Erfahrungsbericht: Schulpraktikum in Kapstadt

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Erfahrungsbericht: Schulpraktikum in Kapstadt
Erfahrungsbericht: Schulpraktikum in Kapstadt
Grunddaten
Fakultät/ Fach:
Jahr/Semester:
Land:
(Partner)Hochschule/
Institution:
Dauer des Aufenthaltes:
Erziehungswissenschaft/Lehramt
2016/3. Semester (Master)
Südafrika/Kapstadt
Schule/ Religionsunterricht
3 Monate
Austausch-/Stipendienprogramm und Auswahlrunde
Ich wollte gerne mein Kernpraktikum II im Lehramtsmaster im Ausland absolvieren. Die Uni
Hamburg bietet den Studierenden diese Option an, wobei das Auslandspraktikum komplett
selbst organisiert werden muss. Die zuständige Person im ZLH war sehr verständnisvoll und
hilfsbereit. Ich musste vorab mit verschiedenen Dozenten (Begleitseminar, Reflexionsseminar,
etc.) individuelle Absprachen bezüglich verschiedener Zusatzleistungen treffen, die mein
Fehlen in Seminaren kompensierten. Jedoch bin ich auch da auf sehr viel Offenheit und
Kooperation gestoßen, sodass die ganze Organisation einfacher vonstattenging, als ich zuvor
geglaubt hatte. Durch einen persönlichen Kontakt meines Didaktikprofessors kam ich in
Verbindung mit dem Catholic Education Office in Kapstadt, die mir eine Schule und eine
Unterkunft vermittelten. Währenddessen bewarb ich mich beim Hamburglobal Programm auf
ein Stipendium.
Vorbereitung und Anreise
Mein ursprünglicher Plan war es für ein halbes Jahr nach Südafrika zu gehen, jedoch hatte ich
dafür kein Visum von der südafrikanischen Botschaft ausgestellt bekommen. Der ganze
Visumsprozess war recht beschwerlich und zeitintensiv und scheiterte schließlich. Ich
entschied mich dann mein Praktikum auf drei Monate zu verkürzen und mit einem normalen
Touristenvisum einzureisen, welches mir direkt am Flughafen problemlos ausgestellt wurde.
Ich habe mir sagen lassen, dass die Möglichkeit bestehe, sein Visum im Land direkt noch einmal
um drei Monate zu verlängern. Die Anreise war problemlos und der Flugverkehr nach Kapstadt
ist rege. Vom Flughafen in die Stadt verkehrt ein direkter MyCiti Bus.
Finanzierung des Auslandsstudiums/ Kosten vor Ort
Finanziert habe ich mein Auslandspraktikum durch das Stipendium, jedoch mehrheitlich durch
eigene Ersparnisse. Die Unterkunftskosten vor Ort sind etwas günstiger im Vergleich zu
Hamburg, belaufen sich jedoch auch auf 300-350€. Gerade in Kapstadt sind die Mieten
vergleichsweise hoch. Ansonsten sind die Kosten vor Ort aber günstiger, insbesondere im
Moment durch den guten Umrechnungskurs
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Unterbringung und Verpflegung
Untergebracht war ich in einem Gemeinschaftshaus in katholischer Trägerschaft (York
Community Greenpoint), das von einer Familie betrieben wird. Es ist wie eine große bunte WG,
die sowohl aus internationalen, als auch nationalen Bewohnern besteht. Die Lage des Hauses
(Greenpoint) ist sehr zentral und sicher. Im Unterkunftspreis (R5800) inbegriffen war ein
einfaches Frühstück (Müsli, Eier, Brot) und montags bis freitags ein gemeinsames Abendbrot.
Wer nach einem wilden Studentenpartyhaus sucht, ist hier wohl eher nicht an der richtigen
Adresse. Es geht eher etwas ruhiger zu, jedoch ist die Gemeinschaft super nett, sehr vielfältig
und man kommt sehr leicht mit Südafrikanern in Kontakt.
Gastuniversität/ Gastinstitution/ Gastschule
Meine Gastschule war hauptsächlich die Holy Cross Highschool in Maitland. Ab und an habe
ich auch an der St. Joseph’s Marist College in Rondebosch hospitiert und unterrichtet. Beide
Schulen haben mich sehr herzlich in ihr Team aufgenommen und gut integriert. Ich durfte
selbst unterrichten und mich ausprobieren. Organisiert wurde das Praktikum und die
Vermittlung der Schulen von dem Catholic Education Office in Kapstadt
(http://www.cie.org.za/)
Studentischer Alltag/ Freizeitmöglichkeiten
Während meines Praktikums war ich täglich von 8-16 Uhr in der Schule, hatte also einen ganz
normalen Schulalltag. Am Wochenende und in den Ferien bietet Kapstadt eine Fülle an
Freizeitmöglichkeiten. Meiner Meinung nach ist es ein Ort, der wenige Wünsche offen lässt.
Strand, Meer, Berge, eine unglaubliche Vielfalt an Natur, sehr offene, herzliche und aktive
Menschen und eine wahnsinnig spannende historische, kulturelle und internationale
Diversität. Es sind sehr viele junge Menschen aus aller Welt unterwegs und jeden Menge zu
entdecken und auszuprobieren. Was die Sicherheit anbetrifft, sollte man sobald es dunkel ist,
nicht mehr allein unterwegs sein und sich nicht in unsicheren Stadtteilen aufhalten. Ansonsten
kann man sich aber problemlos sicher in der Stadt bewegen. Der MyCiti Bus als öffentliches
Verkehrsmittel ist zu empfehlen und auch die Züge sind tagsüber sicher. Die Taxi-App Uber ist
in Kapstadt sehr hilfreich.
Zusammenfassung
Mein Schulpraktikum in Kapstadt war für mich eine lebensverändernde Erfahrung! Der
Austausch mit verschiedenen Südafrikanern, ihrer Tradition und Kultur, ihrer Geschichte und
der Sehnsucht eine gemeinsame Nation zu werden, hat mich tief berührt. Die Schule und
meine Unterkunft boten den Nährboden für diesen Austausch. Schule einmal in einem anderen
Land zu sehen, erweitert den Horizont und regt sehr zur Reflektion seiner eigenen Tätigkeit und
seines Selbstverständnisses als Lehrer an. Ich würde diese Erfahrung jedem wärmstens
empfehlen!