lehrerinformation literatur
Transcrição
lehrerinformation literatur
literatur LITERATURSTELLEN ZUM THEMA HAUSGERÄTE Ein Mädchen mit Fresssucht, das sich hinter die Sterne üchten möchte - und ein Impuls für die SchülerInnen sich mit Essstörungen auseinanderzusetzen, indem sie eine Szene für ein Theaterstück schreiben. Wer will, kann den Kühlschrank als weisen Beobachter mitspielen lassen. Zwei Textausschnitte zum Thema Haushalt Materialien: Arbeitsblatt 1 (1 Seite): Geliebter Kühlschrank?! Arbeitsblatt 2 (1 Seite): Und der Kühlschrank spielt mit! Arbeitsblatt 3 (1 Seite): Ordnung muss sein! Muss Ordnung sein? Arbeitsblatt 4 (1 Seite): Fragen zum Text Arbeitsblatt 5 (1 Seite): Welche Hausgeräte müssen noch erfunden werden? Lernziele: - Die SchülerInnen üben, einen epischen Text zu dramatisieren. Die SchülerInnen beschäftigen sich mit dem Problem der Fresssucht. Die SchülerInnen spielen selbst geschriebene Theaterszenen. Arbeitsblatt 1: Geliebter Kühlschrank?! Info: Uschi Flacke ist Kabarettistin und Musikerin und schreibt auch für das Fernsehen („Sendung mit der Maus“ und „Schloss Einstein“). Inhalt: Ausschnitt aus dem Roman „Katharina hinter den Sternen“ von Uschi Flacke. Es geht um Fresssuchtanfälle und den Wunsch der Hauptfigur „hinter die Sterne zu flüchten“. lehrerinformation US-D-1 © 2001 forum hausgeräte literatur Arbeitsblatt 2: Und der Kühlschrank spielt mit Inhalt: Die SchülerInnen erhalten die Aufgabe den Text in Kleingruppen zu dramatisieren. Das Arbeitsblatt enthält Tipps und Anregungen für die SchülerInnen. Methode: Statt über den Text zu diskutieren oder Fragen zum Text zu beantworten, setzen sich die SchülerInnen mit dem Text auseinander, indem sie ihn dramatisieren. Wenn Sie vor allem das Schreiben von Dialogen üben wollen, sollten Sie die SchülerInnen explizit darauf aufmerksam machen, dass sie ihre Dialoge schriftlich vorlegen müssen. Wenn Sie eher an der psychologischen Aufarbeitung interessiert sind, können Sie die Vorbereitungszeit auf ein Minimum reduzieren und die SchülerInnen eher ein improvisiertes „Rollenspiel“ vorführen lassen mit anschließender Diskussion. Arbeitsblatt 3: Ordnung muss sein! Muss Ordnung sein? Info: Christine Nöstlinger ist eine österreichische Kinderbuchautorin. Sie hat als einzige Österreicherin die internationale „Hans-ChristianAndersen-Medaille“ erhalten, den „Nobelpreis der Kinderliteratur“. Christine Nöstlinger wurde am 13. Oktober 1936 in Wien geboren. Ihr Vater war Uhrmacher und ihre Mutter Kindergärtnerin. Nach Besuch des Gymnasiums studierte sie Gebrauchsgrafid. Den Beruf der Grafike rin übte sie aus, bis sie den Journalisten Ernst Nöstlinger heiratete und zwei Töchter bekam. Heute lebt sie abwechselnd in Wien und auf einem Bauernhof in Niederösterreich. Bekannte Kinderbücher von Christine Nöstlinger sind: „Am Montag ist alles ganz anders“ „Maikäfer flieg“ (eine Geschichte, die vom Krieg erzählt) „Wetti und Babs“ „Das Austauschkind“ „Der Wauga“ „Ein Mann für Mama“ „Mini fährt ans Meer“ (von Mini gibt es mittlerweile viele Geschichten) „Liebe Susi, Lieber Paul“ „Die feuerrote Friederike“ „Geschichten vom Franz“ (auch Franz hat schon viele Abenteuer erlebt) „Ein Kater ist kein Sofakissen“ Christine Nöstlingers Bücher erzählen über Sorgen, Probleme und Erleb nisse von Kindern. Sie sind leicht zu lesen und sehr oft lustig. Daher lesen schon Kinder ab dem siebenten Lebensjahr diese abwechslungsreichen Geschichten. lehrerinformation US-D-2 © 2001 forum hausgeräte literatur Inhalt: Ausschnitt aus dem Roman „Das Austauschkind“ von Christine Nöstlinger. Es geht um die übertriebene Ordnungsliebe einer Mutter. Arbeitsblatt 4: Fragen zum Text Inhalt: Die Fragen ziehen vor allem darauf ab, Ordnung, Ordnungsliebe und übertriebene Ordnungsliebe zu hinterfragen. Methode: Beantwortung der Fragen allein (Hausübung), in Kleingruppen oder in Form eines Klassengesprächs. Arbeitsblatt 5: Welche Hausgeräte müssen noch erfunden werden? Inhalt: Die SchülerInnen erhalten die Aufgabe sich praktische Hausgeräte auszudenken. Methode: Es geht darum sich mit Haushalt und Sauberkeit/Ordnung fantasiebetont auseinanderzusetzen. Vorschlag für HÜ: die Geschichte weiterschreiben. Etwa so: Ein Freund der Familie erfindet so tolle Hausgeräte, dass sogar Jasper beim Aufräumen hilft und die Mutter nicht mehr weinen muss. Tipp: Auf dieser Internetseite finden Sie vielleicht Anregungen: http://www.erfinderfamilie.de lehrerinformation US-D-3 © 2001 forum hausgeräte literatur GELIEBTER KÜHLSCHRANK?! Flucht hinter die Sterne Ausschnitt aus dem Roman „Katharina hinter den Sternen“ von Uschi Flacke Inhalt des Romans Katharina fühlt sich manchmal, als würde das Leben einen Bogen um sie herum machen. Ihre Mutter hat wenig Zeit. Ihr einziger Freund ist Wuffel, eine freundliche Promenadenmischung. Mit ihm teilt sie auch ihre Fress-Frust-Anfälle, in denen sie sich gnadenlos über den Kühlschrank hermacht. Am liebsten möchte sie hinter die Sterne flüchten. Zitiert nach dem Klappentext. Meine Mutter war schon da. Erst hatte ich es gar nicht bemerkt, denn das Radio war ausgeschaltet. Dann stand sie vor mir, die Hände in die Hüften gestemmt. „Katharina!“, rief sie zornig. „Kannst du mir mal erklären, was das soll?“ Sie zeigte auf die blau bemalte Spiegelkommode. Ich kniff die Lippen zusammen. Mein Kopf surrte. „Na, was ist?“, schrie sie und schüttelte mich an den Schultern. „Ich ... ich wollte weg“, stotterte ich. „Wie - du wolltest weg?“ „Hinter die Sterne ...“, üsterte ich langsam und drehte meinen Kopf zur Seite. „Was heißt hier hinter die Sterne? Kannst du mir mal erklären, wie man die Farbe wieder abkriegen soll? Und das hier?“ Dann schob sie mich vor den Kühlschrank. „Hast du etwa die ganzen Vorräte allein aufgegessen?“ Sie riss die Kühlschranktür auf und zeigte auf die zurückgebliebenen Reste. „Nein ... Wuffel hat etwas geholfen“, antwortete ich betrübt. „Verdammt noch mal!“ knurrte Mama. „Ich hatte extra die Suppe gekocht. Hatte ich doch auf den Zettel geschrieben. Du weißt doch, dass Martin heute Abend kommt.“ Ach, du Schreck, Martin! Das hatte ich ganz vergessen. Martin war im Moment Mamas große Liebe ..... Quellenangabe: „Katharina hinter den Sternen“ von Uschi Flacke, S. 29-30, Ueberreuter 2000. arbeitsblatt US-D-1/1 © 2001 forum hausgeräte literatur UND DER KÜHLSCHRANK SPIELT MIT! Macht aus dem Romanausschnitt eine Theaterszene! In dem Buch „Katharina hinter den Sternen“ geht es auch um Essstörungen. Bildet Kleingruppen und überlegt Möglichkeiten, wie ihr den vorgegebenen Text als Szene eines Theaterstückes darstellen könntet. Schreibt die Szene auf! Tipps und Fragen, die euch helfen sollen: − Welche Personen kommen in der Szene vor? − Welche Gegenstände sind wichtig? − Was sagen die Personen? − Vergesst nicht auf die Regieanweisungen zwischen den Dialogen! − Ein Beispiel, das euch helfen soll: Mutter: Katharina, kannst du mir erklären, was das soll? (zeigt auf den blau bemalten Spiegel und schüttelt Katharina an den Schultern) Katharina (verlegen): Ich wollte weg. Mutter: Wie - du wolltest weg? Katharina: Hinter die Sterne .... − Ein Vorschlag, der die Szene spannender macht: Macht auch aus dem Kühlschrank eine Person. Jemand aus eurer Gruppe könnte den Kühlschrank pantomimisch darstellen. Der Kühlschrank könnte die Rolle des unbeteiligten Beobachters übernehmen. Oder er unterstützt Katharina gegenüber der Mutter. Oder er erklärt den Zuschauern, was vor sich geht. Kühlschrank (der das Streitgespräch von Mutter und Tochter anhören muss): Ich habe eure Streitereien endgültig satt! - Und Katharina, - was soll sie denn anderes tun als essen, sie sitzt immer allein zu Hause und keiner hat Zeit für sie ............. die Mama hat nur den Martin im Kopf. Mutter: (erstaunt, dass der Kühlschrank spricht): Spielt den anderen Gruppen eure Szene vor. Gestik und Mimik sollen gezielt eingesetzt werden: Zorn der Mutter, Traurigkeit von Katharina, Ärger des Kühlschranks über den Streit. Sprecht anschließend über die vorgeführten Szenen. arbeitsblatt US-D-2/1 © 2001 forum hausgeräte literatur ORDNUNG MUSS SEIN! Muss Ordnung sein? Über ein unordentliches Kind Ausschnitt aus dem Roman „Das Austauschkind“ von Christine Nöstlinger Inhalt des Romans Ewald hat schlechte Noten in Englisch. Deswegen laden Ewalds Eltern ein englisches Austauschkind ein. Dieses Kind, es heißt Jasper, kann mit den Regeln und der Ordnungsliebe der Gastfamilie nicht viel anfangen. Außerdem isst Jasper ständig nur „Fish und Chips“ und braucht viel Taschengeld, das er im Wiener Prater verspielt. Schließlich verliebt sich Jasper noch unsterblich in die Schwester Ewalds. Zum folgenden Ausschnitt aus dem Roman In dem Ausschnitt aus dem Roman geht es um Folgendes: Die Mutter Ewalds ist sehr ordnungsliebend. Sie ist einem so unordentlichen und ungehorsamen Kind wie Jasper noch nicht begegnet und ist schockiert über die Unordnung in seinem Zimmer. Ja, sie beginnt sogar zu weinen. Meine Mutter hörte nicht zu schluchzen auf. Meine Mutter - das muss ich zur Erklärung sagen - ist eine sehr ordnungsliebende Frau. Die Großmutter sagt sogar, sie ist pedantisch. Die Mama jagt wirklich hinter jedem Fuzerl Dreck her wie der Teufel hinter der armen Seele. Wenn sie hinter dem Kasten eine Staubocke sieht -„Lurch“ nennt sie das - nimmt sie den Staubsauger und saugt nicht nur den Lurch weg, sondern sie saugt die ganze Wohnung. Und wenn sie zu mir ins Zimmer kommt und sieht, dass – zum Beispiel - meine Schuhe vor dem Bett stehen und diese nicht einer neben dem anderen wie zum Paradeschritt ausgerichtet, sondern ein bisschen quer, geht sie hin und stellt sie gerade. Sie merkt das nicht. Da funktioniert nur ihr Unterbewusstsein. Sie rückt immer alles zurecht. Quellenangabe: Christine Nöstlinger: Das Austauschkind, Dachsverlag 1998. Jugendbuchpreis der Stadt Wien, S. 68. Wörter, die ihr vielleicht nicht verstanden habt: pedantisch Paradeschritt arbeitsblatt – übergenau, übertrieben ordnungsliebend – regelmäßiger Schritt der marschierenden Soldaten bei einer Militärparade US-D-3/1 © 2001 forum hausgeräte literatur FRAGEN ZUM TEXT Sprecht über das Verhalten der Personen. Die folgenden Fragen sollen euch helfen! − Was sagt ihr zum Verhalten der Mutter Ewalds? Warum weint sie? − Wer erzählt die Geschichte und was denkt er über die Mutter? − Warum merkt die Mutter nicht, dass sie automatisch alles gerade hinstellt? − Was könnte der Erzähler mit dem Satz „Sie rückt immer alles zurecht“ meinen? − Wie ist die Mutter Ewalds wahrscheinlich erzogen worden? − Welches Hausgerät spielt eine zentrale Rolle und warum? − Wie schaut es mit der Ordnung in deinem eigenen Zimmer aus? − Bist du auch so ordnungsliebend wie die Mutter Ewalds oder eher das Gegenteil? − Sind Mädchen ordentlicher als Buben? − Ein Sprichwort lautet: „Wer ordentlich ist, ist nur zu faul zum Suchen.“ Was sagst du dazu? − Welche Hausgeräte helfen bei den Aufräumarbeiten? arbeitsblatt US-D-4/1 © 2001 forum hausgeräte literatur WELCHE HAUSGERÄTE MÜSSEN NOCH ERFUNDEN WERDEN? Welche Hausgeräte müssten erfunden werden, damit das Aufräumen noch schneller geht und mehr Spaß macht? Vielleicht könnte gar ein ferngesteuerter Haushaltsrobotor helfen! Da würde eventuell sogar Jasper, das Austauschkind, beim Putzen helfen. Was soll wie gereinigt werden? Hausgerät Boden saugen Turbo-Batman-Staubsauger Boden aufwaschen Speedy Bodenwischmaschine Boden polieren Was kann es? Nimmt die Kurven echt scharf, man kann urschnell vom Wohnzimmer ins Klo düsen, und bei all dem wäscht sie auch noch den Boden! Staub wischen Fenster putzen Reinigung der Jalousien Jalousienreiniger mit StereoSound Waschen von Bettwäsche und Vorhängen arbeitsblatt US-D-5/1 © 2001 forum hausgeräte