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SCHÜLERZEITUNG DER KLOSTERSCHULE HAMBURG KLOSTERPOST AUSGABE HERBST / WINTER 2013 ! G I L L I B DIE ABRISSBIRNE KOMMT. DER PAVILLION MUSS WEICHEN. UND WAS1 DANN? Liebe Leserinnen, Liebe Leser, endlich gibt es mal wieder eine Klosterpost! Die Redaktion der Schülerzeitung sendet ein Lebenszeichen an euch! Diese Zeitung ist im letzten halben Jahr in sehr kleinem, aber schönem Kreis entstanden. Fünf Redakteure aus den Jahrgängen 5, 6, 7 und 9 haben im Neigungskurs diese Ausgabe erschaffen. Nach diesem halben Jahr stellen wir fest: Es passiert viel an der Klosterschule und die Zeit vergeht so schnell, dass man es nicht unbedingt wie gewollt schafft, diese Schülerzeitung in kurzen, regelmäßigen Abständen herauszubringen. Aber wir wissen alle: Später ist immer noch besser als gar nicht! An einer Schule, an der viel Verschiedenes und viel gleichzeitig passiert, überlegt man als kleine Redaktion gründlich, was die Masse beschäftigt und worum es in der Zeitung gehen sollte. Für uns ist es in dieser Ausgabe vor allem der Neubau! Überall wird gemunkelt, dass es bald ein neues Gebäude geben wird, dem die Pavillions weichen müssen. Ab und zu bekommt man über Schülerräte, die Bauspinner AG, Gespräche zwischen Schulleitungsmitgliedern oder einem gelegentlichen Strahlen in Herrn Herzbergs Augen zwar mit, dass wirklich etwas passieren wird, aber Genaues sickert noch nicht richtig durch. Auch die Redaktion ist nicht ganz an den Kern der Sache herangekommen; ein bisschen Überraschung steckt wohl immer in so einem neuen Haus. Dennoch finden sich bestimmt einige Antworten in dieser Zeitung! Die Redaktion 2 3 Außerdem finden sich in dieser Zeitung natürlich auch viele andere Themen! Reportagenprojekt, Politikveranstaltungen, Recyclingpapier, und Profitorwart sind da nur wenige Stichworte! Die Redaktion der Klosterpost wünscht viel Spaß mit dieser Ausgabe und bedankt sich an dieser Stelle herzlich bei Daniel Köhler, der uns so hilfsbereit und humorvoll mit Layout und Druck unterstützt hat!!! Antonia Egert (Leiterin des Neigungskurses) 4 Inhaltsverzeichnis fragte sich nicht nur, was die Schulleitung plant, sondern auch, was die Schülerinnen und Schüler für Wünsche haben. Was erwarten wir von einem neuen Gebäude? Wie könnte es sich von den anderen unterscheiden? Wie stellen wir uns Einrichtung und Gestaltung der Räume vor? Unsere Artikel und Ideen dienen sicher auch als Bitte an die Schulleitung, die Schüler/innen irgendwann in die Gestaltung so weit wie möglich einzubeziehen und als Inspiration für weitere Ideen! An unserem Neubau wollen wir mehr teilhaben, als nur überrascht zu sein, wenn er irgendwann nach Sommerferien dort steht! Alles über den Neubau 04 Text: Paul Veit Illustration: Daniel Köhler Was erwarten wir vom Neubau? 07 Texte: Redaktion Fotos: Daniel Köhler Und was erwartet ihr vom Neubau? 12 Umfrage: Assal Hadian Illustration: Daniel Köhler Vision: Abrissparty 2014 16 Text: Rosa Westhaus Voll der Börner! 18 Interview: Klosterpost Illustration: Daniel Köhler Wer tut Gutes? 20 Text: Chantal Sgries Foto / Illustration: Daniel Köhler Welcher Lehrer passt zu dir? 22 Ausgedacht von: Chantal Sgries und Jarla Sgries Aufgzeichnet von: Antonia Egert Das graue Wunder 24 Text: Jarla Sgries Illustration: Daniel Köhler Von Vorbildern und Idolen 26 Text: Fee Rodbol und Nina Wende Illustration: Daniel Köhler Statistik: KIM-Studie 2012 Interview Philip Tschauner 34 Text und Foto: Chantal Sgries Alles andere ist Verarsche 38 Text: Larry Poggensee Foto: Thomas Kläber / Die LINKE FSK: Konsequent oder nicht? 40 Text: Julia Renner & Alena Kaya Uuund Action … 42 Text und Foto: PR-Material Task-Schauspielschule Impressum44 5 Alles über den NEUBAU Seit Jahren wird darüber geredet, nun geht es los: wir bekommen einen Neubau. Warum der aus Holz sein wird, für wen er sein soll und wann er fertig wird, klären wir in diesem Text. Ein Holzhaus? Brennt das nicht zu leicht? Nein, sagt Herr Herzberg, das Holz sei so behandelt, dass keine zu große Brandgefahr besteht, sagt die Feuerwehr. Holz würde gut dämmen: im Winter gegen Kälte, im Sommer gegen Wärme. Mehr Fläche – mehr Schüler? Nein, sagt Herr Herzberg, denn die anderen Flächen (Kantine, Turnhalle usw.) würden dafür nicht reichen. Wir bleiben vierzügig. Was kommt noch in den Neubau? In den Neubau werden eventuell auch die Spieleausleihe sowie Aufenthalsmöglichkeiten für die Oberstufe verlegt. Herr Herzberg wünscht sich außerdem einen möglichst großen Raum für Versammlungen, Veranstaltungen, Präsentationen, Projekte … Ohne Flure? Dazu sagt Herr Czarnetzki, Leiter der Bau-AG: „Flure sind nicht zwingend erforderlich“. Und wie soll das funktionieren? Die Klassenräume gehen direkt von den Treppenhäusern ab. Oder sie sind durch Differenzierungsräume direkt zugänglich. Gibt es auch wieder einen Brücke geben? Herr Herzberg wünscht sich das – aber die Umsetzung ist schwierig. Keine Container mehr? In den Neubau wird wahrscheinlich die Oberstufe einziehen – die bisher immer irgendwo untergebracht war und keine richtige „Heimat“ hatte. Dann können endlich die Container abgebaut werden und im Hauptgebäude werden Kursräume frei. Die 9. Klassen, die sich jetzt noch im Steinpavillon befinden, können dann vieleicht in das jetzige Lehrerzimmer sowie die Computerräume - das würde passen! Das ist aber noch nicht festgelegt. Insgesamt bekommen wir jedenfalls ca. 150 Quadratmeter mehr Fläche, als wir jetzt haben. 6 Beim Häuslebauen kann viel schiefgehen. 7 Ist später noch eine Aufstockung möglich (wie beim alten Neubau)? Nein, höchstens ein kleiner Anbau ist möglich! Wo kommt der Neubau genau hin? Dort, wo jetzt der Steinpavillon steht, auf einen Teil dieser Fläche, kommt der Holzneubau hin. Ungefähr so hoch wie unser jetziger „Neubau“, aber flächenmäßig etwas kleiner. Und der Schulhof? Wird nicht kleiner! Weil wir mehr zusammenhängende Spielfläche haben werden. Dafür wird der Schulhof insgesamt etwas schmaler. Wird unsere Schule dann behindertengerecht? Wir haben ja schon im jetzigen Neubau einen Fahrstuhlschacht. Aber keinen Fahrstuhl. Die Behörde sagt dazu: Der Einbau macht nur Sinn, wenn dann die ganze Schule behindertengerecht wird. Dafür gibt es auch schon lange Pläne. Aber diese Ideen werden nicht umgesetzt. Argument: Das Gymnasium Hamm ganz in der Nähe ist vollständig behindertengerecht. Und wann wird der Neubau fertig? Die Bauzeit wird etwa vier Monate betragen, da die Teile vorgefertigt geliefert werden (Modulbauweise). Herr Herzberg: „Wir werden versuchen, dass der Steinpavillon möglichst lange stehen bleiben kann“. Dies soll möglich sein, da das neue Gebäude weiter in Richtung der HAW (vom jetzigen Neubau aus gesehen nach links) gebaut werden soll. Dann muss niemand in der Zwischenzeit in andere Räume (Container?!) ziehen. Was erwarten WIR vom Neubau? Chantal: „Ich wünsche mir vom Neubau, dass es größere Räume gibt. Die nicht alle nur quadratisch sind, sondern auch modernere und praktische Formen haben. Für die ganze Gruppenarbeit wären breitere Räume sinnvoll, damit man besser Gruppentische bilden kann und nicht alle Gruppen so eng nebeneinandersitzen. Für die Gruppenarbeit wären auch Mehrzweckräume praktisch, hierbei gibt es die Möglichkeit Räume durch Trennwände zu kleineren Räumen zu unterteilen. Räume die besser geschnitten sind, bilden auch ein besseres Arbeitsund Wohlfühlklima. Bei moderneren Heizungen gibt es auch die Möglichkeit, Sitzmöglichkeiten darüber zu bauen. Um Energie zu sparen, kann man auf dem Dach Gras anwachsen lassen, das Gebäude wird dadurch besser isoliert. Für mehr Licht in den Klassenräumen sind große Fenster sinnvoll. Es sollten auch Pausenräume entstehen ohne Teppich, damit dort gegessen werden darf. Flure, die breiter geplant werden, können auch als weiterer Aufenthaltsraum genutzt werden.“ Paul Veit 8 9 Jarla: „Ich erwarte vom Neubau, dass es mehr Aufenthaltsplätze gibt, wo wir uns in der Pause hinsetzen oder auch arbeiten können. Die Räume sollten nicht so quadratisch sein wie im Neubau, sondern dass man sich auch in Nischen zurückziehen kann. Es sollte auch eine Spielausleihe sowie ein Toberaum und einen Pausenraum mit einer Tischtennisplatte und anderen Sachen geben. Ich fände es außerdem noch gut, wenn es einen Übergang zum Neubau gibt, so dass man wenn es draußen regnet geschützt in ein anderes Gebäude kommt. Gut wäre es auch, wenn es eine gute Feuersicherung gibt. Weiterhin sollten auch Räume für die Oberstufen entstehen, damit sie nicht so weite Wege gehen müssen.“ Assal: „Ich wünsche mir vom Neubau, das er bunter wird als die anderen Gebäude, weil ich es so schöner finde. Außerdem fände ich es besser wenn es keine Teppiche geben würde. Cool wäre es auch, wenn jeder Klassenraum ein Smartboard hätte, dann macht das Lernen mehr Spaß und man hat mehr Möglichkeiten. Der Flur in unseren Jahrgang ist sehr klein, deswegen würde ich mir einen größeren Jahrgangsflur mit vielen Sitzmöglichkeiten wünschen, denn wenn man auf den Schlüsseldienst wartet, muss man 10 immer stehen. Die Toiletten im Neubau sind sehr eklig, deswegen wäre es gut, wenn man irgendwie versuchen würde, dass die Toiletten sauberer sind, damit man sich auch auf Toiletten traut. Die Schülerinnen und Schüler die dann im Neubau sind, müssen also ordentlicher auf den Toiletten sein. Wenn man auf Toilette geht, muss man außerdem meistens warten, deswegen sollte es mehrere Toiletten geben. Außerdem finde ich, dass es zu wenige Bücher in der Bibliothek gibt, deswegen könnte man mehr Bücher kaufen und im Neubau noch einen zweiten Leseraum oder Ruheraum erstellen. Ich finde die Regeln in meinem Gebäude außerdem viel zu streng. Es ist nervig, dass man im jetzigen Neubau weniger darf als an anderen Stellen, obwohl es eigentlich schöner ist, sich darin aufzuhalten, als in den anderen Gebäuden.“ Owen: „Der Neubau sollte ein Bau auf dem Schulgelände sein, der etwas moderner ist als der alte Neubau. Er sollte mehrere Stockwerke besitzen und von außen sollte er farblich gestaltet sein. In meiner alten Schule hatte ich Fenster, die man per Knopfdruck, aber auch per Hand öffnen konnte. Das war gut, weil man sehr schnell alle Fenster gleichzeitig aufmachen konnte. Das würde ich mir vom Neubau auch wünschen. Für 11 die Innenausstattung stelle ich mir vor, dass es keine Tafeln mehr gibt, sondern Smartboards und keine feste Stühle sondern Rollstühle, weil man Rollstühle besser verschieben kann und damit schneller einen Stuhlkreis hinkriegt. Ein Smartboard wäre gut, damit man mehr Spaß beim Lernen hat und öfter einen Film gucken oder im Internet surfen kann. Außerdem sollte der Neubau vor allem einen breiteren Gang zwischen den Klassenräumen haben und es wäre cool, wenn man die Wände der Klassenräume verschieben könnte. Das wäre zum Beispiel gut für Projektarbeiten, damit man sich in Kleingruppen besprechen kann, ohne andere Mitschüler zu stören. Außerdem sollte der Neubau Freizeiträume besitzen, in dem man Sachen machen kann, die man nicht in Klassenräumen machen darf wie z.B. Handyzocken! Es wäre nicht schlecht, wenn es auch einen größeren Toberaum gäbe; der besser ausgestattet ist und mehr Möglichkeiten zum Klettern und Spaß haben bietet. Manche nervt es, dass man an einer Kulturschule immer ganz nach oben laufen muss, um an den „Kulturfächern“ Musik und Kunst teilzunehmen. Die, die etwas aufführen, müssen dann wirklich alle schweren Sachen wie E-Gitarren und Schlagzeugteile komplett von oben nach unten tragen und das ist bestimmt eine 12 Mords-Arbeit. Besser wäre dafür, dass man im Neubau einen Musiksaal baut, der zum Beispiel eine Glaswand hat, die man ausfahren kann, sodass die Bühne und der Musikraum zusammen liegen. Diese Schule besitzt einen Kultur-Schwerpunkt aber die Kunsträume bieten zu wenig Platz. Warum haben wir nicht einen größeren Kunstraum, in dem mehr Schülerinnen und Schüler an größeren Kunstwerken arbeiten können? (Dann könnte auch mal etwas anderes gemacht werden, wie zum Beispiel Steinmetzen oder Graffitis sprayen!). Die letzte Idee von mir für den Neubau ist ein Dachgarten. So einer kostet zwar viel Kraft, Einsatz, Mühe und wahrscheinlich auch Geld, aber ich habe mal nachgefragt und viele Mädchen und Jungen fänden einen Dachgarten eine tolle Idee. Alles in allem sollten die Räume im Neubau – wie auch immer sie am Ende aufgeteilt sind – eine ruhige Atmosphäre darstellen, damit man sich gut konzentrieren kann. Das ist für mich, neben einer bunten Schule, in der man auch viel Spaß haben kann sehr wichtig. Es ist hoffentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis der Neubau steht!“ 13 Und was erwartet IHR vom Neubau? Wir sind durch die Klassen gegangen und haben verschiedene Schüler gefragt: Was erwartet ihr vom neuen Neubau? Smartboards für alle Klassen (Jg. 6) Heizungen! (Jg. 7) 2x: Keinen Teppich! (Jg. 7, Jg. 8) Einen Snackautomaten! (Jg. 7) Die Uhren sollen funktionieren! (Jg. 5) Bessere Lüftungen! (Jg. 9) 2x: Spiegel (Jg. 8, Jg. 10) Größere Räume! (Jg. 10) Einen Leseraum mit vielen Büchern! (Jg. 6) Große Fenster! (Jg. 10) Eine Dachterasse! (Jg. 9) WLAN für alle! (Jg. 7) Buntere Klassenzimmer (Jg. 8) Größere Toiletten! (Jg. 6) Eine Klimaanlage! (Jg. 9) Eine Lüftung für die Toiletten! (Jg. 6) Nicht so enge Flure! (Jg. 5) Dass man im Gebäude essen darf! (Jg. 5) Mehr Toiletten! (Jg. 5) Eine Turnhalle (Jg. 7) Einen Kiosk (Jg. 10) Sitzmöglichkeiten im Flur! (Jg. 8) Es fällt auf, dass die Schülerinnen und Schüler zuerst an die Einrichtung und Gestaltung denken. Viele von den genannten Dingen haben kaum etwas mit Architektur zu tun. Vielleicht ist es ja sogar möglich, dass die Schülerinnen und Schüler das Innere des Neubaus selbst mitgestalten dürfen, wenn er steht! Assal Hadian Nichts! (Jg. 10) Schönere Gestaltung der Räume und Flure! (Jg. 9) 14 Das sind ja eine Menge Wünsche. Wie all das zusammen aussehen könnte, haben wir schon mal auf der nächsten Doppelseite illustriert. 15 16 17 Eine Vision: Abrissparty 2014 Die einen liebten ihn, die anderen hassten ihn. Anlässlich des Abrisses des Steinpavillons am am Gymnasium Klosterschule wurde gestern eine Abrissparty gefeiert. 500 Schüler und Schülerinnen tummelten sich auf dem Schulhof – und das nach Schulschluss! Grund dafür war die offizielle Genehmigung der Hamburger Schulbehörde, mit dem Abriss des noch aus den 1970-er Jahren stammenden Steinpavillon, zu beginnen. Während Ruben Herzberg, der Schulleiter des Gymnasiums, eine Rede über das alte Gebäude und den damit einhergehenden Neuanfang hielt, vereinten sich Bauarbeiter und Schüler, um mit Hilfe von Vorschlaghämmern erste Wandkacheln von der Fassade zu lösen. Ein Neuanfang ist es allemal, gerade für die Schülerinnen und Schüler des neunten Jahrgangs, die bei dem Abriss mithelfen. Sie waren nach ihrem Umzug in den Steinpavillon, auch „Bunker“ genannt, fast zwei Jahre in dem Gebäude untergebracht und hatten in Räumen mit Schimmel an den Decken, nicht immer wärmenden Heizungen und von kaugummiverklebten Teppichen zu lernen. Weichen soll dieser Berg aus Waschbeton einem Neubau, der voraussichtlich schon 2014 fertig gestellt werden soll. Bis dahin sollen die Schülerinnen und Schüler möglicherweise in Containern untergebracht werden. Nicht gerade schön, aber wie viele der Anwesenden sagen, „auch nicht viel schlimmer“. Während sich die Stimmung mit Vorfreude und Neugier mischt, und das Geknatter der Maschinen zur Musik für die Tanzfläche wird, die sich langsam inmitten des Hofs bildet, sitzt ein Schüler am Rande des Geschehens. Peter, Neuntklässler, ehemaliger Schüler im Steinpavillon klagt über den Abriss: „Ich verstehe nicht, wieso sich alle so freuen. Also mir bleibt bei dem Gedanken, im Winter in Containern zu sitzen, die Spucke weg. Ich kann ja nachvollziehen, dass der Bunker von außen nicht gerade ein Prachtstück war, aber das werden die Container auch nicht! Schließlich gehörte der Steinpavillon auch mit zur Schulgeschichte- und nun wird er im Nu platt gemacht!“ Er blickt er hinüber zu den Trümmern und fügt noch hinzu: „Außerdem gehen die schönen Schmierereien auf den Toiletten verloren!“ Solchen Klagen werden dieser Zeit wenig Beachtung geschenkt, schließlich hatte die Schulleitung zu entscheiden, wie die 3,9 Millionen Euro der Schulbehörde für einen Neubau eingesetzt werden sollten. „Wir sind nach all diesen Jahren des Wartens froh, dass diese Sünde der Architektur vom Schulhof verschwindet. Uns ging es erstmal darum, den ersten Schritt – also den Abriss – hinter uns zu bringen.“, so Herr Schmitz, Lehrer für Kunst und Philosophie und stellvertretender Schulleiter. „Ich als Kunstlehrer habe dabei natürlich noch einen besonderen Sinn für das Ästhetische!“ Das Ganztags Gymnasium Klosterschule ist für seinen kulturellen Schwerpunkt bekannt. Während dort noch bis tief in die Nacht gefeiert wurde, hofft man, dass Kreativität verhindert, dass eine weitere Sünde der Architektur entsteht. Rosa Westhaus 18 19 Voll der BÖRNER! Name: Carsten Börner Geburtstag: 25.02.1973 Familienstand: vergeben Fächer: Biologie / Chemie / NT Die ideale Unterrichtsstunde: Wenn nicht nur die Schüler und ich Spaß hatten, sondern auch der ein oder andere etwas wirklich verstanden hat, es „klick“ gemacht hat. Die beste Lernmethode: Welche ich bevorzuge ist eigentlich egal, wichtig ist, das die Schüler etwas verstehen, und da ist manchmal die eine Methode so gut oder schlecht wie die andere Lehrer seit: 2005 An der Klosterschule seit: 2008 Lieblingsfach als Schüler: Biologie Hassfach als Schüler: Fächer hab ich nicht gehasst, nur mit einigen Lehrern bin auch ich nicht immer klar gekommen. Wenn nicht Lehrer, dann: Aussteiger im schwedischen oder kanadischen Wald Schönstes Erlebnis als Lehrer: Bis jetzt wohl der Abschluss meiner ersten Tut-Gruppe Wenn ich ein Tag Schulleiter wäre, würde ich …: ... mich fragen, wer denn auf die Idee gekommen ist, mich dazu zu machen. Hobbys: Musik (machen), lesen, kochen Lieblingsmusik: so ziemlich alles bis auf Schlager, Volksmusik und (deutschen) Proll-Rap Lieblingsbuch: Der Herr der Ringe (u.v.a.) Lieblingsfilm: Kommt auf das Genre an: Der Herr der Ringe, Die 12 Geschworenen, Ziemlich beste Freunde … 20 21 Wer tut Gutes für die Klosterschule? Wir stellen ab sofort in jeder Ausgabe eine Person vor, die Gutes für die Klosterschule tut oder getan hat. In dieser Ausgabe ist es Barbara Seikel, von den Schülern Frau Seikel genannt. Sie ist fast 67 Jahre alt und ist seit 31 Jahren an unserer Schule. Sie unterrichtet Englisch und Französisch mit viel Spaß und Herzblut. Mit 65 Jahren hatte sie das Rentenalter erreicht und verließ die Schule. Aber das Schicksal wollte es anders, 2012 fehlten Lateinlehrer an unserer Schule und Frau Seikel kam mit einem Lehrauftrag in Latein wieder zurück. Zurück hatte unsere Schule eine sehr engagierte Lehrerin, die sich wie schon früher mit ihren Klassen für die Fremdsprachenwettbewerbe anmeldete und oft unter die ersten Plätze kam. Letztes Schuljahr durfte ich mit unsern Lateinkurs am Fremdsprachenwettbewerb teilnehmen und Frau Seikel schaffte es durch viel Engagement und Freude, uns alle dafür zu begeistern, sodass wir auch dieses Jahr wieder teilnehmen wollen. Durch ehrenamtliche Nachhilfe schaffte sie es auch einem Schüler zu helfen das Abitur zu bestehen. Wir hoffen sie noch lange im Lateinkurs zu haben, da Lehrerinnen wie Frau Seikel, uns Spaß und Motivationen zum Lernen geben. Chantal Sgries 22 23 24 25 Ein Test von Chantal und Jarla. Aufgezeichnet von Antonia Egert. Das graue Wunder Die Klosterschule hat vor Kurzem ein Projekt für die Umwelt gestartet. Die Schule sollte wegen des enormen Papierverbrauches auf ökologisches Papier umstellen. Wenn man über ökologisches Papier spricht, unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Arten. Zum einen gibt es recyceltes Papier; für Recyclingpapier werden keine Bäume abgeholzt. Die Wälder, die unter großem Nutzungsdruck stehen, werden durch Recyclingpapier deutlich entlastet. Noch besser allerdings ist „Umweltpapier“. „Umweltpapier“ wird aus Altpapier hergestellt, dass keiner Zellstoffbleiche unterzogen wird. Das verwendete Altpapier wird so fein gemahlen, dass sich die Farben gleichmäßig verteilen und das neue Papier eine graue Tönung annimmt. Es ist damit noch umweltfreundlicher als „normales“ Recyclingpapier. Das „normale“, weiße Papier wird mit Bleichmittel gebleicht, damit es weißer aussieht. Dabei wird aber nicht bedacht, dass Bleichmittel schädlich für die Umwelt sein können. Beim ökologischen Papier wird auf das Bleichmittel verzichtet und es hat deswegen die eigentlich normale Papierfarbe, ist dabei aber genauso gut wie weißes Papier. Wir könnten in der Schule aber auch noch auf ganz andere Dinge achten. Zum Beispiel könnten mehr doppelseitig kopiert werden. Natürlich sollten unnötige Kopien vermieden werden. Eine weitere Idee war, statt Handtuchpapierspendern Lufttrockner für die Hände einzusetzen, doch diese Idee stellte sich als nicht umweltfreundlich heraus (Stromverbrauch), deshalb wurde sie nicht umgesetzt. Vielleicht habt ihr ja noch Ideen wie wir die Schule immer umweltfreundlicher gestalten können. Die Einführung des Recyclingpapiers ist jedenfalls schon mal ein guter Anfang! Jarla Sgries 26 27 Vorbilder und Idole Kreischende junge Fans, meistens Mädchen, schwitzige Hände, durch Tränen verlaufener Mascara, und selbstgemalte Plakate. Wochen zuvor wird das Outfit bestimmt, Unmengen an Geld für die Karten, Poster und Fanartikel ausgegeben. Letzte Texte werden auswendig gelernt. Die Minderjährigen schleppen einen Elternteil mit sich, um der einmaligen Chance, ihr Idol zu treffen, nicht zu entgehen. Ein Bericht von Fee Roodbol und Nina Wende, Aus dem Zeitungsprojekt der neunten Klassen Unser erstes Vorbild war Conni Klawitter. Das Mädchen mit der roten Schleife im Haar, die ursprünglich Charakter einer Buchreihe war. Wir bewunderten sie, wie fast jedes andere Mädchen in unserem Alter, denn sie war so schlau und erlebte immer viel. Außerdem war sie eine Figur, die man sich als Kind gut vorstellen konnte, da sie ein ziemlich normales Leben führte, an dem man sich gut orientieren konnte. Sie hatte, wie jeder andere auch, alltägliche Probleme zu bewältigen: ihr Bruder nervte sie, auch ihre Eltern stritten manchmal und sie hatte Angst vor dem Zahnarzt. Die „Walt Disney Prinzessinnen“ waren wenige Jahre danach unsere Favoriten. Sie waren freundlich, nett und wunderschön. Wahrscheinlich schauten wir zu ihnen auf, weil ihre Geschichten ausnahmelos gut ausgingen, sie heirateten immer den gut aussehenden Prinzen, der sie auf seinen Pferd in sein Schloss brachte und das Böse wurde jedes Mal besiegt. Später waren bei uns die Teenie-Stars wie Hannah Montana und Selena Gomez beliebt. Grund dafür war, so glauben zumindest wir, dass sie „coole“ Charaktere waren. Selena Gomez alias Alex Russo hatte tolle Freunde, gut aussehende Brüder 28 und konnte zaubern. Das hätten wir natürlich auch gerne gekonnt. Hannah Montana führte ein Leben im Ruhm. Als Miley Stewart jedoch hatte sie mit dem Alltag einer Highschool-Schülerin zu kämpfen. Laut der KIM-Studie 2012 zu dem Thema der Basisuntersuchung zum Medienumgang 6–13-Jähriger in Deutschland haben zwei Drittel der Befragten (66%) eine Person oder eine Figur, für die sie besonders schwärmen. Dabei nennen 38% von ihnen eine Person aus Film und Fernsehen. Knapp ein Fünftel der Befragten gab jemanden aus der Musikbranche als Vorbild an. Aber weshalb ist das so? Aus welchem Grund suchen sich Menschen Vorbilder? Und ist es überhaupt förderlich, Idole zu haben? „Kinder brauchen Vorbilder!“: Dieser Ansicht ist die Kinderund Jugendlichen-Psychotherapeutin Anne Kalberlah, mit der wir ein ausführliches Interview führten. Für Kinder und Jugendliche sei es gerade in der Entwicklung wichtig, sich an einem Menschen orientieren zu können. Dabei habe ja nicht jeder ein Vorbild für alles, sondern mehrere, für verschiedenste Bereiche. Wenn man beispielsweise Fußball als Hobby habe, suche man sich für den Bereich Sport einen Fußballer / eine Fußballerin als Vorbild. Gehe es allerdings um das Thema Schule, eifere man eher einem Mitschüler nach. Dieser stelle dann das Vorbild dar. Wichtig sei, dass man ein Ziel vor Augen habe, wofür man lebt beziehungsweise lernt. Die meisten Kinder und Jugendliche hätten Vorbilder, welche sich deutlich von ihren Eltern unterscheiden. Der Grund hierfür sei der, sich deutlich von diesen abzugrenzen zu wollen, so Kalberlah. Indem man versuche, so zu sein wie seine Vorbilder, distanziere man sich von den Vorstellungen seiner Eltern. 29 Durch das Internet konnten sich jenseits der etablierten Stars ganz neue Arten von Vorbildern entwicklen. Hierbei spielt YouTube zum Beispiel eine wichtige Rolle. YouTuber, wie sie sich selbst nennen, sind die neuen Vorbilder der jungen Generation. Der aus Amerika stammende Trend hat sich in den letzten Jahren auch in Deutschland etabliert. Ob sie Schminktipps geben, ihre Einkäufe nach einem ausgedehnten Shoppingtrip mit der Welt teilen, oder einfach nur witzig sind, längst ist YouTube nicht mehr nur ein Onlineportal für Musik. YouTuber legen ihre eigenen „Channels“ an, Kanäle, auf die sie dann in regelmäßigen Abständen Videos über ein selbstgewähltes Thema hochladen. Hat ein YouTube-Kanal genug Aufrufe, bekommen die Macher oft Werbegeschenke von Firmen, unter der Bedingung, diese dann in ihren nächsten Videos zu verwenden / vorzustellen. So entsteht eine neue Art der Werbung. Diese ist viel wirkungsvoller, als die einfache Anzeige, da sie speziell auf das anzusprechende Themengebiet zugeschnitten ist. Was bei den meisten nur mit einem Hobby beginnt, bringt schnell ziemlich viel Geld ein. Durch Werbung vor den Videos, Partnerunternehmen und der Unterstützung von YouTube kann man sich, vorausgesetzt man ist unterhaltsam, selbst zu Ruhm verhelfen. In der Jugendgeneration sind YouTuber bereits zu echten Stars aufgestiegen. Nina selbst hat die Hysterie um eine berühmte Person einmal hautnah miterlebt: „Im April haben eine Freundin und ich das Justin Bieber Konzert in Hamburg besucht. Als wir eine halbe Stunde vor dem Einlass dort ankamen, waren schon tausende nervöse Mädchen dort. Viele kamen aus anderen Städten in Norddeutschland und die meisten von ihnen hatten die Schule geschwänzt, um möglichst früh da zu sein. Hier und da hörte man Gruppen Justins Lieder singen, alle hatten sich Schriftzüge auf die Gesichter und Arme gemalt, 30 oder trugen Fan-T-Shirts. Eine gute Stunde später standen wir endlich am Anfang der ewig langen Schlange, welche sich vor dem Eingang gebildet hatte und waren fast an der Reihe. Die Konzerthalle war schon brechend voll und obwohl die Show erst in zwei Stunden beginnen sollte, drängten sich die Mädchen um die Bühne, um den besten Platz zu haben und ihrem Idol möglichst nah sein zu können. Es war heiß, eng und stickig. Von allen Richtungen drückte jemand und versuchte, sich nach vorne zu drängeln. Wo man auch hinblickte, man sah in gestresste Gesichter. Nach einer Stunde waren wir bis in die zweite Reihe vorgedrungen und hatten nicht vor, uns von dort wegzubewegen. Falls man etwas trinken wollte, rief man seine Mutter an, damit die einem den Becher nach vorne reichte. Seinen Platz verlassen, um etwas zu trinken oder auf die Toilette zu gehen, kam gar nicht in Frage. Auch wenn wir uns um die besten Plätze stritten, waren wir irgendwie gemeinsam dort. Wir waren eine Gruppe und wir gehörten zusammen. Als eine Gruppe von Mädchen ihre Freundin verloren hatte, waren wir alle still oder riefen nach ihr. Manche ließen sie sich beschreiben und die größeren von uns versuchten sie in der Menge zu erkennen. Es war noch über eine halbe Stunde bis zum Beginn des Konzerts, und trotzdem gab es schon zahlreiche Zusammenbrüche. Die Mädchen wurden von den Sicherheitsbeamten aus der Menge gezogen, obwohl sich die meisten wehrten. Ein Mädchen, das unmittelbar in meiner Nähe stand, bekam Atemprobleme und fing an zu zittern. Auch nachdem sie Wasser getrunken hatte, ging es ihr nicht besser, woraufhin ein Sicherheitsbeamter ihr befahl, sie müsse die Arena verlassen. Sie wurde hysterisch und fing an zu weinen. Als er sie aus der Menge ziehen wollte, wehrte sie sich sprichwörtlich mit Händen und Füßen. Am Schlimmsten war es jedoch, als Justin auf die Bühne kam. Jedes zweite Mädchen weinte und noch viele weitere wurden aus der Menge begleitet. Als 31 wir aus der Halle heraus kamen, sahen wir Mädchen in Rollstühlen mit Papiertüten in ihren Händen, für den Fall einer Hyperventilation. Vielen Mädchen ging es sehr schlecht. Sie waren erschöpft, müde und konnten kaum noch sprechen, da sie zwei Stunden lang geschrien hatten. Manche von ihnen gingen am nächsten Tag nicht zur Schule. Und das alles nur, um ihr Idol für zwei Stunden lang zu sehen.“ Wissenschaftler haben dieses sogenannte „Bieber-Fieber“ beziehungsweise das Verhalten beim „Fangirling“ analysiert und herausgefunden, dass solche Reaktionen auf die Begegnung mit Idolen nichts Ungewöhnliches sind. Beim Sehen oder sogar beim Hören der Musik ihrer Idole kann man beobachten, dass das Gehirn eines Fans Dopamin, ein Glückshormon, ausschüttet. Es gibt Impulse zwischen Nervenzellen, Hirnzentren und dem Immunsystem weiter. Dopamin ist unter anderem für die körperliche und seelische Aktivität, Lebensenergie, allgemeines Wohlbefinden, das Herz und den Kreislauf zuständig. In Verbindung mit Noradrenalin kann 32 es zu Freude, Aufregung, Gänsehaut, Zittern, Erregung und Hyperventilation kommen. Die Verhaltensweise der Fans ist also physisch erklärbar und völlig natürlich. Eine weitere Frage, die wir uns stellten, war, ob den Prominenten überhaupt bewusst ist, wie viel Einfluss sie speziell auf ihre jungen Anhänger haben und wie sie mit diesem Druck umgehen. Hier gibt es zwei verschiedene Meinungen. Der amerikanischen Sängerin und Schauspielerin Demi Lovato ist es sehr wichtig, ein gutes Vorbild für Jugendliche zu sein und sie hält ein skandalfreies Auftreten für eine Verpflichtung, die mit einem Job in der Öffentlichkeit einhergeht. Durch ihre eigene Lebenserfahrung möchte sie jungen Menschen helfen, mit schwierigen Situationen umzugehen. Selbst wenn sie Fehler macht, spreche sie darüber und erkläre, wie sie es hätte besser machen können. „Ich möchte meine Anhänger davor bewahren, die gleichen Fehler zu machen wie ich“, so Lovato. Ihr gehe es nicht darum, ein perfekter Mensch zu sein, sie möchte ihren Fans lediglich zeigen, wie sie Probleme überwinden können. Auch die Schauspielerin Jennifer Lawrence ist sich ihrer Vorbildfunktion bewusst. Seit ihrem Durchbruch in dem Film „Die Tribute von Panem“ habe sich ihre Ausdrucksweise und ihr Erscheinungsbild geändert, so die 23-Jährige. Außerdem müsse sie nun viel mehr darauf achten, wie sie sich verhält oder wie sie sich kleidet. In einem Interview sagte sie zudem, sie habe trotz vieler Kritiken nicht angefangen, sich für ihre Rolle als Katniss Everdeen auf ein bestimmtes Modelmaß herunter zu hungern, denn sie möchte nicht, dass ihre jungen Fans denken, wenn man so aussehen wolle wie Katniss, müsse man eine Mahlzeit auslassen. Andererseits ist es auch schwer, im Rampenlicht zu stehen. Ob man will oder nicht, man wird automatisch von den Medi33 en zu einem Vorbild gemacht. Popstar Rihanna hat in einem Interview deutlich klar gemacht, sie wolle kein Vorbild sein. Berühmt sein heiße ihrer Meinung nach nicht, automatisch auch Vorbild sein zu müssen. Die Sängerin, die des Öfteren mit Partyexzessen, Drogenskandalen, anzüglichen Videos und zuletzt mit ihrer On-off Beziehung zu dem handgreiflichen Rapper Chris Brown Schlagzeilen macht, beklagt sich, dass man sich so verhalten solle, wie die Eltern der Fans es von einem erwarten. Man dürfe nicht frei entscheiden was man anzieht, welche Texte man in seinen Liedern singt oder mit wem man seine Zeit verbringt. Es sei einem nicht erlaubt, die Person sein, die man sein will, behauptet sie. Ein Vorbild zu sein sei zu sehr ein Teil ihres Jobs geworden. Wir denken, dass es gerade in unserem Alter ziemlich wichtig ist, Vorbilder bzw. Idole zu haben. In dieser Zeit erscheinen einem die Meinungen anderer ziemlich bedeutend. Man macht die ersten Schritte in Richtung Erwachsensein und weiß noch nicht genau, was man für richtig oder falsch halten soll. Vorbilder helfen einem, jede Lebenssituation zu überstehen, egal ob man grade Liebeskummer hat oder extrem glücklich ist. Auch können sie einem andere Lebensweisen zeigen, die einem noch nicht bekannt sind. Dennoch sollte man aufpassen, nicht zu sehr von seinen Vorbildern eingenommen zu werden und trotzdem hin und wieder deren Handlungen in Frage stellen. Es ist wichtig, immer selbst nachzudenken, seine eigene Meinung bilden zu können und sich auch mal von den Ansichten anderer abzugrenzen. Unsere jetzigen Vorbilder unterscheiden sich deutlich von Conni Klawitter, trotzdem erfüllen sie immer noch die gleiche Aufgabe: Uns zu inspirieren und uns dabei zu helfen, wir selbst zu werden. Auch in den nächsten Jahren werden sich unsere Vorbilder wieder verändern und wir sind gespannt, welche Personen uns noch beeinflussen werden. Weitere Reportagen lest ihr 34 in der nächten Ausgabe! 35 Von „Astra“ bis zum Tor gegen Paderborn Am 30. Oktober 2013 treffen wir beim St.Pauli Profi-Training den Torwart Philipp Tschauner und bitten ihn um ein Interview. Seit wann spielst du schon Fußball? Seitdem ich fünf Jahre alt bin, spiele ich Fußball. Warst du von Anfang an Torwart, oder hast du früher auch auf anderen Positionen gespielt? Nein, ich war schon immer Torwart. Welcher war dein erster Verein? Mein erster Verein war der TSV Wendelstein. Wie lange bist du schon beim FC St. Pauli? Ich bin im Sommer 2011 nach St. Pauli gewechselt. Wie oft in der Woche trainierst du ? Wie viel Freizeit bleibt einem Profitorwart? Das ist immer davon abhängig, an welchem Tag wir am Wochenende spielen. Aber es sind immer ca. 5–8 Trainingseinheiten. Da bleibt dann auch immer genug Zeit für die Freizeitgestaltung. Was machst du in deiner Freizeit? Ich interessiere mich sehr für alle amerikanischen Sportarten wie Basketball, Football und Eishockey. Deswegen schaue ich mir so viele Spiele wie möglich davon an und lese auch jede Zeitschrift darüber, die ich bekommen kann. 36 Wolltest du schon immer Fußballspieler werden? Ja, es war schon immer mein Traum, Fußballprofi zu werden, und zum Glück hat es geklappt. Bist du der einzige aus deiner Familie, der sportlich ist? Ich bin zumindest der einzige, der Profisportler ist. Sportlich ist meine Familie aber schon. 37 Wo siehst du dich in ein paar Jahren? Das ist schwer zu sagen. Ich bin jetzt 28 Jahre alt und möchte, bis ich ca. 36–38 Jahre alt bin, Fußball spielen. Bis dahin würde ich auch noch mal gerne im Ausland Fußball spielen. Die USA und England wären da meine persönlichen Lieblingsziele. Wie gefällt dir die Stimmung im Stadion und warum? Die Stimmung am Millerntor ist einfach einzigartig. Die Mannschaft wird in jedem Spiel zu 100 Prozent unterstützt, egal, ob wir führen oder zurückliegen. Das gibt es sonst nirgendwo. Deshalb sind die Heimspiele für mich auch immer sehr besonders. Was war der schönste Moment in deiner Karriere? Da gab es sogar zwei. Der erste schöne Moment war, als ich mein erstes Bundesligaspiel 1. FC Nürnberg gemacht habe. Ich bin damals zur Halbzeit eingewechselt worden. Das war ein sehr schönes Gefühl. Der zweite schöne Moment war mein Tor gegen Paderborn. Da hat man als Torwart einfach ein unbeschreibliches Gefühl in sich und ich bin sehr froh und auch etwas stolz auf mich, dass ich das geschafft habe. Mit wem aus der Mannschaft verstehst du dich besonders gut? Mit Markus Thorandt. Wir kennen uns schon mehr als fünf Jahre und er ist schon ein sehr enger Freund für mich. Hast du noch einen anderen Beruf als Fußballprofi? Nein, den habe ich leider nicht. Was war früher dein Lieblingsfach in der Schule? Sport und Erdkunde waren meine Favoriten. Was hältst du von „Astra“-Bier? Am Anfang war es gewöhnungsbedürftig, aber mittlerweile trinke ich gerne eins nach einem gewonnenen Spiel. Wenn dir jemand eine Karte für ein HSV-Spiel schenken würde, was würdest du tun? Ich würde sie nur nehmen, wenn wir gegen den HSV spielen würden! Welches ist dein aktuelles Lieblingslied und warum? Das ist „Jubel“ von Klingande, weil ich diese Art von Musik sehr mag. Was ist dein Lieblingsessen? Am liebsten esse ich Nudeln mit Garnelen. Garnelen ohne Nudeln finde ich auch super. Hast du einen Traum, für den du alles andere geben würdest? Wenn ich wüsste, dass es mir und meiner Familie für immer gut gehen würde. Danke, Philipp! Hast du vor Spielen bestimmte Rituale? Wenn ja, welche? Ja, habe ich. Ich ziehe immer zuerst den rechten Handschuh an, mache dann aber immer den linken Handschuh zuerst zu. Das mache ich jetzt schon seit Jahren so. 38 39 „Der Rest ist Verarsche!“ Ein Wahlkampfbericht von Larry Poggensee (weitere Berichte in der nächsten Ausgabe der Klosterpost) Am 20. September 2013 begann um ca. 15 Uhr eine Vorstellung des Wahlprogramms der Partei DIE LINKE auf der Ottenser Hauptstraße in Altona und ich war dabei. Trotz leichtem Regen zwischendurch, stellte sich Jan van Aken (Foto rechts), der seit 2009 Abgeordneter im Bundestag ist, mit Mikrofon auf die Ottenser Hauptstraße und warb mit vollem Elan und großer Begeisterung für seine Partei. Für die Linkspartei sind soziale Gerechtigkeit und Solidarität die wichtigsten Anliegen. Dafür setzte sich DIE LINKE seit vielen Jahren harnäckig und verlasslich ein – vor der Wahl und nach der Wahl, so Aken. Bürgerinnen und Bürger müssen zusammen mit dem Parlament endlich das Sagen haben, nicht anonyme Finanzmärkte, die ganze Gesellschaften zerstören. Demokratie heiße für DIE LINKE, dass Mehrheiten in den Parlamenten und in Volksabstimmungen entscheiden, nicht Banken und Lobbyisten. Jan van Aken sagte ganz klar, wer Armut bekämpfen möchte, wer mehr soziale Gerechtigkeit haben wolle, der müsse sagen, wo das Geld herkommen solle und wer das möchte, solle DIE LINKE wählen, denn das sei 100 Prozent sozial, der Rest sei Verarsche. Damit begeistete er das ganze Publikum, darunter auch mich. Alle jubelten. In der vergangenen Woche zum Beispiel (16.–22. September 2013) hatte sich Jan van Aken vorallem mit den Chemiewaffen in Syrien befasst. Er berichtet, dass aus Deutschland in den vergangenen Jahren (von 2002 bis 2006) Chemikalien nach Syrien geliefert worden sind, mit denen das Giftgas hätte produziert werden können. Bei dem Gedanken, dass 40 deutsche Firmen mitverantwortlich dafür seien, dass vor drei Wochen hunderte von Menschen erstickt sind und vergiftet wurden, weil aus Deutschland Chemiekalien nach Syrien geliefert wurden sind, würde einem schlecht. Das zeige mal wieder wie wichtig es sei, dass DIE LINKE auch wieder in den nächsten vier Jahren im Bundestag sind und klaren Tisch machen, so Aken. In einem Interview, das ich nach seiner Rede, mit Jan van Aken durchführte, berichtete er, dass seine zwei, für ihn persönlich wichtigsten Ziele seien, dass es erstens einen Mindeslohn gebe und zweitens, dass die Bundeswehr aus dem Ausland raus komme. Für mich persönlich war die Wahlveranstaltung vom sehr interessant. Es war etwas Neues für mich, da ich noch nie zuvor auf einer Wahlveranstaltung war. Es war interessant ihm zuzuhören. Ich finde DIE LINKE am besten, weil sie in meinen Augen am meisten an die Bürger/ innen denkt und sie sich für sie einsetzt. Wenn ich wählen dürfte, würde ich ganz klar DIE LINKE wählen, denn das ist, wie Jan van Aken schon sagte, 100% sozial – der Rest ist Verarsche. 41 FSK: Konsequent oder nicht? Aus dem Projekt: Klosterschüler machen Politik (Jg. 10) Weitere Texte lest ihr in der nächsten Ausgabe Ist die Aufgabe von den Prüfern der FSK erfüllt, wenn sie nicht konsequent genug sind? Steht das Geld über der Sicherheit der Kinder? Wenn ein Kind in einen Film mit „FSK 12“ geht, werden dort oft gewalttätige und fast schon pornografische Szenen dargestellt. Wie kann so etwas passieren? Ein Film, der unter 18 freigegeben werden soll, muss von den Prüfern der FSK vor Veröffentlichung untersucht werden. Findet diese Überprüfung nicht statt, wird der Film ohne Jugendfreigabe veröffentlicht. Allerdings berichtete die FAZ in einem Artikel vom 03.10.2010, dass jemand, der „heute in Deutschland einen Film auf den Markt bringt, für den er sich eine Altersfreigabe von zwölf Jahren an, das grüne Zeichen „FSK 12“, erhofft, beantragt eine Freigabe ab 6, um genau das zu bekommen, was er haben wollte. Dann können sich alle gut fühlen – die Prüfer waren schließlich strenger als der Antragsteller. Und wer würde für „ab 16“ plädieren, wenn „ab 6“ beantragt ist, auch wenn damit eigentlich „ab 12“ gemeint ist? Über diese Dynamik spricht niemand gerne laut. Aber untereinander reden die Prüfer schon darüber.“ Aber wieso ist es dem Produzenten so wichtig, einen „FSK 12”-Stempel zu bekommen? 42 An den Kinokassen fließt mehr Geld, dadurch dass mehr Altersklassen den Film besuchen können. Außerdem dürfen Filme mit „FSK 16“ im Gegensatz zu Filmen mit “FSK 12” erst ab 22 Uhr im Fernsehen ausgestrahlt werden, während Filme ab 12 schon ab 20 Uhr ausgestrahlt werden dürfen. Dem Produzenten geht es also viel mehr um das Geld als um den Schutz der Kinder und Jugendlichen. Schon deswegen müssen die Prüfer viel konsequenter bei der Bewertung sein. Das Problem liegt ja nicht bei den Kriterien, sondern bei der Bewertung der FSK-Prüfer. Z.B. sagt ein Kriterium für eine Altersfreigabe ab 12 auf der Internetseite von „Cinemaxx“, dass man im Film nur Gewaltszenen zeigen darf, die eindeutig als fiktiv angesehen werden. In modernen Filmen heutzutage kann man das leider nur noch schwer erkennen . Zudem ist der Abstand zwischen 12 und 16 Jahren einfach zu groß, um eine richtig gute Entscheidung zu treffen. Eine Altersfreigabe ab 14 wäre eine Lösung, die schon oft ein Gesprächsthema in der Filmindustrie waren. Allerdings sollte nicht an den alten gelernten Freigaben gerüttelt werden, sagen viele Prüfer. Nun fragen wir Sie: Ist es nicht trotzdem schlimmer, wenn Kinder Dinge sehen, die sie nicht sehen sollten? Julia Renner & Alena Kaya 43 „UUUND ACTION!“: VON DEN PROFIS LERNEN! Die TASKschauspielschule bietet den Einstieg in die Schauspielwelt Hast du die Nase voll von den nervigen Magenschmerzen und Herzklopfen beim nächsten Schulreferat? Wolltest du schon immer mal auf der Bühne stehen? Oder dein Talent vor der Filmkamera austesten? Die Schauspielschule TASK bietet dir dazu ein breites Spektrum an Kursen und Workshops an. TASK ist in ganz Deutschland die größte und renommierteste Schauspielschule für Film & Theater. Das Beste: Der Hauptsitz von TASK ist in Altona! Camera Acting, Filmdreh, Stuntfighting, Moderation oder Musical – du kannst jeden Bereich kennenlernen, den du selbst besonders spannend findest. Schauspieler und Regisseure haben ihre langjährigen Erfahrungen zusammengetragen und ein umfassendes Konzept erstellt, das Kindern und Jugendlichen einen intensiven Einblick in die Geheimnisse der Schauspielwelt ermöglicht. Diese Profis unterrichten bei TASK jetzt schon seit 15 Jahren! Vielleicht hast du ja schon die Erfahrung gemacht: Schauspiel ist eine faszinierende Möglichkeit, sich auszuprobieren und die eigenen Grenzen auszuforschen und zu erweitern. Du begibst dich in jeder Schauspielstunde auf eine kleine Entdeckungsreise und lernst sicherlich ganz neue Seiten an dir kennen. Übrigens profitieren alle TASK-Schüler besonders auch im Alltag von ihren Schauspielerfahrungen. Viele verbessern 44 sich in der Schule, weil die gewonnene Ausdruckskraft und das besondere Einfühlungsvermögen dabei helfen, sich selbst durchzusetzen und zu präsentieren. Und so ganz nebenbei verschwinden Nervosität und Lampenfieber auch wenn du wieder mal eine Präsentation vor der Klasse halten musst. Wenn du Schauspieler werden möchtest, wird dich TASK ganz besonders fördern. Wir arbeiten mit entsprechenden Schauspielagenturen zusammen, die ein Sprungbrett in den Beruf sein können. TASKschüler beherrschen dank einer fundierten Vorbereitung nicht nur das Schauspielhandwerk. Sie haben auch gelernt, mit dem Stress bei Dreharbeiten oder Bühnenproben professionell umzugehen. Dieses Knowhow ist äußerst hilfreich und oft entscheidend, um in einer Kinooder Fernsehproduktion besetzt zu werden. Bei TASK anfangen kann jeder, der noch keine 19 Jahre alt ist und wirklich Interesse am Schauspiel mitbringt – ganz ohne stressige Aufnahmeprüfung. Wenn du mehr wissen möchtest, schau auf unsere Webseite oder melde dich für eine kostenlose Schnupperstunde an. www.kinderschauspielschule.de, Tel. (040) 38 61 54 66 45 Impressum „Klosterpost“ Schülerzeitung der Klosterschule (GanztagsGymnasium und Kulturschule) Westphalensweg 7 20099 Hamburg Leitung des Neigungskurses: Antonia Egert Redaktion: Assal Hadian, 5d Chantal Sgries, 9d Jarla Sgries, 7a Paul Veit, 7b Owen Voornhout, 6d Gestaltung: Daniel Köhler Umschlagmotiv basiert auf: Cover-Foto der Single „Wrecking Ball“ von Miley Cyrus (2013) Montage: Daniel Köhler Herausgegeben am: 28. November 2013 Kontakt: http://klosterpost-hamburg.jimdo.com http://twitter.com/klosterpost [email protected] 46 47 ——————— Kostenlo Schnuppe s ———————r n! — Infos: Tel. 040/38 61 54 66 oder auf www.kinderschauspielschule.de Schauspielschule für Kinder & Jugendliche 48