Vier Teams mit bescheidenen Zielen
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Vier Teams mit bescheidenen Zielen
Westfalen-Blatt Nr. 209 Pv28 LOKALSPORT Montag, 9. September 2013 Vier Teams mit bescheidenen Zielen Kondition im Übermaß Frauenhandball-Bezirksliga vor dem Start: Nur Steinhagen III blickt in höhere Regionen – Umbruch bei Union II A l t k r e i s (sh/do). Trotz des frühzeitigen Rückzugs von TG Hörste »mangels Masse«: In der Staffel 2 der Frauenhandball-Bezirksliga gibt der Altkreis Halle den Ton an. Fünf der elf Mannschaften sind rund um die Burg Ravensberg zuhause und wollen sich gegen die Konkurrenz aus dem Südkreis, aus Bielefeld und Paderborn-Elsen im Spieljahr 2013/ 14 behaupten. Spvg. Hesselteich D er geneigte Fan der Spvg. Hesselteich wird in der neuen Saison noch häufiger Jens Großpietsch zu Gesicht bekommen. Während der Hörster bereits seit der vergangenen Saison die Männer der Spielvereinigung trainiert, steht er nun auch als Chefcoach der Frauen an der Seitenlinie. »Ich möchte nach der frustrierenden vergangenen Saison vor allem den Spaß wieder zurück in die Mannschaft bringen«, erklärt Großpietsch, der die Mannschaft gemeinsam mit Volker Schmidt betreut. Das Trainergespann setzt auf die auch schon bei den Männern praktizierte 3-2-1-Deckung: »Wir wollen den Gegner in der Defensive zu Ballverlusten zwingen und dann durch schnelle Pässe nach vorne einfache Tore erzielen.« Dazu sollen vier Neuzugänge aus den eigenen Reihen beitragen. Diese sollen zudem die Personalengpässe der vergangenen Saison beenden. »Durch die Ergänzungen des Kaders hoffen wir, dauerhaft einen geregelten Trainingsbetrieb zu garantieren. Nur so können wir unsere vorhandenen Schwächen ausmerzen«, sagt Großpietsch. Saisonziel bleibt – ganz sachlich und realistisch eingeschätzt – weiterhin lediglich der Klassenerhalt. »Wenn wir gut starten, ist ein frühzeitiger Sprung ins gesicherte Mittelfeld möglich«, prognostiziert der Spvg.-Coach. Nachdem es vergangene Saison nur haarscharf zur Versetzung reichte, ist das sicher kein Zweckpessimismus. Zugänge: Eva Cordes (LA), Madeleine Niebrügge (RA), Isabel Wenzel (RL, alle Spvg. Hesselteich II), Sajma Suljevic (TW, eigene A-Jugend). Abgänge: Viktoria Fülling (Studium), Friederike Fülling (beruflich bedingt), Jaqueline Howe (Laufbahnende). Kader ohne Zugänge: Melanie Großekathöfer (TW), Maike Plogmann (TW), Jessica Böggemeyer (LA/RM), Alissa Eppe (RL), Franziska Flottmann (RL/RR), Nina Hoffmeyer (RR), Jenny Mittendorf (RA), Frederike Nolkemper (RA/LA), Lisa Schmidt (KL/RM), Maren Steinbrinker (RM), Verena Wiefel (KL), Carina Wittholz (RR/RL, nach langer Verletzung im Aufbautraining). Trainer: Jens Großpietsch (im ersten Jahr), unterstützt von CoTrainer Volker Schmidt (im fünften Jahr). Saisonziel: Klassenerhalt. TuS Borgholzhausen M Versmolds Co-Trainer Kai-Uwe Mundhenke mit den Neuen (hinten von links) Nele Hülck, Ann-Kathrin Goedeke, (vorne) Janine Paul und Jessica Aßmann. Foto: Obermöller it personellen Sorgen geht TuS Borgholzhausen in die neue Bezirksliga-Serie. Zuwachs gibt es dafür auf der Trainerposition: Karsten Koch, bereits früher zeitweise am Regiepult, teilt sich das Traineramt künftig gleichberechtigt mit dem bisherigen Coach Jürgen Höppner. »So wollen wir allen Spielerinnen, besonders unseren jungen Neuzugängen gerecht werden. Von der Mannschaft wurde die neue Aufteilung gut angenommen«, berichtet Jürgen Höppner. Längerfristig fehlen werden dem Team Felina Wiens und Leonie Schildmann, die sich beide mit langwierigen Knieverletzungen plagen. Spvg. Versmold Union 92 Halle II A W lles neu bei Spvg. Versmold. Dem Abstieg aus der Landesliga folgte der Umbruch innerhalb der Mannschaft und ein Wechsel auf der Trainerposition. Künftig sind Marcel Hermann als Trainer und Kai-Uwe Mundhenke als »Co« verantwortlich für Versmolds Frauen. Verkraften muss die Mannschaft den Abgang langjähriger Leistungsträgerinnen: Bianka Otte, Daniela Otten, Claudia Strangmann und Ramona Meyer auf der Heide haben ihre Laufbahn beendet. Alle vier sind für das Team kaum zu ersetzen. Neu im Team sind dafür eine Reihe ambitionierter junger Spielerinnen. Co-Trainer Kai-Uwe Mundhenke fällt es so noch schwer, die wahre Stärke der Mannschaft einzuschätzen: »Wir sind im Moment in der Wundertütenphase. Nach der Vorbereitung blicken wir zwar guten Mutes auf die Saison, wissen aber nicht, wo wir stehen.« Ziel sei es zunächst, gut in die Saison zu starten und am Ende einen Platz im sicheren Mittelfeld zu belegen. Zugänge: Jessica Aßmann (TW), Janine Paul (RR/RL – beide Spvg. Versmold II), Nele Hülck (RR/RL), Ann-Kathrin Goedeke ((RR/RL – beide B-Jugend mit Doppelspielrecht), Kimberley Furtmann (TG Hörste). Abgänge: Annika Beumker (HSG Union Halle II), Sina Jensen (unbekannt), Olga Maier (Schwangerschaft), Bianka Otte, Daniela Otten, Ramona Meyer auf der Heide und Claudia Strangmann (alle Laufbahnende). Kader ohne Zugänge: Victoria Remane (KM), Stephanie Krieger (RA), Sabine Strangmann (RM), Anna Brüggenwerth (RR), Jessica Momann (KL/RR/RL), Verena Biela (LA), Saskia Rodefeld (RL), Vanessa Voßhardt (RR). Trainer: Marcel Hermann (im 1. Jahr). Saisonziel: Mittelfeldplatz. ir sind wirklich ein bunt zusammengewürfelter Haufen.« So beschreibt Peter Boll, Trainer von Frauenhandball-Bezirksligist Union Halle II, seine Mannschaft zu Beginn der neuen Saison. Kein Wunder, schließlich wirkt der Kader nach neun Zuund fünf Abgängen wie verwandelt. Vom Aufgebot der vergangenen Spielzeit sind nur noch sieben Spielerinnen geblieben. Daher schraubt Boll auch die Erwartungen für die kommende Saison herunter: »In den vergangenen beiden Jahren haben wir den Aufstieg angepeilt. Durch die vielen Neuzugänge hat in dieser Saison aber der Klassenerhalt erst einmal oberste Priorität.« Dennoch traut Boll, der die »Zweite« bereits in seine dritte Saison als Trainer führt, seiner Mannschaft zu, eine gute Rolle in der Bezirksliga zu spielen. »Sollten wir einen Lauf bekommen, ist durchaus eine gute Platzierung drin.« Bis dahin ist aber erst einmal Training ange- Astrid Schreiers »Ausgleich« S t e i n h a g e n (guf). Die Laufeinheiten in der Saisonvorbereitung, sie sorgen bei den meisten Ballsportlern für lange Gesichter. Einer BezirksligaHandballerin kann die Distanz dagegen gar nicht lang genug sein: Astrid Schreier (Spvg. Steinhagen III) ist begeisterte Ultra-Langstrecklerin. Neue Gesichter im Hesselteicher Bezirksliga-Team (von links): Isabel Wenzel, Eva Cordes, Trainer Jens Zudem legt die einzige Linkshänderin im Kader, Sabine Herzig-Beier, eine Handballpause ein. Herzig-Beier stünde aber im Notfall zur Verfügung. »Die drei gehörten im vergangenen Jahr zu unseren Säulen und sind nicht einfach zu ersetzen«, so Höppner. Neu zur Mannschaft gestoßen sind neben Wiedereinsteigerin Tasha Ahnen vier Spielerinnen aus der A-Jugend von Union Halle. Diese deuteten ihr Potential bereits an, laut Höppner brauche es aber Zeit, die Neuen in die Mannschaft einzubauen. Aufgrund all' dieser Faktoren formuliert der Trainer das Saisonziel zurückhaltend: »Erst mal die nötigen Punkte gegen den Abstieg sammeln – und dann streben wir einen Platz im Mittelfeld an.« Großpietsch und Madeleine Niebrügge wollen schnell in sichere Tabellenregionen. Foto: Sebastian Hahn Zugänge: Tasha Ahnen (LA/RA – zurück nach Pause), Laura Doht (RR/RA), Marlene Eimterbäumer (KL), Jana Hermbecker (RR/RL), Lilli Topp (RR/RL – alle A-Jugend HSG Union 92 Halle). Abgänge: Sabine Herzig-Beier (Pause), Nicole Engfer (2. Mannschaft). Kader ohne Zugänge: Sandra Gürlich (TW), Simone Pape (TW), Marina Bzdega (LA/RL/RR/RM), Lena Koch-Hartke (RA/KL), Nadine Lipka-Koch (RL/RM/KL), Anne Mohr (LA/RA), Leonie Schildmann (RL/ KL), Jerry Simediriadis (LA/RA), Kerstin Wedekämper (LA/RA), Felina Wiens (RR/RL/RM), Kathrin Wilhelm (RR/RL/RM/KM). Trainer: Jürgen Höppner (im 4. Jahr) und Karsten Koch (im 1. Jahr). Saisonziel: Mittelfeldplatz. Auf Lena Koch-Hartke und ihr Piumer Team wartet eine schwierige Saison. Foto: Feicht Spvg. Steinhagen III sagt - bei neun Zugängen sitzen die Abläufe und Passwege zu Beginn nun einmal nicht optimal. Zugänge: Marina Toppmöller (TW – TSG Harsewinkel), Katharina Wendler (TW – Union Halle III), Annika Beumker (LA – Spvg. Versmold), Laura Peveling (RR/RL/RM – TG Hörste), Carina Dessin (KL), Jacqueline Kindt (RR/RL/RM), Carolin Kipp (RA), Carla Steinlechner (LA – alle eigene A-Jugend), Sabrina Wörmann (Rückkehr nach Auslandsaufenthalt). Abgänge: Sandra Mohns, Lea Dickenhorst, Lisa Brinkmann (alle beruflich bedingt), Tina Boll (Schwangerschaft), Katja Hülsmann (Pause vom Handball). Kader ohne Zugänge: Kira Rösner (TW), Sina Hülsegge (RM), Lisanne Kaufmann (RA), Sandra Mecklenburg (LA), Annika Sehr (RR), Yvonne Strobel (RM), Stefanie Werft (KL). Trainer: Peter Boll (im 3. Jahr). Saisonziel: Klassenerhalt. L aute Musik dröhnt aus den Boxen, auf den Zuschauerrängen haben sich bereits einige Fans angesammelt. Wenn sich Frauenhandball-Bezirksligist Spvg. Steinhagen III mit der höherklassigen »Zweiten« im Testspiel duelliert, wird einiges aufgeboten. »Viele Spielerinnen kennen sich untereinander und daher ist die Stimmung auch immer recht locker und wir haben viel Spaß«, erklärt Trainerin Cigdem Terzi. Spaß haben steht auch in diesem Jahr bei der »Dritten« im Vordergrund. »Wir sind natürlich in erster Linie eine Hobbymannschaft. Nichtsdestotrotz haben wir den Anspruch, die Saison als bestes Altkreis-Team abzuschließen«, sagt Terzi. Und die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Schließlich wechselten in Romina Lierse und Charlott Sterthoff zwei Spielerinnen aus beruflichen Gründen aus der 3. Liga und aus der Oberliga in Terzis Mannschaft. »Die Erfahrung der beiden wird in der Saison sehr wichtig sein«, prophezeit die Trainerin. Zugänge: Charlott Sterthoff (TW, Spvg. Steinhagen I), Romina Lierse (KL, Union 92 Halle), Isabel Dehnke (KL, eig. A-Jugend), Kathrin Helmig (Wiedereinstieg nach Babypause). Abgänge: Cathrin Molks, Nadine Sandweg (beide Spvg. Steinhagen I), Nicole Heseler (berufliche Gründe), Saskia Büscher (gesundheitlich bedingte Pause), Steffi Vocke (Umzug nach Göppingen), Denise Büteröwe (Ziel unbekannt). Kader ohne Zugänge: Andrea Haubrock (TW), Stefanie Pietsch (LA), Alexandra Metting (LA), Tine Dröge (RL/RR), Linda Vocke (RL/ RR), Astrid Schreier (RR/RA), Dana Delbrügge (RR), Martina Hentschel (RA), Michaela Bäumer (RM/KL), Sabrina Feldmann (RA), Isabel Heck (RM). Trainerin: Cigdem Terzi (im siebten Jahr). Saisonziel: bestes Altkreis-Team. Favoritentipp: TuRa Elsen. Ihre größte Leistung: der Hollenlauf im vergangenen Mai durch das Hochsauerland. 101 km – gespickt mit gut 2000 Höhenmetern über den Kahlen Asten (842 m) und den bei Wintersportlern bekannten Höhenzug Hunau. »Mein bisher tollstes Erlebnis. Hervorragend organisiert und mit sensationellen Landschaftseindrücken«, erzählt die 36-Jährige begeistert. Das Naturerlebnis im Kreis der gleichgesinnten Ultra-Spezialisten fasziniert die Polizeibeamtin – es ist ihr längst wichtiger als Zeiten und Platzierungen: »Als ich Ende der 90erJahre wegen Schulterproblemen mit Handball lange pausieren musste, habe ich mit dem Laufen begonnen, bin bald auch beim Hermann und beim Marathon gestartet. Aber dieser Massenbetrieb ist nicht das Richtige für mich, ich bin auch keine Straßenläuferin.« Statt dessen kam Astrid Schreier beim wachsenden Angebot von Trail- und Landschaftsläufen auf den Geschmack: »Ich finde es toll, laufend die Gegend zu erkunden – immer nach Gefühl, ohne Blick auf die Zeiten.« Doch auch die Platzierungen können sich sehen lassen. Den superschweren Hollenlauf schaffte die Steinhagenerin in 12:35 Stunden, belegte Rang neun bei den Frauen. Und Ende August beim 75 km langen Lauf rund um den Müritz-See wurde sie in 7:36:46 Std. Fünfte, war schnellste W35-Läuferin. In Mecklenburg konnte Astrid Schreier ihr Hobby mit dem ihres Freundes Daniel Plum verbinden: Während der Handballtorwart des TuS Brockhagen seiner Leidenschaft als Jäger frönte, nahm sie die Ultra-Langstrecke unter die Laufschuhe. Die 101 km beim Sauerländer Hollenlauf – über Stock und Stein – waren bei Kälte, zeitweiligem Regen und Sturm keineswegs nur Genuss, sondern auch eine Strapaze: »Wenn die Oberschenkel schmerzen, kommst du die Skipisten manchmal nur rückwärts runter. Aber wenn man schon 80 km auf dem Buckel hat, dann will man auch ins Ziel«, sagt die konditionsstärkste Bezirksliga-Handballerin. Sie läuft und läuft und läuft: Astrid Schreier (Steinhagen III). Handball Abschlusstabelle 2012/13 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. Viele Neuzugänge bei Union Halle II (Bild links): Peter Boll mit (vom Trainer aus im Uhrzeigersinn) Sabrina Wörmann, Carla Steinlechner, Carolin Kipp, Annika Beumker, Marina Toppmöller, Katharina Wendler, Carina Dessin, Jacqueline Kindt und Laura Peveling. – Bild rechts: Steinhagens Trainerin Cigdem Terzi (Mitte) begrüßt Charlott Sterthoff (links) und Romina Lierse als echte Verstärkungen. Fotos: Hahn TV Verl II TSV Hillentrup Spvg. Steinhagen III Union 92 Halle II TSG Harsewinkel TuS Borgholzhausen HSG EGB Bielef. Wiedenbrücker TV TSV Oerlinghsn. II Spvg. Hesselteich TuRa 06 Bielefeld 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 18 16 13 12 9 9 9 8 5 5 4 1 0 0 1 1 0 0 1 0 0 0 1 4 7 7 10 11 11 11 15 15 16 592:367 437:331 477:422 491:433 377:403 415:476 389:420 365:384 397:499 376:460 365:486 37:3 32:8 26:14 25:15 19:21 18:22 18:22 17:23 10:30 10:30 8:32 In der neuen Saison treffen die Mannschaften aus dem Altkreis Halle auf TSG Harsewinkel II, HSG EGB Bielefeld, Wiedenbrücker TV, TuRa Elsen (freiwilliger Rückzug als Landesliga-Zweiter des Vorjahres), HSG Schröttinghausen/B. (Landesliga-Absteiger) und TG Schildesche (Aufsteiger als Tabellenzweiter der Kreisliga Bielefeld/Herford).