Die Angst vor dem Verlust der Heimat

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Die Angst vor dem Verlust der Heimat
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Familie ist für viele ein wichtiges Heimat-Kriterium. Foto: dpa
Der Flüchtlingsstrom verlangt von uns neue Antworten: Wer sind wir? Was
sind unsere Werte? Worauf sind wir stolz? Was wollen wir erhalten? Was ist
Der Sonderermittler der #Bundesregierung zur
#NSA-Affäre wirft der USA Vertragsbruch vor.
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Heimat? Gastbeitrag eines Psychologen. Von Stephan Grünewald
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Köln. Die Flüchtlingskrise schürt derzeit bei vielen Deutschen die Angst vor
dem Verlust ihrer Heimat. Diese Angst ist seltsamerweise umso größer, je
weniger Fremde oder Flüchtlinge sich tatsächlich in der betreffenden
Heimatregion aufhalten. Die Angst vor dem Verlust lässt sich besser verstehen,
wenn man die Bedeutung von Heimat psychologisch analysiert.
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Heimat ist Gefühl der Urgeborgenheit
Spricht man in Tiefeninterviews mit den Menschen über ihre Liebe zur Heimat,
verändert sich sogleich ihre Stimmung. Der Tonfall wird weich und bedächtig,
manche sind zu Tränen gerührt. Es entsteht ein sehnsuchtsvoller Sog, in den
sich immer wieder schmerzliche Melancholie mischt. Mit der Heimat
verbinden die Menschen einen kindlich-paradiesischen Zustand des
Aufgehoben- und Beschütztseins.
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Sie beschreiben vertraute Bilder: ihr Elternhaus oder die Tasse, aus der sie als
Kind Kakao tranken. Damit verbindet sich das Gefühl der Urgeborgenheit – ein
glückseliger Zustand, in dem man sich der Welt noch unmittelbar verbunden
fühlte.
Aber dieser Zustand ist im Laufe des Erwachsenwerdens schmerzlich verloren
gegangen. Was allen Menschen bleibt, ist eine lebenslange Sehnsucht, dieses
verlorene Paradies wieder zu erlangen. Diese Sehnsucht bleibt unerfüllbar. Wir
nähern uns dem Heimatgefühl zwar immer wieder an, wenn wir zum Beispiel
in den Kreis der Familie zurückkehren und gemeinsam Weihnachten feiern.
Aber nach einigen Momenten der Harmonie und Vertrautheit weicht diese
Sehnsucht einer leisen Enttäuschung oder einer melancholischen Ernüchterung.
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Wir haben also alle unsere ursprüngliche Heimat verloren – ganz gleich, ob wir
in unserer angestammten Region geblieben oder weggezogen sind – oder ob
wir gar aus unserem Herkunftsland fliehen mussten. Und wir sehen uns vor die
Aufgabe gestellt, eine neue Heimat aufzubauen, die uns zumindest einen
Abglanz des alten Heimatgefühls beschert.
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Das kann eine neue Familie sein; ein Haus, in dem man sich einrichtet; ein
Garten, in dem man sich geborgen fühlt. Das kann aber auch die ideelle Heimat
eines Fußballvereins sein, dem man sich verbunden weiß, oder die Ordnung
eines Landes, in dem man sich zu Hause fühlt.
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Zwei Asybewerber in Loitz. Loitz ist eine Stadt, die seit der Wende fast die Hälfte ihrer
Einwohner verloren hat. Nach Kriegsende fanden auch hier mehrere tausend deutsche
Flüchtlinge eine neue Heimat. Foto: dpa
Die Flüchtlingskrise berührt und wühlt auch jene Menschen auf, die konkret
noch gar nicht mit den Flüchtlingen in Berührung gekommen sind. Denn sie
verdeutlicht uns auf eine eigene, schmerzhafte Weise, dass auch wir unsere
ursprüngliche Heimat unwiederbringlich verloren haben.
Bei vielen Bürgern fördert das die Bereitschaft zu einer Schicksalsgemeinschaft
mit völlig fremden Menschen und zur aufopferungsvollen Hilfe. Bei anderen
hingegen wachsen Ressentiment und Vorbehalte gegen die Fremden: Sie, die
Heimat-Vertriebenen, werden dann zu Heimat-Vertreibern; zu Tätern, die uns
die Heimat nehmen. Durch diese Wendung sind dann wir die eigentlichen
Opfer und Hilfsbedürftigen, die allein den Schutz von „Mama Merkel“
verdienen.
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Mit dem Impuls, die Flüchtlinge zurückzuschicken oder die Grenzen
dichtzumachen, ist die Hoffnung verbunden, dass wir das verlorene Paradies
wiedergewännen, sobald wir die Flüchtlinge los sind. Aber das ist ebenso eine
Illusion wie der Traum, dass der Zuzug von Migranten ein Multikulti-Paradies
entstehen ließe.
Die reale Herausforderung, eine Jahrhundert-Herausforderung, ist eine ganz
andere, die jedem Einzelnen Zumutungen, Umstellungen und Opfer
abverlangen wird. Wir müssen in den ewigen Aufbau einer neuen Heimat auf
einmal Menschen einbeziehen, die anders riechen, anders essen, anders
sprechen und die eine andere Sicht auf die Welt haben.
Diese Herausforderung kann aber auch Anlass zur Selbstvergewisserung für
unsere liberale Multioptions-Gesellschaft sein. Sie drohte nämlich schon lange
vor der Flüchtlingskrise ihren Sinn, ihre ideelle Heimat, die Wertschätzung von
Freiheit und Sicherheit in einem Meer von Beliebigkeit zu verlieren.
Fragen, die beantwortet werden müssen
Die Flüchtlingskrise rückt jetzt unverzichtbare Fragen in den Blick, die wir
beim Bau einer neuen Heimat berücksichtigen und beantworten müssen: Wer
sind wir? Was sind unsere Werte? Worauf sind wir stolz? Was wollen wir
erhalten? Was wollen wir entwickeln?
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So bergen die anstehenden Herausforderungen die Chance, aber auch die
Notwendigkeit, unsere Ideale und Regeln neu zu definieren und
festzuschreiben. Die Flüchtlingskrise muss daher nicht zu einem
gesellschaftlichen Selbstverlust, sondern sie kann zu einer gestärkten SelbstBewusstheit führen.
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Stephan Grünewald, geboren 1960, ist Psychologe und Gründer und
Geschäftsführer des Kölner rhein-gold-Instituts für qualitative Markt und
Medienanalyse.
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