinikum Eifel
Gerolstein
Rosemarie Trampert-Bartz Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Adalmina Wagner Krankenhaus Hetzelstift
Neustadt/Weinstraße
Andrea Maurer Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Heidrun Weinelt Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Esther Mehlem Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Guelcan Yaramis Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Martina Melzer Krankenhaus Hetzelstift
Neustadt/Weinstraße
Cornelia Zeislmeier Katholisches Klinikum Mainz
Ingrid Merl Marienhausklinik St. Josef Kohlhof
Neunkirchen
Margarete Mohnen Marienhaus Klinikum Eifel
Bitburg
Ilona Müller Marienkrankenhaus St. Wendel
Iris Nebgen Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
Neuwied
Antje Zimmer Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
30-jähriges Dienstjubiläum
Karin Adams Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
Neuwied
Thomas Altmeyer Marienkrankenhaus St. Wendel
Ute Nikolay Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg
Alexandar Arnautovic
Marienhaus Unternehmensgruppe
Hermine Ober Krankenhaus Hetzelstift
Neustadt/Weinstraße
Monika Biniasch Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Maria Olewicz Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Marion Blatt Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
Neuwied
Elisabeth Philippi Marienhaus Klinikum
Reha Rhein-Wied Neuwied
Ulrike Börder-Sauerbrei Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Beate Pleniger Katholisches Klinikum Mainz
Dr. Ingrid Buck-Rehbein Krankenhaus Hetzelstift
Neustadt/Weinstraße
Doris Rudolph Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Daniela Sartoris-Haas Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Thuy Schätzle Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Inge Scheuren Franziskushospital Aachen
Christiane Schlich Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Pia Schmitz Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
Neuwied
Silke Schnubel Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Gaby Schüttler St. Josef-Krankenhaus Adenau
Elisabeth Schweitzer Krankenhaus Hetzelstift
Neustadt/Weinstraße
Angelika Sendil Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Brigitte Burggraf Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Elke Buschhorn Krankenhaus Hetzelstift
Neustadt/Weinstraße
Bernhard Carl Logistikzentrum Neunkirchen
Dr. Georgios Chasoglou Franziskushospital
Aachen
Rudolf Dillschnitter Marienhaus Klinikum
St. Josef Bendorf
Alexandra Ecker-Flick Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Martina Engler Marienhaus Klinikum St. Josef
Bendorf
Elisabeth Ewen-Schiffmann Marienhaus
Klinikum Saarlouis - Dillingen
Irmgard Fuchs Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg
MARIENHAUS
Echo
2/2016
Gertrud Guntermann Marienhaus Klinikum
Eifel Gerolstein
Marion Dietrich Marienhausklinik St. Josef
Kohlhof Neunkirchen
Dietlinde Zaborowski Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Helmut Hähl Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Eva-Maria Fassbender St. Josef-Krankenhaus
Adenau
40-jähriges Dienstjubiläum
Christine Hans Marienhausklinik St. Josef
Kohlhof Neunkirchen
Cornelia Fröder Marienhaus Klinikum
St. Antonius Waldbreitbach
Marie-Luise Boecking Marienhaus Klinikum
St. Josef Bendorf
Marcus Heberger Krankenhaus Hetzelstift
Neustadt/Weinstraße
Peter Geiermann-Rothstein Marienhaus
Klinikum St. Elisabeth Neuwied
Roswitha Breuer Marienhaus Klinikum
St. Josef Bendorf
Guido Heidt Marienhaus Klinikum St. Josef
Bendorf
Marianne Gerhards St. Josef-Krankenhaus
Adenau
Hannelore Goetzkes Franziskushospital Aachen
Petra Hobbach Marienhauskliniken
St. Elisabeth Wadern – St. Josef Losheim am See
Elisabeth Haupert Marienkrankenhaus
St. Wendel
Maria Hoffmann Marienhaus Klinikum Eifel
Bitburg
Ludwin Hoff Marienhauskliniken St. Elisabeth
Wadern – St. Josef Losheim am See
Elisabeth Houy St. Josef-Krankenhaus
Hermeskeil
Annelie Igelmund Marienhaus Klinikum Eifel
Bitburg
Beatrix Humberg Rosa Flesch - Tagungszentrum
Waldbreitbach
Claudia Kipper Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Christiane Jung Krankenhaus Hetzelstift
Neustadt/Weinstraße
Maria Kolloch Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Stefanie Klasen Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Christa Kröll Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Dorothee Kohl Marienhaus Klinikum St. Josef
Bendorf
Adelheid Lange Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Birgit Lang Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
Neuwied
Hildegard Lenz Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Martina Lauer Marienhaus Klinikum Eifel
Gerolstein
Marina Lonsdorfer Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Hildegard Löhndorf St. Josef-Krankenhaus
Adenau
Peter Maier Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Rita Merz Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
Neuwied
Renate Merkel Krankenhaus Hetzelstift
Neustadt/Weinstraße
Georg Meyer Marienhaus Klinikum Eifel
Gerolstein
Jutta Meyer Marienhaus Klinikum Eifel
Gerolstein
Silvia Mohr Krankenhaus Hetzelstift
Neustadt/Weinstraße
Gisela Münzenberg-Wiers Franziskushospital
Aachen
Giuseppe Perrone Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Claudia Recktenwald Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Andrea Reitz St. Josef-Krankenhaus
Hermeskeil
Gabriele Schumann Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Kerstin Strueder Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Marina Tabatt Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Birgit Theis Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg
Claudia Weber St. Josef-Krankenhaus Adenau
Christoph Zimmermann-Wolf Marienhaus
Klinikum St. Elisabeth Neuwied
35-jähriges Dienstjubiläum
Beate Braun Franziskushospital Aachen
Klaudia Britscho Marienhaus Klinikum
St. Josef Bendorf
Martina Busche Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Ursula Paland Franziskushospital Aachen
Guido Protz Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
Neuwied
Elke Joern Marienhaus Klinikum St. Josef
Bendorf
Rita Jung Marienhausklinik St. Josef Kohlhof
Neunkirchen
Margit Lai Katholisches Klinikum Mainz
Sonja Petit Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Mechthild Roos Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Gabriele Schnubel Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Monika Steuer Marienhausklinik St. Josef
Kohlhof Neunkirchen
Monika Wahrheit Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Gudrun Weber Marienhaus Klinikum Eifel
Gerolstein
45-jähriges Dienstjubiläum
Hildegard Cravatzo Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Gabriele Echternach Marienhauskliniken
St. Elisabeth Wadern – St. Josef Losheim am See
Lotte Henkes Marienhausklinik St. Josef
Kohlhof Neunkirchen
Gisela Rothstein Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Doris Ohliger Marienhausklinik St. Josef
Kohlhof Neunkirchen
Regina Rott Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
Neuwied
Maria Peifer Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Gertrud Schmitt Marienhausklinik St. Josef
Kohlhof Neunkirchen
Agnes Rausch Marienhaus Klinikum Eifel
Bitburg
Gabriele Schneider Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Christiane Reiter Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Gudrun Schulze Marienhaus Klinikum St. Josef
Bendorf
Claudia Seuser Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Gertrud Sommer-El Malqi Franziskushospital
Aachen
Irmtraud Summa Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Gabriele Tabales-Garcia Marienhaus Klinikum
Saarlouis - Dillingen
Ernst-Willi Theobald Marienkrankenhaus
St. Wendel
Barbara Traut Marienhaus Klinikum St. Josef
Bendorf
Maria Vogelgesang Marienhausklinik St. Josef
Kohlhof Neunkirchen
Hans-Ulrich Vogt Marienhaus Klinikum Eifel
Gerolstein
Ingrid Walther Marienhaus Klinikum
St. Antonius Waldbreitbach
P. S.: Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass
wir in der Rubrik „Wir gratulieren“ nur die
Jubilare berücksichtigen können, die uns
die Hausleitungen schriftlich mitteilen. –
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe
ist der 17. Juni 2016.
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Mehr Sicherheit durch Hygiene und Infektionsschutz
Das Marienhaus Klinikum Bendorf - Neuwied - Waldbreitbach ist zum
zweiten Mal mit dem mre-Qualitätssiegel ausgezeichnet worden
Leutesdorf. Das Marienhaus Klinikum Bendorf - Neuwied - Waldbreitbach ist zum
zweiten Mal mit dem Qualitätssiegel des
mre-netz regio rhein-ahr ausgezeichnet
worden. In einer Feierstunde Ende Februar
in der Jugendherberge in Leutesdorf am
Rhein überreichten Prof. Dr. Martin Exner,
der Leiter des Institutes für Hygiene und
Öffentliche Gesundheit des Universitätsklinikums Bonn, und Achim Hallerbach,
der 1. Kreisbeigeordnete des Landkreises
Neuwied, die Urkunde. In dem Auditierungsverfahren hat das Marienhaus Klinikum erneut den Nachweis erbracht, dass
es die Anforderungen des mre-Qualitätssiegels erfüllt und damit seinen Patientinnen und Patienten ein Höchstmaß an Sicherheit durch Hygiene und Infektionsschutz bietet. Mit der Auszeichnung werden die Bemühungen des Klinikums bei
der Prävention von multiresistenten Erregern gewürdigt. – Das Qualitätssiegel ist
für drei Jahre verliehen.
Multiresistente Erreger, denen auch mit
Antibiotika nur schwer beizukommen ist,
nehmen in den letzten Jahren dramatisch
zu. Das hat seine Ursache nicht zuletzt
darin, dass Antibiotika vielfach zu schnell
und zu oft verordnet werden und in der
Tiermast unkontrolliert zum Einsatz kommen. Damit wächst auch die Gefahr für
Patienten, sich im Krankenhaus mit einem solchen Erreger zu infizieren. Um
dieser Entwicklung entgegenzuwirken,
hat man bundesweit Netzwerke gebildet,
die von den Gesundheitsämtern der beteiligten Kreise und Kommunen koordi-
bald die Krankheitskeime identifiziert
sind, exakt das Medikament bekommen,
das die Bakterien abtötet. Durch dieses
gezielte Antibiotika-Management hat man
den Antibiotika-Verbrauch insbesondere
auf der Intensivstation spürbar reduzieren können. Gleichzeitig zeigen auch die
Aus diesem Grunde arbeitet das Marien- Patienten weniger Nebenwirkungen auf
haus Klinikum seit zwei Jahren auch ge- die Medikamente.
zielt daran, den Einsatz von Antibiotika zu
optimieren. Dr. Andreas Berg und Dr. Mar- Das mre-netz regio rhein-ahr gibt es seit
tin Reuber, die beide als Oberärzte in der September 2010. Im November 2013 wurKlinik für Anästhesiologie und Intensiv- den erstmals Kliniken mit dem mre-Qualimedizin tätig sind und sich speziell in An- tätssiegel ausgezeichnet. Das Marienhaus
tibiotic Stewardship fortgebildet haben, Klinikum Bendorf - Neuwied - Waldbreitkümmern sich in ihrer Klinik (die anderen bach gehörte schon damals dazu und
Abteilungen beraten die beiden) darum, zeigt mit der Rezertifizierung, wie ernst
dass Antibiotika nur dort angewendet die Verantwortlichen den Schutz ihrer Pawerden, wo sie wirklich notwendig sind, tienten durch konsequente Hygiene- und
und sie sorgen dafür, dass Patienten, so- Infektionsschutz-Maßnahmen nehmen.
niert werden. Ihre Hauptaufgabe ist es,
das infektionshygienische Management
multiresistenter Erreger in Gesundheitsund Gemeinschaftseinrichtungen zu koordinieren. Denn ein abgestimmtes Handeln ist gut für eine bessere Prävention.
Freuen sich über die Auszeichnung mit dem mre-Qualitätssiegel: Raimund Ternes, der
Hygienebeauftragte des Klinikums, und seine Mitarbeiterin Laura Hager sowie Dr. Knut Schäfer,
Oberarzt der Klinik für Innere Medizin und einer der sieben Hygienebeauftragten Ärzte des
Klinikums (von links).
Foto: hf
Spende für das Gerolsteiner Krankenhaus
Gerolstein. Zwei mobile Messgeräte,
mit denen die Vitalfunktionen wie Blutdruck, Puls und Herzfrequenz schneller
und präziser gemessen werden können,
hat der Förderkreis Mitte Februar dem
Gerolsteiner St. Elisabeth-Krankenhaus
überreicht. Die beiden Geräte im Wert
von zusammen 6.000 Euro kommen auf
der Chirurgischen und der Inneren Station des Hauses zum Einsatz. Dank dieser
Geräte kann der Blutdruck bei Patienten
engmaschiger kontrolliert werden; falls
erforderlich kann auch ein Pulsoximeter zur Kontrolle der Sauerstoffsättigung des Blutes angeschlossen werden.
Wolfgang Meyer, der Vorsitzende des
Förderkreises (2. von links) überreichte
Krankenhausoberin Helga Beck (links)
die Spende. Mit dabei Ingrid Reis, die
Stationsleiterin der Inneren Abteilung
(2. von rechts) und Pflegedienstleiterin
Birgit Kriegel.
MARIENHAUS
Echo
2/2016
60.000 Euro für die Marienhausklinik St. Josef
Losheim am See. Einen Spendenscheck ums Haus. – Der Krankenhausförderver- mer Krankenhaus in dieser Zeit mit
über 60.000 Euro überreichte Raimund Ja- ein, der im kommenden Jahr sein vierzig- Spenden in Höhe von insgesamt rund 1,3
kobs (5. von links), der Vorsitzende des jähriges Bestehen feiert, hat das Loshei- Millionen Euro unterstützt.
Krankenhausfördervereins, Anfang März
Annette Münster-Weber, der Oberin der
Marienhausklinik St. Josef Losheim am
See, und dem Ärztlichen Direktor Dr. Jan
Holger Holtschmit (3. von rechts). Mit dabei auch Bürgermeister Lothar Christ
(links) und der Kaufmännische Direktor
Horst Magdziarz (2. von links). Mit dem
Großteil dieser stattlichen Summe unterstützt der Förderverein die Anschaffung
von hochmodernen, computergestützten
Trainingsgeräten für die Konservative Orthopädie. Das Trainingsprogramm der Patientinnen und Patienten kann damit noch
individueller und effizienter als bisher gestaltet werden. Ein kleinerer Teil des Geldes fließt in Verschönerungsarbeiten rund
Mitarbeiter unterstützen zwei soziale Einrichtungen
Saarlouis (as). Je einen Spendenscheck ten intensiv betreuten Wohnen und bei ren Alltag (besser) bewältigen können.
überreichten die MAV-Vorsitzende Sonja der Hilfe für selbstbestimmtes Wohnen Der Geldbetrag aus der Aktion Restcent
Petit und ihr Stellvertreter Andreas Krätz- werden Kranke unterstützt, damit sie ih- wird in das geplante Internetcafé fließen.
mann Anfang Februar zwei sozialen Einrichtungen. Den Scheck mit dem Erlös der
Tombola der vorweihnachtlichen Feier –
900 Euro waren dabei zusammengekommen – erhielt wie in jedem Jahr der Kinder-Hospizdienst Saar. Diese Einrichtung
unterstützt Familien mit Kindern, die eine
begrenzte Lebenserwartung haben. Derzeit betreut der Kinder-Hospizdienst Saar
153 Familien im Saarland und den angrenzenden Regionen.
Ein zweiter Scheck über 942,15 Euro ging
an den Verein für Sozialpsychiatrie Saarlouis e.V. Dieser Betrag war durch die Aktion Restcent zusammengekommen, an
der sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Marienhaus Klinikums Saarlouis Dillingen seit 2007 beteiligen. Freiwillig
verzichten sie auf einen kleinen Teil ihres
Gehaltes, nämlich auf die Centbeträge
rechts vom Komma. Dem Einzelnen tut
der kleine Betrag in der Regel nicht weh,
wenn aber viele mitmachen, dann kommt
eine große Summe zusammen. Der Verein für Sozialpsychiatrie Saarlouis setzt
sich für die Wiedereingliederung von
Menschen mit psychischen Erkrankungen
in die Gesellschaft ein. Beim so genann-
Über das Engagement der Mitarbeiter des Marienhaus Klinikums Saarlouis - Dillingen freuen
sich: Krankenhausoberin Sabine Ruppert-Fürstos, Volker Dehn, der Vorsitzender des Vereins
für Sozialpsychiatrie Saarlouis, Ralf Schmitz, der Schriftführer der MAV, Jürgen Brettar, der
MAV-Vorsitzende des Vereins für Sozialpsychiatrie Saarlouis, Andreas Krätzmann, der
stellvertretende MAV-Vorsitzende, Agathe Schmitt vom Kinder-Hospizdienst Saar und die
MAV-Vorsitzende Sonja Petit (von links).
Foto: red
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Eine schnelle Auffassungsgabe, großes Einfühlungsvermögen und jede Menge Improvisationstalent
Das Seniorenzentrum St. Josef bekommt regelmäßig Besuch von den Kölner Klinikclowns
Windeck-Dattenfeld. Dass Bella wieder im Hause ist, das hat sich im Nullkommanichts herumgesprochen. Aber
war beim letzten Mal nicht ein großer,
schlanker Mann mit der Ukulele dabei?
Egal, heute ist Bella zusammen mit
Hanni nach Windeck-Dattenfeld gekommen. Hanni ist neu bei den Kölner
Klinikclowns, heute ist ihr erster richtiger Einsatz. Aber das fällt überhaupt
nicht auf. Im Gegenteil. Bella und Hanni
harmonieren wunderbar und bescheren den Bewohnerinnen und Bewohnern des Seniorenzentrums St. Josef ein
paar unbeschwerte Stunden. Sie bringen Abwechslung und Freude ins Haus.
Seit einem halben Jahr besuchen die Kölner Klinikclowns einmal im Monat das Seniorenzentrum St. Josef. Finanziell möglich macht das der Förderverein des
Hauses. Seine Idee war ebenso einfach
wie bestechend: Mit den Klinikclowns erreichen wir womöglich die Bewohnerinnen und Bewohner, die an den vielfältigen
sozialen Angeboten des Hauses nicht
mehr teilnehmen können oder wollen, sagen Günter Lutz, der Vorsitzende des Vereins, und Schriftführerin Cornelia Brodhuhn, die im Haus in der Pflege arbeitet.
Denn die Klinikclowns besuchen die Menschen auch in ihren Zimmern.
Dabei werden sie natürlich von Mitarbeitern des Hauses begleitet, heute Nachmittag von Andrea Aberfeld vom Sozialdienst. Sie informiert die beiden Klinikclowns in kurzen Worten, wen sie als
nächstes besuchen werden, auf was sie
bei diesen Personen achten sollten oder
worüber diese sich womöglich freuen
würden. Erst dann klopfen Bella und
Hanni an die Tür und fragen, ob sie reinkommen dürfen.
Natürlich zeigen die beiden Klinikclowns
kein einstudiertes Programm. Sie beherrschen vielmehr die hohe Kunst der Improvisation, verstehen es geradezu spielerisch, sich auf die Bedürfnisse und Wünsche der Bewohner einzustellen und auf
sie so einzugehen, als wären sie gute Bekannte oder alte Freunde. Dazu braucht
es eine schnelle Auffassungsgabe, großes
Einfühlungsvermögen und jede Menge
Improvisationstalent. Und, nicht zu vergessen: viel künstlerisches Können.
Fotos: hf
So ist die gebürtige Brasilianerin Bella,
die schon seit sieben Jahren als Klinikclown unterwegs ist, Schauspielerin und
Lehrerin für Tanz und Schauspiel. Hanni
hat die Schauspielschule besucht, als
Schlagersängerin gearbeitet und macht
eine gesangspädagogische Ausbildung.
Und sie haben beide natürlich die Ausbildung zum Klinikclown absolviert (sie
dauert rund drei Jahre), die sie vorberei-
MARIENHAUS
tet auf ihre Besuche in Kliniken und Seni- Artist, das clown doctoring. Den Verein
Kölner Klinikclowns gibt es seit 1995. Seioreneinrichtungen.
ne Mitglieder sind in Kliniken und SenioDie Idee der Klinikclowns kommt aus den reneinrichtungen von Oberhausen über
USA. Mitte der 1980-er Jahre entwickelte Köln und Gummersbach bis (natürlich!)
Michael Christensen, selbst Clown und Windeck-Dattenfeld unterwegs, um Pati-
Echo
2/2016
enten und Heimbewohnern, Mitarbeitern und Angehörigen eine willkommene
Ablenkung vom oftmals nicht so einfachen Alltag zu bringen. Schließlich ist Lachen gesund und oft die beste Medizin.
Das wusste schon der Volksmund.
Wir bieten Mitarbeitenden und Führungspersonen kostenfrei
Beratung unter Wahrung von Diskretion und Anonymität.
Institut für Beratung,
Seelsorge und Coaching
Institut für Beratung,
Seelsorge und Coaching
Wir sind eine Einrichtung der MarienhausStiftung. Unser Beratungsangebot richtet
sich ausschließlich an Einzelpersonen,
die freiwillig Beratung wünschen. Die
Beratungen finden an den beiden Standorten Vallendar und Wadgassen statt.
Die Themen, die Gegenstand der Beratung sind, hängen vom spezifischen
Anliegen der Person ab.
Beratung wird angeboten als:
Persönliche Beratung
Supervision
Coaching
Geistliche Begleitung
Individualtraining
Nähere Informationen zu den
Beratungsformaten, dem
Beratungsteam, Rahmenbedingungen und auch zu häufig
gestellten Fragen finden Sie auf
unserer Homepage.
Sekretariat:
Doris Brauneck
Pallottistraße 2, 56179 Vallendar
Telefon: 0261 6408-400
[email protected]
www.institut-beratung-seelsorge-coaching.de
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Pfannkuchen backen, Handpflege und Bingo
Alten- und Pflegeheim St. Josef: Schüler des Lycée Professionnel Pierre et Marie
Curie in Freyming-Merlebach gestalten einen Nachmittag für die Bewohner
Völklingen (as). „Das ist ein schöner Teig“,
strahlt Katharina Mailänder. Die 86-jährige Bewohnerin des Alten- und Pflegeheims St. Josef hat eine große Schüssel
auf dem Schoß und verrührt mit einem
Schneebesen Mehl, Eier und Milch zu einem Pfannkuchenteig. Neben ihr steht
der 16-jährige Dedovic Sedin, er hat zuvor
die Zutaten abgewogen und in die Schüssel gefüllt. Jetzt hilft er Katharina Mailänder, die Schüssel festzuhalten. Der junge
Mann ist einer von 14 Schülerinnen und
Schülern des Lycée Professionnel Pierre et
Marie Curie, einer Berufsfachschule im
französischen Freyming-Merlebach, die
Ende März ins Alten- und Pflegeheim St.
Josef gekommen sind, um mit den Bewohnern Pfannkuchen zu backen, zu spie- Freuen sich über das gelungene deutsch-französische Projekt: die Deutschlehrerin Madeleine
len und ihnen Handpflege anzubieten.
Marx (3. von links), Heimleiter Axel Lindemann (2. von links) und Pflegedienstleiterin Barbara
Scherer-Baurowicz (links).
Seit September 2013 besteht der Kontakt zum Fachbereich Pflege dieser Berufsfachschule. Regelmäßig zwei bis drei
Mal im Jahr kommen Schüler der bilingualen Schulklassen in das Alten- und Pflegeheim St. Josef, um einen Nachmittag
für die Bewohner zu gestalten. Im Rahmen dieses grenzüberschreitenden Projektes können die Schüler auch ihre
zur Ausbildung gehörenden Praktika in
Deutschland absolvieren. „Wir stellen ihnen gerne Praktikumsplätze zur Verfügung“, so Heimleiter Axel Lindemann.
Begleitet werden die Schüler an diesem
Nachmittag von ihrer Deutschlehrerin
Madeleine Marx und der Fachlehrerin
für Pflege und Betreuung Ouafa Mostef,
die die Schüler beim Backen der Pfann-
kuchen anleitet. Wie auch schon bei den
früheren Besuchen im Alten- und Pflegeheim bieten die Schülerinnen diese Mal
wieder die Handpflege an, denn sie wird
von den Bewohnerinnen besonders geschätzt. Sie genießen es sehr, wie die
Schülerinnen ihnen mit großer Behutsamkeit die Hände massieren, die Nägel
feilen und auf Wunsch auch lackieren.
Das weitere Programm variiert bei jedem
Besuch. „Die Schüler erhalten dadurch
Einblicke in die Praxis und sollen dabei natürlich auch ihre Deutschkenntnisse anwenden und verbessern“, so Madeleine
Marx. Sie hat ihre Schüler im Unterricht
auf diesen Nachmittag vorbereitet. Sie
haben Sätze wie „Welchen Nagellack
Fotos: as
möchten Sie?“ oder „Wollen Sie noch einen Pfannkuchen?“ gelernt, damit sie mit
den Bewohnern ins Gespräch kommen
können. Das allerdings fällt den 15 und 16
Jahre alten Schülern, die erst seit Sommer
das Lycée Professionnel besuchen, oft
noch schwer.
Dennoch haben beide Seiten viel Spaß
an diesem Nachmittag. Die Pfannkuchen, die im Aufenthaltsraum zubereitet
werden, duften verführerisch. Als sie fertig gebacken sind, bewirten die Schüler
jeden einzelnen Bewohner. Und auch dafür brauchen sie ihre Deutschkenntnisse,
wenn sie fragen: „Welche Marmelade
möchten Sie?“ und „Möchten Sie noch
einen zweiten Pfannkuchen?“
Zwei französische Schülerinnen spielen zusammen mit Bewohnerinnen und Mitarbeitern des Ganz behutsam massiert eine französischen
Alten- und Pflegeheims St. Josef Mensch ärgere dich nicht.
Schülerin einer Bewohnerin die Hände.
EDITH-STEIN-AKADEMIE
Leitbild – Führung – Kooperation Unser Auftrag: Weiterbildungen in christlichen Einrichtungen
VoranKündIgung:
pILgerFahrt 2017: aSSISI und dIe FranzISKanISchen Stätten
zielgruppe
Alle Interessierten
termin
06. – 14.06.2017
ansprechpartnerin
Bettina Schloemer, Tel.: 0261 988238-12
E-Mail: [email protected]
FührungSBauSteIn 4 IM RAHMEn Von FEP VIII – „KIrchenrecht“
zielgruppe
Teilnehmende der Weiterbildung und
alle Führungskräfte
termine
22. – 23.09.2016
referentin
Prof. Dr. Thomas Schüller
ort
Rosa Flesch - Tagungszentrum, Waldbreitbach
ansprechpartnerin
Bettina Schloemer, Tel.: 0261 988238-12
E-Mail: [email protected]
FührungSpraxIS Im aLten- und pFLegeheIm (3. KurS)
BegLeItung BeI der eInFührung In daS „BeurteILungS- und
FördergeSpräch“
Mitarbeitende in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen und fördern
FeedBacK geBen – FeedBacK nehmen
BegLeItung BeI der eInFührung Von FeedBacKgeSprächen
Mit dem Mitarbeiterfeedback an Vorgesetzte die Führungskultur in der Einrichtung verändern
moderatIon Von FeedBacKgeSprächen
zielgruppe
Mitglieder des Krankenhausdirektoriums, Chefärztinnen/Chefärzte,
Einrichtungs- und Schulleitungen sowie deren Stellvertretungen,
Abteilungs- und Bereichsleitungen
termine
auf Anfrage
ort
jeweilige Einrichtung
ansprechpartnerin
Kristin Gehlen, Tel.: 0261 988238-11
E-Mail: [email protected]
VoranKündIgung: LeItung eIner pFLegeoder FunKtIonSeInheIt Im geSundheItSweSen (pmS 14)
zielgruppe
Modularisierte Weiterbildung für Leitungskräfte
In Kooperation mit dem ctt-Fortbildungszentrum und der Lernstatt Zukunft des Caritasverbandes für die Diözese Trier
zielgruppe
termine
Heimleitungen, Pflegedienstleitungen und Bereichsleitungen in Alten- und Pflegeheimen
26. – 28.09.2016 „Finanzierung nach SGB XI und
Budgetgestaltung“ (Modul 1)
07. – 09.02.2017 „Erfolgreich moderieren“ (Modul 2)
03. – 04.04.2017 „Ethik konkret“ (Modul 3)
05.04.2017
„Hospizkultur und palliative
Kompetenz“ (Modul 4)
06. – 08.06.2017 „Führen und Leiten“ (Modul 5)
04. – 06.09.2017 „Arbeitsrecht“ (Modul 6)
termin
Frauen und Männer, die Führungsverantwortung in ihrer Abteilung
wahrnehmen oder sie in nächster Zeit übernehmen werden.
15.11.2016 (Infotag)
Weitere Termine der Weiterbildung werden in Kürze veröffentlicht.
ort
Rosa Flesch - Tagungszentrum, Waldbreitbach
ansprechpartnerin
Andrea Rall, Tel.: 0261 988238-13
E-Mail: [email protected]
In KooperatIon mIt der
StIFtung BILdung Im KKVd
geprüFte management-aSSIStenten Im geSundheItSweSen SaK 2015– 2016
Die Module können auch einzeln gebucht werden!
ort
Rosa Flesch - Tagungszentrum, Waldbreitbach
ansprechpartnerin
Bettina Schloemer, Tel.: 0261 988238-12
E-Mail: [email protected]
FührungSKräFte-entwIcKLungS-programm (Fep) Ix
termin
21.09.2016 (Infotag)
30.11. – 02.12.2016 (Modul 1)
15. – 17.03.2017 (Modul 2)
26. – 30.06.2017 (Modul 3)
15. – 17.11.2017 (Modul 4)
14. – 16.03.2018 (Modul 5)
13. – 15.06.2018 (Modul 6)
Sowie 5 Führungsbausteine im Zeitraum von Februar 2017 –
Mai 2018
termin & thema
18. –20.05.2016 „Personalmanagement“ (Modul 3)
referent
olaf Henrich
termin & thema
27. – 29.09.2016 „Information/Kommunikation“ (Modul 4)
Die Module können auch einzeln gebucht werden!
referentin
Dorothea Jung-Freitag
ort
Rosa Flesch - Tagungszentrum, Waldbreitbach
ansprechpartnerin
Bettina Schloemer, Tel.: 0261 6402-450,
E-Mail: [email protected]
Summer school der Stiftung Bildung im KKVD
BegeISterung
- Inspirierte Führung in christlichen Einrichtungen zielgruppe
Aufsichtsräte, Vorstände, Geschäftsführungen, Einrichtungsleitungen
termine
06. – 07.07.2016
ort
Rosa Flesch - Tagungszentrum, Waldbreitbach
referentinnen
Christa Garvert, Prof. Dr. Dr. Doris nauer
ansprechpartnerin
Bettina Schloemer, Tel.: 0261 988238-12
E-Mail: [email protected]
ort
Seehotel Maria Laach
ansprechpartnerin
Bettina Schloemer, Tel.: 0261 6402-450,
E-Mail: [email protected]
Kompetenz und geISt VIII
Führen und Leiten in kirchlichen Einrichtungen
exzeLLent Führen In SchwIerIgen zeIten (16. KurS) 2016– 2017
In Kooperation mit der Stiftung Bildung im KKVD und der Philosophisch-Theologischen
Hochschule Vallendar
Ein Führungstraining für leitende Ärztinnen/Ärzte im christlichen Krankenhaus
zielgruppe
Führungspersönlichkeiten in Einrichtungen kirchlicher
Trägerschaft ( z. B. Geschäftsführung, Verwaltungsleitungen, Chefärztinnen/Chefärzte, Einrichtungsleitungen,
Pflegedienstleitungen, Schulleitungen)
zielgruppe
Ärztliche Direktorinnen/Direktoren, Chefärztinnen/Chefärzte, leitende
Ärztinnen/Ärzte, Leitungen medizinischer Abteilungen und diejenigen, die
in absehbarer Zeit ein solches Leitungsamt übernehmen werden
termine
19.09.2016 (Infotag)
07. – 09.11.2016 (Modul 1)
23. – 25.01.2017 (Modul 2)
13. – 15.03.2017 (Modul 3)
19. – 21.06.2017 (Modul 4)
30.10. – 02.11.2017 (Modul 5)
termin
12.05.2017 (Infotag)
ort
Rosa Flesch - Tagungszentrum, Waldbreitbach
ort
Seehotel Maria Laach
ansprechpartnerin
Kristin Gehlen, Tel.: 0261 988238-11
E-Mail: [email protected]
ansprechpartnerin
Bettina Schloemer, Tel.: 0261 6402-450,
E-Mail: [email protected]
EDITH-STEIN-AKADEMIE
Wildburgstraße 7 · 56179 Vallendar · Tel.: 0261 988238-0 · Fax: 0261 988238-20
[email protected] · www.edith-stein-akademie.de
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