Die Perspektiven deutscher Kreditinstitute unter dem Druck von
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Die Perspektiven deutscher Kreditinstitute unter dem Druck von
1 Die Perspektiven deutscher Kreditinstitute unter dem Druck von Niedrigzinsen, Regulierung und Digitalisierung Prof. Dr. Michael Lister, 19. Banken-Symposium european center for financial services, 15 September 2015 zeb.business school 2 Gliederung A. Analyse der drei großen Entwicklungslinien I. Niedrigzins II. Regulatorik III. Digitalisierung B. Prognoserechnungen zu den Folgen zukünftiger Marktsituationen C. Handlungsalternativen I. Nihon no senryaku oder „Die japanische Strategie“ II. Die drei Säulen der Profitabilität III. Vertrauen und Sicherheit als zentrale Option Fazit zeb.business school 3 Gliederung A. Analyse der drei großen Entwicklungslinien I. Niedrigzins II. Regulatorik III. Digitalisierung B. Prognoserechnungen zu den Folgen zukünftiger Marktsituationen C. Handlungsalternativen I. Nihon no senryaku oder „Die japanische Strategie“ II. Die drei Säulen der Profitabilität III. Vertrauen und Sicherheit als zentrale Option Fazit zeb.business school 4 Zinsniveau auf historischem Tiefstand und kurzfristige Änderung ist nicht zu erwarten – trotz geringer Inflation ist der hohe Druck auf die Realzinsen spürbar Zins- und Inflationsentwicklung, Deutschland 1980-08/2014 14% 13% 12% 11% 10% 9% 8% 7% 6% 5% 4% 3% 2% 1% 0% -1% Niedrigzinsen – neue Normalität Rendite Bund 10J. Zinsen nach Übergang von Finanzmarktin Staatsschuldenkrise auf Tiefstand (Rendite Bund 10J. 0,93%) Dreimonatsgeld Inflationsrate (Deutschland) Beginn Finanzmarktkrise ? Trotz geringer Inflation (08/2014: 0,66%) phasenweise negative Realzinsen insbes. gegen 3-M.-Geld Negative/niedrige Realzinsen sind Ausdruck einer Finanzrepression 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 Finanzrepression ist historisch betrachtet das erfolgreichste Mittel zur Bewältigung von Finanz- und Staatsschuldenkrisen Das Thema Niedrigzinsphase wird uns voraussichtlich noch lange begleiten. Quelle: IMF; Deutsche Bundesbank; Bloomberg; zeb/research; Verbraucherpreisindex Deutschland0 zeb.business school 5 „Die fetten Jahre sind vorbei“ – Sparkassen und VR Banken stellen sich selbst auf die anspruchsvolleren Zeiten ein Zinsergebnis-Prognosen-Retailbanken – Sparkassen/VR Banken Entwicklung Zinsspanne – Institutsprognosen ausgewählter Spk ./ VR Banken Konstante Niedrigzinsen ohne Gegensteuern Zinsspanne in % der DBS CIR 2,27 2,19 2,05 -3% 1,92 61% 64% 68% 71% 2012 2014 2016 2018 Quelle: zeb Research zeb.business school 6 Die Niedrigzinsphase stellt als „neue Normalität“ alle Institute vor große Herausforderungen Sparkassen Finanzgruppe und Bundesverband der Deutschen Volks- & Raiffeisenbanken; Aufspaltung gemäß zeb-Analysen und Projekterfahrungen sowie zeb.research Zinsergebnisstruktur 2012 Zinsergebnisstruktur 2018e (in Mrd. EUR 2)) (Hochrechnung in Mrd. EUR6)) 4,1 30,7 3,3 4,7 39,5 10,5 15,9 EKFristenVerzinsung transformation Strukturbeitrag4 Konditionsbeiträge3 Σ Zinsergebnis GuV, Ergebnis Sonstiges5 v. St. ZKB A -29 14,8 14,8 ZKB P ZKB P ZKB A 27,6 12,8 3,2 durch aktuelles Zinsniveau bedroht 34,1 -29 -51,4% EKVerzinsung Konditionsbeiträge 5,1 Fristentransformation Strukturbeitrag Σ Zinsergebnis GuV, Sonstiges Ergebnis v. St. Zentrale Herausforderungen zeb.business school 1 Transparenz über Auswirkungen, Wirkungszusammenhänge und Haupttreiber von Ergebniskomponenten und Risiken in Niedrigzins-Szenarien für Gesamthaus 2 Absicherung von Mindestergebnis- und Mindestkapitalanspruch durch Festlegung sowie Einhaltung strategischer Leitplanken 3 Ableitung eines ganzheitlichen Maßnahmenportfolios, das alle wesentlichen Stellhebel für das Geschäftsmodell in der Niedrigzinsphase adressiert Quelle: zeb Research 7 Die Auswirkungen alternativer Zinsszenarien sind weiterführend und differenziert für die einzelnen Zinsergebnisquellen zu analysieren Wirkungsanalyse für einzelne Ergebnisquellen Ergebnisquellen Zinsergebnis Effekte des Zinsszenarios … Alternative 1: Steigend, parallel Basis-Szenario: Konstant ZKB Aktiv Niedrigere Wiederanlage aktiv mit moderatem/neutralem Ergebniseffekt auf die Margen ZKB Passiv ZKB passiv signifikant verengt bei stabilem Kundenzins und weiter deutlich sinkenden Opportunitätszinssätzen Konditionsbeitrag EK-Verzinsung EK-Verzinsung / Wiederanlagen durch geringere Anlagezinsen nennenswert belastet Fristentransformation Moderate Effekte auf die grundsätzlich weiter positive Fristentransformationsposition Strukturbeitrag Quelle: zeb Research zeb.business school 8 Insbesondere durch systematische Aufspaltung des Strukturbeitrages lassen sich weitere steuerungsrelevante Punkte offenlegen Differenzierung von Ergebnisquellen sowie inhärenten Risiken nach Marktzinsmethode Zinsergebnisquellen GuV-Beitrag Bestimmungsgrößen / Risikofaktoren Kundengeschäft Konditionsbeitrag Aktiv (DB 1) € ... Mio. Konditionsbeitrag Passiv (DB 1) • Differenzierbar: Abweichungen aufgrund von Volumen- oder Konditionsschwankungen (Mengen-/Preiseffekte) € ... Mio. Strukturbeitrag Treasury Gesamtbank zeb.business school Fristentransformation • Zinsergebnisrisiko aufgrund von Margenschwankungen Zins € ... Mio. Liquidität € ... Mio. • Anteil „Vertriebsrisiko“ an ges. Zinsergebnisentwicklung • Zinsergebnisrisiko aufgrund von Änderungen am Geld- und Kapitalmarkt (GKM) • Differenzierbar: Abweichungen aufgrund … … Zinsstrukturveränderungen (Transformation Zins) … Liquiditätskosten (Transformation Liquidität) … Spread-Beiträgen Eigengeschäft (Credit-Spreads) Credit-Spread-Ergebnis € ... Mio. EK-Anlage € ... Mio. • Bedeutung von Veränderungen am GKM auf die Eigenkapitalverzinsung (EK-Anlage) und auf den kalkulat. Anlage- und Finanzierungserfolg (Sonst.A/P) Sonst. A/P € ... Mio. • Anteil „Zinsergebnisrisiko“ an ges. Zinsergebnisentwicklung Zinsüberschuss € ... Mio. Quelle: zeb Research 9 Bedeutung von Fristentransformation im Gesamtbankkontext Steigende Zinsen GuV Fristentrafo (Zinsbuch) Kundengeschäft EK-Verzinsung (Wiederanlage) Gesamtbankergebnis Barwert Sinkende Zinsen GuV Barwert Wertverluste bei steigenden Zinsen Ergebnis direkt/unmittelbar beeinflussbar Im Fokus der barwertigen Risikosteuerung Höhere Margen bei steigenden Zinsen Ergebnis indirekt/mittelfristig beeinflussbar Konditionensteuerung als zentrales Instrument Höhere Erträge z. B. bei steigenden Zinsen Ergebnis rein marktinduziert/nicht direkt durch Institut beeinflussbar Disposition! Optimierung von Zinsergebnis und GuV Bewertung: • Integrierte Betrachtung der Ergebnisbeiträge aus Kundengeschäft, der Kapitalmarkt-Verzinsung (Wiederanlagen) sowie der Fristentrans- • • formation bei Simulation von unterschiedlichen Zinsszenarien stabilisiert und verbessert die GuV-Ergebnisse Regulatorisches Bedrohungsszenario „steigende Zinsen“ birgt in Summe häufig eher Chancen - gerade für Retailbanken Adäquate Ausbalancierung der Ergebniseffekte zum Ausbau und zur Optimierung von Zinsergebnis und GuV erscheint aus der GesamtbankSicht sinnvoll (Ergebnis: „Adäquate“ Übernahme von Transformation ist für Primärbank sicherzustellen) Quelle: zeb research zeb.business school 10 Mit einem adäquaten Maß an Transformation lassen sich Zinsergebnisse stabilisieren Beispielhafte Betriebsergebnisentwicklung bei alternativen Transformationsstrategien (in TEUR) Höheres Mindestergebnis und weiterhin relativ geringe Schwankungsbreite Minimale Volatilität bei im Durchschnitt geringen Betriebsergebnissen in einzelnen Jahren Deutlich höherer Ergebnisdurchschnitt mit etwas höherer Schwankungsbreite, jedoch geringerem Mindestergebnis Quelle: Institutsangaben; Eigene Berechnungen, zeb Research zeb.business school 11 Das geplante Fristentransformationsergebnis ist stets auf seine GuVAuswirkungen zu überprüfen Analyse der GuV-Wirkung unter einer Bandbreite von möglichen Entwicklungen Bilanzstrukturszenarios Dispositionsszenarios Best Case Real Case 1x10 JGLD Renten Renten Geldmarkt 2x10 JGLD Konstanz Einflussfaktoren Währun- Aktien Aktien Währun- gen gen Devisen- Doku- handel Devisen- menten SimulationDokuder handel menten GuV-Wirkung DienstKredite Einlagen (Zins-/Bewertungsleistungen DienstKredite ergebnis) Einlagen für alle leistungen Planjahre Geldmarkt 3x10 JGLD Welche Benchmark ist hinreichend (untere Bandbreite)? Welche Benchmark ist maximal tragbar? (obere Bandbreite) Ergebnissimulationen Worst Case Trafostrategie Welche Geschäftsentwicklung hält die Bank in Abhängigkeit von Marktszenarios für plausibel? Szenario-Matrix-Analysen: Real Case Zinsanstieg Zinsrückgang Welche Transformationsstrategien lassen auch in Grenzszenarios den Vermögenswert der Bank und die GuV-Ergebnisse in akzeptablen Bereichen ausfallen? Marktszenarios Welche Marktentwicklungen werden für möglich gehalten? (Real, Best und Worst Case) Zinsentwicklung Wer die Zukunft gestalten will, muss sich ein Bild von ihr machen Quelle: zeb Research zeb.business school 12 Gliederung A. Analyse der drei großen Entwicklungslinien I. Niedrigzins II. Regulatorik III. Digitalisierung B. Prognoserechnungen zu den Folgen zukünftiger Marktsituationen C. Handlungsalternativen I. Nihon no senryaku oder „Die japanische Strategie“ II. Die drei Säulen der Profitabilität III. Vertrauen und Sicherheit als zentrale Option Fazit zeb.business school 13 In der Bankenregulatorik lassen sich fünf Stoßrichtungen erkennen. • Die makroprudentielle Regulierung ergänzt die mikroprudentielle Betrachtungsweise. • Erkennbar ist das Bestreben, mit standardisierten Risk-weighted Assets die Vorzüge interner Modelle zurückzufahren. • Über das Comprehensive Assessment werden die qualitativen Ansprüche weiter verschärft. • Die europäische Aufsicht wird den bürokratischen Aufwand nicht verringern. • Es werden neue Steuerungsgrößen eingeführt, z. B. die Total Loss Absorbing Capacity TLAC und die Minimum Requirement for Eligible Liabilities MREL. Quelle: KPMG zeb.business school 14 All das – und noch viel mehr - führt zu einer kaum mehr zu durchdringenden regulatorischen Geschäftsspezifische Regulierung Landkarte - Dodd-Frank Act Finance Strukturelle Reformen - Abwicklungsmechanismus (inkl. bail-in) Übertragung der Aufsucht an EZB Liikanen/Trennbanken - Meldungen (FINREP) - IFRS 9 (Impairments, etc.) - Liquidität/Funding - Liquidity Coverage Ratio (LCR) Net Stable Funding Ratio (NSFR) Reporting- u. Planungsanforderungen an Fundingpläne Liquiditätstransferpreissystem - Kapitaladäquanz (CRR) - Prudent Valuation - Unrealisierte Gewinne zum Fair Value Abzug Primärbankenbeteiligung, VerbundSolvV (CRR) Leverage Ratio Großkreditregime (CRR) IFRS-Meldebasis (CRR) Meldungen (COREP) Finanzkonglomerat Kapitalinstrumente (CRR) Europäische Bankenabgabe zeb.business school EMIR MiFID II/MiFIR Regulierung zum automatisierten Handel Finanztransaktionssteuer Tax Transparency Rechtsrahmen für Anlageprodukte für Kleinanleger (PRIIPs) Honorarberatung SEPA und PSD-II (Zahlungsverkehrsrichtlinie) Basic Payment Account und Access to Accounts TARGET2-Securities (T2S) und Segregation Interchange Regulation Risikosteuerung/-controlling - Kapital - - - Versicherungs/Asset Management - Solvency II - Lebensversicherungsreformgesetz - Garantieprodukte Quelle: Prof. Dr. Michael Pohl - Comprehensive Assessment Risk Assessment Balance Sheet Assessment/Asset Quality Review Stresstest Grundsätze für Risikodaten und –berichte (BCBS 239) 4. MaRisk-Novelle Trading Book Review Meldungen (Risikotragfähigkeitsmeldewesen) ICAAP-Leitplankenpapier EBA-Guidelines SREP (Supervisory Review & Eval. Process) Supervisory Benchmarking 15 Die Umsetzung eines Regulierungsvorhabens führt zu einer Vielzahl von Implementierungsvorgaben und Anpassungserfordernissen Die EBA hat auf Basis der CRR und der CRD IV die Aufgabe, Regulierungssachverhalte durch Regulatory Technical Standards (RTS) und Implementing Technical Standards (ITS) zu präzisieren (75 geplante Standards) Folglich gab es dazu in den letzten Jahren eine fast unüberschaubare Anzahl an Dokumenten, sei es in den verschiedenen Stadien der Konsultation oder anschließend als final veröffentlichte Regelungen Dies geht parallel einher mit umfassenden Anpassungen der deutschen Gesetzgebung (KWG, SolvV, MaRisk etc.), die sich an die europäische Gesetzgebung anpassen muss, da die CRR direkt geltendes Gesetz darstellt und große Teile der bisherigen deutschen Vorschriften nunmehr einheitlich regelt Daneben veröffentlichen auch andere Behörden und Ausschüsse - hier insbesondere der Baseler Ausschuss - Leitlinien, Diskussionspapiere, Rechtsakte etc., die die Bankenregulierung betreffen Quelle: Prof. Dr. Michael Pohl zeb.business school 16 Die Institute sehen unterschiedlich großen Einfluss bzw. Anpassungsbedarf aus einzelnen Regularien auf das Geschäftsmodell CRD IV/CRR I Fundamental Review of the Trading Book EMIR IFRS-Neuerungen Anlegerschutz (insb. WpHG) Weitere internationale Regeln (z.B. Dodd-Frank) Recovery & Resolution Plan/MaSan Basel-III-Monitoring Prüfungen nach § 44 KWG Bereits implementierte aufsichtliche Regularien Bankenabgabe 4. MaRisk-Novelle Zinsänderungsrisiko im Anlagebuch Verbraucherschutz (Zahlungsverkehr etc.) HGB-Neuerungen EBA-Stresstests Modernisierung Meldewesen (z.B. COREP/FINREP) Sonderprüfungen Geldwäschegesetz 0 sehr groß zeb.business school groß bis mittel gering kein Einfluss 20 40 60 80 100% Quelle: KPMG, 2013 17 Auf jeden Fall ergeben sich aus den Entwicklungen deutlich höhere Eigenmittelerfordernisse und höhere Kosten. EU-Richtlinie für Zahlungsdienste MaRisk Basel II MiFiD I IFRS Phase II neue MaRisk MaComp Institutsvergütungsverordnung AIFM Richtlinie BilMoG 2006 2015ff. CRD I Solvabilitätsrichtlinie MaRiskNovelle Risikobegrenzungsgesetz SolvV II MiFID II/MiFIR CRD IV/CRR Die Kosten, die der Bankenbranche in Deutschland durch Regulatorik seit 2010 entstanden sind, werden auf jährlich rund 9 Mrd. Euro geschätzt. KPMG-Studie, Dezember 2013 Quelle: Prof. Dr. Michael Pohl zeb.business school 18 Allerdings kommen unterschiedliche Studien zu unterschiedlichen Ergebnissen Direkte Kosten der Regulierung 2010-2012 2013-2015 Erforderliche Projektbudgets/Investitionskosten aus Regularien 1,9 Mrd. EUR 2,5 Mrd. EUR Zusätzliche laufende Verwaltungskosten aus Regularien 0,4 Mrd. EUR Direkte Kosten der Regulierung bei den Studienteilnehmern in Summe 0,4 Mrd. EUR 55 Operative Kosten der Regulierung – Umsetzung aufsichtlicher Anforderungen – Anteile am Projektbudget einzelner Bereiche 2010-2012 20132015 Risikocontrolling/management 57 % 56% Compliance 61 % 54% Interne Revision 42 % 32 % Rechnungswesen/Finanzen 47 % 52 % IT/Organisation 21 % 27 % 70 Veränderung der Eigenkapitalrendite vor Steuern Direkte Kosten der Regulierung bei deutschen Kreditinstituten in Summe 2010-2012 2013-2015 2010-2012 2013-2015 minus 2,4 Prozentpunkte Minus 2,4 Prozentpunkte ca. 3,8 Mrd. EUR Ca. 4,8 Mrd. EUR Quelle: zeb Research zeb.business school 19 Natürlich steigen auch die Eigenkapitalerfordernisse – Der Engpass Eigenkapital greift so auch die Geschäftsmodelle aller Banken an Änderungen durch Basel III/CRR führen zu... Mehr hartes Kernkapital Neue Verschuldungsobergrenze Leverage Ratio • Höhere /(Kern-)Kapitalanforderungen, zusätzlich: A Kapitalerhaltungspuffer und antizyklischer Puffer, / B SIFI-Aufschläge2) / C • Abzüge für Anteile an assoz. Unternehmen, Goodwill, weitere immat. Vermögenswerte …neuen Spielregeln • Teilweise höhere Risikogewichte • Regulatorisches Eigenkapital für viele Banken zentraler Engpass und Wachstumsbremse, d.h. Kapitalallokation und -planung stehen im Fokus • Beschränkung des Geschäftsvolumens mittels Verhältnis von Kernkapital zu Bilanzsumme ≥ 3% • Neue Zielfunktion zur Bewertung von Geschäftsfeldern/Produkten: Maximierung der Rendite auf das regulatorische Eigenkapital unter Berücksichtigung von Verschuldungsobergenze und Liquiditätsanforderungen • „Bilanzverlängerndes Hebeln“ von schwachmargigem Geschäft durch Leverage Ratio begrenzt Liquiditätsquoten • LCR3): Neue Liquiditätsquote auf Basis von Cashflows, Liquiditätszu- und -abflüssen • NSFR4): Vergleich von stabiler Finanzierung inkl. Eigenkapital und erforderlicher Finanzierung 1) Capital Requirements Regulation; 2) SIFI (Systemically important financial institutions)-Aufschläge derzeit nur für ausgewählte große Retailbanken relevant; 3) Liquidity Coverage Ratio; 4) Net Stable Funding Ratio zeb.business school Quelle: zeb Research 20 Gliederung A. Analyse der drei großen Entwicklungslinien I. Niedrigzins II. Regulatorik III. Digitalisierung B. Prognoserechnungen zu den Folgen zukünftiger Marktsituationen C. Handlungsalternativen I. Nihon no senryaku oder „Die japanische Strategie“ II. Die drei Säulen der Profitabilität III. Vertrauen und Sicherheit als zentrale Option Fazit zeb.business school 21 Meilensteine im Internetzeitalter: Die Digitalisierung schreitet unaufhörlich voran Verkürzung des Produktlebenszyklus und Anstieg der Innovationsgeschwindigkeit Quelle: Deutsche Bank Research zeb.business school 22 Auf den Finanzmärkten wirkt die Digitalisierung auf drei Ebenen • Unter dem Begriff Fintech treten neue, leistungsfähige Wettbewerber mit Konkurrenzvorteilen im Digitalen Management auf den Finanzmärkten auf. Sie verdrängen bestehende Anbieter oder kooperieren mit diesen. • Die Produktionsprozesse verändern sich rasant, wobei anzunehmen ist, dass die Produktionskosten langfristig reduziert werden können, auch wenn zunächst Investitionen erforderlich sind. • Die Beziehung zum Kunden verändert sich gravierend, weil sich dessen Verhalten ändert. zeb.business school 23 Es treten ständig neue Fintech-Akteure in den Finanzsektor ein (**), (*) Antrag; *Banklizenz **E-Money-Lizenz Digitale Ökosysteme Payment-Dienste/ Banking/Anlageberatung Crowdfunding/-investing/Kredite/p2p Google** payleven payworks Bergfürst* Apple iZettle payever Seedmatch Facebook(**) sum up GO4Q Startnext Ebay Avuba traxpay VisionBakery Amazon numbrs(*) Mambu smava Kreditup PayPal* figo yavalu Lendico Lendstar vaamo Voola Companisto myIBAN ayondo zencap Fidor* WeltSparen Kreditech iPayst moneymeets Finmar kesh quirion Auxmoney PayCash Debitos bankless24 sqwallet StockPulse Vexcash Pactas rethink finance Deutsche Mikroinvest Barzahlen paij friendfund Paymill Yapital Fundsters Finanzblick sharewise innovestment twindepot Sciencestarter Startkapital-Online United Equity Pockets United Mashup Finance Quelle: Deutsche Bank Research zeb.business school 24 Die Vorteile einer E-Money-Lizenz bieten einen unter vielen Erklärungsgründen für diesen Boom Banklizenz E-Money-Lizenz § 32 KWG* § 8a ZAG** Zulassungsstelle BaFin BaFin Rechtsnorm Zulassungsvoraussetzungen § 33 KWG § 9a ZAG Rechtsnorm Erlaubnis Beispiele Zulassungsvoraussetzungen Je nach Art der Dienstleistung ein Anfangskapital von mind. EUR 25.000 bis zu EUR 5.000.000 Ausreichende Qualifikation und Zuverlässigkeit der Geschäftsführung Je nach Umfang des Angebots an Zahlungsdiensten ein Anfangskapital von mind. EUR 350.000 Ausreichende Qualifikation und Zuverlässigkeit der Geschäftsführung Transparenz der Unternehmensstruktur Mit der Zulassung verbundene Rechte Kontrollorgan Betreiben von Bank-/ Finanzdienstleistungsgeschäften Erbringung von E-Geld-Geschäft als E-Geld-Institut BaFin BaFin Quelle: Deutsche Bank Research zeb.business school 25 Marktvolumen alternativer Online-Finanzdienste in Deutschland von 2012 bis 2014 (in Millionen Euro) wächst um mehr als 100 % p. a. Hinweis: Deutschland Quelle: Cambridge Judge Business School; EStatista 2015 zeb.business school 26 Das Marktvolumen alternativer Online-Finanzdienste in Deutschland von 2012 bis 2014 nach der Finanzierungsform (in Millionen Euro) wächst ebenfalls rasant Marktvolumen in Mio. Euro P2P Consumer Lending Finanzierungsform Equity-based Crowdfunding Reward-based Crowdfunding P2P Business Lending Donation-based Crowdfunding Andere 2014 36,4 20 4,6 5,7 3,9 17,3 80,4 29,8 16,8 6,1 5,8 5,3 2,6 0,9 2013 2012 Hinweis: Deutschland Quelle: Cambridge Judge Business School; Statista 2015. zeb.business school Beim Pro-Kopf-Volumen alternativer Online-Finanztransaktionen in Europa im Jahr 2014 nach Ländern (in Euro) hängt Deutschland deutlich hinterher 27 Pro-Kopf-Transaktionsvolumen in Euro Vereinigtes Königreich 36 Estland 16,7 Schweden 10,9 Niederlande 4,6 Finnland 3,1 Frankreich 2,4 Island 1,9 Deutschland 1,7 Schweiz 1,5 Spanien 1,3 Dänemark 0,4 Österreich 0,4 Belgien 0,2 Tschechische Republik 0,2 Slowakei 0,2 Hinweis: Europa Quelle: Cambridge Judge Business School; Statista 2015. zeb.business school 28 Derzeit stehen Investitionen in vorhandene Hard- und Software im Vordergrund. % der Befragten, n=89 Aktualisierung von Hardware, Netzen und Infrastruktur allg. Wartung, Pflege, Projekte Minor Releases vorhandener Software Projekte zu Major Releases vorhandener Software Finanzdienstleister Evaluierung von Innovationen Handel Industrie Öffentlicher Bereich Umsetzung von Innovationsprojekten Andere Puffer für unvorhergesehene Projekte 0 10 20 30 40 Quelle: Capgemini zeb.business school 29 Die Digitalisierung bietet gleichzeitig Gewinn- und Verlustpotential Geschätzte Ergebnisveränderungen in % des Reingewinns einer durchschnittlichen Retailbank Chancen Risiken Neue Angebote von Wettbewerbern Margendruck -13 Zusatzerträge durch neue Angebote und neue Geschäftsmodelle +5 -16 Zusatzerträge durch neue Produkte, echte digitale Verkäufe und Cross Selling durch Datennutzung Geringere Kosten durch +30 Automation, Digitalisierung und veränderte Transaktionen +10 Anstieg des operationalen Risikos -6 Total -35 +45 Quelle: McKinsey analysis zeb.business school 30 Die Digitalisierungswelle trifft auf geschwächte Spieler auf den Finanzmärkten • Das Verhalten der Kunden hat sich geändert • Neue Wettbewerber treten in den Markt ein • Das Image der Kreditinstitute hat schweren Schaden genommen • Nutzer teilen ihre Informationen • Nutzer empfehlen neue Wettbewerber Teure und arbeitsintensive Regulierung Unflexibel und teuer Zu geringe IT Budgets Probleme mit starren Organisationsstrukturen Probleme beim Auswerten von Kundeninformationen Quelle: Indra zeb.business school 31 In dieser „neuen Welt“ ist das Verständnis für den Kunden von zentraler Bedeutung Welche Rolle spielen digitalisierte Produkte im Leben des Kunden? Kunden steigen mehr und mehr auf das Internet Banking um und verzichten auf den Filialvertrieb Kunden haben mittlerweile 50 % der Bargeldtransaktionen durch elektronische Zahlungen ersetzt Wie verändert sich die Position von Kreditinstituten, wenn „jeder“ eine Bank sein kann und Kunden neue Wege zur Anlage oder Kreditaufnahme nutzen? Das „Leben“ des Kunden verlagert sich massenhaft auf Mobilgeräte Quelle: Indra zeb.business school 32 Kunden sind offen für neue und innovative Dienstleistungen (1/2) Wie relevant schätzen die Kunden die definierten innovativen Dienstleistungen ein? Relevanz von innovativen Services* («relevant» bis «sehr relevant») 44% 42% 40% 32% Online portal for insurance Plug and play Mobile payments Investment coach 29% 27% 24% 24% Virtual advisor Online networking platform Social trading 30% Holistic sales portal Take care of your health 32% Crowd funding ► Innovative Dienstleistungen wie Online-Portale für Versicherer (für 44% der Befragten «relevant» bis « sehr relevant»), flexible Portfolio-Management-Tools (sogenannte „Plug & Play“) (42%) und Zahlung via Mobiltelefon an Zahlungsterminals (40%) erfreuen sich bereits heutzutage einer hohen Akzeptanz. Quelle: EY Customer Puls 2015 zeb.business school 33 Kunden sind offen für neue und innovative Dienstleistungen (2/2) Wie viel sind die Kunden bereit für die innovativen Services zu bezahlen? Price CHF Beispiel: Zahlungsbereitschaft der jungen Generation (in CHF) 140 120 100 80 122 20 76 75 70 76 60 60 40 100 100 100 24 16 50 44 50 20 20 30 50 Price optimal price upper price 0 Online Investment Mobile coach payment portal for Insurance Plug Virtual adviser and play Social Holistic Take care Online Crowd funding sales portal of your networking trading health platform ► Die Zahlungsbereitschaft für die relevanteren innovativen Services ist geringer als bei den weniger relevanten innovativen Services ► Beispielweise würden die jüngste Kundengruppe (20-35 Jahre) für die Zahlung via Mobiltelefon (für 40% relevant) CHF 16.- bis 24.- pro Jahr bezahlen und für einen virtuellen Berater (für ca. 27% relevant) jährlich zwischen CHF 60.- und 100.Quelle: EY Customer Puls 2015 zeb.business school 34 Welche Kanäle werden oft genutzt? % Kunden internationaler Banken (n=32.642) 20 Online/Internet Mobil Geldautomat 10 37 20 9 Call Center 3 9 Täglich Monatlich Wöchentlich 18 18 20% 8 14 12 49 Filiale 4 20 0% 21 40 29 37 29 33 40% Einige Male im Jahr 7 6 10 37 60% 80% 100% Selten/Nie Quelle: E&Y zeb.business school 35 Zufriedenheit der Bankkunden mit den unterschiedlichen Kanälen % Kunden internationaler Banken (n=32.642) Online/Internet Mobil Geldautomat Alle Nutzer Tägliche Nutzer Monatl. Nutzer Filiale Wöchentl. Nutzer Seltene Nutzer Call Center 0 20 40 60 Quelle: E&Y zeb.business school 36 Die Anzahl der weltweit mobilen Zahlungstransaktionen steigt rasant Mrd., nach Anbieter 30 3,8 25 25,2 20 2,1 15 Banken Nicht-Banken 1,1 10 5 0 0,3 15,7 0,6 4,3 6,4 2010 2011 10 2012 2013 2014 Quelle: Capgemini Analysis zeb.business school 37 Auch Soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter können zum Vertriebskanal für Banken avancieren. %, 2011, DE, n=1000 100% 32 71 80% 60% 40% Unwahrscheinlich 20 48 15 20% Unentschieden Wahrscheinlich 14 0% 2015 2025 Quelle: A.T. Learney, FIM zeb.business school Allerdings zeigen die Kunden im Private Banking, dass es auch anders geht 38 Für welche Produkte und (Zusatz-)Services und welchen Betrag ist der Finanzdienstleistungskunde bereit zu zahlen? Zahlungsbereitschaft (in CHF) für Basis-Bankenpakete 50% Zahlungsbereitschaft für Zusatzdienstleistungen Banking package 40% 30% Digital notification Weekly Market Analysis Price range: CHF 80-95 Price range: CHF 80-130 20% 10% 0% 0-50 50-100 100-150 150-200 200-250 250-300 300-350 350-400 Up to CHF 100.000 CHF 100.000 to CHF 500.000 Price range: CHF 85-92 Up to CHF 100.000 CHF 100.000 to CHF 500.000 More than CHF 500.000 ► Für einfache Banking-Basispakete (Konto, Debit-/Kreditkarte) sind die Kunden bereit CHF 85.- bis 95.- pro Jahr zu zahlen. ► Die Nachfrage nach erstklassigen, kundenspezifischen Zusatzservices ist hoch und die Kunden sind bereit, signifikante Beiträge dafür zu leisten. Quelle: EY Customer Puls 2015 zeb.business school 39 Digitale Interaktion wird auch im Private Banking wichtiger, jedoch nicht auf Kosten des persönlichen Kontakts Wie häufig werden online und persönliche Interaktionen während der Informationssuche verwendet? Wie oft verwendet die Young Generation sowie die Altersgruppe 35+ online Interaktionsformen während der Informations- und Abschlussphase eines Finanzprodukts? Bevorzugte Interaktionen bei der Informationssuche Bevorzugte Interaktionen in der Beratungsphase ► Bei der jüngeren Generation zeichnet sich ab, dass zukünftig für die Informationsbeschaffung sowie für den Kaufabschluss Online-Kanäle immer relevanter werden. ► Der Trend hin zur Digitalisierung ersetzt dabei jedoch die persönliche Interaktion mit dem Kundenberater nicht – diese geniesst weiterhin einen hohen Stellenwert (80%). Quelle: EY Customer Puls 2015 zeb.business school 40 Gliederung A. Analyse der drei großen Entwicklungslinien I. Niedrigzins II. Regulatorik III. Digitalisierung B. Prognoserechnungen zu den Folgen zukünftiger Marktsituationen C. Handlungsalternativen I. Nihon no senryaku oder „Die japanische Strategie“ II. Die drei Säulen der Profitabilität III. Vertrauen und Sicherheit als zentrale Option Fazit zeb.business school 41 Simulation der ökonomischen Effekte des niedrigen Zinsniveaus auf das Bankergebnis 140 Annahmen: Zinsstruktur bleibt für sieben Jahre nahe Nullinie, Konditionsmarge der Einlagen fällt von 1 % auf Null, Strukturmarge fällt von 1 % auf Null, Konditionsmarge für Firmenkredite fallen von 1 %, für Privatkredite von 2 % um 5 % p. a., Gesamtkosten werden um 5 % p. a. gesenkt 120 100 80 60 40 20 0 1 2 3 4 CIR 5 Cost 6 7 8 Surplus Quelle: Markus Krall, goetzpartners, Frankfurt, in: Die Bank, 9/2015, S. 36-41 zeb.business school 42 Die Regulatorik wird als größte Herausforderung in Bezug auf den mittelfristigen (2013–2015) betrieblichen Erfolg betrachtet Implementierung neuer (aufsichts-)rechtlicher Regeln Volkswirtschaftliches Umfeld Geschäftspolitische Herausforderungen aufgrund neuer (aufsichts-)rechtlicher Regeln Margendruck Optimierung Risikomanagement Verändertes Kundenverhalten Eingriffe der Aufsicht in Bankstrategie und -steuerung Verbesserung der IT-Unterstützung Personalkosten Neue Rechnungslegungsvorschriften Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal Neue Wettbewerber 0 sehr groß groß bis mittel gering 20 40 60 80 100% unbedeutend Quelle: KPMG, 2013 zeb.business school 43 Banken in der Schraubzwinge von Regulatorik und Niedrigzins Europe CRR / CRD IV EMIR MiFiD (I, II) Transaction tax … Global/US Basel III Dodd-Frank (US) FATCA (US) … GER 10Y US 10Y Yield curves2) Regulatory environment 20% 15% 10% 5% 0% -5% -10% 1975 1980 1990 1995 2000 2005 GER 10Y-1Y US 10Y-1Y 4pp 2pp 0pp -2pp 2013 ...lead to... … overall reduction in profitability and regulatory capitalization3) Post-tax RoE: universal banks Capitalization: universal banks 13.6 5.7 8.4 4.9 3.0 2.3 7.9 8.8 2.8 3.2 1.4 -5.6 11.4 12.0 12.2 13.6 4.1 4.2 4.3 4.6 14.0 10.6 4.8 4.2 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013e 2018 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013e 2018 LR - net exposure Tier 1 ratio Post-tax RoE: intern. retail banks Capitalization: intern. retail banks 16.2 9.2 8.8 8.1 1.0 2.8 4.4 zeb hat in einer groß angelegten, internationalen Studie mit Hilfe des zeb Gesamtbanksimulations-Tools die Auswirkungen von Niedrigzins und Regulatorik auf europäische Banken untersucht 1) 3.1 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013e 2018 7.5 8.0 3.5 3.7 11.2 13.3 10.4 12.5 9.5 4.3 4.5 4.6 4.5 4.8 11.0 3.7 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013e 2018 LR - net exposure Tier 1 ratio 1) Focus on retail and universal banks of sample; 2) Yields of 10-year government bonds (left axis) and yearly average spread of 10- to 1-year government bond (right axis); 3) All figures are calculated by aggregating individual bank data, only institutions with complete data (2007–2013) included zeb.business school Quelle: zeb Research 44 Simulation am Beispiel des „klassischen ROI-Schemas“ Alle Banken Genossenschaftsbanken Sparkassen zeb.business school 45 Gliederung A. Analyse der drei großen Entwicklungslinien I. Niedrigzins II. Regulatorik III. Digitalisierung B. Prognoserechnungen zu den Folgen zukünftiger Marktsituationen C. Handlungsalternativen I. Nihon no senryaku oder „Die japanische Strategie“ II. Die drei Säulen der Profitabilität III. Vertrauen und Sicherheit als zentrale Option Fazit zeb.business school Konsolidierung und Strukturveränderungen prägen japanisches Kreditwesen – Regionalbanken behaupten sich in stagnierendem Markt 46 Struktur des japanischen Bankenmarktes Anzahl der Institute1) Return on Assets vor Steuern 80 60 Marktanteile3) 68 64 64 41 40 20 16 16 5 0 1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008 Reg. B. (Tier-I) 1990 28,9% Reg. B. (Tier-II) 71,1% Trust Banks City Banks Gesamtmarkt: 6.732 Mrd. EUR 2012 Reg. B. (Tier-I+II) Bilanzsumme (1990 = 100)2) Andere (Trust + City Banks) 140 +30% 130 Reg. B. (Tier-I+II) 2012 120 110 +2% 100 90 -10% 80 37,0% Alle Banken Andere (Trust + City Banks) 63,0% 70 1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008 2012e Gesamtmarkt: 6.835 Mrd. EUR 1) City Banks enthalten auch ehemalige Long-term Credit Institutions. 2) Bilanzsummen zum 31.12.1990 indexiert. Cluster Andere enthält City Banks, die ehemaligen Long-term Credit Institutions und Trust Banks. Werte für das Jahr 2012 auf Basis des 1. Halbjahres geschätzt. 3) Marktanteile auf Basis der Bilanzsumme. Werte zum Gesamtmarkt mit gleichem Wechselkurs (17.06.2013) umgerechnet, ohne Genossenschaftsbanken. Quelle: Bank of Japan, Quelle: zeb Research Japanese Bankers Association zeb.business school Zinsergebnis ging in Niedrigzinsphase zwar deutlich zurück, brach aber insgesamt betrachtet nicht vollständig ein 47 Zinsergebnis japanischer Banken, 1990-20121) Aktivzins 7% 1995: Beginn Niedrigzinsen 6% Alle Banken 5% Regionalbanken 4% Bruttozinsspanne Andere 3% 1995-07 2% 1,8% 2,0% -16% 1% 1,5% 0% 1990 1,5% 1993 1996 1999 2002 2005 2008 1,3% 2012e 1,0% Passivzins 1,1% 0,9% -20% 0,5% 0,7% 7% 6% 0,0% 2007: Finanzkrise 5% 4% 1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008 2012e 3% 2% Gezielte Maßnahmen verhinderten einen massiveren Einbruch 1% 0% 1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008 2012e 1) Cluster Regional Banks enthält Tier-I und Tier-II Regional Banks. Cluster Andere enthält City Banks, die ehemaligen Long-term Credit Institutions und Trust Banks. Werte für das Jahr 2012 auf Basis des 1. Halbjahres geschätzt. Quelle: zeb Research Spannen ergeben sich aus dem Verhältnis aus Ertrags-/Aufwandsposition zu durchschnittlicher Bilanzsumme. Quelle: Bank of Japan, Japanese Bankers Association zeb.business school Stabilisierung des Zinsergebnisses durch Ausweitung Kreditgeschäft und Investments in Staatsanleihen 48 Kundengeschäft und Bilanzstruktur japanischer Regionalbanken Beginn Deflation 600 500 400 300 Marktanteile Kreditgeschäft2) Andere Reg. Banks Kundeneinlagen +33% 2012e 1990-12 +38% Passivüberhang 250 200 150 +33% 100 50 45,4% Reg. B. (Tier-I+II) (2) Anlage Passivüberhang3) 300 54,6% 66,9% 0 1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008 Regional Banks (in Bill. Yen) 33,1% -21% 200 350 2012 -3% Alle Banken 100 1990 1990-12 Kundenkredite 0 1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008 2012e Andere (Trust + City Banks) Bilanzstruktur Regional Banks (in Bill. Yen) Kundenkredite (in Bill. Yen) (1) Ausbau Kreditgeschäft1) 350 1990-12 Staatsanleihen 300 +204% 250 200 150 Andere Aktiva Kundenkredite 100 1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008 2012e 1) Cluster Regional Banks enthält Tier-I und Tier-II Regional Banks. Cluster Andere enthält City Banks, die ehemaligen Long-term Credit Institutions und Trust Banks. Werte für das Jahr 2012 auf Basis des 1. Halbjahres geschätzt. 2) Ohne Genossenschaftsbanken. 3) Werte für alle Regional Banks (Tier-I und Tier-II). 2012 auf Basis des 1. Halbjahres geschätzt. Quelle: Bank of Japan, DB Research: Ultra-low interest rates, Working Paper Juni 2013, Japanese Bankers Quelle: zeb Research zeb.business school Im Zuge der Krise und Niedrigzinsphase haben Regionalbanken ihre Kosten deutlich gesenkt 49 Anzahl der Mitarbeiter und Gesamtkosten japanischer Regionalbanken Anzahl Mitarbeiter (in tsd.) 259 245 258 91 87 90 168 158 168 1985 1990 1995 Reg. Banks (Tier-II) 1995-12 178 45 -50% 133 -21% Cost-Income-Ratio (in %) 1990-94 2012 73 68 Reg. Banks (Tier-I) 69 65 1995-99 68 2000-07 68 2008-12 67 68 71 66 60 62 Gesamtkosten1) Bruttobedarfsspanne 1995-12 1,3% 1,2% -24% 4,5 4,0 3,5 1,1% 1,0% 5,0 Gesamtkosten -6% 3,0 0,9% 2,5 0,8% 2,0 1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008 2012e Gesamtkosten (in Bill. Yen) Bruttobedarfsspanne 1,4% Regional Banks (Tier I+II) Andere Banken Japan Vergleich dt. Retailbanken Bis 2007 gelingt jap. Regionalbanken deutliche Reduktion der CIR Quelle: zeb Research 1) Personalaufwand und sonstiger Verwaltungsaufwand. Spanne als Gesamtkosten zu durchschnittlicher Bilanzsumme, Werte für das Jahr 2012 auf Basis des 1. Halbjahres geschätzt. 2) Cost-Income-Ratio ergibt sich aus Bruttobedarf zu Bruttoertrag. Quelle: Bank of Japan, Japanese Bankers Association, Metzler: Restructuring im Personalmanagm.japanischer Banken, Regional Banks Association of Japan, The Second Association of Regional Banks Bank of Japan zeb.business school 50 Regionalbanken bauten zudem neue Geschäftsfelder aus und forcierten das Provisionsgeschäft Neue Ansätze japanischer Regionalbanken1) Aufbau neuer Dienstleistungen Angebot von Beratungsleistungen für KMUs, z. B. Überprüfung und Ausrichtung von Geschäftsmodellen, Vermittlung von strategischen Partnerschaften und Joint-Ventures Stärkere Fokussierung auf Start-Ups, Frühphasenfinanzierungen und Venture Capital Nach Liberalisierung des Bankenmarktes verstärkte Anlagen in strukturierten Produkten und Derivaten im Investment Portfolio 0,12 2,00 2,0 0,14 0,16 1,75 1,5 0,08 Stärkung des Provisionsgeschäfts 20,0 0,220,20 15,0 1,0 1,50 10,0 0,14 0,5 1,25 5,0 0,0 1,00 0,0 1990 1995 Anteil Prov.erg. an Gesamtertr. 2000 2005 2007 Provisionsspanne 2012e Verstärkt Angebot von Versicherungen und Anlageprodukten (gerade in Metropolregionen) Entwicklung begünstigt durch den Abbau von Beschränkungen durch die Aufsicht, Lockerung des regulatorischen Umfelds Zinsspanne 1) Spannen ergeben sich aus dem Verhältnis aus jeweiliger Ertragsposition zu durchschnittlicher Bilanzsumme. Cluster Regional Banks enthält Tier-I und Tier-II Regional Banks. Werte für das Jahr 2012 auf Basis des 1. Halbjahres geschätzt. Quelle: Bank of Japan, DB Research: Ultra-low interest rates, Working Paper Juni 2013, Japanese Bankers Association Quelle: zeb research zeb.business school 51 In Niedrigzinsphase erfolgreiche Banken verfolgten teilweise unterschiedliche Strategien und Ansätze Überblick ausgewählte Regionalbanken Kennzahlen The Bank of Okinawa Bilanzsumme 2012: Mitarbeiter 2012: The Higo Bank 14,6 Mrd. EUR 1.099 33,0 Mrd. EUR 2.276 Bilanzsumme 2012: Mitarbeiter 2012: 99,8 Mrd. EUR 4.593 Ø ROA v. St. (1999-12): 0,43% Ø ROE v. St. (1999-12): 7,1% Ø Cost-Income-Ratio (1999-12): 67,0% Ø ROA v. St. (1999-12): 0,36% Ø ROE v. St. (1999-12): 6,0% Ø Cost-Income-Ratio (1999-12): 61,8% Ø ROA v. St. (1999-12): 0,64% Ø ROE v. St. (1999-12): 11,6% Ø Cost-Income-Ratio (1999-12): 60,4% Δ Bruttozinsspanne (1999-12): Δ Kundenvolumen (1999-12): Δ Bruttozinsspanne (1999-12): Δ Kundenvolumen (1999-12): Δ Bruttozinsspanne (1999-12): Δ Kundenvolumen (1999-12): -36% +50% Fokus Optimierung und Ausbau Kundengeschäft Strategie Bilanzsumme 2012: Mitarbeiter 2012: The Bank of Yokohama -23% +31% -18% +22% Hauptziel: Nutzung des hohen regionalen Marktanteils (35-40%) zur Intensivierung des Kreditgeschäfts Größte jap. Regionalbank, zweitbester ROA 1999-12, BIP Geschäftsgebiet entspricht Dänemark/Südafrika Verbesserung Prozesskette Kreditgeschäft, bewusste Ansprache neuer Kunden Seit Ende 1990er Jahre insbesondere Fokus auf Nicht-Zins-Produkte, Kredit/ Einlagen wachsen geringer Umfangreiche Anpassung Organisation und Prozesse, Ziel: effiziente Abläufe, schnellere Entscheidungen Zudem Kostenreduktion über Outsourcing, Kooperation mit drei anderen Regionalbanken Regionale Expansion nach Tokyo, Ausbau Filialnetz Deutliche Kostenreduzierung (Spanne 1999-12: -41%) Umfangreiche Investitionen in Staatsanleihen, Bestand 1999-2012: +154% Neue Leistungen: Business-PlanBeratung, Bereitstellung externes Expertennetzwerk (Anwalt, Steuerberater), Vermittlung Kooperationen Starke Ausweitung Bereiche Emissionsgeschäft und Syndicated Loans Quelle: Institutsangaben, Analystenberichte, zeb Research zeb.business school 52 Robustheit des Geschäftsmodells mit durchgreifenden Maßnahmen deutlich gestärkt Fazit – (Struktur-)Wandel japanischer Regionalbanken Maßnahmen Stabilisierung Zinserträge Konsolidierung/ Kostensenkung Neue Dienstleistungen/ Ausbau Provisionen Ausbau Kreditgeschäft gegen den Markttrend, insb. durch Erschließung von Kreditnehmern in größeren Städten Anlage Passivüberhang in (noch) rentierliche, RWA-schonende Staatsanleihen Konsolidierung, insb. unter kleineren Regionalbanken (minus 1/3) Abbau Mitarbeiter um ~30% und Senkung der Bruttobedarfsspanne um ~25% im Zeitraum 1995 bis 2012 Regionale Expansion in Metropolen und Angebot von Beratungsleistungen/ kapitalmarktnahen Produkten für KMUs/Mid Caps (Angriff auf City Banks) Entdeckung des Provisionsgeschäftes, insb. Vers.- und Anlageprodukte Ergebnis Marktstellung/ Erfolg Marktanteile gewonnen (insb. in den Großstädten und im Kreditgeschäft) Cost-Income-Ratio von 73% (90er Jahre) auf unter 65% (bis 2007) gesenkt Grundrentabilität ab 2002 gesichert, aber auf noch niedrigem Niveau Quelle: zeb Research zeb.business school 53 Gliederung A. Analyse der drei großen Entwicklungslinien I. Niedrigzins II. Regulatorik III. Digitalisierung B. Prognoserechnungen zu den Folgen zukünftiger Marktsituationen C. Handlungsalternativen I. Nihon no senryaku oder „Die japanische Strategie“ II. Die drei Säulen der Profitabilität III. Vertrauen und Sicherheit als zentrale Option Fazit zeb.business school 54 Säulen zur Steuerung der Profitabilität STABILISIERUNG DER ERTRAGSBASIS SENKUNG UND FLEXIBILISIERUNG DER KOSTEN • Optimierung des TreasuryErgebnisbeitrags • Überprüfung der Wertschöpfungskette auf Outsourcingpotenziale • Kunden eine klar differenzierte Value Proposition bieten • Geschäftsprozessstandardisierung • Fokussierung auf attraktive Zielmärkte, Segmente und Produkte zeb.business school • Effizienzsteigerung in der Ablauforganisation und IT-Infrastruktur • Minimierung der regulatorischen Kosten CHANCEN DER DIGITALITISERUNG • Innovative Zusatzleistungen bieten (bspw. Automatisierte Anlageberatung) • Verbesserte Kundenschnittstellen (digitale Reports, AlertFunktionen) • Überprüfung von des gesamten Business und Operating Model 55 Jedes Institut muss ein ganzheitliches Maßnahmenportfolio ableiten zeb Thesen „Schlacht wird auf Aktivseite gewonnen“ a) Kreditgeschäft (PK/FK) ausbauen b) Preissetzungsspielräume durchholen 1 1 „Provisionsgeschäft, da geht noch was“ a) Wertpapier, Versicherungen b) ZV/Karten Stabilisierung Erträge Kundengeschäft Maßnahmen2 Optimierung Treasury-Strategie MASSNAHMENPortfolio PORTFOLIO Einlagenbewirtschaftung als Gebot der Stunde 3 2 „TRY – Schnell wirksam und für Kenner“ a) Fristentransformationsstrategie optimieren b) Asset Allocation überprüfen c) Kapital durch RWA-Optimierung entlasten 3 „Must do – an Kosten führt kein Weg vorbei“ Langfristiges Kostensenkungsprogramm einführen Steigerung Kosteneffizienz Herausforderung nicht durch Einzelmaßnahmen zu lösen – „Integriertes Maßnahmenportfolio statt Wunderwaffe“ Quelle: zeb Research zeb.business school 56 Bereiche des Bankengeschäfts mit mittelfristig (20132015) größtem Wachstumspotenzial Firmenkundenkreditgeschäft Vermögensverwaltung Private Banking Privatkundenkreditgeschäft Corporate Finance Kapitalmarktgeschäft Debt Einlagengeschäft Zahlungsverkehr Kundenhandel Kapitalmarktgeschäft Equity Wertpapierabwicklung Eigenhandel 0 groß zeb.business school mäßig gering kein Wachstum negativ nicht relevant 20 40 60 80 100% Quelle: KPMG, 2013 57 Erforderliche Kompetenzen zur Steigerung der Profitabilität % der Befragten, n=60 Banken aus 15 Ländern (Anforderungen in den nächsten 3 Jahren) 5 Multikanal-Vertrieb Analyse u. Verwaltung von Kundendaten Vereinfachung von Prozessen Steuerung der Vertriebsleistung Produkt-/Prozessinnovation Pricing Excellence Kostendisziplin Digitales Marketing/digitale Präsenz International Deutschland Partnerschaften/ Joint Ventures 0 5 10 15 20 25 Quelle: Roland Berger zeb.business school 58 Die digitalisierte Welt kann mit dem klassischen Geschäftsmodell kombiniert werden • Die klassische Bankenwelt braucht einen klaren Kundenfokus, die Optimierung des Filialnetzes und Transparenz in der Außendarstellung. • Die digitale Welt liefert die Möglichkeit zur Integration der Vertriebskanäle und ein effizientes Geschäftsmodell in der Innenbetrachtung. • Beide Welten lassen sich durch die Digitalisierung integrieren mit Hilfe entsprechender Technologien, Prozesse und Strukturen. • Das Management muss dazu einen kulturellen und strategischen Wandel einleiten. • Daneben sind neue Geschäftsmodelle mit veränderten Gebührenstrukturen erforderlich. Quelle: A. Loth, Capgemini, 2015) zeb.business school Bei der digitalen Strategie können Kreditinstitute sich an den Erfolgsfaktoren von Unternehmen dieses Sektors orientieren, auch wenn diese teilweise sehr gewöhnungsbedürftig erscheinen. 59 • • • • • • • herausfordernde, ambitiöse digitale Vision festlegen Personal mit Kompetenzen in digitaler Transformation einstellen dem Potential und den Ideen digitaler Talente freien Lauf lassen aggressiv jede Herausforderung annehmen schnelles, datengetriebenes Handeln in digitale Assets außerhalb der eigenen Wertkette investieren enge Anbindung an den Kunden pflegen Quelel: McKinsey 2015. zeb.business school Zur Auswahl der optimalen digitalen Strategie sind verschiedene Fragen zu beantworten. 60 • • • • • • Disruption oder Verteidigung? Kooperation oder Wettbewerb mit neuen „Spielern“? Diversifikation oder Fokussierung? Digitales Geschäft vom Rest trennen oder integrieren? Geschäfts- oder ORG/IT-gesteuerte digitale Transformation? Digitale Geschäftsbereiche kaufen oder verkaufen? Quelle: McKinsey 2015. zeb.business school 61 Gliederung A. Analyse der drei großen Entwicklungslinien I. Niedrigzins II. Regulatorik III. Digitalisierung B. Prognoserechnungen zu den Folgen zukünftiger Marktsituationen C. Handlungsalternativen I. Nihon no senryaku oder „Die japanische Strategie“ II. Die drei Säulen der Profitabilität III. Vertrauen und Sicherheit als zentrale Option Fazit zeb.business school 62 Kunden von Finanzdienstleistern suchen vor allem Vertrauen und Sicherheit • Die größte Hürde für Internet-basierte Institute ist der Kundenwunsch nach Sicherheit und Vertrauen. • Die besondere Betonung des Sicherheitsaspektes kann zu einem Konkurrenzvorteil der traditionellen Institute führen. • Das Vertrauen der Kunden in Banken und Sparkassen ist auf jeden Fall ausbaufähig. • Loyalere Kunden zahlen mehr und bleiben länger Kunden. zeb.business school 63 Die traditionelle Bezahlmethode genießt noch das höchste Sicherheitsgefühl % (n=883), 2013 Zahlung per Rechnung (nach Lieferung) 84 PayPal 56 Kreditkarte 39 Lastschrift 27 Bezahlen über Amazon 17 Vorkasse per Überweisung 17 Nachnahme 14 SOFORT Überweisung giropay Sonstiges 9 4 9 0 15 30 45 60 75 90 Quelle: ibi research / Internet World Messe 2013 zeb.business school 64 Bei den Anforderungen an das Online-Banking steht die Sicherheit an erster Stelle % der Befragten (2012: n=1.002; 2014: n=1.001) Sicherheit Datenschutz Preis-Leistungs-Verhältnis Verfügbarkeit 24/7 Schnelligkeit 2012 Bequemlichkeit 2014 Serviceangebot Informationen Produktpalette 0 20 40 60 80 100 Quelle: Initiative D21, TNS Infratest zeb.business school 65 Banken und Sparkassen genießen höheres Vertrauen als Mobile-Payment-Anbieter % der Befragten, Nutzer oder Nutzungsplaner (n=146) 32 72 69 Banken und Sparkassen 46 48 Paymentanbieter 41 42 Kreditkartengesellschaften 30 32 Online-Händler 25 31 Mobilfunkanbieter Smartphone-Hersteller 14 17 Internetdienstleister 15 13 7 5 2 6 Kartenleser-Anbieter 2012 2014 Keinen der genannten 0 25 50 75 100 Quelle: Initiative D21, TNS Infratest zeb.business school 66 Kundenzufriedenheit und Loyalität kann z. B. mit dem Net Promotor Score NPS gemessen werden. 100 90 80 70 60 50 Promotoren Neutrale 40 Kritiker 30 20 10 0 Direktbanken +13 % Genossenschaftsbanken 7% Sparkassen -17% Großbanken -27% NPS NPS-Ermittlung: Auf einer Skala von 0 bis 10: Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie Ihre Bank einem Freund oder Kollegen weiterempfehlen? Kritiker 0 bis 6, Promotor 9 und 10, NPS = Anteil der Promotoren minus Anteil der Kritiker Quelle: Bain, 2015 zeb.business school 67 Mehr Produkte, länger dauernde Geschäftsbeziehungen und mehr Empfehlungen bei zufriedeneren Kunden 12 9,7 10 9,3 8,5 8 Kritiker 6 Neutrale Promotoren 4 2,8 2 1,5 1,7 1,9 1,5 0,6 0 Anzahl Produkte nach NPS Dauer Kundenbeziehung nach Anzahl Empfehlungen je NPS (pro NPS (in Jahren) Jahr) NPS-Ermittlung: Auf einer Skala von 0 bis 10: Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie Ihre Bank einem Freund oder Kollegen weiterempfehlen? Kritiker 0 bis 6, Promotor 9 und 10, NPS = Anteil der Promotoren minus Anteil der Kritiker Quelle: Bain, 2015 zeb.business school 68 Zufriedenere Kunden generieren mehr Ertrag Ertrag in EUR pro Jahr + 60 % 1800 1706 1600 1502 1400 1200 1067 + 53 % 1000 800 600 652 + 56 % Kritiker Neutrale 704 Promotoren 455 400 200 116 151 0 Servicekunde 180 Beratungskunde Vermögender Privatkunde NPS-Ermittlung: Auf einer Skala von 0 bis 10: Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie Ihre Bank einem Freund oder Kollegen weiterempfehlen? Kritiker 0 bis 6, Promotor 9 und 10, NPS = Anteil der Promotoren minus Anteil der Kritiker Quelle: Bain, 2015 zeb.business school 69 Gliederung A. Analyse der drei großen Entwicklungslinien I. Niedrigzins II. Regulatorik III. Digitalisierung B. Prognoserechnungen zu den Folgen zukünftiger Marktsituationen C. Handlungsalternativen I. Nihon no senryaku oder „Die japanische Strategie“ II. Die drei Säulen der Profitabilität III. Vertrauen und Sicherheit als zentrale Option Fazit zeb.business school 70 Fazit • Das niedrige Zinsniveau führt zu dauerhaft niedrigen Zinsergebnissen. Zur Verbesserung des Zinsergebnisses sind ein optimiertes TreasuryManagement und die Verbesserung der Konditionsmargen, vor allem im Kreditgeschäft, erforderlich. • Die Regulatorik lässt sich nicht aufhalten. Sie wird zu höheren Kosten und steigenden Eigenkapitalerfordernissen führen, weshalb die ROE ohne Gegensteuerungsmaßnahmen weiter sinken wird. • Die Digitalisierung schreitet weiter vorn. Um langfristig mithalten zu können, müssen Kreditinstitute sich schon jetzt auf die neue Welt mit verändertem Kundenverhalten einstellen und dabei den noch bestehenden Konkurrenzvorteil des höheren Vertrauens und der größeren Sicherheitsvermutung ausspielen. zeb.business school 71 Ihr Ansprechpartner PROF. DR. MICHAEL LISTER Institutsdirektor Lehrstuhl für Bankmanagement und Controlling zeb.business school der Steinbeis-Hochschule Berlin Hammer Straße 165 D-48153 Münster Fon: +49-251-97128-707 Mail: [email protected] Web: www.zeb-bs.de zeb.business school Die Vortragsunterlagen und das Simulationsmodell stehen unter www.zeb-bs.de zum download für sie bereit. 72 Appendix: Die neuen Kennziffern TLAC Nach den Vorschlägen des FSB sollen global systemrelevante Banken verpflichtet werden, neben den einzuhaltenden Mindestanforderungen an die Eigenkapitalausstattung nach Basel III zusätzliches Verlustabsorptionskapital in Form von länger laufenden Verbindlichkeiten vorzuhalten, das bei Bedarf z.B. durch Herabschreibung in Eigenkapital umgewandelt werden kann. Angedacht ist, dass die G-SIBs eine Mindest-TLAC- Quote von 1620% der risikogewichteten Aktiva einhalten sollen – mindestens aber das Zweifache der Leverage Ratio (“Pillar 1”). Dabei wird erwartet, dass die zur Erfüllung der TLAC einbezogenen Kapitalinstrumente mindestens zu 33% aus Fremdkapital bestehen, dass nicht bereits zur Erfüllung anderer regulatorischer Kapitalanforderungen dient. MREL Art. 45 BRRD verpflichtet die Mitgliedstaaten, dafür zu sorgen, dass die Institute, zu jedem Zeitpunkt eine Mindestanforderung an Eigenmitteln und berücksichtigungsfähigen Verbindlichkeiten vorhalten, unabhängig von den risikogewichteten Aktiva. Die MREL-Quote ergibt sich aus den Eigenmitteln und bail-in-fähigen Verbindlichkeiten im Verhältnis zu den Gesamtverbindlichkeiten und Eigenmitteln des Instituts. Verbindlichkeiten aus Derivaten werden bei der Berechnung der Gesamtverbindlichkeiten mit der Maßgabe berücksichtigt, dass Saldierungsvereinbarungen der Vertragspartner in voller Höhe anerkannt werden (BT-Drs. 18/2575, Gesetzentwurf der Bundesregierung zum BRRD-Umsetzungsgesetz). Regierungsentwurf zum SAG). Verbindlichkeiten, die zur Erfüllung der MREL angerechnet werden können, unterliegen den folgenden Anforderungen (§ 49 Abs. 2 SAG): Sie müssen in der Höhe, in der sie berücksichtigt werden sollen, entstanden sein. Sie dürfen nicht gegenüber dem Institut bestehen, garantiert oder sonst besichert werden. Verbindlichkeiten müssen eine Restlaufzeit von mindestens einem Jahr haben, um sicherzustellen, dass sie im Zeitpunkt einer Krise nicht bereits ausgelaufen sind. Es darf sich weder um eine Verbindlichkeit aus Derivaten noch um eine Verbindlichkeit aus Einlagen mit Vorrang im Insolvenzverfahren (§ 46f KWG) handeln. Quelle: PWC zeb.business school