Honda Integra Type R DC2 Tuning Maximum

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Honda Integra Type R DC2 Tuning Maximum
LightWhite
Maximum
Tuning
Honda Integra Type R DC2
Text und Fotos: Sebastian Brühl
Fast schon können wir Marc Pappendorf aus dem deutsch/niederländischen Grenzort Vaals als „alten Bekannten“
bezeichnen. Denn bereits vor knapp zwei Jahren präsentierten wir seinen damaligen Top Secret-Nissan Skyline R33
hier im Maximum Tuner – ein Fahrzeug, das bei den Lesern bestens ankam.
Doch Marc hatte sich mit dem eindrucksvollen und bärenstarken Skyline genau genommen auch ein Problem
geschaffen: Wie sollte er dieses Projekt noch toppen? Steht der Skyline doch unzweifelhaft an der
Spitze der Nippon Tuning-„Nahrungskette“ und gilt als unbestrittener König der Import Racer.
„Noch stärker, noch spektakulärer, noch exklusiver“ fiel also flach, weshalb Marc den
gegenteiligen Weg einschlug und sich frei nach dem Motto „kleiner, leichter, flinker“
einen Honda Integra Type R besorgte, den er nach allen Regeln der JDM-Kunstveredelte.
Erworben hat Marc das rechtsgelenkte DC2-Modell aus dem Baujahr 1997
bei ATS Import in Rotterdam. In Sachen Teileversorgung standen
dem 24-jährigen Lebensmitteltechniker die niederländischen
Shops ALL4Honda und Fullcartuning zur Seite.
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Maximum
Tuning
Honda Integra Type R DC2
JDM-Style
Wie es sich für einen echten JDM-Racer
gehört, halten sich die Modifikationen der
in Championship White (NH0) lackierten
Karosserie in engen Grenzen. GFK ist in der
JDM-Szene zudem verpönt, so dass in der
Regel leichte Carbon-Parts verwendet werden.
Marc rüstete sein Sportcoupé mit einer
Carbon-Frontspoilerlippe aus dem Hause
Invidia, einer OEM Style-Kohlefaser-Motorhaube und kleinen Spoon-Carbon-Spiegel
aus. Auch dem Heckflügel wurde ein Kohlefaser-Flap gegönnt. Typische JDM-Accessories sind die roten QSP-Abschleppösen
an Front und Heck.
Unter der gewebten Haube arbeitet ein
B18C-R-1,8-Liter-VTEC-Motor, dem Marc
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auf klassische Art ein Maximum an Leistung
entlockt. So spendierte er dem Hochdrehzahl-Sauger so feine Komponenten wie
einen Password JDM-Carbon-Air Intake,
eine MSD-Rennsport-Zündanlage und
einen J´s Racing-Benzindruckregler. Von
J’s Racing stammt auch der vibrationsdämpfende Engine Damper. Für einen ausgeglichenen Temparaturhaushalt sind ein
Tegiwa-Aluminium-Kühler mitsamt Cooling
Plate und Schläuchen aus gleichem Hause
verantwortlich. Ein rotes Password JDMVTEC-Cover sowie eine Carbon-Zündabdeckung setzen optische Akzente. Obwohl
der Vierzylinder nicht gerade ein Hubraumriese ist, ist die Klangkulisse beeindruckend. Der sich an einen 4 in 1-Weapon
R-Krümmer anschließenden Buddyclub Pro
Spec-Auspuffanlage entweicht sein sattes
Röhren. Unterm Strich stehen etwa 240 PS
einem auf schlanke 1.100 Kilogramm erleichterten Fahrzeuggewicht gegenüber,
was ein überaus dynamisches Vorankommen
verspricht. So sollen als Endgeschwindigkeit immerhin 245 km/h drin sein.
Lightweight-Wheels
Um dieses Tempo zu erreichen, muss die
Kraft aber zunächst an die Räder transferiert werden. Dies geschieht mittels eines
über eine Exedy Stage 3-Rennsport-Kupplung angebundenen S80-5-Gang-Getriebes
und einer Differentialsperre von Kazz (45
Prozent). Aber apropos Räder: Die feuerroten
Drag Wheels DR9-Felgen gehören in der
Größe 6,5x15 Zoll mit zum leichtesten, was
der Markt zu bieten hat. Minimale ungefederte Massen sind die erfreuliche Folge,
was Performance-Freunde zu schätzen
werden wissen. Bezogen wurden die Federgewichte mit Yokohama Parada-Bereifung
der Dimension 195/50R15.
Aufgehängt sind die Räder an einem D2
Track-Sportfahrwerk, welches mit D2-Aluminium-Querlenkern verbunden wurde.
Type R-Domstreben vorn und hinten sowie
eine zwischen den C-Säulen installierte
Verstrebung sorgen für zusätzliche Karosseriesteifigkeit – ein oft unterschätzter
Faktor für ein präzises Fahrzeughandling
und dadurch bedingt schnelle Rundenzeiten.
Die kleinen Räder lassen freilich keinen
Platz für eine XXL-Bremsanlage. Immerhin
282 Millimeter aber messen die gelochten
und genuteten Scheiben der installierten
Honda-Bremse, die so beispielsweise auch
im Topsportler NSX zum Einsatz kam. Aufgewertet wurden die Stopper zusätzlich
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Maximum
Tuning
Honda Integra Type R DC2
Technical Facts
n Fahrzeug: Honda Integra Type R DC2 n Baujahr: 1997 n Karosserie: Invidia-Carbon-Spoilerlippe, OEM Style-Carbon-Motorhaube,
Spoon-Carbon-Spiegel, Carbon-Rear Flap, Password JDM-Schrauben, QSP-Abschleppösen vorn und hinten, Lackierung in Championship
White NH0 n Motor: 1,8-Liter-VTEC-Vierzylindermotor B18C-R, Password JDM-Carbon-Air Intake, J´s Racing-Engine Damper, J´s
Racing-Benzindruckregler, MSD-Rennsport-Zündanlage, Tegiwa-Aluminium-Kühler, Tegiwa-Coolingplate, Tegiwa-Schläuche, Password
JDM-VTEC-Cover, Carbon-Zündabdeckung, 4-1-Weapon R-Krümmer (2,5 Zoll), Buddyclub Pro Spec-Auspuffanlage (2,5 Zoll), ca. 240 PS
n Kraftübertragung: S80-Getriebe, Exedy Stage 3-Rennsport-Kupplung, 45 %-Diff-Sperre von Kazz n Fahrwerk: D2 Track-Sportfahrwerk
(Federrate 16 kg/mm2 vorn, 12 kg/mm2 hinten), D2-Aluminium-Querlenker, Type R-Domstreben vorn und hinten, C-Pillar-Strebe
n Rad/Reifen: Drag Wheels DR9-Felgen in 6,5x15 Zoll, Yokohama Parada-Bereifung in 195/50R15 n Bremsanlage: 282-mm-Bremsanlage (NSX/Legend/Prelude) mit gelochten/genuteten Bremsscheiben, Keramik-Bremsbeläge, Stahlflex-Bremsleitungen, Cusco-BrakeStopper n Innenraum: Recaro-Type R-Sitze, Takata-Gurte, QSP-Wildlederlenkrad (33 mm geschüsselt), Shift Extension, NOS-LookSubwoofer, Hifonics-Verstärker, JL Audio-3-Wege-Frontsystem, Autometer-Zusatzinstrumente (Öldruck, Öltemperatur)
mit Keramik-Belägen, Stahlflex-Leitungen
sowie Cusco-Brake-Stoppern – deftige
Verzögerungswerte sind also garantiert.
Racing-Arbeitsplatz
Auch im Interieur regiert der Motorsport:
In den roten Recaro-Type R-Sitzen fixieren
sich die Insassen mit giftgrünen TakataGurten, sowohl das QSP-Wildlederlenkrad
(33 mm geschüsselt) als auch der Schalthebel (mit Shift Extension) bieten dem
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Piloten optimalen Zugriff. AutometerZusatzinstrumente für Öldruck und Öltemperatur halten ihn über diese wichtigen
Motor-Betriebsparameter auf dem Laufenden. Ein echter Blender ist hingegen die
mächtige „NOS“-Flasche im leergeräumten
Heckabteil: Sie enthält nicht etwa Lachgas,
sondern beherbergt vielmehr einen wummernden Subwoofer.
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