Université Paris Sorbonne, Paris IV

Transcrição

Université Paris Sorbonne, Paris IV
Université Paris Sorbonne, Paris IV
VORBEREITUNG
Das Wintersemester 2007/2008 habe ich als Stipendiatin des ERASMUSAustauschprogramms an der Université Paris Sorbonne, Paris IV verbracht, wo ich als
Studentin der Romanistik französische Literatur studierte.
Bei der Vorbereitung meines Studienaufenthaltes habe ich mir einen ersten Überblick über
die Website der Sorbonne verschafft (www.paris4.sorbonne.fr). Dort findet man neben
Informationen über die Studienfächer und das Kursangebot auch Hinweise für ERASMUSStudierende.
So ist seit dem Wintersemester 2007/2008 erstmalig ein Online-Bewerbungsverfahren für
das ERASMUS-Studium an der Sorbonne eingerichtet worden. Nach der Zusage für einen
ERASMUS-Studienplatz durch den/die ERASMUS-KoordinatorIn der Heimatuniversität ist es
nun erforderlich, sich an der Sorbonne online in dem dafür vorgesehenen
Bewerbungsformular einzuschreiben. Anschließend muss dieses Formular zusätzlich
ausgedruckt und von dem/der ERASMUS-KoordinatorIn unterschrieben und abgestempelt
auf dem Postweg an die Sorbonne geschickt werden. Genaue Informationen zu diesem
Verfahren (wie zum Beispiel die Postadresse und die einzuhaltende Bewerbungsfrist) finden
sich an der entsprechenden Stelle auf der Website.
Ist dieser Schritt erfolgt, bekommt man per Email die Notification d’Acceptation, die auch
darüber informiert, welche Unterlagen bei der Ankunft an der Sorbonne vorgelegt werden
müssen (zwei Passfotos, Original und Kopie des Personalausweises, Original und Kopie des
Studentenausweises der Heimatuniversität, Original und Kopie der europäischen
Krankenversicherungskarte) sowie weitere nützliche Informationen (zum Beispiel über
öffentliche Verkehrsmittel in Paris und Adressen von Studentenwohnheimen) zugeschickt.
Es empfiehlt sich, auch die Notification d‘Acceptation selbst ausgedruckt nach Paris
mitzunehmen, um damit Eintritt in die Sorbonne zu erlangen, solange man noch über keine
carte étudiante verfügt, die gewöhnlich beim Einlass vorgezeigt werden muss. Neben den
zwei Passfotos, die bei der Ankunft an der Sorbonne vorgelegt werden müssen, ist es
ratsam, noch weitere mitzunehmen, da man unter anderem zum Beispiel auch für die MétroMonatskarte ein solches benötigt.
ANREISE
Um von Bremen nach Paris zu gelangen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Besonders günstig
ist zum Beispiel das Angebot Spar-Night der Deutschen Bahn (www.bahn.de) für den
Nachtzug, der direkt von Bremen nach Paris Nord fährt. Es gibt eine Preisstaffelung von 29
Euro (Sitzwagen) über 49 Euro (Liegewagen) bis zu 69 Euro (Schlafwagen) für eine jeweils
einfache Fahrt. Da ich mit dem Sitzwagen bereits vorher die Erfahrung gemacht hatte, mich
nicht nur am nächsten Morgen, sondern fast die gesamte folgende Woche wie zerschlagen
zu fühlen, habe ich mich bei der Anreise für den Liegewagen entschieden. Diese
Entscheidung stellte sich dann auch als richtig heraus, da es gleich nach der Ankunft vieles
zu organisieren gibt und die ersten Tage somit ziemlich strapaziös sein können.
Darüber hinaus ist es inzwischen auch möglich, von Bremen aus günstig mit Ryanair
(www.ryanair.com) nach Paris (Flughafen Paris-Beauvais) zu fliegen. Beauvais liegt etwa
84 km nördlich von Paris. Um in die Hauptstadt zu gelangen, gibt es eine Busverbindung bis
zur Porte Maillot (Métro und RER), die Fahrt dauert etwa 70 bis 100 Minuten und kostet 13
Euro (einfache Fahrt). Allerdings ist zu bedenken, dass die Gewichtsgrenze für das Gepäck
bei Ryanair vergleichsweise niedrig (15 kg für das aufzugebende Gepäckstück, welches
generell extra berechnet wird, sowie 10 kg für das Handgepäck) während die Gebühr für
zusätzliche Kilos ziemlich hoch ausfällt. Da das Gepäck für einen mehrmonatigen
Studienaufenthalt meist etwas schwerer wiegt als für einen Kurztrip, bietet sich diese
Möglichkeit vielleicht doch eher für einen kurzen Heimaturlaub übers Wochenende an.
SORBONNE
In Paris angekommen, sollte man sich möglichst schnell in die Universität begeben, um alles
Organisatorische zu erledigen. Die Sorbonne liegt im Gegensatz zu anderen Pariser
Universitäten ganz zentral mitten im Herzen des Quartier Latin, dem Studentenviertel (5.
Arrondissement). Sie ist nicht nur mit der Métro (Saint-Michel, Odéon, Cluny-la-Sorbonne)
und RER (Luxembourg, Saint-Michel-Notre-Dame), sondern auch über mehrere Buslinien
gut zu erreichen. Im Wintersemester beginnen die Lehrveranstaltungen nicht wie bei uns erst
Mitte, sondern bereits Anfang Oktober. Aufgrund des hohen organisatorischen Aufwands
besonders zu Beginn des Studienaufenthalts ist es daher ratsam, schon im September in
Paris einzutreffen.
Zunächst meldet man sich im ERASMUS-Büro der Sorbonne (1, rue Victor-Cousin, 75005
Paris, escalier I, premier étage, Pôle des Relations Internationales, Bureau ERASMUS «
arrivants ») bei Monsieur Alfonso MOSTACERO, der einem neben den Unterlagen für die
Einschreibung auch einen Plan der Sorbonne sowie eine Liste mit den wichtigsten
Telefonnummern überreicht. Dann erfolgt die inscription administrative, die unter anderem
auch Voraussetzung für den Erhalt der carte étudiante ist. Im Anschluss daran erfolgt die
inscription pédagogique, bei der man sich in die einzelnen Lehrveranstaltungen
einschreibt. Dieses Verfahren variiert von Studiengang zu Studiengang, daher sollte man
sich mit dem jeweiligen coordinateur pédagogique in Verbindung setzen (per Email oder in
der Sprechstunde). Grundsätzlich gilt, dass ERASMUS-Studierende sich ihre
Lehrveranstaltungen frei wählen dürfen. Das bedeutet, dass man sich nicht nur innerhalb des
gewählten Studiengangs die Kurse frei zusammenstellen kann, sondern auch die Möglichkeit
hat, Kurse aus anderen Fächern zu belegen. Allerdings muss dabei beachtet werden, dass
dann für jeden betreffenden Studiengang eine jeweilige inscription pédagogique zu
erfolgen hat. In dem von mir gewählten Studiengang Lettres modernes appliqées (UFR de
Littérature française et comparée) war die Betreuung der ERASMUS-Studierenden sehr
gut. So wurde speziell für uns schon im September vor Beginn der Lehrveranstaltungen eine
Informationsveranstaltung
(réunion)
organisiert,
bei
der
wir
über
das
Einschreibungsverfahren dieses Studiengangs, die unterschiedlichen Arten der
Lehrveranstaltungen (CM = cours magistral, TD = travaux dirigés) und das
Prüfungssystem (contrôle continu, examen terminal) aufgeklärt wurden. Sehr gut hat mir
der Umstand gefallen, dass uns ERASMUS-Studierenden in diesem Studiengang eine sehr
großzügige Frist hinsichtlich der inscription pédagogique gesetzt wurde, so dass wir die
Möglichkeit hatten, uns die gewählten Kurse zunächst in Ruhe anzusehen und uns erst dann
endgültig zu entscheiden.
Wenn es dann endlich soweit ist, dass man sich in den Lehrveranstaltungen wiederfindet
und das eigentliche Studium beginnt, stellt man sehr schnell deutliche Unterschiede zu
unserem deutschen System fest. Das Studium in Frankreich ist vergleichsweise verschult
und in den Veranstaltungen findet (bis auf wenige Ausnahmen) Frontalunterricht statt. Das
bedeutet, dass der/die DozentIn den Stoff oft in sehr schnellem Tempo vorträgt, während die
Studierenden bemüht sind, soviel wie möglich davon mitzuschreiben. Raum für Fragen oder
sogar Diskussionen, wie wir es von deutschen Universitäten her kennen, gibt es eher wenig.
Allerdings habe ich die positive Erfahrung gemacht, dass die französischen Studierenden an
der Sorbonne ausländischen Studierenden gegenüber ausgesprochen aufgeschlossen und
hilfsbereit sind. Vor allem zu Beginn des Semesters ist dieses äußerst hilfreich, da anfangs
oft selbst bei guten Sprachkenntnissen noch Probleme hinsichtlich des Hörverständnisses
auftauchen und man manchmal Schwierigkeiten hat, den Vorträgen der DozentInnen zu
folgen.
ASSOCIATION PARISMUS
Ein besonders großes Lob verdient die pünktlich zu Beginn meines Aufenthalts ins Leben
gerufene Association Parismus!!! Es handelt sich dabei um eine sich aus Studierenden
zusammensetzende ERASMUS-Initiative, die den ERASMUS-Neuankömmlingen mit Rat
und Tat zur Seite steht. Man kann sie per Email ([email protected])
kontaktieren oder persönlich vor Ort erreichen. Ihr Büro befindet sich direkt gegenüber vom
Pôle des Relations Internationales (escalier I, premier étage). Die Sprechzeiten wurden
uns rechtzeitig per Email mitgeteilt. Im September gab es im Rahmen eines
Bereitschaftsdienstes zusätzliche Sprechzeiten, während derer man sich mit allen Fragen
rund um seinen Aufenthalt in Paris (zum Beispiel hinsichtlich Bankkonto, Telefon,
Lehrveranstaltungen etc.) an die Initiative wenden konnte. Außerdem wurde im September
eine Führung durch die Sorbonne organisiert, damit man sich in diesem wunderschönen,
aber vor allem auch riesigen und teilweise beinahe labyrinthartigen Gebäude besser
zurechtzufinden lernte. Diese Veranstaltung führte uns auch aus der Sorbonne heraus zum
nahe gelegenen Gebäude des CROUS, wo sich neben einem Wohnheim auch eine
Cafeteria befindet und endete mit einem Picknick bei strahlendem Sonnenschein im Jardin
du Luxembourg!
SPRACHKURS
Im September wurde von der Sorbonne ein dreiwöchiger Intensivsprachkurs (täglich von
Montag bis Freitag jeweils zwei Zeitstunden plus Hausaufgaben) für die ERASMUSStudierenden angeboten. Über die Teilnahmebedingungen wurde man bereits im Vorfeld im
Anschluss an das Online-Bewerbungsverfahren per Email informiert.
Erste Voraussetzung war demnach das Absolvieren des Einstufungstests gleich Anfang
September (das genaue Datum wurde erst sehr spät mitgeteilt, daher ist es ratsam, seine
Anreise schon für die ersten Tage des September zu planen, wenn man gern einen Kurs
belegen möchte). Allerdings überstieg die Nachfrage das Angebot an freien Plätzen in
hohem Maße, so dass weiterhin auch nur die beim Einstufungstest schlechter
abschneidenden Studierenden einen Platz erhalten sollten. Da letztendlich dann aber
einerseits die Zahl der vorhandenden Plätze aufgestockt wurde und andererseits auch nicht
so viele Studierende zum erforderlichen Einstufungstest erschienen wie erwartet, konnten
schließlich alle, die Interesse hatten, auch einen Kurs belegen. Die Kurse waren dann nach
sprachlichem Niveau unterteilt und fanden zu unterschiedlichen Zeiten statt. Mein Kurs war
zum Glück vormittags von 10h bis 12h, womit noch viel vom Tag übrig blieb für den hohen
organisatorischen Aufwand in der ersten Zeit und um schon ein wenig die Stadt zu erkunden.
Rückblickend kann ich sagen, dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat, schon so früh
anzureisen, um am Einstufungstest und dann am sich anschließenden Sprachkurs
teilzunehmen. Der Unterricht war sehr gut strukturiert und abwechslungsreich gestaltet. Ich
habe dort viel gelernt und meine Kenntnisse des Französischen deutlich erweitern können.
Außerdem bietet ein solcher Intensivkurs eine gute sprachliche Vorbereitung auf die dann
folgenden universitären Lehrveranstaltungen und man lernt so schon vor dem eigentlichen
Studium viele andere Studierende aus verschiedenen Ländern kennen.
UNTERKUNFT
In Paris eine Unterkunft zu finden ist zwar sehr schwierig und vor allem auch kostspielig,
aber keinesfalls unmöglich, wenn man sich ausreichend Zeit nimmt und über ein hohes Maß
an Geduld verfügt. Über das Internet kann man auch schon vor der Abreise von Deutschland
aus Besichtigungstermine vereinbaren. Man findet Angebote zum Beispiel unter
www.appartager.fr, www.pap.fr (auf dieser kostenlosen Seite findet man alle Wohnungen
ohne Maklergebühr, man muss allerdings sehr schnell sein!), www.collocation.fr (hier findet
man Angebote für WG-Zimmer, dieser Seite ist aber leider kostenpflichtig). Man sollte bei der
Wohnungssuche immer mehrere Kopien seines Personalausweises (auch von dem des
Vaters oder der Mutter), die Bürgschaft eines/einer Franzosen/Französin oder notfalls der
Eltern sowie eine Bankverbindung (empfehlenswert sind die BNP Paribas oder die
französische Postbank) vorlegen können. Die Preise variieren von ungefähr 450 Euro bis
600 Euro für Zimmer für Zimmer zwischen 9 qm bis 20 qm. Bei der Wohnungssuche ist es
wichtig zu klären, ob der angegebene Preis bereits die Nebenkosten enthält (charges
comprises) oder ob Gas und Wasser selbst angemeldet und zusätzlich bezahlt werden
müssen. Angesichts der hohen Mietpreise ist es empfehlenswert, zu klären, ob man für die
Wohnung/das Zimmer CAF (Caisse d’Allocation Familiale), das bedeutet Wohngeld vom
französischen Staat, beantragen kann. Die Höhe dieses Zuschusses liegt zwischen 90 Euro
und 170 Euro pro Monat, je nachdem, ob man allein oder in einer Wohngemeinschaft lebt.
Bei der Beantragung, die auch über das Internet möglich ist (Formular zu finden unter
www.caf.fr) müssen der Mietvertrag, eine Kopie des Personalausweises und das RIB
(relève d’identité bancaire), welches man bei der Kontoeröffnung erhält, vorgelegt werden.
Da der erste Monat bei der CAF nicht berechnet wird, ist es ratsam, jeweils den letzten Tag
des Vormonats als Einzugsdatum anzugeben, um auch schon für den ersten Monat eine
Unterstützung zu bekommen. Außerdem sollte man unbedingt eine assurance d’habitation
abschließen, um bei eventuellen Schäden abgesichert zu sein (die meisten VermieterInnen
bestehen darauf). Eine solche Versicherung, für die es auch günstige Angebote für
Studierende oder zwei Personen gibt, kann direkt bei der Kontoeröffnung abgeschlossen
werden. Für die Kündigung dieser Versicherung benötigt man einen Auszugsnachweis
des/der Vermieters/Vermieterin.
Sollte man einen Platz im Studentenwohnheim bevorzugen, bietet sich zum Beispiel die Cité
Universitaire an. Es handelt sich dabei um eine kleine Studentenstadt, die sich etwas
abseits des Zentrums (gut erreichbar mit der RER) in einem Park befindet. Deutsche
Studierende bewerben sich beim Maison Heinrich Heine. Die genauen Formalia für diese
Bewerbung sind im Internet zu finden. Allerdings gibt es mehr Bewerbungen als Plätze.
Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit, sich beim CROUS zu bewerben (französisches
Studentenwerk, das günstige Zimmer in ganz Paris verteilt anbietet). Eine Liste mit den
genauen Adressen und Internetseiten der Wohnheime verschickt die Sorbonne per Email mit
der Notification d’Acceptation.
Auch ist es möglich, ein Wohnungsgesuch per Email an das ERASMUS-Büro der Sorbonne
zu schicken, die es dann mit einer Rundmail weiterleitet. Wenn vorhanden, werden auch
Wohnungsangebote vom ERASMUS-Büro per Rundmail verschickt. Schließlich gibt es noch
die Möglichkeit, beim Goethe-Institut in Paris ein Wohnungsgesuch auszuhängen oder sich
schon von Deutschland aus mit der Bitte um eben dieses dort zu melden. Sollte man vor
seiner Ankunft in Paris noch keine Wohnung gefunden haben, kann man auch relativ günstig
für die Übergangszeit in einer Jugendherberge unterkommen. Besonders zu empfehlen sind
die drei im Marais gelegenen Jugendhotels MIJE (www.mije.com), allerdings ist es auch
hier ratsam, schon vorab zu klären, ob es noch freie Plätze gibt.
BANKKONTO
Für die Eröffnung eines Bankkontos werden folgende Unterlagen benötigt:
Personalausweis und Mietvertrag oder Stromabrechnung. Aufgrund des Dilemmas, dass
einerseits für die Kontoeröffnung ein Mietvertrag erforderlich ist, während andererseits für
den Abschluss eines Mietvertrags eine bereits bestehende Bankverbindung verlangt wird,
bietet es sich an, eine Filiale der BNP Paribas in Universitätsnähe aufzusuchen, da man dort
auf Studierende eingestellt und diese Bank vergleichsweise günstig ist. Besonders zu
empfehlen ist die BNP Paribas auch dann, wenn man in Deutschland ein Konto bei der
Deutschen Bank hat, da diese beiden Banken zusammen arbeiten und man daher
gebührenfrei mit der EC-Karte der Deutschen Bank bei der BNP PARIBAS Geld abheben
kann.
Zur Kontoschließung ist ein persönliches Erscheinen bei der BNP Paribas nicht
erforderlich. Das ist dann von Vorteil, wenn man nach Beendigung seines Aufenthaltes noch
einen Monat Geld von der CAF überwiesen bekommt. Man kann dann einfach von
Deutschland aus die Kündigung mit der durchgeschnittenen Carte Bleue und allen anderen
Unterlagen an die Bank zurückschicken und bekommt anschließend das Geld auf das
Heimatkonto überwiesen. Allerdings wird für diesen Vorgang eine Bearbeitungsgebühr von
ungefähr 10 Euro erhoben.
ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL
Am schnellsten und einfachsten bewegt man sich in Paris mit der Métro fort. Bei einem
Aufenthalt von nur einem Semester bietet sich eine Monatskarte (Carte Orange) für
momentan 53,50 Euro an, die an jeder Métro-Station entweder am Schalter oder auch am
Automaten erhältlich ist und für deren Erwerb ein Passfoto verlangt wird. Bei einem
Aufenthalt von zwei Semestern kann für ein ganzes Jahr die Carte Imagine R abonniert
werden, welche dann noch etwas günstiger (etwa 30 Euro) ausfällt und deren Betrag
monatlich bequem vom Konto abgebucht wird. Für die Bearbeitung braucht man hier
allerdings bereits die Immatrikulationsbescheinigung und der Bearbeitungszeitraum dauert
ungefähr drei Wochen. Die entsprechenden Antragsformulare bekommt man an jedem
Métro-Schalter. Die Karten der Métro gelten übrigens auch für die Buslinien, von denen es in
Paris sehr viele gibt. Sollte man es nicht eilig haben, ist es empfehlenswert, von der Métro
auf den Bus umzusteigen, da man so mehr von Paris sieht und viele Strecken einfach
wunderschön sind (auch oder gerade nach Anbruch der Dunkelheit aufgrund der wirklich
beeindruckenden Beleuchtung dieser Stadt). An den Haltestellen ist es anders als in
Deutschland erforderlich zu winken, da der Bus sonst einfach weiterfährt. Beim Einstieg
muss man sein Ticket entweder vorzeigen oder entwerten (im Fall eines Einzeltickets).
Besonders positiv aufgefallen ist mir die Freundlichkeit der meisten BusfahrerInnen, von
vielen wird man gleich beim Einsteigen ausgesprochen freundlich begrüßt.
KULTUR
Auch in kultureller Hinsicht hat Paris unglaublich viel zu bieten. So gibt es zum Beispiel
scheinbar unendlich viele Kinos, Theater, Konzerthallen und Museen. Viele der Museen
bieten für Studierende besondere Ermäßigungen an. Außerdem haben Jugendliche von 18
bis 26 Jahren in vier großen Pariser Museen an einem Abend pro Woche freien Eintritt
(mittwochs: Musée National d’Art Moderne Centre Georges Pompidou, donnerstags:
Musée d’Orsay, freitags: Louvre, samstags: Musée du quai Branly). Darüber hinaus gibt
es für den Louvre beispielsweise ein spezielles Studentenabonnement, was schon allein
angesichts der Tatsache, dass man den Louvre kaum an einem einzigen Tag bewältigen
kann und daher lieber gleich mehrere Besuche einplanen sollte, sehr lohnenswert ist.
Auch wer sich besonders für den französischen Film interessiert und gleichzeitig gern ins
Theater geht, kommt in Paris ganz besonders auf seine Kosten. Viele in Paris lebende
französische FilmschauspielerInnen sind hier nämlich nicht nur auf der Leinwand, sondern
auch auf der Theaterbühne zu bewundern. So hatte ich während meines Aufenthaltes unter
anderem die Qual der Wahl zwischen Aufführungen mit Isabelle Huppert, Carole Bouquet,
Daniel Auteuil und Anna Mouglalis. Schließlich habe ich mich dann für das Stück „Das
Käthchen von Heilbronn“ von Heinrich von Kleist (natürlich in der französischen Version!) mit
Anna Mouglalis in der Rolle der Kunigunde entschieden. Die Vorführung fand in den Ateliers
Berthier statt und es war für mich ein unvergleichliches Erlebnis!
WEITERE FRAGEN
Nun hoffe ich, mit meinem Erfahrungsbericht ein wenig Licht ins Informationsdickicht
gebracht zu haben.
Bon courage!!!

Documentos relacionados