Badminton Schwerpunkt: Badminton spezifisches Stretching

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Badminton Schwerpunkt: Badminton spezifisches Stretching
 Badminton Schwerpunkt: Badminton spezifisches Stretching/Erwärmung Donzent: Herr Blömeke Referenten: Cristobal Lopez / Marcel Ludwig 1. Stretchen im Wandel der Zeit Das Stretchen im Wandel der Zeit wird in drei hauptsächliche Phasen eingeteilt: 1.1 Naive Phase Bis in die 80er Jahre wurde das Dehnen kaum erforscht. Traditionell versuchte man mit dynamischen Dehnen (federn und wippen in der Bewegung) die Reichweite der Bewegungen zu vergrößern. 1.2 Dogmatische Phase In den 80er Jahren wurde das dynamische Dehnen unter anderem von dem Sportarzt Sven Söveborn kritisiert und meinte herausgefunden zu haben, dass es teilweise schädigend ist. So entstand Stretching:  Contract‐Relax Stretching  Agonist (Bsp. Trizeps) wird vor dem Dehnen maximal kontrahiert, dann gedehnt und danach gelockert und wieder gedehnt  Antagonist Contract Stretching  der Antagonist wird maximal kontrahiert und danach der Agonist gedehnt, Agonist lässt sich durch die Kontraktion des Agonisten leichter dehnen 1.3 Wissenschaftliche Phase – Untersuchungen am Menschen Zum Thema Muskeldehnung erschienen im Laufe der Zeit zahlreiche Publikationen. Sportwissenschaftler stellten fest, dass es nicht eine beste Methode des Dehnens gebe. Dies sei von verschiedenen Faktoren abhängig und von der Sportart, für die zu dehnen ist. Kritik am dynamischen Dehnen wurde von englischen Sportwissenschaftlern Ende der 80er Jahre widersprochen. Prof. Dr. Wiemann hält zusammenfassend fest: „Die im allgemeinen von einem Dehnungstraining oder vom Stretching erwarteten Effekte wie Verminderung des Ruhetonus und Beseitigung einer Muskelverkürzung können nicht nachgewiesen werden.“ 2. Bedeutung des Stretchens im Badminton Badminton gehört zu den Sportarten, bei denen die Beweglichkeit eine entscheidende Rolle spielt. Oftmals werden bei diesen badmintonspezifischen Bewegungen unsere anatomischen Gelenkspielräume maximal ausgelastet. Deshalb ist es wichtig, mit Hilfe eines gezielten Stretchings, Beweglichkeitseinschränkungen in den Zielgelenken wie z.B. der Schulter zu verhindern. Neben den konditionellen und koordinativen Fähigkeiten die für das Badminton entscheident sind, ist die Beweglichkeit notwendig Bewegungen so schnell, so schonend und so ökonomisch wie möglich auszuführen. Personen die über eine gute Dehnfähigkeit verfügen, ist es möglich den im Muskel bestehenden Widerstand zu verringern um somit den Kraftaufwand für ein Schlag z.B. den Smash zu verringern. 3. Arten des Stretchens Prinzipiell unterscheidet man beim Dehnen sowohl zwischen statischen und dynamischen als auch zwischen aktiven und passiven Übungen. Wichtig für das Dehnen ist, dass man langsam bis in die Endpositionen dehnt um Verletzungen zu vermeiden. Vor einer Belastung sollte der Zielmuskel nicht länger als 10‐15 Sekunden gedehnt werden um zu vermeiden, dass der Muskeltonus im zu dehnenden Muskel für die Ausführung schnellkräftiger Bewegungen zu weit herabgesetzt wird. Nach einer Belastung sollten die einzelnen Bereiche ruhig 2x30 Sekunden gedehnt werden um die Durchblutung der Muskeln und Bänder zu fördern und um muskuläre Dysbalancen zu vermeiden. Statisch: ‐ langsames Dehnen des Zielmuskels bis zur Endposition ‐ wenn Endposition erreicht wird Dehnung gehalten Dynamisch: ‐. Erreichen bzw. Erweitern der Endposition durch z.B. Nachfedern Aktiv: ‐ Ausnutzung der inneren Kräfte wie z.B. die Kontraktion des Antagonisten um den Muskel in die jeweilige Endposition zu brngen Passiv: ‐ Ausnutzung äußerer Kräfte wie z.B. eine Maschine oder Partnerstretching um die gewünschte Endposition zu erreichen 4. Bereiche die hauptsächlich für Badminton gedehnt werden Im Badminton werden hauptsächlich der Oberkörper und die Beine gedehnt. Beim Oberkörper werden vor allem die Arme, Schultern und die seitliche Bauchmuskulatur einbezogen. Bei den Beinen sind die Oberschenkel, Waden und die Innenschenkel zu dehnen um Verletzungen vorzubeugen. 5. Ziele des Strechtings ‐ Erwärmung des MuskelsFörderung der Durchblutung ‐ Verletzungsprophylaxe ( Erhöhung der Elastizität der Bänder und Sehnen) ‐ Vermeidung von muskulärer Dysbalancen ‐ Verbesserung der Körperhaltung ‐ Erhöhung der Beweglichkeit als Voraussetzung für z.B. Bewegungsökonomie und Bewegungslernen 6. Erwärmungsübungen 3‐Minuten‐Lauf Im Kreis aufstellen ‐ Hopser‐Lauf ‐ Kniehebelauf ‐ Überkreuzschritt 1. Kniebeuge 10 x 2. Ausfallschritte 10 x 3. Schulterkreisen 3 x pro Richtung 4. Arme kreisen (vor und zurück) 5. Arme nach außen gespreizt und immer schneller werdend rotieren 6. Handgelenke kreisen 7. Oberkörperrotation 8. Wurmliegestütze (alternativ: Frauen‐
liegestütze) Stretchübungen Quellen: Bücher: 1. Oberschenkeldehnen 2 Ausfallschritt (Hüfte nach vorne) 3. Wadendehnen 4. Im Sitzen Innenschenkel dehnen 5. Trizepsdehnung mit Rumpfneigung zur Seite 6. Unterarmdehnen 7.Ganzkörperstreckung (Hände nach oben) 8. Schulter‐ und Wadendehnen an der Wand Boeckh, B. Wend, U. (1994). Badminton heute. (4). Krefeld: Intermedia. Lemke, K‐D. Meseck, U. (1996). Badminton Trainig. Aachen: Meyer&Meyer.