Mitteilungen der Susatia °plus | Nr. 170

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Mitteilungen der Susatia °plus | Nr. 170
Mitteilungen der Susatia °plus | Nr. 170
In diesem Dokument finden Sie – ergänzend zu den aktuellen Mitteilungen der Susatia –
Links zu aktuellen Forschungsberichten und die vollständigen Exkursionsberichte.
Inhaltsverzeichnis
Forschungsberichte des Fachbereichs Agrarwirtschaft Soest
Forschungsberichte auf externen Internet-Seiten
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2. Sem. | In Kuhgartenund Technopark
2. Sem. | Technik und mehr im Osnabrücker Münsterland
2. Sem. | Vom Saatgut zum Kristallzucker
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4. Sem. | Süddeutschland: Slow-Food-Exkursion
4. Sem. | Rindviehexkursion nach Bayern und Baden-Württemberg
4. Sem. | Süddeutschland: Landtechnik, Milch- und Besenwirtschaft
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6. Sem. | Spanien: ¡Un viaje impresionante!
6. Sem. | Irland: Landwirtschaft auf der grünen Insel
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2. Master | Brüssel – Hauptstadt der Agrarpolitik live erlebt
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4. Master | Namibia: „Die Menschen im Süden Afrikas haben andere Probleme als
Tierschutz“
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Mitglieder der Susatia erhalten das Hauptheft der „Mitteilungen der Susatia“ automatisch
zugesandt oder persönlich überreicht.
www.susatia.de
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Forschungsberichte des Fachbereichs Agrarwirtschaft Soest
Nr. 37 | Liegeboxeneinstreuhygiene
http://www4.fh-swf.de/media/downloads/fbaw_1/forschung_1/abgeschlossene_fp/liegeboxeneinstreuhygiene/Forschungsbericht_Nr_37__Liegeboxenhygiene.pdf
Nr. 36 | Bewertung von Schweinehaltungsverfahren durch Verbraucher anhand von Videos
http://www4.fh-swf.de/media/downloads/fbaw_1/forschung_1/abgeschlossene_fp/tierhaltung/USL-Projekt__Schweinehaltung_und_Verbraucher.pdf
Nr. 35 | Erfolgsfaktoren und Schwachstellen der Vermarktung regionaler Erzeugnisse
http://www4.fh-swf.de/media/downloads/igreen/projektberichte/2015_Forschungsbericht_Regionalvermarktung_FH_SWF_download.pdf
Nr. 34 | Schlachtung gravider Rinder – Umfang und Hintergründe
Freitag M., Ickler A.L., Pieper J., 2014
https://www4.fh-swf.de/media/downloads/fbaw_1/download_1/professoren_1/freitag/publikationen_pdf/neu_1/2014_Traechtige_Schlachtkuehe.pdf
Forschungsberichte auf externen Internet-Seiten
i.green Dörferstudie: Ländliche Lebensverhältnisse im Wandel 1952, 1972, 1993, 2012
Vogt L, Biernatzki R, Kriszan M, Lorleberg W (2015): Vol. 1, Dörfer als Wohnstandorte.
http://literatur.ti.bund.de/digbib_extern/dn055816.pdf
Abschlussbericht zum UFOP-Modellanbau Clearfield-Raps vorgelegt
http://www.ufop.de/index.php/download_file/view/3886/1015/
LeguAN: Neue Erkenntniss zum konventionellen Leguminosenanbau
http://www4.fh-swf.de/de/home/forschung/forschungshighlights/leguan/leguan_3.php
Nachrichtlich:
Forschungskonzept der Fachhochschule Südwestfalen
http://www4.fh-swf.de/media/downloads/forschung/intern_191/Forschungskonzept_gesamtx.pdf
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2. Sem. | In Kuhgartenund Technopark
Firma Claas
Eine Gruppe von Studenten in Studentinnen machte sich mit Prof. Dr. Martin Ziron auf den
Weg Richtung Norden. Das erste Ziel der Reise war die Firma Claas in Harsewinkel. Im
Technopark von Claas konnten die Teilnehmer zuerst die gesamte Produktpalette
bestaunen, angefangen vom Traktor, über Presse bis hin zum Mähdrescher. Jörg Sudhoff,
der ebenfalls an der Fachhochschule Südwestfalen studiert hat und heute Geschäftsführer
für den Vertrieb in Deutschland ist, begrüßte die Gruppe. Danach wurden wir von Wilhelm
Brinkhoff begrüßt und bekamen durch einen Kurzfilm im Claas-Kino einen Einblick in die
Firmengeschichte des Landtechnikherstellers.
Gegründet im Jahr 1913 durch August Claas in Clarholz, zog 1919 das damals noch kleine
Unternehmen nach Harsewinkel, wo sich auch heute noch der Stammsitz befindet. Der erste
Meilenstein war der Claas Knoter – ein Strohbinder. 1936 wurde der erste europataugliche
Mähdrescher produziert. 1973 kam der erste selbstfahrende Feldhäcksler dazu. Durch die
Übernahme von Renault Agriculture im Jahr 2003, werden eigene Traktoren produziert.
Seither ist Claas ein Familienunternehmen und beschäftigt mittlerweile rund 11.000
Mitarbeiter auf der ganzen Welt.
Im Anschluss des Kurzfilms folgte eine Werksführung durch Wilhelm Brinkhoff und Klaus
Kraut. Die Teilnehmer konnten einen Einblick in die hochmoderne Farbgebung bekommen
und sahen das Montageband vom Tucano inklusive dem Prüfstand. Anschließend ging es
weiter zur Produktion von Xerion und Jaguar.
Wieder im Technopark angekommen, folgte eine Präsentation der möglichen Karrierewege
und der Einstiegsmöglichkeiten, durch Janina Ostendorf (Claas Hochschulmanagement) und
Christopher Claas (Leiter Personal).
Im anschließenden Fachgespräch mit Ansgar Koenen, zeigte er uns seinen Werdegang auf.
Auch er ist Soester Absolvent. Technikbegeistert sammelte er zunächst viel Erfahrung als
Vorführfahrer unter anderem bei Case IH, knüpfte so viele Kontakte in der Branche, stieg
2003 bei Claas ein und ist nun seit 2013 Leiter der Verkaufsförderung für Traktoren.
Zum gemütlichen Ausklang gab es ein reichhaltiges Mittagessen im Technopark. Auch hier
standen Frau Ostendorf und Herr Koenen für Fragen zur Seite.
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Nach dem informativen Besuch bei der Firma Claas ging die Fahrt weiter zur Rinderunion
West e.G. (RUW) in Borken. Sie ist eines der einflussreichsten Zuchtunternehmen für
Milchvieh in Nord-West Deutschland. Von den insgesamt 410 Bullen des Unternehmens,
überwiegend „Holstein Friesian“ und „Red Holstein“, stehen aktuell 89 Bullen in Borken.
Neben den Jungbullen im Quarantäne- und Wartebereich zählen dazu hauptsächlich die
Deckbullen, welche jeweils in Einzelbuchten aufgestallt sind.
Jeweils montags, mittwochs und freitags werden Bullen abgesamt. Das gewonnene Sperma
kann nun direkt in das angrenzende Labor gegeben werden, wo es weiterverarbeitet wird.
Mittels Lichtstrahlanalyse wird die Spermiendichte des Ejakulats bestimmt. In einer
nachfolgenden Reifebestimmung durch mikroskopische Aufnahmen kann die Aktivität der
einzelnen Spermien beurteilt werden. Wichtig ist ein möglichst hoher Anteil an
gradeausschwimmenden Samenzellen. Durch diese Untersuchungen solle ein möglichst
hoher Befruchtungserfolg garantiert werden.
Die gesamte Verarbeitungskette basiert auf einer Elektrischen Datenverarbeitung, sodass
das Sperma stets dem jeweiligen Bullen zugeordnet werden kann. Durch eine starke
Abkühlung (bei -120°C in Stickstoffdampf) werden sämtliche Stoffwechselaktivität der
Spermien gehemmt, sodass über Jahrzehnte ein wertvoller Genpool bei der RUW gelagert
werden kann. Überwiegend wird das Sperma jedoch direkt in der Praxis eingesetzt um den
kontinuierlichen Zuchtfortschritt sicherzustellen. Die RUW erweist sich dabei als eine
Produktions- und Forschungszentrale für eine erfolgreiche Milchviehhaltung.
Am zweiten Tag unserer Exkursion besuchten wir den Milchviehbetrieb der Familie Krebbers
in Weeze am Niederrhein.
Johannes Krebbers hält insgesamt knapp über 600 Milchkühe und 450 Stück Jungvieh. Zu
dem Betrieb gehören 240ha Land. Es werden 24 ha Zuckerrüben, 27ha Kartoffeln, 30ha
Grasssamen, 27ha Weizen, 70ha Mais und 60ha Grünland bewirtschaftet.
Das Unternehmen beschäftigt insgesamt zehn Mitarbeiter. Davon einen Meister, einen
Gesellen, zwei Azubis, vier Angestellte und zwei Familien Arbeitskräfte.
Bis zum Jahre 2010 hielt die Familie 250 Kühe, die in einem Melkstand gemolken wurden.
Mangels Freizeit und Mitarbeiter wurde der neue Stall nicht wie geplant mit einem
Melkkarussell sondern mit acht Robotern der Firma DeLaval ausgerüstet.
Heute werden die frischmelkenden und kranken Kühe zweimal pro Tag im Melkstand
gemolken um die Tierkontrolle besser zu gewährleisten. Die Roboter werden hingegen im
Schnitt 2,6 mal pro Tag aufgesucht.
Die Kälber werden mit einem Milchtaxi gefüttert. Die männlichen Tiere verlassen mit 14
Tagen den Betrieb, die weiblichen werden 14 Tage in Einzelhütten und die folgenden sechs
Monate in Gruppen gehalten. Anschließend werden sie auf zwei Aufzuchtbetriebe verteilt
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und kommen erst tragend wieder auf den Stammbetrieb zurück. Sie haben dann ein
Erstkalbealter von 25 Monaten.
Die Ration der Milchkühe besteht aus Stängelheu, Raps, Soja, Grassilage, Pressschnitzel,
Luzerne und Mais. Zusätzlich bekommen die Tiere bis zu 3,6kg Milchleistungsfutter im
Melkroboter. So resultieren 33 Liter Milch aus Grundfutter. Im Schnitt gibt eine Kuh 10.200
Liter pro Laktation.
In den alten Stallungen liegen die Tiere in Hochboxen in dem neuen Stall in Tiefboxen die
alle zehn Tage mit einem feuchten Stroh-Kalk Gemisch eingestreut werden.
Auf dem Betrieb fallen ca. 20.000 Kubikmeter Gülle pro Jahr an, wovon 8.000 abgegeben
werden müssen. Zudem wird eine 75kwh Biogasanlage auf Güllebasis betrieben.
Nach einem informativen und spannenden Vormittag bei der Familie Krebbers ging die Fahrt
am Dienstagnachmittag weiter nach Groenlo (Niederlande) zu dem Biobetrieb von Chris
Bomers.
Dort erhielten wir einen kurzen Einblick in die Betriebsstrukturen und Betriebsziele des
Betriebes. Hauptschwerpunkt des Betriebes ist die Milchviehhaltung. Ein zweites Standbein
bildet eine Freizeitanlage mit Tretbootverleih in einem Naturschutzgebiet, sowie
Ferienwohnungen für ca. 20 Gäste.
Im Jahr 2009 entstand das Pilotprojekt „Kuhgarten“. Der Kuhgarten ist ein neues
Stallkonzept, bei dem den natürlichen Verhaltensweisen der Kühe nachgekommen werden
soll. Der Boden ist der Weide nach empfunden und separiert den Mist in feste und flüssige
Bestandteile. Der Boden ist so weich, dass die Tiere gut darauf laufen und liegen können.
Der Kuhgarten bietet mehr Komfort für die Tiere und soll positive Effekte auf die
Tiergesundheit haben. Im Kuhgarten wurden viele Bäume angepflanzt, diese dienen zum
einen als Schattenspender und zum anderen dient die Beregnung der Bäume als Abkühlung
der Tiere im Sommer. Der Stall ist in zwei Teile aufgeteilt, ein herkömmlicher Bereich mit
Spalten und Liegeboxen und auf der anderen Seite der neu entwickelte Kuhgarten. Das
ganze Stallsystem ist so gebaut, dass bei Bedarf variabel umgestalten werden kann.
Gemolken wird mit drei Lely Robotern. Die niederleistende Gruppe hat die Möglichkeit auf
die Weide zu gehen. Bei der hochleistenden Gruppe ist der letzte Besuch des Melkroboters
ausschlaggebend, ob die Kuh auf die Weide kann oder nicht. Aktuell waren im Kuhgarten nur
trockenstehende Kühe, da das ganze System noch nicht nach den Vorstellungen des
Betriebsleiters funktioniert. Der Roboter, welcher die festen Bestandteile, also den Kot
einsammeln soll, funktionierte noch nicht so, dass der Boden eine optimale Sauberkeit für
die Tiere bietet. Aktuell muss der Boden immer manuell abgeschoben werden. Der Kot wird
in der betriebseigenen Biogasanlage verwertet. Die Fütterung läuft über einen Lely
Futterroboter, dieser hat die verschiedenen Rationen gespeichert und bringt das Futter voll
automatisch auf den Futtertisch. Anhand eines Lasers kann das Gerät erkennen, ob
genügend Futter vorhanden ist oder nicht. Das beladen des Futtermischers/Verteilers erfolgt
über einen Greifarm, der die verschiedenen Futterkomponenten von einer ihm genau
bekannten Betonplatte holt. Problem bei diesem System ist, dass das Futter auf dieser
Betonplatte schnell warm wird. Das Jungvieh ist im alten Kuhstall untergebracht und einige
Kälber sind draußen eingezäunt. Insgesamt hat der Betrieb ca. 185 zu melkende Kühe.
Bewirtschaftet wird der Betrieb durch den Betriebsleiter, zwei Angestellte und die Eltern.
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2. Sem. | Technik und mehr im Osnabrücker Münsterland
Vom 01. - 02.06.2015 erkundete das 2. Semester Bachelor 2014/17 das Osnabrücker
Münsterland - mit seiner vielseitigen Landwirtschaft und seiner starken mittelständischen
Landtechnik-Industrie. Björn Weigel und Tobias Adick hatten die Exkursion für die 32
Studierenden organisiert, die von Prof. Dr. Wolf Lorleberg begleitet wurde.
Das erste Ziel war das Werk des Landtechnikunternehmens Krone in Spelle. Dort wurden die
Studierenden herzlichst von Herrn Josef Schütte, fürher Leiter des Ersatzteillagers, begrüßt.
Nach einer sehr informativen Präsentation zur Historie und Arbeit des Unternehmens folgte
eine Führung durch das Werk. Das 1906 in Spelle gegründete und heute in vierter
Generation geführte Familienunternehmen beschäftigt mittlerweile 2.500 Mitarbeiter an 16
Standorten und ist in der Grünlandtechnik und in der LKW-Auflieger-Herstellung einer der
führenden Anbieter. Krone vertreibt seine Produkte in 57 Ländern der Welt und ist mit einem
Exportanteil von 70 % auf die Auslandsmärkte im Besonderen angewiesen. Bei einer
Fertigungstiefe von 10 - 20 % und einer Eigenkapitalquote von 40 - 50% konnte Krone im
Wirtschaftsjahr 2013/14 einen Umsatz in Höhe von 1,6 Mio € erzielen. Bekannte Produkte
sind z.B. Der Feldhäcksler "Big X" und verschiedene Varianten von Rund- und
Quaderballenpressen.
Die Exkursionsgruppe des 2. Semesters Bachelor 2014/17 mit Herrn Josef Schütte auf der
Dachterrasse des Krone-Werkes in Spelle (Foto: Lorleberg).
Am Nachmittag wurde die Gruppe auf dem historischen Gut Erpenbeck erwartet, das sich
seit 1260 im Besitz der Familie Erpenbeck befindet. Das von Vater und Sohn geführte
Unternehmen produziert auf 31 ha Spargel, auf 2 ha Weihnachtbäume und auf weiteren 50
ha Getreide und weitere Erzeugnisse. Besonders erfolgreich sind die jährlich rund 30 t
Schinkenspezialitäten aus der eigenen Schinkenmanufaktur: Der bekannte Westfälische
Knochenschinken, seit kurzem endlich als geschützte geographische Angabe anerkannt,
wird geräuchert und luftgetrocknet hergestellt und an Spargel-Direktvermarkter in ganz
Deutschland vertrieben. Traditionsgemäß empfingen Vater und Sohn Erpenbeck die
Besucher mit einem Umtrunk und gaben danach Einblicke in die reiche Geschichte des
Gutshofes und seiner liebevoll und aufwändig restaurierten historischen Gebäude, den
Spargelanbau, die Spargelverarbeitung und die Vermarktung der eigenen Produkte. Nach
der Führung einschließlich einer Spargelstechdemonstration, wurde den Besuchern in einem
historischen Saal Bier und Schinkenbrote gereicht, die auf große Begeisterung stießen - die
Studierenden wären am liebsten noch länger geblieben....
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Henner Erpenbeck, Juniorchef und Soester Absolvent der Agrarwirtschaft, erläutert Botanik
und Anbau von Spargel und demonstriert das Spargelstechen (Foto: Lorleberg)
Nach der letzten Busetappe des Tages bis zur Jugendherberge in Osnabrück genoss die
Gruppe auf der Dachterrasse eines Lokals bei Cocktail und Pizza den Ausblick über die
Altstadt und ließ den Tag ausklingen.
Am nächsten Morgen wurde die Gruppe im Werk des Landtechnik-Herstellers Amazone in
Hasbergen von Matthias Beuke aus der Marketing-Abteilung empfangen. Nach einem
Einstieg zur Geschichte und aktuellen Lage des Unternehmens kamen auch Torsten
Wendhausen, Master-Absolvent aus Soest, und Hauke Jürgens, zuständig für
Hochschulmarketing, zu Wort, die die Möglichkeiten zum beruflichen Einstieg bei Amazone
erläuterten. Nach der Vorführung einer 30-m-Feldspritze des Herstellers folgte ein
ausführlicher Rundgang durch das Werk, das mit einer Fertigungstiefe von 60 - 70 % sehr
stark auf Eigenfertigung setzt. Das von Heinrich Dreyer 1883 gegründete
Familienunternehmen erwirtschaftete 2014 einen Umsatz von 460 Mio € und konzentriert
sich in der auf Technik für Bodenbearbeitung, Saat, Düngung und Pflanzenschutz. Der
Leitspruch „Wir müssen hinaus in die Welt“ spiegelt sich in einem Exportanteil von 80 %
wieder. Weltweit werden 1.800 Mitarbeiter an fünf deutschen, einem russischen und einem
französischem Standort beschäftigt.
Die Exkursionsgruppe des 2. Semester Bachelor 2014/17 mit Prof. Dr. Wolf Lorleberg und
Matthias Beuke von Amazone (1. und 2. von links) vor der selbstfahrenden Spritze "Pantera"
des Herstellers (Foto: Lorleberg)
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Nahe Münster besuchte die Gruppe zum Abschluss stadtnahen Milchviehbetrieb von
Leonhard Große Kintrup, der auf lediglich 30 ha Eigenfläche mit 210 Milchkühen täglich rd.
6.000 l Milch produziert, selbst verarbeitet und überwiegend direkt vermarktet. Das Milchvieh
wird in einem Altgebäudekomplex und einem neuen Boxenlaufstall mit drei LelyMelkrobotern gehalten. Vor 15 Jahren wagte der Landwirt den Schritt zur eigenen Molkerei,
und beliefert heute 1.100 Haushalte, einige Supermärkte und Gastronomie-Betriebe der
Region mit seinen Milchfrische-Erzeugnissen. Der Direktvermarktungsgrad des Betriebes
liegt bei 95 %. Die Exkursionsgruppe wurde vom Betriebsleiter mit Kakao und Vanillemilch
begrüßt und dann über den Betrieb geführt. Dabei erläuterte er die hygienischen Probleme,
die aus der direkten Stallnähe für die Molkerei entstehen, sein Haltungskonzept und führte
die Gruppe auf eine Aussichtsempore über dem Boxenlaufstall.
Gruppe der Erstlaktierenden im Boxenlaufstall des Milchbetriebs Große Kintrup bei Münster.
Im Hintergrund ist der Fütterungsroboter der Marke GEA zu sehen (Foto: Lorleberg)
Die Teilnehmer bedanken sich herzlich bei der Susatia für die Unterstützung dieser
Exkursion, bei Tobias Adick und Björn Weigel für die Vorbereitung und bei Prof. Lorleberg für
die Begleitung der Studentengruppe (Jessica Lehnard und Dennis Schäper, Studierende im
2. Semester Bachelor Agrarwirtschaft).
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2. Sem. | Vom Saatgut zum Kristallzucker
03. – 04. Juni 2015
Die Exkursion nach Niedersachsen startete am 03. Juni 2015. Mit dem Bus ging es zunächst
zum Landtechnikunternehmen Köckerling in Delbrück wo 22 Studierende in Begleitung von
Prof. Laser auf deren Ausstellungsgelände in Delbrück begrüßt wurden. Nach einer kurzen
Präsentation über die Geschichte und Innovationen des Unternehmens ging es in der neuen
Ausstellungshalle zu den Vorführmaschinen. Im Dialog mit Hr. Kröger und deren Mitarbeitern
konnten die Teilnehmer Fragen stellen und auch die eine oder andere Anregung für neue
Produktlösungen diskutieren. Anschließend ging es mit dem Bus weiter nach Verl zum
Hauptwerk. Dort wurden der Produktionsablauf und die Firmenphilosophie anschaulich
präsentiert. Neben viel Handwerk kommt bei Köckerling zunehmend moderne
Robotertechnologie zum Einsatz. Bei der Besichtigung der Produktionshalle konnten die
Studentinnen und Studenten die Stationen vom Wareneingang über die Produktion der
Walze bis hin zur Lackiererei und der Endmontage jeden Arbeitsschritt ansehen.
Mittags ging es dann mit dem Bus weiter nach Nordstemmen zur Zuckerfabrik der
Nordzucker. Der Werksleiter Herr Hesse begrüßte die Gruppe und informierte mit einer
Präsentation über die Nordzucker. Dabei ging er auch auf die von uns wichtigen Themen der
Zuckermarktordnung 2017 und dem Zwischenfruchtanbau näher ein. Anschließend ging es
mit Helm und Warnweste durch das Werk. Die Führung wurde so geführt, dass der
komplette Prozess der Zuckerrübe bis zum Zucker trotz des jahreszeitbedingten Stillstands
der Anlage jedem anschaulich gezeigt werden konnte. Die erste Station war der Rübenhof,
wo die Zuckerrüben in der Rübenkampagne angeliefert werden. Weiter ging es über die
Wäscher zur Schneidemaschine und anschließend zum Extraktionsturm, wo der Zucker aus
den kleinen Rübenschnitzeln herausextrahiert wird. Zum Schluss ging es ins Rübenhaus, wo
zu Betriebszeiten sonst über die Verdampfungskristallisatoren die Maische und über die
Zentrifugen und Kühl- und Trockentrommeln der Weißzucker entsteht.
Am späten Nachmittag ging die Fahrt in Richtung Jugendherberge nach Bodenwerder. Dort
konnte der Abend in einer Blockhütte mit einem gemütlichen Grillabend, Lagerfeuer und
herrlicher Aussicht auf das Wesertal ausklingen.
Am nächsten Morgen ging es nach einem kleinen Frühstück um 08:30 Uhr weiter zur KWS
Saat AG nach Einbeck. Dort wurden die Teilnehmer von Herrn Roth und Annika Roos
begrüßt. Herr Roth ist Anbauberater der Sparte Zuckerrübe, wobei Soest auch zu seinem
Beratungsgebiet gehört. Annika Roos ist seit etwa 6 Monaten bei der KWS und hat bis 2014
in Soest ihren Bachelor in Agrarwirtschaft gemacht. Inzwischen ist sie Anbauberaterin im
Getreidebereich, auch für das Anbaugebiet Soest. Die Ausführungen begann erneut mit
einer Präsentation des Unternehmens. Anschließend wurde durch Teile des Werkes geführt,
wo der Ablauf der Zuckerrübenzüchtung und -saatgutproduktion anschaulich erläutert wurde.
Nach der Werksführung ging es mit dem Bus zum Klostergut Wetze, welches das Zentrum
des wichtigsten Versuchsstandortes der KWS darstellt. Nach einem nahrhaften Mittagessen
im modernen „Blockhaus“ ging es anschließend zu den Sortendemos. Annika Roos
erläuterte Besonderheiten der Getreidesorten und deren Eigenschaften. Von Wintergerste
über Winterweizen bis hin zu Roggen und Triticale war alles vertreten. Auf der Sortendemo
der Zuckerrübe zeigte Herr Roth auch die unterschiedlichen Sorten der Zuckerrüben. Dabei
erklärte er auch beispielsweise unterschiedliche Toleranzen gegenüber Nematoden,
Rizomania und Rhizoctonia (Blattgesundheit). Auf der Sortendemo wurde auch das neue
Verfahren Geoseed vorgestellt und Systemversuche mit verschiedenen
Bodenbearbeitungsvarianten aufgezeigt. Zum Schluss ging es erneut ins Blockhaus, wo ein
letztes Abschlussgespräch in lockerer Atmosphäre geführt wurde. Mit einem letzten
Abschlussgruppenfoto ging es dann zurück in den Bus und die Gruppe erreichte gut
informiert gegen 18:00 Uhr wieder Soest.
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4. Sem. | Süddeutschland: Slow-Food-Exkursion
Im Rahmen der Exkursionswoche des Fachbereichs Agrarwirtschaft im Sommersemester
2015 erlebten 24 Studierende des 4. Semesters ein interessantes Exkursionsprogramm zum
Thema „Slow Food“. So startete die Gruppe am Campus in Soest, um das erste Ziel, den
Quittenbetrieb von Marius Wittur, in Untereisenheim bei Würzburg zu besichtigen. Nahezu
einzigartig ist hier der im Jahr 2007 eingeweihte Quittenlehrpfad, der eine Wegstrecke von
insgesamt vier Kilometern mit insgesamt 12 Stationen zum Thema Quittenanbau umfasst.
Dieser wurde mit Hilfe des fränkischen Rekultivierungsprojektes MUSTEA angelegt, unter
dessen Trägerschaft der Quittenlehrpfad heute steht. Während der Führung entlang des
Lehrpfades erläuterte Marius Wittur interessante Details zum Anbau und zur Pflege von
Quitten und betonte er die große Bedeutung einer nachhaltigen Bewirtschaftungsweise für
den langfristig erfolgreichen Anbau.
Die historische Entwicklung des Standortes hatte ihren Ausgangspunkt in der Errichtung
eines Klosters im Jahre 1409 durch den Kartäuserorden. Bis in das Jahr 1803 hinein wurden
somit die Kleinstparzellen des Astheimer Nordhanges durch Lehen des Klosters
bewirtschaftet. Diese Häckerfamilien, welche über Generationen das Eigentumsrecht
weitergaben, bewirtschafteten die sogenannten Rangenteile in traditioneller Weise mit
Zwetschgen und Obstbäumen sowie Quittengehölzen. Durch veränderte Konsumwünsche
brach der Quittenmarkt jedoch in den 50er Jahren zusammen, wodurch die Rangenteile in
den folgenden Jahren verwilderten. So konnten teilweise Jahrzehnte lang ungenutzten
Flächen gepachtet und ab 2003 mit der Rekultivierung der meist stark verwilderten
Quittengehölze begonnen werden. Diese lassen sich vor allem in Strauchgruppen oder in
Heckenform anbauen, und können durch Maßnahmen der klassischen Baumpflege erhalten
werden.
Neben der Gehölzpflege stehen die traditionelle Kultivierung und die damit verbundene
Standortsicherung einheimischer Quittensorten im Vordergrund. Hierbei wird weniger Wert
auf das maximale Ertragspotenzial gelegt, sondern vielmehr die Gehölzvitalität gefördert, die
sich laut Wittur in gleichem Maße auf die Fruchtgüte überträgt. Da auf künstliche
Bewässerungssysteme verzichtet wird, sind die Pflanzen auf den natürlichen
Wasserhaushalt des Bodens angewiesen, so dass das damit verbundene Aroma des
Quittenobstes in vollständiger Konzentration erhalten bleibt.
Durch das milde Klima des fränkischen Weinlands beginnt die Quittenernte Ende September
und dauert durch den Anbau auch spät reifender Sorten bis Ende Oktober. Anschließend
werden die Früchte neben Säften, Weinen und Marmeladen unter anderem zu Quittenbrot
und Quittensecco verarbeitet. Einige Pausen entlang des Lehrpfades wurden dazu genutzt,
die köstlichen Produkte auch einmal zu probieren.
Nach der Besichtigung des Quittenanbaus und der entsprechenden Verarbeitung ging es
weiter zum Weingut Rothe in Nordheim am Main. Nach freundlicher Begrüßung durch den
Betriebsleitr Herrn Rothe versammelten sich die Exkursionsteilnehmer zum Mittagessen und
bekamen hier die Gelegenheit, bereits das ein oder andere Glas Wein zu probieren. Auf die
schmackhafte und ausgefallene „Fränkische Vesper“ folgte eine Einführung in die Tradition
des fränkischen Weinbaus. Hier erfuhren die Exkursionsteilnehmer, dass das vorliegende
Weinanbaugebiet mit nur 5000 bis 6000 Hektar eher zu den kleineren in Deutschland gehört.
In dem Ort Volkach werden die traditionsreichen Rebflächen an den Hängen des Mains von
etwa 40 Familienweinbaubetrieben bewirtschaftet. Rothe verdeutlichte, dass aufgrund der
strukturellen Standortfaktoren der Region ein Wachsen in die Fläche kaum möglich ist. In der
fränkischen Weinproduktion sei Wachstum daher am ehesten über die Ausweitung der
Wertschöpfungstiefe möglich. Diese Tendenz erklärt, warum nach der Pionierarbeit weniger
Weingüter in den 1980er Jahren, sich in der jüngeren Vergangenheit immer mehr
ortsansässige Betriebe für die Bioweinproduktion entschieden haben. Das Weingut Rothe
mit circa 10 Hektar Rebfläche gehört seit fast 30 Jahren zu diesen Bioweinproduzenten.
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Nach dem anfänglichen Prinzip „learning by doing“ erarbeitete sich das Weingut Rothe nicht
nur einen festen Platz am Markt, sondern entwickelte auch eine ganz eigene
Betriebsphilosophie. Im Rahmen der Verbindung von Landwirtschaft und Tourismus gehört
zu diesem Ansatz mittlerweile auch eine Pension für Feriengäste. Diese können dann nicht
nur Urlaub in der Region machen und den dort gekelterten Wein und die regionale Küche
genießen, sondern auch erlebnispädagogische Angebote und Seminare wahrnehmen. Diese
Form des sanften Tourismus basiert basiert auf nachhaltigen Bewirtschaftungsprinzipien und
setzt auf eine langfristige Bindung der Besucher an die Region. Ein weiteres Ziel dieser
Strategie ist der Aufbau eines festen Kundenstammes.
Nach dieser sehr interessanten Einführung mit einem Plädoyer für Regionalität machte sich
die Gruppe auf zur Besichtigung der Rebflächen am Nordhang des Mains. Anhand dieser im
Vergleich zum Südhang flacheren Anbaufläche erläuterte Rothe, dass gerade im Hinblick auf
den Klimawandel diese „Cool-Climate-Lage“ anbautechnisches Potential für die Zukunft
besitzt. Ferner passe der Charakter des für Franken typischen muschelkalkhaltigen Bodens
gut zu den vom Weingut Rothe kühl vergorenen Weinen. Dadurch solle die charakteristische
Mineralität in den Geschmack des Weines übergehen.
Anschließend gab es für die Gruppe eine Einführung in den Anbau von Biowein und die
Führung von Biorebstöcken. Das Ziel ist es hier, die Produktion von Wein mit
Landschaftspflege und Bodenschutz zu verbinden. Gleichzeitig legt der Betrieb sehr großen
Wert auf die langfristige Pflege, Gesunderhaltung und Weiterentwicklung seiner Weinstöcke.
Mit diesen könnten im Vergleich zu konventionell bewirtschafteten Rebflächen eine höhere
Nutzungsdauer von 25 bis 30 Jahren erreicht werden. Möglich wird diese langfristige
Nutzung unter anderem durch die alternierende Bewirtschaftung der Hänge, welche zum
Standard der guten fachlichen Praxis geworden ist. Unter diesem alternierenden Anbau ist
zu verstehen, dass nur jeder zweite Rebzwischenraum möglichst extensiv bearbeitet und
vom Pflanzenaufwuchs befreit wird. In den jeweils anderen Zwischenräumen sollen durch die
Einsaat von Saatgutmischungen nach Möglichkeit immer blütentragende Pflanzen stehen.
Ferner wird der Boden bedeckt gehalten und Leguminosen fixieren symbiotisch den
Luftstickstoff im Boden. Jeder Winzer hat dabei seine ganz eigene Philosophie entwickelt,
aus welchen Kulturen die Mischung bestehen soll. Über die Leguminosen in den
Blühmischungen ist es in der Bioweinproduktion möglich, auf den Einsatz von Düngemitteln
vollständig zu verzichten. Im konventionellen Weinanbau ist die Anwendung von 30 bis 50 kg
Reinstickstoff, sowie eine Ausbringung von Patentkali oder Kieserit zur Grunddüngung
üblich. Die Schwierigkeit dabei ist es, fortwährend die richtige Balance zwischen
Nährstoffeinträgen und Nährstoffentzügen durch die Rebstöcke zu erreichen. Denn
grundsätzlich ist Wein eine Kultur mit geringem Nährstoffbedarf. Dies erklärt auch, warum
schon seit der Antike Wein auf nährstoffarmen, flachgründigen und steinigen Böden
angebaut wird. Zur Verdeutlichung dieses Zusammenhangs griff Herr Rothe den
altbekannten Satz auf: „Wo ein Pflug kann gehen, da soll kein Wein stehen.“ Auf dem Weg
zum nächsten Weinstock erklärte uns Herr Rothe noch einiges zur Anbautechnik und
Bestandsführung im Weinbau. Zunächst sei es im Bioweinbau aus pflanzenbaulicher Sicht
sinnvoll, dass jeder gebildete Trieb nur eine Traube ansetze. Jede weitere wird von Hand
entfernt. Diese Maßnahme trägt maßgeblich zu einer hohen Nutzungsdauer des
Weinstockes bei. Ertragsstärker erweisen sich dabei die Fruchtstände am einjährigen Holz.
Des Weiteren baut der Betrieb Rothe seine Reben im Flachbogen an. Dieses Anbausystem
hat sich aus arbeitswirtschaftlichen Gründen fast überall durchgesetzt. Da jeder einzelne
Weinstock keine unmittelbare Konkurrenz um Wasser, Raum und Nährstoffe duldet, hat Herr
Rothe für seinen Betrieb ein spezielles Bodenbearbeitungssystem entwickelt. Bei diesem
wird mit einem Scheibensech einmal jährlich der Konkurrenzbewuchs um den Stamm der
Rebstöcke entfernt. Gleichzeitig können sich auf diese Weise die Wurzeln und somit auch
die Reben besser entwickeln. Dies ist von besonderer Bedeutung, weil in der Region
lediglich 450 mm Jahresniederschlag zu verzeichnen sind.
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Für die Exkursionsteilnehmer stellte sich nun die Frage, wie der Bioweinbau den
Herausforderungen von Pflanzenschutz und Ertragsabsicherung begegnen kann. Rothe
erläuterte dazu, dass wie für den ökologischen Landbau typisch, auch er komplett auf
chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet. Stattdessen wird mit einer Kupfergabe von 100
g/ha eine biologische Pflanzenschutzwirkung erreicht. Kupfer wird gegen verschiedene
Pflanzenkrankheiten, wie zum Beispiel den Befall mit Mehltau, eingesetzt. Ferner kommen
auch dem Bioweinanbau die Sorteneigenschaften der amerikanischen Unterlagsreben zu
Gute. Diese erweisen sich durch züchterische Arbeit als resistent gegenüber Rebläusen,
einem im Weinanbau ertragsrelevanten, bodenbürtigen Wurzelparasiten. Auf unsere Frage
nach Arbeitserleichterung durch den technischen Fortschritt führte Rothe aus, dass er seit
einigen Jahren gänzlich auf Eigenmechanisierung verzichtet und stattdessen die anfallenden
Arbeiten durch Lohndienstleister ausführen lässt. Eigenmechanisierung sei erst bei größeren
Anbauflächen jenseits der 15 Hektar aus ökonomischer und arbeitswirtschaftlicher Sicht
sinnvoll. Bei der Erzeugung von qualitativ hochwertigen Bioweinen hat sich der Betrieb
Rothe bewusst für die Handbeerntung der Rebstöcke entschieden. So kann am Ende des
Tages die geerntete Traubenmenge umgehend weiterverarbeitet werden. Die täglich
anfallenden Fruchtmengen bei der Beerntung mittels Vollernter überstiegen die
Verarbeitungskapazitäten seines Betriebes und würden zudem seinen Qualitätsvorstellungen
nicht gerecht. So werden durch den Vollernter deutlich mehr Beeren zerdrückt, welche dann
auch schneller verarbeitet werden müssen, da sie anfälliger gegenüber den natürlichen
Verfallsprozessen sind.
Den Abschluss dieser Besichtigung bildete die Besichtigung des Weinkellers. Während die
Gruppe zwei verschiedene Silvaner verkosten durften, betonte der Betriebsleiter, dass auch
die Verarbeitung der geernteten Trauben einen weiteren wichtigen Aufgabenbereich des
Weingutes darstellt. Das Kernelement der Kelterei ist die Fähigkeit, sich in Geduld zu üben.
Somit ist es auch gerade in der heutigen hektischen Zeit eine der größten
Herausforderungen, den Wein mit möglichst wenig menschlichem Zutun werden und reifen
zu lassen. Zu dieser Philosophie passt es, dass das Weingut deutschlandweit in beinahe
einzigartiger Weise sogenannten georgischen Amphorenwein keltert. Neben den für die
Weißweinproduktion typischen Edelstahlfässern und den für die Rotweinkelterei benötigten
Bariquefässern besitzt das Weingut Rothe zwei aus Ziegelsteinen gemauerte Amphoren.
Diese umfassen je 1200 Liter. Nach uralter Vorgehensweise und mit der dazugehörigen
Rezeptur werden darin vor allem Schalenreste, die für die klassische Weinerzeugung nicht
benötigt werden, vergoren. So entsteht ein Wein mit ganz besonderem Aroma. Daher fügt
sich die Amphorenkelterei gut in das Konzept und die Philosophie des Weingutes Rothe ein.
Insgesamt wurden nicht nur zahlreiche hochwertige Weine und regionale Köstlichkeiten
verzehrt. Die Teilnehmer bekamen im Rahmen der fast dreistündigen Besichtigung
interessante Einblicke in das Weingut Rothe und den Beruf des Biowinzers.
Dann ging es für die Gruppe weiter zur Öl-Mühle Schwanfelder im fränkischen Abswind. Die
Öl Mühle wird durch die Familie Schwanfelder (4 Brüder) im Nebenerwerb betrieben.
Zunächst besichtigten die Exkursionsteilnehmer die Lagerräume und Produktionsstätten der
Mühle und erfuhren viele Details zu den einzelnen Produktionsverfahren von der Lagerung
bis zur Pressung. Der Betrieb hat viele verschiedener Produkte im Angebot:
Sonnenblumenöl, Rapsöl, Wallnussöl, und Traubenkernöl.
Alle genannten Öle werden erst vermahlen und anschließend im Kaltpressverfahren >37 °C
verpresst sowie nach der Filtration in Kleingebinde abgefüllt. Im Jahre 2006 wurde mit der
Verpressung von Sonnenblumkernen zu Öl begonnen. Später wurden auch noch
Sonnenblumenkerne und Rapskörner sowie Wallnüsse von örtlichen Biobauern zugekauft
und verarbeitet.
Eine besondere Herausforderung stellen die Traubenkerne dar. Diese müssen nach der
Weinpressung aus dem Treber herausgesiebt werden. Um die Traubenkerne lagern zu
können müssen diese auf 8% Restfeuchte herunter getrocknet und die Schalen mit einem
Windsichter (kleine Siebkastenanlage zur Trennung) entfernt werden. Nach der Vermahlung
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der Kerne werden diese gepresst. Um 50 kg Traubenkerne auszusieben ist der Treber von
2000 Litern Wein notwendig. Aus den 50 kg Traubenkernen kann dann ein Liter
Traubenkernöl gewonnen werden.
Bei den Wallnüssen stellt das Knacken der Nüsse den größten Zeitaufwand dar, da dies per
Hand geschieht. Aus 3 kg Nüssen wird 1 Liter Öl gewonnen, somit ist die Ausbeute
wesentlich höher.
Alle Öle werden nach Bedarf und Nachfrage gepresst und im eigenen Hofladen oder auf
regionalen Märkten selbst vertrieben. Die Führung durch den Betrieb endete mit der
Verkostung der einzelnen Öle.
Die erste Station am zweiten Exkursionstag war das Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für
Milchviehhaltung, Grünland und Berglandwirtschaft auf dem Spitalhof in Kempten. Hier war
es möglich, einen ersten Eindruck von der Landwirtschaft im Allgäu und einen Einblick in die
Produktionsbedingungen vor Ort zu bekommen.
Zunächst wurde das Allgäu geographisch erklärt und erläutert, dass es als Endmoräne
eiszeitlicher Gletscherbewegungen entstanden ist. Heute ist das Allgäu eine gefragte
Touristenregion, besonders durch die angrenzenden Alpen. Zudem hat es sich zu einem
starken Wirtschaftsstandort entwickelt, da es hier viele innovative, mittelständische
Unternehmen, wie beispielsweise das Unternehmen Fendt, gibt. Der früher in der Region
betriebene Getreide-, und Flachsanbau wurde inzwischen aufgegeben, so dass das das
Allgäu überwiegend als reiner Grünlandstandort genutzt wird. Die genutzten Flächen
befinden sich auf einer Höhe von 700 m ü. NN bis 1600 m ü. NN, allerdings liegt die höchste
Alp der Region bei ca. 2200 m ü. NN. Mit Niederschlägen von durchschnittlich 1100 bis 2500
mm in einer relativ günstigen Verteilung ist Wassermangel in der Region eher selten.
Im Allgäu werden insgesamt rund 200.000 Milchkühe und 430.000 Rinder sowie
durchschnittlich pro Betrieb 27 Kühe gehalten. Die Wachstumsschwelle liegt mittlerweile
allerdings bei über 50 Tieren. Die vorherrschende Rinderrasse ist hier das Braunvieh,
allerdings meist mit der Rasse Brown Suisse eingekreuzt, da die Milch dieser Tiere reich an
Kappa-Casein ist und somit eine hohe Käseausbeute ermöglicht. Zudem hat die Rasse eine
hohe Grobfutterausbeute von bis zu 5000 kg Milch, so dass die grünlandbetonte Fütterung
aus Grascobs, Heu und Weidehaltung hier dominant ist. Auch die Langlebigkeit und gute
Melkbarkeit des Braunviehs sind weitere Gründe für die große Zahl gehaltener Tiere. Durch
die hohe Milchviehkonzentration sind im Allgäu auch viele Molkereien angesiedelt, nicht nur
große Genossenschaften, sondern auch Privatmolkereien und kleine, auf Spezialprodukte
spezialisierte Molkereien. Hochland, Ehrmann und Exquisa sind hier als Beispiele zu
nennen. Aber auch auf direkt auf den Alpen wird die Milch durchaus selbst zu Käse
weiterverarbeitet und entsprechend vermarktet.
Der Spitalhof umfasst rund 120 ha Grünland und 110 Stück Braunvieh mit einem hohen
Brown Suisse Anteil und ist von der MVAS gepachtet. Insgesamt 5 Arbeitskräfte widmen sich
hier der Forschung und Ausbildung zu den Themen Milchviehhaltung und
Grünlandwirtschaft. Insgesamt wird zurzeit an 25 Versuchen gearbeitet, mit dem Ziel, die
Bewirtschaftung der Region nachhaltig zu erleichtern oder lukrativer zu machen.
Anschließend ging es, nach einer stärkenden Mahlzeit in der Brauereigaststätte „Zum Stift“,
weiterzu einer Wanderung durch die Breitachklamm. Die Wanderroute mit einer Länge von
circa 3 km führte vom unteren Eingang Tiefenbach über gesicherte Wege durch eine
Felsenschlucht bis zum oberen Eingang Walserschanz. Hier wurde sichtbar, wie das
reißende Wasser im Laufe der Zeit immer mehr Gestein abgetragen hat und sich so seinen
Weg durch die Schlucht suchte. Die Breitachklamm zählt zu den tiefsten Schluchten Europas
und entstand vor ungefähr 10.000 Jahren, als der Breitachgletscher zu schmelzen begann.
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Am nächsten Tag ging es mit einer Wanderung im wahrsten Sinne zum
Exkursionshöhepunkt auf das Fellhorn, das es mit seinen 2038 m ü. NN zu erklimmen galt.
Nach gemütlichem Frühstück in der Unterkunft „Spielmannsau“ ging es mit dem Bus zu der
auf 920 m Höhe gelegenen Talstation der „Fellhornbahn“. Von dort ging es in einer ersten
Etappe zur Alpe „Schlapphold“. Diese ist eine genossenschaftlich geführte Sennalpe, die
nach alter Tradition Käse herstellt. Die Alpe liegt in Oberstdorf am Fellhorn in einer Höhe von
1760 Metern, damit ist sie Deutschlands größte und höchstgelegene Sennalpe. Im Rahmen
einer sehr interessanten Führung durch Senner Florian Seltmann erfuhren wir, dass auf der
Alpe 75 Kühe, 1 Stier, 35 Schweine, Hühner, Ziegen und weitere Kleintiere leben. Dazu wird
insgesamt eine Fläche von 240 ha bewirtschaftet. Da die Alpe genossenschaftlich ist,
werden die Kühe verschiedener Oberstdorfer Bauern Anfang Juni auf die Alpe getrieben und
bleiben dort bis Ende September, bevor sie wieder zu ihren Besitzern zurück getrieben
werden. Auf der Alpe werden sie täglich gemolken und es wird täglich Käse hergestellt. Die
Herstellung erfolgt über verschiedene Schritte und wird zur Reifung in einer eigenen Kammer
eingelagert.
Ein weiteres Standbein der Alpe ist eine Gastwirtschaft. Auf dem Weg zum Gipfel des
Fellhornes rasten während der Sommermonate täglich viele Touristen und Wanderer. Bei
bestem Sommerwetter wurde nach der lebendigen Führung eine zünftige bayrische Brotzeit
eingenommen. Währenddessen stand Senner Florian Rede und Antwort. Aus seinen
Ausführungen ging deutlich hervor, wie hart und arbeitsreich auch im 21. Jahrhundert das
Leben und der Arbeitsrhythmus eines Senners sind. Der Arbeitstag während der Saison
beginnt täglich um vier Uhr in der Früh, um die Kühe von den Weideflächen in den
Anbindestall zu führen, wo sie gemolken werden. Die direkte Weiterverarbeitung der frischen
Bergmilch zu Käse, die Versorgung des restlichen Viehs, die Bewirtung der Gäste und
schließlich das abendliche Melken schließen sich an. In der Regel endet auf der Sennalpe
nach 16-stündiger körperlicher Arbeit kein Arbeitstag vor 20 Uhr.
Zur Mittagszeit brach unsere Gruppe dann zur zweiten Etappe zum 2038 m ü. NN hohen
Gipfel des Fellhorns auf. Als ca. 2-stündigem Aufstieg, zum Schluss auch durch kleinere
Altschneefelder, das Gipfelkreuz erreicht wurde, erwartete die Teilnehmer ein
atemberaubendes Panorama. Bei grandioser Fernsicht präsentierten sich die Gipfel der
Allgäuer Alpen, die angrenzenden, schon in Österreich liegenden Lechtaler Alpen, sowie das
Kleinwalsertal von ihrer schönsten Seite. Nach kurzer Rast und vielen Erinnerungsfotos
stand als letzte Etappe dieses Tages, der Abstieg an. Alternativ konnte auch die
Fellhornseilbahn genutzt werden, um das umgebende Panorama noch einmal zu genießen.
Unten an der Talstation angekommen wartete dann bereits der Bus auf die
Exkursionsgruppe, um wieder den Weg in Richtung Norden nach Soest anzutreten. So klang
diese wirklich sehr gelungene Exkursion in zwei sehr bedeutende „Slow-food-Regionen“
nach der Überwindung von rund eintausend Höhenmetern und vielen lebhaften
Erinnerungen aus. j
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4. Sem. | Rindviehexkursion nach Bayern und Baden-Württemberg
27 rinderbegeisterte Studierende aus dem vierten Semester Bachelor fuhren für vier Tage
(01. – 04.06.2015) nach Bayern und Baden-Württemberg. Das erste Ziel war ein
Milchviehbetrieb mit einer für die Region typischen Fleckviehherde. Nach einer ausführlichen
Führung über die in den letzten 10 Jahren neu entstandene Aussiedler-Hofstelle ging es
weiter zu Trouw Nutrition Deutschland, besser bekannt unter dem Markennamen Milkivit. Auf
eine Besichtigung der Produktion folgte ein interessanter Fachvortrag über Kälberaufzucht.
Am nächsten Tag ging es zur Landkäserei Reißler, einem seit 1922 geführten
Familienbetrieb. Mit viel Engagement erläuterte der Seniorchef den Studierenden die
Übernahme des Betriebes durch seinen Sohn, die Käseproduktion sowie das
Vermarktungskonzept der Käserei. Im Rahmen einer zünftigen Brotzeit konnten
anschließend verschiedene Käsesorten probiert werden. Das nächste Ziel war das
Landwirtschaftszentrum Baden-Württemberg in Aulendorf. Eine mehrstündige Führung im
Bereich der Rinderhaltung, u. a. mit Erläuterungen zum Versuchswesen und anstehenden
Bauvorhaben stand dort auf dem Programm. Der anschließende Besuch eines Ritterkellers
mit einem deftigen Rittermahl und entsprechender Unterhaltung bildete den Abschluss
dieses Tages.
Der dritte Tag stand ganz im Zeichen des Braunviehs, organisiert von der Allgäuer
Herdebuchgesellschaft (AHG). Zunächst wurde eine Zuchtviehauktion besucht. Trotz aller
Spekulationen wie viele Kälber bzw. Kühe wohl in den Bus passen, ging es ohne tierische
Ersteigerung weiter zur nächsten Station, einem Braunviehbetrieb. Die gesamte Familie
stellte dort ihren Betrieb und ihre Philosophie vor. Der Betriebsleiter vermittelte den
Studierenden, dass die Tiere bzw. der Betrieb nicht alles ist und dass bei ihm die Familie an
erster Stelle steht. Das nächste Ziel, welches angesteuert wurde, war eine Weidealm der
AHG. Dort verbringen ca. 90 Jungtiere, hauptsächlich Braunvieh, den Sommer. Am letzten
Tag bekamen die Studierenden dann doch noch andere Tiere zu Gesicht. Auf der Rückfahrt
wurde Halt gemacht auf einer Straußenfarm. Dort erfuhr die Gruppe einiges über die
landwirtschaftliche Straußenhaltung und konnte den gesamten Betrieb besichtigen,
angefangen von dem Schlupf eines Kükens, der Kinderstube bis hin zu den Mast- und
Zuchttieren (insgesamt hat der Betrieb ca. 1000 Strauße). Dabei erfuhren die Studierenden
auch, dass sich Strauße bezüglich der Fütterung und der Fleischqualität gar nicht so sehr
vom Rind unterscheiden, auch wenn es sich um einen Vogel handelt.
Prof. Margit Wittmann, Sandra Kronenberg
Gesamte Exkursionsgruppe. Steffen Hünnies
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Studierende auf der Weidealm zwischen den Rindern. Christopher Kemnade
Vogelstrauß. Christopher Kemnade
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4. Sem. | Süddeutschland: Landtechnik, Milch- und Besenwirtschaft
Exkursion vom 01. bis 03.06.2015
Eine kleine Gruppe Studierender des 4. Semesters um Herrn Prof. Dr. Bodo Mistele und
Albrecht Wrede machte sich zu einer dreitägigen Exkursion durch die Mitte Deutschlands bis
hin zum Rheingraben an der französischen Grenze auf. Ein fester Themenschwerpunkt, was
die zu besuchenden Ziele anging, wurde vorab nicht gewählt. Es wurde für jeden
Geschmack etwas geboten. Angefangen bei der Landtechnik über Tierhaltung, Tierfütterung,
und Lebensmittelherstellung bis hin zum Weinbau.
Beginnend bei dem Landtechnikhersteller Weidemann in Korbach stellte Frau Wilke-Frank
der Gruppe den gesamten Produktionsstandort des seit 2004 zugehörigem
Tochterunternehmens der Wacker-Neuson Group für Hoftracs, Rad- und Teleskoplader für
den Land- und Baumaschinenbereich vor und konnte durch einen sehr angenehmen Vortrag
mit anschließendem Rundgang überzeugen. Neben den fünf Montagelinien und der
Pulverlackierung der Fahrzeugteile, beeindruckte die neuste Innovation des Unternehmens
der e-Hoftrac, welcher sich durch seinen 100% elektrischen Antrieb als sehr
zukunftsweisend darstellt.
Der Werksbesichtigung folgte eine Besichtigung der Raude Holstein GbR, einem
familiengeführtem und innovativem Milchviehbetrieb in Nordhessen. Der Betrieb wirtschaftet
mit rund 200 Milchkühen der Rasse Holstein Friesian. Nicht nur durchschnittliche
Milchleistungen von rund 11.000 Liter je Kuh und Jahr beeindrucken, sondern das gesamte
Konzept des Betriebs, welches durch technische Einrichtungen und Anlagen überzeugt. So
zählt eine automatisierte Fütterung im Boxenlaufstall zu den Erfolgsfaktoren für eine
effiziente und leistungsgerechte Fütterung der Herde. Eine kürzlich erst in Betrieb
genommene Gülleveredelungsanlage zählt zu den aktuellen Neuerungen des Betriebes. Hier
wird nur mittels Gülle aus dem Boxenlaufstall und zusätzlichem Rindermist Biogas erzeugt.
Technischer Clou der Anlage ist ein sogenanntes „Schwip-Schwap-System“, welches mittels
Überdruck zur Durchmischung des Substrates innerhalb der Anlage genutzt wird. Diese
Besonderheit regte zu interessanten Diskussionen während der Verköstigung der
Milchprodukte der Schwälbchen Molkerei an. Zu dieser liefert der Betrieb die Frischmilch.
Am Abend lockte die Stadt Frankfurt am Main mit ihren Sehenswürdigkeiten.
Tag zwei der Exkursion begann bei Josera & Erbacher in Kleinheubach im nordöstlichen
Bayern, einem in der dritten Familiengerneration geführtem Unternehmen mit 300
Mitarbeitern. Am Standort in Kleinheubach werden in zwei getrennten Werken verschiedene
Produkte hergestellt. So werden bei Erbacher Lebensmittel auf Dinkelbasis wie extrudierte
Flocken, Müslis und Joghurt- Knusperflakes produziert und bei Josera Tierernährung ein
Komplettprogramm an Mineralstoffen für Nutztiere sowie Vollnahrungsmittel für Kleintiere.
Am Standort werden jährlich über 200.000 Tonnen an Waren bewegt, weshalb sich die
Geschäftsführung im Jahr 2011 dazu entschied ein automatisiertes Hochregallager mit
10.000 Palettenstellplätzen zu erbauen. Im Sinne der Nachhaltigkeit und
Ressourceneffizienz wurde das gesamte Hochregallager aus heimischem Holz errichtet und
ist somit in Deutschland einzigartig. Auch bei Josera ist für die Zukunft gesorgt. Mit einem
neuen Produktionswerk in Polen und Neubau einer zusätzlichen Heimtierfutterproduktion in
Kleinheubach stärkt sich das Unternehmen auch weiterhin.
Am Nachmittag folgte eine Besichtigung der LSZ Boxberg, einer Landeseinrichtung des
Landes Baden-Württemberg für Schulungen und Forschungen in der Schweinehaltung.
Neben der konventionellen Haltung von Sauen, Mastschweinen und Ferkeln konnten
Einblicke in eine alternative, jedoch nicht biologische Haltung von Schweinen gemacht
werden. Diese Haltung stellte sich als Variante mit praxistauglichen Möglichkeiten als
interessant dar. Neben den Schulungstätigkeiten für Auszubildende in der Landwirtschaft,
werden in Boxberg Fütterungs- und Haltungsversuche sowie die Problemerforschung
aktueller Problemfragestellungen der modernen Haltungssysteme von Schweinen erforscht.
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Im Anschluss an die Besichtigung folgte die Fahrt über Heilbronn nach Neckarsulm zum
Weingut Berthold. Hier wurden Informationen zum Weinanbau in der Region sowie regionale
Köstlichkeiten und Weine in der „Besenwirtschaft“ kennengelernt und verköstigt.
Der nächste Morgen begann mit einer kurzen Stadtbesichtigung in Heilbronn. Darauf folgte
am Vormittag die Werksbesichtigung des deutschen Hauptsitzes der Molkerei
FrieslandCampina am Standort Heilbronn. Joghurtherstellung ist die
Hauptproduktionsrichtung des Werkes. Von der zweigleisigen Anlieferung der Rohmilch, bei
der nach „Landliebemilch“ und konventionell hergestellter Milch separiert wird, bis hin zur
Abfüllung des Landliebe-Joghurts wurde die gesamte Produktion fachkundig interessant
erklärt. Im Werk werden unter anderem neben der eigenen Premiummarke „Landliebe“ auch
spezifische Joghurtprodukte für den Lebensmitteleinzelhandel nach dessen vorgegebenen
Rezepturen hergestellt.
Abschließend stand das letzte Ziel der Exkursion an, die Besichtigung des
Landmaschinenherstellers Rauch in Rheinmünster im Landkreis Rastatt im
Oberrheingraben. Auf einem 9,6 ha großen Gelände werden mit 395 Mitarbeitern seit 2009
modernste Düngerstreuer für die Landwirtschaft und Kommunalwirtschaft sowie Sä- und
Streutechnik für die Firma Kuhn hergestellt. Das Unternehmen zählt mit zu den
Weltmarktführern in Sachen Düngetechnik. Mit einem breiten Produktprogramm, von
angebauten und gezogenen Zweischeibenstreuern mit Arbeitsbreiten von 10 - 50 m und
Behältergrößen bis 4.000 l sowie verschiedenen Antriebsarten und technischen
Zusatzeinrichtungen, lassen sich verschiedenste Modelle für jeden Käufer individuell
anfertigen.
Am späten Nachmittag folgte die Heimfahrt zurück nach Soest.
Stefan Lamminger, 4. Semester AW
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6. Sem. | Spanien: ¡Un viaje impresionante!
Exkursion vom 31.05. – 06.06.2015
Am 31.05.2015 machte sich 31 Soester Studierende des 6. Semesters unter der Leitung von
Prof. Dr. Schäfer und Prof. Dr. Haberlah-Korr auf, um eine Woche lang die spanische
Landwirtschaft und Kultur zu entdecken. Nach einem turbulenten Landeanflug auf Madrid
ging die Reise direkt weiter Richtung Salamanca. In einem dortigen Vorort lag unser Hotel,
welches als Schlafstätte für die erste Nacht gebucht war. Bereits auf der Reise dorthin wurde
deutlich, dass im Raum Madrid das Mittelmeerklima herrschte. Die Gerste war zum größten
Teil schon geerntet, das noch stehende restliche Getreide war kaum 20 Zentimeter hoch.
40% Spaniens ist von Wüstenbildung bedroht
Aus späteren Gesprächen konnten wir erfahren, dass der südliche Teil Spaniens bis nach
Madrid von einer Dürreperiode, beeinflusst durch die Wüste Sahara, heimgesucht wurde. Im
Allgemeinen wurden dort nur 2 bis 3 Tonnen pro Hektar geerntet. Wobei der Ertrag bei
künstlicher Bewässerung mit ca. 5 Tonnen pro Hektar etwas höher liegt. 40 % der
Gesamtlandesfläche Spaniens ist von Desertifikation bedroht und rund 60 % des
Verbrauches an Gesamtwasser wird für die Landwirtschaft benötigt. Diese Fakten erweckten
bei allen mitgereisten Studenten noch mehr Interesse, denn es stellte sich die Frage, wie die
Landwirte mit diesen schwierigen klimatischen und topografischen Bedingungen umgingen.
Am späten Abend erreichten wir das Hotel und machten unsere ersten Erfahrungen mit der
spanischen Esskultur.
Stierzucht: alte Kampfstiere im Gnadenbrot und leckerer Ibericó Schinken
Am frühen Montagmorgen brach die Exkursionsgruppe auf, um die Stierzuchtfarm der
Brüder Revesados zu besichtigen. Zu dieser Anlage zählen 200 Hektar Grünland und
Steineichenwälder, in denen Mutterkühe und ihre Nachzucht aufwachsen. Um die Herden
ansehen zu können, wurden wir in Wagen dorthin gefahren. Angefangen mit den
Muttertieren, ging es weiter mit den Kälbern, den drei- bis vierjährigen Tieren und zum
Abschluss wurden uns die alten Stiere gezeigt, die nicht wie üblich im Kampf starben,
sondern vom Publikum begnadigt wurden, sodass sie auf der Farm ihr Gnadenbrot
bekamen. Diese Begnadigung bekamen nur Stiere, die besonders ausgeprägte
Kampfeigenschaften besaßen. Eigentlich zählte zur Tierausstattung dieser Farm auch das
bekannte Iberische Schwarzhufschwein. Leider wurden diese auf einer anderen Hofstelle
gehalten, sodass eine direkte Besichtigung nicht möglich war. Im Anschluss gab es jedoch
eine Verköstigung des Ibericó Schinkens und der Mettwurst.
Von Studentenleben im 12. Jh. zu Gemüseanbau, Weingut, Käserei und Rindermast heute
Als nächsten Programmpunkt stand die Stadtbesichtigung der Universitätsstadt Salamanca
an. Salamanca ist eine sehr gut erhaltene Stadt, wo eine der ältesten Universitäten Europas
steht. In der Kathedrale von Salamanca sind wir kurz in das Studentenleben eines im 12.
Jahrhundert Studierenden geschlüpft und lernten zu schätzen, dass unsere Prüfungen nur
zwei Stunden dauern und keine 24 wie damals. Am späten Nachmittag ging die Reise weiter
nördlich nach Valladolid.
Nach dem Frühstück brachen wir auf zur Cooperativa der Campo, die sich auf den Anbau
von Gemüse spezialisiert haben. Eine Fachkraft zeigte uns die Flächen und berichtete von
der Situation der Landwirtschaft in der Region. Durch das Klima ergeben sich ganz andere
Probleme mit Krankheiten und Schädlingen als in Deutschland und es entstanden
interessante Diskussionen. Nach der Feldführung besichtigten wir die Verarbeitungshalle.
Der Höhepunkt des Tages war der Besuch in der Bodega Divina Proporción, einem Weingut.
Spanien besitzt die größten Rebanbauflächen der Welt und nach einer Führung durch einen
kleinen Teil davon, besichtigten wir den Weinkeller. Nach dem Rundgang durch die
Verarbeitung und den Vertrieb gab es ein Mittagessen mit einer Weinverköstigung. Bevor die
Fahrt nach Avilés weiterging, wechselte noch die eine oder andere Flasche Wein den
Besitzer.
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Am frühen Mittwochmorgen besuchten wir eine kleine Ortschaft hoch in den Bergen von
Asturien. Hier herrschte bereits das kontinentale Klima und es war etwas frischer als im
Raum Madrid. Dort besuchten wir die Käserei La Peral die seit Jahrhunderten im
Familienbesitz ist. Sie stellt den berühmten blauen Käse von Asturien her, der es bereits auf
die Hochzeitstafel von Felipe VI. schaffte. Zu allererst konnten wir die vier verschiedenen
Käsesorten mit einem Glas Apfelwein verköstigen. Im Anschluss folgte eine
Betriebsbesichtigung. Die Käserei stellt im Jahr 170 Tonnen her und hat 8 Angestellte, davon
sind sechs Familienmitglieder.
Danach folgte ein Fachbesuch im Cada Bartolo. Hierbei handelte es sich um einen
Rindermastbetrieb der in Spanien ein Vorzeige-Betrieb darstellte. Hier wurde uns eine ganz
andere für uns ungewohnte Art und Weise von Tierhaltung präsentiert. Die Rinderexperten
unserer Gruppe stellten viele Fragen, die zur weiteren Diskussion anregten. Zum Ende
wurden Adressen ausgetauscht, damit die spanischen Landwirte auch die Möglichkeit
haben, einen deutschen Rinderbetrieb zu besichtigen.
Die Höhle von Altamira und einer der schönsten Naturparks der Welt
Am Nachmittag starteten wir Richtung Santillana del Mar, wo für viele Studenten das
persönliche Highlight wartete. Es stand die Besichtigung der Höhle von Altamira an, die uns
18.000 Jahre zurückversetzte. Es konnten ganz besondere Eindrücke anhand der
Nachbauten der Originale gesammelt werden und man erhielt einen plastischen Einblick in
das Leben der damaligen Höhlenbewohner. Im Anschluss daran folgte eine kurze
Stadtführung durch die Stadt Santillana del Mar, die bis heute über ein unberührtes
mittelalterliches Stadtzentrum verfügt. Danach ging es nach Comillas, wo wir auch
übernachteten.
Am nächsten Tag ging es in einen der schönsten Naturparks der Welt, dem Parque de la
Naturaleza de Cabárceno, welcher eine Gesamtfläche von 750 Hektar besitzt. Damit unser
Aufenthalt optimal genutzt werden konnte, erhielten wir eine Führung des Parktierarztes, der
uns über seine Arbeit im Park und die Erhaltung bedrohter Tierarten informierte. Nach der
Rundfahrt besuchten wir eine Greifvogelflugshow, wo wir den Vögeln besonders nah kamen.
Milchviehbetrieb, wissenschaftliche Fischzucht
Nach dem Mittagessen ging es weiter zu dem Milchviehbetrieb SAT Arenas. Dort bekamen
wir einen Einblick in die Milchviehwirtschaft in Spanien. Der Betriebsleiter nannte uns einige
Produktionsdaten, bevor es in den Stall ging. Seine Ackerflächen ließ er komplett
bewirtschaften. In seinem Stall waren zwei Melkroboter integriert. Er erzielte hohe
Milchleistungen von ca. 12000 kg pro Kuh und Laktation. Einige unserer Kommilitonen
zeigten sehr großes Interesse und verschwanden kurzer Hand mit dem Landwirt in seinem
Büro. Nach einem Kaltgetränk ging es wieder zu der Ortschaft Comillas, wo wir unsere hart
erkämpfte Freizeit im Atlantik genossen. Wir übernachteten wie am Vorabend in Comillas.
Am vorletzten Tag stand als erstes ein Besuch im Instituto de Oceanografia in Monte an,
wobei es sich um eine wissenschaftliche Einrichtung für Fischzucht handelt. Nach einem
Vortrag über die Arbeit, die dort geleistet wird, bekamen wir eine Führung durch die
Einrichtung. Es wurde hauptsächlich mit Seezunge und dem Steinbutt gearbeitet und
erforscht, in welcher Umgebung sie sich am besten fortpflanzen.
Alle Untersuchungen dienten dabei primär der Erhaltung der Arten. Nach dem zweistündigen
Aufenthalt dort ging es weiter nach Mungia, wo wir eine landwirtschaftliche Genossenschaft
besuchten. Dort bekamen wir eine Führung durch das Gebäude und im Anschluss folgte ein
Mittagessen. Nach einer herzlichen Bekanntmachung mit ersten Vorsitzenden selbst, ging es
direkt weiter zu einem Gemüsebaubetrieb, der sich auf Tomaten, Paprika und Peperoni im
Gewächshaus spezialisiert hatte. Hoch oben auf den Bergen besichtigten wir verschiedene
Varianten von Gewächshäusern und wurden über den Ablauf eines Produktionsjahres „unter
der Folie“ informiert.
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Abschluss in Bilbao mit Europas größter Jugendstil-Markthalle
Darauf folgte die Reise nach Bilbao, unserer letzten Station auf der Reise. Dort
angekommen gab es zunächst Abendessen. Am späten Abend ging die Gruppe los, um
Bilbao zu erkundigen. Bilbao liegt an der Ría del Bilbao, einer Meeresbucht zum Atlantik und
ist die Hauptstadt der Provinz Bizkaia. Sehr bekannt ist das Guggenheim Museum aus Titan,
Glas und Kalkstein.
Am Samstagmorgen, dem letzten Tag unserer Reise, besuchten wir Europas größte
überdachte Markthalle im Jugendstil. Dort schlenderten wir durch die Gassen und waren
erstaunt über das spanische Marktangebot, welches von frischem Fisch, Krebsen,
Tintenfischen bis hin zum Euter, Maul und Gehirn des Rindes reichte. Es gab aber auch eine
vielfältige Auswahl an frischem Obst und Gemüse, mit dem sich einige Studenten gleich
eindeckten oder es wurde noch schnell etwas Schinken vom iberischen Schwarzhufschwein
gekauft. Nach dem kurzen Erkunden der Stadt Bilbao ging es zum Flughafen. Mit einiger Zeit
Verspätung landeten wir wieder in Düsseldorf und eine eindrucksvolle Reise ging zu Ende.
| Studentin Anna-Lena Allroggen
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6. Sem. | Irland: Landwirtschaft auf der grünen Insel
Die sechstägige Exkursion mit 34 Studierenden aus dem 6. Sem. Bachelor vom 31. Mai bis
06. Juni 2015 hatte die grüne Insel Europas zum Ziel. Dort wurde neben der Besichtigung
der Städte Dublin, Cork und Galway die Bedingungen und Möglichkeiten der Tierhaltung
näher betrachtet. Dazu dienten Besuche und intensive Gespräche mit Milchvieh- und
Schafhaltern und Mutterkuhbetriebsleitern. Auch das Gebiet von Connemara inklusive der
Zucht der dortigen Pferderasse wurde näher betrachtet und die Zuchtziele und Eignung
dieser Pferde mit einem Züchter diskutiert. Die Möglichkeit des Ackerbaus und des
Obstanbaus wurden durch entsprechende Betriebsbesuche präsentiert und die Unterschiede
zu Deutschland aufgezeigt bzw. diskutiert. Kulturell rundeten die Besichtigung der Klippen
von Moher, das Burrengebiet, die Abteil Clonmacnoise und die Guinness-Brauerei den
Besuch auf der Insel ab. (Prof. Dr. Marc Boelhauve)
Abb. Besichtigung der Weidehaltung einer Mutterkuhherde vom Anhänger aus.
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2. Master | Brüssel – Hauptstadt der Agrarpolitik live erlebt
Nicht nur die Agrarpolitik stand auf dem Programm der diesjährigen Exkursion des 2.
Semesters des Master-Studienganges, aus dem 20 Studierende sowie die beiden
Professoren Dr. Friedrich Kerkhof und Dr. Jürgen Braun für 3 Tage in der belgischen
Hauptstadt Brüssel waren. Am 01.06.2015 ging es los, und da es nicht zu „politisch“ werden
sollte, wurden auf der Fahrt nach Brüssel zwei Stopps eingelegt: Der erste führte
frühmorgens zum landwirtschaftlichen Betrieb der Fa-milie Simon in der Nähe von
Wuppertal. Der Betriebsleiter erläuterte die Entwicklung des Milchviehbetriebs mit 145 Kühen
und die Gründe für den Bau eines neuen Stalles, der zur Färsenaufzucht, die bisher
ausgelagert wurde, genutzt wird. Anschließend zeigte Kirsten Simon ihren Kommilitonen und
Kommilitoninnen bei einem Betriebsrundgang die Hofstel-le und die Melktechnik (AMS).
Dann ging es weiter zum Braunkohle-Tagebau Garzweiler, wo die Gruppe mit
geländegängigem Bus durch den Abbau geführt wurde. Beeindruckend waren die direkte
Besichtigung eines „Riesenbaggers“ und die umfangreichen, interessan-ten Erläuterungen
von Herrn Endenich über das Vorgehen, die Probleme und die zukünf-tigen Planungen des
Unternehmens RWE in Sachen Braunkohleabbau.
Im Anschluss daran ging die Fahrt weiter nach Brüssel, wo es beinahe nahtlos zur Stadtführung ging, die vorwiegend die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Brüssels „Oberstadt“
zeigte und über die Wallonie-Flandern-Konflikte im täglichen Leben der Belgier berichtete.
Der zweite Tag begann mit einem Besuch bei den ARD-Studios in Brüssel. Dort gab uns der
verantwortliche Redakteur Christian Feld einen kurzen Einblick in das Aufnahme-Studio und
berichtete aus dem Alltag eines Korrespondenten in Brüssel. Der anschließende Be-such bei
der Europa-Vertretung des DBV gab umfangreiche Informationen über die künfti-gen
agrarpolitischen Vorstellungen des DBV auf europäischer Ebene. Im Anschluss daran ging
es weiter zum EU-Parlament, wo uns die EU-Abgeordnete der österreichischen Volks-partei
Elisabeth Köstinger und ihr deutscher Kollege Norbert Lins empfingen und aus der täglichen
Arbeit im Politik-Betrieb in Brüssel und Straßburg, insbesondere im Agraraus-schuss,
berichteten. Interessant und beeindruckend war auch die anschließende Besichti-gung des
Plenarsaals. Nahtlos ging es dann weiter zur "GD VI" bzw. "GD agri" (Generaldi-rektion
Landwirtschaft), wo uns Herr Willi Schulz-Greve und seine Kollegen einen Über-blick über
die Bedeutung des Außenhandels und der EU-Außenhandelspolitik, vor allem mit Fokus
TTIP, die Landwirtschaft im Kontext der Klimapolitik und die Zukunft der Zuckermarktordnung gaben und zur Diskussion einluden.
Für den nächsten Tag war die Besichtigung des Demonstrationsbetriebes der Bayer AG vor
den Toren Brüssels geplant. Auf diesem landwirtschaftlichen Betrieb, der Zuckerrüben,
Kartoffeln, Chicoree, Mais, Winterweizen und Obst produziert, demonstriert die Bayer AG in
überzeugender Art und Weise, wie und mit welchen einfachen Mitteln moderne Landwirtschaft nachhaltig betrieben werden kann. Nach einer abschließenden Diskussionsrun-de
und einem leckeren Barbecue ging es auf den Heimweg nach Soest, wo alle zufrieden
gegen 20.00 Uhr ankamen. In drei Tagen wurde insgesamt viel über die europäische Agrarpolitik und deren Gestaltung erfahren und gelernt, ganz besonders hervorzuheben sind
die bleibenden Eindrücke vom „Leben“ in EU-Kommission und Parlament (Prof. Dr. Jürgen
Braun).
Im ARD-Studio Brüssel
Foto: Braun
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4. Master | Namibia: „Die Menschen im Süden Afrikas haben andere Probleme als
Tierschutz“
Exkursion vom 26.05.2015 - 07.06.2015
13 Studierende des 4. Semesters Master Agrarwirtschaft hatten sich gemeinsam mit den
Professoren Dr. Mechthild Freitag und Dr. Marcus Mergenthaler dieses Jahr ein besonderes
Exkursionsziel ausgesucht: Vom 26.05. - 07.06.2015 erkundeten sie Namibia mit seiner
besonderen Landwirtschaft unter (Halb-)Wüstenbedingungen, erlebten Wildtiere und
großartige Natur - und die deutschen Spuren der kolonialen Vergangenheit. Nach zehn
Stunden Flug startete die Exkursion, durchgeführt mit Leihwägen, in Windhoek, der
Hauptstadt Namibias.
GIZ: Einblicke in eine umfassende Landreform
Bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) bekam die
Studierenden zunächst Einblicke in die politische Lage der Namibischen Landwirtschaft:
Erklärtes Ziel der GIZ ist der verbesserte Zugang Land und unterstützt die Regierung seit
2003 bei der Umsetzung der Landreform. So soll vor allem schwarzen Farmern der Zugang
zu Land erleichtert werden. Auch für Frauen und Randbevölkerungsgruppen gelten
verbesserte Rechtsgrundlagen. „Wir erfuhren, dass jeder der Land verkaufen will, dies
zunächst dem Staat anbieten muss. Häufig erwirbt der Staat das Land und gibt es zu
günstigen Konditionen an sogenannte „neue Farmer“ weiter.“
In den kommunalen Gebieten wurden bisher 160.000 Parzellen kartiert und registriert.
Ausländer können derzeit in Namibia kein Land erwerben.
Das Ziel, bis 2020 insgesamt 15 Millionen Hektar Land umzuverteilen, wurde bereits zu mehr
als der Hälfte erreicht: Etwa 25 Prozent des wirtschaftlichen Farmlandes haben bereits den
Besitzer gewechselt. Zusätzlich sollen in den Kommunalgebieten auf bis zu 5 Millionen
Hektar wirtschaftliche landwirtschaftliche Betriebe entstehen. Neben Unterstützung bei der
Landreform versucht die GIZ das Bewusstsein zur nachhaltigen Nutzung von Land zu
stärkten.
Nachmittags stand die Besichtigung der Hauptstadt Windhoek auf dem Programm – dazu
zählte auch der Besuch eines traditionellen Marktplatzes.
Landwirtschaft trägt in Namibia 4,5% zum BIP bei.
An den kommenden zwei Tagen besuchten die Exkursionsteilnehmer drei sehr
unterschiedlichen Rinderzuchtfarmen. Und bekamen einen Überblick über die praktische
Landwirtschaft in Namibia. „So erfuhren wir, dass 58 % der namibischen Bevölkerung in der
landwirtschaftlichen Produktion involviert sind. Der Beitrag der Landwirtschaft zum BIP
beträgt allerdings nur 4,5 %.“ Die Studierenden erfuhren, dass sich die namibische
Landwirtschaft im Wesentlichen in drei Produktionsregionen untergliedern lässt: Im
trockenen Süden wird fast ausschließlich mit Schafen und Ziegen gewirtschaftet, während
rund um die Hauptstadt Windhoek und im Norden des Landes Rinderhaltung möglich ist. Im
„Maisdreieck“ im Norden Namibias kann die namensgebende Kultur angebaut werden begünstigt durch höhere Niederschläge und natürliche Quellen, bei denen das Wasser aus
dem Boden sprudelt.
Je nach Niederschlagsmenge in der Region wird auf unterschiedliche Verfahren in der
Rinderhaltung gesetzt. Während in trockenen Regionen vorrangig Kälber verkauft werden,
deren Mast aufgrund des teuer zugekauften Futters nicht lohnenswert wäre, gibt es
gleichzeitig Regionen im Westen des Landes, die nach der Regenzeit genug Futter zur
Verfügung haben um Fresser aufzukaufen und zu mästen. Aus den stark variierenden
Regenfällen im Land resultiert auch der unterschiedliche Flächenbedarf pro Tier: Während
im Süden 35 ha pro Tier von Nöten sind, benötigt ein Farmer im Osten des Landes „nur“ elf
ha.
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12.000ha, 600 Rinder und 350km Zaun: Rinderhaltung in der Halbwüste
Rund 100 km von Windhoek entfernt bewirtschaftet das Ehepaar Düvel in zweiter Generation
eine Farm in Größe von 12.000 ha, auf denen rund 600 Rinder der Rasse „Brahman“
gehalten werden (20 ha/Rind). Aufgrund des Standortes und der geringen Regenmenge von
durchschnittlich 250 mm Niederschlag pro Jahr, befindet sich die Farm in einer sogenannten
Halbwüste.
Brahman-Bullen auf der Farm der Familie Düvel
„Die Weiden bestehen überwiegend aus trockenem Gras und Dornenbüschen, wodurch eine
Fläche von ca. 20 Hektar je Tier notwendig ist, um die Tiere das ganze Jahr versorgen zu
können. Brahmanen-Rinder sind sehr robust und kommen mit den vorliegenden
Bedingungen sehr gut zurecht. Die Tiere sind ganzjährig auf der Weide und legen oftmals
lange Strecken zum nächsten Wasserloch oder zur Vieh-Tränke zurück.“ Die rund 60
Weiden der Farm sind alle eingezäunt und die gesamte Zaunlänge beträgt rund 360 km.
Zwei Angestellte kümmern sich täglich um Pflege und Kontrolle der Zäune.
Wenn die Kälber ca. 200 Tage alt sind werden sie abgesetzt. Das Absetzgewicht beträgt ca.
200 kg. Diese Gewichte werden für jedes Tier erfasst und notiert. Das Gewicht und eine
optische Bewertung der Tiere fließen in die Zuchtwertschätzung ein. Bullen, die nicht als
Zuchttiere vermarktet werden können, werden mit ca. 3 Jahren und einem Gewicht von rund
800 kg verkauft. Die Vermarktung der schlachtreifen Tiere erfolgt über „Meatco“ in
Windhoek. Diese schlachtet und verarbeitet die Rinder. Den Großteil der Produktion
vermarktet Meatco innerhalb des Landes; ein Viertel der Jahresproduktion (12.000 Tonnen)
exportiert das Unternehmen in die EU und erwirtschaftet damit rund 75 % der Einnahmen.
Somit ist der Export auch für die Farmer sehr wichtig. Je Bulle können sie durchschnittlich
20.000 N$ (rund 1.600 €) erzielen. Die Tiere weisen einen extrem hohen intramuskulären
Fettgehalt von 16-20% auf.
Um die Bullen zur Schlachtreife zu bringen, halten die Düvels diese auf den besseren,
hofnahen Wiesen und verfüttern pro Tag ca. 1 kg Kraftfutter aus Mais und Gerste.
Zweites Standbein des Betriebes ist die Trophäenjagd. Diese erwirtschaften Einnahmen in
selber Höhe, wie der Verkauf der Rinder und schlachtreifen Bullen. Hauptsächlich kommen
deutsche Jäger nach Namibia, um dort zu jagen.
Die größten Kosten, die auf der Farm anfallen sind Löhne, Diesel und Benzin, Mineralstoffe
für Lecken sowie Material für den Zaunbau. Die Salzlecken sind für die Tiere sehr wichtig, da
sie diese Mineralien nicht aus dem Boden oder dem Aufwuchs aufnehmen können.
Die zehn beschäftigten Landarbeiter sind teilweise schon seit 15 Jahren auf der Farm und
arbeiten recht selbständig. Sie erhalten ein Gehalt von umgerechnet 200 € pro Monat sowie
Unterkunft, Lebensmittel und Wasser. Den Lohn schicken die meisten zu ihren Familien, die
in die nördlichen Regionen Namibias leben. Stark schwankende und häufig ausbleibende
Niederschläge bedrohen die Farmer von Jahr zu Jahr in Ihrer Existenz. Gegensteuern
Familie Düvel unbedingt versucht, eine Überbeweidung zu vermeiden.
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Jagdtourismus als zweites Standbein
Rinderhaltung und touristische Trophäenjagd sind auch die Betriebszweige der Familie
Metzger, deren Farm am nächsten Tag besichtigt wurde. Aufgrund fehlender Möglichkeit
zum Ackerbau bietet die Jagd eine gute wirtschaftliche Alternative. Das frühere Hobby der
Familie macht heute bis zu 50 % ihres Einkommens aus. „In diesem Land ist die Jagd
unheimlich wichtig, sie gibt dem Wild einen Wert“, stellt Metzger klar. Allerdings stehe die
Jagd im tierreichen Namibia auch vor Herausforderungen, da „manche Leute von den
Flächen holen, was zu holen ist“. Durch die Pacht von Exklusivjagdrechten kann Familie
Metzger ihren Jägern heute ein Areal von 90.000 ha zur Verfügung stellen.
Die Rinderzucht der Familie ist von ursprünglich 143 Rindern auf heute 1.870 Rinder
angewachsen, für die Tiere werden insgesamt 25.000 ha eigene und gepachtete Flächen
bewirtschaftet (13,4 ha/Rind). In der Rinderhaltung ist die Familie auf verschiedene
Wasserspeicher in den einzelnen „Kämpen“ angewiesen, diese sollen die Wasserversorgung
bei Trockenheit gewährleisten. Wild- und Rinderkämpe sind weitestgehend getrennt, eine
Krankheitsübertragung soll vermieden werden.
Die gehaltenen Simbra-Tiere sind eine Kreuzung aus einer europäischen (bos taurus) sowie
einer indischen Rasse (bos indicus). Für die etablierten Brahman Tiere stehen Attribute wie
Hitze- und Schädlingsresistenz sowie Laufvermögen, während das europäische Simmentaler
- Rind Milchleistung und Fleischanteil liefert. Aus der entstehenden Genetik generiert der
Betrieb sein Zuchtvieh, der Zuchtverkauf stellt die Haupteinnahmequelle da.
Nguni-Rinder: optimale Anpassung, hohe Fruchtbarkeit, zu klein für die Fleischindustrie
Vorzüge der traditionellen Nguni-Rinder lernten die Reisegruppe auf der Farm Teufelsbach
der Familie Jordi, 80 km nördlich von Windhoek kennen. Angereist war auch Hartmut Kölling
vom Landwirtschaftsministerium, der das nationale Erhaltungsprogramm vorstellte. Seit 30
Jahren werde mit den alten Rassen gezüchtet, um deren Genetik zu bewahren und um die
Rasse vor dem Aussterben zu schützen. Mit dem Verkauf von Zuchtbullen aus staatlicher
Zucht an konventionelle Farmer werde die Rasse am Leben gehalten und vor
Auskreuzungen mit anderen Rassen geschützt.
Großer Vorteil dieser alten Rasse ist die perfekte Anpassung an die klimatischen
Bedingungen in Namibia. Je nach Region und Futterangebot innerhalb des Landes gibt es
große Unterschiede innerhalb der Rasse. So sind die Tiere in den Stämmen der Sulus,
Swasis oder Sangas unterschiedlich groß. Diese Nguni-Rinder sind in der Lage mit einem
Minimum an Medikamenteneinsatz gesund zu bleiben: Sie sind an viele Krankheiten und
Parasiten angepasst und erbringen trotz Parasitendruck gute Leistungen. Zudem ist die
Rasse Nguni ein guter Verwerter für die häufig vorkommenden Sauergräser, die etwa die
Simmentaler eher meiden.
Dass diese Tiere selbst in großer Trockenheit überleben und sich dabei sogar vermehren
können, hat die Familie Jordi selbst erfahren: Vor 42 Jahren hatte der Vater des heutigen
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Betriebsleiters 42 Nguni-Tiere gekauft und ließ sie mit seinen Rindern grasen. Während
einer starken Trockenheit waren die Rinder für zwei Jahre auf sich selbst gestellt - fast nur
Nguni-Rinder überlebten und hatten sich sogar vermehrt.
Kleiner Wuchs - Höchste Flächenproduktivität
Der Schlachtkörper der Ngunis ist im Vergleich zu den anderen Rassen Namibias eher klein.
Mit 58 - 60 % Ausschlachtung und 220 - 240 kg Schlachtgewicht, erfüllt er nicht die
Anforderungen des größten Schlachthofes Meatco, weshalb die Rinder nicht für den Export
geschlachtet werden, sondern zum größten Teil nach Südafrika verkauft werden. Da diese
Tiere kleinrahmig sind, benötigen sie nicht so viel Fläche wie die größeren Artgenossen. Auf
der besichtigten Farm wurden pro Kuh 14 Hektar Weideland vorgehalten. Ein weiterer Vorteil
der Rasse Nguni ist die hohe Fruchtbarkeit. Nur Kühe, die jedes Jahr ein Kalb großziehen,
sind für die Farmer profitabel. Trotz des geringen Gewichts des Schlachtkörpers ist die
Flächenproduktivität dieser Rasse im Vergleich zu anderen am höchsten. Bei der Fellfärbung
kommen fast alle Farbkombinationen vor, wobei bei der Zucht auf eher dunklere Tiere
gesetzt wird, um Sonnenbrand bei den Tieren vorzubeugen. Die verschieden gemusterten
Felle sind sehr gefragt und so steuert das Fell einen guten Teil zum Erlös des Tieres bei.
Beim Wasserverbrauch sind Ngunis sehr genügsam und kommen mit 50 - 60 Litern am Tag
aus. Außerdem fressen sie nicht nur Gras, sondern auch Büsche, was sie gerade während
Trockenzeiten zu echten Überlebenskünstlern macht.
Auf den 7.000 Hektar der Teufelsbach-Farm leben rund 700 Nguni-Rinder (sowie NguniZiegen) etwa 1400 über NN. Der mittlere Jahresniederschlag beträgt 350 - 400 mm. Zur
Wasserversorgung auf der Farm wurden Brunnen angelegt, die bis zu 140 m tief sind. Zum
Schutz vor Leoparden zieht eine Eselherde mit den Rindern durch die Landschaft: Bei
Angriffen schützen Eselhengste die eigene Herde mit Tritten und Bissen.
Straße bis zum Horizont zum ‚südlichsten Seebad Deutschlands‘
Von der Teufelsbach-Farm ging es 360 km weiter nach nach Swakopmund an der Westküste
Namibias. Allein die Fahrt dorthin war bereits ein Erlebnis, denn die Bundesstraße 2 führt
absolut geradeaus durch die Wüste: Straße bis zum Horizont - ein Gefühl von Freiheit
breitete sich aus. Swakopmund wird auch als „südlichstes Seebad Deutschlands“ bezeichnet
und genau so sieht es dort auch aus: Neben vielen deutschen Geschäften und
Straßenschildern, erinnerten auch zahlreiche Gebäude durch den deutschen Baustil an die
Kolonialzeit vor über 100 Jahren.
Am nächsten Morgen ging es zeitig los zur Wüstentour „Living Desert“. Wir wurden von
unseren beiden Guides Chris und Douglas mit großen Geländewagen abgeholt, mit denen
wir durch die Wüste gefahren wurden. Zunächst erklärte uns Chris wie die Namib - Wüste
beschaffen ist und dass sie seit einigen Jahren ein Nationalpark ist. Aufgrund eines Stroms
mit kaltem Wasser aus der Antarktis regnen alle Wolken, die sich über dem Atlantik bilden,
noch weit vor der Küste ab. Daher regnet es in Swakopmund äußerst selten. Seit vier Jahren
hat es dort nicht mehr geregnet. Dennoch ist die Wasserversorgung durch starken
Morgennebel gesichert, welchen Tiere und Pflanzen auffangen und als Trinkwasser nutzen.
Wir lernten, dass sich kleine pflanzenfressende Tiere von herangewehten Samen und
Pflanzenbestandteilen ernähren, die sich am Fuß der Dünen sammeln - das sogenannte
„Müsli“. Durch die vielen kleinen Pflanzenfresser versammeln sich dort ebenfalls größere,
fleischfressende Tiere am „Buffet“, sodass entlang der Dünen erstaunlich viel Leben zu
finden ist. Aufgrund des sehr kalten Morgens hatten Chris und Douglas einige
Schwierigkeiten frische Spuren von Tieren zu finden, die sie uns zeigen konnten. Doch nach
einigem Suchen sahen wir Spinnen, Geckos, Schlangen und ein Chamäleon.
Wüstentour mit Achterbahn-Feeling
Der zweite Teil der Wüstentour bestand aus einer Fahrt über die Dünen mit
zwischenzeitlichen Stopps für Panorama-Fotos. Durch das Auf und Ab und einigen
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Schräglagen an den Dünen, kam echtes Achterbahn-Feeling auf und bildete einen
gelungenen Abschluss der Wüstentour.
Am Nachmittag desselben Tages wurden wir abermals von unserem Hotel zu einer
Wüstentour abgeholt. Dieses Mal jedoch fuhren wir mit Quads durch die Dünen. Anfangs
fuhren wir alle brav hintereinander her und wurden von insgesamt drei Guides beobachtet,
damit uns nichts geschieht und wir die vorgegebenen Wege nicht verlassen, da wir uns in
einem Nationalpark aufhielten. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit ging es endlich richtig
in die Dünen und das Tempo wurde angezogen. Insgesamt zwei Stunden fuhren wir so in
langen Schlangen durch die Wüste und bekamen abermals das Achterbahn-Feeling, nur
dass wir diesmal selbst am Steuer saßen und den Wind in unseren Gesichtern spürten.
Nach der Quadtour nutzen wir die Gelegenheit ein paar Fotos von dem Sonnenuntergang
über dem Atlantik zu machen, bevor wir uns alle eine heiße Dusche gönnten. Denn es war,
obwohl wir uns in einer Wüste befanden, recht kühl, sodass uns allen am Ende des Tages
kalt war.
Wildtiere im Etosha-Nationalpark
Unser straffes Reiseprogramm sah vor, dass wir bereits nach zwei Übernachtungen wieder
aus Swakopmund verlassen mussten und den Etosha-Nationalpark als unser nächstes Ziel
ansteuerten. Auf dem Weg dorthin, machten wir Station bei der Familie Rust. Nach etwa 2
Std. Fahrtzeit erreichten wir das Zwischenziel. Empfangen wurden wir mit einem leichten
Mittagessen, bei dem es unter anderem geräuchertes Zebrafleisch gab. Nachmittags
besuchten wir das „living museum“ der Buschleute. Die Buschleute der San stellten uns ihre
traditionelle Lebensweise vor. So zeigten sie unter anderem, wie sie jagen und Feuer
machen. Zum Abschluss präsentierten sie ein traditionelles Lied, das Giraffenlied. Dieses
Lied amüsierte uns Studenten so sehr, dass wir noch während der kompletten letzten Tage
darüber sprachen.
Die Weiterfahrt zum Etosha-Nationalpark, mit einer Größe von 22.275 km², begann am
folgenden Tag morgens. Am frühen Nachmittag erreichten wir unser Ziel. Die restliche Zeit
des Tages, bis zum Einchecken in unserer Herberge nutzten wir, um den Nationalpark mit
unseren Bullis zu erkunden. Dabei sahen wir viele verschiedene Wildtiere, z.B. einen
Elefanten direkt an einem der Wege.
Ein Elefant im Etosha-Nationalpark
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Wir hielten häufig an, denn wir waren so fasziniert von den vielen verschiedenen Wildtieren,
dass wir viele Fotos machten.
Trotzdem erreichten wir rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang, der gegen 18 Uhr begann,
unser Quartier, das Halali-Camp. So saßen wir rechtzeitig zum Sonnenuntergang an dem
nahegelegenen Wasserloch, zu dem viele Tiere ziehen um Wasser aufzunehmen. Dort
konnten wir zahlreiche Wildtiere beobachten. In der Abenddämmerung kamen unter
anderem Zebras, Nashörner, Steinböcke, Hyänen und eine Herde von 13 Elefanten zum
Trinken.
Am nächsten Morgen startete unsere Safari bereits um 5:30 in der Früh, um möglichst viele
Tiere beobachten zu können. Vor allem die Aussicht Raubkatzen wie Löwen und Geparden,
die vorwiegend in der Morgen- und Abenddämmerung aktiv sind, zu sehen motivierte uns, so
früh aufzustehen. Die für 2 1/2 Stunden geplante Safari durch Etosha war zwar sehr kalt,
aber trotzdem lohnenswert. Wir hatten Erfolg und konnten einen Löwen und einen Geparden
aus wenigen Metern Entfernung beobachten.
Melken nach deutschem Standard: Einer von landesweit 13 Milchbauern
Nach der Safari steuerten wir unsere nächste Übernachtungsmöglichkeit an. Angekommen
in unserem Quartier, vermittelte der Besitzer unserer Herberge uns kurzerhand eine
Farmbesichtigung bei einem der wenigen Milchbauern Namibias. In ganz Namibia, das etwa
so groß ist wie Deutschland und Frankreich zusammen, gibt es nur 13 Milchbauern. Diese
einmalige Gelegenheit ließen wir uns nicht entgehen, sodass wir spontan losfuhren zum
Betrieb von Peter Menne.
Als wir ankamen, wurden wir bereits von Peter Menne und einer Herde Kühe im Wartehof
erwartet. Der Wartehof war als eingezäuntes und überdachtes Areal gestaltet, um die Kühe
vor der Sonne zu schützen. Ansonsten leben die Kühe ganzjährig auf Weiden. Peter Menne
bewirtschaftet eine Farm mit 2.500 ha, 200 Kühen und 20 Angestellten. Seit 28 Jahren setzt
die die Farm auf die Rasse Braunvieh. Sie bringen zwar etwas weniger Milchleistung als
typische Milchrassen, sind aber dem Standort gut angepasst. Die Herde wird mit Sperma
aus der Schweiz, Kanada, Deutschland oder Italien aufgefrischt. Die Haltung erfolgt intensiv,
was für namibische Verhältnisse eine Tierzahl von einer Kuh auf 10 - 15 ha bedeutet. Die
Kälberaufzucht und Jungtierhaltung erfolgen extensiv. Mit 4 - 5 Tagen werden die Kälber
abgesetzt und bis 2 bis 3 Monate gefüttert. Die männlichen Kälber werden mit 200 – 220 kg
an Mastbetriebe in Südafrika verkauft.
Es gibt keine klassische Kalbesaison, sondern es wird über das ganze Jahr abgekalbt. Die
Klauenpflege, Besamung und Trächtigkeitsuntersuchung werden vom Betriebsleiter selbst
durchgeführt. Die Herde wird unterteilt in frühlaktierende, hochlaktierende und
spätlaktierende Kühe, die in 3 verschiedenen Kralen untergebracht sind. Dabei müssen die
Tiere zugefüttert werden. Teilweise wird selbst Heu produziert, aber auch Heu und Luzerne
zugekauft. Außerdem werden noch 200 ha für den extensiven Silomaisanbau genutzt.
Gelegentlich wird auch Sorghum angebaut und siliert, da dieser sich ebenfalls als
Futterpflanze eignet und mit der Trockenheit gut zurechtkommt. Allerdings ist die
Futterqualität schlechter als die des Silomaises und die Ernte ist problematischer mit den
vorhandenen Maschinen. Das zugekaufte Futter und das Saatgut müssen den weiten Weg
aus Südafrika zurücklegen. Wie jede Farm in Namibia hat auch diese mit der Trockenheit zu
kämpfen. Mit Regen ist ausschließlich zwischen Dezember und April zu rechnen und in
manchen Jahren fällt er zu knapp aus. Bewässert wird auf der Farm nicht. Um das
Überleben der Farm aber in Zukunft zu sichern, wird über ein Bohrloch und
Bewässerungsmöglichkeiten nachgedacht.
Gemolken wird zweimal täglich in einem doppelreihigen Tandemmelkstand mit je 6
Melkplätzen. Der Milchwagen kommt jeden 4 Tag, um die Milch nach Windhoek zu liefern.
Es ergibt sich eine Milchmenge von ca. 4.000 l, alle 4 Tage. Im Durchschnitt ergibt sich eine
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Milchmenge von 20 l pro Tag pro Kuh, wobei sogar 40 l Kühe dabei sind, und eine
Laktationsleistung von 5.000 – 6.000 Liter. Die Kühe werden nicht selten bis nach der achten
Laktation im Betrieb gehalten. Der Melkvorgang entspricht mit Zitzenreinigung, Vormelken
und Zwischendesinfektion dem deutschen Standard. Vor Ort wird die Milch auf 2,5°C
herunter gekühlt. Der Transport zur einzigen Molkerei Namibias in Windhoek, erfolgt jedoch
ungekühlt. In Namibia gibt es keine Milchleistungsprüfung. Die Milch wird nur nach Fettgehalt
und Liter bezahlt. Es gibt allerdings einen Zuschlag, wenn der Zellgehalt unter 20.000 Zellen
pro Milliliter liegt. Im Normalfall haben Mennes Kühe einen Zellgehalt von 8.000 – 10.000. Es
gibt eine Milchqoute in Namibia, wobei in den nächsten Jahren keine Produktionsbeschränkungen zu erwarten sind, da die Farmen von politischer Seite geschützt werden und
möglichst viel produzieren sollen. Trotzdem ist mit politischen Schwankungen mit der Wahl
jeden neuen Präsidenten zu rechnen, was langfristige Planungen erschwert. Im Norden des
Landes, oberhalb der Etoshapfanne, dem Kommunalgebiet, gibt es zurzeit Probleme mit der
Maul und Klauenseuche. Die Farmer in Mennes Region haben Bedenken, dass durch die
geplante Grenzöffnung zu den kommerziellen Gebieten die Seuche bis zu ihnen vordringt.
Bisher hat eine sogenannte „rote Linie“ verhindert, dass Vieh von Norden nach Süden bzw.
von den Kommunalgebieten in die kommerziellen Gebiete transportiert werden kann. Die
Maul und Klauenseuche stellt eine der größten Herausforderung der namibischen
Landwirtschaft zurzeit da. Auf der Farm gibt es Mitarbeiter die bereits seit 20 Jahren dort
arbeiten und sich mit der Farm identifizieren. Herr Menne hat nahe seiner Farm ein kleines
Dorf angesiedelt, in dem die Angestellten, aus unterschiedlichen Stämmen und teilweise
auch mit Familien, leben. Dennoch ist es schwierig, gut ausgebildete junge Leute für die
Farmarbeit zu gewinnen.
Im Maisdreieck: Die Regenzeit bestimmt alleinig den Anbauerfolg
Am Tag darauf, den 04.06.2015, führte uns unser Reiseprogramm zur Ghaub-Gästefarm.
Die Ghaub Gästefarm ist eine privatwirtschaftliche Farm im wasserreichen Maisdreieck
Namibias, zwischen Grootfontain und Tsumeb an der D 3022 gelegen. Sie erstreckt sich
über insgesamt 11.800 ha, auf denen überwiegend Mastrinder gehalten werden. Etwa 600
ha davon sind Ackerland auf dem Mais angebaut wird, 36 ha können künstlich beregnet
werden. Das Wasser für die Beregnung kommt aus 5 verschiedenen Quellen die über das
Farmgelände verteilt sind. Die ergiebigste Quelle fördert bis zu 7m³ pro Stunde. Zur
Lagerung steht ein 400m³ großer Rundbehälter zur Verfügung, von wo aus das Wasser in
zwei Kreisregner mit 24 und 12 ha Fläche gepumpt wird.
Auf der Ackerfläche des Betriebes wird zum größten Teil Körnermais angebaut, welcher an
eine Mühle in Otavi verkauft wird, wo er zu Maismehl für verschiedene Supermärkte
vermahlen wird. Um eine „Abnahmegarantie“ zu haben, wird eine Sorte mit weißen Körnern
angebaut. Laut namibianischem Gesetz müssen alle Vorräte an weißem Mais im Land
verbraucht sein, bevor Mais aus anderen Ländern importiert werden darf. So ist
sichergestellt, dass die Ernte abgenommen wird. Dabei werden ca. 3.500 N$ pro Tonne Mais
erlöst. Im Durchschnitt der letzten Jahre lag die Ernte bei fünf bis sechs Tonnen pro Hektar,
unter der Beregnung bei zehn bis zwölf Tonnen. Im Erntejahr 2015 wird aufgrund der starken
Trockenheit mit Erträgen von ca. 500 kg pro Hektar gerechnet. Normalerweise startet die
Ernte ab Juli, aufgrund der Trockenheit wurde aber im Juni schon damit begonnen, da die
Körner bereits die gewünschte Restfeuchte von 10 % erreicht haben und um Ernteverluste
durch ausfallende Körner geringer zu halten. Geerntet wird mit einem geliehenen Claas Mähdrescher mit sechsreihigem Pflückvorsatz. In diesem Jahr allerdings mit zwei gezogenen,
einreihigen Dreschern, da der Ertrag die Kosten für den Claas Drescher nicht decken würde.
Auf den beregneten Flächen wird nach der Maisernte ein Stoppelsturz durchgeführt und mit
einem einfachen Düngerstreuer Weizen ausgesät, welcher dann im November mit
durchschnittlich acht Tonnen Ertrag pro Hektar geerntet und ebenfalls an die genannte
Mühle vermarktet wird. Beide Kulturen werden mit ca. 230 kg Volldünger (16% N, 10% P,
5%K) gedüngt, wobei die Applikation bei Mais entweder über Unterfußdünger, in
Kombination mit mechanischer Unkrautpflege oder flüssig über die Beregnungsanlage
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durchgeführt wird. Pflanzenschutz erfolgt direkt bei der Maisaussaat mittels Glyphosat und
bei einer Bestandshöhe von 70 cm Mechanisch. Selektive Herbizide für den Nachauflauf
sind leider nicht erhältlich. Fungizide sind weder im Weizen noch im Mais nötig, solange das
Wetter nicht zu nass ist.
Die Regenzeit von Dezember bis März oder April bestimmt alleinig den Anbauerfolg. Für
Mais sind ca.700mm Regen in dieser Zeit nötig um über das Jahr ausreichend Feuchtigkeit
im Boden zu haben. Aktuell waren es aber nur knapp 300 mm. Positiv war ein Regeschauer
Ende März, welcher wahrscheinlich ausreicht, um genügend Futter für die Rinder bis zur
nächsten Regensaison zu haben. Auch wenn die Bestände nicht allzu üppig sind.
Rinderhaltung und Gästehäuser als zusätzliche Standbeine
Zur Farm gehören insgesamt ca. 800 Rinder, davon 600 Simmentaler zur Mast, 100
Brahmanen, wovon 40 Zuchtbullen für den Verkauf bestimmt sind und nochmal 100 Simbra,
eine Kreuzung aus beiden Rassen. Gezüchtet wird aufgrund der Leichtkalbigkeit und des
Temperaments mit den Brahman-Rindern. Während die Zuchtbullen in einem Kamp am
Haus sind, wo sie mit Grassilage gefüttert werden, weiden alle andern Tiere auf den
verbleibenden 11.000 ha rund um die Farm. Pro Tier werden dabei ca. 30 ha Fläche
benötigt. Auf vollständig entbuschten Arealen reichen auch 4 ha pro Tier um genügend
Futter zu haben. Die Zuchtbullen sind absichtlich näher am Haus, um sie besser vor
Wilderern zu schützen. Im vergangenen Jahr sind 19 Rinder von Wilderen erlegt worden. Die
Zuchtbullen werden in der Regel mit vier Jahren verkauft und bringen bei guter Qualität bis
zu 30.000 N$. Die Mastrinder werden zum Teil über eine eigene Metzgerei vermarktet. Der
größte Teil allerdings über den Fleischkonzern Meatco.
Für den landwirtschaftlichen Bereich stehen insgesamt 13 Arbeitskräfte zur Verfügung,
wovon drei permanent für die Betreuung der Rinder beschäftigt sind und weitere als
Traktorfahrer, Mechaniker, Zäunebauer und Handlanger.
Ebenfalls zur Farm gehören mehrere Gästehäuser, welche zum Teil noch in den Gebäuden
der früheren Missionare von 1910 untergebracht sind. In diesem Bereich sind weitere 13
Mitarbeiter beschäftigt.
Für die Koordination auf der Farm ist der Manager Mika verantwortlich. Eigentümer sind
Marlize und Andre Compion, welche die Farm 2007 von einer namibianischen Brauerei
gekauft haben. Sie planen für die nächsten Jahre den Viehbestand aufzustocken und die
dafür nötige Fläche durch Entbuschen von vorhandenen Flächen zu generieren, ebenso wie
den Maisanbau auf ca. 1.000 ha auszubauen, womit sie in normalen Jahren ca. 15 % der
namibianischen Maisernte generieren könnten. Außerdem soll die Beregnungsanlage
vergrößert werden, da genügend Wasser vorhanden ist. Dafür müssten weitere Kreisregner
aufgebaut und zusätzliche Wasserspeicher geschaffen werden.
Abschluss auf dem Waterberg
Nach dem Mittagessen auf der Ghaub-Gästefarm ging es für uns direkt weiter zum
Waterberg, den wir erst am Abend erreichten. Am nächsten Tag wanderten wir morgens auf
das 200 m hoch gelegene Waterberg Plateau von dem aus wir einen wunderbaren Blick über
die Landschaft von Namibia hatten. Alle waren sich einig, dass sich die Mühen des Aufstiegs
lohnten. Gegen Mittag verließen wir die Region rund um den Waterberg bereits wieder und
machten uns auf den Weg zurück nach Windhoek, wo unsere Reise in Namibia begonnen
hatte. Den letzten Tag nutzten wir, um nochmals die Stadt zu erkunden oder um Museen zu
besuchen, die zum Teil auch die deutsche Kolonialzeit thematisierten. Am späten Abend
ging es dann schließlich zurück in Richtung Deutschland.
Organisiert wurde diese interessante Exkursion von den Studenten Jennifer Nickel und
Christian Jeismann. Die Organisation war perfekt, sodass wir eine entspannte und
reibungslose Exkursion erlebten. Vielen Dank dafür!
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Ein besonderer Dank gilt auch den Farmern, die uns bei jedem Besuch aufs Neue;
hervorragend mit namibischen Spezialitäten, wie Steaks der Oryx-Antilope oder des Kudus
versorgt haben. Weiterhin gilt der Dank der Studenten den begleitenden Professoren, die
zum Gelingen dieser Exkursion beigetragen haben. Bei dem Verband der Susatia und dem
Fachbereich Agrarwirtschaft möchten wir uns an dieser Stelle ausdrücklich für die finanzielle
Unterstützung bedanken!
Claus Düvel, ein Vertreter der Zuchtorganisation, Prof. Dr. Freitag, Jennifer Nickel, Richard
Balks, Pia Heers, Christian Jeismann, Carsten Weber, Samuel Westerheide, Heinrich
Feldmann, Franziska Fiege, Lisa Berendes, Johannes Vahnenbruck, Lukas Beukelmann,
Prof. Mergenthaler, Hannes Beune, Svenja Apel, Heidi Düvel (v.l.)
Nr. 150 | Mitteilungen der Susatia °plus
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