Durch die Genfer Champagne zum westlichsten Dorf
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Durch die Genfer Champagne zum westlichsten Dorf
1 Durch die Genfer Champagne zum westlichsten Dorf der Schweiz louvrière in das Vallon de la Laire. Beim Durchqueren des Champ Coquet sind wir froh, über die Schatten spendenden Alleebäume. Die Allee endet kurz vor Avusy, wo wir den Weg Richtung Sézegnin einschlagen. Zwischen Champlong und Avusy steht das Château de la Grave. Die Schlossherren kontrollierten früher den Zugang zu den Mühlen und nahmen so einen wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region. La Plaine – Chancy – Sézegnin – Avully – La Plaine 15 km, 4 Std. Das kleine Stück Schweiz hinter Genf ist traumhaft schön. Am Bahnhof von La Plaine starten wir unsere Rundwanderung entlang der Grenze und durch die Genfer Champagne. Die grossen und beeindruckenden Weingüter zeugen von dem fantastischen Wein, der hier in der westlichsten Ecke der Schweiz wächst. 1816 kam die ursprünglich den Savoyern gehörende Region zu Genf. In La Plaine überqueren wir die Brücke über die Rhone und halten uns rechts, passieren das Chalet du Bac und treten bei der Bushaltestelle Touvière in den Fusspfad ein. Die ersten Weinreben begrüssen uns und wir wandern über die Wiesen weiter, bis wir an die Strasse gelangen. Hier gehen wir rechts und streifen das kleine Dörfchen Genneey. Nach dem letzten Wohnblock führt 6 uns der Weg weiter Richtung Le Martinet. Wir wählen jenen Pfad, der nach rechts führt. Entlang den Weinreben Court geht es weiter nach Le Martinet. Weinreben rechts, Weinreben links – an dieser klimatisch und geografisch idealen Lage reifen besonders edle Trauben. Nach den Reben Chalut empfängt uns das Dörfchen Le Martinet, wo wir auf den Wanderweg treffen. Wir passieren die Häusergruppe und gehen an der Moulin Roget vorbei. Wir überqueren den kleinen Bach, der vor Jahren das Wasserrad der alten Mühle angetrieben hat. Durch die schöne Auenlandschaft wandern wir am Ufer der Rhone entlang. Hier ist die Rhone Grenzfluss und trennt die Schweiz von Frankreich. Kurz vor Chancy – dem westlichsten Dorf der Schweiz – führt der Weg vor den Bienenstöcken rechts in den Wald hinein. Von Chancy aus lassen sich wunderbare Wanderungen durch die grossen Wälder unternehmen. Das besondere Klima und die artenreiche Flora und Fauna ziehen viele Naturliebhaber an. Wir aber streifen nicht durch Chancys Wälder, sondern halten uns östlich und gelangen durch das Dorf über die Ebenen Les Bottières und La Cou- Schwierigkeitsgrad Leichte Wanderung. i Richtzeit Wanderzeit 4 Std. Anfahrt La Plaine ist über Genf gut mit der Bahn erreichbar. Weitere Informationen www.avully.ch www.chancy.ch www.avusy.ch Von Avusy ziehen wir weiter nach Sézegnin. Die idyllische Lage Sézegnins an der Laire und die historischen Gebäude machen das Dorf zu einem besonderen Bijou der Genfer Champagne. Beim schönen Brunnen in der Strassengabelung am Ende des Dorfes verlassen wir den Wanderweg und folgen kurz dem Wegweiser Richtung Laconnex. Nach 50 m biegen wir links ins Fahrsträsschen ein, das uns über die Weiten der Champagne führt. Ein Blick in die Lüfte ver- Blick über die Genfer Champagne nach Frankreich rät uns, dass der Genfer Flughafen Nachbar der Genfer Champagne ist. Die an- und abfliegenden Flugzeuge glitzern am Himmel. Froh, festen Boden unter den Füssen zu spüren, wandern wir weiter über Eaumorte und Avully nach La Plaine zurück. Standort Wanderwegweiser Zum nächsten Zwischenziel Chancy Avusy Avusy Sézegnin Avully La Plaine 7 3 Vom «Balcon du Léman» durch die Weinberge des Lavaux uns erhebt sich der Tour de Gourze, den wir bezwingen werden. Wir nehmen die letzten rund 100 Höhenmeter in Angriff. Der Ausblick ist fantastisch: Das Lavaux und der Genfersee liegen uns zu Füssen. Es ist mehr als verständlich, dass am 28. Juni 2007 dieses einmalige Weingebiet in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Chexbres – Lac de Bret – Tour de Gourze – Chexbres 14 km, 4 Std. Bereits die Anfahrt von Vevey nach Chexbres ist ein Erlebnis: Mit dem «Train de Vignes» rattern wir durch die Weinberge des Lavaux. Die Weintradition der Region Lavaux geht auf das 12. Jahrhundert zurück: Zisterziensermönche bauten die Steinmauern und legten die Terrassen an dem steilen Südhang am Genfersee an. Erstrangiger Wein reift hier in extrem begünstigtem Klima: Fruchtig, trocken und sonnengetränkt sind die Weissweine, die vor allem aus Chasselas-Trauben gekeltert werden. Chexbres ist der «Balcon du Léman» – wir halten inne und geniessen das wunderbare Panorama: Im Vordergrund weiten sich die Rebberge links und rechts über den Hang aus, auf dem Genfersee tummeln sich kleine weisse Segel und am Horizont blitzen die Walli10 ser, Genfer und Savoyer Alpen auf – traumhaft! Wir wandern durch das schöne Winzerdorf Chexbres mit seinen alten Brunnen, dem «Maison Wyttenbach», das früher einer Berner Patrizierfamilie gehörte, dem neugotischen Kirchenturm und dem Château de Cronsaz mit seinen weissroten Fensterläden. Nach dem Château biegen wir nach links vom Wanderweg ab. Nach dem Überqueren der stark befahrenen Autobahn geht es einige Schritte nach rechts, bevor wir linker Hand die Strasse zum «Stand de Frût» hochsteigen. Beim Waldeingang treffen wir wieder auf den Wanderweg. Kurz vor Puidoux erblicken wir die denkmalgeschützte Kapelle St Nicolas, deren Kern auf das 11. Jahrhundert zurückgeht. Vor dem Dorfeingang halten wir uns links, überqueren die Bahngleise und wandern auf der Fahrstrasse zum Lac de Bret. Dieser kleine See dient den Orten der Region Lavaux und der Stadt Lausanne als Trinkwasserspeicher. Nach einer kleinen Rast am Ufer des Lac de Bret schlagen wir uns durch den Bois de la Vulpillière und halten uns kurz vor dem Waldaustritt Richtung La Corbessière. Vor Schwierigkeitsgrad Leichte Wanderung. i Richtzeit Wanderzeit 4 Std. Anfahrt Chexbres ist gut mit der Bahn über Palézieux (über Puidoux) oder Vevey (von hier fährt der «Train de Vignes» bis nach Puidoux) erreichbar. Weitere Informationen www.chexbres.ch www.lavaux.ch www.office-des-vins-vaudois.ch www.terroir-tourisme.ch Auf gleichem Weg steigen wir vom Tour de Gourze ab. Beim Wegweiser wandern wir südwärts Richtung Riex und finden uns bald mitten in den Weinbergen wieder. Wir passieren die Bahnlinie und zweigen rechts ab. Das Winzerdorf Epesses liegt unter uns. Wir streifen durch die verschiedenen Appellationsgebiete des Lavaux: Epesses, Calamin Gran Cru, Dézaley Gran Cru und Saint-Saphorin. Die Weingüter Zwischen Genfersee und Weinberg – das Winzerdorf Saint-Saphorin im ganzen Lavaux veranstalten immer wieder Tage der offenen Türe – ein Muss für jeden Lavaux-Besucher! Nach einem letzten Schweiss treibenden Aufstieg erreichen wir eine Kreuzung. Wir wählen den Weg, der geradeaus über Le Signal nach Chexbres zurückführt. In Chexbres angekommen geniessen wir die Abendsonne, die den Weinbergen einen romantischen Schleier verleiht, und gönnen uns auf der Sonnenterrasse des Hotels Bellevue ein Glas des lokalen Weins. Standort Wanderwegweiser Zum nächsten Zwischenziel Palézieux gare Palézieux Palézieux Stand du Frût Puidoux gare Tour de Gourze Tour de Gourze Tour de Gourze (aufwärts) Riex (abwärts) Chexbres Chexbres 11 4 Mit der Rose im Knopfloch durch das grösste Seefeuchtgebiet der Schweiz naufsteigen, von wo man einen phänomenalen Rundblick hat: Jurakette, Neuenburgerund Murtensee, Broye-Ebene, Voralpen und Alpen und mit ein wenig Wetterglück erblickt man in weiter Ferne gar den Mont Blanc. Von Châtillon führt uns ein gut markierter Weg zurück nach Estavayerle-Lac. Estavayer-le-Lac – Cheyres – Bollion – Estavayer-le-Lac 15 km, 4 Std. Schloss Chenaux, historische Ringmauern, malerische Gebäude, die Pfarrkirche St-Laurent aus dem 14. Jahrhundert – Estavayer-le-Lac ist ein kleines Bijou. Stolz bezeichnen die Freiburger das historische Städtchen als Rose im Knopfloch des Freiburgerlandes. Am Bahnhof von Estavayer-le-Lac beginnen wir unsere Wanderung. Im unteren Teil des Städtchens schlagen wir den Uferweg entlang des Neuenburgersees Richtung Cheyres ein. Durch Schatten spendenden Wald gelangen wir bald nach Vers l’Eglise, wo wir ins grösste Seefeuchtgebiet der Schweiz eintreten: die «Grande Cariçaie». Mit einer Fläche von annähernd 3000 Hektaren und einer Ausdehnung von fast 40 km schlängelt sie sich entlang des Neuenburgersees. Sie ist in acht Natur12 schutzgebiete unterteilt. Die Artenvielfalt ist enorm: In der «Grande Cariçaie» leben an die 1000 Pflanzen- und wahrscheinlich über 10 000 Tierarten, was etwa einem Drittel der Flora und einem Viertel der Fauna der Schweiz entspricht. Im Naturschutzgebiet erklären uns Infotafeln und Naturlehrpfade diese für Pflanzen- und Tierwelt unschätzbar wertvolle Landschaft. Beeindruckt von dem Naturreichtum setzen wir unseren Weg fort und erreichen das Dorf Cheyres. Um 1850 zählten 70 Weinberge zu Cheyres und jedes Haus verfügte über seine eigene Weinpresse. Heute haben sich die Weinbauer in Genossenschaften zusammengeschlossen. In Cheyres überqueren wir das Bahngleis und steigen durch den Wald zum Weiler Champs d’Amont hinauf: Der Neuen- burgersee liegt uns zu Füssen und der Blick auf die Jurakette ist einzigartig. Unser Weg führt uns in den Wald Les Bruyères. Beim Wegweiser 10 geht es ca. 150 m geradeaus und dann links in den Fusspfad. Durch den Wald und über Felder wandern wir nach Bollion und dann weiter nach Châtillon. Wer Lust hat, kann hier auf «Le Purgatoire» (610 m ü. M.) hi- Schwierigkeitsgrad Leichte Wanderung. Richtzeit Wanderzeit 4 Std. Anfahrt Estavayer-le-Lac ist gut mit der Bahn erreichbar. Weitere Informationen www.estavayer-le-lac.ch www.grande-cariçaie.ch www.nature-vivante.ch www.freiburgerland.ch i TIPP: Im Waldeingang Les Bruyères könnte man dem Weg geradeaus nach La Vounaise folgen und auf den schon von Weitem gut sichtbaren «Tour de la Molière», einen Wachturm aus dem Mittelalter, zuhalten. Von dort führt ein gut markierter Weg nach Bollion, wo sich die beiden Routen wieder treffen. Weinreben über Cheyres mit Blick auf den Neuenburgersee Standort Wanderwegweiser Zum nächsten Zwischenziel Estavayer-le-Lac ville Font Cheyres Cheyres Cheyres gare Village Bonnefontaine La Molière geradeaus weiter Tour de la Molière Estavayer-le-Lac 13