Die Wahrheit über 2012

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Die Wahrheit über 2012
Heike Hoop©2011
Kleine Schöpfungsgeschichte bis 2012
Gott lag tief im Schöpfungsschlafe,
träumte Universen und wollige Schafe,
Murmeltiere und Siebenschläfer
und bizarre kleine Käfer,
lila Flieder und Regenbogen,
Sonnenaufgänge, rauschende Wogen da dachte er in schönen Versen:
"Diese Pracht der Universen
und die Freude an alldem
teilt' ICH so gern - aber mit wem?!
Wolf und Bär, Kamel und Schaf,
liegen im Bewusstseinsschlaf,
auch die Vögel in den Bäumen
ziehen es noch vor, zu träumen.
Sollte ICH sie alle wecken,
wird es sie nicht eh'r erschrecken?
Auch sind alle sehr speziell,
keiner ist universell nicht einmal die klugen Affen,
nein, ICH will ein Wesen schaffen,
das mir gleich ist und auf Erden,
kann, wie ICH hier, Schöpfer werden,
will, dass sein Geist die Welt erfasse,
die ICH im Wort entstehen lasse!
Und dann teilen wir die Freude
an der Schöpfung, alle beide!"
Gott dachte nach
und SPRACH:
"Es werde Mensch, mit dem ICH feier!
So schuf er Klaus und Käthe Meier.
Gott gab den freien Willen beiden,
und die Kraft, zu unterscheiden,
und noch andre gute Dinge,
dass des Menschen Weg gelinge.
Gott dacht', der Mensch aus freien Stücken,
würd' sich zu seinem Guten schicken,
und die falsche Schlange meiden,
denn so riet er es den Beiden.
1
Begab zur Ruhe sich sodann,
das Werk bewundern, das getan,
und sich zu freu'n am Schöpfungsspiel,
denn Freude ist des Lebens Ziel.
Gott war gerade um die Ecke,
da kroch die Schlange aus der Hecke,
Sie sprach sehr süß und blickte hold:
"Hört nicht auf ihn, was zählt ist Gold!
Und darum müsst ihr leisten, raffen,
mit Freude könnt ihr gar nichts schaffen.
Nein, ihr müsst rackern, müsst euch zwingen,
soll euer Menschen-Werk gelingen!
Spiel'n, euch freuen, singen, lachen,
könnt ihr alles später machen.
Nur die Arbeit zählt, der Fleiß,
ohne Schweiß gibt's keinen Preis!
Und ihr könnt so viel erraffen,
frisch voran, fangt an zu schaffen!"
Der Mensch sich drauf nur kurz besann,
denn er hing schon am Haken dran.
Vergessen war'n des Herrgotts Worte,
es öffnet sich der Hölle Pforte.
Hacke und Spaten nahm der Klaus
und baute bald ein festes Haus,
für seine Käthe und die Kinder,
Ställe für Schafe, Hühner, Rinder und Klaus und Käthe mehrten sich,
und sprachen viel; meist "mein" und "ich".
Bald kam ein Zaun um den Besitz,
denn mitlerweile gab's auch Schmidts,
und Hinz und Kunz, Müller und Gerber,
Schuster,Weber, Bauer, Färber,
und alle lebten in dem Wahn,
dass man besitzen muss und kann.
Und alle mehrten fleißig sich,
und sprachen viel: meist "mein" und "ich".
Gott lag auf seiner Lieblingswiese ,
unsichtbar, und grün wie diese,
träumte riesen Universen und kleine Motten,
Haifische, Grillen und Kieler Sprotten,
putzige Quants und den Fall des Falles,
und Ichweißnichtwasnochalles.
2
Da kam ihm plötzlich in den Sinn:
"ICH schau mal nach den Menschen hin!
Ob sie das Leben recht genießen
die Wälder, Auen, Blumen, Wiesen.
Die Düfte und den Vogelsang,
Blätterrauschen, Sphärenklang...
Sonnenschein und Windeswehn,
Flüsse, Bäche, klare Seen...
Ob sie wohl mich in allem kennen,
und selig meinen Namen nennen?
Freudig schaute Gott, doch oh!
Und schaute noch einmal, denn so
hatte er das nicht gedacht,
als den Menschen er gemacht!
Hinz und Müller, Kunz und Gerber
Schuster,Weber, Bauer, Färber
mit Äxten, Lanzen und auch Keulen,
schlugen sie einander Beulen.
Im Hintergrunde Meier-Sohn,
jetzt als König auf dem Thron.
- Ihm gelang es, die Parteien
zu seinem Vorteil zu entzweien.
Er huldigte dem Drachen "Welt",
dafür gab der ihm Macht und Geld.
Alle mussten ihm jetzt dienen,
ach, was machten sie für Mienen!
Und mit welchem üblen Fleiß
und mit wieviel saurem Schweiß
mussten sie ihr Brot verdienen!
Ach, was machten sie für Mienen!
Gott sah die Welt, die er gemacht,
und dem Menschen zugedacht,
als Paradies, als Quell der Fülle,
der Schönheit, Harmonie und Stille,
von Lärm voll und von Kriegsgeschrei,
von dumpfer Tage Einerlei,
von Schönheit bar in kalten Städten,
- der Kinder Werk von Klaus und Käthen.
Und viele riefen seinen Namen,
"Herr, hilf uns Sündern, hilf uns Armen!"
Sie riefen: "Gott, erbarme dich!"
"Was?!", dachte Gott, "meinen die mich?!"
ICH glaubte, klüger als die Affen
hätte ICH den Mensch erschaffen!
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Gab ICH ihm doch den Gottesfunken
in Herz und Geist; ach die Halunken,
haben ihre Göttlichkeit,
vergessen in so kurzer Zeit!
Wie nur kann ICH sie erwecken,
dass sie können neu entdecken
ihre alte Königswürde,
und das Leben nicht als Bürde,
sondern als Geschenk und Lohn ....?
Wohlan! ICH sende meinen Sohn
ihnen hinunter auf die Erde,
dass Licht und Weisheit ihnen werde!
Und wieder ruhte Gott auf seiner Wiesen
träumte rote Zwerge und weiße Riesen,
rechtsdrehende Galaxien, ein Volk namens Lappen
und winzige Quarks und Kaulquappen....
Zecken, Ginster, roten Mohn
und die zwölfte Dimension...
Jesus kam, tat was er konnte,
was der Mensch ihm schlecht belohnte.
Und das Wort, das er gelehrt,
wurde gänzlich umgekehrt.
Jesus sprach: "Das Himmelreich
ist in euch, ihr seid mir gleich,
was ihr glaubt, sollt ihr erhalten,
müsst euren Geist nur recht entfalten Beispiele gibt's davon genug,
von Hiob bis zu Habakuk und Größeres an Wunderdingen,
als ICH vollbracht, wird euch gelingen!"
Doch diente dies nicht den Int'ressen
von Meier-Sohn, so ward's vergessen.
Bebildert reich wurd' Jesu Leid,
Vorbild des Volkes allezeit.
Nur Ostern hört der gute Christ,
dass Christus auf-erstanden ist.
Es kamen Lehrer und Propheten,
die Gottes Wort im Volke säten,
doch Kirchen, Militär und Schulen
löschten die Gedächtnisspulen.
Und so entstanden die Roboter
und ganze Heere geistlich Toter,
die nur noch nach dem Gelde liefen
und nach "Recht auf Arbeit" riefen,
statt nach deren Qualität,
wo Geist mit Herz zusammen geht.
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Statt in ihr Innerstes zu schauen,
und ihrem Herzenswunsch zu trauen,
glaubten sie der Schlange Lügen:
"Erst die Arbeit, dann Vergnügen!"
dass diese Sinn und Freud' sollt'sein,
fiel ihnen drum im Traum nicht ein.
Gott erwachte, denn ein Sonnenstrahl
kitzelte seine Nase. "ICH will doch mal",
dachte der Herr, "mir anschaun heut,
ob man sich jetzt am Leben freut!"
Doch dacht' er auch, und zwar in Klammern,
("ICH hoffe, dass sie nicht mehr jammern,
und endlich nach der Ein-sicht handeln,
um als Schöpfer auf der Erd' zu wandeln.")
"Puh!", dachte Gott, "wie stinkt es hier!",
als er öffnete die Himmelstür.
Dicke Schwaden gif'ger Gase
drangen kühn in seine Nase,
und schlimmer als zuvor gesichtet,
war die Welt nun zugerichtet.
Von Gift und Müll voll – Land und Meer,
und sie fischten die Gewässer leer;
kein Mitgefühl für Tiergefährten,
die sich auch von Fischen nährten.
Sie rafften alles nur für sich,
und überall tönt's: "ich, ich, ich!"
Der Erde schönes Wälderkleid
fast abgeholzt in kurzer Zeit;
kein Mitgefühl für Tiergefährten,
denen diese mit-gehörten.
Sie rafften alles nur für sich,
und überall tönt's: "ich, ich, ich!"
Und von den Tieren ungezählt,
drang Klage, wie der Mensch sie quält',
ihnen raubt' ihr Leben und ihr Land,
brächt' alles frech in seine Hand.
"Er macht aus allen Ländern Wüsten,
wir stehen auf den roten Listen!",
so rief's, - dann kamen angetrottet,
die Vielen, die schon ausgerottet.
"Nein!", rief der Herr, "das kann nicht sein!
Sie nenn' einander 'dummes Schwein',
'blöder Hammel', 'dummes Huhn' die könnten nie so Dummes tun!
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Schlote seh' ICH giftig rauchen,
für Dinge, die sie gar nicht brauchen!
Auf Riesenflächen bau'n sie an,
vernichten ihre Ernte dann,
nur um die Preise zu erhöhen!
Nein!", rief Gott, "was muss ICH sehen!"
Statt nach Freude und dem Sinn im Leben
sah die Menschen er dem Geld nachstreben,
nach Glanz, Erfolg, nach Tand und Flitter,
nach der Zeit wertlosem Glitter.
Statt dass er Herr auf Erden war,
gehorcht' er einem "Sachzwang" gar.
Der Schöpfung Krone ließ sich zwingen
von geist- und seelenlosen "Dingen".
Wenige fragten nach dem Sinn,
von Tun und Leben, dem "Woher ?", "Wohin?"
Das sah und hört' Gott und erschrak,
wie des Menschen Geist darniederlag;
sich flechtend all sein' Lebenszeit
auf die Räder von Konsum und Arbeit.
Sie schufteten für Hungerlöhne,
den Nutzen hatten Meier-Söhne.
Die zogen die Fäden, doch man sah sie nie.
Mit ihren Medien, der Unter-haltungs-Industrie,
hielten sie den Menschen geistig unten,
an die Erde gedrückt, an den Staub gebunden.
Für die göttliche Freude als faden Ersatz,
gab's Zer-streuung, "Spaß" und einen Platz
in mancherlei "Vernügungs"-Stätten.
"Was?!", dachte Gott, "sind die noch zu retten?!
Jetzt muss doch wirklich was gescheh'n,
sonst wird die Menschheit untergeh'n!
Vergessen ist ihr Schöpfer-Sein
Sie glauben nur dem äußer'n Schein.
Das Blatt am Baum, der Frosch im Gras
hat mehr an Geist, und nicht nur das sie offenbar'n in ihrem Leben
die Gaben, die ICH ihnen gegeben!"
Und Gott rief herbei die falsche Schlange:
"Bist du denn kein bisschen bange?
Wenn der Mensch so weitermacht,
heißt's auch für dich bald: Gute Nacht!"
Die Schlange aber tat gekränkt,
und sprach zum Herrn: "Geschenkt! Geschenkt!
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Ich tat nur, was mir aufgetragen,
ihn zu versuchen und zu plagen,
damit er eines Tags sich fragt,
wozu er sich denn stets so plagt,
um sein Geheimnis zu ergründen,
und den Weg zu dir zurück zu finden.
Doch folgen sie mir weiter willig mir sind solch "Siege" selbst zu billig.
Ich wollte dich schon lange fragen:
Könnt sie nicht mal wer anders plagen?"
Da kamen Klaus und Käthe Meier
vorbei nach einer kleinen Feier.
"Ach Gott", sprach Käthe, "was ist los,
du blickst so ernst, was hast du bloß?!"
Darauf der Herr: "Schau, was ICH sehe!",
sie tat's und sagte: "Ich verstehe..!"
Sie sann kurz nach, dann sprach sie munter:
"Lass mich im neuen Jahr mal runter,
umgeben rings von Engelschören wär' doch gelacht, wenn sie nicht hören!"
Der Herr sprach:"Gut, wir woll'n mal sehn!"
Es heißt, zwozwölf soll es gescheh'n.
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