Kurs-Ferien - Meisters Hotel Irma

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Kurs-Ferien - Meisters Hotel Irma
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Kurs-Ferien
NZZ am Sonntag 31. August 2008
Tipps
und Trips
Gesund oder
verführerisch
«Kräuter-Kochkurs» oder «Süsse-Speisen-Kochkurs»? Gesund
oder unheimlich verführerisch?
Diese Wahl hat der Gast im Hotel
Irma in Meran. Im Vier-SterneHotel kann man sich wunderbar
verwöhnen lassen beziehungsweise etwas für zu Hause lernen.
Pâtisserie-Chefin Anja führt die
Gäste in ihrem Kurs in die Geheimnisse einer Crème brûlée
oder eines Topfen-Strudels ein.
Die Kräuter für den Kräuterkurs
werden im 18 000 m2 grossen
Park und Garten des Hotels gesammelt. Und wer genug gebacken und gekocht hat, entspannt
sich in der Spa-Suite. (sue.)
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ILLUSTRATION: ASHI
Hotel Irma, Meran, Südtirol.
www.hotel-irma.com, Tel. 0039 0473 21 20 00
Der Künstler in mir
In den Ferien mit den
Händen arbeiten? Das
kann man in einem
Bildhauer-Kurs mit
Hölzern im Engadin
So schnell kann sich Liebe in Hass umwandeln.
Stasia wirft das Schäleisen zu Boden und kehrt
dem Holzstück, an dem sie vor kurzem noch
liebevoll die Rinde entfernt hat, den Rücken zu.
«Ich mag es nicht mehr sehen», sagt sie und
setzt sich auf den Boden. Jürg und René, die ein
paar Meter davon entfernt ihre Hölzer mit
Hammer und Meissel bearbeiten, werfen ihr einen mitleidigen Blick zu. Ein paar Minuten später stellt sich Jürg, von Beruf Berater, neben Stasia. Zusammen drehen sie das unförmige Holz
auf alle Seiten, bis die Figur mit den zwei Beinen auf den Kopf zu stehen kommt. Sie nicken
zufrieden, jeder geht wieder seiner Arbeit nach.
Es ist der zweite Tag des Kurses «Bildhauen
mit Fundhölzern». Wir befinden uns im Val
Triazza, ausserhalb von Scuol, an steiler Lage
auf rund 1600 Metern Höhe. Die Engadiner Sonne hüllt die gegenüberliegende Bergkette in ein
traumhaftes Licht. Während die Triazza ungezähmt neben uns hinunterrauscht, geniessen
wir die unberührte Natur. Wir, das sind ein Dutzend Frauen und Männer, die ihren Alltag als
Ingenieur, Hausfrau, Berater, Therapeutin,
Theologe, Lehrerin, Pensionierte oder Schreiberling für sechs Tage hinter sich lassen. Wir
suchen nach dem Künstler, der Künstlerin in
uns, und wir wollen Ende Woche eine selbstgeschaffene Plastik nach Hause nehmen. «Dieses
Ziel werdet ihr alle erreichen», motiviert uns
Kursleiter Alexander Curtius. Und die letzten
Zweifler beruhigt der Bildhauer und Künstler
mit der Aussage, dass es in seinen Dutzenden
von Bildhauer-Kursen noch nie einen gegeben
habe, der nicht fertig geworden sei.
Ausgerüstet mit Holzhammer, grossem und
kleinem Meissel arbeiten wir zunächst die gro-
be Form des Holzes heraus und trennen mit der
Hand- oder Motorsäge das Wesentliche vom
Unwesentlichen. Entscheidungen sind gefragt.
Wie weit belasse ich mein Holz in seiner natürlichen Form? Wovon trenne ich mich? Wie stark
will ich das Vorhandene verändern und selber
Schöpfer sein? Fachmann Alexander kraxelt
von Kursteilnehmerin zu Kursteilnehmer, gibt
Tipps und achtet darauf, niemanden in seiner
künstlerischen Freiheit zu beschneiden.
Gross ist die Freiheit von Beginn weg. Im
Bachbett der Triazza soll jeder sein Objekt suchen, aus dem er die nächsten sechs Tage eine
Skulptur erschaffen will. Während die ersten
bereits nach ein paar Schritten fündig werden,
klettern andere rund 300 Meter dem Bergbach
entlang hoch. Vorbei an langen, dicken, schlanken, verschlungenen oder glatten Holz- und
Wurzelstücken. Einen halben Tag später hat jeder sein Wunschobjekt gefunden und ist daran,
dieses zu bearbeiten. Ausser mir. Ausgerechnet
ich habe mir ein Objekt ausgesucht, das innen
morsch ist. Als auf die erste Mogelpackung
noch eine zweite folgt, bin ich diejenige, die resigniert ist. Doch die Gruppe ist hilfsbereit. Nur
kurze Zeit später befreie ich mit Maja eine elegant geschwungene Legföhre aus dem Bach. Es
ist Liebe auf den ersten Blick. Beim Abtragen
der obersten Holzschicht offenbart sich die
Schönheit der Konifere: Rote, braune, beige und
sogar graue Farbtöne kommen zum Vorschein
und entzücken durch die Windungen im Holz
zusätzlich. Ich rieche Harz, höre das Rauschen
des Baches und werde vom nahen und fernen
Tock-tock-tock der Holzhämmer in einen ZenZustand entführt.
Nachdem wir die teilweise über zwei Meter
langen und bis zu 45 Kilogramm schweren
Holzkolosse auf wundersame Weise den Hang
hinuntergebracht haben, arbeiten wir vor der
Werkstatt der Bergschule Avrona. Es scheint,
dass die knorrigen Monster, die tier- und vogelähnlichen Figuren wie auch die abstrakten Formen zu leben beginnen. Obwohl der Sinn für
Ästhetik den Frauen nachgesagt wird, fallen bei
den Gruppenbesprechungen hauptsächlich die
Männer auf. «Die Linie muss hier durchgehen,
dort gibt es eine Kante, und dieser Bogen hier
muss betont werden», zeichnet Helmut stilsicher mit blauer Kreide aufs Holz und bestätigt
damit, dass knapp 30 Jahre bei Mercedes prägend sind. Die Arbeitstage werden, je näher die
Vernissage rückt, umso ruhiger. Das anfängliche Hämmern weicht dem leiseren Hobeln,
Raffeln und Feilen und endet im gleichmässigen
Rauschen des Schleifpapiers.
Wie Alexander prophezeit hat, werden die
Kunstwerke rechtzeitig vollendet. Wir präsentieren sie stehend auf einem Felsbrocken, einer
Eisenplatte, auf gebranntem Holz oder einfach
auf dem Boden. Mit offensichtlichem Stolz stossen wir auf die Werke an. Natalia Godglück
Bildhauen mit Fundhölzern
Kurse: Der im Text beschriebene
Kurs in Avrona (Unterengadin)
dauert sechs Tage und kostet
850 Franken. Weitere Kurse gibt
es auch im Fextal (Oberengadin)
und in der Rheinschlucht bei
Chur. Ab drei Tagen für 450 Fr.
Infos und Daten unter:
www.atelier-chantroeven.ch.
Anmeldung bei Alexander Curtius, Telefon 081 860 06 94 oder
a.curtiusbuewin.ch.
Unterkunft: In den umliegenden
Hotels mit unterschiedlichen
Standards.
Kursausstattung: Sämtliches
Werkzeug wird zur Verfügung
gestellt.
Teilnehmer: Interessierte, aufgeschlossene Leute, die gerne
kreativ und in der Natur sind.
Durchschnittsalter 50 plus.
Wein und mehr
in Rom
Dass hier Tom Cruise und Katie
Holmes nächtigen, wenn sie in
Rom sind, darf man dem Hotel
nicht negativ anrechnen. Das
«Hassler» ist schliesslich legendär, auch wegen seiner Lage direkt an der Spanischen Treppe,
Das Hotel bietet ein wunderbares
Ambiente, um Weinkenntnisse
aufzufrischen beziehungsweise
seine Fähigkeiten in der WeinKonversation auszubauen. In
zwei Abendkursen erhalten die
Gäste einen Überblick über Italiens grossartige Weine und heimische Rebsorten. Nach dem
Seminar wartet ein GourmetMenu auf die Teilnehmer. (sue.)
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Hotel Hassler, Rom, Tel. 0039 06 699 340
und www.hotelhasslerroma.com
Idyllischer
Abschlag
In der Nähe des idyllischen Lago
d'Iseo liegt «L'Albereta Relais &
Châteaux», ein gepflegtes, stilvolles Herrschaftshaus mit 57
Zimmern und Suiten. Eine ideale
Umgebung für Golfer. Das Haus
bietet ein «Golf Vitalité Package»
an. Während des einwöchigen
Aufenthalts kann man auf drei
verschiedenen Golfplätzen das
Spiel verbessern beziehungsweise auch gezielt mit einem
Lehrer an seinen Schwächen arbeiten. Der Tag auf dem Green
wird jeweils mit einer entspannenden Massage beendet. (sue.)
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Die Gruppenteilnehmer geben
einander anregende Tipps.
Package gültig bis zum 21. 12. 08. Preis im
DZ 1490 Euro. Tel. 0039 030 77 60 550.
Gute Angebote für Golfreisen auch unter
www.greengolf.ch