050 544 Prosa um 1850 – z.B. Adalbert Stifter (HS-BA)
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050 544 Prosa um 1850 – z.B. Adalbert Stifter (HS-BA)
050544 Prosa um 1850 – z.B. Adalbert Stifter (HS-BA) SM Literaturgeschichte vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart SM Textanalyse, Stilistik, Lektüre- und Schreibtechniken AM Literaturgeschichte, Literaturgeschichtsschreibung, Epochenkonstruktionen AM M.Ed. Literatur und Medien im Deutschunterricht 2st. Do 8.30-10 GBCF 04/511 Fachtutorium Gruppe A (Christoph Hasmann): Fr 8-10, GBCF 05/707 Fachtutorium Gruppe B (Nicole Bischoff): Mi 16-18, GABF 04/257 Beginn der Veranstaltung: 16. April 2009 [!] Beginn der Fachtutorien in der zweiten Semesterwoche (22. bzw. 24. April 2009) Adalbert Stifter (1805-1868) galt in der Germanistik lange als Dichter einer windstillen, eben: biedermeierlichen Welt. „Seltener ist beobachtet worden“, urteilt hingegen Thomas Mann (1949), „daß hinter der stillen, innigen Genauigkeit gerade seiner Naturbetrachtung eine Neigung zum Exzessiven, Elementar-Katastrophalen, Pathologischen wirksam ist. [...] Stifter ist einer der merkwürdigsten, hintergründigsten, heimlich kühnsten und wunderlich packendsten Erzähler der Weltlitertur, kritisch viel zu wenig ergründet.“ Geleitet werden sollen unsere StifterLektüren also von der Frage nach dem Schrecken, der die Erzählungen Stifters so schön gemacht hat. Gelesen werden die Erzählungen der Sammlung Bunte Steine (1853). Das Seminar soll zur methodisch gelenkten, genauen Textlektüre anleiten; lehren, daß editorische Fassungsfragen (zwischen den Erstdrucken, d.h. den sog. Journalfassungen der einzelnen Erzählungen, und der Buchfassung der Sammlung Bunte Steine liegt die bürgerliche Revolution von 1848) semantisch zu interpretieren sind, und ausloten, welche Spannungen eine schöpfungsethisch inspirierte, ökologische Ästhetik (Stifters „sanftes Gesetz“) durchziehen. Lehramtsstudierende sollten wissen, daß Stifter im Brotberuf seit 1850 Schulrat und Inspektor der oberösterreichischen Volksschulen gewesen ist. Stifters Bunte Steine wollen Sie sich bitte im Buchhandel besorgen (s.u.). Einige weitere Stifter-Texte sowie einschlägige, wichtige Aufsätze der Forschung werden in einem Reader zusammengestellt, den Sie in den Semesterferien im Zuge des Seminaranmeldung (s.u.) in GB 4/141 kaufen können. Das Seminar wir von einem fakultativen (unkreditierten) Fachtutorium begleitet, für dessen Besuch Sie weitere 2 SWS einplanen sollten. Hierin können Sie Ihre Lektüre unter Anleitung eines Fachtutors vorbereiten, Sie erhalten ggf. Hilfestellung bei Thesenpapieren und Protokollen und ggf. feed-back bei der Vorbereitung einer Hausarbeit. Literatur zur Vorbereitung: • Adalbert Stifter: Bunte Steine. Erzählungen. Hg. Helmut Bachmaier. Stuttgart 1994 [diese Ausgabe ist anzuschaffen] • Mathias Mayer: Adalbert Stifter. Stuttgart 2001 • Urban Roedl: Adalbert Stifter. 16. Aufl. Reinbeck bei Hamburg 2003 • Ursula Naumann: Adalbert Stifter. Stuttgart 1979 (= Sammlung Metzler, 186) [leider vergriffen, ggf. antiquarisch besorgen; enthält bibliographische Hinweise für den Berichtszeitraum bis 1979] • Adalbert Stifter. Hg. Heinz Ludwig Arnold. München 2003 (= Text und Kritik, 160) [enthält bibliographische Hinweise für den Berichtszeitraum bis 2003]. • Stifter und Stifterforschung im 21. Jahrhundert. Biographie – Wissenschaft – Poetik. Hg. Alfred Doppler u.a. Tübingen 2007. Schein-bzw. CP-Anforderungen: TN bzw. 4 CP durch vor- und nachbereitendes Lektürepensum, regelmäßige Teilnahme und Protokoll (schriftlich/mündlich) bzw. Kurzreferat (schriftlich/mündlich). LN bzw. entsprechende CP durch Hausarbeit bzw. mündl. Prüfung. Der LN setzt die Leistungen für den TN voraus! (Achtung: Masterstudierende können in dieser Kernveranstaltung eines Schwerpunktmoduls keinen „Leistungsnachweis“, sondern nur einen „Teilnahmenachweis“ erwerben; MEd-Studierende können hier jedoch ihre sog. 6-Wochen-Arbeit schreiben, sofern die zu vereinbarende Themenstellung eine literaturdidaktische Perspektivierung aufweist!) Teilnahmevoraussetzung: Sichere Kenntnisse literaturwissenschaftlicher Arbeitstechniken, die günstigenfalls in einer der einschlägigen Übung erworben wurden. Teilnehmerbegrenzung: 60. Anmeldeverfahren: Die Anmeldung vollziehen Sie durch Eintragung in eine Liste beim Readerkauf ab Beginn der Semesterferien in meinem Sekretariat: Frau Bochnig, GB 4/141, Mo-Fr, 11-13 Uhr. Achtung: Die 1. Sitzung muß aus Termingründen bereits am 16. April stattfinden. Sprechstunde: Do 16-17 (im Semester). Feriensprechstunde s. Aushang an der Bürotür bzw. Info auf meiner Homepage. 050545 Der Raum in der Einbildungskraft des Gegenwartsschriftstellers Peter Handke (HSBA) SM Literaturgeschichte vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart SM Rhetorik, Poetik, Ästhetik, Literaturtheorie AM Literaturgeschichte, Literaturgeschichtsschreibung, Epochenkonstruktionen AM Literaturtheorien und ihre rhetorischen, poetologischen, ästhetischen Voraussetzungen 2st. Mi 8.30-10 GBCF 04/511 Beginn der Veranstaltung: 22. April 2009 „Ja, ich bin ein Orts-Schriftsteller.“ (Peter Handke: Aber ich lebe nur von den Zwischenräumen. Zürich 1987, 19). Räume und Orte fungieren bei Handke als bestimmende Generatoren der literarischen Einbildungkraft. Die Vermessung von Handkes Topographie führt daher in das Zentrum seines Werks. Wir wollen diese literarischen Orte (bereiste, erzählte, erinnerte Orte, z.B. die Sainte Victoire) und semantischen (Schwellen-, Schneisen-, Grenz- und Zwischen-, kurz: liminale Räume, z.B. der Karst) bzw. semantisch besetzten Räume (z.B. „Serbien“) katalogisieren und mit Theorieansätzen des spatial bzw. topographical turns in Zusammenhang bringen. Gelesen werden von Handke Langsame Heimkehr (1979), Die Lehre der Sainte Victoire (1980), Versuch über die Jukebox (1990), Gerechtigkeit für Serbien (1996), Kali. Eine Vorwintergeschichte (2007). Der Serbien-Text (im Erstdruck in der Süddeutschen Zeitung) sowie Auszüge einiger weniger einschlägiger Raumtheorien (Heidegger, Bachelard, Foucault, Barthes, Certeau, Bhabha u.a.) werden in einem Reader zugänglich gemacht, den Sie in den Semesterferien im Zuge des Seminaranmeldung (s.u.) in GB 4/141 kaufen können. Literatur zur Vorbereitung: • Die genannten Handke-Werke (als Taschenbücher bei Suhrkamp) • Peter Handke. Hg. Heinz Ludwig Arnold. 6. Aufl.: Neufassung. München 1999 (= Text und Kritik, 24) [mit Auswahlbibliographie 1989-1998] • Christoph Parry: Peter Handke. In: Kritisches Lexikon der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur (KLG). Zuletzt: 80. Nachlieferung 6/2005 [mit umfassender Bibliographie] • Georges-Arthur Goldschmidt: Raumglück? In: Peter Handke. Die Arbeit am Glück. Hg. Gerhard Melzer, Jale Tükel. Königstein/Ts. 1985, 75-81 • Michel Foucault: Andere Räume [1967]. In: Aisthesis. Wahrnehmung heute oder Perspektiven einer anderen Ästhetik. Hg. Karlheinz Barck u.a. Leipzig 1990, 34-46 (auch in: Raumtheorie. Grundlagentexte. Hg. Jörg Dünne, Stephan Günzel. Frankfurt am Main 2006, 317-329). Schein-bzw. CP-Anforderungen: TN bzw. 4 CP durch vor- und nachbereitendes Lektürepensum, regelmäßige Teilnahme und Protokoll (schriftlich/mündlich) bzw. Kurzreferat (schriftlich/mündlich). LN bzw. entsprechende CP durch Hausarbeit bzw. mündl. Prüfung. Der LN setzt die Leistungen für den TN voraus! (Achtung: Masterstudierende können in dieser Kernveranstaltung eines Schwerpunktmoduls keinen „Leistungsnachweis“, sondern nur einen „Teilnahmenachweis“ erwerben.) Teilnahmevoraussetzung: Sichere Kenntnisse literaturwissenschaftlicher Arbeitstechniken, die günstigenfalls in einer der einschlägigen Übung erworben wurden. Teilnehmerbegrenzung: 60. Anmeldeverfahren: Die Anmeldung vollziehen Sie durch Eintragung in eine Liste beim Readerkauf ab Beginn der Semesterferien in meinem Sekretariat: Frau Bochnig, GB 4/141, Mo-Fr, 11-13 Uhr. Sprechstunde: Do 16-17 (im Semester). Feriensprechstunde s. Aushang an der Bürotür bzw. Info auf meiner Homepage. 050547 Was weiß die Literatur vom Menschen (1750-1850)? (HS-MA) AM Literaturgeschichte, Literaturgeschichtsschreibung, Epochenkonstruktionen AM Interdisziplinäre Literaturwissenschaft AM M.Ed. Literatur und Medien im Deutschunterricht 2st. Do 10-12 GBCF 04/511 Beginn der Veranstaltung: 16. April 2009 [!] „The proper study of mankind is man“, heißt es in Alexander Popes gedichtetem Essay on Man (1732/34). Dieser Vers könnte als Motto über der anthropologische Wende der Aufklärung stehen, die den Menschen (und nicht Gott), sein Diesseits (und nicht das Jenseits), seine körperliche Sterblickeit (und nicht die Unsterblichkeit), seine psychopysische Beschaffenheit, die von ihm selbst geschaffene, kulturelle Umwelt und seine ethnisch-kulturelle Vielfalt in den Blick nimmt. Im Seminar werden ausgewählte Texte gelesen, in denen das neue Menschenwissen zur Darstellung kommt. Dabei soll die Frage, was literarische Darstellungsformen vor anderen diskursiven Darstellungsformen anthropologischen Wissens auszeichnet, die Seminarlektüren leiten. Gelesen werden: Lenz’ Erzählung Zerbin, Schillers Verbrecher aus Infamie, Marcus Herz: Psychologische Beschreibung seiner eignen Krankheit und Etwas Psychologisch-Medizinisches. Moritz Krankengeschichte, Kleists Verlobung in St. Domingo, Goethes Wahlverwandtschaften und Büchners Dramenfragment Woyzeck. Den genannten Werken werden vergleichbare nichtliterarische Darstellungsformen, z.B. forensische Gutachten, medizinische Fallerzählungen, historische Nachrichten, ethnologische Beschreibungen u.a. gegenübergestellt, um herausarbeiten zu können, was Literatur vom Menschen weiß, das andere diskursive Darstellungsformen nicht von ihm wissen. Mit dieser methodisch organisierten Gegenüberstellung unterschiedlicher diskursiver Darstellungsformen leistet das Seminar einen Betrag zur sog. Poetik des Wissens und zugleich nimmt es Stellung in der augenblicklichen Kontroverse über das Wissen in Literatur. – Zu einzelnen ausgewählten Sitzungen sollen einschlägig ausgewiesene FachvertreterInnen zu Gastvorträgen eingeladen werden. Für die genannten Texte von Lenz, Schiller, Kleists, Goethe und Büchner wollen Sie bitte selbst Sorge tragen. Weitere Werke sowie die zum Vergleich heranzuziehenden nichtliteratischen Texte werden neben einigen Beiträgen zur derzeitigen Kontroverse um die Wissenspoetik in einem Reader zusammengestellt, den Sie in den Semesterferien im Zuge des Seminaranmeldung (s.u.) in GB 4/141 kaufen können. Literatur zur Vorbereitung: • Lesen Sie die genannten Werke und die Texte im Reader. • Alexander Košenina: Literarische Anthropologie. Die Neuentdeckung des Menschen. Berlin 2008. Schein-bzw. CP-Anforderungen: TN bzw. 4 CP durch vor- und nachbereitendes Lektürepensum, regelmäßige Teilnahme und Protokoll (schriftlich/mündlich) bzw. Kurzreferat (schriftlich/mündlich). LN bzw. entsprechende CP durch Hausarbeit bzw. mündl. Prüfung. Der LN setzt die Leistungen für den TN voraus! Achtung: MEd-Studierende können hier ihre sog. 6-Wochen-Arbeit schreiben, sofern die zu vereinbarende Themenstellung eine literaturdidaktische Perspektivierung aufweist!) Teilnahmevoraussetzung: BA-Abschluß (oder äquivalentes Studienniveau) Teilnehmerbegrenzung: 60 Anmeldeverfahren: Die Anmeldung vollziehen Sie durch Eintragung in eine Liste beim Readerkauf ab Beginn der Semesterferien in meinem Sekretariat: Frau Bochnig, GB 4/141, Mo-Fr, 11-13 Uhr. Achtung: Die 1. Sitzung muß aus Termingründen bereits am 16. April stattfinden. Sprechstunde: Do 16-17 (im Semester). Feriensprechstunde s. Aushang an der Bürotür bzw. Info auf meiner Homepage. 050555 Literarische Anthropologie (FS) Forschungsmodul 2st. Do 14-16 GB 4/40 Beginn der Veranstaltung: 16. April 2009 [!] Das germanistische Forschungsparadigma „literarische Anthropologie“ ist seit seiner Grundlegung in den 80er Jahren (Schings, Pfotenhauer, W. Riedel) mittlerweile wohlfundiert und Gegenstand kultur- bzw. literaturwissenschaftlicher Einführungen (z.B. Fauser, Winko/Köppe) geworden. Das Forschungsparadigma ist auch an der RUB durch einschlägige Projekte gut etabliert. Das Forschungsmodul knüpft an diesen Forschungsstand (u.a. auch an eine Reihe meiner eigenen Lehrveranstaltungen, z.B. im laufenden Semester das HS-MA „Was weiß die Literatur vom Menschen (1750-1850)?“) an und wird insbes. diskursiven Darstellungsformen anthropologischen Wissens gewidmet sein. Dabei steht die Frage nach dem Mehrwert literarischer bzw. ästhetischer Darstellung anthropologischen Wissens im Vordergrund. Das Forschungsmodul wendet sich in erster Linie an Studierende, die die Absicht haben, an diesem Forschungskontext zu partizipieren, in diesem Arbeitszusammenhang eigene Themen zu entwickeln und in Abschlußarbeiten zu verfolgen. Die Arbeitsformen des Forschungsmoduls sind das gemeinsame 14tägige Forschungsseminar, individuelle Beratungsgespräche und ggf. kürzere Workshops mit auswärtigen Kooperationspartnern. Daneben wird selbständiges Arbeiten (Recherche, Quellen- und Literaturstudium, Exposéerstellung, Textabfassung) erwartet. Teilnahmevoraussetzung: B.A.-Abschluß (oder äquivalentes Studienniveau) und Nachweis erfolgreicher Teilnahme am HS (MA) Aufbaukurs Literaturtheorie. Die parallele Teilnahme an dem HS-MA „Was weiß die Literatur vom Menschen (1750-1850)?“ wird empfohlen. Schein-bzw. CP-Anforderungen: nach individueller Absprache. Der Workload des Moduls wird neben der regelmäßigen Teilnahme am Forschungsseminar u.a. durch umfangreiche Lektüre sowie Arbeitsaufgaben (z.B. Zusammenstellung von Quellenkorpora, systematische Literaturrecherche, Exposéanfertigung u.ä.) erbracht, die i.d.R. in eine größere, die Abschlußarbeit (oder die mündliche Abschlußprüfung) vorbereitende Hausarbeit mündet. Anmeldung: persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde. Achtung: Die 1. Sitzung muß aus Termingründen bereits am 16. April stattfinden. Sprechstunde: Do 16-17 (im Semester). Feriensprechstunde s. Aushang an der Bürotür bzw. Info auf meiner Homepage.