100. Ausgabe - Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt

Transcrição

100. Ausgabe - Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt
Vignette
Zeitung der Hannoverschen Kinderheilanstalt
25. Jahrgang · 100. Ausgabe
*
0
10
4.2009
Tag der offenen Tür
im Kinderkrankenhaus auf der Bult Seite
Ω
»
4
Zentrum Kinderchirurgie: Dr. Ludwikowski Ω 6 . Neues Insulin Ω 8 . Tag des frühgeborenen Kindes
CIC Ω 13 . Jubiläum der Güldene Sonne Ω 14 . SPZ – Beratung von Eltern Frühgeborener Ω 16
Ω
10
.Termine
Titelbild: Kinderspaß
bei Festen auf der Bult
Foto: Christian Behrens
4. Dezember, 17 Uhr Ω Landesbühne
Hannover, Bultstraße 7
5. Dezember, 15–17 Uhr Ω Speisesaal,
Kinderkrankenhaus auf der Bult
Weihnachtsmärchen
„Zwerg Nase“
Nikolausfeier
Der Telefonanbieter ...htp lädt uns wieder
zum traditionellen Weihnachtsmärchen ein.
Willkommen sind Patienten, Kinder der
Mitarbeiter und alle, die sich der Stiftung
Hannoversche Kinderheilanstalt verbunden
fühlen. Herzlichen Dank dem großzügigen
Gastgeber ...htp für diese wunderbare
Adventsfreude.
Ω Gratis-Kartenreservierung: [email protected].
9. Dezember, 18 Uhr Ω Speisesaal,
Kinderkrankenhaus auf der Bult
Weihnachtsfeier
Alle ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter
der Hannoverschen Kinderheilanstalt sind
herzlich zu weihnachtlichem Essen und
­musikalischem Programm u. a. mit dem ­
Sax-Quartett der Herschelschule sowie der
beliebten Schrott-Tombola eingeladen.
10. Februar, 10.30 Uhr Ω Teen Spirit Island
Einweihung des
TSI-Erweiterungsbaus
Nach nur viermonatiger Bauzeit kann der
Anbau, der sechs weitere Therapieplätze für
suchtabhängige Kinder- und Jugendliche
­ermöglicht, in Betrieb genommen werden.
„Horch, was kommt von draußen rein …?!“
Der Nikolaus schaut im Kinderkrankenhaus
vorbei, um den Kindern eine kleine Freude
zu bescheren. Es werden Märchen erzählt
und Nussschalen in weihnachtliche Figuren
verwandelt. Außerdem führen die Clownin
Petronella und der Zauberer Carsten den
kleinen Kindern ihr lustiges Advents­pro­
gramm vor. Diese Nikolausfeier wurde durch
die Firma Johnson Controls Hybrid and
Recycling GmbH ermöglicht, die das Projekt
nicht nur mit finanzieller, sondern auch mit
sozialer Unterstützung fördert. Denn an
­diesem Tag werden sich Mitarbeiter des
Unternehmens im Kinderkrankenhaus sozial
engagieren. Wir bedanken uns herzlich dafür
und freuen uns auf einen tollen Nachmittag.
18. Dezember, 12 Uhr Ω Station 11,
Kinderkrankenhaus auf der Bult
Einweihung der
Intensivstation 11
Nach umfangreichen Umbaumaßnahmen
kann der Betrieb auf der Intensivstation 11
in neuen Räumen aufgenommen werden.
Zur Einweihungsfeier sind Interessierte
herzlich eingeladen.
18. Januar, 8.30 Uhr Ω Bibliothek,
Kinderkrankenhaus auf der Bult
Mitarbeiter­einführung
Eine Informations­veranstaltung für neue Mi­t­
arbeiter der Hannoverschen Kinder­heilanstalt.
2 · Vignette · 100 · Dezember 2009
.Editorial
Sehr geehrte Mitarbeiter*, Freunde und Förderer der Hannoverschen Kinderheilanstalt,
hereinspaziert! Die Tür stand weit offen, und viele sind gekommen! Es war für uns eine große Freude und
Bestätigung, dass sich so viele Menschen aufgemacht haben, um beim Tag der offenen Tür die verschiedenen
Abteilungen des Kinderkrankenhauses auf der Bult besser kennenzulernen und sich davon zu überzeugen,
dass „Kinder in guten Händen“ sind. (Seite 4)
Die Fragen besorgter Eltern – insbesondere auch zur „Schweinegrippe“ und rund um die Sicherheit der
­ leinen Patienten – beantworten wir mit gezielter Aufklärung zu Hygienemaßnahmen und motivierenden
k
„Saubere Hände!“-Aktionen. (Seite 12)
Durch unser kontinuierliches Risikomanagement werden Abläufe und Prozesse durchleuchtet und so
­ ptimiert, dass eine größtmögliche Sicherheit und eine erfolgreiche Behandlung gewährleistet werden. Wir
o
haben ein „Critical Incident Reporting System“ (CIRS) eingeführt zur Erfassung und Analyse von unerwünschten Ereignissen. Diese Kultur der Fehlervermeidung steigert die Sicherheit der Patienten und auch der
Mitarbeiter in unserem Kinderkrankenhaus noch weiter.
Die sommerlich beschwingte Jubiläumsfeier unserer Therapiestation für suchtabhängige Kinder und
Jugendliche Teen Spirit Island (TSI) bleibt für alle Beteiligten eine fröhliche und beeindruckende Erinnerung.
Der lang geplante Anbau, der die Station um sechs Betten erweitert, wird zum Jahresende fertig gestellt.
Anfang 2010 geht der Betrieb los. Wir sind froh, unser Suchtbehandlungskonzept dann auch für Internet- und
PC-Spielsucht anbieten zu können. Immer mehr Kinder und Jugendliche geraten in einen Kreislauf von Ab­
hängigkeit und Sucht, aus dem sie sich nicht mit eigener Hilfe befreien können. Der Unterstützung unserer
Förderer ist es zu verdanken, dass wir bereits große Fortschritte machen konnten. Etwa ein Viertel der
Bausumme ist schon zusammen gekommen. Für die weitere Baufinanzierung unseres Erweiterungsprojektes
sind wir weiterhin auf großzügiges Engagement angewiesen. Jeder Beitrag hilft, ­jungen Menschen neue
Zukunftsperspektiven zu vermitteln, damit sie ein suchtfreies, selbstbestimmtes Leben führen können! (Seite 20)
Haben Sie auch mitgezählt? Dies ist die 100. Ausgabe der Vignette. Ich freue mich, dass wir Sie, liebe Leser,
seit 1985 über das Geschehen und Neuigkeiten in der Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt auf dem
Laufenden halten konnten, so dass Sie die Entwicklung unserer Einrichtungen in den letzten 25 Jahren mit
verfolgen konnten.
Ganz herzlich möchten wir uns bei Ihnen, liebe Leser, bedanken, dass Sie uns durch Ihre Anteilnahme, Ihre
ehrenamtliche Hilfe sowie Ihre finanziellen Mittel im Jahr 2009 engagiert unterstützt und begleitet haben.
Wir hoffen, dass Sie uns auch in Zukunft verbunden bleiben.
Besinnliche Feiertage und auch für das kommende Jahr Glück und Gesundheit wünscht Ihnen
Dr. Thomas Beushausen
Vorstand Hannoversche Kinderheilanstalt · Ärztlicher Direktor Kinderkrankenhaus auf der Bult
Dezember 2009 · 100 · Vignette · 3
Dr. Farah Shahidi operiert
die Puppe Paula
Herr Prof. Gerd Kuscher
von der Gesellschaft
für Schweißtechnik
International überreicht
1.500 Euro-Spende an
Dr. Thomas Beushausen
.Kinderkrankenhaus
auf der Bult (KKB)
„Kinder in guten Händen“
avsh
Tag der offenen Tür & Adventsbasar
Kinder stellen spannende und wichtige Fragen:
„Wie sieht mein Körper eigentlich von innen aus?“
„Was ist snoozlen?“ „Wie funktioniert ein EKG?“
„Was passiert mit einem Baby, wenn es zu früh
­geboren wird?“ Ende November hatte das Kranken­
haus seine Pforten für Groß und Klein geöffnet, um
Besuchern einen Einblick in den Klinikalltag zu
­gewähren und zu zeigen, dass „Kinder in guten
Händen“ sind. Die einzelnen Abteilungen und
Stationen stellten sich mit interessanten Themen
vor. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm
mit der Band der Kinder- und Jugendpsychiatrie,
den Clinic-Clowns, Zauberer Carsten, Puppen­
theater, Trommelgruppe, Spielen und Workshops
sorgte für Unterhaltung und gute Laune.
Gleichzeitig fand der große Adventsbasar im Am­bu­
lanzflur des Kinderkrankenhauses statt, wo man
­eine vielfältige Auswahl an Advents- und Weih­
nachtsschmuck, Geschenken sowie vielen ­schönen
handgearbeiteten Produkten rund um das Kind
­finden konnte. Organisiert wurde dieser traditionelle
Basar von den ehrenamtlichen Damen des Kinder­
schutzbundes. Der Erlös kommt natürlich dem
Kinderkrankenhaus zugute.
Bereichert wurde das Programm durch spezielle
Krankenhausaktionen, wie die anschauliche PuppenOperation im OP-Saal mit dem Chirurgie-Team um
Frau Dr. Shahidi, kostenlose Blutzucker- und
Blutdrucktests, sowie Snoozlen auf dem Wasserbett,
um nur einige Highlights zu nennen. Neben dem
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Kinderkrankenhaus auf der Bult präsentierten sich
auch die anderen Einrichtungen der Stiftung
Hannoversche Kinderheilanstalt sowie Institutionen
und Selbsthilfegruppen, die sehr eng mit dem
Kinderkrankenhaus zusammenarbeiten.
Die Schule für Gesundheits- und Kinderkranken­
pflege im Kinderkrankenhaus auf der Bult bot
Schülern mit Interesse an einer Berufsausbildung
zur/zum Gesundheits- und Kinderkranken­
schwester/-pfleger aufschlussreiche Informationen
und demonstrierte praxisorientierte Übungen.
Ein herbstlicher Eintopf, heiße Waffeln sowie das
reichhaltige Torten- und Kuchenbuffet der Damen
des Lions Clubs Hannover Viktoria Luise sorgten für
das leibliche Wohl und rundeten das Programm für
die zahlreich erschienenen Gäste ab.
Eine Mitarbeiterin fasste am Abend die vielen
Ereignisse des Tages zusammen: „Wie schön ist es,
dass so viele Menschen gekommen sind, um sich
nicht nur für unsere Arbeit im Kinderkrankenhaus
zu begeistern, sondern auch um mitfühlend an den
Schicksalen der kranken Kinder und Jugendlichen
teilzunehmen.“
Die ehrenamtlichen
­Damen: immer freundlich und hilfsbereit
Freiwillig! Ehrenamtlich!
Die Ehrenamtlichen des Kinderschutzbundes setzen sich
das ganze Jahr ein: Adventsbasar und Tag der offenen Tür
am 21. November waren die großen Highlights
Nimmt man es ganz genau, müssen wir uns als
„Freiwillige“ bezeichnen. Wir reden aber lieber von
„den freiwilligen Ehrenamtlichen“. Denn wir empfinden es immer noch als eine Ehre, dass wir nun
schon seit 33 Jahren im Kinderkrankenhaus auf der
Bult aktiv sein dürfen.
Die Begleitung der Patienten und deren Angehöriger
auf den Stationen liegt uns am Herzen und wir
­freuen uns über Kinder, die wir im Besucher­spiel­
zimmer betreuen können. Unser Begleitservice hilft
Orts­un­kun­digen gern auf den Wegen durchs Haus.
Darüber hinaus kümmern wir uns um Sachspenden,
die das Kinderkrankenhaus in großem Umfang
­erreichen. Bedauerlicherweise können wir nicht alle
uns an­gebotenen Spenden, insbesondere Kleidung
und Spielzeug, annehmen, da es aus hygienischen
Gründen manchmal nicht möglich ist, diese an die
erkrankten Kinder weiterzugeben. Hat ein Kind hier
während seines Aufenthaltes Geburtstag, können
die Mitarbeiter auf den Stationen bei uns nach
einem kleinen Geschenk für den Patienten fragen.
Genauso kümmern wir uns um kleine Präsente
für den Heiligen Abend und sind schon jetzt dabei,
die Geschenke einzupacken.
Aktivitäten gibt es in jedem Jahr genug, bei denen
wir helfend zur Seite stehen. So wurden auch in
­diesem Jahr unser Frühlingsbasar und ein Flohmarkt
durchgeführt. Für das Jubiläum der Drogentherapie­
station Teen Spirit Island haben wir uns beim
„Bunten Nachmittag“ engagiert und für das leibliche
Wohl der Gäste, Patienten und Mitarbeiter gesorgt.
Dies ist uns so gut gelungen, dass wir dem TSI-Team
auch noch einen kleinen Gewinn aus dem Verkauf
der Speisen und Getränke übergeben konnten.
Auch beim Betriebsfest haben wir gern unterstützend
mitgewirkt, indem wir uns um die spanische Deko­
ration des Festzeltes gekümmert haben. Wir hoffen,
dass die gelb-roten Farben Gefallen gefunden haben.
Im November wurden zwei Großveranstaltungen
durchgeführt, bei denen wir uns gern engagiert
­haben. Das „Frühchenfest“, bei dem 300 ehemalige
Frühgeborene und ihre Eltern in einem großen Zelt
auf der Bult gefeiert haben. Wir versorgten die
­turbulente Menge: der Saft floss in Strömen und für
alle kleinen Leckermäuler gab es Kuchen und Süßes
ohne Ende. Das letzte große Ereignis war der Tag
der offenen Tür, am gleichen Tag haben wir den
­traditionellen Adventsbasar veranstaltet, für den sich
sehr viele Aktive anmeldeten.
Zu guter Letzt gibt es in diesem Jahr noch die
Weihnachtsfeier für alle Mitarbeiter der Stiftung
Hannoversche Kinderheilanstalt. In den vergangenen beiden Jahren haben wir versucht, möglichst
viele Preise für die Tombola bereitzustellen – was
wir auch in diesem Jahr versuchen werden.
Es gibt also genug für uns zu tun, und wir machen
es sehr gerne. Sollten wir irgendwo im Hause ­helfend
unterstützen können, bitten wir darum, sich bei uns
zu melden. Auf diesem Wege möchten wir uns auch
gern einmal bei allen Beteiligten für das uns entgegengebrachte Vertrauen bedanken: Vielen Dank!
Dezember 2009 · 100 · Vignette · 5
Gisela Stiebert
Ω Arbeitskreis Kind im
Krankenhaus
Ω Ortsverband
­Deutscher Kinder­
schutz­bund
Das Team der Kinderchirurgie und -urologie
Ein neues Gesicht auf der Bult
avsh
PD Dr. Barbara Ludwikowski leitet den Standort Kinder­kranken­
haus auf der Bult im Zentrum Kinderchirurgie Hannover
Nur wenige Tage nach ihrem Dienstantritt Anfang
November stand sie für ein Interview zur Verfügung:
Frau Dr. Ludwikowski, wo lebten Sie und was
­machten Sie, bevor Sie zu uns nach Hannover kamen?
Ich bin in Bonn geboren und im Ruhrgebiet und
Frankfurt a. M. aufgewachsen, habe in Kiel und
Marburg Medizin studiert. Nach dem Studium
folgte die Ausbildung in Allgemeiner Chirurgie und
Unfallchirurgie im Kreiskrankenhaus Friedberg in
Hessen für fünf Jahre. 1992 wechselte ich nach
Salzburg zur Ausbildung in der Kinderchirurgie
(Facharztprüfung 1996), zusätzlich machte ich die
freiwillige Facharztprüfung für Chirurgie (1995).
Schwerpunkt ist die Neugeborenenchirurgie und
Urologie.
Welche Spezialisierungen und welchen Focus gibt
es in Ihrem persönlichen Arbeitsgebiet?
Fortbildungsaufenthalte konnte ich im Children’s
Hospital in Boston bei Prof. Hendren (komplexe
Kinderchirurgie) und bei Prof. Stuart Bauer (Uro­
dynamik) sowie in Philadelphia in der Kinderurologie
(Prof. John Duckett) absolvieren. Zellkulturen der
Blasenschleimhaut habe ich in Lausanne erfolgreich
durchgeführt, um Grundlagen für eine Blasenersatz­
plastik schaffen zu können. Studienaufenthalte in
London an der Great Ormond Street (überwiegend
Kinderurologie) in 2000 und im St. Thomas Hospital
für Handoperationen bei Schmetterlingskindern in
2002 erweiterten mein klinisches Spektrum. In
Salzburg habe ich dann die chirurgische Behand­
lung dieser speziellen Patienten übernommen. Ein
wissenschaftlicher Schwerpunkt ist die Embryologie
der Beckenorgane beim Mensch und Studium der
Kontinenzmechanismen von Blase und Mastdarm,
die ich in Zusammenarbeit mit dem Institut für
Anatomie und Embryologie in Innsbruck durchge-
6 · Vignette · 100 · Dezember 2009
führt habe. Dies führte zur Habilitation mit dem
Thema: Die klinische Bedeutung der Beckenboden­
embryologie und Entwicklung kontinenzerhaltender
Operationen. In Salzburg habe ich das Curriculum
für die Kinderchirurgie in der neu gegründeten
Paracelsus Privaten Medizinischen Universität aufgebaut und war sehr erfolgreich verantwortlich für
die Lehre der Studenten. Wissenschaftlich stehen
klinische Studien im Vordergrund, und hier war ich
als Vertreter der Universität Mitglied der Salzburger
Ethikkommission.
Haben Sie Vorstellungen bzw. Ziele für das Zentrum
Kinderchirurgie Hannover und die Kooperation vom
Kinderkrankenhaus auf der Bult mit der MHH?
Das neu geschaffene Zentrum für Kinderchirurgie
in Hannover ist ein komplett neues Konzept in
Deutschland. Die Zusammenarbeit des Kinder­
krankenhauses auf der Bult mit der Kinderklinik der
MHH ist eine zukunftsorientierte Kinderchirurgie,
da das Wissen und Können beider Kliniken zusammengefasst wird und die jungen Patienten damit
­eine optimale Behandlung erhalten können. Konkret
bedeutet dies, dass jetzt auch Bauchspiegelungen
und minimal invasive Eingriffe auf der Bult in Zu­
sammenarbeit mit der MHH durchgeführt werden.
Die regionale und überregionale Versorgung wird
damit sichergestellt und die Fort- und Weiterbildung
im Fach Kinderchirurgie durch das breite Spektrum
und eine Rotationsmöglichkeit der Ärzte deutlich
verbessert.
Welche Schwerpunkte sehen Sie für die
Kinderchirurgie auf der Bult?
Schwerpunkt auf der Bult ist die Früh- und Neu­
geborenenchirurgie in Zusammenarbeit mit den
­kooperierenden Kliniken, hier in erster Linie mit der
Neonatologie. Eine enge Zusammenarbeit vor der
PD Dr. Barbara Ludwikowski
Geburt ist bereits mit den Gynäkologen und den
werdenden Eltern notwendig.
Die Versorgung Schwerbrandverletzter ist weiterhin
ein großer Schwerpunkt auf der Bult. Im Haus
soll die plastische Korrektur sichergestellt sein und
neue Behandlungsmethoden (Gewebekulturen)
­entwickelt werden. Die enge Zusammenarbeit mit
der bestehenden Kindesschutzgruppe wird auch
zur Unfallprophylaxe genutzt werden.
Die Kinderurologie soll weiter ausgebaut und
­ oderne Behandlungskonzepte entwickelt werden.
m
Ein Schwerpunkt wird hier ein Zentrum zur Stuhlund Harnkontinenz sein. Dies ist ein neues Konzept,
dass Kindern mit verschiedenen Fehlbildungen die
gleiche Chance geben sollte sauber zu werden, wie
gesunden Kindern.
Die Behandlung von Patienten mit Spina bifida und
Hydrozephalus ist ein weiterer etablierter Schwer­punkt
der Kinderchirurgie der Bult. Für die Versor­gung
dieser Patienten gibt es eine neue Kooperation mit der
Neurochirurgie der MHH. Die Akut- und Langzeit­
betreuung der Kinder mit angeborener Querschnitts­
lähmung und hirn­organischer Störung wird in
Zusammenarbeit mit dem Sozialpädiatrischen
Zentrum sichergestellt und ­intensiviert. Langfristig
sollen Kooperationspartner­schaften zur Weiter­be­treu­
ung im Erwachsenenalter aufgebaut werden. Neu
angeboten wird die operative Betreuung der Patienten
mit Epidermolysis bullosa (Schmetter­lingskinder).
Der ungelöste Fall
2009 – meet the expert
Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen
Jahr fand am 30./31. Oktober 2009 zum 2. Mal das
Neuropädiatrie-Symposium „Der ungelöste Fall“
vor bundesweitem Publikum statt. Zehn aus dem
ganzen Bundesgebiet angereiste, schwer kranke
Kinder mit unklaren neurologischen Krankheits­
bildern wurden einem Expertengremium vorgestellt,
dem die besten Kinderneurologen aus Deutschland,
der Schweiz, Österreich, den Niederlanden und
Großbritannien angehören.
Vor einem Auditorium von mehr als 200 Teil­
nehmern wurden die Krankengeschichten dargestellt,
dann wurden die Kinder eingehend von den Experten
­untersucht und anschließend Vorschläge zur
Diagnostik und Therapie erarbeitet. Nach bisherigen
Erfahrungen darf auf eine „Aufklärungsquote“ von
20 bis 30 Prozent gehofft werden.
Die Veranstaltung ist eine „Gemeinschaftsproduktion“
mit der Kinderneurologie der MHH und unterstreicht die enge und gute Zusammenarbeit. Der
Organisationsaufwand war dank der tatkräftigen Mit­
hilfe vieler Ärzte aus dem Kinderkrankenhaus und
dem SPZ und insbesondere der Physio­thera­peuten
und Ergotherapeuten sowie der Sekretärinnen zu
bewältigen. Auf Grund der positiven Resonanz wird
diese unter Ärzten, Krankenschwestern und Thera­
peuten gleichsam beliebte Fortbildungsveranstaltung
im November 2010 erneut angeboten werden.
Was wünschen Sie sich für Ihr zukünftiges Wirken
auf der Bult?
Ich wünsche mir eine offene Kommunikation mit
allen Kollegen und Mitarbeitern, um den Kindern
und Jugendlichen die bestmögliche Versorgung
­anzubieten.
Dezember 2009 · 100 · Vignette · 7
Prof. Dr. Hans-Jürgen
Christen Ω Chefarzt der
Allgemeinen Kinderheilkunde II/Neuropädiatrie
Gespräch und Beratung
im Diabeteszentrum:
Chefarzt Prof. Dr.
Thomas Danne und
Dipl.- Psychologin
Claudia Ziegler mit
einer Patientin
Diabeteszentrum:
Bärbel Aschemeier,
Studienkoordinatorin
Ω Diabetes-Zentrum für
Kinder und Jugendliche
Entwicklung eines neuen Insulins
Der Diabetes mellitus zählt auf Grund des welt­
weiten Anstiegs zu den wesentlichen chronischen
Erkrankungen. Die Station 9, die diese Patienten­
gruppe betreut, kann eine Zunahme ­bestätigen.
Wurden vor 10 Jahren 50–60 Neu­erkrankungen pro
Jahr stationär behandelt, so sind es aktuell 70–80.
Noch zu Beginn des 20.Jahrhunderts war eine medikamentöse Therapie des Diabetes mellitus nicht
möglich. Am 11. Januar 1922 wurde mit dem 14-jährigen Leonhard Thompson in Toronto zum ersten
Mal ein Patient mit Insulin behandelt und somit vor
dem sicheren Tod gerettet. Heute kann Diabetes
durch die Entwicklung und den Einsatz vielfältiger
Insuline mittels Spritzen- oder Pumpentherapie gut
behandelt und damit das Risiko für das Auftreten
von Spätfolgen reduziert und die Lebensqualität
­verbessert werden.
Aktuell stehen mehr als 40 Insulinpräparate zur
Verfügung. Man unterscheidet dabei zwischen kurzwirksamen Insulin für die Nahrung, Mischinsulinen
und langwirksamen Insulin für den Basalbedarf. Im
Falle des Basalbedarfs könnte Insulin mit einer
Wirkungsdauer von mehr als 24 Stunden die Anzahl
der notwendigen Spritzen deutlich reduzieren.
Diesem Problem hat sich eine Herstellerfirma gewidmet und ein sogenanntes Verzögerungsinsulin
mit einer noch längeren Wirkungsdauer entwickelt.
Es soll den Namen „SIBA“ tragen.
Um dieses neue Insulin zu entwickeln, konnten
­natürlich nicht einfach einzelne Substanzen zu­
sammengemixt, produziert und dann zum Verkauf
angeboten werden. Bevor es dem Patienten zur
Verfügung steht, muss es verschiedene Testphasen
durchschreiten. Dazu gehört auch ein Einsatz am
Menschen. Nur so können folgende Fragen beantwortet werden.
8 · Vignette · 100 · Dezember 2009
• Ist das Medikament für den Menschen gut
­verträglich?
• Kommt es durch den Einsatz wirklich zu einer
Besserung des jeweiligen Krankheitszustandes?
• Mit welcher Menge wird die beste Wirkung erreicht?
• Welche Dosis muss bei Kindern und welche bei
Erwachsenen angewendet werden?
• Ist die Wirkungsdauer in der Praxis wirklich so wie
theoretisch ermittelt?
• Hat es im Vergleich zu einem ähnlichen
Medikament wirklich Vorteile oder auch Nachteile?
Im Frühjahr dieses Jahres wurde unser Diabetes­
zentrum geprüft, ob wir die Qualitätsrichtlinien zur
Prüfung medizinischer Produkte erfüllen und somit
zur Beantwortung dieser Fragen hinsichtlich des
Insulins „SIBA“ geeignet sind. Einige Monate später
herrschte in unserer Abteilung Freudenstimmung.
Wir hatten die Genehmigung zur Durchführung der
sogenannten SIBA-Studie erhalten.
Seitdem planen wir wieder: Räum­lichkeiten, Personal,
Patienten, Mahlzeiten, Materialien, Informationen,
Gespräche, Verträge … usw. usw. Aber demnächst ist
es soweit, der erste Patient kann kommen.
Von Mitte Dezember bis Mai 2010 sollen insgesamt
36 Patienten jeweils von Freitag- bis Sonntagabend
stationär untersucht werden. Erfreulicherweise stellt
uns die Tagesklinik die Räumlichkeiten zur Ver­fü­
gung, externes Personal konnte aktiviert werden,
und das Küchenteam wird neben der eigentlichen
Wochenendversorgung auch für das Wohl dieser
Patienten sorgen.
Wir hoffen, dass wir mit der praktischen Umsetzung
dieser Studie nicht nur die Versorgung der Patienten
verbessern, sondern auch unsere Eignung und
Qualifikation beweisen können, um weitere Aufträge
der Herstellerfirmen annehmen zu können. Schließ­
lich sind auch wir an neuen Arbeitsfeldern für das
Kinderkrankenhaus auf der Bult interessiert.
… mal so sein dürfen, wie man sonst nie ist
Die Theatergruppe des Gartenhauses der Stationen 15/16/17
Seit drei Jahren entwickelt die Theatergruppe des
Gartenhauses (Kinder- und Jugendpsychiatrie) je
nach Interesse der teilnehmenden Patienten kleine
Theaterstücke. Die Gruppe trifft sich zwei Mal pro
Woche für eine Übungsstunde. Die Themen haben
überwiegend eine positive Ausrichtung, und die
Ideen dazu werden von den Jugendlichen selbst vorgegeben. Wichtig wurden die Zuversicht des Aladin,
die heile Welt der Bibi Blocksberg und die kleine Hexe,
die ja eine gute Hexe werden will, wie auch Jack
Sparrow, der beste Pirat, der jemals gesehen wurde.
Da die Theaterarbeit sehr zeitaufwendig ist, kommt
es meist nur zu ein bis zwei Vorführungen pro
Projekt. Manche Teilnehmer der Gruppe merken
­dazu an: „Und das alles nur für eine halbe Stunde
Vorführung.“ Die begeisterte Resonanz des
Publikums jedoch belohnt die Mühen. Die Patienten
ernten viel Applaus und Anerkennung. Sie nutzen
die Gruppe, um ihre Talente zu erproben. Johannas
Kommentar ist sehr bezeichnend: „Das Tolle an der
Theatergruppe ist, dass man mal so sein darf, wie
man sonst nie ist.“
Zum Beispiel wurde die Geschichte eines zuversicht­
lichen Jugendlichen, der die Liebe seines Lebens
­findet, zur Grundlage einer Projektwoche, in der das
Stück „Und dann kam Aladin“ erarbeitet wurde.
„Deutschland sucht den Superritter“ wurde als
Karikatur einer TV-Castingshow geschrieben. Im
„Kosakenzipfel“ nach Loriot bewiesen die Jugend­
lichen Textsicherheit und Improvisationstalent, Szenen
aus Sönke Wortmanns „Kleine Haie“ forderten sie
schauspielerisch, und „Der tote Papagei“ von Monty
Python war richtig lustig.
Die Therapie stellt für die Jugendlichen eine große
Herausforderung dar. Sie selbst stellen an die Theater­
gruppe einen hohen Anspruch, indem sie in ihren
Rollen die Sehnsucht nach einer heilen, positiven
und harmonischen Welt zum Ausdruck bringen.
Nicht weniger lustig, aber doch recht skurril wirkte
das selbstentwickelte Playbacktheaterstück nach dem
Hörspiel „Die kleine Hexe“. Wir hofften auf Erleich­
terung durch weniger Text und stießen dann auf
­andere Hürden wie Umbauproben und doppelte
Bühnen. Leider sind wir auch an zu umfangreichen
Projekten gescheitert: Ein Kriminalstück, in dem das
Publikum den Täter ermitteln sollte, verlief im Sand.
Dafür hatten wir in unserer letzten erfolgreichen
Produktion ein phantastisches „Fluch der Karibik“Team, unter anderem mit einer großartigen Dar­
stellerin des Kapitäns Jack Sparrow. Zurzeit verfilmt
die Theatergruppe mit unglaublicher Ausdauer und
Motivation „Bibi Blocksberg“.
Eric Limberg
Ω Heilerziehungspfleger
im soziotherapeutischen
Bereich der Kinder- und
Jugendpsychiatrie
Wie wir den „Fluch der Karibik“ erlebt haben
Es war ein spannendes Experiment, als wir mit dem
„Fluch der Karibik“ angefangen haben. Der Anfang
lief eher zäh, da wir den Text umschreiben mussten;
dazu hatte kaum einer Lust. Verständlich, wer hat
schon Lust stundenlang Texte umzuschreiben? Ich
jedenfalls nicht. Die Rolleneinteilung lief gut, und
jeder kam mit seiner Rolle gut zurecht. Doch
­meistens geht was schief. Unser Will wurde entlassen,
und es stellte sich die Frage, wer ihn übernimmt.
Wir fanden jemanden. Mittlerweile konnte jeder seinen Text, und wir probten zweimal pro Woche. Doch
in den drei Monaten schafften wir es gerade mal,
zwei- bis dreimal in voller Besetzung zu proben.
Zusammen überlegten wir uns ein Bühnenbild und
bekamen es mit ganz viel Hilfe rechtzeitig fertig.
Am Ende lief alles glatt, und wir brachten eine gute
Aufführung zustande.
Dezember 2009 · 100 · Vignette · 9
Denise
Ω Theatergruppe der KJP
Foto: Christian Behrens
Clinic-Clown Petronella „bespaßt“ die ehemaligen Frühchen
Prof. Dr. Evelyn Kattner dankt Frau Gisela Stiebert für die
Unterstützung der Ehrenamtlichen
Frühchenfest
avsh
im Kinderkrankenhaus auf der Bult
am „1. Europäischen Tag des frühgeborenen Kindes“
Rund 800 Gäste aus der ganzen Region Hannover
feierten am 17. November gemeinsam mit
Schwestern, Ärztinnen und Ärzten in einem Zelt
am Kinderkrankenhaus den „1. Internationalen Tag
des Frühgeborenen“. Für die über 300 ehe­maligen
„Frühchen“, von denen viele heute im Vorschulalter
sind, zauberte Clown Mimi und sang der Kinder­
liedermacher Unmada Manfred Kindel.
Immer wieder zog eine Dia-Show die Aufmerksam­
keit auf sich, die ehemalige Frühgeborene und ihre
Entwicklung bis heute zeigte. Die Bilder wurden von
etwa 200 Eltern eingeschickt und sind nun auch auf
der Krankenhaus-Webseite www.hka.de zu betrachten.
Jede 50. Einsendung erhielt eine Familienjahreskarte
für den Erlebnis-Zoo Hannover, die uns freund­
licherweise gespendet wurden.
Zudem gab es für die Eltern Gelegenheit über ihre
Erfahrungen mit ihren Kindern während der
Krankenhauszeit und danach zu sprechen. Es ist vor
allem wichtig, dass die Eltern bei dieser Gelegenheit eine
Kommunikations-Plattform rund um das Thema
„Frühchen“ finden, um sich untereinander über ähnliche
Ängste und Schwierigkeiten auszutauschen oder sich
gegenseitig zu ermutigen und wertvolle Tipps zu geben,
sagte Prof. Dr. Evelyn Kattner, Chefärztin der Neu­
geborenenstation, zu diesem außergewöhnlichen
Event. Mit strahlendem Gesicht fasst sie die Arbeit
ihres Teams zusammen: Zu sehen, wie toll sich die
Kinder entwickelt haben, ist die größte Belohnung für
unsere Arbeit! Und von den Eltern kam durchweg­
10 · Vignette · 100 · Dezember 2009
e­ ine begeisterte Resonanz auf dieses Fest und viele
dankbare Worte an die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter.
Mit dem weltweiten Aktionstag, der von den Eltern­
verbänden initiiert wurde, sollte die Öffentlichkeit
auf Probleme und Sorgen der Betroffenen und ihrer
Eltern aufmerksam gemacht werden. In Deutsch­
land werden 7 Prozent der Kinder zu früh geboren,
d. h. im Schnitt ist jedes 14. Kind ein Frühchen und
damit die größte Kinderpatientengruppe.
Im Kinderkrankenhaus auf der Bult werden pro Jahr
bis zu 600 Frühgeborene aus der Region Hannover
behandelt. Als „Frühchen“ gelten alle Neugeborenen,
die vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche
zur Welt kommen. Ein besonderes Augenmerk des
­spezialisierten Ärzte- und Schwesternteams vom
Kinderkrankenhaus auf der Bult gilt besonders
den jährlich rund 100 Frühgeborenen, die vor der
28. Woche bzw. mit einem Gewicht von unter
1.500 Gramm geboren werden.
Ursprünglich war die Feier im Speisesaal des
Kinderkrankenhauses geplant, die Resonanz auf die
Einladung von Frau Prof. Dr. Kattner, die sich an
Frühgeborene der Geburtsjahrgänge 2002 bis 2008
gerichtet hatte, war jedoch so groß, dass die Veran­
staltung kurzfristig in einem extra aufgestellten Zelt
neben dem Kinderkrankenhaus stattfand.
Interaktionsmusiker (v. l.): Kirsten Rotter, Angelika Nikolai und Leo Keita
Schöne Klänge auf den Stationen
Perinatalsymposium Interaktives Musizieren
2009
Am 7. Oktober 2009 fand das gemeinsame dies­
jährige Perinatalsymposium unseres Perinatal­
zentrums Hannover der Diakonischen Dienste
Hannover und des Kinderkrankenhauses auf der
Bult in der Henriettenstiftung, Standort Kirchrode,
statt. In dieser von Prof. Schild, Chefarzt der
Geburtshilfe und Perinatalmedizin des Diakonie­
krankenhauses Henriettenstiftung, sowie von Prof.
Kattner, Chefärztin der Abteilung Neonatologie des
Kinderkrankenhauses, veranstalteten Fortbildung
für Ärzte und Hebammen widmeten sich im ersten
Teil des Nachmittages ausgewiesene Experten dem
aktuellen Stand der Diagnostik und Therapie der
Präeklampsie (Schwangerschafts­vergiftung), der
Bedeutung perinataler Infektionen für das Gehirn
sehr früh geborener Kinder und den mit einer
Zwillingsschwangerschaft verbundenen Kompli­ka­
tionen. Der zweite Teil dieser abwechslungsreichen
Veranstaltung beschäftigte sich mit der Frage, was
ein Geburtshelfer bei drohender Früh­geburtlichkeit
tun kann bzw. muss. Des Weiteren wurde über die
Zehn-Jahres-Daten der hannoverschen Früh­geborenenNachsorgestudie berichtet sowie die Hypo­thermie­
behandlung als hoffnungsvolle neue Therapieform
bei Neugeborenen nach einer perinatalen Asphyxie
vorgestellt. Die Vorträge gaben einen guten Über­
blick über aktuelle Themen und boten so breiten
Raum für eine durchaus gewollte kontroverse
Diskussion.
Dr. Wigand Richter, Oberarzt Ω Neonatologie
Der zweite Ausbildungsdurchgang „Interaktives
Musizieren“ fand im Sommer sein erfolgreiches
Ende. Nach dem bereits 2007 abgeschlossenen
­bundesweiten Modellprojekt, in dem der Bereich
„Pädiatrie“ von der früheren Evangelischen Fach­
hochschule und der Hochschule für Musik und
Theater Hannover am Kinderkrankenhaus auf der
Bult erstmals aufgesucht wurde, ist nunmehr aus
dem Modell eine einjährige Ausbildung geworden,
die mit einem Hochschulzertifikat abschließt. Die
Interaktions-Musizierenden haben seit Juni 2008
vorwiegend auf den Stationen 2, 6 und 7 a musiziert.
Sie vertieften ihre Kenntnisse über das Musizieren in
Krankenhäusern, das vielfältigen Ansprüchen ­gerecht
werden muss. Darüber hinaus ließen sie ­sowohl
­anlässlich des Besuchs der Königin von Lesotho als
auch zur Eröffnung der Neugeborenen­stationen und
beim Tag der offenen Tür Musik erklingen.
Die Musiziereinheiten sind von den Auszubildenden
unter fachlicher Anleitung durchgeführt worden.
Insbesondere durch Unterstützung des Vereins der
Freunde der Hanno­verschen Kinderheilanstalt e. V.
konnten fast 200 Stunden Interaktives Musizieren
geboten werden. Die zahlreichen Begegnungen
­zwischen allen Beteiligten – Patienten, deren Ange­
hörigen, den Mit­arbeitern der Pflege und anderen
Bereichen – waren für die Auszubildenden belebend
und lehrreich. Mit dem erfolgreichen Abschluss
­leben in und um Hannover nun einige Interaktions­
musizierende mehr, die auf ein Engagement in den
Einrichtungen der Region hoffen, um mit Freude
die positive Wirkung und das intensive gemeinsame
Erleben von Musik weiterzugeben.
Dezember 2009 · 100 · Vignette · 11
Kerstin und Prof. Dr. phil.
Thomas Grosse
Ω Fachhochschule
Hannover
Foto: Rainer Surrey
Eine einfache OP-Maske
schützt vor An­steckung
Assistenzärztin
Kim Meining bei der
Händedesinfektion
Das Kinderkrankenhaus
ist gut gerüstet
Influenza-Epidemie
Dr. Thorsten Wygold
Ω Chefarzt im Ambulanz- und Aufnahmezentrum (AAZ)
Influenza-A H1N1 Impfung der Mitarbeiter durch den
Betriebsarzt ein voller Erfolg
Die Influenza-A H1N1 Epidemie („Schweinegrippe“)
hatte Ende Oktober Hannover erreicht. Nach Angaben
des Landesgesundheitsamtes waren 1/3 aller Luft­
wegs­infektionen auf diesen Erreger zurückzuführen.
Experten gehen davon aus, dass der Höhepunkt der
Pandemie in unserer Region noch nicht erreicht ist.
Viele Menschen sind an der Grippe erkrankt, ein
Zeichen dafür, dass der Virus hoch ansteckend ist.
Glücklicherweise verläuft die Krankheit in den meisten
Fällen ohne größere Komplikationen. Allerdings
wird befürchtet, dass der Virus im weiteren Verlauf
noch an Aggressivität zunehmen wird. Der einzig
­sichere Schutz vor der Ansteckung sind konsequente
Hygienemaßnahmen und die Impfung.
Darauf hat das Kinderkrankenhaus reagiert: Fiebernde
und hustende Kinder werden im Ambulanz- und
Aufnahmezentrum und auf den Stationen räumlich
von nicht-hustenden Patienten getrennt. Eltern
­hustender Kinder werden in gründlicher Hände­
desinfektion und im Tragen eines Mundschutzes
unterwiesen und dazu angehalten. Die Mitarbeiter
schützen sich durch Verwendung von Einmalkitteln,
Mundschutz und Handschuhen, wenn sie hustende
und fiebernde Kinder betreuen. Alle Maßnahmen
erfolgen in enger Abstimmung mit der Hygiene­
fachkraft, dem Amtsarzt und dem Niedersächsischen
Landesgesundheitsamt.
Am 30. Oktober wurde im Kinderkrankenhaus mit
der Impfkampagne für Mitarbeiter durch den
Betriebsarzt Dr. Kracke begonnen. Damit war das
Kinderkrankenhaus eine der ersten Einrichtungen
in Hannover, die mit einer Schutzimpfung für das
Personal begonnen hat. Die ersten drei Impftage
­waren ein voller Erfolg: Weit über 150 Mitarbeiter des
Kinderkrankenhauses haben sich mittlerweile impfen
lassen. Außer kurzzeitiger Temperaturerhöhung
für einen Tag im Anschluss an die Impfung und
Schmerzen an der Einstichstelle wurde von keinen
größeren Beschwerden berichtet, so dass davon auszugehen ist, dass der Impfstoff gut vertragen wird.
12 · Vignette · 100 · Dezember 2009
Schweinegrippe
Experten im Kinderkrankenhaus auf der Bult
­empfehlen folgende Verhaltensmaßregeln als
besten Schutz vor einer Ansteckung mit dem
Schweinegrippe-Virus (H1N1-Virus).
So schützen Sie sich und Ihr Kind
• Hände waschen: Waschen Sie möglichst häufig
die Hände mit Seife oder Seifenlösung, 15–20
Sekunden lang. Besonders immer, wenn man
von draußen kommt. Üben Sie mit Ihrem Kind
und erinnern es daran.
• Hände desinfizieren: Ein Fläschchen Desinfektion­s­
lösung kann man immer dabei haben. Das ist ­ideal
für unterwegs, z. B. nach dem Benutzen von Bus
und Bahn, wenn Seife und Wasser nicht zur Hand
sind.
• Kontakte einschränken: Aufs Händeschütteln
­verzichten, leider gibt es kein Küsschen auf die
Wange, Menschenansammlungen meiden.
• Hände nicht ins Gesicht: Viele Menschen nehmen
unbewusst und oft ihre Hände ins Gesicht, so
­gelangen Keime in den Körper. Machen Sie sich
Ihr Verhalten bewusst und vermeiden Sie es
­möglichst.
So schützen Sie andere
• Hygienisch husten und niesen: Husten oder
­niesen Sie in die Armbeuge, nicht die Hand vor
den Mund nehmen. Sie können auch ein Taschen­
tuch benutzen. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie man
das macht. Anschließend die Hände waschen.
• Im Bett bleiben: Wenn Sie oder Ihr Kind sich
krank fühlen, bleiben Sie möglichst daheim. Wenn
nötig, nehmen Sie telefonisch Kontakt zu Ihrem
Arzt/Kinderarzt auf.
• Maske tragen: Eine einfache OP-Maske kann
­andere vor Ansteckung schützen. Falls Sie oder Ihr
Kind krank sind und in die Öffentlichkeit gehen
müssen, sollten Sie und auch Ihr Kind eine Maske
tragen.
avsh
Foto: Ina Rostin
Henning Plüß, Zivildienstleistender im CIC
.CIC
(Cochlear Implant Centrum „Wilhelm Hirte“)
Zivi an der richtigen Stelle
Anfang diesen Jahres habe ich mein Abitur an der
Bismarckschule Hannover gemacht. Im Anschluss
daran folgte der Zivildienst. Da für mich von Anfang
an klar war, dass ich weder zur Bundeswehr gehen
noch in einem riesigen Krankenhaus Betten von A
nach B schieben wollte, fing ich an, mich ander­
weitig umzusehen und kam auf die Idee, einfach im
Kinderkrankenhaus nachzufragen – die haben doch
sicherlich Platz für Zivis.
Es ergab sich dann glücklicherweise die Möglichkeit,
im Cochlear Implant Centrum „Wilhelm Hirte“ zu
hospitieren, wo zum ersten Mal ein Zivildienst­
leistender eingesetzt werden sollte. Von der Institution
war ich sofort beeindruckt. Eine Möglichkeit, das
Hören neu oder wieder zu erlernen, war mir so
noch nicht bekannt.
Zu Beginn wurde ich in den Arbeitsalltag des CIC’s
eingeführt und den Mitarbeitern vorgestellt. Des
Weiteren wurden grundlegende Dinge wie die
Schweigepflicht oder generelles Verhalten gegenüber
den Patienten erläutert. Es war mir immer möglich,
bei jedem Mitarbeiter in der Hör- und Sprach­
förderung/Anpassung/Ergotherapie/Psychomotorik
dabei zu sein und diese Arbeit kennen zu lernen.
Henning Plüß
Zu meinen Hauptaufgaben zählt mittlerweile die
Kinderbetreuung in der Gruppe während der
Gesprächsrunden für die Eltern oder in der therapie­
freien Zeit z. B. in Bastelstunden. Aber auch
Einzelbetreuung findet statt, meist für die Geschwister­
kinder ohne Cochlear Implant, die während der
Therapiezeit oder während der Vorgespräche zu
­betreuen sind.
Hinzu kommen von Tag zu Tag unterschiedliche
Aufgaben. Ein gutes Beispiel dafür war mein
Fotoprojekt. Sämtliche Danksagungen der RehaPatienten, welche vorzugsweise in Bildform
­eintreffen, habe ich abfotografiert oder eingescannt.
In naher Zukunft sollen Fotobücher zur Einsicht
daraus entstehen. Zudem helfe ich bei der Vor­
bereitung des Therapieplans für den nächsten Tag,
und manchmal begleite ich einen Patienten mit
einem Elternteil und Geschwisterkind den ganzen
Tag lang.
Zusammenfassend kann ich schon jetzt sagen, dass
ich mich für die richtige Stelle entschieden habe.
Nicht nur aufgrund der Patienten und meiner Auf­
gaben bin ich hier richtig, sondern auch besonders
aufgrund des sehr netten Teams, das mich ausgesprochen freundlich aufgenommen hat.
Dezember 2009 · 100 · Vignette · 13
.Güldene Sonne
Ilona Kunze, Dipl.
Sozialpäd.-/-arbeiterin
Ω Güldene Sonne
Ein guter Ort für Kinder
30-jähriges Jubiläum in der Güldenen Sonne
Großes Fest mit Fachtagung
Seit 1979 gehört die pädagogisch-therapeutische
Einrichtung für Kinder und Jugendliche der Stiftung
Hannoversche Kinderheilanstalt an.
Das 30-jährige Jubiläum wurde gebührend gefeiert.
Am 1. Oktober 2009 fand eine Fachtagung „Was tun
mit den Schwierigsten? – Umgang mit delinquenten
Jugendlichen“ in der Güldenen Sonne statt. Zahl­
reiche geladene Gäste aus der Stadtverwaltung,
der Polizei, dem Kreistag, den Jugendämtern, der
­Stadt­jugendpflege sowie der ambulanten und
­stationären Jugendhilfe konnten wir bei uns willkommen heißen.
Als ein „Motor für lebenswerte Kommunen“ (letzte
Arbeitstagung der AG Jugendämter) betrachtet Herr
Nagel, Leiter der Güldenen Sonne, die Bemühungen
all jener Menschen, die unter dem Dach der Jugend­
hilfe die Jugendlichen unterstützen, um Teil dieser
Gemeinschaft zu werden. Als Referenten konnten
wir den Diplom-Pädagogen Karl Späth sowie Dr.
Burkhard Neuhaus gewinnen. Karl Späth brachte
14 · Vignette · 100 · Dezember 2009
ein ­immer noch höchst umstrittenes Thema ein, das
mit den Methoden der 50er/60er Jahre noch negativ
belegt ist – geschützte Unterbringung/freiheits­
entziehende Maßnahmen. Einen Einblick aus der
Sicht der Kinder- und Jugendpsychiatrie über
den Umgang mit den Schwierigsten konnte uns
Dr. Neuhaus gewähren.
Interessant waren die Ergebnisse einer durchge­
führten Expertenbefragung mit verschiedenen
Kinder- und Jugendpsychiatrien. Neben den
Referaten gab es ausreichend Raum für angeregte
Diskussionen.
Herbstfest
Am nächsten Tag ging die Feier mit unserem alljährlich stattfindenden Herbstfest weiter. Zur
Eröffnung trällerten sechs Mädchen im Alter von
6 bis 7 Jahren „Theo mach mir ein Bananenbrot“.
Das Lampenfieber war groß, nach dem Auftritt
­waren ­jedoch alle ganz stolz.
Neben unserem Kuchenbuffet (mit weit über 50
­verschiedenen Kuchen) gab es wieder viele Attrak­
tionen, die von den Mitarbeitern engagiert vorbereitet
wurden: Tierquiz, Töpfern, Kinderschminken,
Ponyreiten, eine Saftbar usw. Die Kinder hatten
­somit viele Möglichkeiten, den Nach­mittag zu
­genießen. Als besonderes Highlight gab es in
­diesem Jahr eine acht Meter hohe Kletterwand, die
natürlich mit den nötigen Sicherheitsvor­kehrungen
aufgebaut und durch Fachleute betreut wurde.
Außerdem war „Eis-Ali“ in der Güldenen Sonne.
Dabei blieb kein Auge trocken, denn ein Eis von Ali
zu bekommen war nicht ganz so einfach.
Trotz einiger Regenschauer (es regnet sonst nie
beim Herbstfest) war die Stimmung gut. Zum
Abschluss gab es eine Gulaschsuppe zur Stärkung,
so dass die Gäste zufrieden den Heimweg antraten.
Für die Mitarbeiter der Güldenen Sonne fing nun
aber noch das Aufräumen an. Am Abend fand eine
besondere Party für alle Mitarbeiter statt. Eine DJane
ließ es noch mal so richtig krachen. Obwohl wir von
den vielen Vorbereitungen und Feiern alle ein wenig
angeschlagen waren, wurde noch bis spät in die
Nacht getanzt und gelacht.
Ein wirklich gelungener Abschluss unseres
30-jährigen Jubiläums.
Dezember 2009 · 100 · Vignette · 15
Jessica Weiß berät die
Eltern Frühgeborener
.SPZ
Jessica Weiß Ω Diplom
Sozialarbeiterin/Diplom
Sozialpädagogin im
Anerkennungsjahr
(Sozialpädiatrisches Zentrum)
Beratung von Eltern frühgeborener Kinder
Jessica Weiß absolvierte ihr Berufspraktikum im SPZ
Seit dem 1. November 2008 arbeite ich im Rahmen
meines Berufspraktikums als Diplom-Sozialarbeiterin/
Sozialpädagogin in einem Modellprojekt des
Sozialpädiatrischen Zentrums Hannover (SPZ) und
des Kinderkrankenhauses auf der Bult (KKB), welches
die Betreuung und Begleitung von Eltern extrem
frühgeborener Kinder (Geburtsgewicht < 1.500 gr)
fördert. Es soll u. a. untersucht werden, ob die
Inanspruch­nahme einer Gruppenteilnahme, die im
KKB und SPZ angeboten werden, von Eltern (ins­
besondere mit Migrationshintergrund) durch eine
sozial­pädagogische Intervention verbessert wird.
In der Praxis bedeutet dies, dass separat zu den
­laufenden Elterngruppen eine sozialpädagogische
Betreuung und Begleitung in Form von Einzel­
beratung angeboten wird.
Mit allen Eltern von Frühgeborenen mit einem
Geburtsgewicht unter 1.500 gr habe ich wenige Tage
nach der Geburt mindestens ein Gespräch geführt,
um den Eltern zunächst die Angebote der Betreu­
ung darzustellen und um ihnen zu vermitteln, dass
sie in ihrer jetzigen Situation nicht „allein gelassen
werden“.
Auf Wunsch der Eltern folgen dann weitere
Gespräche, die ganz individuell auf die Eltern und
den jeweiligen Bedarf abgestimmt werden. Als
Feedback der Eltern hörte ich oft, dass sie durch die
Gruppen und die Betreuung nun ein Ventil für ihre
Sorgen und Ängste gefunden haben.
16 · Vignette · 100 · Dezember 2009
Im Vordergrund steht meist die Unsicherheit,
Unwissenheit oder sogar das Abwenden der sozialen
Umwelt (Bekannte, Freunde und Familie) und das
Problem, dies thematisieren zu können.
Ich halte eine professionelle Betreuung von Eltern
sehr kleiner Frühgeborener für unabdingbar. Die
Eltern erleben durch die Elterngruppen einen Aus­
tausch der sie betreffenden Themen und können
so ihre psychische Belastung offen ansprechen und
möglicherweise auch besser verarbeiten.
Herzlichen Dank an Dr. Michael Schulz (Leiter SPZ)
und meinem Projektteam für die lehrreiche und
­interessante Zeit und an Dr. Achim-P. Neubauer, der
die Koordination der Gruppen übernommen hat.
Dank den Kinderkrankenschwestern, Ärztinnen und
Ärzten – Schwester Christiane, Schwester Simone
und Schwester Ursula, Dr. Anna Koluch, Dr. Ylva
Seibt, Dr. Esther von Kries und Dr. Sebastian
Niehaus – die die Elterngruppen mit einer hohen
Motivation professionell geleitet haben. Großen
Dank auch meinem Praktikumsleiter Dr. Klaus
Hoffmann (Leiter des Sozialdienstes) für seine
­intensive Betreuung. Insbesondere möchte ich
Michael Wachtendorf (Leitender Psychologe, SPZ)
und Simone Kiehlhorn (Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Leibniz Universität
Hannover) hervorheben, die mich immer mit ihrem
weit über dem Durchschnitt liegenden Engagement
und ihrer positiven Art unterstützt und begleitet haben.
Zeitraum 01.09. bis 31.10.2009
.Notiz
Die mit Namen gezeichneten Bei­träge müssen nicht die
Meinung der Redak­tion widerspiegeln. Die Redaktion kann
ein­gesandte Bei­träge kürzen.
*In dieser Vignette-Ausgabe werden aus Gründen der
­leichteren Lesbarkeit zumeist die männlichen Bezeich­nungen
für Personengruppen verwendet. Weibliche Bezeichnungen
sind in diesen Begriffen sinngemäß enthalten.
.Personalien
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Martin, Nikolai Alexander • Zivildienstleistender • Station 9
Ari, Yasin-Can • Zivildienstleistender • Station 4/6
Bade, Katharina • FSJ’lerin • Liebenau
Köhrmann, Michael • Zivildienstleistender • Station 4/6
Pechmann, Jost • Zivildienstleistender • Station 4/6
Hilgert, Björn • Koch • Küche
Koislik, Marcus • staatl. anerk. Erzieher • Station 17
Malcherek, Katrin • Ass.-Ärztin • KJM Hameln
Praus, Karoline • Ass.-Ärztin • KJM Hameln
Sondershausen, Marko • Helfer-Hausmeister • Rehburg
Weth, Julius • Anerkennungspraktikant • Station 19
Wilms, Hannah • Dipl.-Psychologin • Tagesklinik KJP
Reimann, Sebastian • Zivildienstleistender • Station 4/6
Reimann, Benedict • Zivildienstleistender • Ambulanz- und Aufnahmezentrum
Öner, Oytun • Zivildienstleistender • Station 16
Oertzen, Miguel Angel • Zivildienstleistender • Station 2
Schülerinnen und Schüler der Ges. u. Kinderkr. Pflegeschule
Albers, Imke • Bergmann, Imke • Blank, Henning • Chmal, Karolina • Choroba, Carina
Frevert, Mirja • Hoefermann, Jennifer • Jauss, Anna • Klempert, Sarah • Kühl, Denise
Leja, Laura-Elisabeth • Breustedt, Janina • Lindhorst, Hanna • Mielenhausen, Wiebke
Mundri, Carolin • Oreschko, Kristin • Paluch, Stefanie • Pechmann, Lina
Peuser, Melanie • Pinn, Francesca • Rüger, Tony • Schleifer, Anne • Möller, Janine
Scholz, Isabell • Schultheiß, Andrea • Schulz, Heike • Thiel, Beate Maria
Trettin, Alina • Vrielink, Janika • Bohn, Carmen • Weigand, Anna Emilie
Verabschiedung in den Ruhestand
Baeumer, Gisela • 31.10.2009 • Station 4/6
Muschiol, Monika • 31.10.2009 • AAZ
Austritte
Wahn, Julia Eva • Müller-Wielsch, Kathrin • Keil, Franz Nicolas • Bertram, Sina
Bierwisch, Lara • Fronius, Jennifer • Grahn, Alexandra • Ahnefeld, Annika
Jeschina, Sandra-Bianca • Lockhorn, Miriam • Lüddecke, Katharina • Meinert, Claudia
Niemann, Ann-Kathrin • Rabe, Denise • Ruppel, Anna • Sawallisch, Marleen
Schellenberg, Luisa • Velde, Julia • Wünsche, Marie • Asmus, Julia • Baldt, Klaus
Hübsch, Antje • Dr. Boos, Karin • Böhme-Gerken, Birgit • Aichert, Iris
Geiges, Christian • Dr. Neubauer, Achim-Peter • Reich, Lana • Dr. Weidemann, Frank
Siegert, Janina Franziska
Anmerkung der Redaktion: Aus Gründen des Datenschutzes ver­öffent­lichen wir nur
­dienstbezogene Daten unserer Mitarbeiter.
Dienstjubiläen Zeitraum 01.01. bis 28.02.2010
Januar
Paul, Bettina • 01.01.2000 • Station 20 • 10
Röhr, Silke • 01.01.1990 • Cochlear Implant Centrum • 20
Koester-Bode, Maria • 15.01.1990 • Rehburg • 20
Naumann, Robert • 01.01.1985 • Rehburg • 25
Schulz, Gunild • 27.01.1985 • NGM allgemein • 25
Schwiebert, Heidrun • 01.01.1980 • Sozialpädiatrisches Zentrum • 30
Februar
Hauschild-Tatje, Petra • 01.02.1985 • Rehburg • 25
Lachnik, Anna-Maria • 11.02.1985 • Wäscheversorgung • 25
Wedekind, Rosalie • 15.02.1985 • Kinder- und Jugendmedizin I • 25
.Impressum
Spendenkonto
Stiftung Hannoversche
Kinderheilanstalt
Bank für Sozialwirtschaft BfS
Konto 18 18 • BLZ 251 205 10
Herausgeber
Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt
Janusz-Korczak-Allee 12 · 30173 Hannover
Tel. (05 11) 81 15-0 · Fax. (05 11) 81 15-10 60
http://www.hka.de · E-Mail: [email protected]
Redaktion
Andreas Görtler, Sonja Lauterbach,
Amalie von Schintling-Horny (verantwortl.)
Tel. (05 11) 81 15-11 13 · E-Mail: [email protected]
Redaktionsschluss
31.01., 30.04., 31.07., 31.10.
Auflage: 3.500
Gestaltung
Simone Schmidt, Hannover
Dezember 2009 · 100 · Vignette · 17
.Gute Gaben
avsh
Danke für Ihre Hilfe!
Trotz Wirtschaftskrise wurden wir in den letzten Monaten
mit beeindruckenden Spenden bedacht. Herzlicher Dank gilt
allen, die sich für die Patienten in den Einrichtungen der
Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt engagiert haben
und etwas ab- und weitergeben wollten. Leider kann an dieser Stelle nicht jede „gute Gabe“ erwähnt werden, deshalb
berichten wir beispielhaft von einigen, die uns – wie all die
anderen auch – großzügig ­unterstützt haben.
Dr. Eßer-Leyding (l.) und Familie Masurenko
Ungewöhnlicher Einsatz
Vater eines taubgeborenen Kindes erspielt bei
Tennis-Weltrekordversuch hohe Geldspende
Freiwillige Feuerwehr im Kinderkrankenhaus
„Brennt es oder was?!“ – Bei dem seltenen Anblick haben die Patienten
große Augen gemacht, als sich die ganze Mannschaft der Freiwilligen
Feuerwehr Osterwald in Galauniform einfand, um sich vor Ort zu
­informieren und durch die Einrichtung führen zu lassen. Die Osterwalder
hatten zuvor bei einem Feuerwehrfest für das Kinderkrankenhaus ge­
sammelt, so dass Frank Muhlert im Namen der versammelten Kameraden
einen großen Scheck über 800 Euro an Dr. Thomas Beushausen überreichen konnte. Dank allen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr in
Osterwald für die ambitionierte Spendenaktion.
Am 8. und 9. August hat Chris Masurenko gemeinsam mit seinem Cousin Thorben Orlowski
im Tennisverein Marhorst sein wohl wichtigstes
Tennismatch ausgetragen: 33 Stunden, 34
Minuten und 34 Sekunden lang war das DauerTennis-Match – und damit wurde länger als
beim bisherigen Weltrekord gespielt! „Den
Eintrag in das Guiness-Buch der Rekorde erwarten wir, und ich freue mich, die Arbeit des
Cochlear Implant Centrum mit einer Spende
unterstützen zu können“, so der 41-jährige
Geologe.
Am 20. Oktober überreichte das Ehepaar
Masurenko gemeinsam mit Sohn Malte, der ein
Cochlear Implant-Träger ist, Dr. Eßer-Leyding,
Leiterin des CIC eine großzügige Spende über
4.200 Euro. Der hohe Betrag konnte bei dem
großen Tennisevent gesammelt werden und ist
Ausdruck des Dankes für die gute Betreuung
des achtjährigen Malte.
Es tut gut, mit Tieren zusammen zu sein
Wenn die Tiere des Streichelzoos die Kinder- und Jugendpsychiatrie be­
suchen, ist das für die Patienten nach wie vor das Highlight des Monats.
Im Oktober wurde es besonders spannend, weil Journalisten auf die Bult
kamen, um über die Therapie mit Tieren zu berichten. Die Presseleute,
Besucher, Mitarbeiter und Patienten fühlten sich in dem tierischen
Gewusel pudelwohl und alle waren sich einig, dass es Spaß macht und
gut tut, mit Tieren zusammen zu sein. An diesem Nachmittag waren
­außerdem Gäste dabei, denen besonderer Dank gebührt: Gisela Lilje,
stellv. Vorsitzende des Vereins der Freunde, und Dr. Erich Wendenburg,
Auf­sichts­ratsmitglied der Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt, mit
deren großzügiger Unterstützung das Streichelzoo-Angebot ermöglicht
werden konnte.
18 · Vignette · 100 · Dezember 2009
Neues Untersuchungsinstrument
für die medizinische Diagnostik im Kinderschutz
Das Kinderkrankenhaus auf der Bult kann dank der großzügigen
Zuwendung der Braunschweiger Kroschke Stiftung seine intensiven
Aktivitäten im Kindesschutz voranbringen. Seit Oktober verfügt die
Arbeitsgruppe Kindesschutz im Kinderkrankenhaus auf der Bult
nun auch über ein kindergynäkologisches Kolposkop im Wert von
14.000 Euro. Mit diesem besonderen Untersuchungsinstrument
kann bei Verdacht auf Missbrauch eine erste behutsame gynäkologische Untersuchung des Kindes vorgenommen und zur Aufklärung
des Vergehens an Kindern beigetragen werden.
Susanne Bothe, Felix Gade und die Patienten der
KJP-Stationen 15,16 und 17
Hip Hop Projekt
in der Tanzschule Susanne Bothe
Dank der Unterstützung von Susanne Bothe
und Felix Gade bekamen die Jugendlichen der
Stationen 15, 16 und 17 zum dritten Mal in
­diesem Jahr die Chance, Hip Hop zu tanzen.
Hip Hop ist coole Musik und Tanz mit einer
­dynamischen Choreografie. Mit seinem Esprit
fördert Tanzlehrer Felix Gade unter den Jugend­
lichen schnell ein Gemeinschaftsgefühl und die
Freude am Tanz. Für zwei Stunden einmal alle
Sorgen und Probleme vergessen, in eine andere
Welt eintauchen und auf der Tanzfläche neue
Erfahrungen mit sich und den anderen machen.
Schritte und Schrittfolgen einzustudieren erfordert Konzentration und Übung. Besonders dann,
wenn am Ende eine Choreographie stehen soll.
Der Showeffekt ist groß, wenn Felix zu dem
­einstudierten Tanz die Nebelmaschine und die
Discobeleuchtung anwirft. Er weiß die Jugend­
lichen zu begeistern. Schweißgebadet verlassen
sie die Tanzfläche, aber vorher wird noch ein
Foto gemacht, vor der grünen Wand mit dem
bedeutsamen Spruch „Es sind die Begegnungen
mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.“
Zufrieden, stolz und um einige Erfahrungen
reicher verlassen die Jugendlichen nach zwei
Stunden Hip Hop die Tanzschule. Manchmal
erklingt dann am Abend aus den Zimmern
Musik und es wird weiter getanzt.
Marion Wilharm Ω Motopädin in der Kinder- und
Jugendpsychiatrie
Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Mechthild RossLuttmann lobte das Engagement der Kroschke Stiftung und des
Kinderkrankenhauses auf der Bult: „Das ist ein wichtiger Beitrag für
einen besseren Kinderschutz. Wir brauchen eine moderne Diagnostik,
um Verdachtsfälle frühzeitig abklären und um weitere Hilfen für betroffene Kinder in Gang bringen zu können. Die Kroschke Stiftung
und das Kinderkrankenhaus leisten seit Jahren großartige Beiträge
für den Kinderschutz. Dafür bin ich sehr dankbar.“
DEKRA Automobil GmbH Hannover
Erlös des Ersten DEKRA Oldtimer Tages zu Gunsten des Cochlear
Implant Centrums „Wilhelm Hirte“ (CIC) in Hannover – 200 Euro
für den Spielplatzbau und die erste Prüfung dieses Spielplatzes ist
kostenlos.
Im Oktober 2009 fand der „Erste DEKRA Oldtimer Tag“ auf dem
Hanomag-Gelände, der Geburtsstätte des „Kommissbrots“ (eines
der ersten Autos), statt. Die DEKRA Automobil GmbH Nieder­
lassung Hannover spendete einen Teil des Erlöses zu Gunsten des
CIC. Dank auch an die DEKRA Industrial, die die erste kostenlose
Spielplatzprüfung in Aussicht stellt, wenn im nächsten Jahr der
neue Spielplatz in Betrieb genommen werden soll.
Das CIC Hannover existiert seit
Juli 1990 und feiert 2010 seinen
20. Geburtstag. Nach so langer
Zeit ist eine große Spielplatz­
renovierung dran, denn pro Woche
halten sich bis zu 21 Kinder im CIC
auf, die alle gern auf den Spiel­
geräten klettern und toben. Dank
der DEKRA und allen, die sich
­bisher dafür eingesetzt haben.
Für die Rundum-Erneuerung der Spielplatzanlage werden noch
Förderer gesucht!
Kommst Du mit ins Märchenland?
… das lässt sich kein Kind zweimal fragen! Geschichtenerzähler Andreas Bollmann ist seit September
­einmal monatlich im Kinder­krankenhaus, um die kleinen Patienten in seine märchenhafte Welt der
­wundervollen Geschichten zu entführen. Die Kinder werden zu zauberhaft spannenden Fantasiereisen
angeregt, und dabei hören sie mucksmäuschenstill zu. Laut und begeistert singen sie mit, wenn lustige
mitreißende Lieder angestimmt werden. Der Geschichtenerzähler bringt einen Hauch von Abenteuer
und viele bunte Gedanken auf die Stationen. Besonderer Dank gilt der Kroschke Stiftung, die mit ihrer
großzügigen Förderung dieses Märchen für uns wahr werden lässt.
Dezember 2009 · 100 · Vignette · 19
Foto: Ina Rostin
.Kurz notiert
Auf dem Spielplatz im CIC
Cochlear Implant Centrum „Wilhelm Hirte“ feiert 2010
seinen 20. Geburtstag
Das Cochlear Implant Centrum (CIC) war weltweit das erste seiner Art und ist auch derzeit
noch die größte therapeutische Einrichtung für Kinder mit einem Cochlear Implant. Bei der
Rehabilitation der schwer hörgeschädigten bzw. gehörlosen Kinder geht es um das Anstreben
­einer optimalen Laut­sprachkompetenz entsprechend den individuellen Voraussetzungen
eines jeden Kindes. Nachdem über 20 Jahre lang ­hunderte Kinder im CIC therapiert wurden,
benötigt der viel genutzte Spielplatz dringend eine Erneuerungs- und Auffrischungskur. Im
CIC wird umgebaut und renoviert, damit die Einrichtung sich im nächsten Jahr zu ihrem
20. Geburtstag gut präsentieren kann und vor allem für die Therapie mit den kleinen
Patienten weiterhin bestens ausgerüstet ist. Über neue Spielgeräte, wie z.B. eine große
Netzschaukel würden sich die Kinder natürlich am meisten freuen!
avsh
100
100-mal Vignette
*
Sie halten die 100. Ausgabe der Vignette in den Händen. Christa
Röder, ehemals Vorstandsassistentin, hatte die Vignette 1985 aus der
Taufe gehoben und Maren Spitzenberger betreute sie ab 2000. Seit
Anfang 2008 kümmert sich Amalie von Schintling-Horny gemeinsam
mit Andreas Görtler, Sonja Lauterbach und Petra Starke um die
­liebgewordene Hauszeitung. Dank allen Mitarbeitern und Redaktions­
mitgliedern, die in den letzten 25 Jahren mit viel Kreativität mitwirkten
und regelmäßig Beiträge geschrieben haben. Alle Mitarbeiter, die gern
schreiben, sind für zukünftige Vignette-Ausgaben herzlich willkommen.
avsh
Buntes Licht für Intensivstation 11
Nach umfangreichen Umbaumaßnahmen kann die Intensivstation 11
Anfang Januar 2010 umziehen. Die Mitarbeiter sind hoch motiviert
und freuen sich darauf, ihre Tätigkeit in den frisch renovierten
Räumen der ehemaligen Neugeborenenintensivstation 14 aufzu­
nehmen. Die Station bietet acht Intensiv-Behandlungsplätze für
Kinder ab einem halben Lebensjahr. Platz für zusätzliche vier Betten
ist vorhanden, so dass im Bedarfsfall die Möglichkeit besteht, die
Kapazität der Station zu erweitern. Neu ist ein Badezimmer für
Eltern, die bei den Kindern auf Klappbetten übernachten können,
wenn es die Umstände erlauben.
In Planung ist ein spezielles Lichtkonzept, das für diese Station ein
echter Zugewinn sein wird. Für die kleinen Patienten gäbe es durch
dieses neue Beleuchtungssystem, das den Raum in unterschiedlich
warme und sanfte Farben tauchen kann, einen beruhigenden
­therapeutischen Effekt. Gerade schwerkranken Kindern bieten die
wechselnden Raumfarben, die durch das bunte Licht hervorgerufen
werden, eine heilsame Stimulierung. Um das neue Lichtkonzept in
der Intensivstation verwirklichen zu können, werden Förderer
­gesucht, die sich für diese Idee begeistern und mit ihrem Beitrag
helfen können. Spenden sind herzlich willkommen!
avsh
20 · Vignette · 100 · Dezember 2009
Teen Spirit Island wächst
Der Rohbau ist schon fertig und im kommenden
Jahr kann der Betrieb in den neuen Räumen auf
dem Gelände von Teen Spirit Island, der Therapie­
station für suchtabhängige Kinder und Jugendliche,
aufgenommen werden. Besonders die Internetund PC-Spielsucht sind Krankheitsbilder, die unter
Jugendlichen aller sozialen Schichten immer mehr
zunehmen. Um dem wachsenden Bedarf an Therapie­
möglichkeiten gerecht zu werden, sind wir froh,
Teen Spirit Island um sechs Behandlungsplätze
auf 18 Betten erweitern zu können.
Für die Innenausstattung sowie die Gestaltung
der Gartenanlagen, Spiel- und Sportflächen sind
wir auf engagierte Unterstützung angewiesen,
auch für therapeutische Projekte wie Sport- und
Kreativworkshops suchen wir noch dringend
Förderer. Wir freuen uns über jede Spende, die
den Kindern und Jugendlichen auf Teen Spirit
Island hilft, sich für eine neue Zukunft frei von
Sucht und Drogen zu entscheiden.
avsh
Sie möchten für eines dieser Projekte spenden?
Spendenkonto: Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt
Bank für Sozialwirtschaft Hannover
BLZ: 251 205 10, Spendenkonto: 18 18
Kennwort: Station 11, TSI oder CIC