Auszüge und Übersetzung aus den Proceedings

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Auszüge und Übersetzung aus den Proceedings
Auszüge und Übersetzung aus den
„20th Proceedings of North American Veterinary Dermatology Forum“,
April 6-10, 2005, Sarasota, Florida
Non-inflammatory Alopecias
LA Frank
1. Erkrankungen, die mit abnormen Haarwachstum assoziiert sind:
Abnorme Entwicklung des Haares, führt zu abnormen, fragilen und missgeformten
Haaren.
a. genetisch – Chinese Crested Dog, Mexican Hairless Dog, Sphinx Cat
b. congenital
a. Color dilution alopecia (CDA) – Farbmutantenkrankheit und Black hair follicle
dysplasia – Follikeldysplasie der schwarzen Haare: defekte Melanosomen
Migration und Transfer. Erstere assoziiert mit Farbverdünnungsgen,
beschrieben bei Dobermann, Dogge, Whippet, Irish Setter, Yorkie uvm.;
Zweitere bei vielen Rassen, nur im schwarzen Bereich – Alopezie, Seborrhea,
Pyodermie.
Diagnose: Trichogramm bei CDA (Melaninklumpen), Pathohistologie
2. Haarzyklusveränderungen: endokrin, Alopezia X, Pattern baldness
(Schablonenkrankheit), zyklische Flankenalopezie, Alopezie nach dem Scheren,
anagene/telogene Defluxation
Symptome: Alopezie (außer Kopf und Extremitäten), stumpfes trockenes Haar, wächst
nach Scheren nicht nach, Pigmentveränderungen, Seborrhea, Komedonen,
Sekundärinfektionen
Hypothyreose: Alopezie an mechanisch beanspruchten Arealen, Rattenschwanz, auf
Nasenrücken; „puppy“ coat, Hunde haben keinen Fellwechsel; Haare mit der Zeit
ausgebleicht.
Sexhormonimbalance: Hyperöstrogenismus: Alopezie (außer Kopf und Extr.),
vergrößerte Zitzen und Vulva, Komedonen, Seborrhea, Hyperpig., unregelmäßige
Läufigkeiten; Rüde: Feminisierung; lineares präputiales Erythem
Hyperandrogenismus: Hyperplasie der Circumanaldrüsen, supracaudal Organ,
Seborrhea oleosa, selten Alopezie
Schablonenkrankheit: Beim Dackel an Pinna, Dackel und Bostonterrier – Pinna und
ventrale Alopezie, Portugiesischer Wasserhund, und beim Greyhound –
Hinterextremitäten
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Zyklische Flankenalopezie: in Flanke, bes. bei Airdale, Boxer, engl. Bulldogge;
symmetrisch und hyperpigmentiert; im Winter oder frühen Frühling; muss nicht jedes
Jahr wiederkommen
Alopezie nach dem Scheren („post-clipping Alopecia“): Haar wächst nicht nach; bei
machen Rassen wahrscheinlich Alopezie X, oder einfach in der normalen telogenen
Phase geschoren; oder nach Operation wächst die Stelle der Epiduralen nicht nach –
Mechanismus unbekannt.
Telogene Defluxation: nach Krankheit, Stress, 1-3 Monate später
Da alle diese Krankheiten den endokrinen Erkrankungen sehr ähnlich sind – muss man
vorher immer Hypothyreose und Cushing ausschließen.
Therapie: Melatonin
Current thoughts on Alopecia X
LA Frank
Hat viele Namen: Adult-onset Hyposomatotropismus, Wachstumshormon-abhängige
Dermatose, Kastrations-abhängige Dermatose, Biopsie-abhängige Dermatose,
congenitale Adrenalehyperplasie-ähnliches Syndrom.
Eine Eigenart der Alopezie X ist, das an der Biopsiestelle oder Operationsstelle die
Haare nachwachsen.
Anmerkung der Redaktion zur Alopezie X:
Klinik: junge erwachsene Hunde, zuerst Verlust der Primärhaare an Nacken,
Schwanz, caudodorsal, caudale Hinterextremitäten; dann verschwinden dort alle
Haare und ev. auch am Rumpf die Primärhaare; restliches Fell schaut aus wie
Welpenfell. Mit der Zeit (Monate-Jahre) werden auch die Sekundärhaare weniger,
Hyperpigmentation; Farbveränderung der verbleibenden Haare; Kopf und Beine
bleiben ausgenommen; besonders bei nordischen Rassen und Pudeln.
Therapie: Melatonin 3-6mg BID bringt in 30-50% der Fälle in ca. 3 Monaten einen
Erfolg.
The Histiocytic disease complex
PF Moore, VK Affolter
www.histiocytosis.ucdavis.edu
1. Caniner cutaner Histiozytoma Komplex (CCH)
Einzelne Läsion bei jungen Hunden, spontane Heilung
Differenzierung von cutanem Lymphom oder anderen histiozytären
Erkrankungen mittels Immunohistochemie. Das cutane Histiozytom ist
ein lokalisierter epidermaler Langerhanszelltumor.
2. Canine reaktive Histiozytose:
a. Cutane Histiozytose (CH):
2
Einzelne oder multiple Läsionen, „wax and wane“, können spontan
verschwinden;
b. Systemische Histiozytose (SH):
Berner Sennenhund aber auch andere Rassen; Hautveränderungen +
Schleimhäute (Auge, Nase), andere Organe (Lymphorgane, Lunge,
Knochenmark)
Th: Cyclosporin
3. Histiozytärer Sarcoma Komplex:
a. Histiozytäres Sarkom (HS) und
b. Maligne Histiozytose (MH)
Berner Sennenhunde, Rottweiler, Flat coated Retriever, Golden Retriever
und auch andere Rassen
Lokalisierte Läsionen in Milz, Lymphknoten, Lunge, Knochenmark,
Haut, Subkutis, Hirn, Gelenksgewebe der großen Gelenke
a und b kaum unterscheidbar
Anorexie, Gewichtsverlust, Lethargie und Symptome der jeweiligen
Organe.
Lympho-proliferative disease of canine skin associated lymphoid tissue (SALT)
PF Moore, VK Affolter
1. Epitheliotropes cutanes Lymphom
=Mycosis fungoides (MF)
-alte Hunde, Erythem, Schuppen, Pruritus, Depigmentation, Alopezie, infiltrative
Plaques, Ulcerationen, Krusten, Knoten, Massen
-überall auf der Haut, besonders auch mucocutan, Mundhöhle
-in 80% der Fälle sind es T-Zellen (PCR)
2. Nicht-epitheliotropes cutanes Lymphom
-alte Hunde, einzelne oder multiple Knoten, Plaques; Mundhöhle
-wird oft als cutane Histiozytose oder Histiozytäres Sarkom missdiagnostiziert
-intensives Immunophenotypisieren ist notwendig
Advances in equine serologic and intradermal allergy testing
SD White
Atopie beim Pferd:
Diagnose basiert auf klinischer Untersuchung und exkludieren von Parasiten.
Symptome: Juckreiz, besonders Gesicht, distale Extremitäten, Rumpf; Alopezie,
Erythem, Urticaria und Papeln können vorhanden sein; Sekundäre Pyodermie mit
intensivem Schuppen oder miliarer Dermatitis.
Diagnose: Intrakutantest oder serologischer Test werden verwendet um Allergene für
die Hyposensibilisierung auszusuchen. Bei einer Studie wurden 3 verschiedene
Blutallergietests im Vergleich mit dem Intrakutantest getestet – der FcEpsilonRezeptor Test schnitt signifikant besser als die anderen Tests ab.
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Therapie: Hyposensibilisierung, Prednisolon (200-400mg/500kg SID); Hydroxyzin
(200-400mg/500kg, BID), Doxepin (300-600mg/500kg), Diethylcarbamazine (612mg/kg), Dexamethason (0,05-0,1mg/kg).
Urticaria: sekundär zur Atopie;
Hyposensibilisierung: erfolgreiche Berichte; sollte jedoch volle 12 Monate verwendet
werden, bevor man evaluiert ob sie effektiv ist, manche Pferde sprechen jedoch schon
nach 2 Monaten an. Die Therapie ist dann lebenslang, jedoch können die Intervalle
verlängert werden. Erfolgsrate ca. 70%.
Cutaneous Markers of internal diseases (Pferd)
HC Schott II
www.vgl.ucdavis.edu/service/horse/index.html
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1. Hereditäre Erkrankungen
a. Lethal white syndrom und Taubheit beim Paint Pferd:
Congenitale intestinale Aganglionose; Pferde ganz weiß, sterben kurz nach der Geburt
durch Kolik (ähnlich Hirschsprung Erkrankung beim Menschen); Mutation im
Endothel B Rezeptor Gen; meist bei Overo, aber auch bei Tobiano und Tovero;
autosomal rezessiv; das defekte Gen wurde auch bei Amerikanischen Miniaturpferden,
Halb-Arabern, Vollblut und cropout Quartern gefunden (Quarter, die zuviel weiß zum
Registrieren bei der AQHA haben).
b. Lavender foal syndrom:
Araber Fohlen; Fellfarbe ist verdünnt lila; Fohlen sind festliegend, neurologische
Symptome, Opisthotonus, Krämpfe; vergesellschaftet mit dem Farbverdünnungsgen –
wenn Melaninklumpen bei der Biopsie gefunden werden, ist es verdächtig.
c. Junktional epidermolysis bullosa (JEB):
Belgisches Kaltblut; früher genannt „epitheliogenesis imperfecta neonatorum“, ähnlich
dem Herlitz subtyp des JEB beim Menschen (JEB-H); betroffene Fohlen zeigen
Erosionen der Haut und Schleimhaut in den ersten Lebenstagen; besonders über den
Knochenvorsprüngen, entwickelt sich schnell zu tiefen Ulcerationen. Die Epidermis
kann komplett verloren gehen. Enamel Hypoplasie führt zu unregelmäßigen
Zahnrändern; Zähne brechen verfrüht raus, können bei Geburt schon da sein.
Erkrankung ist durch sekundäre Sepsis oft fatal, Euthanasie wird dringend empfohlen.
Autosomal rezessive; eine ähnliche Erkrankung wurde auch bei Warmblut, Saddlebred
und Appaloosa beschrieben.
d. Ulcerative dermatitis, Thrombozytopenie und Neutropenie ein neonatalen Fohlen:
Generalisierte Krusten, Ulceration der Zunge und Mundschleimhaut. Verschiedene
Rassen; vermindertes Trinken, Bluten aus Maul, Thrombozytopenie und Neutropenie.
Unterstützende Therapie kann viel versprechend sein.
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2. Erworbene Erkrankungen
1. Immunmediiert
a. Purpura hämorrhagica: ist ein klassisches nicht-Thrombozytopenie
Vaskultis Syndrom; schmerzhafte Schwellungen an verschiedenen
Körperteilen; besonders Beine und ventraler Abdomen; Strep. Equi
Infektion kann zu zirkulierenden Immunkomplexen führen, aber auch
andere virale oder bakterielle Antigene können das verursachen (equines
infektiöses Anämie Virus, Rhodococcus equi, Corynebacterium
pseudotuberculosis) aber auch Impfungen. Diese Immunkomplexe können
aber auch andere Organe betreffen. Das messen von Serum antiStreptokokken Antikörpertiter kann die Diagnose Purpura hämorrhagica
bestätigen.
Unabhängig von der Ursache – die Therapie der immunmediierten
Vasculitis braucht eine aggressive Therapie mit Corticosteroiden (0,10,2mg/d Dexamethasone iv 3-5 Tage lang, dann über einige Woche
reduzieren). Viele Pferde bekommen leider nicht die ausreichende Dosis
Cortison, daher kommt es oft zu einer massiven Schädigung der Haut.
Außerdem Therapie mit Antibiotika und unterstützende Maßnahmen
(Bandagen, kaltes Wasser abspritzen).
b. Systemische granulomatöse Erkrankung: wir auch generalisierte
granulomatöse Erkrankung oder equine Sarcoidose; cutane Veränderungen
und Organe (besonders Lunge); 1. Schuppen, Krusten, Alopezie oder 2.
seltener, Knoten;
c. Granulomatöse Enteritis und multisystemische eosinophile epitheliotrope
Erkrankung: Gewichtsverlust, schlechte Fellqualität, Hyperkeratose,
weicher Kot; Diagnose durch Biopsie des Darms
3. Photosensibilisierungs- Syndrom: entwickelt sich, wenn photodynamische Stoffe
durch UV Strahlung aktiviert werden, wenn sie durch die oberflächlichen Gefäße
der unpigmentierten Haut wandern. Primär, wenn photodynamische Stoffe
gefressen werden (Johanniskraut), sekundär wenn Phylloerythrin, ein Metabolit
von Chlorophyll, bei Lebererkrankungen akkumuliert. Eine Vielfalt an
Lebererkrankungen, Intoxikation mit Pyrrolizidein Alkaloid enthaltende Pflanzen
(Crotalaria oder Rotklee) könne zur Photosensibilisierung führen. Therapie ist
unterstützend, Vermeidung von Sonnenlicht, Sonneblocker, Aufstallen.
An Old Clinician´s View on New Treatments for Allergies: Concepts for Diagnosis and
Management of Allergic Disease in Small Animals
V Fadok
Atopie:
Das klassische klinische Zeichen beim Hund ist Gesichtreiben, Pfotenkauen, Axilla
und Bauchkratzen. Bei der Katze: miliare Dermatitis, eosinophile Plaques, Haarlosigkeit
durch Haare ausschlecken. Ein geringer Prozentsatz zeigt respiratorische Symptome
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(allergische Rhinitis, Konjunktivitis; Katzen Asthma ähnlich). Pferde zeigen Juckreiz,
Urticaria, oder respiratorische Symptome, oder collagenolytische Granulome.
Atopische Patienten haben meist Sekundärinfektionen, die das Unbehagen massiv
verschlimmern.
Die Diagnose wird gestellt durch entsprechende Anamnese, klinische Symptome und einem
entsprechenden Intrakutantest oder Blutallergietest.
Das Management der Atopie kann sehr kompliziert sein. Man muss nicht nur den
unterschiedlichen Schwellenwert für Juckreiz des Tieres in Betracht ziehen, sondern auch den
des Besitzers! Außerdem die Toleranz des Besitzers, das die Krankheit nicht heilbar ist,
sondern nur kontrollierbar und das es keine „schnelle Lösung“ gibt.
Die spezifische Immuntherapie ist die Therapie der Wahl. Der Erfolg hängt ab von der
Genauigkeit der Testung, der Vakkzine und der Erkenntnis, das „one size fits all“ nicht
funktioniert. Eine gute Kommunikation zwischen Tierarzt und Besitzer ist notwendig um den
Besitzer zu überzeugen dabei zu bleiben und um das Injektionsprotokoll entsprechend zu
adaptieren.
Bei der Rush-Immunotherapie werden die Injektionen sehr schnell verabreicht (stündlich,
hospitalisiert), um den Patienten möglichst schnell auf Erhaltungsdosis zu bekommen.
Die Immuntherapie ist der Langzeitplan, der Kurzzeitplan für die Kontrolle des Juckreizes
beinhaltet: Flohkontrolle, Insektenkontrolle bei Pferden, Kontrolle der Sekundärinfektionen
(Cefalexin 22mg/kg BID, Ciprofloxacin 5-15mg/kg BID, Ketokonazol 5mg/kg, Malaseb®
topisch SID), Therapie der Otitis.
Außerdem „Polypharmacy“ für die Juckreizkontrolle bei Beginn der Immuntherapie:
Antihistaminika, Fettsäuren, topische Therapie (Benzoylperoxid für die fettige Seborrhoe,
Chlorhexidin und Ethyllactat für die trockenen Seborrhoen und für Bakterien und Malassezien
Malaseb®). Cortison: Langzeitgaben sollte vermieden werden, aber Kurzzeitgaben mit
Prednisolon per os, auf eine geringe Dosis jeden zweiten Tag nach einer Einleitungsphase, ist
für manche Hunde während der Einleitungsphase der spez. Immuntherapie notwendig.
Was wenn die Immuntherapie nicht funktioniert?
Vorausgesetzt wir haben die richtige Diagnose, Vakkzine, die Infektionen kontrolliert –
Versagen der Immuntherapie kann durch falsch gegebene Injektionen, Kosten,
Nebenwirkungen oder undiagnostizierte zusätzliche Futtermittelallergien verursacht werden.
Alternativtherapie ist dann Cortison (Pred per os) oder Cyclosporin: 5mg/kg. Es gibt noch
keine Studien über Langzeittherapie damit!
Futtermittelallergie:
Die richtige allergische Reaktion wird Futtermittelallergie genannt, im Gegensatz zur
Futtermittelintoleranz, die keine immunologische Grundlage aufweist – aber klinisch nicht
unterscheidbar ist.
Die klinische Symptomatik ist Juckreiz, generalisiert, oder wie bei der Atopie, oder wie bei
der Flohallergie. Rezidivierende Otitis, rezidivierende Analdrüsenprobleme („ear and rear“),
Urticaria, Angioödem oder Vasculitis. Bei Katzen miliare Dermatitis, Juckreiz an Kopf und
Hals, eosinophile Plaque oder andere Formen des eosinophilen Granulomkomplex,
Haarlosigkeit durch Haare Ausreißen, exfoliative Dermatitis (lymphozytäre murale
Folliculitis). Pferde: Urticaria, Juckreiz.
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Symptome können auch gastrointestinaler Natur sein.
Das NICHT ansprechen auf Cortison sollte Futtermittelallergie NICHT ausschließen, da
manche Tiere auf Cortison ansprechen.
Die Diagnose wird mittels Eliminationsdiät und Provokationsdiät gestellt. Bei den neuen
Diäten mit hydrolisierten Proteinen (<5kDa) soll das Immunsystem nicht reagieren, auch
wenn das Tier auf das ganze Eiweiß reagieren würde. Natürlich ist nichts in der Natur 100%
ig, daher gibt es auch Tiere, die auch diese Peptide nicht vertragen. Der schwierigste Teil bei
der Eliminationsdiät ist, dass keine Leckerli, Kauknochen oder Tischabfälle gegeben werden
dürfen. Auch die Tabletten mit Geschmacksstoffen werden immer mehr verbreitet.
Die Diät wird 8 Wochen durchgeführt, die ersten 4 Wochen mit zusätzlicher Therapie der
Infektionen. Wenn die Infektionen nicht zurückkommen und der Juckreiz besser ist, wird pro
Woche ein neues Futtermittel eingeführt und ein Diättagebuch geführt. Die einzige Therapie
ist, entsprechend das auslösende Futter zu vermeiden. Es können jedoch auch nach einigen
Jahren neue Allergien hinzukommen.
Arthopoden-Hypersensitivität:
Flöhe, Mücken, Fliegen oder eine atopische Reaktion auf Körperteile nicht beißender
Insekten (Hausfliege, Motte, Schabe oder die bekannten Vorratsmilben), auch
Sarcoptesmilben oder Otodectesmilben können eine Hypersensitivität auslösen und beim
Pferd natürlich Culicoides und andere Insekten.
Juckreiz und krustöse Papeln, bei der Flohallergie besonders am caudodorsalen Rücken.
Flohallergie bei der Katze kann mit miliarer Dermatitis, eosinophilem Granulomkomplex und
Alopezie durch Haareausreißen vergesellschaftet sein, besonders häufig werden indolente
Lippenulzera gesehen. Andere Insekten können eine eosinophile Furunkulose des Gesichtes
und der Ohren machen.
Die Diagnose wird mit Intrakutantest und Blutallergietest gestellt.
Zur Therapie gehören Insektenkontrolle, Sekundärinfektionen behandeln, Cortison wenn
notwendig.
Kontaktallergie/Kontaktdermatitis:
Diese beiden Erkrankungen sind schwierig von einander zu unterscheiden. Es kommt
zu Erythem und Juckreiz/Schmerz an der Kontaktseite. Bei Shampoos am ganzen Körper, es
kann auch zu einer generalisierten Schuppung und Exfoliation kommen. Die beste Therapie
ist Vermeidung. Sonst Cortison oder Pentoxyfylline 10mg/kg TID.
Arzneimittelexanthem:
Die klinische Symptomatik kann jede dermatologische Erkrankung nachmachen.
Urticaria, Angioödem, Pruritus, exfoliative Dermatitis, Erythema multiforme, toxische
epidermale Nekrolyse, Medikamenten-induzierter Pemphigus foliaceous, superfizielle
nekrolytische Dermatitis, Vaskulitis, granulomatöse murale Follikulitis.
Die Diagnose wird mittels Anamnese und Pathohistologie gestellt. Therapeutisch wird das
auslösende Medikament abgesetzt, Glucocorticoide können oder auch nicht hilfreich sein,
Pentoxyfylline kann helfen, beim Erythema multiforme, wenn kein auslösendes Medikament
gefunden wird, kann das Ausschließen von Futtermittelallergie hilfreich sein.
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Otitis – Pathogenese
CE Griffin
Ist keine Diagnose, aber klinischer Begriff, der nur die Entzündung im Ohr beschreibt.
1. Prädisponierende Faktoren
-erhöhen das Risiko, aber verursachen nicht
-Veränderung des Mikroklimas im Ohr – führt wiederum zu veränderten physiologischen
Reinigunsprozessen
-Haare
-Knorpelfalten
-Hängeohren
-übermäßige Ohrenreinigung
aber CAVE – bei Hunden die KEINE Ohrprobleme haben, ist es besser die Haare und das
Wachs nicht zu entfernen.
2. Primärursachen
-eigentliche Ursache
-Fremdkörper
-Parasiten (Otodectes)
-Allergie (Atopie – 87%, Futtermittelallergie – 80%, 20% nur Otitis)
-Epithelisierungsstörungen (prim. idiopath. Seborrhea, Vitamin A abhängige Dermatose,
Zink abh. Dermatose)
-Metabolische Erkrankungen (Hypothyreose, Hodentumor, Hepatokutanes Syndrom)
-Glanduläre Erkrankungen (Talgdrüsenadenitis)
-Neoplasien
-Immun-mediiert (Pemphigus foliaceous, Lupus, Erythema multiforme)
-Viral (Staupe)
-Andere (juvenile Zellulitis)
Die häufigsten Ursachen sind Atopie, Futtermittelallergie, Epithelisierungsstörungen und
metabolische Erkrankungen. Aber in der allgemeinen Praxis sind Fremdkörper und
Ohrmilben sehr häufige Ursachen. Bei Katzen findet man bei ca. 25% Ohrmilben, beim
Hund bei 5-10%.
3. Sekundärursachen
-verursachen im normalen Ohr keine Probleme
-Bakterien
-Malassezien
4. Aufrecht erhaltende Gründe
-kommen als Antwort auf Entzündung
-können die Heilung der Otitis verhindern
-Epidermis wird verdickt, Lumen enger, vermehrt Keratinbildung (Bakterien, Mala
stimuliert), veränderte Epithelmigration (dadurch wird Wachs, Lipide, Korneozyten nicht
abtransportiert); apokrine Drüsen dilatieren, verstopfen, werden hyperplastisch – end stage
otitis
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Diagnotic tests and techniques for otitis
LK Cole
Otoskop (Handgerät oder Video) – erste Untersuchung oft nicht möglich, weil so
stenotisch – 2-3 Wo Cortison
Cytologie – wird zu wenig verwendet
Bakterielle Kultur – bei rezidivierenden Otitiden, die, die nicht auf Therapie ansprechen,
wenn bei Cyto viele stäbchenförmige Bakterien zu sehen sind, bei Otitis media
Röntgen: normale Befunde schließen eine Otitis media nicht aus
Ohrenspülung:
Narkose, vorher 10min einweichen mit ceruminolytischer Substanz, dann mit warmer
steriler NaCl spülen
Therapeutics for otitis externa
RAW Rosychuk
1. Ohrenreinigung
Zu Hause spülen mit Epiotic®, Malacetic Otic®, 1-2x pro Tag; oder wenn Cerumen
ist hartnäckiger – mit Cerumen® - dann mit verdünntem Essig ausspülen
2. Malassezia Otitis
Reinigen, Primärursache suchen, topische und orale Corticosteroide
Wg. Mala – systemisch Ketokonazol,…, ins Ohr – Otomax®
3. Pseudomonaden Otitis
-Oft ev. auch Otitis media
-Oft vorher orales Prednisolon notwendig
-Genatmicin und spülen mit Tris-EDTA® oder Malacetic Otic® oder verdünntem
Essig 1:2
Oder selbst hergestellte Mischungen:
• 1:2 NaCl: Enrofloxacin, oder 1:1 BID
• 3-4 ml Enroflocacin zu 8ml Synotic® BID
• 1:2 oder 1:1 Enrofloxacin: Dexamethason sodium phosphate
• 1 Teil Enrofloxacin zu 1 Teil Dexamethason phosphat zu 2 Teilen 1%
Miconazol
• 13ml von 100mg/ml Injektionsenrofloxacin in eine 118ml Flasche Tris-EDTA
-Polymixin B – CAVE ototoxisch!
-Silbersulfadiazine verdünnt 1:9 mit Wasser
-Amikacin Injektionslösung (250mg/ml auf 50mg/ml verdünnen) 4-8 Tropfen auf
50mg/ml BID
-Ohrenspülungen mit Tris-EDTA oder 5% Essigsäure (weißer Essig 1:2 verdünnt)
oder mit Malacetic Otic®
-Systemische AB basierend auf Kultur und Antibiogramm: Marbofloxacin (2,55,5mg/kg/d) oder Enrofloxacin (10-20mg/kg/d!!) oder Ciprofloxacin 15-20mg/kg/d
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Medical management of otitis externa: an alternative approach
JA Hall
-immer Cytologie, auch bei jeder Kontrolle alle 2 Wochen
-wenn viele Bakterien und Malassezien, aber wenige Entzündungszellen zu sehen sind,
ist das verdächtig für Kolonisierung, aber nicht für Infektion.
-Therapie: topische Mischung aus 1% Hydrocortison, 2% Burow´s Lösung
(Aluminiumacetat) in Propylenglycol – 2-3 Tropfen in kleinen Hunden und 4-6 bei
großen. BID.
-Bei ärgeren Fällen: Flucinolone acetonide und DMSO
-Ohrenspülungen nicht bei sehr stark entzündeten Ohren – nach Cytologie behandeln
und dann nachuntersuchen.
-warme Lösung mit Essigwasser (1 Teil Essig, 3-5 Teile Wasser), auch bei
rupturiertem Trommelfell sicher, alle 2-3 Tage spülen
-oder mit Malacetic®
FREE COMMUNICATIONS
Computer tomographic measurement of normal middle ear cavity volume in
mesaticephalic dogs
VE Defalque et al.
Das Volumen des Mittelohrs kann mit folgender Formel berechnet werden (interessant
für Therapie von Mittelohrinfektionen): 0,03+0,086 x KG(kg) bei Hunden von 2-20kg
KG, über 20kg wurde ein durchschnittliches Volumen von 1,98ml gefunden.
An evaluation of the clinical, cytological, infectious, and histopathological features of
feline acne
E. Jazic et al.
Feline Akne Klink: Komedonen 73%, Alopezie 68%, Krusten 55%, Papeln 45%,
Erythem 41%, Pruritus 35%
Cytologie: 18% Malassezia, M. canis bei einer Katze (von 22); Bakterien 45%
(coagulase pos. Staph und alpha-hämoly strepto)
1 Katze positiv für Calicivirus
Evaluation of otoscope cone cleaing procedures
Newton H et al.
Otoskopaufsätze wurden mit verschiedenen Reinigungmöglichkeiten gereinigt und
dann mittels Bakterienkultur getestet.
1. 20minütiges Einlegen in Chorhexidin, 2. 20min Einlegen in Cetylcide® II
Lösung; 3. Auswischen mit sterilem Wattestäbchen und sterilem Tupfer
und dann mit Leitungswasser ausspülen, 4. mit Alkohol abwischen, 5. 5x in
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einem speziellen Spekulumreiniger bürsten und mit Cetylcide® , 6. keine
Reinigung
2. kein Wachstum konnte nachgewiesen werden von 1.+2.; bei 4. konnten bei
20% Keime festgestellt werden, bei 3/10 bei 3. und bei 3/10 bei 5., alle
hatten Keimwachstum bei 6
Reproducibility of an in vitro canine serum allergy test in the USA
Patterson AP, et al.
Bei dieser Studie wurde die Reproduzierbarkeit von 4 verschiedenen Allergietests
untersucht. Serumproben von 42 Hunden wurden in 2 gleiche Teile geteilt und an
Greer Laboratories an 2 verschiedenen Tage geschickt. Die Firma hatte nur Nummern.
62% waren bei beiden Durchläufen positiv und 96% negativ.
Clinical efficacy of oral terbinafine versus oral ketoconazole for Malassezia dermatitis
in dogs – a pilot study.
Rosales M, et al.
Eine randomisierte einfach-blinde Studie mit 22 Hunden mit Malassezia Dermatitis.
Alle Hunde erhielten Cefalexin 22-30mg/kg BID 3 Wochen lang und 8 Hunde
zusätzlich Terbinafin (Lamisil®) 30mg/kg SID bzw. 7 Hunde Ketokonazol 5-10mg/kg
SID. Die restlichen 7 Hunde dienten als Kontrollgruppe und erhielten nur das
Cefalexin. In Woche 0 und Woche 3 wurde die durchschnittliche Malassezia Anzahl
der Klebestreifen-Cytologie gezählt und der Juckreiz durch die Besitzer evaluiert.
Sowohl in der Terbinafin als auch in der Ketokonazol Gruppe kam es zu einer
signifikanten Verringerung der Malassezien, in der „nur Cefalexin“ Gruppe nicht.
Retrospective study of cutaneous equine sarcoidosis and potential underlying
infectious etiologies
Spiegel, IB, et al.
9 Pferde mit equiner Sarcoidose wurden inkludiert. 89% waren Vollblüter, 87%
Wallache, abgesehen von der Haut, war bei 55% die Lunge betroffen.
Hautveränderungen waren: Krusten, Schuppen, Alopezie, Juckreiz an Extremitäten,
Thorax, Hals, Gesicht, Ventral, Rücken und Ohren. Häufig wurde eine Neutrophilie,
Hyperfibrinogenämie und Hyperproteinämie berichtet. 3 Pferde wurden kurz nach
stellen der Diagnose euthanasiert, anderer überlebten 12 Jahre. Je weniger Organe
betroffen waren, um so besser war die Prognose. Bei allen Pferden waren die
Ergebnisse für Mycobacterien, Borrelien, Coccidioides, Cryptococcus und
Corynebacterien negativ, dh die Ätiologie bleibt unbekannt.
Routine prophylactic vaccination enhances an allergen specific serum IgE and IgG
response in allergic dogs but this response is not seen with aluminum adjuvant alone
Tater, K, et al.
Das Ziel der Studie war die akute IgE und IgG Antwort nach einer subkutanen
Impfung und einem Aluminiumadjuvans festzustellen. In Studie 1 bekamen 17 Mais
allergische Hunde eine normale prophylaktische Impfung. 8 klinisch normale Hunde
11
ebenfalls, sie dienten als Kontrollgruppe. Serumspez. IgE und IgG und total IgE wurde
bei allen Hunden vor der Impfung und 1/3/8-9 Wochen später gemessen. Die
allegischen Hunde zeigten einen signifikanten IgE und IgG Anstieg nach einer und drei
Wochen, nicht jedoch nach 8-9 Wochen. Bei der Kontrollgruppe wurde kein
signifikanter Unterschied festgestellt. Bei Studie 2 wurden 20 Maisallergische Hunde
verwendet. Sie erhielten subkutane Injektionen von Aluminumadjuvans. Es kam zu
keinem signifikanten Unterschied in der IgE oder IgG Produktion.
Response of feline asthmatics to allergen specific immunotherapy: A prospective
double-blinded placebo controlled study.
Trimmer AM, et al.
Bei 37 Katzen wurde mittels Blutallergietest (VARL) und ausschließen
verschiedenster Differentialdiganose, die Diagnose felines Asthma gestellt. Die Tiere
wurden blind einer Therapie- und einer Kontrollgruppe zugewiesen. Nach 10
Monaten der Hyposensibilisierungstherapie konnte kein signifikanter Unterschied zur
Placebogruppe festgestellt werden.
Evaluation of different histamine and dust mite concerntrations in intradermal testing
in canine atopic dermatitis
Hensel P, et al.
Es wurden die üblich empfohlenen und neue Testkonzentrationen für den
Intrakutantest bei Histamine, Dermatophagoides farinae, D. peteronyssinsus und
Tyrophagus putrescentiae evaluiert. 40 atopische Hunde wurden inkludiert. Es wurde
Histamine 1:10.000, 1:100.000 w/v, und die 3 Milben zu je 100 und 250 PNU/ml
getestet. 7 der 40 Hunde hatten negative Intrakutantestergebnisse bei allen Milben bei
der niedrigen Konzentration.
Causal heterogenity of cyclosporine-induced verrucous skin lesions in dogs
Favrot C, et al.
Es wurde untersucht, ob Cyclosporin induzierte Hautveränderungen im
Zusammenhang mit caninem Papillomavirusinfektionen entstehen. 9 Hunde wurden
untersucht und bei Zweien wurden Papillomavirus-assoziierte Warzen festgestellt.
Eine davon war mit caninem oralem Papillomavirus (COPV) und ein mit PV-2
infiziert.
Dog ownership as a risk factor for mechanical carriage of malassezia pachydermatits
on human hands: implications for public health.
Morris, DO, et al.
75 Hunde mit Malassezia-Dermatitis und/oder Otitis und 50 gesunde Hunde mit ihren
jeweiligen Besitzern wurden untersucht (Kultur und PCR). Mit der PCR wurde bei
>90% der Besitzer M. pachydermatis nachgewiesen, es konnte jedoch kein statistisch
signifikanter Unterschied zwischen den Besitzern erkrankter Hunde und gesunder
Hunde festgestellt werden.
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Investigation of a possible correlation between atopic dermatitis, the use of
cyclosporine A and development of lymphomas in dogs
Santoro D, et al.
Die Krankengeschichten von 21 Patienten mit der Diagnose Mycosis fungoides (MF)
und 32 Patienten mit Cyclosporin Therapie wurden evaluiert. 23% der MF Patienten
hatten auch atopische Dermatitis, keiner der mit Cyclosporin behandelten Hunde hatte
später ein Lymphom entwickelt.
Pilot studies on the validaton of a model of challenge with house dust mite using
clinically normal dogs, high IgE producing beagle dogs and dogs with naturally
occurring atopic dermatitis
Marsella R, et al.
Drei Hunde mit atopischer Dermatitis, 6 Modellhunde und 3 Kontrollhunde wurden
mit Hausstaubmilben gechallenged. Die Forschungshunde entwickelten keine
Symptome, die natürlich atopischen Hunde entwickelten sehr starke Symptome und
Juckreiz, die gesunden Hunde entwickelten keine Symptome.
Plasma and ear tissue concerntrations of enrofloxacin and ist metabolite ciprofloxacin
in dogs with chronic end-stage otitis externa
Cole at al.
Die Konzentration von Enrofloxacin und Ciprofloxacin im Plasma und Ohrgewebe
von Hunden nach einer Bulla Osteotomie nach Enrofloxacin Gabe wurde gemessen.
Die Gewebekonzentration von Enro und Cipro war signifikant höher als im Plasma.
Jede Erhöhung von 5mg/kg resultierte in einer 72%igen Erhöhung des Enrofl. und
40% Erhöhung des Ciprofl. im Plasma und Gewebe.
Use of PCR to identify feline herpesvirus type 1 DNA in skin biopsies from normal
cats and cats with ulcerative skin lesions
Outerbridge CA et al.
Ulzerative Läsionen bei Katzen am Planum nasale oder im Schnauzenbereich sind oft
mit einer felinen Herpesvirusinfektion (FHV-1) vergesellschaftet. In dieser Studie
sollte die Sensitivität und Spezifität der FHV-1 PCR bei Hautbiopsien festgestellt
werden. 9 Biopsien von 5 Katzen zeigten histologisch typische Veränderungen. 3
Biopsien von 2 Katzen hatten die typischen Einschlusskörperchen. 12 Katzen mit
Hautveränderungen, aber nicht Herpes und 2 gesunde Katzen wurden ebenfalls
untersucht. Die FHV-1 DNA wurde bei 7/9 Biopsien entdeckt. 1/3 der Biopsien mit
Einschlusskörperchen war positiv. Die Spezifität betrug 94% und die Sensitivität 78%.
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Epicutaneous sensitization with Dermatophagoides farinae slurry induces generalized
allergic dermatitis and elevated mite-specific IgE levels in a canine model of atopic
dermatitis
Pucheu-Haston CM, et al.
Ein Hausstaubmilbenextrakt wurde auf Welpen topisch im Axillar- und Leistenbereich
appliziert. Am Tag 60 waren bei allen Hunden Juckreiz und Dermatitis festzustellen
und D. farinae-spezifische IgE waren erhöht. Die Hautbiopsie der Applikationsstelle
zeigte ein histologisches Bild einer typischen IgE-mediierten Entzündung.
Results of canine serum allergen-specific IgE determinations performed by
commercial laboratories on canine IgE-free samples and on samples from nonallergic
dogs
DeBoer DJ, et al.
Es wurde das Vorkommen von „falsch postiven“ allergen-spezifischen IgE
Testresultaten überprüft. Folgende Proben – nicht allergischer Quellen – wurden in 4
verschiedene Labors eingesandt: Hitze-inaktiviertes fetales bovines Serum, canines
Albumin in NaCl und Serum von jungen, gesunden Pathogenfreien Hunden. Jede
Probe wurde 3-fach blind eingeschickt. Das heißt mit 9 Proben, wurden insgesamt
360-477 Allergene-spezifische IgE gemessen. Insgesamt wurden bei den 4
verschiedenen Labors je 11,1%, 1,4%, 29,1% und 3,3% der Gesamtresultate als
positive befundet.
Manche Allergen-spezifische IgE Serumtests können bei nicht-allergischen Proben
sehr positive Resultate ergeben.
(Anmerkung: der FcEpsilon Rezeptor Test hat bei dieser Studie sehr gut
abgeschnitten!)
Heat-killed Listeria monocytogenes induces Th1 cytokines form canine PBMCs and
reduces allergic responses in experimentally sensitized dogs.
Kurata K, et al.
Bei Mäusen ist bekannt, das hitze-inaktivierte Listeria monocytogenes (HKL) eine Th1
Immunantwort induzieren, welche die allergische Entzündung inhibiert. Eine
subkutane Injektion von HKL mit inkomplettem Freund´schen Adjuvans und Cedar
Pollen Antigen reduziert 4 Wochen später die Intrakutantestreaktivität. Eine Injektion
mit inkomplettem Freund´schen Adjuvans und Cedar Pollen Antigen oder Cedar
Pollen Antigen alleine führt zu keiner Reduktion. Das Serum IgE jedoch war in keiner
Gruppe reduziert.
Investigation on the pathogenesis of canine atopic dermatitis using epicutaneous
allergen challenge (Atopy Patch Test) in IgE hyper-responsive beagles: cellular and
cytokine kinetics
Marsella R. et al.
Bei Hausstaubmilben sensibilisierten Beaglen wurde ein Patchtest durchgeführt und
für Histopathologie und Cytokine Analyse mit PCR biopsiert. 5/6 Hunde entwickelten
einen postiven Patchtest. Signifikant erhöht waren: IFN-gamma, IL-6, IL12p35,
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TARC, IL-13, IL-18, CCR4 mRNA. Kein signifikanter Unterschied wurde gemessen
bei: TNF-alpha, IL12p40, IL10, RANTES, IL5, IL2, IL4, IL8.
Studies on the role of various routes of allergen exposure in high IgE producing Beagle
dogs sensitizied to house dust mites.
Marsella R, et al.
Die Hunde wurden über verschiedene Routen der Allergenexposition ausgesetzt:
Umgebungsexposition, orale Gabe der Hausstaubmilben und Inhalation und epicutane
Exposition (außer ein Ohr). Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die Distribution
der Läsionen nicht durch die Route der Allergenexposition abhängig ist und dass
dauernde epicutane Exposition die wichtigste Rolle der Allergenaufnahme ist.
Sensitivity to hymenoptera venom before and after hymenoptera immunotherapy
Boord M, et al.
Fünf Hunde wurden nach einer anaphylaktischen Reaktion auf Hymenoptera Stich
intrakutan getestet. Steigende Konzentrationen von Biene, Wespe und Hornisse
wurden getestet. Alle Patienten reagierten auf ein oder mehrere der Insekten positiv.
Eine spezifische Immuntherapie wurde mit wöchentlichen Injektionen begonnen. Nach
der Einleitungphase wurden alle Patienten wiederholt getestet und zeigten dabei eine
geringere Reaktion. Bei wiederholtem Stich wurde von den Besitzern eine geringere
Symptomatik festgestellt.
Repeat intradermal testing in 14 dogs with atopic dermatitis on allergen specific
immunotherapy with poor clinical response.
Petersen AD, et al.
14 Hunde, die weniger als 50% auf die spezifische Immuntherapie angesprochen
hatten, wurden wiederholt intrakutan getestet. Zwei Hunde hatten einen komplett
negativen Test, 1 Hund hatte weniger positive Resultate und 4 Hunde hatten
unveränderte Resultate. Bei 7 Hunden wurden mehr positive Reaktionen beim zweiten
Intrakutantest gesehen.
Rush immunotherapy protocol in feline atopic dermatitis: A pilot study
Trimmer AM, et al.
5 atopische Katzen wurden mit Triamcinolon und Hydroxyzine prämediziert. Die
Allergenextrakte für die Rush-immunotherapie wurden subkutan in steigender
Konzentration alle 30min 5 Stunden lang appliziert. Alle 15min wurden die Tiere
untersucht. 2 Katzen entwickelten leichten Juckreiz, sonst kam es zu keinen
Nebenwirkungen.
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Evaluation of storage mite contamination of commerical foodstuffs
Wagner, R.
Eine häufige Empfehlung der veterinärmedizinischen Praxis ist bei
Vorratsmilbenallergie das Trockenfutter tiefzufrieren. Futtermittelproben von 20
verschiedenen kommerziell erhältlichen Hunde- und Katzentrockenfuttermitteln, 10
für den menschlichen Verzehr gedachten Nahrungsmitteln und 2 Futtermittel aus dem
Nutztierbereich wurden auf Vorratsmilben untersucht. In 15,6% der Proben konnten
lebende Vorratsmilben gefunden werden (3 bei Hunde und Katzenfutter, 1 bei der
menschlichen Nahrung und 1 vom Nutztierfutter). Alle positiven Proben kamen von
abgelaufenen Futtermitteln. Die Proben wurden dann tiefgefroren. Erst am Tag 3
waren alle Milben tot, das heißt es kommt zwar zu keiner weiteren Vermehrung der
Milben, jedoch bleibt das vorhandene Allergen bestehen.
Interessanter link:
www.virtualvetderm.com
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